Autor Thema: Herr, zu wem sollen wir gehen?  (Gelesen 6267 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

velvet

  • Gast
Herr, zu wem sollen wir gehen?
« am: 07. Juni 2012, 20:31:59 »
Herr, zu wem sollen wir gehen?

   Kardinal Meisner zu Fronleichnam: Das möchten „manche Christen: die Kirche auf einen Weg zwingen, den Jesus nicht mitgeht“, doch „es geht nicht mehr um diese oder jene theologische Nuance“, sondern „um die Frage: dabeibleiben oder weggehen?“

Köln (kath.net/pek) „Das möchten heute ebenfalls manche Christen: die Kirche auf einen Weg zwingen, den Jesus nicht mitgeht.“ Darauf wies der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner in seiner Fronleichnamspredigt hin. Dabei gehe es „nicht mehr um diese oder jene theologische Nuance, sondern um den Sinn des ganzen Weges, eben um die Frage: dabeibleiben oder weggehen?“, betonte er, denn „wir haben keine Alternativen“. „Jesus wirbt nicht um seine Jünger, indem er sagt: ‚Nun bleibt mal alle da. Ich mache es ab jetzt etwas billiger!‘“.


Die Predigt zum Fronleichnamsfest 2012 von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner


Liebe Schwestern, liebe Brüder!

Mit dem Fronleichnamsfest 2012 eröffnen wir das Vorbereitungsjahr zum Nationalen Eucharistischen Kongress 2013 in Köln. Er steht unter dem Wort des Apostels Petrus: „Herr, zu wem sollen wir gehen?“ (Joh 6,68). Die heilige Eucharistie als das Geheimnis des Glaubens konkretisiert unseren Glauben und radikalisiert das Jahr des Glaubens, das der Heilige Vater vom 11. Oktober, dem Konzilsbeginn vor 50 Jahren, bis zum Christkönigsfest 2013 proklamiert hat. „Herr, zu wem sollen wir gehen?“, dieses Wort aus dem Munde des Apostels Petrus führt uns mitten hinein in eine gefährliche Krisensituation des Jüngerkreises Christi, die uns an unsere heutige Situation in der Kirche erinnert. Eben hatte der Herr ihnen das Geheimnis der heiligen Eucharistie im Zusammenhang mit der wunderbaren Brotvermehrung eröffnet. Sie begreifen nicht, dass der Herr selbst ihnen sein eigenes Fleisch und Blut nun zur Speise reichen wird. Und auf einmal ist die Diskussion an einen Punkt gekommen, an dem viele nicht mehr weiterwissen und nicht mehr mittun wollen. Von da ab wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen nicht mehr mit ihm (vgl. Joh 6,60-66), heißt es in der Heiligen Schrift, weil sie Jesus vergeblich auf einen Weg zwingen wollten, der vom Vater nicht vorgesehen war.

Das möchten heute ebenfalls manche Christen: die Kirche auf einen Weg zwingen, den Jesus nicht mitgeht. Damals fragte man sich unter den Jüngern Jesu: Hat es da noch einen Sinn, überhaupt weiterhin mitzumachen? Vor dieser tiefsten aller Zweifelsfragen steht nun auch der innere Jüngerkreis Jesu. Es geht nicht mehr um diese oder jene theologische Nuance, sondern um den Sinn des ganzen Weges, eben um die Frage: dabeibleiben oder weggehen? Jesus wirbt nicht um seine Jünger, indem er sagt: „Nun bleibt mal alle da. Ich mache es ab jetzt etwas billiger!“ Nein, er deckt schonungslos die Lage auf, indem er ihnen sagt: „Wollt auch ihr weggehen?“ (Joh 6,67). In der Antwort, die Petrus findet, steckt eben nun beides, was uns heute so nahe kommt: die eigene Ratlosigkeit und das Gott geschenkte Wagnis des Glaubens: „Herr, zu wem sollen wir gehen?“ – Wir haben keine Alternativen. – „Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes“ (Joh 6,68-69). Damit wird uns das erste, das klarste, das hilfreichste, das kürzeste und das tröstlichste Glaubensbekenntnis geschenkt, das die Heilige Schrift kennt. Die heilige Eucharistie, dieses Mysterium des Glaubens, ist nicht nur ein einzelner Aspekt unseres Glaubens, sondern sie bildet gleichsam den Schlussstein der ganzen Verkündigung Jesu, der alles zusammenhält. Ähnliches besagt auch der Ruf nach den Wandlungsworten in der heiligen Messe: „Mysterium fidei“ – „Geheimnis des Glaubens“.

Wir haben schon vor unserem Fronleichnamsfest 2012 die Entscheidung getroffen: Wir sind nicht weggegangen, trotz so vieler Unheilspropheten innerhalb und außerhalb der Kirche. Nein, wir sind geblieben, und wir sind gekommen, um uns von seiner Nähe berühren und stärken zu lassen. Und indem wir uns um den Altar versammeln und dem Herrn in der Monstranz gemeinsam folgen, stärkt auch der eine den anderen, der neben ihm geht, den er als gleichbegnadet, gleichberufen, gleichbeschenkt erlebt: mit dem gleichen Glauben, mit der gleichen Liebe zu Christus in der Eucharistie und mit der gleichen Treue zur Kirche, die ja nach den Worten des Herrn der Leib Christi ist.

In einer chassidischen Spruchweisheit wird folgende Begebenheit überliefert: Ein Rabbinerschüler fragt seinen Meister: „Rabbi, ich habe gehört, dass es in früheren Zeiten Menschen gab, die Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen haben. Warum gibt es so etwas heute nicht mehr?“ Die Antwort lautete: „Weil es keine Menschen mehr gibt, die sich so tief herabbeugen können.“ Der Mensch ist in der Tat nirgendwo größer als dort, wo er vor Gottes Größe in der heiligen Eucharistie niederkniet. Darin ist die Größe unseres Christseins begründet, dass Gott uns berufen hat, vor ihm zu knien, um ihn anzubeten. Damit räumt der Mensch gleichsam sich selbst aus, um Christus in seinem Dasein und Sosein Raum zu geben. Im Christen dann Christus zu begegnen, ist unsere Berufung zugunsten unserer glaubenslosen Mitmenschen.

Vergessen wir nicht, dass wir hier nicht für uns selbst vor dem Allerheiligsten Altarsakrament knien, sondern immer auch für alle, mit denen wir in Familie, Verwandtschaft, Beruf, Nachbarschaft und Gemeinde verbunden sind. Christus ist gestorben für das Heil aller Menschen. Und darum ist der Christ immer zur Stellvertretung berufen, d.h. für die anderen vor Gott einzustehen. Je weniger Menschen sich noch vor dem eucharistischen Herrn einfinden, für umso mehr haben wir uns vor dem Altar und vor der Monstranz für sie einzusetzen. Sollten wir aber auch noch wegfallen, dann gäbe es auch für die anderen keine Chance mehr, mit dem Herrn in Berührung zu kommen. Darum sagt ja der Herr: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben“ (Lk 12,32), d.h. die kleine Herde mit der großen Verantwortung im Geheimnis der Stellvertretung vor dem eucharistischen Herrn. „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes“.

Am Fronleichnamstag erinnern wir uns an unsere Erstkommunion, an der wir zum ersten Mal mit dem eucharistischen Herrn direkt in Berührung kamen. Wir sollten vielleicht heute schon darum bitten, dass wir auf der letzten Lebensetappe das Viaticum, die eucharistische Wegzehrung, nicht entbehren müssen. Der Herr ist heute schon unser Viaticum, unsere Wegzehrung, wenn wir jetzt die heilige Eucharistie feiern und uns dann auf den Weg durch unsere Stadt Köln machen: für alle, die uns sehen, für alle, die hier wohnen und hier leben. Amen.

+ Joachim Kardinal Meisner
Erzbischof von Köln

 

La Salette 1846



Suche in den Seiten Zeugen der Wahrheit

Wenn Sie nur ein Wort suchen, sollte es nicht links in der Menüauswahl stehen, weil es Ihnen die ganze Palette anzeigt.
Die Menüs sind auf jeder Seite vorhanden..

top

Du hörst die Stimme deines Gewissens: Es lobt, tadelt oder quält dich. Diese Stimme kannst du nicht los werden. Sie weist dich hin auf Gott, den unsichtbaren Gesetzgeber. Daher lässt das Gewissen uns nicht im Zweifel darüber, daß wir für unser Tun verantwortlich sind und daß wir einmal gerichtet werden. Jeder hat eine Seele, für die zu sorgen seine einzige Aufgabe in dieser Welt ist. Diese Welt ist nur eine Schranke, die uns vom Himmel oder der Hölle trennt. »Wir haben hier keine bleibende Stätte, sondern suchen die zukünftige.« (Hebr 13, 14)

Suche in den kath. Webseiten von:
Zeugen der Wahrheit
www.Jungfrau-der-Eucharistie.de www.maria-die-makellose.de
www.barbara-weigand.de
www.adoremus.de www.pater-pio.de
www.gebete.ch
www.gottliebtuns.com www.assisi.ch
www.adorare.ch www.das-haus-lazarus.ch www.wallfahrten.ch

"Die Zeit verrinnt, oh Mensch sei weise. Du tust NUR einmal diese Reise."
Eure Tage und Stunden auf dieser Erde sind gemessen an der Ewigkeit ein Wimpernschlag.

Dieses Forum ist mit folgenden Webseiten verlinkt
Zeugen der Wahrheit - www.assisi.ch - www.adorare.ch - Jungfrau.d.Eucharistie
www.wallfahrten.ch - www.gebete.ch - www.segenskreis.at - barbara-weigand.de
www.gottliebtuns.com- www.das-haus-lazarus.ch - www.pater-pio.de

www3.k-tv.org
www.k-tv.org
www.k-tv.at

K-TV der katholische Fernsehsender

Wahrheit bedeutet Kampf -
Irrtum ist kostenlos
.
Fürchtet nicht den Pfad der Wahrheit,
fürchtet den Mangel an Menschen die diesen gehn!


Nur registrierte Benutzer können Themen und Beiträge im Forum schreiben.

Wenn Sie sich anmelden
Neuanmeldungen müssen erst vom Admin bestätigt werden
Nach dem Anmelden wird Ihnen das Passwort per Email gesendet.
Dann können sie sich unter Member Login oben einloggen.
Nach dem Einloggen können Sie Ihre persönlichen Angaben unter Profil ändern oder weitere hinzufügen.
Ebenso können Sie unter Profil Ihre Signatur eingeben (dann erscheint unter jedem Ihrer Beiträge z.B. ein Spruch)
Unter Profil/Profil können Sie ein Bild hochladen, das dann links im Beitrag unter Ihrem Nicknamen erscheint.


Vorteile beim anmelden
Sie können Ihren Beitrag nachträglich verändern oder löschen.
Sie haben die Möglichkeit unter einer Rubrik ein neues Thema zu verfassen.
Zu diesem Beitrag (Neues Thema) besitzen Sie die Rechte, Ihren Beitrag zu ändern oder das Thema zu löschen.
Löschen Ihrer Themen können nur Mitglieder.
Die Registrierung ist kostenlos
Ungelesene Beiträge seit Ihrem letzten Besuch.
Ungelesene Antworten zu Ihren Beiträgen.
Sie können das Design verändern. (Versch. Vorlagen)
Wir geben Ihre E-Mail-Adresse nicht weiter
Wir verschicken keinen Spam
Ihre E-Mail-Adresse wird je nach Einstellung im Profil anderen Mitgliedern nicht angezeigt.
Wir sammeln keine persönlichen Daten wie Anschrift oder Telefonnummer

Sinn und Zweck dieses Forums
Dieses Forum dazu gedacht, Fragen und Antworten über die katholische Kirche jedem zugänglich zu machen. Jeder der Fragen hat, kann diese in diesem Forum eintragen. Besonders Priester sind in diesem Forum dazu eingeladen, auf verschiedene Fragen über den Glauben sich an den Beiträgen zu beteiligen. "Hier haben die Besucher dieser Seite die Möglichkeit mit anderen Besuchern über den Glauben zu diskutieren." Der Betreiber übernimmt jedoch in diesem Forum keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen.

Unseriöse Themen und Beiträge werden gelöscht. Wenn Sie solche finden, melden Sie dies bitte dem Administrator per Mitteilung oder schreiben Sie unter:
Mail
info@kath-zdw.ch

Machen Sie das Forum Zeugen der Wahrheit unter Ihren Freunden bekannt: kath-zdw.ch/forum oder forum.kath-zdw.ch

Auf die Veröffentlichung und den Wahrheitsgehalt der Forumsbeiträge habe ich als Admin keinerlei Einfluss. Da ich nebst Forum/Webseite/E-Mail noch der Erwerbstätigkeit nachgehen muss, ist es mir nicht möglich alle Inhalte zu prüfen. Ein jeder Leser sollte wissen, dass jeder Beitrag, die Meinung des Eintragenden widerspiegelt. Im Forum sind die einzelnen Beiträge dementsprechend zu bewerten.
Distanzierungsklausel: Der Webmaster dieses Forums erklärt ausdrücklich, dass er keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der Seiten hat, die über die Links des Forums zu erreichen sind. Deshalb distanziert er sich ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten und macht sich diese Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf dieser Forumspräsenz angezeigten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die Links führen. Feb. 2006

Linkempfehlung - Webseiten für Kinder: www.freunde-von-net.net www.life-teen.de

top

Seiten-Aufrufe in ZDW

Stats