Autor Thema: Verehrung des hl. Josef  (Gelesen 13795 mal)

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Hemma

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Verehrung des hl. Josef
« am: 01. März 2011, 17:59:29 »


aus der Enzyklika „Quamquam pluries“ vom 15. August 1889

Über den wegen der Not der Zeit anzuflehenden Schutz und Beistand des hl. Josef
in Vereinigung mit der jungfräulichen Gottesgebärerin






An alle ehrwürdigen Brüder: die Patriarchen, Primas-Inhaber, Erzbischöfe und Bischöfe des katholischen Erdkreises, die in Frieden und Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhl stehen!

 

Wohl haben Wir auf dem ganzen Erdkreis bereits die Durchführung einer Vielzahl von außerordentlichen Fürbittgebeten angeordnet, um Gott die Lage der katholischen Kirche immer mehr zu empfehlen. Dennoch möge es niemand für verwunderlich halten, wenn Wir es zu diesem Zeitpunkt für gut erachten, den Seelen neuerdings eine Aufgabe und Verpflichtung dieser Art fest einzuprägen.

In schlimmen Verhältnissen, besonders wenn die Mächte der Finsternis offensichtlich dreist dazu entschlossen waren, alles, was immer den christlichen Namen angeht, nach Kräften der Vernichtung zuzuführen, hatte die Kirche stets die Gewohnheit, Gott als ihren Stifter und Beschützer mit größerer Ergebenheit und Beharrlichkeit anzurufen. Hierbei zog sie auch die Heiligen des Himmels als Helfer hinzu, und besonders die Allerseligste Jungfrau und Gottesgebärerin, in deren Schutz und Schirm die Kirche im höchsten Grade eine Stütze für ihre Interessen erkennt. Und die frommen Gebete, die auf die Güte Gottes bauen, zeitigen offenkundig früher oder später die Frucht ihrer Hoffnung.

Ihr kennt vollkommen die gegenwärtige Lage der Dinge, ehrwürdige Brüder. Sie ist in der Tat für die christliche Religion kaum weniger unheilvoll und elend, als sie es in den unheilvollsten und elendesten früheren Zeiten gewesen ist. Wir sehen, wie bei vielen Menschen die Grundlage aller christlichen Tugenden, der Glaube, verschwindet; wie die heilige Liebe erkaltet; wie eine durch schlechte Sitten und falsche Anschauungen verführte und verdorbene Jugend heranwächst. Wir sehen, wie die Kirche Jesu Christi von allen Seiten mit Gewalt und List bekämpft wird; wie gegen das Papsttum ein rücksichtsloser Krieg geführt wird und wie die Grundlagen der Religion selbst mit einer täglich anwachsenden Vermessenheit erschüttert und zu Fall gebracht werden.

Wie weit dies in jüngster Zeit bereits um sich gegriffen hat und was man darüber hinaus noch im Schilde führt, das ist bereits zu sehr bekannt, als daß man es eigens in Worten darlegen müßte.

In dieser schwierigen und elenden Lage sind die Übel größer als die menschlichen Gegenmittel. Als einzige Zuflucht ist es daher vonnöten, die Macht Gottes um ihren Beistand anrufen.

Aus diesem Grunde halten Wir es für notwendig, die Frömmigkeit des christlichen Volkes dazu anzuspornen, noch eifriger und beharrlicher die Hilfe des Allmächtigen Gottes zu erflehen. Seht, schon naht der Monat Oktober: Wir haben bei einer anderen Gelegenheit angeordnet, daß er der Jungfrau Maria vom Rosenkranz geweiht sein soll. Uns so mahnen wir nachdrücklich, daß jener Monat zu seiner Gänze dieses Jahr in größtmöglichem Maß mit Andacht und Frömmigkeit begangen werden soll.

Wir haben ja die Erfahrung, daß in der mütterlichen Güte der Allerseligsten Jungfrau ein Zufluchtsort bereitsteht, und wir wissen mit Sicherheit, daß wir alle unsere Hoffnung nicht vergebens auf sie gesetzt haben. Hundertmal war sie in den großen Bedrängnissen und Gefahren der christlichen Religion zugegen: Warum sollte man daran zweifeln, daß sie künftig die Beispiele und Beweise ihrer Macht und Gnade erneuern wird, wenn allgemein demütige und beharrliche Bittgebete verrichtet werden? Wir glauben vielmehr, sie werde uns künftig umso wunderbarer zur Seite stehen, je mehr sie mit Freude sieht, daß sie in zunehmendem Maße und immer inniger angerufen wird.

Wir hegen aber auch noch eine andere Absicht. Wie Ihr, Ehrwürdige Brüder, es für gewöhnlich zu tun pflegt, werdet Ihr Euch sicher mit Uns gemeinsam gewissenhaft im Sinne dieser Absicht bemühen.

Wollt Ihr, daß Gott unseren Gebeten ein huldvolleres Ohr leihe? Wollt Ihr, daß er dank der Vermittlung einer größeren Schar von Fürbittern seiner Kirche bereitwilliger und freigebiger beistehe? Dann scheint es Uns höchst angebracht, daß die Christenheit es sich zur Gewohnheit mache, zugleich mit der jungfräulichen Gottesmutter auch den heiligen Josef, ihren keuschen Gemahl, mit großer Andacht und mit kindlichem Vertrauen anzurufen. Gestützt auf gute Gründe halten Wir dafür, daß diese Verehrung der allerseligsten Jungfrau selber erwünscht und sehr genehm ist.

Wir sprechen heute zum ersten Mal offiziell von dieser Andachtsform. Es ist Uns übrigens bekannt, daß sie unter dem gläubigen Volk sehr beliebt ist und sogar als altherkömmliche Gepflogenheit immer weitere Kreise erfaßt. Auch Unsere Vorgänger haben in den vergangenen Jahrhunderten der Verehrung des heiligen Josef ihre besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Sie haben diese bereits Schritt für Schritt gefördert und weitherum verbreitet. In unserer Zeit schließlich war dieser Andacht allenthalben ein beachtliches Wachstum beschieden, namentlich seitdem Unser Vorgänger Pius IX. auf Wunsch einer großen Anzahl von Bischöfen den heiligen Josef zum Schutzpatron der katholischen Kirche proklamiert hatte.[1] Da es jedoch von größter Bedeutung ist, daß die Verehrung des heiligen Josef im katholischen Brauchtum tiefer verankert wird, liegt es Uns sehr am Herzen, die Christenheit vor allem durch die Autorität Unseres Wortes dazu aufzumuntern.

Warum wurde denn dem heiligen Josef die besondere Ehre des Schutzpatrons der Kirche zugedacht? Warum verspricht sich die Kirche sehr viel von seinem Beistand und seinem Patronat?

Hier die Gründe für diese Sonderstellung:

Dieser heilige Mann war der Ehegemahl Marias und der vermeintliche Vater Jesu Christi. Dieses Doppelamt ist der Quellgrund all seiner Würde, all seiner Macht, all seiner Heiligkeit und all seiner Verherrlichung. Allerdings ist die Würde der Mutter Gottes so erhaben, daß etwas Größeres undenkbar ist. Der heilige Josef war jedoch durch das Band der Ehe eng mit der allerseligsten Jungfrau vereint. Ihm war es vergönnt, mehr als irgend jemand sonst – darüber besteht kein Zweifel – dieser überragenden Würde nahezukommen, die Maria als Gottesmutter hoch über alle anderen Geschöpfe hinaushebt. Denn die Ehe ist die innigste Verbindung und Lebensgemeinschaft zweier Menschen und hat naturgemäß die Gütergemeinschaft zwischen den beiden Gatten zur Folge. Als daher Gott den heiligen Josef zum Gemahl der Jungfrau Maria bestimmte, gab er ihr nicht nur einen Lebensgefährten, einen Zeugen ihrer Jungfräulichkeit und einen Beschützer ihrer Ehre, sondern er hat ihn ganz gewiß auch, entsprechend dem eigentlichen Wesen der Ehe, an der hohen Würde seiner Gattin teilnehmen lassen.

Noch dank einer anderen hoheitsvollen Auszeichnung nimmt der heilige Josef eine einzigartige Stellung unter den Menschen ein: durch den Ratschluß der Vorsehung war er nämlich der Beschützer des menschgewordenen Gottessohnes, da er in den Augen der Welt als dessen Vater galt.[2] Aus diesen Umstand ergab sich für das Wort Gottes eine demütige Unterwerfung dem heiligen Josef gegenüber, sodaß Christus in vollkommener Unterordnung seinen Befehlen gehorchte, wie es sich für ein Kind seinem Vater gegenüber geziemt.[3]

Ferner brachte diese doppelte Ehrenstellung ganz natürlich die Verpflichtungen mit sich, die einem Familienvater von Amts wegen obliegen. Somit war der heilige Josef zugleich der Beschützer, der Fürsorger, der natürliche und gesetzmäßige Sachwalter der heiligen Familie, deren Oberhaupt er war. Diese Ämter und Befugnisse hat er auch tatsächlich ausgeübt, solange er auf Erden lebte.[4] Mit inniger Liebe und unablässiger Mühe hat er seine Ehefrau und das göttliche Kind umsorgt. Er verdiente durch regelmäßige Arbeit ihren Lebensunterhalt. Er entzog Jesus der tödlichen Gefährdung durch den König Herodes, indem er für ihn eine ferne Zufluchtsstätte fand[5]; inmitten der Beschwerden einer mühsamen Reise und während des bitteren Auslandsaufenthaltes bewährte er sich zu jeder Stunde als Leidensgenosse, Beschützer und Tröster der heiligen Jungfrau und ihres Kindes.

Diese heilige Familie, der Josef mit väterlicher Vollmacht vorstand, war aber die Keimzelle der Kirche. Wie nämlich die Jungfrau Maria Mutter Jesu Christi war, so ist sie auch die Mutter aller Christen, da sie ihnen auf Kalvaria das übernatürliche Leben der Gnade vermittelt hat, damals in der Todesstunde des Erlösers. Desgleichen ist Jesus Christus gewissermaßen der Erstgeborene unter den Christen, die seine Adoptivbrüder würden auf Grund seines Erlösungswerkes.

Das sind die Gründe, die im Herzen des heiligen Erzvaters das Bewußtsein rechtfertigen, daß ihm die Gesamtheit der Christen auf besondere Weise anempfohlen ist: die ganze Christenheit oder die Kirche, d.h. jene gewaltige Familie, die über den ganzen Erdkreis zerstreut ist. Als Gemahl der Jungfrau Maria[6] und als Vater Jesu Christi[7] ist er der Kirche gegenüber gleichsam mit väterlicher Vollmacht ausgestattet. Somit erweist es sich als folgerichtig und seiner Stellung gemäß, daß der heilige Josef heute noch der Kirche Jesu Christi seinen himmlischen Schutz angedeihen läßt, wie er einst für die Bedürfnisse der heiligen Familie von Nazareth aufkam und sie fortwährend mit gewissenhafter Obsorge umgab.

Es ist leicht einzusehen, ehrwürdige Brüder, daß sich diese Erwägungen auf den Glauben vieler Kirchenväter stützen und aus der Liturgie belegen lassen. Wir beziehen Uns hierbei auf die Meinung, derzufolge Josef von Ägypten, der alttestamentliche Sohn des Patriarchen Jakob, das Vorbild des heiligen Josef ist. Jener besitzt diesem verwandte Züge, hat ähnliche Aufgaben erfüllt und wurde durch seine ruhmvolle Stellung Vorläufer des künftigen Oberhauptes der heiligen Familie.

Außer dem gleichen Namen, der übrigens sinnbildliche Bedeutung hat, sind Euch noch andere Züge bekannt, die beiden gemeinsam sind: der Josef des Alten Testamentes gewann die Gunst und das besondere Wohlwollen seines Herrn und Meisters Pharao; ihm war es als Verwalter der königlichen Güter zu verdanken, daß Reichtum und Wohlstand in unermeßlicher Fülle dem hause seines Herrn beschieden waren.[8] Zudem, jener noch bedeutsamere Zug: Auf Befehl des Königs wurde er zum ersten Minister ausgerufen; und als die Hungersnot Elend und Teuerung ins Land brachte, wußte er mit solcher Geschicklichkeit der Not Ägyptens und der Nachbarvölker zu steuern, daß er durch königlichen Erlaß als Retter der Welt proklamiert wurde.[9]

An diesen Zügen erkennt man im alttestamentlichen Josef das Vorbild des heiligen Josef aus dem Neuen Testament. Jener verhalf den Privatinteressen seines Landesherrn zum Erfolg und leistete sodann dem ganzen Königreich außerordentliche Dienste; diesem gebührt in seiner Eigenschaft als Behüter des Christentums der Titel eines Patrons und Schutzherrn der Kirche, die wahrhaft das Haus des Herrn und das Reich Gottes auf Erden ist.

Die Menschen ihrerseits, welches auch immer ihr Stand oder ihre Herkunft sein mag, haben Grund genug, sich vertrauensvoll in die mächtige Obhut des heiligen Josef zu empfehlen. Die Familienväter haben im heiligen Josef das lebendigste Vorbild väterlicher Wachsamkeit und Fürsorge; die Ehegatten besitzen in ihm ein vollkommenes Muster der Liebe, der herzlichen Eintracht und der Gattentreue; den jungfräulichen Menschen ist er zugleich Vorbild und Beschützer der Reinheit. Die Menschen adeligen Standes können von ihm lernen, wie sie ihre Würde bewahren sollen, selbst wenn sie Mißgeschick trifft. Die Reichen sollen hier erkennen, welche Güter höher einzuschätzen und mit aller Kraft anzustreben sind.

Ein besonderes Anrecht auf die Hilfe des heiligen Josef haben jedoch die Proletarier, die Arbeiter und alle Menschen in bescheidenen Lebensverhältnissen. Ihnen vor allem soll er ein Vorbild zur Nachahmung sein. Obwohl nämlich der heilige Josef aus königlichem Geblüte stammte[10], obwohl der der Gemahl der hehrsten und heiligsten aller Frauen ist, obwohl er der Nährvater des Gottessohnes ist, fristet er dennoch ein Dasein voller Beschwerden und verdient mit seiner Handwerkerarbeit den Lebensunterhalt seiner Familie. In Wirklichkeit ist also eine bescheidene Lebenslage keineswegs erniedrigend; ja, die Arbeit der Werktätigen, welcher Art sie auch sein mag, ist nicht nur in keiner Weise entehrend, sie kann sogar sehr wohl, wenn sie von tugendhafter Gesinnung beseelt ist, einen adeligen Charakter besitzen. Da sich Josef von Nazareth mit wenigem zufrieden gab und sich mit seiner geringen Habe begnügte, ertrug er die unumgänglichen Mühseligkeiten der Armut mit Gelassenheit und seelischer Großmut. Ohne Zweifel ahmte er seinen Sohn nach, der sich bereit erklärt hatte, obwohl er der Herr der Welt war, eine untergeordnete Menschennatur anzunehmen, und sich dadurch freiwillig dem Elend und der Not auslieferte.

Die Betrachtung dieses Vorbildes soll den Armen und all jenen, die als Werktätige Tag für Tag ihr Brot verdienen, neuen Mut einflößen und zur Berichtigung ihrer Anschauungen helfen. Gewiß haben sie das Recht, mit allen erlaubten Mitteln eine Verbesserung ihrer Lage anzustreben. Hingegen gestattet es ihnen weder die Vernunft noch die Gerechtigkeit, die von der göttlichen Vorsehung gefügte Ordnung umzustürzen. Und zudem sind Gewalttätigkeit, Umsturz oder Aufruhr nur wahnsinnige Mittel, die allermeist höchstens zur Verschlimmerung der Mißstände führen, denen man damit abzuhelfen wähnt. Mögen also die Armen sich wohl besinnen und sich nicht auf die Versprechungen der Revolutionäre verlassen, sondern auf das Beispiel und den Schutz des heiligen Josef sowie auf die mütterliche Fürsorge der Kirche, die sich stets tatkräftiger um ihr Los annimmt.

Im Vertrauen auf den Hirteneifer der Bischöfe sind Wir der Überzeugung, daß die gutgesinnten Christen aus eigenem Antrieb und bereitwillig unsere Erwartungen noch übertreffen werden. Wir ordnen infolgedessen an, daß während des ganzen Monats Oktober nach dem bereits früher vorgeschriebenen Rosenkranzgebet ein Gebet zum heiligen Josef verrichtet werden, das euch samt diesem Rundschreiben zugeht. Diese Anordnung gilt für alle Zeiten, Jahr für Jahr. Jenen, die das genannte Gebet mit Andacht verrichten, gewähren Wir jedesmal einen Ablaß von sieben Jahren und sieben Quadragenen. Ferner besteht mancherorts der heilsame und löbliche Brauch, den Monat März dem heiligen Josef zu weihen und ihn täglich durch eine besondere Andacht zu verehren. Wo jedoch die Einführung dieses Brauches auf Schwierigkeiten stoßen sollte, wäre es sehr zu wünschen, daß vor dem Josefstag in der Hauptkirche jeder Ortschaft ein Gebetstriduum abgehalten würde. In jenen Gegenden, wo der 19. März, Fest des heiligen Josef, kein gebotener Feiertag ist, bitten Wir die Gläubigen, dieses Fest soweit als möglich durch Privatandachten zu Ehren des himmlischen Schutzpatrons wie einen Feiertag zu begehen.

Als Unterpfand der göttlichen Gnaden und als Erweis Unseres Wohlwollens erteilen Wir euch inzwischen, ehrwürdige Brüder, Eurem Klerus und Volk von ganzem Herzen im Herrn den Apostolischen Segen.



Gegeben zu Rom bei St. Peter, am 15. August 1889, im zwölften Jahr Unseres Pontifikats.

Papst Leo XIII.


Offline Marcel

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Re: Verehrung des hl. Josef
« Antwort #1 am: 01. März 2011, 23:57:22 »
Gegeben zu Rom bei St. Peter, am 15. August 1889, im zwölften Jahr Unseres Pontifikats.

Papst Leo XIII.

Genau 100 Jahre später hat Papst Johannes Paul II. das Apostolische
Schreiben »Redemptoris Custos« (Beschützer des Erlösers) veröffentlicht.

Bei Interesse siehe hier.

Marcel
In te, Domine, speravi:
non confundar in aeternum.

Offline Marcel

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Re: Verehrung des hl. Josef
« Antwort #2 am: 02. März 2011, 11:02:38 »
Hier noch zum Josefs-Monat März der Hinweis auf die
entsprechende Litanei.

Marcel
In te, Domine, speravi:
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Offline hiti

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Re: Verehrung des hl. Josef
« Antwort #3 am: 19. März 2011, 22:00:55 »
Liebe Leser/innen!

Gebet des Hl. Franz von Sales zum Hl. Josef


Glorreicher hl. Josef, Bräutigam Mariens, nimm uns unter deinen väterlichen Schutz; wir beschwören dich darum durch das Heiligste Herz Jesu.

O du, dessen Macht sich auf all unsere Bedürfnisse erstreckt und der du das Unmögliche möglich machen kannst, wende deine väterlichen Augen auf die Interessen deiner Kinder, und nimm dich ihrer an.

In der Not und Bedrängnis, die uns bedrücken, eilen wir mit Vertrauen zu dir.

Würdige dich, die Leitung dieser wichtigen und schwierigen Angelegenheiten, die uns beunruhigen und bedrücken, mit väterlicher Güte selbst zu übernehmen.

Mache, daß der glückliche Ausgang derselben zu deiner Ehre und zu unserem Besten gereichen möge.

Amen.
Hermann
Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?

Hemma

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Re: Verehrung des hl. Josef
« Antwort #4 am: 19. März 2011, 23:51:10 »



Die Stellung des hl. Josef in den Visionen von Therese Neumann


Auszug aus „Der Fels“ März 2006 v. Peter H. Görg



Im Vorfelde ist es sicher interessant, zu erforschen, ob der hl. Josef im Hause Neumann eine besondere Verehrung erfahren hat.
Allem Anschein nach ist dies nicht der Fall gewesen.
Pfarrer Vogl von Konnersreuth wusste mir nur zu berichten, dass in der Wohnung des damaligen Pfarrers Josef Naber der hl. Josef in Bildern und einer Statue vorkam, weil er dessen Namenspatron war.
Zusätzlich muss man aber anmerken, dass die Stellung des hl. Josefs, wie der Heiligen überhaupt, in der damaligen Zeit noch um ein Vielfaches gefestigter war, als es heute der Fall ist, wo man bestenfalls noch seinen Namenspatron kennt.
Als Patron der Handwerker, der Familien und der Sterbenden war unser Heiliger noch vielfach präsent.

Verschiedene Quellen erlauben es uns, die Visionen der Therese Neumann von Konnersreuth zu untersuchen.
Am bekanntesten sind sicher die Niederschriften von Johannes Steiner, der in zwei Bänden die „Visionen der Therese Neumann. Nach Protokollen, akustischen Aufzeichnungen und Augenzeugenberichten“ sammelte.
Die Visionen entsprechen häufig den jeweiligen Festtagen der Kirche und sind dementsprechend von Steiner geordnet.


In den Visionen aus dem Leben Mariens vor der Empfängnis des Herrn tritt der hl. Josef zum ersten Mal am Fest „Mariä Opferung“ auf, als für die etwa 13jährige Maria ein passender Mann gesucht wird.
Maria wird dem Stamme Davids zugerechnet und muss daher einen Mann aus dem gleichen Stamm finden, was sich zunächst als schwierig erweist.
Erst bei der zweiten Ausschreibung erfährt der etwa 30jährige Josef davon und erbittet Maria zur Braut. Zusammen ziehen beide dann in ein kleines Haus in Nazareth, weches in der folgend Vision am Hochfest der Verkündigung genauer beschrieben wird.

Die Beschreibung von Josef Steiner über das Wohnhaus in Nazareth sei hier wörtlich wiedergegeben:

„Das kleine Haus steht an einem Hügel, vor dem Haus ein Ziehbrunnen. Die Rückwand des Hauses bildet ein Felsen, es hat ein flaches Dach, auf dem man herumgehen kann.
An der vorderen Wand steht ein Weinstock.
Durch eine Tür, die nur durch einen Vorhang abgeschlossen ist, betritt man einen kleinen Raum. Darin hat Maria und später die Hl. Familie gebetet. Er hat, ziemlich hoch oben, ein einziges Fenster, durch das man hinausgebet hat. Es ist nicht wie bei uns aus Glas, sondern offen und mit Holzstäbchen vergittert. Aus diesem Raum geht nach rechts eine Türe zu einem anderen Raum. Darin hat Maria gearbeitet und darin hat man auch gegessen. Es ist ein offener Herd da mit einem Rauchabzug nach oben. Hier hat Maria und auch der kleine Heiland geschlafen, auf einer Matte, die auf einer Seite eingerollt war, für den Kopf. Sie wurde bei Tag aufgerollt. Man schlief in Decken eingewickelt.
Es befinden sich darin auch längliche Sitze mit einer schrägen Lehne auf einer Seite, an welche man den Oberkörper beim Essen anlehnte.
Von diesem Raum aus geht eine weitere Türe nach der Seite ins Freie, neben welcher eine Treppe für das Dach führt.
Gleich gegenüber ist ein kleiner Stall für den Esel, den sie besaßen.

Mehrere Besonderheiten fallen hier auf.

Zum einen beschreibt Resl ein typisches Haus im frühen Orient, wie wir es in seiner Grundstruktur noch heute vorfinden. Interessant ist die Parallele zum Loreto-Haus, welches ja auch nur drei Seiten besitzt, da die vierte durch einen Felsen ersetzt war, wie wir es in der Verkündigungskirche in Nazareth sehen können.
Zum anderen ist hinsichtlich des viel diskutierten Jungfräulichkeitsgelübdes auf die Trennung der Schlafräume Mariens und Josefs hinzuweisen.
Eine erste Ergänzung des biblischen Berichtes im Sinne des oben genannten „Sondergutes“ findet sich in der Vision zum Heimsuchungsfest.

Lesen wir bei Lukas (1,39-56) nur davon, dass Maria sich aufmachte, um Elisabeth zu besuchen, weiß Therese Neumann zu berichten, dass sich Maria und Josef mit einem Esel, der das Gepäck und zeitweise Maria zu tragen hatte, aufmachten und durch Hebron in einen kleineren Vorort zogen, in dem Zacharias und Elisabeth ein größeres Haus besaßen.
Da Maria den Rest des Weges vorauseilte, kam es zunächst nur zur biblischen Begegnung der Frauen, während Josef erst später wieder in Erscheinung trat.

In einer späteren Vision dieser Ereignisse gebrauchte Therese Neumann in ihrem Dialekt für Josef die schöne Beichnung „Der guat Mo“, also der gute Mann.
Diese Bezeichnung wird bei Resl das Synonym für Josef, wie sie auch viele andere biblische Gestalten mit eigenen Benennungen belegt.

An einem 22. Dezember begannen bei Resl die Weihnachtsvisionen, beginnend mit dem Aufbruch Mariens und Josefs von Nazareth nach Bethlehem.

Gemäß den Schauungen Thereses wollte Josef aus Sorge vor der beschwerlichen Reise die schwangere Maria nicht mit zur Zählung nehmen.
Diese bestand aber darauf, dem Befehl der Obrigkeit zu gehorchen.
So brachen sie mit einer Eselin, die mit allem Nötigen bepackt war um etwa 6 Uhr früh auf und zogen in Richtung Bethlehem.
Den hl. Josef schaut Resl, wie er häufig dargestellt wird mit einem dunkelgelben Rock und einem braunen Mantel bekleidet und einem übermannshohen, oben rundgebogenen Reisestab.

Nachdem das heilige Ehepaar die erste Nacht in einem Zelt verbrauchte, finden sie für die zweite Nacht eine Herberge.
Am Abend, an dem sie Bethlehem erreichten, versuchte Josef vergeblich, eine Unterkunft im Ort zu finden. So zogen sie denn, nachdem sich Josef auf das Drängen Mariens bereits eingeschrieben hatte, zu einem Stall außerhalb Bethlehems.

Selbst kleinste Details, wie das Anzünden eines Schnabellämpchens für den Weg, werden von Therese Neumann geschildert.

Sie beschreibt den Stall, den Maria und Josef für die Übernachtung fanden, wie folgt:
„Ach, wie hat´s da armselig ausgschaut. Es war nur ein Ort für Veichala (Vieh). Stroh ist herumgelegen und Heu und Zeug von dene Veichala und nasskalt wars – schrecklich für so einen Zustand, in dem die Mutter war. Das muss man sich mal vorstellen! Mich die Mutter recht gereut (gedauert) aber der guat Mo (Joseph) hat gleich fest zammräumt und hergricht.
Wenn die Leut, die sie net reinlassn ham, gwusst hätten wer die san, m; aber die hams net kennt. Meinst, wir hättens reinlassen?“

Auch hier wurde Josef sofort wieder aktiv: er band die Eselin in einer Ecke des Stalls an einen Pfahl, hängte eine mitgebrachte Lampe an die Stalldecke und richtete zwei Nachtlager her, außerdem räumte er den Stall auf.
In einer weiteren Schauung sieht Therese in der Weihnachtsnacht das Christuskind in einer Krippe liegen. Entgegen den apokryphen Überlieferungen betont sie auch auf Nachfrage, dass außer einem Esel kein Tier im Stalle war.
Maria und Josef standen auf beiden Seiten der Krippe und verehrten Christus.

Die Geburt selbst hat Therese Neumann nicht gesehen, berichtet aber davon, dass Maria in der Nacht in eine Art Ekstase fiel.
„Das göttliche Kind verlässt um Mitternacht den Schoß der Mutter, der unverletzt und in voller Ordnung sich bald wieder schließt, ohne dass Vor- und Nachwehen stattgefunden hätten.“
Der heilige Josef richtete eine Krippe mit Stroh und Binsen her und Maria legte das Kind, nachdem sie es abgetrocknet hatte, in Windeln, Kleidung und eine Decke gewickelt hinein.
Hier findet das Dogma der Jungfräulichkeit in der Geburt, an das wir uns heute kaum noch denkerisch heranwagen, mehrere überdenkenswerte Ansätze.
Interessanterweise waren es eben diese geschilderten Visionen, wegen denen das Regensburger Ordinariat einem Buch des Neumann-Biographen Fritz Gerlich das Imprimatur verweigerte.

Im Anschluss an die Geburt folgt bei Steiner eine ergreifende Passage, die hier wiedergegeben werden soll:
„Dann beteten sie, Joseph zu seiner Rechten, Maria zu seiner Linken, das Kindlein an. Joseph betete, die Hände vor der Brust erhoben und die Finger ineinander geschlungen.
Maria hat die Arme vor der Brust gekreuzt.
Mit der Geburt Christi wurde der Himmel sternenklar.“

Die Anbetung der Hirten erlebt bei Therese Neumann eine interessante Erweiterung gegenüber dem biblischen Bericht:
Erst nachdem ein Hirte an der Stalltür rüttelte, öffnete Josef sie. Therese Neumann liefert auch gleich die Begründung: „Weißt, der hat doch den Heiland schützen müssen und deswegen net gleich aufgmacht.“

Der gleiche Beschützer des Christuskindes führt die Hirten dann nach einem kurzen Gespräch hin zur Krippe.
An dieser Stelle wird auch zum ersten Mal eine Beschreibung des hl. Josefs geliefert:
„Joseph war ohne Kopfbedeckung. Seine Haare waren ziemlich schwarz und hingen etwas wirr vom Scheitel in der Mitte bis zu den Schultern hinab.
Sein Bart war mittellang, dicht, nicht geteilt, und schien etwas heller.
Der Ausdruck seines Gesichtes war ruhig, mild und freundlich.“

Bei der Beschneidung Jesu nahm Josef ebenso eine dienende Haltung wie zuvor ein; er begrüßte den Priester und Synagogendiener, half dem Priester aus dem Mantel, reichte das Christuskind weiter und nannte dem Priester den Namen des Kindes.
Nachher verabschiedet er die Besucher auch wieder.

Nach den Schauungen Thereses blieb die Heilige Familie zwar mehrere Monate in Bethlehem, bis sie die Aufforderung zur Flucht erhielten, aber erst hier, in einem verfallenen Häuschen an der Grenze Judäas kommt es zur Anbetung durch die Könige.

Das letzte Ereignis, in dem der heilige Josef in Erscheinung tritt, ist wie auch in der Heiligen Schrift die Jerusalem-Wallfahrt und das Verschwinden des 12jährigen Jesus.Entsprechend der uns bekannten Überlieferung erlebt auch Resl das Verhalten Josefs: „Josef hat kein Wort geredet.“
Doch muss ich den vorigen Satz bezüglich des letzten Auftretens Josefs in einer Beziehung korrigieren.

Am Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel schaut die Resl, wie Engel zunächst mit der Lichtgestalt der Seele Mariens in das Grab der Gottesmutter schweben und mit dem nunmehr verklärten Leib wieder herauskommen.
Die Engel führen Maria in den Himmel hinauf.

Der Rest der Vision soll ihrer Schönheit wegen voll in den Worten Steiners wiedergegeben werden:

„Es erscheint von oben her Christus in unbeschreiblichem Glanze mit dem himmlischen Hofe: ungezählten Engeln und Heiligen. Der Heiland schwebt Maria entgegen, neben ihm, unkörperlich, aber zu erkennen, der heilige Joseph.
Beim Zusammentreffen übernimmt der Heiland mit dem heiligen Joseph an Stelle der Engel selbst die weitere Begleitung, um sie, bei deren Fiat sich Himmel und Erde vermählten, nun unter dem Jubel der seligen Scharen, die zu Hunderten in unirdischer Schönheit singend und musizierend den Heiland begleiten, als Königin des Himmels und der Erde einzuführen."

In mariologischer Hinsicht interessant ist hier, dass Maria nach Resls Schauungen eindeutig gestorben ist, bevor sie mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde.
Die immortalistische Position findet in dieser Vision keinen Anhaltspunkt.

Ein weiteres Themenfeld wäre sicher auch die Unterscheidung zwischen den unkörperlichen Seelen und den verklärten Leibern, zu denen Therese neben Christus und Maria auch den Elias rechnet.

Ergänzend sollen nun nur noch die Visionen der Therese Neumann vom 19. März, dem Festtag des hl. Josef vorgestellt werden.

So beschreibt sie den in den meisten Bibelübersetzungen den mit „Zimmermann“ bezeichneten Beruf Josefs wie folgt:
„Josef hat nicht etwa Balken gehauen, er hat bessere Sachen gemacht. Tische hat er machen können und auch Stühle, durchzogen mit so langem grünen Gras, das recht viel aushält und das man flechten kann. Auch sonst nützliche Stücke für das Haus.“

Daraus folgend kann man wohl eher vom Tischler oder in einem weiteren Sinne vom Handwerker oder Baumeister Josef sprechen.

Pfarrer Naber wusste noch weitere Angaben zum hl. Josef zu machen, die er aus den Unterredungen mit Therese Neumann gewonnen hatte.

So hat es den hl. Josef sehr geschmerzt, dass sein Pflegesohn in Nazareth nicht anerkannt wurde. Er sei etwa 58 Jahre alt geworden. Christus sei damals etwa 26 Jahre alt gewesen und Maria Anfang 40.

Weitere Informationen zu Josef liefert noch der damalige Prager Kardinal Kaspar, der ein Freund von Konnersreuth war.

Danach sei der heilige Josef ein gütiger Mann gewesen, dem Körperbau nach etwas größer und hagerer als Christus. Ähnlich wie vorhin dargestellt, trug Josef Haar und Bart wirr durcheinander, nicht wie Christus, dessen Bart in der Mitte geteilt war. Außerdem war das Haar Josefs von dunklerer Farbe.



Rückblick: Der gute Mann


Will man das Charakterbild des hl. Josef, das in den Visionen der Therese Neumann von Konnersreuth aufscheint, auf einen Nenner bringen, muss man nur die Bezeichnung Resls übernehmen, die sie gebraucht, wenn sie von Josef spricht: „Der gute Mann“!
Diese Bezeichnung ist das Synonym für die biblische Redewendung „er war gerecht“ (Mt 1, 19).

Nahezu bei allen Gelegenheiten, in denen Josef auftritt, geht er schweigend ans Werk. Er ist kein Mann der großen Worte, der langen Reden und Debatten über das, was getan werden müsste, sondern er ist ein Mann der Tat. Er handelt und erfüllt seine Pflichten als Ehemann und Vater.
Nicht umsonst schickt und der hl. Josemaria in Josefs Werkstatt, in der er ihn als Lehrmeister des inneren Lebens und als Vorbild der Alltagsheiligung vorstellt.
Heilig werden in den gewöhnlichen Pflichten des christlichen Alltags am Beispiel des heiligen Josef.

Wir haben auch in den Visionen Resls keine einzige „Ansprache“ Josefs gehört, uns wurde kein Wunder berichtet, das der Heilige in seinem Erdenleben wirkte und mit Ausnahme der Engelsbegegnungen hörten wir von keinen außergewöhnlichen Phänomenen in Bezug auf die Person Josefs.

Sehen wir einmal davon ab, dass es sich bei den Menschen, um die er sich sorgte, um niemand geringeren als den Gottmenschen und seine Mutter handelte, sind seine Aufgaben zunächst die Aufgaben eines jeden Familienvaters: Er beschützt seine Frau und das ihm anvertraute Kind.
Als Handwerker sorgt er für den Lebensunterhalt.
Er richtet seiner Familie auch in größten Unbilden eine Schlafstätte her und bringt noch in den ärmsten Stall Licht, Wärme und Ordnung.

Für den Schutz der ihm Anvertrauten tut Josef alles und wehrt zunächst die raubeinigen Hirten ab, von denen er sich nichts Gutes verspricht.

Noch bedeutender als die Abwehr der vermeintlichen Gefahr ist allerdings das nächste Ereignis der Hirten-Vision.

Nachdem sich Josef ein Bild von den Besuchern gemacht hat, die mit Vehemenz in das Refugium der Heiligen Familie eindringen wollen, und nachdem er ihre lautere Gesinnung im Gespräch festgestellt hat, öffnet er ihnen nicht nur die Tür, sondern er führt sie zum Kind in der Krippe und zu seiner Mutter.
Hier haben wir geradezu ein heilsgeschichtliches Motiv…
Der heilige Josef führt diese kernigen und raubeinigen Männer, die am Rande der Gesellschaft stehen und denen niemand so schnell seine Frau oder sein Kind anvertrauen würde, zum göttlichen Kind und zu seiner Mutter.

An der Krippe angelangt hält er den Hirten keinen Vortrag, der sicher auch deren Mentalität nicht entsprochen hätte, sondern er handelt: er bete mit ihnen an.

Zum einen sehen wir hier die rechte Haltung des Familienvaters, der an erster Stelle dafür Sorge tragen sollte, dass sein Haus ein Haus des Gebetes ist.
Zum anderen sollten wir in dieser kleinen Episode auch die Wirkkraft des hl. Josef erkennen, der uns auch heute noch helfen will, die Randständigen, die gesellschaftlichen Verlierer und die nach außen hart Wirkenden in ihrem Innersten zu ergreifen und zum göttlichen Kind und zu seiner Mutter zu führen.

Schließen möchte ich mit der edelsten Aufgabe des hl. Josef, die in den Visionen der Therese Neumann eine Bestätigung und Verdichtung erfahren hat.

Die Kirche ehrt den heiligen Josef als Patron der Sterbestunde. Dies hängt sicher damit zusammen, dass er bei seinem Sterben, das allgemein vor dem öffentlichen Auftreten Jesu angenommen wird, den göttlichen Erlöser und die Muttergottes an seiner Seite hatte.

Noch eindrucksvoller scheint jedoch die Assumptio-Vision die Rolle Josefs zu begründen.

Zusammen mit dem verherrlichten Herrn empfängt er Maria an der Himmelspforte.
Handelt es sich hier um ein Geschehen, das auf die Person Mariens beschränkt ist, wie sich häufig Berichte darüber finden, dass Sterbende plötzlich ihren schon verstorbenen Ehepartner wieder sehen?

War es die enge Verbindung innerhalb der Heiligen Familie, die diese gewissermaßen schon auf dem Weg zum Himmel wieder zusammen führte?
Oder ist es nicht möglich, dass der heilige Josef auch uns willkommen heißen will?
Wir werden es einst sehen![/size]

Anemone

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Re: Verehrung des hl. Josef
« Antwort #5 am: 11. Februar 2012, 10:09:53 »
Besonders Menschen des inneren Betens sollten ihm immer zugetan sein, denn ich weiß nicht, wie man an die Königin der Engel denken kann in der Zeit, in der sie mit dem Jesuskind soviel durchlitten hat, ohne dem hl. Josef für das Gute zu danken, mit dem er ihnen geholfen hat. - Wer keinen Lehrmeister finden sollte, der ihn im Gebet unterweist, möge doch diesen glorreichen Heiligen als Lehrmeister nehmen, und er wird sich auf dem Weg nicht verirren.

hl. Teresia von Jesus



Heiliger Josef, beschütze die Kirche, den geheimnisvollen Leib Jesu Christi.
Segne unsere Familien, erflehe uns gute Priester und stehe uns bei in der
wichtigsten Stunde unseres Lebens, in der Stunde unseres Todes. Amen.

Offline hiti

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Re: Verehrung des hl. Josef
« Antwort #6 am: 12. März 2012, 12:15:52 »
Liebe Leser/innen!


Josef, Vielgeliebter Jakobs,
fügst zur Nacht den Traum,
wie durch Weiten dringt sein Bild
an der Herzen Saum:
„Kommt, ihr Brüder, kehrt zurück,
neigt euch vor dem Wort –
seht, die rote Tunika
trägt sein Angesicht!“

Josef, Sohn des David,
fügst zum Wort die Tat,
da der ew’gen Weisheit Hirt
sucht sein Volk in Gnad‘:
„Fürchte nicht, gerechter Mann,
den verborg’nen Quell –
nimm der Armen Königin
und des Königs Kind!“

Josef, Hüter SEINER Braut,
lass dein stilles Licht
leuchten in der dunklen Zeit,
wo es uns gebricht:
„Töchter, Söhne dieses Volks
Gottes und des Lammes –
seht, die Leuchte des Gemahls
SEINES Bundes brennt!“
[/font]

P. Franziskus-Maria Merz /GdS
« Letzte Änderung: 12. März 2012, 12:59:00 von hiti »
Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?

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Re: Verehrung des hl. Josef
« Antwort #7 am: 19. März 2012, 11:18:25 »
Heiliger Josef, du Schutzherr der Kirche, schütze den Papst, die Bischöfe und Priester und die ganze heilige Kirche, bewahre sie im  rechten Glauben und in der Einheit.

Heiliger Josef, du väterlicher Beschützer unserer Familien, schenke uns gegenseitige Liebe und den häuslichen Frieden; hilf uns in allen unseren Ängsten, Nöten und Sorgen, vor allem bei der rechten Erziehung der Kinder.

Heiliger Josef, du Schrecken der bösen Geister, verwehre ihnen den Zugang zu unseren Familien und lasse nicht zu, dass eine Seele unserer Angehörigen verlorengehe.

Heiliger Josef, wir bitten dich: sei du unser Vater und Beschützer, Führer und Helfer, damit wir alle in dem gegenwärtigen Kampf gegen die drohende Macht des Bösen standhalten und zur himmlischen Heimat gelangen. Amen.
Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?

 

La Salette 1846



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