Autor Thema: Kirchenjahr  (Gelesen 46524 mal)

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velvet

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Marienmonat Mai
« Antwort #8 am: 30. April 2012, 13:54:57 »


Der Mai ist in besonderer Weise der Monat der Jungfrau Maria. Wir ehren die Muttergottes durch besondere Andachten und Gebete. Als Frühlingsmonat hat der Mai schon seit jeher im Brauchtum eine besondere Bedeutung. Das junge Grün und die Fülle der Blüten, die er hervorbringt, die neue Lebensfreude, wem ist sie besser geweiht als der Muttergottes, die uns den Herrn des Lebens geboren hat! Schon im Mittelalter wird Maria liebevoll "Rose ohne Dornen" und "Schönste aller Blüten" genannt.
Die heute bekannte Form der Maiandachten entstand im 18. Jahrhundert. 1784 feierte der Kamillianer-Orden in der oberitalienischen Stadt Ferrara die erste Maiandacht. Im folgenden Jahrhundert verbreitete sich diese Form der Marienverehrung und setzte sich schließlich weltweit in der katholischen Kirche durch. Auf deutschem Boden fand die erste Maiandacht 1841 im Kloster der "Guten Hirtinnen" bei München statt. Innerhalb weniger Jahre folgten die deutschen Diözesen dem Beispiel der Ordensschwestern.

Der Monat Mai stellt uns auch immer wieder neu vor die Frage:
Wer ist Maria für mich?
Was verbindet mich mit der Muttergottes?

Im Mai sind wir mitten in der Osterzeit und noch ganz in die Betrachtung der Geheimnisse der Auferstehung Jesu versunken. Mich verwundert es etwas, dass von Maria keine besondere Begegnung mit ihrem auferstandenen Sohn berichtet wird.
Bei Johannes hören wir, wie Maria unter dem Kreuz steht. Das Leiden ihres Sohnes hat sie tief getroffen. Hätte sie dann nicht die Erste sein müssen, der Jesus als der Auferstandene erscheint? Warum war Maria nicht unter den Frauen, die am Ostermorgen zum Grab gingen? Wir hören von Maria erst wieder, als sie zusammen mit den Aposteln nach der Himmelfahrt Jesu versammelt ist, um den Heiligen Geist zu erbitten.
Die Frömmigkeit hat Maria sehr wohl in einen engen Bezug zu Ostern gesetzt.
"Freu dich du Himmelkönigin!"
So singen wir in einem bekannten Marienlied zur Osterzeit. Ja, Maria hat sich über die Auferstehung ihres Sohnes gefreut. Sie hat sich mit den Aposteln auf die Sendung des Heiligen Geistes vorbereitet. Sie ist Zeugin der Auferstehung Jesu und war selbst die erste, die die Auferstehung des Leibes und der Seele an sich erfahren durfte.
Heilige Maria, zeige uns Jesus, den Auferstandenen. Schenke uns die Freude über seine Auferstehung. Hilf uns, im Gebet mit Jesus verbunden zu sein, damit wir fähig sind, seine Zeugen zu sein. Amen.
Der Marienmonat Mai -
Worte des Sel. P. Rupert Mayer SJ

Wir rüsten uns zum 1. Mai, denn wir wissen, wen es da zu feiern gilt. In einem alten Kirchenlied heißt es:

    Alle Tage sing und sage
    Lob der Himmelskönigin!

Ja, so machen es die guten Kinder, sie grüßen Tag für Tag ihre himmlische Mutter. Dreimal werden wir da gemahnt durch das Aveläuten; wir wollen es nie überhören. Auf dem Lande kommt es nicht vor, dass man es überhört, in der Stadt ist das schwieriger. Wir wollen an dem alten kirchlichen Brauch festhalten, die Gottesmutter dreimal täglich zu grüßen. Aber die eifrigen Kinder begnügen sich damit nicht, sie halten einen Tag in jeder Woche: der Samstag ist der Gottesmutter geweiht durch die Kirche.
Seit über 100 Jahren herrscht auch die Übung, der Gottesmutter den ganzen Monat Mai zu weihen. Die Maiandachten haben die Welt erobert, sie gehören zu den populärsten, zu den volkstümlichsten Andachten. Es ist begreiflich! Gibt es etwas Tröstlicheres oder Erhebenderes als das Bild der Gottesmutter, das Jesuskind auf dem Arm, umgeben von einem Wald von Blumen, umstrahlt von einem Lichtermeer, dichtgedrängt die Menschen zu ihren Füßen, ihr entgegenjauchzend:

    Maria Maienkönigin,
    dich will der Mai begrüßen.
    O segne seinen Anbeginn
    und uns zu deinen Füßen!

Warum verehren wir die Gottesmutter besonders im Monat Mai? Das ist für ein gutes Kind selbstverständlich: Wenn es der Mutter ein Geschenk macht, da ist ihm das Beste gut genug.
Das Frühjahr ist zweifellos die schönste Jahreszeit. In unserer deutschen Heimat wird ja der Mai der Wonnemonat genannt. In neuer Pracht erscheint die Sonne am Himmel, neues Leben weckt sie überall, jetzt grünt's, sprosst's, treibt's und blüht's, überall herrscht neues Leben. Jetzt kommen die Blümlein heraus und heben ihre Köpfchen der Sonne entgegen, von der alles Leben kommt. Die Vöglein stimmen ihre schönsten Lieder an, die ganze Natur prangt im schönsten Blütenschmuck, alles neigt sich der Königin des Frühlings, der Sonne, zu.
Wir legen das Frühjahr einer schöneren und erhabeneren Königin, als die Sonne es ist, der Maienkönigin zu Füßen, und da sind es Worte der Heiligen Schrift, welche der Bräutigam der Braut im Hohen Lied zuruft und welche die Kirche auf die Gottesmutter anwendet:

    Vorüber ist die Winterzeit;
    der Regen ist vorbei.
    Auf, meine Freundin, komme!

In diesem Sinn ist die Maiandacht der Kirche aufzufassen. Das Volk drückt sie anders aus:

    Maria, dir befehlen wir,
    was grünt und blüht auf Erden.
    O lass es eine Himmelszier
    in Gottes Garten werden.

Das ganze Frühjahr mit all dem Schönen und Lieben und Herrlichen soll vor der Gottesmutter niedergelegt werden, um ihr zu huldigen.
Es ist wahr, schön ist der Mai im Reiche der Natur; noch schöner ist er im Reiche der Gnade. Im Mai feiern wir eine Reihe herrlicher Feste! Da tönt noch hinüber das Alleluja der Osterzeit. Jetzt hat der Priester das Alleluja noch täglich auf den Lippen, das passt so recht für den Monat Mai. Da kommt das Himmelfahrtsfest, wie passt das so schön hinein: das Fest freudiger, christlicher Hoffnung, ein großes Fest des Trostes. Das Pfingstfest, das Fest der Liebe, wo auch aufgeht das Menschenherz. Da fragen wir uns: Wem verdanken wir die Feste? Nächst Gott der allerseligsten Jungfrau Maria, die uns den Urquell aller Feste, den lieben Heiland, geschenkt hat. Sie ist die Ursache all dieser Festesfreude. Darum ist es unsere Pflicht, in diesem Monat in besonderer Weise der Gottesmutter zu gedenken.
Wir dürfen nicht vergessen, dass die Muttergottes im Frühjahr der Kirche, in der jungen Christengemeinde, den Aposteln Stütze, Trost und Halt gewesen ist. Und darum gebührt es, dass wir gerade im Monat Mai, im Frühjahr, derer gedenken, die so viel getan hat im Frühling der Kirche.
Der Monat Mai erinnert uns aber auch durch seine Anmut an die Schönheit Mariens. Der Monat Mai mit seinem Blütenschmuck ist ein wunderbares Erinnerungszeichen an die Schönheit Mariens. Und die Fruchtbarkeit des Monats Mai, wo alles knospt und treibt in der Natur, erinnert uns an die Tugenden. So ist es ganz begreiflich, dass wir den Monat Mai der besonderen Verehrung Mariens geweiht haben.
Freilich, im Frühjahr kommen auch manche Stürme, wir haben?s auch schon gemerkt. Da brausen die Stürme, und es kommen auch kalte Nächte, und das hat schon mancher Wurzel und mancher Blüte schwer geschadet. So gibt's auch in der Menschenseele Stürme, auch da gibt's Fröste, böse Tage und Stunden. Es ist gut, wenn wir die Gottesmutter bitten, dass sie unser Seelengärtlein mit ihrem mütterlichen Schutze umfriedet. Wir wollen besonders der Jugend gedenken, wo es noch mehr Stürme gibt als im Alter.
Wie wollen wir den Monat Mai feiern? Wir sollen die Maiandachten besuchen, soweit wir es mit unseren Berufsarbeiten vereinbaren können.
Dann ist es notwendig, dass wir die Tugenden Mariens nachahmen. Wir werden dazu angeregt durch vieles, was wir lesen und hören in diesen Tagen. Was kann es Schöneres geben, als immer mehr einzudringen in die Vorzüge Mariens, sich immer klarer zu werden! Dazu haben wir den Monat Mai. Wenn wir Gelegenheit haben, das Wort Gottes zu hören, versäumen wir es nicht! Und wenn wir nur aus jeder Predigt eine kleine Anregung mitnehmen, wenn uns das Bild Mariens nur etwas klarer wird - es ist viel gewonnen. Betrachtend wollen wir den Rosenkranz beten. Gerade im Monat Mai sollen wir es fertig bringen, täglich mindestens ein Gesetzlein zu beten und uns zu erinnern an die wunderbaren Geheimnisse Mariens.
Aber dabei soll es nicht bleiben; nun heißt es auch die Tugenden üben, praktisch betätigen, was wir schätzen, lieben und verehren an der Gottesmutter. Das Seelengärtlein soll jetzt tadellos instand gehalten werden. In der Fastenzeit haben wir das Unkraut herausgerissen, so gut es ging, jetzt sieht es ganz manierlich aus; ein bißchen steckt ja immer noch drinnen. Vielleicht sieht man gar nichts, aber das ist doch auch kein schöner Garten, in dem man gar nichts sieht.Unkraut ist keines da, aber auch sonst nichts. O armselige Geschichte! Jetzt heißt es anpflanzen, schöne Blumen. Ja, was können wir denn anpflanzen? Ich kenne mich so schlecht aus in Botanik, ja du liebe Zeit! Das Veilchen, das im Verborgenen blüht, das Veilchen der Demut. Das ist ein nettes Blümlein. Ich meine, das sollten wir alle haben. Die Lilie der Reinheit! Wie schön und prachtvoll ist diese Blume, wie eigenartig. Jetzt sehen wir sie wieder öfters auf unseren Altären. Und wie die anderen Blumen alle heißen! Geduld, wenn's Herz auch bricht! Ergebung in Gottes Willen! "Siehe, ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort." Ein Rosenstöckchen müssen wir in unser Gärtchen auch hineinbringen, ohne das geht's nicht. Aber soviel ich schon gehört habe, soll das gar nicht einfach sein, ein Rosenstöckchen durchzubringen. Die Liebe zu Gott und zum Nebenmenschen!
Wie wäre es, wenn wir jeden Tag daran arbeiten würden, eine Tugend auf die Beine zu bringen? Das gibt einen Blumenstrauß am Ende des Monats, so groß und so schön, dass unsere himmlische Mutter eine helle Freude daran hat. Im Monat Mai geht's tadellos, denn der Monat Mai ist ein Gnadenmonat, da thront die Himmelskönigin auf dem Maialtar als ihrem Gnadenthron und freigebig teilt sie die Gnaden aus. Wir wissen, dass es zur Zeit des Königstums besondere Ehrentage gegeben hat, und das waren Gnadentage. Da haben sich die Gefangenen lange darauf gefreut, wenn der König Namenstag gehabt hat. An einem solchen wurden Strafen erlassen und die Freiheit geschenkt. So ist es bei der Gottesmutter ähnlich, deshalb dürfen wir den Mut nicht verlieren.
"Ich bringe nichts zusammen. Schon als Kind habe ich vergessen, den Blumen wasser zu geben, und dann haben sie die Köpfchen hängen lassen. So geht's mit meinem Seelengärtlein auch." - Nein, wir brauchen nicht alles allein zu tun, jetzt kommt der Himmelstau, um den wir bitten im Monat Mai. ...
Wenn wir der Muttergottes eine besondere Freude machen wollen, dann führen wir ihr neue Kinder zu. Seien wir apostolisch tätig gerade im Monat Mai, der Königin der Apostel zulieb. Das können wir machen durch recht gutes Beispiel, durch unsere Gebete, vielleicht auch durch ein gutes Wort. Achten wir darauf: Da treffen wir manche Menschen, die sind Doppelwaisen, die haben die Kirche als Mutter verloren und auch die Gottesmutter. Es wäre schön, wenn wir die der Kirche und der Muttergottes zurückführen könnten.
Wenn wir so den Monat Mai verleben, dann ist er für uns ein Gnadenmonat.
(Aus: Rupert Mayer, Mein Kreuz will ich tragen)

    Maria, du Königin des Friedens!
    Wir verehren dich und huldigen dir
    und möchten dir unsere aufrichtige Hingabe zu bezeigen.
    Auf dich schauen wir mit immer tieferer Sorge,
    zu dir kommen wir mit noch größerem Vertrauen
    in dieser Zeit, die von nicht wenigen Unsicherheiten
    und Befürchtungen gekennzeichnet ist,
    aufgrund der gegenwärtigen und zukünftigen Geschicke unseres Planeten.
    Zu dir, Erstlingsfrucht der von Christus erlösten Menschheit,
    die von der Knechtschaft des Bösen und der Sünde endlich befreit ist,
    erheben wir gemeinsam eine eindringliche und vertrauensvolle Bitte:
    Höre den Schmerzensschrei der Opfer der Kriege
    und der vielen Formen von Gewalt,
    die die Erde mit Blut beflecken.
    Vertreibe die Finsternis der Traurigkeit und der Vereinsamung,
    des Hasses und der Rachsucht.
    Öffne den Sinn und das Herz aller für die Zuversicht und Vergebung!
    Mutter der Barmherzigkeit und Hoffnung,
    erwirke für die Menschen des dritten Jahrtausends
    das wertvolle Geschenk des Friedens:
    Frieden in den Herzen und in den Familien,
    in den Gemeinschaften und unter den Völkern;
    Frieden besonders für jene Nationen,
    in denen Tag für Tag weiter gekämpft und gestorben wird.
    Gib, dass die Menschen aller Rassen und Kulturen
    Jesus begegnen und Ihn aufnehmen,
    der im Weihnachtsgeheimnis auf die Erde gekommen ist,
    um uns »seinen« Frieden zu schenken.
    Maria, Königin des Friedens,
    schenke uns Christus, den wahren Frieden der Welt!
    Amen.
    Nach einem Gebet des Seligen Papstes Johannes Paul II.



Maria, Maienkönigin
dich will der Mai begrüßen.
O segne ihn mit holdem Sinn
und uns zu deinen Füßen!
Maria, wir empfehlen dir,
was grünt und blüht auf Erden,
lass uns in dieser Pracht und Zier
das Werk des Schöpfers ehren.

Behüte auch, Maria rein,
du größte aller Frauen,
das Gottesvolk, die Kinder dein,
im Glauben und Vertrauen
zu Jesus Christus, deinem Sohn,
dem Retter und Befreier.
Lobpreis durch ihn in Ewigkeit
des Vaters Macht und Treue!

O öffne Himmelskönigin,
im Lied uns Herz und Stimme,
zu danken Gott im Heilgen Geist,
dass wir sein Lob stets singen,
der Christi Kirche ward gesandt
in Sturm und Feuersflammen,
zu führen sie mit starker Hand
durch alle Zeiten! Amen.

velvet

  • Gast
Antw:Kirchenjahr
« Antwort #9 am: 30. April 2012, 15:25:24 »


7. Sonntag der Osterzeit

Am letzten Sonntag der Osterzeit hören wir in den Evangelien von der Sorge Jesu um seine Jünger. Er bittet den Vater, sie in der Einheit zu bewahren. Jesus weiß, dass Spaltungen und Streitigkeiten die Jünger bedrohen werden.
Bitten wir um die Einheit der Glaubenden, beten wir gerade jetzt vor Pfingsten um den Geist der Einheit.
Lesejahr A
Joh 17,1-11a

    In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach:
    Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt.
    Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war.
    Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten.
    Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen, und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast.
    Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir.

Bewahren

Wir kennen das: Da gibt es eine Gruppe, die super läuft. Ihr Leiter versteht es, die Leute zusammen zu halten, internen Streit zu schlichten und dafür zu sorgen, dass alle an einem Strang ziehen. Dann wechselt der Leiter. Bis der neue akzeptiert ist, kommt es zu inneren Rangeleien und Machtkämpfen unter den Gruppenmitgliedern. Die Gruppe droht auseinander zu brechen, mache bleiben weg.
Eine ähnliche Situation mag Jesus im heutigen Evangelium vor Augen haben. Er sorgt sich darum, wie es mit seinen Jüngern weiter gehen wird, wenn er einmal nicht mehr da ist. Er weiß, dass die Jünger bedroht sein werden von inneren Streitigkeiten und von Anfeindungen von Außen. Jesus bittet daher den Vater für die Jünger um innere Einheit und um Schutz vor dem Bösen:
Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir.
Die Jünger Jesu aller Zeiten leben in einer Welt, die ihnen oft nicht wohl gesonnen ist und die voller Versuchungen steckt. Wer sich an Jesus bindet, der bleibt zwar in der Welt, aber ist nicht mehr von dieser Welt. Die Gläubigen sind schon in dieser Welt durch Christus eins mit dem Vater im Himmel. Und doch brauchen wir immer wieder die Hilfe Gottes, der uns Kraft gibt und uns in diesem Leben als Glaubende bewahrt.
Bitten wir mit Jesus den Vater darum, dass er der Kirche und allen Gruppen in ihr innere Einheit schenke und dass er uns vor den Angriffen des Bösen bewahre, damit wir glaubhafte Zeugen der Liebe Gottes in dieser Welt sein können.

velvet

  • Gast
Antw:Kirchenjahr
« Antwort #10 am: 24. Mai 2012, 11:15:28 »
Pfingsten

    Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. (Apg 2,1-4)

In der Apostelgeschichte wird uns das Pfingstereignis sehr lebendig geschildert. Machtvoll, kraftvoll, in Sturm und Feuerzungen kommt der Heilige Geist herab. Die Pfingstikone von der Herabkunft des Heiligen Geistes drückt das Pfingstereignis scheinbar so anders aus, kein Sturm, keine Feuerzungen, nur ganz schwache Strahlen, die auf jeden der zwölf Apostel und auf Maria niedergehen. Keine Volksmenge, keine "berauschte" Predigt des Petrus, sondern Ruhe. Die Zwölf scheinen ruhig in trauter Runde sitzen zu bleiben.

    Pfingsten

Doch der Maler wollte auf eine andere Weise genau das ausdrücken, was an Pfingsten geschehen ist. Die Gaben des Geistes sind vielfältig, Bekenntnis zu Jesus Christus als den Herrn, Zeugnis vor den Machthabern, Vergebung des Sünden, ... Doch über allem steht die Liebe, die der Heilige Geist uns schenkt. Wer die zwölf Apostel genau ansieht, der erkennt, dass jeder anders ist. Alle haben ein Buch oder eine Schriftrolle in der Hand und gestikulieren. Jeder der Zwölf verkündet auf seine Weise das Evangelium von Jesus Christus. Es war eben nicht nur Petrus, der am Pfingsttag vor die Menge trat. Alle waren, wie es auch sehr schön in der Antiphon heißt, am Pfingsttag zusammen und alle haben sie gesprochen. Alle Apostel haben in ihrem Leben ihren je besonderen Verkündigungsdienst geleistet, erfüllt vom Heiligen Geist. Alle haben sie den Glauben an Jesus Christus bezeugt, viele von ihnen bis in den Tod.
Die Apostel sind Individuen und doch sind sie eine Gemeinschaft. Ich denke, dass dies in dieser Ikone besonders schön zum Ausdruck kommt. Gott beruft die Menschen in ihrer Verschiedenheit. Jeder hat seine besonderen Gaben und der Heilige Geist lässt diese erkennen und hilft, sie zu leben und vervollkommnen. Jeder der Apostel ist ein Individuum, und doch sind sie eine Gemeinschaft, sie sitzen in trauter Runde beisammen, einmütig. Der Heilige Geist ist es, der sowohl die Originalität der Individuen fördert, als auch ihre Gemeinschaft stiftet.
Die Zwölf sind vereint im dem einen Geist zu dem einen Ziel: Jesus Christus in der Welt zu verkünden. Die Welt ist die Finsternis, die noch nicht vom Licht des Glaubens an Jesus Christus erleuchtet ist. Diese Welt ist symbolisch in Form der schwarzen Pforte in der Mitte unten dargestellt. Zur Erläuterung steht dort auch in griechischen Buchstaben geschrieben: "Ho Kosmos". Ein König erscheint dort als Repräsentant aller Völker. In der Hand hält er ein Tuch mit zwölf Buchrollen. Das ist die Verkündigung der zwölf Apostel, die in die ganze Welt hinaus geht. Nur wenn jeder der Zwölf seinen ganz persönlichen Verkündigungsauftrag in Gemeinschaft mit den anderen erfüllt, kann die Welt das Licht der Wahrheit, das Licht des Lebens, das Licht Jesu Christi empfangen.
Jeder Christ ist gesendet. Jeder Christ ist ein Individuum, hat seine ganz persönlichen Gaben und seinen ganz persönlichen Auftrag. Es ist der Heilige Geist, der uns hilft, diesen zu erkennen und zu erfüllen. Doch jeder einzelne ist auch an die Gemeinschaft gebunden. Allein kann er nichts tun. Der Heilige Geist macht nicht zu Einzelkämpfern, sondern führt zusammen in der Gemeinschaft der Glaubenden. Nur wenn jeder an seinem Platz und in Gemeinschaft mit der ganzen Kirche im Heiligen Geist seine Aufgabe erfüllt, gelingt die Verkündigung des Evangeliums. Dazu treibt uns der Heilige Geist und danach verlangt die Welt. Auch heute.

    Pfingsten

Das Sprachwunder von Pfingsten


    In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten:
    Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden. (Apg 2,5-11)

Wir kennen die Schilderung der babylonischen Sprachverwirrung im Buch Genesis. Damals taten sich die Menschen zusammen, um in Babel einen Turm zu bauen, bis in den Himmel. So wollten sie sich selbst und Gott beweisen, wie groß sie sind. Doch Gott verwirrte ihre Sprache. Die Menschen konnten einander nicht mehr verstehen, und sie hörten auf, an dem Turm zu bauen.
Bis heute hat jedes Volk, ja jeder Stamm seine eigene Sprache. Menschen grenzen sich gegeneinander ab. Die verschiedenen Sprachen machen es noch schwerer, dass Menschen sich über Grenzen hinweg verständigen können. Doch es gibt Weltsprachen, mit denen man sich vielerorts verständigen kann. Damals war es Griechisch und Latein, heute ist es Englisch.

Doch das Sprachwunder an Pfingsten, als alle Menschen die Worte der Apostel verstehen konnten, meint mehr, als dass diese in einer bekannten Weltsprache gesprochen hätten. Was nützt eine gemeinsame Sprache, wenn die Menschen weiter untereinander uneins sind?
Vielleicht ist die Sprache des Heiligen Geistes die Sprache der Herzen. Die Menschen aller Völker und Sprachen wissen, was Liebe ist. Sie erkennen, ob jemand mit guten Absichten kommt oder Streit sucht. Die Sprache, die alle Menschen erreicht, ist die Sprache der Liebe. Nicht mit Gewalt missionieren die Apostel. Sie geben mit ihrem Leben, ihren Worten und ihrem Tun Zeugnis von Jesus Christus. Sie geben Zeugnis von der Liebe, die Gott uns durch seinen Sohn erwiesen hat. Gott ist uns nahe gekommen. Wo Menschen Gott in ihr Leben lassen, da können auch sie einander nahe kommen.
Das kann ein Aufruf für uns heute an Pfingsten sein. Wir erleben, wie heute die Feindschaft zwischen den Religionen vielleicht stärker ist denn je. Versuchen wir, im Heiligen Geist eine Atmosphäre der Toleranz zu schaffen, die zum eigenen Erbe steht, aber auch die Überzeugungen des anderen akzeptiert. Nicht Angst und Gewalt sind Früchte des Geistes, sondern Friede und Langmut. Schaffen wir so den Raum, in dem Gott die Herzen der Menschen anrühren kann.    Papst Benedikt XVI. sagt:
"Am Pfingstfest zeigt sich der Heilige Geist durch das Zeichen eines Sturmwindes, durch Feuerzungen und das Sprechen der Apostel in allen Sprachen. Das ist ein Zeichen dafür, dass die babylonische Zersplitterung - Ergebnis des Hochmuts, der die Menschen trennt - in dem Geist, der Liebe ist und Einheit in der Verschiedenheit spendet, überwunden ist. Die Kirche spricht vom ersten Augenblick ihres Bestehens an in allen Sprachen - durch die Kraft des Heiligen Geistes und der Feuerzungen - und lebt in allen Kulturen; sie zerstört nichts von den verschiedenen Gaben, von den verschiedenen Charismen, sondern fasst alles in einer grossen und neuen Einheit zusammen, die versöhnt: Einheit und Vielgestaltigkeit."

Der Geist führt uns in die Wahrheit

Vor wenigen Tagen haben wir das Fest Christi Himmelfahrt gefeiert. Es scheint so, als habe Jesus mit seiner Himmelfahrt die Welt verlassen und sitzt nun zur Rechten des Vaters - weit weg von uns Menschen. Lässt er uns allein zurück und überlässt er die Welt und die Kirche ihrem Schicksal?
An Pfingsten feiern wir, dass dem nicht so ist. Jesus selbst hat gesagt: "Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden; ... er wird euch in die volle Wahrheit führen." (Joh 16, 7.13)
Das irdische Leben Jesu ist zu Ende gegangen. Doch durch seine Auferstehung und Himmelfahrt kann Jesus auf ganz neue Weise bei uns sein. War sein irdisches Leben an den engen Umkreis des Landes Israel gebunden, so kann er nun überall und zu allen Zeiten jedem einzelnen Menschen nahe sein. Als Zeichen seiner Gegenwart hat er uns den Heiligen Geist gesandt.
Durch seine Menschwerdung, sein Leben, seine Lehre, seinen Tod und seine Auferstehung hat Christus uns alles über Gott offenbart. Doch selbst die Apostel, die lange Zeit mit ihm beisammen waren, haben Christus nicht verstanden. Erst der Heilige Geist bewirkt dieses Verstehen. Erst am Pfingsttag wurde den Aposteln der ganze Gehalt der Botschaft Jesu offenbar. Der Heilige Geist ist es, der dieses Verstehen in jedem einzelnen Menschen auch heute bewirkt.
Papst Benedikt XVI. sagt:
"In Jesus hat Gott sich uns selbst ganz geschenkt, das heißt, er hat uns alles geschenkt. Darüber hinaus oder daneben kann es für uns keine weitere Offenbarung geben, die in der Lage wäre, mehr mitzuteilen bzw. die Offenbarung Christi irgendwie zu ergänzen. In ihm, im Sohn, ist uns alles gesagt, ist uns alles geschenkt worden. Aber unsere Auffassungsgabe ist begrenzt; daher besteht die Sendung des Geistes darin, die Kirche immer wieder neu, von Generation zu Generation, in die Größe des Geheimnisses Christi einzuführen. Der Geist stellt nicht etwas anderes oder Neues neben Christus; es gibt nicht - wie einige behaupten - eine Geistesoffenbarung neben der Offenbarung Christi, es gibt keine zweite Offenbarungsebene. Nein: "Er wird von dem, was mein ist, nehmen", sagt Christus im Evangelium (Joh 16,14). Und wie Christus nur das sagt, was er vom Vater hört und empfängt, so ist der Heilige Geist Sprachrohr Christi. "Er wird von dem, was mein ist, nehmen." Er führt uns nicht zu anderen Orten, die weit weg von Christus sind, sondern er führt uns immer tiefer in das Licht Christi. Deshalb ist die christliche Offenbarung immer alt und neu zugleich. Deshalb ist uns alles seit jeher geschenkt. Gleichzeitig lernt jede Generation in der unerschöpflichen Begegnung mit dem Herrn - einer vom Heiligen Geist vermittelten Begegnung - immer etwas Neues. So ist der Heilige Geist die Kraft, durch die uns Christus seine Nähe erfahren lässt."

Zeugen sein

Der Heilige Geist macht uns zu Zeugen für Christus. Aber schon der heilige Ausgustinus muss seine Hörer auf die Bedeutung dieses Wortes hinweisen:

    "Vielleicht ist es einigen, die der griechischen Sprache unkundig sind, unbekannt, was Zeugen auf griechisch bedeutet. Dabei ist es ein allgemein gebräuchliches und ehrwürdiges Wort. Die wir nämlich Zeugen nennen, das sind griechisch die Martyres. Wer aber hat nicht von Märtyrern gehört?"

Zeugnis für Christus, das kann blutiges Martyrium bedeuten. Das ist das höchste Zeugnis. Aber das Zeugnis für Christus fängt schon im Kleinen an. Dazu ein Text aus einer Predigt von P. Rupert Mayer:

"Bedenken wir doch, dass die Martyrer ganz gewiss auch im Kleinen und Kleinsten treu und gewissenhaft waren und dass gerade dies ihnen vielleicht die Gande des Martyriums erwirkte. Denn das Martyrium ist ein Gnade! Machen wir uns das recht klar! Darum wäre es verkehrt, wenn wir uns jetzt immer vorstellen würden, wie das jetzt wäre, wenn wir eingesperrt oder lebedig verbrannt würden.
"Ach", denken wir, "das könnte ich nicht aushalten, da würde ich verzweifeln." Ja freilich könnten wir das nicht aushalten, aber wenn Gott die Gnade dazu schenkt, dann halten wir es aus als Martyrer. Und die Vorbereitung für diese Gande besteht in der treuen und gewissenhaften und pünktlichen Erfüllung unserer kleinen und kleinsten Pflichten."


    Komm, Heiliger Geist!
    Erfülle mich mit deiner Kraft
    und führe mich den rechten Weg.
    Fache an die Sehnsucht in meinem Herzen
    und lass mich meiner Berufung folgen.
    Führe mich zum Quell der Liebe,
    lass mich aus dieser Kraft leben
    und so ein Zeuge der Liebe Gottes sein,
    voll Kraft und Weisheit.
    Amen.
 
  
40 Tage nach Ostern haben wir Christi Himmelfahrt gefeiert, den Tag, als Jesus vor den Augen seiner Jünger in den Himmel aufgefahren ist. Zehn Tage später waren die Jünger zusammen mit Maria, der Mutter Jesu, in Jerusalem versammelt, um das jüdische Erntedankfest Schawuot zu feiern - denn Jesus und die Jünger waren ja Juden. Sie Versammelten sich zum Gebet in dem Saal, in dem Jesus mit ihnen das letzte Abendmahl gefeiert hat. Jesus hatte ihnen vor seiner Himmelfahrt angekündigt, dass sie bald "mit dem Heiligen Geist" getauft werden würden. Das geschah an Pfingsten.
Das Wort "Pfingsten" kommt von dem griechischen Wort "pentekóste", was auf deutsch "der fünfzigste Tag" bedeutet. Pfingsten wird 50 Tage (7x7+1, was der Zahlensymbolik nach Überfülle bedeutet) nach Ostern gefeiert. Es ist bildet den Abschluß der 50-tägigen Osterzeit.
An Pfingsten feiern wir den "Geburtstag" der Kirche. Vom Heiligen Geist erfüllt, verkündeten die Apostel Gottes große Taten. Menschen von überall her konnten sie verstehen. Christus wollte, dass alle Gläubigen eins sind in der Gemeinschaft der Kirche.
Bitten wir den Heiligen Geist ganz besonders darum, dass er die Kirche eine und aufbaue und dass sie die Taten Gottes auch in der heutigen Zeit so verkündet, dass alle Menschen guten Willens sie verstehen können. Bitten wir um dieses Feuer der Liebe, das die Apostel erfüllt hat, damit es auch in der heutigen Zeit nicht an Menschen fehlt, die in Wort und Tat Zeugnis von Gott geben. Bitten wir darum, dass wir selbst immer mehr zu geisterfüllten Zeugen werden, jeder an der Stelle, an die Gott ihn hingestellt hat. Bitten wir darum, dass wir mit diesem Zeugnis auch heute die Herzen der Menschen treffen und so zu Mitarbeitern Gottes zum Heil der Welt werden.
Das Pfingstfest soll uns wieder neu dazu ermuntern, täglich um den Heiligen Geist zu beten, dass er uns mit dem Feuer seiner Liebe entflamme und uns zu Zeugen Gottes mache.

Heiliger Geist, Du Geist der Liebe, gewähre uns ein neues Pfingsten in Deiner Kirche, hier an diesem Ort, in dieser Zeit. Bereite uns für die Gaben, die Du uns schenken möchtest.

Atme in mir, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges denke.
Treibe mich, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges tue.
Locke mich, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges liebe.
Stärke mich, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges hüte.
Hüte mich, du Heiliger Geist,
dass ich das Heilige nimmer verliere.
Amen.
Als er vom Himmel herabstieg
und die Sprachen verwirrte,
hat der Höchste
die Völker zerstreut.
Als er die Zungen des Feuers
verteilte, rief er alle zur Einheit.
Mit gemeinsamer Stimme ehren
wir den allheiligen Geist.
(Gebet der Ostkirche)

Der Heilige Geist beruft in die verschiedensten Dienste und teilt seine Gnadengaben aus. Doch wo ist mein Platz? Jeder soll in seinem Herzen spüren, wohin der Geist die Sehnsucht des einzelnen ruft.
Auch die kleine Therese von Lisieux stellte sich diese Frage nach ihrem Platz in der Kirche. Doch über ihre Berufung als Karmelitin hinaus spürte sie plötzlich noch andere Berufungen. Sie wäre gerne Krieger, Kreuzfahrer, Priester, Apostel, Kirchenlehrer, Martyrer ... geworden. Sie fragt sich, wie sie diese vielen Berufungen leben könne.
Da liest sie im Ersten Korintherbrief, dass nicht alle alles zugleich sein können, sondern dass es im Leib der Kirche viele verschiedene Glieder geben muss. Doch sie liest dort auch von den vollkommensten Gaben, nach denen man streben soll. Und sie erkennt, dass die Liebe als höchste aller Gaben alles in sich umschließt. Denn alles andere ist nichts, wenn es nicht in der Liebe geschieht, wie Paulus im Hohenlied der Liebe sagt. So fand sie Ruhe. Sie sagt:
"Ich begriff, dass die Liebe alle Berufungen in sich schließt, dass die Liebe alles ist, dass sie alle Zeiten und Orte umspannt, mit einem Wort: dass sie ewig ist!" Da rief sie:
"O Jesus, meine Liebe, endlich habe ich meine Berufung gefunden, meine Berufung ist die Liebe! Ja, ich habe meinen Platz in der Kirche gefunden, und dieser Platz, mein Gott, den hast du mir geschenkt. Im Herzen der Kirche, meiner Mutter, werde ich die Liebe sein, so werde ich alles sein!"

Papst Benedikt XVI. sagt:
"Viele blicken angstvoll auf ihr Leben und stellen sich viele Fragen über ihre Zukunft. Sie fragen sich besorgt: Wie soll man sich in eine Welt einfügen, die von zahlreichen und schweren Unge- rechtigkeiten und Leiden gezeichnet ist? Wie soll man auf den Egoismus und die Gewalt reagieren, die oft das Übergewicht zu haben scheinen? Wie kann man dazu beitragen, dass die Früchte des Geistes diese verletzte und zerbrechlichen Welt überfluten?
Im Alltag ist es oft schwer, das Wirken des Heiligen Geistes gegenwärtig zu fühlen oder selber gar Instrument zu sein, damit er da sein kann, damit so ein Wehen geschieht, das Vorurteile der Zeit wegfegt, das in Dunkelheiten Heiligkeit schafft und spüren lässt, der Glaube hat nicht nur Zukunft, er ist die Zukunft.
Wie sollen wir das machen? Nun, allein können wir das nicht. Am Ende ist es der Herr, der uns dazu hilft, aber wir müssen doch bereite Werkzeuge sein. Niemand kann etwas geben, was er nicht selber hat, wir können den Heiligen Geist nicht wirksam weiter- geben, spürbar werden lassen, wenn wir nicht selber in seiner Nähe sind. Das Wichtigste ist daher, dass wir selber im Atemraum des Heiligen Geistes bleiben, in Berührung mit ihm sind. Nur wenn wir von ihm selber inwendig immer wieder neu angerührt werden, wenn er in uns Gegenwart hat und da ist, dann können wir ihn auch weitergeben, dann gibt er uns auch die Phantasie und die schöpferischen Ideen, wie man das machen kann; Ideen, die man nicht vorplanen kann, sondern die in der Situation entstehen, weil hier der Heilige Geist wirkt."

velvet

  • Gast
Antw:Kirchenjahr
« Antwort #11 am: 28. Mai 2012, 10:11:35 »
Dreifaltigkeitssonntag
Sonntag nach Pfingsten
Gottes grenzenlose Liebe

    Die Gnade Jesu Christi des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! (2Kor 13,13)

Mit diesem Gruß beendet der Apostel Paulus seinen zweiten Brief an die Korinther. Sicherlich wurde dieser Satz als Lesung für den Dreifaltigkeitssonntag gewählt, weil er eine dreifache Anrede Gottes enthält.
Die Gnade Gottes ist seine Liebe. Gott, der die Liebe ist, schenkt sich uns selbst. Dies wurde in Jesus Christus offenbar. Wie anders sollte der Mensch wissen, dass es einen Gott gibt, der ihn grenzenlos liebt, wenn dieser Gott nicht selbst zu den Menschen gekommen wäre, um ihnen seine Liebe zu zeigen?
Menschen stoßen mit ihrer Liebe schnell an Grenzen. Ich liebe dich, aber was du da getan hast, das kann ich dir nicht vergessen. Oder: Ich liebe dich, aber du musst schon auch das tun, was ich will. Gott hat seine Not mit den Menschen, weil er sie eben auch dann liebt, wenn sie nicht das tun, was er von ihnen erwartet. Welchen Schmerz muss diese Liebe erfahren, wenn Gott mit ansehen muss, wie so viele Menschen in ihr Verderben laufen. Ich liebe dich, ich schenke dir Freiheit und das höchste Glück, das es gibt, warum läufst du weg und gibst dich mit Minderwertigem zufrieden?
"Du erbarmst dich aller, weil du alles vermagst," heißt es im Buch der Weisheit (11,24). Das ist das Geheimnis von Gottes Liebe. Wir Menschen lieben deshalb unvollkommen, weil wir meinen, wir könnten durch die Liebe etwas verlieren. Wir sprechen von der verlorenen Liebesmüh. Unsere Liebe ist nie ganz selbstlos, sondern wir erwarten immer irgendeine Gegenleistung. Bleibt diese aus, erscheint auch unsere Liebe überflüssig. Gott aber vermag alles. Er braucht keinen Verlust zu fürchten. Daher kann er selbstlos und grenzenlos lieben. Selbst als die Menschen seine Liebe mit Hass beantwortet haben, als sie Jesus Christus gekreuzigt haben, konnte er noch mit Liebe antworten, indem der Tod des Gottessohnes allen Menschen die Erlösung gebracht hat. So heißt es im Johannesevangelium:

    Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. (Joh 3,16-18)

Um Gottes Liebe tiefer verstehen zu können, müssen wir das Wesen Gottes betrachten, der in sich selbst Liebe ist. Liebe heißt ja auch immer, in Beziehung sein. Gott ist dreifaltig, das heißt, er ist in sich schon Beziehung. Weil Gott in sich Beziehung ist, kann er in sich schon vollkommen lieben und ist für seine Liebe nicht auf jemanden außerhalb seiner selbst angewiesen. Gerade aber seine Dreipersonalität macht seine Liebe, die in sich schon vollkommen ist, offen nach außen, auf die Welt, auf die Menschen hin. Wären Vater und Sohn als vollkommen Liebende allein, würden sie in Liebe verschmelzen und es bliebe kein Platz mehr für diese Welt. Der Heilige Geist ist es, der die Liebe Gottes offen hält für alle.
Die Vollendung der Liebe (Consummatio Caritatis, vgl. Richard von St. Viktor) besteht darin,dass zwei Liebende sich in einem Dritten lieben, den sie ebenso geliebt wissen wollen wie sich selbst. Nur in der Dreiheit kann sich die vollkommene Liebe Gottes zeigen. Weil Vater und Sohn sich im Heiligen Geist lieben, bleibt der Raum der Liebe unendlich offen. Gott will uns alle in diese Liebe mit hinein nehmen. In diese Liebe zu gelangen, ist das Ziel unseres Lebens.

Gottes Liebe zu den Menschen

Wenn wir das innergöttliche Liebesgeheimnis auch nie ergründen können, so können wir doch seine Wirkung an uns erfahren. Gott liebt die Welt und die Menschen und zeigt diese Liebe im Werk der Schöpfung und im Werk der Erlösung. Der Vater ist der Schöpfer von allem. Alles aber ist durch den Sohn geschaffen. Auf diese Weise hat der Sohn Gottes eine ganz besondere Beziehung zu dieser Welt, die sogar so eng ist, dass er selbst in ihr Mensch werden kann. Der Ewige kommt in die Zeit und bleibt doch der ewige Gott.
Es ist wohl unmöglich, das Verhältnis von Gott und Welt genau zu erklären, aber doch muss es viel enger sein, als wir es oft denken. Ewigkeit und Zeit sind keine Gegensätze. Obgleich sie grundlegend verschieden sind, besteht dennoch eine ständige Beziehung zwischen beiden. Gott ist seiner Schöpfung immer nahe. Der Sohn war nur für eine bestimmte Zeit in der Welt und hat das Werk der Erlösung vollbracht, das Gott in seiner Liebe beschlossen hat. Er hat sich wieder zur Rechten des Vaters gesetzt, aber er hat für uns alle den Weg zum Himmel eröffnet.
Vom Vater hat der Sohn den Heiligen Geist in die Welt gesandt. Der Heilige Geist ist es, der das Werk des Sohnes auf Erden weiterführt und vollendet. Er ist es, der die Menschen in die Wahrheit einführt und sie den Weg zum Vater lehrt, den der Sohn für uns vorausgegangen ist. Der Heilige Geist ist das Band der Liebe, das alle eint, das Gott und die Menschen verbindet. Wir alle sind in diese Liebe gerufen.
Liebe kann aber nur in Freiheit sein. Daher muss der Mensch auch in diese Liebe Gottes hineingelangen wollen. Das macht die Liebe so kompliziert, denn wir müssen uns in aller Freiheit ganz für sie entscheiden. Und scheinbar gäbe es so vieles, das erstrebenswerter ist als diese Liebe. Die Welt ist voll von Annehmlichkeiten und Genüssen. Aber diese bieten nur eine kurze Befriedigung, nur ein kurzes Glück. Die Liebe Gottes aber macht unendlich glücklich.

Herr und Gott, lass uns allzeit nach Deiner Liebe streben. Mach uns auf dieser Erde schon zu Liebenden und lass uns in der Ewigkeit vollkommen eins sein in der Liebe mit Dir und untereinander.

Der dreieine Gott

Wie kann aber Gott in drei Personen einer sein? Irdisch können wir nur drei denken oder eins, eine Einheit in der Dreiheit scheint uns unmöglich. Auf Erden ist das auch unmöglich. An körperlichen Dingen haben wir entweder drei oder eines. Gott aber übersteigt die Welt und unser Denken. In der Liebe, durch die der Mensch Bild Gottes ist, können wir aber Einblick bekommen in das Geheimnis Gottes.
Die Liebe übersteigt unsere Welt und unser Denken, sie ist nicht allein mit dem Verstand, mit der Ratio zu erklären. Wir müssen immer wieder versuchen, aus unserem durch die Naturwissenschaften verengten Denken auszubrechen. Nur dann erschließt sich uns die ganze Wirklichkeit. Die Liebe ist naturwissenschaftlich nicht erklärbar. Dass zwei Menschen zusammen finden, dass sie - wie es auch die Heilige Schrift sagt - eins werden, ist mehr als die Folge irgendwelcher hormonellen Prozesse. Die Körper bleiben getrennt, aber die Seelen haben zusammen gefunden. Freilich ist beim Menschen diese Einheit stets unvollkommen und - leider - niemals vor Entzweiung sicher.
In Gott aber sind der Vater, der Sohn und der Heilige Geist vollkommen und unzertrennlich eins in der Liebe. Gott ist in sich Beziehung. Diese innergöttliche Beziehung versucht die Theologie mit menschlichen Begriffen auszudrücken. Vater und Sohn stehen zueinander in der Beziehung des Zeugens bzw. des Gezeugtseins, der Heilige Geist geht aus beiden durch Hauchung hervor.
Wenn wir sagen, dass der Vater den Sohn gezeugt hat, dürfen wir uns diese Zeugung nicht irdisch vorstellen. Es soll dadurch nur eine Relation, eine Beziehung, ausgedrückt werden. Jeder Mensch hat einen Vater, von dem er abstammt. Die Zeugung durch diesen Vater macht das Sohnsein aus. So ist auch der Sohn Gottes deshalb Sohn, weil er vom Vater abstammt, auch wenn wir uns nicht vorstellen können, wie dies in der Ewigkeit geschieht. Auch der Begriff der Hauchung für den Heiligen Geist ist nur eine Hilfsbezeichnung für etwas, das wir uns nicht vorstellen können.

Den dreifaltigen Gott zu ergründen übersteigt jede menschliche Vorstellungskraft. Zu allen Zeiten haben sich daher Menschen einfachere Gottesbilder zurechtgelegt. Aber ist es nicht gerade ein Zeichen für Gottes Größe, dass er sich letztlich dem begrenzten menschlichen Denken entzieht?
Wenn auch alle Erklärungsversuche für das Geheimnis der Dreifaltigkeit Stückwerk sind, können wir uns doch diesem Geheimnis nähern. Ich möchte hier Auszüge aus einer Predigt von Basilius dem Großen mit eigenen Worten wiedergeben.
Zunächst muss sich das Denken von der irdischen Begrenztheit lösen:
"Willst du über Gott etwas sagen oder hören, dann löse dich von deinem Leib, mach dich frei von den leiblichen Sinnen, verlass die Erde, durcheile die Stunden und der Zeiten Lauf, schwing dich empor über die Wolken bis in den Sternenhimmel und betrachte dort die Wunder des Weltalls, seine Schönheit und unendliche Weite."
Das Weltall lässt uns staunen und zeigt uns in seiner gewaltigen Größe die Begrenztheit menschlichen Seins. Und doch müssen wir Gott noch größer denken als die Weiten des Universums.
"Hast du alles im Geist durchdacht, so erhebe dich über das Weltall und hoch über ihm betrachte allein mit dem Geist die Schönheiten der göttlichen Welt und die Scharen der Engel. Und noch über alledem betrachte die göttliche Natur."
Wir müssen den Absprung schaffen vom weltlichen Denken und uns öffnen für eine ganz andere Dimension, die unserem leiblichen Auge verborgen bleibt. Wenn wir unseren Blick in die unendlichen Fernen haben schweifen lassen, so muss er nun gewandelt wieder zu uns zurückkehren, denn wir finden Gott nicht draußen im Weltall, wir finden ihn ganz nahe bei uns.
Wie wir einen Eindruck von unendlicher Schönheit und Weite bekommen, wenn sich unsere Blicke im Sternenhimmel verlieren, so kann unser Herz einen Eindruck von Gott bekommen, wenn wir ihn uns vorstellen als vollkommene Güte und Liebe, Licht ohne Schatten, unbegreifliche Schönheit und unbegrenzte Macht. Wir können so eine Ahnung von Gottes Sein in uns lebendig werden lassen, auch wenn wir diese nicht entsprechend ausdrücken können.
"Betrachte Gott, seine Beständigkeit, Unwandelbarkeit, Unveränderlichkeit, die Einheit der drei Personen in unzugänglichem Licht. Betrachte Gottes Güte und unbegreifliche Schönheit, seine Macht und strahlende Herrlichkeit."
Wir dürfen in Gott die Liebe vollendet sehen in der vollkommenen Gemeinschaft der drei Personen. In ihm sind der Vater und der Sohn und der Heilige Geist in unvermischter Dreiheit und ungetrennter Einheit vereinigt.
"Der Vater ist der Ursprung aller Wesen, die Ursache allen Seins, die Wurzel alles Lebendigen. Von ihm ausgegangen ist die Quelle des Lebens, die Weisheit, das unvergleichliche Bild des unsichtbaren Gottes, der Sohn, das lebendige Wort, das Gott ist und bei Gott ist. ...
Ein Gedanke, der sich vom sinnlichen Erleben frei macht, wird, wenn er die ganze sinnenhafte Schöpfung verlassen hat und ... in den Bereich der reinen Schöpfung gelangt ist, dort, wo der Vater und der Sohn ist, auch den Heiligen Geist schauen, der eins ist mit dem Vater und dem Sohn.
Wie vom Feuer die Wärme und vom Licht das Leuchten nicht zu trennen sind, so können auch vom Geist die Heiligkeit, das Lebenschaffen, die Güte und die Gerechtigkeit nicht getrennt werden."
Wo Feuer ist, da ist Wärme, wo Licht ist, da ist Leuchten. Wo Gott ist, da ist Heiligkeit, Leben, Güte und Gerechtigkeit. Gott ist immer gleich. Der Sohn hat uns Gottes Heiligkeit, Leben, Güte und Gerechtigkeit in seinem Leben auf Erden gezeigt, der Heilige Geist führt das Werk des Sohnes fort und wirkt Gottes Heiligkeit, Leben, Güte und Gerechtigkeit unter den Menschen. Der Ursprung von all dem ist der Vater.
Der Sohn kann nichts anderes tun, als der Vater, der Heilige Geist nichts anderes als der Vater und der Sohn. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind im Wesen einer und doch ist jeder eine eigenständige Person. Der Sohn hat auf Erden gelebt, nicht der Vater, der Heilige Geist wirkt unter den Menschen, nicht der Sohn und doch ist es ein Gott, der wirkt. "Wer mich sieht, sieht den Vater", hat Jesus zu seinen Jüngern gesagt.
Vater, Sohn und Heiliger Geist sind in ihrem Wesen gleich. Es gibt nicht den "lieben Jesus" und den "zürnenden Vater". Die Barmherzigkeit des Vaters zeigt sich in der Barmherzigkeit des Sohnes und die Gerechtigkeit des Vaters zeigt sich auch im Sohn. In seinem Wirken zeigt auch der Heilige Geist diese eine Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.
"Wie oft haben wir schon gedankenlos das Kreuzzeichen gemacht und dabei den Namen des Dreieinigen Gottes angerufen? Von seinem ursprünglichen Sinn her ist dies jedes Mal Tauf- erneuerung, Aufnehmen der Worte, mit denen wir zu Christen gemacht wurden, und Aneignung dessen, was uns in der Taufe ohne unser Zutun und Nachdenken geschenkt wurde, in unser persönliches Leben hinein. Denn damals wurde über uns Wasser ausgegossen und dabei das Wort gesprochen: "Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." Die Kirche macht den Menschen zum Christen, indem sie den Dreifaltigen Gott nennt. Sie drückt auf diese Weise seit ihren Ursprüngen aus, was sie für das eigentlich Entscheidende am Christsein ansieht: den Glauben an den Dreieinigen Gott.
Das enttäuscht uns. Es ist so weit weg von unserem Leben. Es ist so nutzlos und so unverständlich. Wenn schon Kurzformel, dann erwarten wir etwas Anziehendes, Aufregendes, etwas, dessen Wichtigkeit für den Menschen und sein Leben sich unmittelbar aufdrängt. Und doch kommt es eben auf dies an, was hier gesagt wird: Im Christentum geht es nicht zuerst um die Kirche oder um den Menschen, sondern um Gott. Seine eigentliche Orientierung geht nicht auf unsere Hoffnungen, Befürchtungen und Wünsche, sondern auf Gott, auf seine Hoheit und Macht. Der erste Satz christlichen Glaubens, die Grundorientierung christlicher Bekehrung lautet: Gott ist.
Gott ist - christlicher Glaube fügt hinzu: Gott ist als Vater, Sohn und Heiliger Geist - dreifaltig-eins. Ein verlegenes Schweigen umgibt in der Christenheit weithin diesen ihren Mittelpunkt. Hat die Kirche sich damit nicht zu weit vorgewagt? Sollten wir nicht lieber so Großes, so Unzugäng- liches in seiner Unzugänglichkeit belassen? Kann solches überhaupt etwas für uns bedeuten? Nun, gewiss, dieser Satz ist und bleibt Ausdruck der Andersheit Gottes, der unendlich größer ist als wir, all unser Denken und Sein überschreitet. Aber wenn er uns gar nichts zu sagen hätte, wäre sein Inhalt nicht offenbart worden. Ja, er konnte überhaupt nur in menschliche Sprache gefasst werden, weil er ein Stück weit in menschliches Leben und Denken eingedrungen war.
Was also heißt das? Beginnen wir an der Stelle, an der auch Gott begonnen hat. Er nennt sich Vater. Menschliche Vaterschaft darf eine Ahnung geben von dem, was er ist. Aber allein von Gott selbst her wissen wir, dass Vater- schaft verlässliche Güte ist, dass Gott allem Anschein zum Trotz nicht spielt mit der Welt, sondern sie zuverlässig liebt. Dazu musste Gott selber sich zeigen, die Bilder umstürzen und ein neues Maß aufrichten. Dies geschieht im Sohn, in Christus.
Im Gebet Jesu wird uns das Innere Gottes selbst sichtbar. Sein ganzes Leben ist betend hineingehalten in den Abgrund der Wahrheit und der Güte, der Gott ist. Erst von diesem Sohn her erfahren wir wirklich, was Vater ist. In seinem Gebet ist es aufgeleuchtet, und dieses Gebet gehört gründend zu ihm. Ein Jesus ohne das ständige Hinein- versenktsein in den Vater, ohne die ständige innerste Kommunikation mit ihm, wäre ein völlig anderes Wesen als der Jesus der Bibel, der wirkliche Jesus der Geschichte. Er hat aus der Mitte des Gebets gelebt, von da aus Gott und die Welt und die Menschen verstanden. Mit den Augen Gottes die Welt anschauen und so leben: das heißt ihm nachfolgen. Von ihm her wird sichtbar, was es heißt, ganz aus dem Satz zu leben: Gott ist. Er hat dieser Mitte Sinn gegeben.
Zum Vater gehört genauso das Sohnsagen wie zu Jesus das Vatersagen. Er wäre ohne diese Anrede ebenfalls nicht der gleiche. Jesus rührt nicht nur von außen an ihn, er gehört zum Gottsein Gottes, als Sohn. Bevor noch die Welt geschaffen wird, ist Gott schon Liebe von Vater und Sohn. Er kann deshalb unser Vater und Maß aller Vaterschaft werden, weil er seit ewig selbst Vater ist.
Glaube an den Dreieinigen Gott ist nichts anderes als Auslegung dessen, was im Gebet Jesu geschieht. In seinem Gebet leuchtet Dreieinigkeit auf. Aber wieso Dreieinigkeit, wird man jetzt fragen. Zweieinigkeit, das haben wir begriffen, das ist nach dem Gesagten einsichtig. Aber woher kommt plötzlich der Dritte?
Bloße Zweieinigkeit, darf man sagen, gibt es gar nicht, weil entweder das Gegenüber, die Zweiheit, verbleibt und dann keine wirkliche Einheit wird oder die beiden verschmelzen und so die Zweiheit zurückgenommen ist. Vater und Sohn werden nicht so eins, dass sie sich wieder ineinander auflösen. Sie bleiben gegenüber, denn die Liebe gründet im Gegenüber, das nicht aufgehoben wird. Wenn sie so jeder er selbst bleiben und sich nicht gegen- seitig aufheben, dann kann ihr Einssein nicht in jedem Einzelnen für sich be- stehen, sondern in der Fruchtbarkeit, in der jeder sich selber schenkt und jeder er selber ist. Sie sind eins dadurch, dass ihre Liebe fruchtbar ist, dass sie über sie hinausgeht. Im Dritten, in dem sie sich selbst verschenken, im Geschenk, sind sie je selbst und sind sie eins.
Der Name der dritten göttlichen Person ist ja - anders als "Vater" und "Sohn" - kein Ausdruck für etwas Spezifisches, sondern er benennt ja gerade das Gemeinsame Gottes überhaupt. Darin klingt aber nun doch das "Eigene" der dritten Person auf: er ist das Gemeinsame, die Einheit von Vater und Sohn, Einheit in Person.
Wir wurden auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft. Christwerden heißt von da aus: mit Christus Vater sagen und so Kind, Sohn Gottes werden, in der Einheit des Geistes, der uns selber sein lässt und uns gerade so einbezieht in die Einheit Gottes. Christsein heißt: aus dieser Mitte die Welt ansehen und von da aus frei werden, hoffend, entschieden und getrost."
Papst Benedikt XVI., "Der Gott Jesu Christi"

velvet

  • Gast
Antw:Kirchenjahr
« Antwort #12 am: 03. Juni 2012, 01:28:30 »
Fronleichnam Hochfest des Leibes und Blutes Christi
Anbetung

"Gottheit tief verborgen, betend nah ich Dir", so heißt es im Hymnus, den der heilige Thomas von Aquin im Jahre 1264 zur Feier des Fronleichnamfestes geschrieben hat (GL 546). Der lateinische Urtext beginnt mit dem Wort "adoro", ich bete an. Anbetung ist die Haltung, die wir dem Herrn im Allerheiligsten Altarsakrament entgegenbringen sollen. Was heißt Anbetung? Sie ist letztlich der Ausdruck davon, dass alles was wir sind und haben, von Gott kommt. Wir verdanken uns ihm ganz. Gott, der die vollkommene Liebe ist, hat aus dieser Liebe heraus die Welt erschaffen und in ihr den Menschen als sein Bild. Ziel des menschlichen Lebens ist so im Letzten, daß der Mensch auf diese Liebe wieder mit Liebe antwortet, indem er Gott als seinen Schöpfer ehrt und in Frieden lebt mit seinem Schöpfer und der Schöpfung.
Doch die Geschichte der Menschheit beginnt damit und ist voll davon, dass der Mensch nicht in dieser Liebe leben möchte. Jeder von uns erfährt es wohl tagtäglich an sich selbst, wie mühsam, ja scheinbar unmöglich es ist, in Liebe und Frieden zu leben. Auch Gott weiß um diese Schwäche des Menschen. Doch Gott möchte die freie Antwort des Menschen, Liebe bedarf ja gerade der Freiheit. "Als Gott sein edles Geschöpf, den Menschen, wiedergewinnen wollte, sagte er zu sich selbst: Zwinge ich ihn gegen seinen Willen, so habe ich einen Esel, keinen Menschen. Denn er wir keineswegs von selbst und aus freien Stücken zu mir kommen ... Soll ich Eseln mein Reich anvertrauen? Oder soll ich als Gott um Ochsen werben?" Schließlich wird Gott selber Mensch, damit dieser ihn mit der selben Liebe lieben kann, wie Gott ihn liebt.
Der Glaube daran, dass Gott selbst um unseretwillen Mensch geworden ist, macht es uns vielleicht nicht unbedingt leichter, in dieser Welt als liebende Menschen zu leben, aber er macht uns Hoffnung. Dieser Glaube zeigt uns, dass wir nicht allein es sind, die sich mühen müssen. Gott ist bei uns in allen Situationen unseres Lebens. Wenn wir zu verzweifeln drohen, kann er uns Kraft geben. Gläubig bekennen wir in der Eucharistie die bleibende Gegenwart des Herrn. Wir gedenken seiner Menschwerdung, seines Todes und seiner Auferstehung, all dessen, was Gott für uns getan hat.
Erfüllt von diesem Glauben gehen wir heute hinaus auf die Straßen um den Menschen Zeugnis zu geben von der Hoffnung, die uns erfüllt. Von der Hoffnung, daß es einen Gott gibt, der Liebe ist, dem es wirklich um den Menschen geht. Christus ist die Mitte unseres Lebens. All unser Tun und Denken soll auf ihn hin ausgerichtet sein und in ihm seinen Ursprung und sein Ziel haben. Er gibt uns die Kraft dazu, so zu leben.
Nachdem der Heilige Thomas von Aquin sein ganzes Leben lang gelehrte theologische Texte geschrieben hat, bekennt er am Ende seines Lebens, dass all dies nur dann Sinn macht, wenn es näher zu Gott führt. Denn das Ziel aller Theologie ist die Anbetung, das gläubige Bekenntnis, das der Apostel Thomas gesprochen hat: "Mein Herr und mein Gott". Hier auf Erden können wir das nur im Glauben erfassen und müssen in gläubigem Vertrauen darauf, daß die Liebe stärker ist, trotz aller Widerstände in uns und von außen uns um die Liebe mühen. Nach dem Tod erst kommt das Schauen. Dann werden wir auch das Geheimnis der Eucharistie erfassen, wenn wir teilnehmen am ewigen Hochzeitsmahl im Reiche Gottes, bei dem Christus sich selbst uns schenkt und wir in Liebe vollkommen eins werden mit ihm und untereinander.


Das Geheimnis der Eucharistie

Im Katechismus der Katholischen Kirche heißt es:

    "Jesus Christus ist in der Eucharistie auf einzigartige und unvergleichliche Weise gegenwärtig: wirklich, tatsächlich und substanziell, mit seinem Leib und seinem Blut, mit seiner Seele und seiner Gottheit. In der Eucharistie ist also der ganze Christus, Gott und Mensch, auf sakramentale Weise gegenwärtig, das heißt unter den eucharistischen Gestalten von Brot und Wein."

Schon von Anfang an ist dieses Geheimnis der Eucharistie aber auch zum Stein des Anstoßes geworden. Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben, murrt die Menge nach einer Rede Jesu. Auch heute ist vielen Menschen unverständlich, was Eucharistie eigentlich bedeutet und es ist schwer, dieses Geheimnis in wenigen Sätzen angemessen zu erklären.
Die Eucharistie ist die Vergegenwärtigung dessen, was Christus für unser Heil getan hat. Am Abend vor seinem Leiden feierte er mit seinen Jüngern sein letztes Mahl und zeigt ihnen, was sie in Zukunft zu seinem Gedächtnis tun sollen. Am Karfreitag geschieht dann, was Jesus seinen Jüngern angekündigt hat: Seinen Leib und sein Blut gibt er am Kreuz hin für das Leben der Welt. Nur in Christus sind Leben und Heil. Wir brauchen uns das Heil nicht selbst durch irgendwelche Utopien aufzubauen, die doch schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind. Nur weil Christus sich für uns hingegeben hat, ist für uns das Heil möglich. Christus hat sich ganz den Menschen ausgeliefert, in seiner grenzenlosen Liebe ist er für uns ans Kreuz gegangen. Doch er hat den Tod besiegt und ist nun als der Auferstandene mitten unter uns, daher ist das Kreuz nicht das Ende, sondern der Anfang neuen Lebens.
Christus will, dass wir diese seine Heilstat immer wieder neu vergegenwärtigen, er schenkt sich uns immer wieder neu, damit wir in ihm leben können. In jeder Eucharistiefeier wird Christus in Brot und Wein gegenwärtig. Welches Volk hätte Götter, die ihm so nah sind, wie unser Gott, sagen schon voll Freude die Israeliten im Alten Testament. Und für uns gilt diese Freude um so mehr. In welcher Religion gibt es einen Gott, der sich ganz in die Hände der Menschen gibt, der sich ganz ausliefert, der von Liebe zu den Menschen brennt?
Indem wir gläubig den Leib Christi essen, werden wir in seinen Leib verwandelt. Es ist nicht wie beim Essen von irdischer Nahrung. Diese wird durch die Verdauung zu Nährstoffen des Körpers verarbeitet und von unserem Körper aufgenommen. Bei der himmlischen Nahrung geschieht das Gegenteil. Durch sie werden wir verwandelt in den Leib Christi. Indem wir als Gemeinde an seinem Leib teilhaben, verwandelt Christus uns in seinen Leib, jeder einzelne wird so zu einem Glied des Leibes Christi. Durch die Eucharistie wird die Gemeinde aufgebaut, die Eucharistie ist Quelle und Höhepunkt christlichen Lebens.
Doch die Gegenwart Christi in Brot und Wein ist nicht beschränkt auf die Zeit, in der die Geimeinde versammelt ist, sondern besteht weiter fort. Dies ist der Grund für die eucharistische Frömmigkeit. Das einmal gewandelte Brot bleibt Leib Christi. Daher können wir ihn in der Monstranz anschauen und verehren. Chrisus will so auch zu den Zeiten, in denen keine Hl. Messe gefeiert wird, leibhaft unter uns gegenwärtig bleiben. Wir können so mit ihm näher vertraut werden, indem jeder einzelne in Stille zu ihm kommen kann und ihn ansehen kann. Es ist wie bei Liebenden. Sie möchten immer Zeit zusammen verbringen und sich in ihrem Zusammensein nicht auf wenige Stunden im Jahr beschränken. So lädt Christus uns ein, immer wieder zu ihm zu kommen. Er blickt in Liebe auf uns und wir können ihn ansehen und ihn so immer besser kennenlernen. Diesen liebenden Blick Christi tragen wir an Fronleichnam durch unsere Straßen. Nicht, daß Christus sonst nicht sehen könnte, was in der Welt geschieht, er ist ja überall gegenwärtig. Aber doch ist diese leibhafte Gegenwart Christi doch nocheinmal etwas ganz anderes als seine geistige.
Suchen wird daher oft seine Gegenwart auf, um uns von ihm verwandeln zu lassen. Leben wir als neue Menschen, wie wir sie durch die Taufe geworden sind. Lassen wir uns immer wieder erneuern durch die Feier und den Empfang der Eucharistie und durch die stille Anbetung vor dem Allerheiligsten.
Die Wandlung von Brot und Wein

Die Gaben, die wir in der Eucharistiefeier zum Altar bringen, sind einfach, Brot und Wein. Und doch sind sie Symbol für unser ganzes Leben. Brot ist die Nahrung unseres Alltags. Es ist lebensnotwendig. Wir bringen das an den Altar, was uns das Überleben in dieser Welt sichert. Wir bringen im Brot die Gaben der Schöpfung, die Gott uns zur Nahrung gegeben hat. Wir danken Gott, dass er unsere Bitte aus dem Vater Unser um das tägliche Brot erhört. Christus hat gerade Brot ausgewählt, um darin der Welt seine Gegenwart zu schenken. Er will uns damit zeigen, dass er für unser Leben noch wichtiger ist, als das tägliche Brot. Man hat daher die Brotbitte im Vater Unser auch als Bitte um die Eucharistie gedeutet. Ich denke, dass immer beides zusammengehört: die irdische Speise, ohne die wir nicht überleben können und die himmlische Speise, die uns Anteil gibt am Leben Gottes.
Wein ist die Gabe des Festes zu unserer Freude. Auch ihn bringen wir zum Altar. Brot und Wein zeigen, dass beides, die Mühen des Alltags, aber auch die Freuden des Festes zu unserem Leben gehören. In allem will Christus uns nahe sein, alles soll in ihm seinen Sinn und seine Erfüllung finden.
Unsere Gaben werden auf dem Altar verwandelt. Das Brot wird Christi Leib, der Wein wird Christi Blut. Christus tritt ein in unsere Existenz und wandelt unser Leben, damit er unser Leben wird. Die Gaben der Schöpfung werden verwandelt in Christi Leib und Blut. Dies ist möglich, weil Christus selbst Mensch geworden ist auf dieser Erde. Er, der Gott ist, wurde für uns Mensch. Gott hat die Welt nicht nur erschaffen, sondern selbst in ihr gelebt. Somit ist Schöpfung fähig, Göttliches anzunehmen.
Eine Welt, in der Gott Mensch geworden ist, kann nicht mehr so sein, wie vorher. Wenn Christus in einem menschlichen Leib auf der Erde leben konnte, was wundert es uns, dass er in der Gestalt des Brotes auch heute leibhaft gegenwärtig sein kann? Christus hat die Welt nicht verlassen, sondern bleibt auch nach seiner Himmelfahrt bei uns, und dies nun auf eine neue, universale Weise.
Bei der Kommunion empfangen wir die gewandelten Gaben, wir empfangen Christus selbst. Er geht ein in uns. Er ist die Speise für unser Leben, er ist die Nahrung, von der wir satt werden, die den Hunger unserer Seele stillt. "Jesus sagt: ,Nehmt und esst! Das ist mein Leib.' Nehmt, esst, empfangt mich selber, meinen Leib, meine Seele, meine Gottheit, mich ganz und gar. Nehmt und trinkt, das ist mein Blut, für euch für die Vergebung der Sünden vergossen." (Kardinal Schönborn)
Wir sprechen auch von der Kirche als Leib Christi. Diesen Leib eint und verbindet die Eucharistie. Wenn wir Eucharistie feiern und die Kommunion empfangen, werden wir immer mehr verwandelt in den Leib Christi. Doch ist das kein Automatismus. Paulus mahnt, dass der, der den Leib Christi empfängt, sich erst prüfen soll, ob er dessen würdig ist, damit diese Speise ihm nicht zum Gericht wird. Somit ist es unsere Aufgabe, unser Leben immer mehr dem Leben Christi anzugleichen, damit wir seiner würdig sind.
Die Eucharistie, das Brot des Lebens, essen wir aber nicht nur, wir beten sie auch an, weil sie nicht nur ein Zeichen für Jesus Christus ist, sondern weil Jesus Christus selbst in ihr gegenwärtig ist. Wir beten vor dem ausgesetzten Allerheiligsten, tragen den Leib des Herrn an Fronleichnam durch die Straßen. Dabei zeigen wir der Welt glaubend was wir sind: Leib Christi. Glaubend dürfen wir darauf vertrauen, dass Jesus mit uns geht, dass er da ist, mitten unter uns, nicht nur in der Kirche, sondern auf allen Wegen unseres Lebens.
Jesus ist da, er ist immer bei mir, er ist meine Freude, mein Leben. Möge diese Erfahrung in mit immer lebendiger werden.

Das Geheimnis sei gepriesen,
das den Leib des Herrn enthält;
Ehre sei dem Blut erwiesen,
welches uns zum Lösegeld
er vergoss, der sich bewiesen
als den König aller Welt.

Gottes Wort hat Brot verwandelt
in sein Fleisch, den Wein in Blut.
Wo geheim die Allmacht handelt,
schweigt des Zweifels Übermut.
Der nur fasst's, der redlich wandelt,
dessen Glaub in Gott nur ruht.

(Aus dem "Pange lingua"
von Thomas von Aquin)

Geschichtliches zur Einführung des Fronleichnamsfestes

Wie oben erwähnt, ist Fronleichnam ein Ersatztermin für Gründonnerstag, damit das "Hochfest des Leibes und Blutes Christi" richtig laut und ausgiebig gefeiert werden kann. Das Fest und der Termin wurden offiziell im Jahr 1264 von Papst Urban IV. für die ganze Kirche vorgeschrieben. Und zwar durch die Bulle "Transiturus de hoc mundo".

Im darauf folgenden Jahrhundert waren es vor allem die Dominikaner, die das Fest überall im Heiligen Römischen Reich bzw. in ganz Europa verbreiteten. Nachdem Papst Urban IV. seine Fronleichnamsbulle im Jahre 1264 erlassen hatte, dauerte es allerdings noch knapp 40 Jahre - und summa summarum 12 nachfolgende Päpste ignorierten das eingeführte Fest einfach, bis Papst Clemens V. 1311 beim Konzil von Vienne die Bulle Transiturus erneuern ließ und ausdrücklich befahl, dass diese zu befolgen sei.

Seither war es üblich, sich am Vortag gründlich durch Fasten, Gebete, und gute Werke vorzubereiten, auf dass man am Festtage frohen und guten Herzens das süße Sakrament empfangen könne.

Leider wurde Papst Clemens V. krank und starb kurze Zeit nach dem Konzil, so dass er selbst nicht mehr dazu kam, aber sein Nachfolger Papst Johannes XXII. vervollständigte sein Werk, indem er 1317 die Dekrete des Konzils von Vienne öffentlich machte und dazu noch anordnete, dass das Fronleichnamsfest mit "Oktav" zu feiern und der göttliche König in Prozessionen über die Straßen und Plätze bis weit hinaus in die Felder zu tragen sei.
Die Visionen der heiligen Juliana

Ausschlaggebend für die Einführung des Fronleichnamsfestes durch Papst Urban IV. waren die Visionen einer Nonne, die man schon zu Lebzeiten gern als heilig ansah. Tatsächlich wurde sie erst im Jahre 1869 offiziell heilig gesprochen.

Bistum Lüttich (grau) ; Bild lizenzfrei, Quelle: WikipediaAls Juliana fünf Jahre alt war, starben ihre Eltern Heinrich und Frescende in Retinne. Sie und ihre ein Jahr ältere Schwester Agnes kamen zur Pflege ins Kloster der Augustiner-Chorfrauen von Mont Cornillon am Rande der Stadt Lüttich, dem heutigen Liège in Belgien, siehe grauer Bereich in der Abbildung links.

Die Ordensschwester Sapientia, welche mit der Erziehung der beiden Mädchen betraut war, gab ihnen eine gute Ausbildung, auch wenn die Oberin den Mädchen eine eher niedrige Aufgabe als Dienstmädchen auf dem Wirtschaftshof zugedacht hatte. Juliana lernte rasch Lesen und bald auch genügend Latein, um sich mit diversen Schriften vertraut zu machen. Während Agnes sanft und eher einfach war, sprudelte Juliana vor Energie tat sich durch freiwillige Gottesopfer hervor. Sie war besonders gelehrig und dabei doch so demütig und so bescheiden. Mit 13 Jahren legte sie ihr Gelübte ab, denn Schwester Sapientia - inzwischen Priorin - kannte Julianas Qualifikation und holte sie als Novizin in die Ordensgemeinschaft.

Von der Abendmahlzeremonie war Juliana derart fasziniert, dass all ihre Gedanken nur noch darum kreisten und es sie schließlich sogar bis in ihre Träume verfolgte. Es steht geschrieben, dass ihre Eucharistie-Visionen 1209, also mit 15 Jahren begannen. Tatsächlich war sie von der Gegenwart Christi im heiligen Altarssakrament so angetan, dass sie gar nicht genug davon bekommen konnte. Am liebsten wollte sie jeden Tag Christus in der heiligen Kommunion empfangen dürfen. Das war damals aber nicht üblich. So stillte sie ihr Verlangen, indem sie sich möglichst häufig in der Nähe des Allerheiligsten aufhielt und die Bildnisse der Abendmahlszene betrachtete. Dabei geriet sie ins Träumen.

Irgendwann begann sich ein ganz bestimmter Traum zu wiederholen: Sie sah den Vollmond in seiner leuchtenden Pracht. Aber er wurde durch einen dunklen Makel entstellt. Da sie keine Erklärung dafür hatte, erkundigte sie sich bei den Leuten im Kloster, die es ihrer Meinung nach wissen könnten. Aber niemand konnte ihre Mond-Visionen deuten.

Sapientia, jetzt bereits Oberin, kannte Julianas besonderen Hang zur heiligen Kommunion und richtete ihr ein Oratorium mit Blick auf das Allerheiligste in der Kirche ein. Dort verbrachte Juliana täglich viele Stunden. Sie betete zu Christus und bat um eine Erklärung für ihre Visionen.

Und sie bekam eine Antwort von Jesus höchstpersönlich: Der Mond bedeutet das Kirchenjahr. Der dunkle Makel ist ein Hinweis auf eine Lücke im Zyklus des Kirchenjahres. Und zwar fehle ganz konkret ein eigenes Fest zu Ehren des heiligsten Sakramentes. Eines, das wesentlich feierlicher als dies am Gründonnerstag sei, denn in der Karwoche waren die Gläubigen mehr mit seinem Leiden beschäftigt. So offenbarte also der Herr persönlich seinen Willen zur Einführung des Fronleichnamsfestes. Zugleich gab Christus der jungen Nonne den Auftrag, seinen Willen der ganzen Welt zu verkünden.

Juliana aber fühlte sich nicht im Stande, diesen Auftrag zu erfüllen. Sie schwieg viele Jahre. Irgendwann vertraute sie sich einigen wenigen Mitschwestern und vor allem ihrer Freundin Eva an, die als Rekluse in der Kirche weilte.
Juliana und ihre Freundin, die "Selige Eva"

Eva war eigentlich ein ganz weltliches Kind. Lernte dann aber Juliana und ihren Hang zum Allerheiligsten kennen und ließ sich dazu überreden, sich als Rekluse (Inkluse) in der Martinskirche in Lüttich einschließen zu lassen, wo sie sich ganz der Anbetung des Allerheiligsten widmete. Juliana besuchte ihre eingeschlossene Freundin Eva regelmäßig und teilte ihr ihre Visionen und ihr großes Verlangen mit. Aber erst mehrere Jahre nach dem ihr Jesus im Traum erschienen war, wagte Juliana es, ihre Freundin Eva einzuweihen. Eva intensivierte daraufhin ihre eigenen Gebete und Bußwerke, um Juliana zu unterstützen. Schließlich hatte auch sie eine Vision.

Nachdem Juliana 1230 die Nachfolge der Oberin Sapientia angetreten hatte, fasste sie sich ein Herz und begann mit der Ausführung ihres Auftrages. Sie teilte den hohen Herren des Ordens und der Diözese sowie einigen anderen hochgebildeten Herren den Willen Jesu Christi mit. Alle reagierten recht positiv.

Robert von Thourotte, der Bischof von Lüttich hörte ihr besonders aufmerksam zu. Und beschloss nach reiflicher Überlegung, das Fronleichnamsfest in seiner Diözese einzuführen. Das war im Jahre 1246.

Der dominikanische Philosoph und Theologe Thomas von Aquin, Mitbegründer der katholische Eucharistielehre ließ sich von Julianas Vision inspirieren und trug mit seinen Hymnen zum Fronleichnamsfest wesentlich zur Ausgestaltung des Festes bei.

Aber es gab auch Neider und heftige Gegner(innen) im Kloster. Nachdem Oberin Juliana ernsthaft gemobbt und wiederholt aus dem Kloster vertrieben wurde - weil sie angeblich eine zu strenge Zucht in ihrem Kloster eingeführt hatte - gab sie 1248 ihren Posten als Oberin des Klosters Mont-Cornillon auf und nahm für kurze Zeit Zuflucht bei ihrer Freundin, der Rekluse Eva.

Aber die Hetzjagt auf Juliana hörte nicht auf und dann starb auch noch ihr Gönner und Beschützer, der Bischof von Lüttich. Mehrfach fand sie Zuflucht in anderen Klöstern. Doch immer wieder wurde sie vertrieben. Nichtmal als sie über die Landesgrenze flüchtete, wollte man von ihr lassen. In Fosses, gut 80 Kilometer östlich von Lüttich, fand sie schließlich eine Unterkunft als Rekluse und da man eine Eingeschlossene nicht vertreiben kann, hörte die Treibjagt langsam auf. Am Ostertag des Jahres 1258 starb die Rekluse Juliana. Aber nicht einsam und unbemerkt in ihrer Zelle, sondern auf den Stufen des Kirchenaltars unter Anbetung des Allerheiligsten und nachdem sie eine letzte heiligen "Wegzehrung" zu sich genommen hatte.

Der ehemalige Archidiakon von Lüttich, der später (1251) zum Bischof von Verdun erhoben und 1261 dann zum Papst gekrönt wurde (ja, die Rede ist von Papst Urban IV.) erinnerte sich sehr gut an Juliana und ihre Freundin Eva, als er die Bulle "Transiturus" verfasste und damit den Willen des Herren der ganzen Welt öffentlich machte.
« Letzte Änderung: 03. Juni 2012, 01:31:29 von velvet »

velvet

  • Gast
Antw:Kirchenjahr
« Antwort #13 am: 07. Juni 2012, 11:58:58 »
10. und 11. Sonntag im Jahreskreis  Kostbar in Gottes Augen
Im 7. Kapitel des Lukas-Evangeliums finden sich drei Heilungsszenen. Die erste ist die Heilung des Dieners des Hauptmanns von Kafarnaum. Am 10. Sonntag im Jahreskreis hören wir im Evangelium von der Auferweckung des Jünglings von Nain (Lk 7,11-17) und am 11. Sonntag von der Begegnung Jesu mit der Sünderin (Lk 7, 36-50). Dazwischen steht die Frage Johannes des Täufers an Jesus: Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? Die Antwort auf diese Frage ist eindeutig: Wenn durch Jesus all diese Wunder geschehen, zeigt sich dadurch seine göttliche Vollmacht.

Die Heilungen, die Jesus an den Menschen wirkt, zeigen auch ein Weiteres: Jeder Mensch ist in den Augen Gottes kostbar und wertvoll. Gott geht es um den Menschen. Gott braucht den Menschen nicht, weil ihm ohne ihn etwas fehlen würde oder weil er auf den Gottesdienst der Menschen angewiesen wäre. Gott will den Menschen das Heil schenken, weil Gott Liebe ist und diese Liebe sich bedingungslos verschenkt.

Blicken wir auf die Witwe aus Nain. Lukas schildert den Trauerzug, in dem ihr einziger Sohn aus der Stadt hinausgetragen wird. Ohne ihren Sohn ist diese Frau nun ganz auf sich allein gestellt, muß vielleicht betteln, um überleben zu können. Sie hat sicher gehofft, einmal, wie es damals üblich war, ihren Lebensabend in der Familie des Sohnes verbringen zu können. Alle ihre Wünsche sind dahin. Sie muß für den Rest ihres Lebens um das nackte Überleben bangen.

Jesus sieht das Leid dieser Frau. Für alle Anwesenden scheint es aussichtslos zu sein, hier noch irgendwie helfen zu können. Tot ist tot. Doch Jesus durchbricht alle Zweifel der Menschen und er kann das Unfassbare tun: Er erweckt den toten jungen Mann zum Leben. Für die Menschen, die das erleben, ist es ein eindeutiges Zeichen: Gott hat sich seines Volkes angenommen. Gott ist nicht fern, sondern mitten unter uns Menschen und für uns da.

Wie die Witwe von Nain, so befindet sich auch die Sünderin in der folgenden Episode in einer aussichtslosen Situation. Wir wissen nicht, worin genau ihre Sünde bestand, aber sie hat dazu geführt, dass sie aus der Gesellschaft ausgestoßen wurde. Sie lebt ihr Leben am Rande der Gesellschaft als eine von den Menschen Verachtete und Gemiedene.

Mit Sicherheit bereut sie ihre Sünden. Sie findet aber keinen Weg, um Vergebung zu erlangen. Nur in Jesus sieht sie einen, dem es möglich ist, ihre Sünde zu vergeben. So durchbricht sie alle Tabus und geht in das Haus des Pharisäers, bei dem Jesus zu Gast ist. Sie wäscht die Füße Jesu, trocknet sie mit ihrem Haar und salbt sie mit Öl. Jesus sieht ihre Not, erkennt, wie sehr sie ihre Sünde bereut und schenkt ihr die Vergebung.

In Jesus zeigt uns Gott, wie kostbar ihm jeder Mensch ist. Gott will nicht das Leid des Menschen, Gott will nicht, dass der Mensch in Sünde zugrunde geht. Gott schenkt Heilung und Vergebung. Aber, so fragen wir, erfahren wir das auch heute? Gibt es nicht unzählige Menschen, die keine Heilung finden? Meinen nicht viele, dass die Kirche und somit auch Gott unbarmherzig den Sündern gegenüber wären?

Fehlt es uns vielleicht selbst an Vertrauen auf Gottes Güte? Können wir Gottes Wirken vielleicht manchmal deshalb nicht erkennen, weil Gottes Hilfe anderes kommt, als wir sie erwarten? Verteidigen wir nicht manchmal unsere Sünde, machen andere dafür verantwortlich, anstatt zu bereuen und Gott um Vergebung zu bitten?

Für Gott ist jeder Mensch kostbar. Auch ich und du. Diesen Satz dürfen wir nie vergessen. Wir dürfen mit Gott hadern, wenn wir seine Hilfe nicht erkennen können, aber wir dürfen niemals glauben, dass unser Leid Gott nicht berühren würde. Glauben wir an Gottes barmherzige Liebe. Er wird uns sicher nicht enttäuschen.

Gott des Trostes,
auch wenn wir nichts von deiner Nähe spüren,
bist du da.
Deine Gegenwart ist unsichtbar,
aber dein Heiliger Geist ist immer in uns.

Gott, du liebst uns.
Mag unser Gebet auch noch so arm sein,
wir suchen dich voll Vertrauen.
Und deine Liebe bahnt sich einen Weg
durch unsere Unentschlossenheit,
ja unsere Zweifel.

(Frère Roger)

velvet

  • Gast
Antw:Kirchenjahr
« Antwort #14 am: 22. Juni 2012, 19:37:36 »
12. Sonntag im Jahreskreis B - Mk 4,35-41           Auf ans andere Ufer!



„Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren.“ (Mk 4,35) Dieser Satz Jesu ist nicht so harmlos, wie er auf den ersten Blick erscheint. Am anderen Ufer des Sees Gennesaret wohnen Heiden. Von denen hält sich jeder fromme Jude am besten fern. Auch bei uns ist es ja nicht gerade löblich, von einem zu sagen, er käme vom anderen Ufer. Doch Jesus scheut sich nicht, mit den Menschen vom anderen Ufer Kontakt aufzunehmen, auch wenn er dabei mächtig „Gegenwind“ bekommt. Der Sturm auf dem See kann als Symbol für den Widerstand angesehen werden, der Jesus von jüdischer Seite her sicher ist.

Stürme waren auf dem See Gennesaret nichts Ungewöhnliches. Die Fischer unter den Jüngern Jesu waren damit bestens vertraut. Sie wissen, dass es den Tod bedeuten kann, in so einen heftigen Sturm zu geraten und können nicht verstehen, dass Jesus von all dem nichts mitbekommt. Sie wecken ihn und werfen ihm vor, dass er sich nicht gebührend um sie sorgt. Doch Jesus geht auf den Vorwurf nicht ein. Mit unglaublicher Lässigkeit bringt er das Meer zur Ruhe. Seine Worte sind dieselben, die er auch den Dämonen zuruft: „Schweig! Verstumme!“

Wie Jesus es mit den Dämonen aufnehmen kann, so kann ihn auch nichts daran hindern, dorthin zu gehen, wohin er möchte. Das haben die Jünger noch nicht so ganz verstanden. Aus ihrer Sicht war es mehr als berechtigt, Jesus auf die lebensgefährliche Situation aufmerksam zu machen. Doch Jesus lässt ihre Angst nicht gelten. Sie ist für ihn nur ein Zeichen von Feigheit und Kleinglauben. Die Jünger kennen Jesus noch nicht wirklich. Wer ist dieser? fragen sie sich.

Die Erzählung vom Seesturm läßt uns denken an das Buch Jona. Als der Prophet vor Gott fliehen möchte, hindert ein heftiger Sturm das Schiff am weiterkommen. Es droht unterzugehen, und nur dadurch, dass die Seeleute Jona ins Meer werfen, kann der Sturm besänftigt werden, die Seeleute können ihre Fahrt fortsetzen, Gott aber bringt den Jona durch einen großen Fisch an den Ort zurück, wo er ihn haben möchte.

Der Seesturm im Evangelium erfordert kein „Opfer“. Jesus hat die Macht, den widrigen Mächten, die ihn an der Überfahrt hindern wollen, Einhalt zu gebieten. Zudem ist eine weise Unterscheidung der Geister gefordert, denn offensichtlich bedienen sich Gott und die widergöttlichen Mächte derselben Phänomene. War es im Buch Jona Gott selbst, der sich des Sturms bedient hatte, so ist es im Evangelium nicht Gott, der die Überfahrt verhindern will, sondern die gottfeindlichen Mächte wollen verhindern, dass Jesus mit seinem Evangelium auch zu den Heiden kommt. Doch Gottes Macht, die sich in Jesus erweist, ist stärker. Sie ist stärker als aller Kleinglaube und alle Vorurteile, von denen auch die Jünger Jesu nicht frei sind.

Die Liebe Christi drängt uns (2Kor5,14)

Die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde. Also schätzen wir von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein; auch wenn wir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben, jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein. Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. (2Kor 5,14-17)

Die Liebe Christi drängt uns. Was ist es, das das Leben eines Christen in Schwung hält? Die Antwort darauf kann nicht anders lauten als: die Liebe Christi. Die Liebe Christi besteht darin, daß er uns zuerst geliebt hat, daß er uns kennt und liebt, noch bevor wir sind. Wir sind auf dieser Welt, weil Gott uns liebt. Aus Liebe ist Christus Mensch geworden und hat uns durch seinen Tod und seine Auferstehung erlöst. Wir sagen das oft, ohne vielleicht immer die Bedeutung dessen zu ermessen, was wir da sagen.

Es muß uns zuerst im tiefsten Inneren bewußt werden, daß die Welt durch die Menschwerdung Christi grundlegend verwandelt wurde. Wenn auch rein äußerlich die Welt trotzdem so geblieben ist wie davor, wenn es auch weiterhin Leid und Unrecht gibt, so haben wir doch nun die Gewißheit, daß es möglich ist, hier auf Erden zu Gott zu kommen. Der Weg dahin ist die Taufe. In ihr stirbt der alte Mensch und wir werden zu neuen Menschen. Nicht durch irgendwelche Leistung unsererseits, sondern Gott schenkt es uns in seiner Liebe. Durch den Heiligen Geist wird die Erlösungstat, die Christus damals vollzogen hat, an jedem einzelnen wirksam.

Doch was unterscheidet die Kinder Gottes von den Kindern dieser Welt? Äußerlich zunächst einmal nichts. Sie versuchen genauso viel oder wenig als gute Menschen zu leben und es gelingt ihnen genauso gut oder schlecht wie anderen Menschen. Das Leben wird durch die Taufe nicht leichter, eher noch schwerer, denn dieses neue Leben bedeutet auch, daß wir aufhören, nach unserem eigenen Willen zu leben und unser Leben nach dem Willen Gottes ausrichten. Gerade das fällt den Menschen zu allen Zeiten schwer. Als neue Menschen haben wir eine besondere Verantwortung vor Gott und den Mitmenschen. Wir können dieses neue Leben nur leben im ständigen Hinschauen auf Gott, im Vertrauen auf seine Führung und seine Hilfe. Wir können es nur leben in der Gewißheit, daß wir als neue Menschen in das Leben Gottes selbst hineingenommen sind. Verlieren wir nie diesen Blick zu Gott, der uns allezeit nach dem fragen läßt, was er von uns möchte. Lassen wir uns drängen von der Liebe Christi, die uns stets näher an sich ziehen möchte. Nur so kann unser Leben, trotz aller Schwierigkeiten und Leiden, doch ein im tiefsten Inneren glückliches Leben werden.

24.06. Geburt Johannes des Täufers


Die Verheißung (Lk 1, 5-25)

    Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Priesterklasse Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; sie hieß Elisabet. Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn. Sie hatten keine Kinder, denn Elisabet war unfruchtbar, und beide waren schon in vorgerücktem Alter.
    Eines Tages, als seine Priesterklasse wieder an der Reihe war und er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte, wurde, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los geworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen. Während er nun zur festgelegten Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete.
    Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars. Als Zacharias ihn sah, erschrak er, und es befiel ihn Furcht.
    Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben. Große Freude wird dich erfüllen, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und andere berauschende Getränke wird er nicht trinken, und schon im Mutterleib wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein. Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren. Er wird mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen, um das Herz der Väter wieder den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gerechtigkeit zu führen und so das Volk für den Herrn bereit zu machen.
    Zacharias sagte zu dem Engel: Woran soll ich erkennen, dass das wahr ist? Ich bin ein alter Mann und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter.
    Der Engel erwiderte ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen. Aber weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür da ist, sollst du stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem all das eintrifft.
    Inzwischen wartete das Volk auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb. Als er dann herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen nur Zeichen mit der Hand und blieb stumm.
    Als die Tage seines Dienstes (im Tempel) zu Ende waren, kehrte er nach Hause zurück. Bald darauf empfing seine Frau Elisabet einen Sohn und lebte fünf Monate lang zurückgezogen. Sie sagte: Der Herr hat mir geholfen; er hat in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schande befreit, mit der ich in den Augen der Menschen beladen war.

    Geburt Johannes des Täufers

Im Alten Testament ist die Geburt von herausragenden Personen oft mit wundersamen Ereignissen verbunden. So ist es auch bei Johannes dem Täufer. Sein Vater Zacharias hat einen Höhepunkt seiner Laufbahn als Priester erreicht. Er darf der Darbringung des Rauchopfers im Tempel vorstehen. Wegen der großen Zahl der Priester war dies oft ein einmaliges Ereignis im Leben eines Priester.
Zacharias bringt seine eigenen Gebete und die des Volkes vor Gott. Wie der Rauch des Opfers, so sollen diese Gebet vor Gott aufsteigen. Sicher wird er auch die Kinderlosigkeit seiner Frau vor Gott getragen haben, die eine der größten Sorgen war, die ihn quälte.
Und Gott erhört sein Gebet - sofort. Nicht Tage später, sondern noch während der Rauch des Opfers aufsteigt steht der Engel vor ihm. Zacharias ist verwirrt. Zuerst der große Dienst, den er verrichten darf und der seine ganze Konzentration erfordert und jetzt noch die Erscheinung eines Engels mitten in der ehrfürchtigen Darbringung des Opfers, davor erschrickt er.
Zacharias kann das Große, das der Engel ihm verheißt, erst gar nicht glauben. Er muss verstummen, muss seine Zweifel für sich behalten, bis er die Erfüllung der Verheißung sieht und sein Mund sich öffnet zum großen Lobpreis Gottes.

Schrecken und Furcht - Freude und Jubel, beides liegt nah beieinander, wenn Gottes Engel uns anrührt. Zacharias erschrickt, als der Engel ihm die Geburt eines Sohnes ankündigt. Ein Mensch erschrickt vor der Berufung, wenn er erfährt, welche Bedeutung er für Gott hat.
Wir erkennen unsere Schwäche und staunen darüber, welch Großes Gott durch uns vollbringen kann, wenn wir Ja sagen zu seinem Willen. Das lässt uns manchmal sprachlos werden, so wie Zacharias.
Doch der Schrecken weicht der Freude, wenn wir sehen, wie Gott wirkt. Dann können wir wieder sprechen, können wir wieder jubeln, können uns freuen wie Elisabet, die Mutter Johannes des Täufers, als sie Maria begegnet ist und die Kinder der beiden im Leibe hüpften.
Freude steckt an. Sie drängt hinaus. Wenn wir uns freuen, lacht die Welt. Die Geburt Johannes des Täufers war eine Freude für seine Eltern und für viele in Israel und ist es auch für uns heute, die wir dieses Fest feiern.
"Das Reich Gottes ist Friede und Freude im Heiligen Geist." Mit der großen Freude über die Geburt zweier Kinder hat alles begonnen. Friede und Freude soll allen Menschen auf der ganzen Welt zuteil werden.
Die Erfüllung (Lk 1, 57-66)

    Geburt Johannes des Täufers

    Für Elisabet kam die Zeit der Niederkunft, und sie brachte einen Sohn zur Welt. Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr. Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben. Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen.
    Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt. Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle. Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb zum Erstaunen aller darauf: Sein Name ist Johannes. Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen, und er redete und pries Gott.
    Und alle, die in jener Gegend wohnten, erschraken, und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa. Alle, die davon hörten, machten sich Gedanken darüber und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn es war deutlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war.

Der Lobpreis (Lk 1, 67-80)

    Sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt und begann prophetisch zu reden:

    Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!
    Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen;
    Er hat uns einen starken Retter erweckt
    im Hause seines Knechtes David.
    So hat er verheißen von alters her
    durch den Mund seiner heiligen Propheten.
    Er hat uns errettet vor unsern Feinden
    und aus der Hand aller, die uns hassen;
    er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet
    und an seinen heiligen Bund gedacht,
    an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;
    er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit,
    ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit
    vor seinem Angesicht all unsere Tage.
    Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen;
    denn du wirst dem Herrn vorangehn
    und ihm den Weg bereiten.
    Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken
    in der Vergebung der Sünden.
    Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes
    wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,
    um allen zu leuchten,
    die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes,
    und unsere Schritte zu lenken
    auf den Weg des Friedens.

    Das Kind wuchs heran, und sein Geist wurde stark. Und Johannes lebte in der Wüste bis zu dem Tag, an dem er den Auftrag erhielt, in Israel aufzutreten.
« Letzte Änderung: 22. Juni 2012, 19:42:12 von velvet »

velvet

  • Gast
Antw:Kirchenjahr
« Antwort #15 am: 28. Juni 2012, 09:43:50 »
Den
Kelch des Heiles
will ich nehmen
und anrufen
den Namen
des Herrn

Heilig-Blut-Enzyklika
Johannes XXIII. 



Messkelch – Geschenk des Herzogs Tassilo v. Bayern an die Benediktiner Abtei Kremsmünster / Österreich.

Fest des Kostbaren Blutes unseres Herrn Jesus Christus
 Letztes Jahr beim Angelusgebet am Petersplatz sagte Papst Benedikt XVI.:

Liebe Brüder und Schwestern!
In der Vergangenheit zeichnete sich der erste Sonntag im Juli durch die Verehrung des Kostbarsten Blutes unseres Herrn Jesus Christus aus. Einige meiner verehrten Vorgänger im letzten Jahrhundert haben diese Frömmigkeitsform bestätigt, und der sel. Johannes XXIII. hat mit dem Apostolischen Schreiben Inde a primis (30. Juni 1960) deren Sinn erklärt und die Litanei vom kostbarsten Blut approbiert. Dem Thema des Blutes, das mit dem des Paschalammes in Verbindung steht, kommt in der Heiligen Schrift höchste Bedeutung zu. Die Besprengung mit dem Blut der geopferten Tiere war im Alten Testament Zeichen und Besiegelung des Bundes zwischen Gott und dem Volk, wie im Buch Exodus zu lesen ist: »Da nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat« (Ex 24,8).
Auf diese Worte nimmt Jesus ausdrücklich beim Letzten Abendmahl Bezug, wenn er seinen Jüngern den Kelch reicht und sagt: »Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden« (Mt 26,28). Und tatsächlich hat Christus von der Geißelung bis zur Durchbohrung seiner Seite nach seinem Tod am Kreuz sein ganzes Blut vergossen, als wahres Opferlamm für die allumfassende Erlösung. Der heilbringende Wert seines Blutes wird ausdrücklich an vielen Stellen des Neuen Testaments herausgestellt. Es mag genügen, in diesem Priester-Jahr die schönen Worte aus dem Hebräerbrief zu zitieren: »Christus … ist ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen, nicht mit dem Blut von Böcken und jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut, und so hat er eine ewige Erlösung bewirkt. Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer Kuh die Unreinen, die damit besprengt werden, so heiligt, daß sie leiblich rein werden, wie viel mehr wird das Blut Christi, der sich selbst kraft ewigen Geistes Gott als makelloses Opfer dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott dienen?« (9,11–14).
Liebe Brüder und Schwestern, im Buch Genesis steht geschrieben, daß das Blut Abels, der von seinem Bruder Kain erschlagen worden war, vom Ackerboden zu Gott schreit (vgl. 4,19). Und leider ist – heute wie gestern – dieser Schrei nicht verstummt, da weiterhin aufgrund von Gewalt, Ungerechtigkeit und Haß menschliches Blut fließt. Wann werden die Menschen lernen, daß das Leben unantastbar ist und allein Gott gehört? Wann werden sie verstehen, daß wir alle Brüder sind? Auf den Schrei aufgrund des vergossenen Blutes, der sich aus so vielen Teilen der Erde erhebt, antwortet Gott mit dem Blut seines Sohnes, der das Leben für uns hingegeben hat. Christus hat nicht das Böse mit Bösem vergolten, sondern mit dem Guten, mit seiner unendlichen Liebe. Das Blut Christi ist Unterpfand der treuen Liebe Gottes zur Menschheit. Den Blick fest auf die Wundmale des Gekreuzigten gerichtet, kann jeder Mensch auch im Zustand äußersten moralischen Elends sagen: Gott hat mich nicht verlassen, er liebt mich, er hat sein Leben für mich hingegeben; und so kann er wieder Hoffnung finden. Die Jungfrau Maria, die gemeinsam mit dem Apostel Johannes unter dem Kreuz das Vermächtnis des Blutes Jesu aufnahm, möge uns helfen, den unschätzbaren Reichtum dieser Gnade neu zu entdecken und innige und immerwährende Dankbarkeit dafür zu empfinden.

siehe auch   https://www.google.com/url?q=http://www.adoremus.de/himmelszeichen.htm&sa=U&ei=pgrsT8-6CoPN0QWsx4n6DA&ved=0CAUQFjAA&client=internal-uds-cse&usg=AFQjCNErPUkWSJycvJ7Nue_XWiOQ3UjIpQ

 

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