Autor Thema: Aus aktuellem Anlass: Inquisition  (Gelesen 12319 mal)

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Johannes, der Bär

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Aus aktuellem Anlass: Inquisition
« am: 16. April 2012, 19:28:20 »
Um gleich im Vorfeld Irritationen zu verhindern: Dieser Text soll nicht gewaltverherrlichend sein.

"Ich befürworte die Inquisition, insbesondere die Folter"
Du warst kurz bewusstlos. Doch die Schmerzen sind zu stark, du bist bald wieder aufgewacht. Jede Muskelfaser spürst du, wie sie reißt. Dein Fleisch brennt. Fleisch, ja, denn sie haben dir an mehreren Stellen die Haut abgezogen, bevor sie dich auf den Foltertisch spannten. Jede Muskelfaser spürst du, wie sie reißt, jede Sehne, wie sie sich dehnt und schließlich reißt. So langsam. Über Stunden schon spannen sie deine Arme und Beine, alle paar Minuten nur um ein bis zwei Zentimeter. Doch irgendwann kann dein Körper nicht mehr, irgendwann kannst du nicht mehr. Du gibst endlich Namen preis, wer dir gerade einfällt. Doch sie entspannen nicht. Sie spannen immer weiter. Die Knochen springen unter komischen Geräuschen aus den Gelenken. Die Männer um dich herum lachen. Einer nimmt einen messerscharfen Haken und setzt an deinem Bauch an und reißt ihn bis zum Magen ein. Ein Spezialwerkzeug wird eingesetzt, um in deinem Körper noch mehr Schmerzen hervorzurufen. Du erzählst ihnen jetzt jede Geschichte, die dir einfällt.
Warum du gefoltert wirst? Ganz einfach: Jemand hat unter den Folterqualen deinen Namen genannt und - weil sie nicht aufhörten - noch eine Geschichte dazu erfunden. Und schwupps - hast du keine Chance mehr. Das ist Inquisition.
Die Inquisition war nie eine theologische Frage. Es war die Mordlust und der Spaß am Quälen von Menschen von einigen wenigen Jesus-feindlichen "Gotteskriegern". Nächstenliebe und Feindesliebe kannten sie nicht.
Und danach verbrennen sie dich - natürlich lebendig und bei vollem Bewusstsein. Und sie nehmen besonders trockenes Holz, damit du nicht schon am Rauch erstickst. Und sie schmieren deine Beine mit Öl ein, damit das Feuer schnell übergreift.
Dumm nur, dass du das erste der dann in der Folge über 30 Opfer selbst verurteilt hast. Verstehst du jetzt, was Inquisition bedeutet?
Du schreist "Ja!", aber es ist zu spät.
Schweißgebadet wachst du auf. So einen Satz wirst du nie wieder schreiben.

Heute morgen wurde in diesem Forum im Zusammenhang mit der Inquisition folgender Satz gepostet: "Die Folter war zeitbedingt notwendig."
So einen Satz in einem christlichen Forum finde ich freundlich ausgedrückt unangemessen.

Ich schreibe noch kurz, was dieser Aussage zuvorkam.
Gnadenkind fragte unter "Predigten eines suspendierten Priesters hören":
"Hatten wir nicht schon mal eine katholische Inquisition - und haben nicht unzählige Menschen ihr Leben gelassen, indem sie zuvor furchtbar gefoltert wurden?"
Auf diese Frage antwortete ChrS:
"Wer davon überzeugt ist, dass die katholische Religion göttlichen Ursprungs ist, dass sie nicht eine Religion unter vielen, sondern die eine wahre Religion ist, der will ihr auch in der öffentlichen Ordnung die gebührende Vorrangstellung gegenüber allen anderen Weltanschauungen einräumen, denn nach dem göttlichen Gesetz haben sich nicht nur die Einzelnen, sondern auch die Gesellschaften zu richten."
Und weiter: "Liberale Katholiken verurteilen die Kreuzzüge und die Inquisition, obwohl sie zutiefst Ausdruck eines ernsthaften Glaubens waren."
Und dann eben der Satz: "Die Folter war zeitbedingt notwendig."
Um dieses dann zu unterstreichen rezitierte ChrS eine "Kurzgefasste Verteidigung der Heiligen Inquisition" von Hans Conrad Zander.

Offline Gine

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Antw:Aus aktuellem Anlass: Inquisition
« Antwort #1 am: 17. April 2012, 11:08:16 »
 ;fcc Hallochen Johannes,

was bin ich Dir dankbar als Du das geschriebe hattest:

Zitat
Heute morgen wurde in diesem Forum im Zusammenhang mit der Inquisition folgender Satz gepostet: "Die Folter war zeitbedingt notwendig."
So einen Satz in einem christlichen Forum finde ich freundlich ausgedrückt unangemessen.

Es geht mir ganz genauso. Zum einen in so einem Forum, aber auch generell.
In keiner (!!!) Zeit und nirgendswo ist Folter notwendig.

 >:(
Manche Beiträge sind sogar menschenverachtend. Finsteres Mittelalter

Offline ChrS

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Antw:Aus aktuellem Anlass: Inquisition
« Antwort #2 am: 17. April 2012, 21:51:35 »
Lieber Johannes der Bär,

Du hast geschrieben:

Zitat
Die Inquisition war nie eine theologische Frage. Es war die Mordlust und der Spaß am Quälen von Menschen von einigen wenigen Jesus-feindlichen "Gotteskriegern". Nächstenliebe und Feindesliebe kannten sie nicht.

Diese Worte tun schon sehr weh. Das, was Du hier beschreibst, ist nicht die Heilige Inquisition der Katholischen Kirche, die die göttlichen Lehren geschützt und verteidigt hat. Das Bild, das Du uns hier gibst, stimmt nicht mit den historischen Tatsachen überein. Vielleicht verrätst Du ja, wo Du Dir eine solche Sicht der Inquisition erworben hast. Waren etwa der hl. Großinquisitor Michele Ghislieri (später Papst Pius V.), der hl. Kardinalinquisitor Robert Bellarmin, der hl. Inquisitor und Martyrer Petrus von Verona usw. mordlüstige Christusfeinde, die Spaß an Menschenquälerei hatten? Wenn dem so wäre, dann fragt man sich, wie die Kirche Christi sie uns als Vorbilder im Glauben darstellen kann.


hl. Papst Pius V. (ehemals Großinquisitor Michele Ghislieri)

Wenn Du wirklich Interesse an einer seriösen Beurteilung der Inquisition hast, dann solltest Du Dich hier informieren:

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Die ersten beiden Bücher sind aus aufklärerisch-liberaler Sicht verfasst und die letzten drei aus katholischer Sicht!

Die Geheime Inquisition: Aus den verbotenen Archiven des Vatikans
[/size]


Die Archive des Heiligen Offiziums galten bis zu ihrer Öffnung zu Beginn des Jahres 1998 als geheim. Doch schon zuvor war das strenge Zugangsregime der vatikanischen Archive gelockert worden. So gewährte man Peter Godman, Professor für lateinisches Mittelalter und Renaissance an der Universität Tübingen, bereits 1996 weitest gehenden Einblick in die Akten von Indexkongregation und Römischer Inquisition. Godman, der zunächst nur für drei Tage nach Rom gereist war, um Einsicht in die Unterlagen über die Zensur der Schriften Niccolò Machiavellis zu nehmen, hat davon reichlich Gebrauch gemacht und mit Die geheime Inquisition. Aus den verbotenen Archiven des Vatikans eine äußerst lesenswerte Analyse des Wirkens der vatikanischen Zensur- und Inquisitionsbehörden vorgelegt.

Godmans besondere Aufmerksamkeit gilt dabei nicht dem Umgang der katholischen Kirche mit "Hexen" und dergleichen -- diesem, wie er ganz zu Recht sagt, "abgedroschenen Thema der Inquisitionsforschung"; sein Fokus liegt vielmehr auf der geistes- und kulturgeschichtlich ungleich interessanteren Frage, wie die kirchlichen Amtsträger mit den Intellektuellen und ihren Werken verfuhren. So rekonstruiert der Autor anhand von Akten aus der Zeit des Kalten Krieges erstmals die Zensur des Werks von Graham Greene. Für die Zeit vor dem 20. Jahrhundert erhält der Leser umfassend Auskunft darüber, wie und warum man mit den Schriften von Denkern wie Descartes, Leibniz, Hume, Montesquieu oder Voltaire verfuhr.

Aus der Opferperspektive ist die Geschichte der Inquisition oft genug erzählt worden, und Godman hat gut daran getan, diesen Arbeiten keine weitere hinzuzufügen. Er hat stattdessen den mentalitätsgeschichtlichen Fragen nachgespürt: "Wie haben Inquisitoren und Zensoren gedacht? Wie sahen ihre Vorstellungen, Motive, Methoden aus?" Und die Antworten, die der Autor gibt, sind nicht das Ergebnis von Spekulationen, sondern sorgfältig aus den Quellen erarbeitet und deshalb teilweise recht verblüffend, immer aber wohltuend differenziert. Und darum lohnt die Lektüre von der ersten bis zur letzten Seite.


Arnold Angenendt: Toleranz und Gewalt: Das Christentum zwischen Bibel und Schwert



Arnold Angenendt, geb. 1934., Theologe und Kirchenhistoriker, em. Professor für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Münster, Mitglied der Akademie der Wissenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen.
Der international renommierte Kirchenhistoriker Prof. Dr. Arnold Angenendt behandelt in seinem neuen Buch die heute gängigen Anklagen gegen das Christentum. Die Liste der aufgerechneten "Todsünden" ist lang: Leib- und Geschlechterfeindlichkeit, Erzeugung falscher Schuldgefühle, Anspruch auf alleinseligmachende Wahrheit und damit Intoleranz, Absegnung der Kreuzritter als Beihilfe am Tod unschuldiger Moslems, die Inquisition mit Folterung und Verbrennung der Ketzer wie der Hexen, die Mission als Kolonialkrieg bei Ausrottung ganzer Volksstämme, Antijudaismus als Wegbereiter des Holocaust. Eine "Blutspur" von neun Millionen Opfern habe das Christentum in der Geschichte hinterlassen. In Summe sei es eine altgewordene Weltreligion, die am besten abdanke.
Auf breiter Faktenlage fußend legt Angenendt souverän dar, was die religions-, kultur- und allgemeingeschichtlichen Forschungen zu diesen Anklagen in den letzten zwanzig Jahren erbracht haben. Die Ergebnisse sind frappierend.


Joseph de Maistre: Die Spanische Inquisition



Joseph de Maistre (1753-1821) greift in diesem, 1824 zuletzt auf deutsch erschienenen Buch den aufklärerisch-protestantischen Mythos der spanischen Inquisition an. Das Wesentliche in dieser Schrift ist der Grundsatz, den Maistre schon im ersten Brief aufstellt: videant consules, ne respublica capiat. Anders gesagt, jede Bedrohung des Staates kann nur durch Mittel von ebensolcher Gewaltsamkeit gebannt werden. Die spanische Inquisition war also die angemessene Reaktion auf eine gegebene Gefahr, und der Inquisition verdankte - nach de Maistre - Spanien letztlich seine Rettung.


Walter Brandmüller: Licht und Schatten



Walter Brandmüller stellt sich in diesem Buch als Historiker der verbreiteten Kritik an Papsttum, „finsterem Mittelalter“, Inquisition und Kreuzzügen. Dabei geht es dem Präsidenten des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften nicht um die Schönfärbung dunkler Seiten der Kirchengeschichte, sehr wohl aber um ihre „Aufhellung“ im Sinne eines vertieften historischen Verständnisses. „Der Historiker ist weder Staatsanwalt, noch Verteidiger, noch Richter. Es muß ihm um das möglichst umfassende Verstehen eines historischen Phänomens aus seinen Ursachen, Umständen und Wirkungen gehen. Dabei müssen Maßstäbe der betreffenden Epoche der Vergangenheit angelegt werden – Maßstäbe und Kategorien unserer Zeit dürfen nur mit großer Behutsamkeit ins Spiel gebracht werden“, sagt Brandmüller. Seine ehrliche Aufklärung über die Kirchengeschichte in 17 brillanten Essays zeigt auch den gewaltigen Kulturbeitrag der katholischen Kirche zur Geschichte und Identität Europas.

INHALT
I. Dieser Kirche trauen?
II. Das Papsttum – Garant der Einheit und Wahrheit
III. Integration Europas und katholische Kirche
IV. Neuaufbrüche in der Kirche einst und heute
V. „Kindheitsgeschichten“ oder Kindheitsgeschichte
VI. Die Inquisition – historische Wirklichkeit und Legende
VII. Die Kreuzzüge
VIII. Die Reformation Martin Luthers in katholischer Sicht
IX. Neuer Geist aus religiöser Tiefe – das „Wunder von Trient“
X. Sinnenhaftigkeit und Rationalität
XI. Neues Leben aus Ruinen
XII. Fieberanfälle des deutschen Katholizismus
XIII. „Der ultramontanen Sippe keck die Stirne bieten“
XIV. Das Konzil und die Konzile
XV. „Staatstheologen“ – früher und heute
XVI. Zur Arroganz der Theologie
XVII. Vergebung – der Weg zum Frieden


Lehrreich und unterhaltsam



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Auch möchte ich auf eine Dokumentation (aus aufklärerisch-liberaler Sicht) und auf einen Vortrag (aus katholischer Sicht) über die Inquisition verweisen:

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die geheime Inquisition - Feuer des Glaubens

http://www.youtube.com/embed/UhH3JRjcUJo

Der Großinquisitor Giulio Antonio Santori in Anwesenheit seines Schreibers zum hl. Kardinalinquisitor Robert Bellarmin:
 
„Euer Bild von der Heiligen Inquisition als totbringende Waffe bedarf der Korrektur. Diese Pistole [er hält eine Pistole in der Hand], wenn ich sie auf meinen Schreiber abfeuere, kann ich sie nicht mehr gegen Euch einsetzen. Erschieß ich Euch, bleibt der Schreiber verschont. Entschließ ich mich aber, meine geladene Pistole nur in der Hand zu halten, dann kann ich euch beide in Schach halten oder wenn es Not tut tausend andere. Wenn ich schießen muss, und manchmal muss ich es, habe ich vorher einen Fehler gemacht.“


Inquisition aus katholischer Sicht
Vortrag von Pater Gensbittel FSSPX



Teil 1

http://gloria.tv/?media=235347

Teil 2

http://gloria.tv/?media=245531

Teil 3

http://gloria.tv/?media=249607

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Liebe Gine,

Du hast geschrieben:

Zitat
In keiner (!!!) Zeit und nirgendswo ist Folter notwendig.

Dazu ein kurzer Auszug aus dem Wikipedia-Artikel über "Folter":

Hatten Kirchenväter und Päpste vor der Jahrtausendwende die Anwendung von Folter noch ausdrücklich abgelehnt, so änderte sich das im hochmittelalterlichen Kampf der Kirche gegen die häretischen Bewegungen der Katharer (Hauptgruppe: Albigenser) und der Waldenser. 1252 erließ Papst Innozenz IV. seine berühmt-berüchtigte Bulle Ad Extirpanda. Er rief in ihr die Kommunen Norditaliens auf, der Ketzerei verdächtige Personen mit Hilfe der Folter zum Eingeständnis ihrer Irrtümer zu zwingen, „ohne ihnen die Glieder zu zerschlagen und ohne sie in Lebensgefahr zu bringen“. Diese später auf ganz Italien ausgedehnte und von späteren Päpsten bestätigte Anordnung wurde im 13. Jahrhundert auch im Heiligen Römischen Reich im kirchlichen Strafverfahren, der Inquisition, von den dazu verpflichteten weltlichen Behörden angewandt.
 
Nach mittelalterlicher Auffassung konnte eine Verurteilung entweder auf Grund der Aussage zweier glaubwürdiger Augenzeugen oder auf Grund eines Geständnisses erfolgen. Hingegen konnten bloße Indizien, selbst wenn sie noch so zwingend auf die Schuld des Angeklagten hinwiesen, oder die Aussage eines einzelnen Zeugen keine Verurteilung rechtfertigen. Diese Auffassung sah man durch bestimmte Bibelstellen wie Deuteronomium 17, 6; 19, 5 und Matthäus 18, 16) gestützt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Folter#Mittelalter


Da es den Indizienprozess noch nicht gab, wurde die Schuld mittels der Folter geprüft. Es wird immer wieder behauptet, man hätte einfach so lange gefoltert, bis der Angeklagte einfach gestehen musste, weil er es nicht mehr aushielt. Das ist freilich Unsinn und unterstellt den damaligen Menschen (für die Folter selbstverständlich zum Prozess gehörte) eine sehr große Dummheit. Der "aufgeklärte" Mensch unserer Tage schaut ja gern recht herablassend auf das "finstere" christliche Mittelalter herab! Man folterte und wenn kein Geständnis kam, dann erachtete man den Angeklagten als unschuldig. Die Kirche legte auch ausdrücklich fest, dass durch Folter keine bleibenden Schäden zurückbleiben dürfen. Denen, die ins Visier der Inquisition gerieten, ging es entgegen aller finsterer Ressentiments weitaus besser als denen, die mit weltlichen Gerichten Ärger hatten. Mit dem heutigen Indizienprozess ist die Folter zum Glück ganz überflüssig geworden.
« Letzte Änderung: 17. April 2012, 21:55:26 von ChrS »
"Ich sehe nicht, inwiefern die lehrmäßige Festigkeit im Widerspruch stünde zur geschmeidigen, erfinderischen, ja sogar kühnen Liebe [...], wie die doktrinale Unbeugsamkeit im Gegensatz stehen sollte zu herzlichem Mitleid" (Bischof Alfonso de Galarreta FSSPX, Ecône, 29.6.2011).

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Antw:Aus aktuellem Anlass: Inquisition
« Antwort #3 am: 18. April 2012, 17:01:46 »
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
Johannes 14,6

Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
Matthäus 16,8

Johannes, der Bär

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Antw:Aus aktuellem Anlass: Inquisition
« Antwort #4 am: 18. April 2012, 17:47:27 »
Schulunterricht (bayr. Gymnasium), historische Fachliteratur, überlieferte Erlebnisberichte, dokumentierte Gerichtsaussagen, der "Fragenkatalog" bei Folterverhören und vieles mehr.
Es geht bei der Inquisition, wie sie von ChrS dargestellt wurde, um die Folter, nicht um die theologische Frage.
Die Ausmaße, welche die Inquisition annahm, waren menschenverachtend. Doch immer beginnt eine solche Aktion mit Verdrehung der Realitäten. "Hexenverfolgungen", auch männlicher "Zauberer" (allerdings in weit geringerer Zahl), sind wohl nicht mit der Lehre Christi zu vereinbaren. Hexen waren Fabelwesen, niemals Realität.
Ich muss jetzt einkaufen, bevor das Geschäft zumacht, ich schreibe wann anders wieder und äußere mich auch zu den zuletzt geposteten Aussagen und Quellen.

Gruß,
Johannes

Johannes, der Bär

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Antw:Aus aktuellem Anlass: Inquisition
« Antwort #5 am: 19. April 2012, 12:02:52 »
"Joseph de Maistre (1753-1821) greift in diesem, 1824 zuletzt auf deutsch erschienenen Buch den aufklärerisch-protestantischen Mythos der spanischen Inquisition an. Das Wesentliche in dieser Schrift ist der Grundsatz, den Maistre schon im ersten Brief aufstellt: videant consules, ne respublica capiat. Anders gesagt, jede Bedrohung des Staates kann nur durch Mittel von ebensolcher Gewaltsamkeit gebannt werden. Die spanische Inquisition war also die angemessene Reaktion auf eine gegebene Gefahr, und der Inquisition verdankte - nach de Maistre - Spanien letztlich seine Rettung."
Wie so oft verweisen Katholiken wie du auf weltliche Ansichten, statt sich Jesus (Nächstenliebe, Feindesliebe) zuzuwenden.

"1252 erließ Papst Innozenz IV. seine berühmt-berüchtigte Bulle Ad Extirpanda. Er rief in ihr die Kommunen Norditaliens auf, der Ketzerei verdächtige Personen mit Hilfe der Folter zum Eingeständnis ihrer Irrtümer zu zwingen, „ohne ihnen die Glieder zu zerschlagen und ohne sie in Lebensgefahr zu bringen."
Wie so oft verweisen Katholiken wie du auf weltliche Ansichten, statt sich Jesus (Nächstenliebe, Feindesliebe) zuzuwenden.

"Nach mittelalterlicher Auffassung konnte eine Verurteilung entweder auf Grund der Aussage zweier glaubwürdiger Augenzeugen oder auf Grund eines Geständnisses erfolgen."
Wie so oft verweisen Katholiken wie du auf weltliche Ansichten, statt sich Jesus (Nächstenliebe, Feindesliebe) zuzuwenden.


Ich mache es mir leicht, indem ich die offizielle katholische Sicht auf die Ereignisse der Inquisition und der Folter hernehme. Demnach wurden allein in Spanien (kathpedia.de unter Inquisition) 6.000 Opfer der Inquisition. Aus katholischer Sicht (!!), die schon die zu hohen Zahlen anderer Quellen (ich gehe davon aus zurecht) als Fehlvermutungen bezeichnet. "Angenendt beziffert die Zahl, wie andere seriöse Forscher auch, auf etwa 50.000, darunter rund ein Viertel Männer." 50.000!!! Nur wegen anderer Glaubensansichten ermordet, die meisten davon vermutlich vorher brutalst gefoltert. Kostprobe gefällig?

Aus "deutschland-im-mittelalter.de" unter "Hexen":
" [...] Aber im Laufe des vierzehnten Jahrhunderts wurde die Zauberei mehr und mehr als eine Ketzerei angesehen und daher unter die Machtbefugnis der Ketzergerichte, der päpstlichen Inquisition, gestellt, bis diese Verbindung durch die Bulle Innozenz VIII. päpstlich sanktioniert wurde."

Und dann noch ein Originalprotokoll:
"Ausschnitt aus dem Protokoll einer Tortur
Wer einen genaueren Einblick in diese Greueltaten erhalten will, der lese „Soldans Geschichte der Hexenprozesse, neu bearbeitet von Heppe (1880), Kap. 16: Das gerichtliche Verfahren und die Strafe, Band 1, S. 327-427.“ Daraus teilen wir folgendes Protokoll aus dem Jahr 1631 über die Folterung einer Frau mit. (Soldan, S. 369)

1. Der Scharfrichter hat der Delinquentin die Hände gebunden und sie auch auf die Leiter gezogen, hierauf angefangen, sie zu schrauben und auf allen Punkten so geschraubt, dass ihr das Herz im Leibe zerbrechen möge und sei keine Barmherzigkeit dagewesen.
2. Und ob sie gleich bei solcher Marter nichts bekannt, habe man doch ohne rechtliches Erkenntnis die Tortur wiederholet, und der Scharfrichter ihr die Hände gebunden, ihr die Haare abgeschnitten und sie auf die Leiter gesetzt, Branntwein auf den Kopf gegossen und die Kolbe vollends wollen abbrennen.
3. Ihr Schwefelfedern unter die Arme und an den Hals gebrannt.
4. Sie hinten hinauf rückwärts mit den Händen an die Decke gezogen.
5. Welches Hinauf- und Niederziehen vier ganze Stunden gewährt, bis sie (der Henker und dessen Knechte) zum Morgenbrote gegangen.
6. Als sie wiedergekommen, der Meister (Henker) sie mit den Händen und Füßen auf den Rücken zusammengebunden.
7. Ihr Branntwein auf den Rücken gegossen und angezündet.
8 Darnach aber viele Gewichte ihr auf den Rücken gelegt und in die Höhe gezogen.
9. Nach diesem sie wieder auf die Leiter gelegt und mit den Händen bis an die Decke aufgezogen.
10. Ihr ein ungehobelt Brett mit Stacheln unter den Rücken gelegt und mit den Händen bis an die Decke aufgezogen.
11. Ferner hat der Meister ihr die Füße zusammengebunden, eine Klasterstütze, 50 Pfund schwer, mitten an die Füße niederwärts gehangen, dass sie nicht anders gemeint, sie würde bleiben und das Herz ersticken.
12. Bei diesem ist es nicht blieben, sondern der Meister ihr die Füße wieder aufgemacht und die Beine geschraubt, dass ihr das Blut aus den Zehen herausgegangen.
13. Bei diesem ist es auch nicht blieben, sondern ist sie zum anderenmal auf allen Punkten geschraubt worden.
14. Der (Henker) von Dreißigacker hat die dritte Marter mit ihr angefangen, welcher sie erstlicha uf die Bank gesetzt. Als sie das Hemd angezogen, hat er zu ihr gesagt: Ich nehme dich nicht an auf ein oder zween, auf drei und auch nicht auf acht Tage, auf vie Wochen, auf ein halb oder ganz Jahr, (sondern) so lange du lebst. – Und wenn du meinst, dass du nicht bekennen willst, dass du sollst zu Tode gemartert werden, so sollst du doch verbrannt werden.
15. Hat sie sein Eidann mit den Händen aufgezogen, dass sie nicht atmen können.
16. Und der von Dreißigacker sie mit der Karbatsche um die Lenden gehauen.
17. Darnach ist sie in den Schraubstock gesetzt, darinnen sie sechs Stunden gesessen und
18. mit der Karbatsche jämmerlich zerhauen worden. Bei diesem es den ersten Tag verblieben.
Zweiter Tag
19. Den anderen Tag, als sie wiedergekommen, ist die vierte Marter mit ihr fürgenommen worden und sie auf etlichen Punkten geschraubt und sechs Stunden darin gesessen usw.“

Schluss
Und wehe nun den Armen, wenn sie gestanden: sie wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ob dieser Tod qualvoller war als die Tortur? Viele Frauen gingen mutig in den Tod und starben mutig und gefasst. Ja, an manchen glaubte man völlige Gefühllosigkeit und einen Zustand ekstatischer Verzückung zu beobachten. Man nannte diesen Zustand „Hexenschlaf“ und meinte, derselbe sei ein Geschenk des Teufels an seine Verbündeten. Wie groß die Zahl der armen Opfer war, kann man nicht genau sagen."

Und über die Notwendigkeit der Folter sage ich: Auch heute gibt es Menschen, die von sich behaupten, sie hätten Zauberkräfte o. Ä. Und wie kann man damit umgehen? Indem man aufklärt, Jesus Christus und die Frohe Botschaft predigt und NICHT, INDEM MAN MORDET UND FOLTERT!!!!!!!!!!!!!

Johannes, der Bär

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Antw:Aus aktuellem Anlass: Inquisition
« Antwort #6 am: 19. April 2012, 17:31:22 »
Um die ganze Sache zu entschärfen und aufs Wesentliche zu konzentrieren:
Jesus ist der gute Hirte, der sein Leben lässt für die Schafe. Ein verlorenes Schaf sucht er und
bringt es zu der Herde zurück.
Ein verlorenes Schaf schlägt er nicht, um es zur Herde zurückzubringen. Er trägt es.

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« Antwort #7 am: 19. April 2012, 17:42:39 »
Du willst nun sagen die Katholischen Zahlen sind eine Lüge die Zahlen aber der Atheisten stimmen?

Hast du dich im Forum vertan? Das ist kein Protestantisches oder Kommunistischen Forum sondern ein Katholischen Forum.

Setze hier keine Lügen rein, oder gehe aus dem Forum.
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
Johannes 14,6

Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
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