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Ein toter Papst vor Gericht Prozess gegen ein Skelett.
« am: 20. Juni 2012, 11:38:20 »
Vatikan-Affäre 20.06.2012

Ein toter Papst vor Gericht Prozess gegen ein Skelett.

Die Leichensynode ist das wohl makaberste Kapitel der Papst-Geschichte, hier dargestellt auf einem Gemälde von Jean-Paul Laurens aus dem Jahr 1870.

Prozess gegen ein Skelett. Die Leichensynode ist das wohl makaberste Kapitel der Papst-Geschichte, hier dargestellt auf einem Gemälde von Jean-Paul Laurens aus dem Jahr 1870.
Schon vor Vatileaks hat es Machtkämpfe im Vatikan gegeben

Bonn - Zurzeit schauen nicht nur Katholiken verständnis- und fassungslos nach Rom. Nicht wenige vermuten hinter der Vatileaks-Affäre interne Machtkämpfe in der römischen Kurie. Neu ist das beileibe nicht. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass es im Zentrum der Kirche in früheren Zeiten noch ganz anders zuging. Mord, Korruption und Leichenfledderei: Während man dabei heutzutage an Bananenrepubliken und Diktaturen denkt, ging es in früheren Zeiten auch im Vatikan nicht immer heilig zu.

Das sogenannte dunkle Jahrhundert ("Saeculum obscurum") war einer der Tiefpunkte in der Geschichte der Nachfolger Petri. Viele Jahrzehnte kämpften und intrigierten römische Adelsfamilien um das Papstamt und die damit verbundene Macht. Am Beginn stand ein Mord. Im Strudel der Machtkämpfe fiel Johannes VIII. im Jahr 882 seinen eigenen Verwandten zum Opfer.

Nachdem sie zunächst versucht hatten, ihn zu vergiften, wurde er schließlich mit einem Hammer erschlagen. Die tödliche Substanz hatte nicht schnell genug gewirkt. Nicht wenige seiner Nachfolger sollte das gleiche Schicksal ereilen. Bis zum Ende des dunklen Zeitalters 1046, als durch Korruption und Ämterkauf gleichzeitig drei Päpste regierten, wurden rund zehn Päpste ermordet.

Nackt im Tiber versenkt

Trauriger Höhepunkt dieser Zeit war die Leichensynode im Jahr 897, ein Schauprozess gegen Papst Formosus. Zwar war dieser bereits gestorben. Dies hielt seinen Nach-Nachfolger Stephan VI. aber nicht davon ab, über ihn Gericht zu halten. In einem makabren Schauspiel wurde Formosus‘ Leiche aus dem Grab geholt. In Papstmontur und auf dem Thorn sitzend, wurden die sterblichen Überreste des neun Monate zuvor Verstorbenen formell angeklagt und verurteilt. Schließlich wurde Formosus als Papst für ungültig erklärte und nackt in den Tiber geworfen.

Da Anhänger sie bargen, konnten die sterblichen Überreste später begraben werden. Keine zehn Jahre später wurde der unglückselige Papst abermals ausgegraben. Der amtierende Pontifex Papst Sergius III. ließ ihn enthaupten und erneut im Fluss versenken. Da sich die Leiche in einem Fischernetz verfing, konnte sie wiederum geborgen und diesmal endgültig bestattet werden.

Frankreich kontrolliert den Papst

Waren es im dunklen Zeitalter italienische Machthaber, die das Papstamt für ihre Zwecke instrumentalisierten, geriet der Pontifex rund 300 Jahre später in die Fänge der französischen Herrscher. 1305 wurde Clemens V. als Kandidat der mächtigen französischen Kardinäle zum Papst gewählt. Als Werkzeug der Könige Frankreichs verlegte dieser den Papstsitz von Rom ins südfranzösische Avignon. In den folgenden Jahren wurde die Stellung der Franzosen durch viele Kardinalernennungen in der Kirche mehr und mehr gestärkt, zugleich wuchs die Abhängigkeit der Kirchenführung vom französischen Hof.

Erst Gregor XI. führte 1376 den Papstsitz zurück nach Rom. Allerdings hatte er die Rechnung ohne die immer noch mächtigen französischen Kardinäle gemacht. Als Gregor XI. starb bestieg Urban VI. den Stuhl Petri. Die Franzosen jedoch bestritten die Wahl und wählten Clemens VII., einen Verwandten des französischen Königs, zum Gegenpapst. Dieser begab sich umgehend nach Avignon.

Plötzlich hatte die Christenheit zwei Oberhäupter. Über Diözesen bis in einzelne Abteien und gar Familien hinein verlief die Kirchenspaltung. Nicht nur theologisch, auch finanziell waren die Machtkämpfe zwischen den Päpsten, die ganz Europa erfassten, fatal. Erst umfassende Kirchenreformen zwischen 1414 und 1418 beendeten das Spiel von Papst und Gegenpapst.

Mord aus niederen Interessen

Im 15. Jahrhundert erreichte ebenso der Kauf und Verkauf kirchlicher Ämter einen Höhepunkt. Auch Papst Alexander VI. soll 1492 sein Amt gegen bare Münze erhalten haben. Doch nicht nur deshalb gilt er als unrühmliches Kapitel der Kirchengeschichte. Mehr als andere Päpste seiner Epoche trat er als weltlicher Herrscher und nicht als theologisches Vorbild auf. Er war unter anderem bekannt dafür, Kardinäle gegen Gebühr zu ernennen.

Ebenso gilt es als erwiesen, dass Alexander zwei Kardinäle ermorden ließ, um ihr Vermögen dem Vatikan zuzuführen. Intrige und Korruption blühten zu seiner Zeit. So verwundert es nicht, dass um seinen Tod Mordgerüchte kursierten, obgleich er wahrscheinlich an einer Krankheit starb.

Verdächtigungen, dass so mancher Papst kein natürliches Ende gefunden hat, wurden auch in der jüngsten Vergangenheit laut. Nach dem plötzlichen Tod von Johannes Paul I., 1978 nur für wenige Woche im Amt, wurde ein Mordkomplott gegen ihn hohen kirchlichen Kreisen kolportiert. Entsprechende Beweise wurden von den Verschwörungstheoretikern bis heute allerdings nicht vorgelegt.

Im Laufe der Jahrhunderte sind Papst, Kurie und Kirche immer wieder in die Krise geraten. Nicht selten wurde dabei ihr Abgesang angestimmt. Zugleich erwuchsen aus Krisenzeiten immer wieder Bemühungen, die Kirche auf Kurs zu halten und Reformen auf den Weg zu bringen. So bleibt abzuwarten, was von Vatileaks am Ende übrig bleibt.

Von Christoph Meurer
© katholisch.de

 

La Salette 1846



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