Dann will ich mal auf deine Theorien „Christian28“ und Vermutungen antworten.
Das ich Forenmitglieder in „wissenschaftliche Diskussionen“verwickeln will stimmt nicht und warauch nie mein Vorhaben.
Ich habe lediglich auf Aussagen die ich für falsch halte geantwortet und Gegenthesen aufgestellt. Woran mag es wohl gelegen haben, dass keine weiteren Gegenargumente kamen?
Vermute nicht, dass ich jemand von seinem Glauben abbringen möchte. Ich mute niemand etwas zu, dem ich selbst nicht ausgesetzt sein möchte!
Du hast aber nicht verstanden, dass ich wirklich nach ANTWORTEN suche, nicht nach Wiederholungen von den immer gleichen Aussagen, die sich, wie der Zustand der Kirche bestätigt, als unzureichend erwiesen haben.
Wissenschaftliche Aussagen sind, was die Naturkunde betrifft, tatsächlich kompetenter als Kirchenlehren.
Jede menschliche Methode ist fehlerbehaftet und die Wissenschaft hat an keiner Stelle endgültigen und absoluten Wahrheitsrang für sich in Anspruch genommen – das passiert nur bei Glaubensfragen, weil Glauben ABSOLUT ist.
Es kann nur verwundern, wenn du, wie du sagst, aus der Wissenschaft kommst, Glaubenslehren in direktem Vergleich zu Wissenschaftstheorien stellst, weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Siehe oben.
Vielleicht reden wir von verschiedenen Dingen.
Yoga ist für religiöse Hindus i.d.T. ein Instrument zur Hinwendung zum Nirwana.
In Europa ist es als religiöses Element nachrangig, eigentlich bedeutungslos.
Eben habe ich noch gelesen, dass Yoga und Autogenes Training schädlich sein sollen.
Ich mache seit mehr als 20 Jahren AT und erhöhe damit meine Konzentration, kann Körperfunktionen besser steuern (kalte Füsse) oder wenn ich einen Stresstag hatte,abends besser einschlafen.
Was daran schädlich sein soll, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen und "teuflische Einflüsse" habe ich in all den Jahren nicht erlebt und fühlte mich auch nie in einer solchen Gefahr.
Das die“Verweltlichung“ größeren Ausmaßes als in früheren Zeit ist, ergibt sich schon aus der Tatsache,dass den Menschen viele als „Mysterium“ geltende Lebenserscheinungen, sie heute rational zu erklären versuchen.
Der Tod wird z. B.aus dem täglichen Leben verbannt, obwohl er doch zum Leben gehört.
Krankheit ist eine „Fehlfunktion“ des Körpers mit nachvollziehbaren Ursachen und wird nicht als „Strafe Gottes“angesehen.
Schuld?
Für persönliche Vergehen, JA, obwohl, da gebe ich dir recht, sich viele herausreden wollen –aber das ist nichts neues,solche Menschen gab es schon immer.
„Erbschuld“??? Sühne für etwas, dass in grauer Vorzeit jemand verursacht haben soll?
Dass kannst du heute keinem Menschen mehr vermitteln – ich persönlich glaube auch nicht an die „Erbschuld“ – das zu erläutern, wäre ein neuer Thread.
Natürlich versucht die Kirche Antworten zu geben.
Es sind die gleichen Antworten, die man schon vor 200 oder 1000 Jahren gegeben hat – die wirken heute nicht mehr!
Frage einmal Menschen, was sie sich unter „Himmel“ vorstellen. Da kommt vieles, aber wenig, was mit der Lehre der Kirche deckungsgleich oder-ähnlich ist.
Persönliche Himmelsvorstellungen gibt es zuhauf –und genau die werden vom Esoterikmarkt hervorragend abgedeckt.
Garantien können die nicht geben –die Kirche auch nicht – aber sie werden von den Menschen eher akzeptiert, weil die Esoterik-Fuzzies nicht mit „ewigen Höllenqualen“ drohen.
Das hat im Mittelalter funktioniert,heute stören sich kaum noch Menschen an solchen Drohungen.
Schlage doch einmal ein Gesangbuch einer x-beliebigen Diözese auf.
Achte einmal was unter den Kirchenliedern (meistens) steht: T( ext) 14.... W(erk) 17.... . oder so ähnlich.
Die Lieder stammen oft aus Zeiten in denen z.B. die Pest wütete.
Eine Strafe Gottes dachten die damals, obwohl es die Ratten waren, die die Pest übertrugen.
Trotz vieler gutgemeinter Gebete konnte die Pest nicht besiegt werden, auch wenn das eine oder andere Pestkreutz das suggeriert, in Wirklichkeit aber bessere Hygienezustände das Ende dieser Seuche bedeutete.
Du sagst die Beichte, bereite den Menschen auf das Jenseits adäquat vor?
Ich widerspreche, denn Jesus sprach davon, dass „die Sünden vergeben werden“,die Beichte ist eine Erfindung der Menschen, genau seit dem 4. Laterankonzil von 1215.
Sünden haben durchaus eine Bedeutung,nämlich dass man dadurch gegen die Ordnung verstösst, die jederMensch in den zehn Geboten erkennen kann.
Sicher wird derjenige der Lebenslang sündigt bestraft, aber,nach meiner Meinung, ist Gott nicht so gnadenlos, wie er häufig von der Kirche dargestellt wird, dass er ein armes Menschlein, das vielleicht 90 Jahre leben kann, für alle Ewigkeit verdammt.
Das ist für mich Gottesunwürdig! Gott ist nämlich wirklich unendlich liebevoll -das glaube ICH!
Vielleicht half das früher um die nötige Angst vor demHöllenfeuer zu schüren, heute kann ein denkender Mensch, der Gott als liebend empfindet darüber nur den Kopf schütteln.
Was spricht eigentlich dagegen dass sich Menschen in ihrer Kirche wohl fühlen?
Erkennst du nicht den Widerspruch einerseits von unendlicher Liebe Gottes zu sprechen und gleichzeitig mit ewiger Verdammung zu drohen? Dieses „Zuckerbrot und Peitsche-Prinzip“ ist überholt!
Mache dir keine Gedanken darüber was ich an Werken derNächstenliebe tätige.
Das macht man - und gut ist.
Aber Rosenkränze und Sühnegebete sprechen helfen den Menschen nur in deinen Vorstellungen.
Praktisch sind da ganz andere Dinge gefragt, wie Zuhören, Probleme erkennen, z.B. bei der Jobsuche helfen, der ledigen Mutter die Kinderversorgung organisieren, alten Menschen Zeit schenken,sich um sie kümmern usw. usw. .
Und was den Papst betrifft, habe ich an anderer Stelle meine Meinung sehr deutlich artikuliert.
Zusätzlich wünsche ich mir, dass der Papst den Weg der in V II eingeschlagen wurde überdenkt.
Wege zu den Menschen sucht und sich nicht in eine traditionelle Haltung zurückzieht, die viele heute nicht mehr verstehen.
Die Kirche ist für die Menschen da und nicht umgekehrt!
Dass er Geschiedene in der Kirche uneingeschränkt aufnimmt, dass er andere Glaubensmeinungen akzeptiert, dass er endlich aktiv etwas gegen die Missbräuche unternimmt und nicht ellenlang durch die Bischofskonferenzen diskutieren lässt und mehr über die Opfer als über die Täter gesprochen wird.
JA, die Kirche muss sich an die Zeit anpassen –so wie sie es fast 2000 Jahre gemacht hat.
Wenn du dich mit Kirchengeschichte beschäftigst, wirst du sehen, dass die Kirche nie etwas anderes gemacht hat. Sie hat sogar ihre Lehre demjeweiligen “Zeitgeist“ und Machtverhältnissen angepasst.Der einzige Unterschied zu heute ist, dass sich die Rahmenbedingungen in einer anderen Richtung verändert haben, nämlich das Befehl und Gehorsam so nicht mehr funktionieren.
“Ansehen und die Ehre“ von Kirchenführern sind unwichtig, es geht um die Menschen, die sich in und mit der Kirche versammeln und über den Sinn ihres Daseins nachdenken und danach handeln sollen.
Dann können sie vermutlich leichter dazu kommen sich auf die Kraft,GOTT, die hinter allem steckt zu besinnen und dankbar für ihr Leben zu sein.
Wenn es dem Papst und seiner „Mannschaft“ gelingt diese Aufgabe zu erkennen und umzusetzen, werden, nach meiner Auffassung, die Menschen wieder neues Interesse an der Kirche bekommen, weil sie wieder verständlich wird.
Ich weiß, dass ich,nach der gängigen Kirchenlehre, damit außerhalb der „offiziellen Kirche“ stehe, aber das nehme ich in Kauf.
Durch meine Taufe bin ich katholischer Christ geworden, durch mein Leben versuche ich diesem Anspruch gerecht zu werden.
Daran lasse ich auch von Traditionalisten nicht rütteln!
Jesod