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'Lebendiger Christusglaube statt Strukturänderungen!'
« am: 07. Juni 2012, 10:45:50 »
'Lebendiger Christusglaube statt Strukturänderungen!'

 

Kardinal Meisner ermahnt seine Mitbrüder im Bischofsamt in einer Predigt bei Vollversammlung: „Mit bloß natürlichen Mitteln des Menschengeistes sind Gotteskrisen und Kirchenkrisen, wie wir sie heute haben, nicht zu lösen“

 

Paderborn (kath.net) Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln, hat heute bei der Heiligen Messe im Rahmen der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Paderborn gepredigt und dabei erinnert, dass "Reform" im Munde Jesu "Bekehrung" heißt. In dieser Predigt von grundsätzlicher Bedeutsamkeit führte der Kardinal Meisner die Diskussion um Reform und Erneuerung der katholischen Kirche auf ihren Wesenskern: „Vielleicht erbarmt sich Gottes Heiliger Geist auch über uns und erlöst uns, seine Kinder, von dem furchtbaren Joch der Geistlosigkeit, dass wir immer nur die Oberfläche, die Strukturen, die sozialen Gegebenheiten in Betracht ziehen, aber nicht, was darunter steht, was die Ursachen für Fehlentscheidungen sind, was ihr Quellengrund ist: der Unglaube, die persönliche Sünde der Christen, die Anpassung an eine gottentfremdete Welt, der Verlust der Maßstäbe des Evangeliums, die Verflachung des eigenen Gewissens“

 

KATH.NET dokumentiert die Predigt von Kardinal Meisner vom 15.3.2011 im Rahmen der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in voller Länge:

 

Liebe Mitbrüder!

Das „Vater unser“ ist das Manifest der Heiligkeit Gottes in der Welt. So beten wir: „Geheiligt werde dein Name“ (Mt 6,9). Das gehört zur wesentlichen Berufung des Menschen, der Ebenbild Gottes ist. Und diese Berufung interpretiert die Schrift, indem sie sagt: „Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig!“ (Lev 19,1). Im Neuen Testament sagt dann Christus selbst: „Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist“ (Mt 5,48). Die Verherrlichung Gottes, die Heiligung seines Namens ist die erste und letzte Berufung des Menschen. Und da Gott kein System, keine Sache, keine Ideologie ist, sondern eine Person, die in Jesus Christus greifbar Mensch geworden ist und nun in seiner Kirche berührbar lebt, hat Papst Johannes Paul II. in seinem Schreiben „Novo millennio ineunte“ mehr Recht, als wir ahnen, wenn er behauptet, dass der Weg der Kirche durch das neue Jahrhundert die Heiligung ist. Darum hat er ja auch so viele vorbildliche Christen heiliggesprochen, weil er uns nahebringen wollte, worüber wir reden, nämlich die Erneuerung der Kirche: Sie geschieht dort, wo Menschen – nach dem Wort des Apostels – wie Christus leben, wie Christus denken und wie Christus handeln. Das tun heute schon weltweit viele hunderte und tausende Menschen, indem sie in ihrer leidenschaftlichen Liebe zu Gott und in ihrer großen Freude über Gott in der Kraft des Heiligen Geistes ihre Umwelt positiv verändern.

In der Ostkirche wird der Heilige Geist als die Weisheit Gottes verehrt. Ihr sind die schönsten Kathedralen gebaut. Vielleicht erbarmt sich Gottes Heiliger Geist auch über uns und erlöst uns, seine Kinder, von dem furchtbaren Joch der Geistlosigkeit, dass wir immer nur die Oberfläche, die Strukturen, die sozialen Gegebenheiten in Betracht ziehen, aber nicht, was darunter steht, was die Ursachen für Fehlentscheidungen sind, was ihr Quellengrund ist: der Unglaube, die persönliche Sünde der Christen, die Anpassung an eine gottentfremdete Welt, der Verlust der Maßstäbe des Evangeliums, die Verflachung des eigenen Gewissens. Der Geist Gottes weht doch wo er will! Und darum müssen wir beten. Mit bloß natürlichen Mitteln des Menschengeistes sind Gotteskrisen und Kirchenkrisen, wie wir sie heute haben, nicht zu lösen. Es muss der Heilige Geist herbeigerufen werden. Wir sind keine Utopisten, wenn wir an die umwandelnde Kraft des Heiligen Geistes glauben, wenn es um die Heiligung geht, die Kirche und Welt neu macht.

Alle Anstrengungen in der Kirche, sie zu reformieren, gehen nur über den Weg eines lebendigeren Gottesglaubens, in einer treueren Christusnachfolge und in einer im Geist Gottes beschenkten Begeisterung. Das zeigt die Vergangenheit großer, positiver kirchlicher Zeiten, und das zeigt die Gegenwart in den vielen Ländern, wo die Kirche wirklich wächst. Dort gibt es zwar kaum so genannte kirchliche Strukturen, aber einen ganz lebendigen Christusglauben. Wenn ein Christ noch keinen anderen Menschen in die Nähe Christi gebracht hat, dann fehlt seiner Christusnachfolge noch das Eigentliche: die Bewährung. Indem der Christ Christus, seinem Meister, ehrlich nachfolgt wird er christusförmig und christusaktiv, so dass es dann eine selbstverständliche Konsequenz ist, wenn er ansteckend auf Christus hin wirkt.

„Geheiligt werde dein Name“ heißt, dass Gottes Heiligkeit in uns eine solche Gleichförmigkeit mit Gott bewirkt hat, dass der allheilige Gott sich auch jetzt durch unseren Namen kundtun kann. Er hat sich im alten Bund als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs offenbart. Heute möchte er auch als der Gott Joseph Ratzingers, der Gott Graf von Galens und der Gott Josef Höffners erkannt werden. Durch solche Namensgeber entstehen um uns herum Biotope des Glaubens, in denen Christus, der Allheilige, berührbar und inspirierbar für viele wird. Eine solche Christoaktivität nennt man „Heiligkeit“. Darum sollte man sich immer wieder fragen: Ist denn jemand durch mich Christ geworden? Gibt es Menschen, die, wenn sie gefragt werden: „Wo hast du deinen Glauben her?“, auf mich zeigen können? Wenn wir über eine missionarische Kirche sprechen, dann geht es nicht um Methoden und Konzeptionen, sondern dann geht es, wie bei allem in der Kirche, um diese Heiligung.

Im Weihegebet bei der Priesterweihe bittet die Kirche: „Erneuere in ihnen den Geist der Heiligkeit“. Deshalb werden wir Priester und Bischöfe uns sagen lassen müssen: Je kleiner die Differenz zwischen dem liturgischen Vollzug und der persönlichen Christusnachfolge ist, desto gegenwärtiger und heilsmächtiger wird Christus in unserem Leben und damit in unserer Kirche. Petrus wusste um diese schmerzliche Differenz, darum ging er hinaus und weinte bitterlich, als er sich der Diskrepanz zwischen göttlicher Gnade und menschlicher Schwäche, zwischen gnadenhafter Berufung und priesterlicher Sendung bewusst wurde. Die Reue, die nur ein anderer Name für Liebe ist, trieb ihn in die Vergebung und damit – trotz allem – in die Gnade Gottes. Unsere Situation soll uns nicht in die Resignation treiben, sondern in die Reue, in die Rückkehr zur verlorenen ersten Liebe. Wenn wir etwas von der „Innenpolitik Gottes“, das heißt vom Wirken seines Heiligen Geistes, zu spüren bekommen, dann müssen zunächst alle Getauften selber, wie man heute sagt, gute Christen werden. Christen, die mit ihrem Leben predigen; Christen, die bei jeder Anklage anderer erst das eigene Ich in Betracht ziehen; Christen, die ihre Augen weit aufmachen, nicht, um die Schwächen anderer herauszufinden, sondern ihre Nöte und Anliegen. Der Menschengeist allein zahlt auf die Dauer nur mit Undank und Vergessen. Durch den Heiligen Geist aber ist die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen (vgl. Röm 5,5).

Vergessen wir nicht: Der Name „Reform“ heißt im Munde Jesu „Bekehrung“. „Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15). Das steht über den Wochen der österlichen Bußzeit, und das hat auch zu stehen über der nächsten Zukunft unserer Kirche.

„Euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott“ (Kol 3,3), sagt der Apostel Paulus. Das ist die verborgene Quelle, die das Leben der Kirche prägen, dynamisieren und kräftigen kann und soll. Wenn die Quelle verstopft ist, dann trocknet das Flussbett aus. Hier haben die Buße und namentlich das Bußsakrament seinen unersetzlichen Ort. Papst Johannes Paul II. wurde nicht müde, hinzuweisen auf den Zusammenhang von Bußsakrament und Erneuerung der Kirche, von Sünde und Heiligkeit. Hier haben sich die Heiligen einen Namen gemacht. Damit ist die gesamte Allerheiligenlitanei eine Präsentation des heiligen Namens Gottes. Mit der Allerheiligenlitanei kann sich Gott an allen Orten der Welt gleichsam mit einem Einwohner oder mit einer Einwohnerin vorstellen: Ich bin der Gott Edith Steins, der Gott Nikolaus Groß`, der Gott Pater Rupert Mayers, der Gott Bernhard Lichtenbergs. Findet diese Reihe von Reformern der Kirche heute ihre Fortsetzung? Hier sind wir in Dienst genommen, ohne Wenn und Aber! Es geht um eine „Sanatio in radice“, um eine „Heilung in der Wurzel“. Und darum beten wir: „Geheiligt werde dein Name“.

„Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“(Mt 26,41), heißt es. Meistens ist das Fleisch stark, aber der Geist ist unwillig und schwach. Er weiß so wenig von seiner Kraft und Herrlichkeit, die er als Abbild des Gottesgeistes besitzen kann. Er steht nicht im rechten Licht. Darum gewinnen die Methoden dieser Welt zur Beglückung des Menschen mit ihren Wichtigkeiten und Nichtigkeiten oft genug den Vorrang gegenüber den Verheißungen des Evangeliums auch in der Kirche. Darum können Geisteswissenschaften, zu denen ja die Theologie gehört, sehr geistlos werden, wenn sie von Menschen ohne Christi Geist betrieben werden. Die Vaterunser-Bitte: „Geheiligt werde dein Name“ wird zur Realität, wenn unser Dasein und Sosein immer christusförmiger und christusähnlicher wird. Die Heiligen sind darum im Reiche Gottes die normalen Menschen, nicht die mittelmäßigen. Geheiligt wird der Name Gottes, wenn unser Dasein und Sosein so ist, dass er sich nicht nur mit dem Namen der klassischen Propheten und Heiligen offenbaren kann, sondern auch mit unserem Namen. Kann er unseren Namen brauchen, um sich vor der Welt zu offenbaren? Das ist die Frage, vor der wir heute stehen und die immer an uns ergeht, wenn wir das Vaterunser beten: „Geheiligt werde dein Name“.

Mit einem Christushymnus der Ostkirche wollen wir zu Christus rufen:
„Jesus, wahrer Gott.
Jesus, Sohn Davids.
Jesus, König der Herrlichkeit.
Jesus, unschuldiges Lamm.
Jesus, wunderbarer Hirt.
Jesus, Hüter meiner Kindheit.
Jesus, Ratgeber meiner Jugend.
Jesus, Lob meines Alters.
Jesus, Hoffnung in der Stunde des Todes.
Jesus, Leben nach dem Tode.
Jesus, Trost selbst in der Stunde, in der du mich richten wirst.
Jesus, mein einziges Sehnen, öffne mir die Pforte deines Reiches. Amen.“

 

La Salette 1846



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