Autor Thema: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."  (Gelesen 3230001 mal)

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Offline Tina 13

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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #6944 am: 23. Juni 2018, 22:09:20 »
Botschaft Unseres Herrn Jesus Christus an Seine geliebte Tochter Maria des Lichts.

12. Juni 2018

Mein geliebtes Volk, Ich suche euch, wie der Hirsch das frische Wasser. (Vgl. Psalm 41 (42),1-2) Mein Herz pocht für jeden von euch, Mein Körper und Mein Blut sind aus Liebe zu Meinen Kindern bei jeder Konsekration gegenwärtig.

Mein geliebtes Volk, aus Liebe schicke Ich euch Meine Engelscharen, um euch vor dem Bösen zu schützen. Ihr wisst sehr wohl, dass Ich euch die Nutzung des freien Willens nicht verwehre. Daher besitzen alle, die zu Mir kommen möchten, die hierfür nötigen Mittel. Meine Mutter, die euch unendlich ruft, hört nicht auf. Sie möchte, dass alle Meine Kinder sich retten. Der Erzengel Michael mit seinen Erzengeln und allen Himmlischen Heeren, wartet auf eine Bitte eurerseits, um Fürsprache zu halten und in Unterstützung Meiner Kinder zu handeln.

Mein Volk, der Kampf dieser Zeit nimmt stillschweigend das Geistliche hinfort, denn das Ziel des Teufels ist, dass die Menschheit sich auflehnt und so handelt, wie sie es in diesem Moment tu: gegen Meinen Willen.

Die Beschlüsse großer und mächtiger Entitäten waren seit jeher darauf ausgerichtet, das rechte Wirken und Handeln des Menschen zu verfälschen und ihn gegen Mich aufzuhetzen. Ihr Plan ist es, die Weltbevölkerung zu dezimieren und die Unschuld Abzuschaffen. Auf diese Weise wird es Satan erleichtert, rasch zu handeln.

Dieser Ruf ist nicht apokalyptisch! Was geschieht, wurde in der Heiligen Schrift offenbart (vgl. Lk 17,20-36; Mt 24,23-35; Lk 21,25-28), doch der Mensch kennt Mich nicht durch und durch, und diejenigen, die Mich erforscht haben, geben nicht zu, dass ich weiter zu Meinem Volk spreche, obwohl Ich es Meinen Propheten und Meinen Jüngern bereits früher angekündigt hatte (vgl. Mt 28,20b; 1. Petr 1,19).

Ihr wollt, dass Ich ein Gott der Vergangenheit bin, damit die Menschen in der Gegenwart, indem sie nach Meiner Barmherzigkeit rufen, als Kinder Satans handeln und wirken und nicht so, wie es Meine Kinder müssen. Meine Barmherzigkeit ist gegenwärtig und unendlich, doch das menschliche Geschöpf muss für seine bösen Taten, sein schlechtes Benehmen Sühne leisten, um zu Meiner Barmherzigkeit zu kommen. Meine Gnade gilt für jeden. Ich gewähre sie allen Meinen Kindern bis zum letzten Augenblick, hoffend, dass ihr bereut, Mich ruft, auf ein Wort von euch, ein Gefühl, einen Gedanken.

Mittlerweile verleugnet ihr die Existenz der Hölle. Dies, Kinder, sollte euch zum nachdenken bewegen. Wer steckt hinter allem, was es den Menschen erleichtert, gegen das Gesetz Gottes zu handeln?

Die Menschen dürsten und hungern nach Meinem Wort. Meine Kinder, Meine Priester, Meine Diener, Meine Gläubigen müssen Mir ihre Brüder näher bringen und nicht weil man ihnen von der Hölle berichtet, werden sich Meine Kinder fernhalten, sondern Mein ganzes Volk muss die Klarheit besitzen, welchen Weg es wählt.

Ich möchte nicht, dass Meine Kinder verlorengehen. Mein Volk hat sich erhoben und wird aus meiner Hand, aus der Hand Meiner Mutter und aus der Hand Meiner himmlischen Heere aufgerichtet.

Meine Mutter wird den Kopf Satans zertreten, doch Mein Volk muss wissen, dass das Gute und das Böse existieren, dass der Himmel die Verheißung an Meine gläubigen Kinder ist und die Hölle bereitsteht, um die Spreu zu verbrennen.

Betet, Meine Kinder, betet für Spanien, auf dass es zu Mir zurückkehre.

Betet, Meine Kinder, betet für Ecuador. Dieses Land wird stark erschüttert werden und seine Vulkane werden erwachen.

Betet, Meine Kinder, betet für den Nahen Osten. Der Terrorismus lässt nicht auf sich warten.

Mein Volk, wie lange wanderst du umher, ohne wahre Glückseligkeit zu finden! Wie viele menschliche Geschöpfe rebellieren gegen alles, ohne zu erkennen, dass sie gegen sich selbst, gegen ihre eigene Natur, gegen menschliche Geschöpfe rebellieren!

Mein Volk, was hast du getan? Ich sehe, dass du so viel Bösem gleichgültig gegenüberstehst. Kehrt zu Mir zurück, seid gläubig, seid Meine Kinder in Geist und Wahrheit.

Ich segne euch, hört nicht auf, zu glauben. Ich liebe euch. Euer Jesus.

Ave Maria, voll Reinheit und ohne Sünde empfangen.
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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #6945 am: 24. Juni 2018, 05:26:59 »
Um Maria herum gibt es keine Feinde mehr

Während Philippe Auguste, der König von Frankreich, und der König von England um den Besitz des Herzogtums Aquitanien (Südwestfrankreich) kämpften, griff am 24. Juni 1187 Unsere Liebe Frau der Wunder von Déols (Val-de-Loire) ein. Nachdem der König von Frankreich sich vergeblich um Frieden bemüht hatte, entschied er, einen so langen Krieg durch eine entschlossene Aktion zu beenden.
Die verängstigten Bewohner von Déols warfen sich vor dem Bild der Gottesmutter nieder und baten sie, das Blutvergießen zu verhindern. Während sie beteten, hatten sich die beiden Heere schon in Schlachtordnung aufgestellt; das Signal zum Kampf sollte gleich ertönen, als plötzlich der König von England mit seinem Sohn vortrat und bat, mit Philippe Auguste zu sprechen. Dieser stellte sich vor, und der König erklärte, dass er die in den vorangegangenen Verhandlungen vorgeschlagenen Bedingungen akzeptiere und der Friede unterzeichnet werden könne.
Alle waren ergriffen; Könige und Adel, Volk und Soldaten erkannten in dem plötzlichen Stimmungsumschwung ein Wunder, das sich genau in dem Moment zutrug, als der Kampf unmittelbar bevorstand. Das gleiche Gefühl des Staunens ließ sie zu dem Marienbild eilen, um es zu segnen. Es gab keine Feinde mehr: Franzosen und Engländer, alle bildeten eine Familie von Geschwistern vor der gemeinsamen Mutter, die sie beschützt und vor dem Tod gerettet hatte.
Chronik von Déols

Bibliotheca Nova
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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #6946 am: 24. Juni 2018, 05:55:06 »
Sünde, Gerech­tig­keit, Gericht

Im Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Geis­tes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Im heu­ti­gen Evan­ge­lium ste­hen sich Gegen­sätze gegen­über. Da hören wir scharfe, strenge Töne, aber auch gütige und ver­söh­nende Worte. Es ist das ein Gegen­satz, der der nähe­ren Erklä­rung bedarf. Die ganze kom­mende Welt­ge­schichte, die ganze kom­mende Kir­chen­ge­schichte wird beherrscht sein von dem einen bedeu­tungs­vol­len und wahr­haft ban­ge­ma­chen­den Wort: „Ihr wer­det mich nicht mehr sehen, denn ich gehe zum Vater.“ Also das Licht der Welt, das sicht­bar gewor­den ist, wird nicht mehr unter uns wei­len, son­dern zurück­tre­ten in seine Unsicht­bar­keit. Man wird Jesus nicht mehr sehen, die­ses gütige Ant­litz, diese Ver­trauen aus­strah­len­den Augen, diese wun­der­tä­ti­gen Hände – man wird sie nicht mehr spü­ren. Es wird also dun­kel sein in der kom­men­den Welt­ge­schichte, in der kom­men­den Kir­chen­ge­schichte, dun­kel und still, sowie es war vor dem Kom­men des Erlö­sers. Aber damals war es noch weni­ger still, denn es tönte immer noch an das Ohr der Men­schen das Wort der Pro­phe­ten. Jetzt aber, nach­dem Gott sein ewi­ges Wort aus­ge­sagt hat, spricht er keine sicht­ba­ren Worte mehr, son­dern er spricht nur durch den Geist. Der Geist aber spricht leise und tief drin­nen. Auf den Geist also wird es ankom­men und auf nichts ande­res. Der Geist aber ist unsicht­bar, geheim­nis­voll.

Aber der Geist ist auch uner­bitt­lich wie die Wahr­heit. Er ist stür­misch wie der brau­sende Wind. Er ist lodernd wie das Feuer. Und so wird gerade der Geist die letz­ten und furcht­bars­ten Kämpfe erwe­cken, die auf die­ser Welt denk­bar sind. Got­tes Geist und der Fürst die­ser Welt wer­den zusam­men­sto­ßen und wer­den die schreck­lichs­ten Zusam­men­stöße und Kämpfe her­vor­ru­fen, die man sich vor­stel­len kann. Und die Jün­ger wer­den in die­ser Atmo­sphäre leben und bange sein, erschreckt und beklom­men und gehetzt.

Der Geist wird die Sünde der Welt ans Licht brin­gen. Er wird also zei­gen, dass es doch eine Sünde gibt. Es ist nicht bloß Miß­ver­ständ­nis, es ist nicht bloß Irr­tum, es ist nicht bloß Schwä­che, son­dern es ist Schuld. Es gibt nicht bloß Natur und Natur­ge­setze, son­dern es gibt etwas, was nicht sein sollte, was gegen Got­tes Wil­len steht, etwas, was kein Recht hat und was gegen die Wirk­lich­keit strei­tet. Der Geist wird der Welt zei­gen, dass es eine Sünde gibt. „Du weißt noch nichts von der Wucht der Sünde“, hat ein­mal der hei­lige Anselm von Can­ter­bury geschrie­ben. Der Geist wird die Wucht der Sünde der Welt offen­ba­ren.

Wir ken­nen ja die Reden und die Aus­re­den, wel­che die Feinde Got­tes und der Kir­che gebrau­chen, um nicht zuzu­ge­ben, dass es Sünde gibt. „Homo­se­xua­li­tät ist eben eine andere geschlecht­li­che Ori­en­tie­rung.“ So sagt man heute. Wenn ein Schwein am Kreuze auf­ge­hängt wird, dann ist das „Kunst“. Wenn auf einem Bilde ein Pries­ter sich den Geni­ta­lien des Gekreu­zig­ten zuwen­det, dann ist das „Kunst“. So sagt die Staats­an­walt­schaft von Frank­furt. Nein, das ist Sünde! Das ist him­mel­schrei­ende Sünde. Das ist Got­tes Zorn her­aus­for­dernde Sünde. Das lehrt der Geist.

Die Sünde wird zuerst und in ihrer Wur­zel Unglaube sein. „Weil sie nicht an mich geglaubt haben“, sagt der Herr. Unglaube, der den Herrn ver­wirft oder wie­der ver­wirft, Unglaube, der die Bot­schaft des Herrn nicht ernst nimmt, Unglaube einer Chris­ten­heit, die im Kern, die im Inners­ten nicht christ­lich sein will, Unglaube, der das Evan­ge­lium ent­schärft, der alles aus dem Glau­ben wegin­ter­pre­tiert, was den Men­schen Furcht ein­ja­gen könnte, Sünde und Strafe, Gericht und Ver­damm­nis. Der Unglaube, der die Per­son Jesu ver­fälscht, die aus dem Got­tes­sohn, dem wesen­haf­ten meta­phy­si­schen Got­tes­sohn einen Pro­phe­ten macht, einen Wan­der­pre­di­ger, einen idea­len Men­schen, einen char­man­ten Tisch­ler. Der Unglaube, der Jesus die Wun­der abspricht und seine Worte als Gemein­de­bil­dung aus­gibt. Das wird die Sünde sein, die der Geist der Welt offen­bar macht. Das wird er der Welt und den ungläu­bi­gen Theo­lo­gen kund­tun.

Diese Welt wird, weil sie kei­nen Glau­ben hat, auch keine Moral mehr haben. Mit den Glau­ben fällt auch immer die Moral. Es wird also keine Liebe mehr sein, keine Ehr­furcht, keine Beschei­den­heit, keine Treue, keine Wahr­haf­tig­keit, kein Opfer­wille und keine Ent­sa­gungs­kraft. An ihre Stelle wer­den Hab­sucht, Selbst­sucht, Genuß­sucht und Hoch­mut tre­ten. Und das wird ihre Sünde sein. An dem schrei­en­den Gegen­satz zum Geist wird man die Sünde erken­nen. Die gro­ßen Gräuel der Welt­ge­schichte wer­den immer dort sein, wo der Geist nicht ist. Alle wer­den es sehen und erfah­ren, dass es eine Sünde gibt.

Der Kampf des Geis­tes wird aber auch die Gerech­tig­keit an den Tag brin­gen. Wieso? „Weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr sehen wer­det.“ Also weil der von uns geht, der am Kreuze gebe­tet hat: „Vater, ver­zeih ihnen, denn sie wis­sen nicht, was sie tun.“ Weil der von uns geht, der zu den Scha­ren gesagt hat: „Mich erbarmt des Volkes.“ Weil der von uns geht, der über seine Stadt geweint hat. Das wird die Gerech­tig­keit sein. Die Welt, die ihn nicht auf­neh­men wollte, die Welt, die ihn des Bünd­nis­ses mit dem Satan ver­däch­tigt hat, die Welt, die ihn am Schand­pfahl auf­ge­hängt hat, die erfährt jetzt, was Gerech­tig­keit ist. Denn jetzt wird er erhöht, jetzt wird ihm der Lohn zuteil für seine Treue, für sei­nen Gehor­sam und seine Sanft­mut. Nach all den Schmä­hun­gen, Ernied­ri­gun­gen und Lei­den emp­fängt er den Lohn. Auf­er­ste­hung und Him­mel­fahrt erhö­hen ihn zur Rech­ten des Vaters. Jetzt sieht man, dass es nicht stimmt, wenn sie gesagt hat­ten: „Er hat einen bösen Geist.“ Denn jetzt hat sich der himm­li­sche Vater unüber­seh­bar zu ihm bekannt. Jetzt ist er in Sicher­heit, in der siche­ren Herr­lich­keit des Vaters. Jetzt ist er allen Angrif­fen ent­zo­gen. Kein Mensch, keine Zei­tung, kein Maga­zin aus Ham­burg kann ihn mehr errei­chen. Jetzt gilt wahr­haf­tig das Wort: „Die Feinde toben gegen Gott und sei­nen Chris­tus, aber der im Him­mel wohnt, der lacht ihrer.“

Gerech­tig­keit wird der Geist brin­gen auch noch in ande­rer Weise, näm­lich weil der von uns geht, der das Erbar­men sel­ber war. Jetzt wird es schei­nen, als ob das Erbar­men auf die­ser Welt aus­ge­löscht wäre, als ob nur noch die Gerech­tig­keit herrschte. Wie ein Rie­sen­meer wird die Sünde gegen Gott empor­stei­gen, aber über die Sünde steigt noch wei­ter und höher die Gerech­tig­keit, der Zorn Got­tes. Je mehr die Sünde auf die Spitze getrie­ben wird, je maß­lo­ser sie wird, um so mehr wer­den die Men­schen unter ihr lei­den, um so furcht­ba­rer wird das Meer von Blut und Trä­nen anschwel­len. Es wird sich zei­gen, daß es nur einen gro­ßen Pei­ni­ger der Mensch­heit gibt, näm­lich die Sünde, und dass sie die­sem Pei­ni­ger preis­ge­ge­ben ist nach dem Gesetze der Gerech­tig­keit.

Die Welt­ge­schichte wird ein Kampf sein zwi­schen der Sünde und der Gerech­tig­keit, zwi­schen der wach­sen­den Schuld und der anwach­sen­den Ver­damm­nis, so dass  selbst die Glau­ben­den und die Lie­ben­den irre wer­den und fra­gen möch­ten, ob noch ein Gott ist, ob Gott denn wirk­lich das Erbar­men ist, ob Gott tat­säch­lich uns erlöst hat. Das wer­den die Men­schen fra­gen. Die Sünde wirkt sich aus an den Men­schen, uner­bitt­lich, wie es sein muss, und nie­mand scheint da zu sein, der ihr Ein­halt gebie­tet. Die Gerech­tig­keit, nach der jede Sünde ganz von selbst zu einer Hölle wer­den muss, diese Gerech­tig­keit wird jetzt wahr.

Und das Gericht, das Gott über die Sünde und den Sün­der fällt, wird voll­streckt. In den Tie­fen der Ewig­keit ist es seit dem Engel­sturz immer schon gespro­chen wor­den: „Der Fürst die­ser Welt ist schon gerich­tet.“ Alles, was Sünde ist, alles, was nicht Geist Christi ist, das ist Tor­heit, Qual und Unter­gang, das ist Fins­ter­nis und Ver­nich­tung. Und auf der ande­ren Seite: Nur die Liebe, die Rein­heit, die Güte, die Wahr­heit, nur Gott und sein Geist sind Licht und Leben. So heißt der Urteils­spruch Got­tes. Aber die Welt in ihrer Sünde will die­ses Urteil nicht wahr­ha­ben. Sie lehnt sich dage­gen auf. Sie wehrt sich, wäh­rend sie zum Richt­platz geführt wird. Sie will zei­gen, dass sie doch etwas ist, doch etwas kann. Der Fürst die­ser Welt führt einen ver­zwei­fel­ten Kampf, damit das Urteil an ihm nicht sicht­bar wird. Er setzt sich zur Wehr, er will zei­gen, dass er einen Thron besitzt und dass er Gott Trotz bie­ten kann. Aber das Gericht wird doch voll­streckt. Der Fürst die­ser Welt ist zum Unter­gang ver­ur­teilt und wird gestürzt; er wird in den Pfuhl der Hölle zurück­ge­wor­fen. Es gibt ein Gericht, und die­ses Gericht ist bereits ergan­gen. Sein Spruch wird auch voll­streckt in den Kata­stro­phen und Schlä­gen in Natur und Geschichte. Denn der Herr des Gerich­tes ist auch der Herr der Natur und der Geschichte. Seine rich­ter­li­che Gewalt geht über Land und Luft und Meer. Er ist der Herr der Vul­kane und der Erd­be­ben. Gott rich­tet auch in den wirt­schaft­li­chen und finan­zi­el­len Zusam­men­brü­chen. Das ist sein Spra­che. Er läßt die Men­schen spü­ren, was sie ange­rich­tet haben auf die­ser Welt. Das ist sein Gericht.

So wird die Welt­ge­schichte eine stei­gende Flut von Sünde, Leid und Gewalt sein. Und je mehr der Geist Got­tes ein­drin­gen und sich durch­set­zen will, um so dro­hen­der steigt auch die Fins­ter­nis des Ungeis­tes gegen ihn an. Die Gegen­sätze wer­den sich empor­schau­keln. Je gigan­ti­scher der Wider­streit der Sünde ist, um so deut­li­cher wird die Kraft des Geis­tes sich zei­gen. Und inmit­ten die­ser Wirr­sale ste­hen die Jün­ger ban­gend, angst­voll. mut­los, ver­las­sen. Sie sehen ihren Meis­ter nicht mehr, sie hören seine Stimme nicht mehr, sie bli­cken nicht mehr in seine Augen. Sie wer­den beben unter den Don­ner­schlä­gen in Natur, Geschichte und Her­zens­ge­schichte.

Sie ste­hen aber nicht allein, meine lie­ben Freunde. Sie ste­hen nicht allein. Sie sehen zwar den Meis­ter nicht, sie spü­ren zwar seine Hände nicht und sie hören auch das Wort nicht mehr: „Fürch­tet euch nicht!“ Aber der Geist, den der Vater zu ihnen sen­det, der ist bei ihnen, und er ist ein Geist der Kraft. „Ich hätte euch noch vie­les zu sagen, aber ihr könnt es jetzt noch nicht ertra­gen.“ Der Geist wird ihnen alles zur rech­ten Zeit sagen, näm­lich dann, wenn sie es tra­gen kön­nen.

Die­ses Wort ist abgrund­tief, meine lie­ben Freunde. Unsere ganze Kraft, die wir brau­chen, ist eine Trag­kraft. Man muss tra­gen kön­nen. Das ist alles: tra­gen, tra­gen, ertra­gen. Wie ein Last­tier, das trägt, ohne seine Last abzu­wer­fen, ohne zu ermü­den, ohne zu zer­bre­chen. Wir kön­nen nicht an jedem Tag und zu jeder Stunde alles ertra­gen. Jesus weiß, dass es Zei­ten gibt, in denen eine Erkennt­nis, ein Ereig­nis, eine Auf­gabe über unsere Kraft geht. Das Wir­ken Got­tes, die eige­nen Taten, die Auf­gabe, die uns gestellt ist, nicht zu jeder Zeit kön­nen wir sie bewäl­ti­gen. Aber siehe da, es gibt eine gött­li­che Füh­rung. Gott legt uns keine untrag­ba­ren Dinge auf. Was er uns auf­er­legt, das kön­nen wir tra­gen. Das weiß der gött­li­che Füh­rer, und danach bemißt er die Last eines jeden Tages.

Auch die Kir­che kann nicht zu jeder Zeit alles tra­gen. Es gibt äußere Hemm­nisse, Heim­su­chun­gen, Ver­fol­gun­gen, die nur von einem Geschlecht von Kata­kom­ben­chris­ten getra­gen wer­den kön­nen. Es gibt innere Ärger­nisse, Abfall, Ver­rat, Erkal­tung der Liebe, Abfall der Mas­sen, Ver­falls- und Zer­set­zungs­er­schei­nun­gen in der Kir­che, die nur getra­gen wer­den kön­nen, wenn zu glei­cher Zeit glü­hende Men­schen auf­ste­hen, Hei­lige von uner­hör­ter Lauter­keit, Opfer­kraft und Tat­kraft. Viel­leicht gibt es ein­mal Zei­ten, wo Zwei­fel und ein all­ge­mei­nes Irre­wer­den wie eine Abend­däm­me­rung vor ewi­ger Nacht über die Chris­ten kom­men, Zei­ten, so furcht­bar, dass wir sie uns auch nicht ein­mal ahnend vor­stel­len kön­nen, Zei­ten, in denen auch die Aus­er­wähl­ten abfal­len wür­den, wenn sie nicht getra­gen wer­den könn­ten von uner­hör­ten Gna­den­ga­ben, die Gott eben denen gibt, die er mit Sicher­heit zum Heil füh­ren will.

Der Geist, den Chris­tus ver­heißt, ist sodann ein Geist der Weis­heit, ein Geist, der den Jün­gern bei­steht. „Er wird euch das Zukünf­tige ver­kün­den.“ Das heißt, er wird ihren Blick über die Enge des Augen­blicks hin­aus­he­ben. Er wird ihnen eine große Weite des Glau­bens und des Arbei­tens geben; wenn sie auch für den Augen­blick zu unter­lie­gen schei­nen, wis­sen sie doch, dass ihnen die Jahr­tau­sende, ja dass ihnen die Ewig­keit gehört. Der Geist wird Men­schen schaf­fen, die nicht klein­li­che Oppor­tu­nis­ten, Anpas­ser, Kopf­ni­cker, schwan­kende Rohre sind, son­dern Men­schen, die nicht mehr bloß nach den Rück­sich­ten des Tages den­ken, son­dern mit dem Grund­satz leben: „Das Wort des Herrn bleibt in Ewig­keit.“ Alles, was gött­lich ist, was Gerech­tig­keit ist, was Hei­lig­keit ist, alles, was Güte und Rein­heit und Tap­fer­keit ist, das bleibt ewig, das siegt ewig, auch wenn es für den Augen­blick ver­dreht wird.

Ich bin alles andere als ein Opti­mist, meine lie­ben Freunde. Aber ich ver­traue auf Got­tes Treue. Und des­we­gen sage ich: So, wie es heute in der Kir­che aus­sieht, wird es nicht blei­ben. Auf jeden Nie­der­gang folgt ein Auf­stieg, auf jeden Zusam­men­bruch ein neuer Auf­bau. Daran ist kein Zwei­fel mög­lich. Frei­lich muss man dazu sagen: Das alles wird kom­men, aber wann und nach wel­chen Ver­lus­ten? Wir wis­sen nicht, wann Got­tes Stunde schlägt. Wir müs­sen nur aus­hal­ten, durch­hal­ten, stand­hal­ten. Nicht auf­ge­ben. Die Uhren Got­tes schla­gen anders als die der Men­schen. Es ist das herr­li­che Los der Kir­che, nur von Gott gestützt zu sein. Nero und Dio­kle­tian sind gestor­ben, Petrus stirbt nicht!

Amen.

Predigt Professor May

Dr. Georg May, em. Professor für Kirchenrecht
« Letzte Änderung: 24. Juni 2018, 05:58:10 von Tina 13 »
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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #6947 am: 24. Juni 2018, 06:10:48 »
Hl. Maximus von Turin (?-um 420), Bischof

Predigt 99; PL 57,535

„Er muss wachsen, ich aber geringer werden“

Johannes der Täufer kann zu Recht von unserem Herrn und Erlöser sagen: „Er muss wachsen, ich aber geringer werden“ (Joh 3,30). Diese Beteuerung wird im Augenblick Wirklichkeit, als Christus geboren wird: Jetzt nehmen die Tage zu; mit der Geburt des Johannes nehmen sie ab [...] Als der Retter erscheint, nimmt der Tag offensichtlich zu; er wird kleiner mit der Geburt des letzten Propheten, denn es steht geschrieben: „Das Gesetz und die Propheten reichen bis zu Johannes“ (Lk 16,16). Die Befolgung des Gesetzes geht unabwendbar unter, sobald die Gnade des Evangeliums aufstrahlt; der Prophetie des Alten Bundes folgt die Herrlichkeit des Neuen [...]

Der Evangelist sagt über den Herrn Jesus Christus: „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt“ (Joh 1,9) [...] Als die Länge der Nacht fast den ganzen Tag verhüllte, verbreitete die Ankunft des Herrn plötzlich all ihren Glanz. Seine Geburt vertrieb das Dunkel der Sünde der Menschheit, seine Ankunft machte der Nacht ein Ende und brachte den Menschen den lichten Tag [...]

Der Herr vergleicht Johannes mit einer Lampe: „Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet“ (Joh 5,35). Das Licht der Lampe verblasst, wenn die Sonne strahlt; die Flamme verliert an Kraft, wenn ein helleres Licht sie überstrahlt. Welcher vernünftige Mensch bedient sich bei vollem Sonnenlicht einer Lampe? [...] Wer käme noch, die Bußtaufe des Johannes zu empfangen (Mk 1,4), wenn die Taufe Jesu doch die Rettung bringt?
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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #6948 am: 24. Juni 2018, 06:18:09 »
Hl. Johannes der Täufer, Prophet, Täufer, Märtyrer

* 24. Juni 1 v. Chr. (?) in Ein Kerem bei Jerusalem (?) in Israel
† nach 29 in Jerusalem (?) in Israel

Johannes war der Sohn der Elisabet und des Zacharias. Die Ereignisse um seine Geburt werden von Lukas in der sogenannten Vorgeschichte erzählt (Lk 1,5-25; 57-80). Der schon alte Priester Zacharias, dessen Ehe lange kinderlos war, opferte im Tempel und erhielt durch den Erzengel Gabriel die Verheißung, dass ihm ein Sohn geboren werde. Zacharias zweifelte, bat um ein Zeichen und wurde vom Engel mit Stummheit geschlagen. Elisabet wurde schwanger. Als sie im sechsten Monat war, wurde ihrer Verwandten Maria durch denselben Erzengel Gabriel verkündet, dass sie den Erlöser zur Welt bringen werde.  Auch die Tatsache von Elisabet Schwangerschaft teilt der Engel Maria mit, und Maria "macht sich auf den Weg", um Elisabet zu besuchen und ihr beizustehen (Lk 1,26-38;39-56). Diesen Besuch Marias bei Elisabet feiern wir als Fest Mariae Heimsuchung, in Deutschland am 2. Juli. Das Kind Elisabets "hüpfte in ihrem Leib" beim Erscheinen Marias, Johannes, der künftige Vorläufer und Prophet, erkennt bereits im Mutterschoß den, auf den er später hinweisen wird, und seine Mutter Elisabet, erfüllt von Heiligen Geist, begrüßt Maria als Mutter des Erlösers. Nach der Geburt seines Sohnes schrieb Zacharias, befragt, wie das Kind heißen soll, den Namen auf eine Wachstafel; er erhielt seine Sprache zurück und pries Gott in dem im Lukasevangelium (1, 67 - 79) überlieferten Lobgesang, Benediktus genannt, nach seinem Anfangswort, das die Kirche jeden Tag in den Laudes (Morgenlob des Stundengebets) betet: "Benedictus Dominus Deus Israel - Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels ..."

Johannes trat erstmals im Herbst des Jahres 28 öffentlich als Bußprediger auf, darüber berichtet auch der römische Geschichtsschreiber Flavius Josephus. Er lebte als Asket in der Wüste, wo er mit rauhem Kamelhaar bekleidet, von Heuschrecken und wildem Honig ernährt (Mk 1, 6; Mt 3, 4) geschildert wird, was an Elija erinnert (Jesus nennt ihn selbst "Elija, der wiederkommen soll"). Er verkündete am Jordan das Kommen des von den Juden ersehnten Messias, vollzog zur Vorbereitung hierauf die Bußtaufe mit Wasser als Symbol für die Rettung im kommenden Weltgericht und versammelte eine Schar von Anhängern um sich. Dabei wurde er vom Fürsten Herodes bespitzelt, vorbeugend von Soldaten umgeben und von den Pharisäern zur Rede gestellt, ob er der Messias sei (Lk 3, 1 - 20). Die christliche Kirche sieht in ihm den letzten großen Propheten der biblischen Tradition.

Johannes taufte Jesus im Jordan, wahrscheinlich an der heute Qasr el Jahud genannten Stelle auf der Ostseite des Flusses nahe des Toten Meeres. Dabei wurde die besondere Sendung Jesu und seine Göttlichkeit zum ersten Mal offenbar: Aus dem Himmel erscholl eine Stimme: 'Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.' (Lk 3, 24)

Von König Herodes Antipas wurde Johannes dann gefangen genommen, weil der ihm die unrechtmäßige Verbindung mit seiner Schwägerin Herodias öffentlich vorgehalten hatte. Die hasserfüllte Herodias bewegte ihre Tochter Salome, als diese dem von ihrem Tanz entzückten Vater einen Wunsch äußern durfte, Johannes' Haupt zu fordern. Er wurde enthauptet, Salome brachte ihrer Mutter das Haupt auf einer Schale (Mk 6, 14 - 29).

Nach syrischen Legenden begruben Andreas und Johannes den Leichnam in Samaria, dem heutigen Shomron /as-Samarah; dieses Grab wurde von Hieronymus bestätigt. Im 4. Jahrhundert wurde dort eine Kirche errichtet, deren Reste 1931 ausgegraben wurden. Die Städte Konstantinopel (das heutige Ístanbul), Damaskus und Emesa (das heutige Hims in Syrien) behaupteten, das Haupt des Johannes zu besitzen; Überlieferungen berichten die Verbrennung der Gebeine durch die Ungläubigen in Sebaste, dem heutigen Sivas in der Türkei, wobei aber einige Reliquien gerettet werden konnten.

In Ein Kerem, das der Geburtsort des Johannes gewesen sei, steht am angeblichen Platz seiner Geburt eine ihm geweihte Kirche, und am Ort der Begegnung seiner Mutter mit der Gottesmutter Maria die Kirche der Heimsuchung. Qumran am Toten Meer, berühmt durch die dort aufgefundenen Schriftrollen, das Kloster der jüdischen Sekte der Essener, war der Ort, von dem aus Johannes wohl sein Wirken begann. Unweit, wenige Kilometer nördlich vom Zufluss des Jordans ins Tote Meer, wird an der Qasr el Jahud genannten Stelle der Ort gezeigt, an der Johannes gepredigt und getauft habe und wo demnach, wie oben erwähnt, auch die Taufe Jesu erfolgte.

Reliquien von Johannes werden auch im Kloster Abu Makar in Ägypten verwahrt.

In der Legenda Aurea wird Johannes auch als Engel bezeichnet, nach Maleachi 3, 1: Siehe, ich sende meinen Engel vor mir her; in der östlichen Tradition wird er deshalb meist mit großen Flügeln dargestellt. Als Mittler im Jüngsten Gericht ist sein Platz traditionell zur Linken Christi.

Das Datum seines Gedenktages wurde entsprechend den Angaben des Lukasevangeliums (1, 26. 38) vom liturgischen Datum der Geburt Jesu her errechnet: drei Monate nach Mariä Verkündigung und sechs Monate vor Weihnachten. Das so errechnete (antike) Datum der Sommersonnenwende, der 24. Juni als längster Tag des Jahres und altes keltisches Sonnenwendfest war begründet auch in Johnnes' Hinweis auf Jesus: Jener muss wachsen, ich aber muss abnehmen. (Joh 3, 30). Auch der hl. Augustinus (354-430) kannte für Afrika dieses Datum. Neben Jesus und Maria ist Johannes der einzige, dessen Geburtstag gefeiert wird, woran seine besondere heilsgeschichtliche Bedeutung deutlich wird.

Johannis- oder Sonnwendfeuer werden weithin an diesem Tag abgebrannt; oft auch mit Tanz um das Johannisfeuer. Das vor allem auf Bergen stattfindende Feuer ist ein altes Symbol für die Sonne und damit für Christus. Seit dem 10. Jahrhundert war es üblich, dazu geweihten Wein zu trinken. Dem Volksglauben nach sollte das Johannisfeuer böse Dämonen und Hagelschäden abwehren. Das Johannisfeuer findet man fast über ganz Europa verbreitet; die südlichste Sonnenwendfeier mit Johannisfeuer war lange Zeit in Alicante, heute ist es in Torrevieja in Spanien. Mancherorts werden Brunnen und Quellen besonders geschmückt. Ein Feuersegen findet sich im deutschen Benediktionale der katholischen Kirche. Dem Johanniskraut, das um diese Jahreszeit blüht, schrieb man Abwehreigenschaften gegen Geister und Teufel zu. Die Johannisbeere hat ihren Namen, weil sie um diesen Tag ihre Reife erreicht; auch die Schwärme der Johanniskäfer, der Glühwürmchen, entfalten ihre Leuchtkraft in der Zeit um die Johannisnacht. Traditionell werden auch Rhabarber und Spargel bis zu diesem Tag geerntet
« Letzte Änderung: 24. Juni 2018, 06:20:00 von Tina 13 »
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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #6949 am: 24. Juni 2018, 06:27:25 »
Apostelgeschichte 13,16.22-26.

In der Synagoge von Antiochia in Pisidien stand Paulus auf, gab mit der Hand ein Zeichen und sagte: Ihr Israeliten und ihr Gottesfürchtigen, hört! Nachdem er ihn verworfen hatte, erhob er David zu ihrem König, von dem er bezeugte: Ich habe David, den Sohn des Isai, als einen Mann nach meinem Herzen gefunden, der alles, was ich will, vollbringen wird. Aus seinem Geschlecht hat Gott dem Volk Israel, der Verheißung gemäß, Jesus als Retter geschickt. Vor dessen Auftreten hat Johannes dem ganzen Volk Israel Umkehr und Taufe verkündigt. Als Johannes aber seinen Lauf vollendet hatte, sagte er: Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet; aber seht, nach mir kommt einer, dem die Sandalen von den Füßen zu lösen ich nicht wert bin. Brüder, ihr Söhne aus Abrahams Geschlecht und ihr Gottesfürchtigen! Uns wurde das Wort dieses Heils gesandt.

Buch Jesaja 49,1-6.

Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen; als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt. Er machte meinen Mund zu einem scharfen Schwert, er verbarg mich im Schatten seiner Hand. Er machte mich zum spitzen Pfeil und steckte mich in seinen Köcher. Er sagte zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, an dem ich meine Herrlichkeit zeigen will. Ich aber sagte: Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft umsonst und nutzlos vertan. Aber mein Recht liegt beim Herrn und mein Lohn bei meinem Gott. Jetzt aber hat der Herr gesprochen, der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht gemacht hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe und Israel bei ihm versammle. So wurde ich in den Augen des Herrn geehrt und mein Gott war meine Stärke. Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht für die Völker; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.

Psalm 139(138),1-3.13-14.15-16.

Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich.
Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir.
Von fern erkennst du meine Gedanken.
Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt;
du bist vertraut mit all meinen Wegen.

Denn du hast mein Inneres geschaffen,
mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast.
Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.

Als ich geformt wurde im Dunkeln,
kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde,
waren meine Glieder dir nicht verborgen.
Deine Augen sahen, wie ich entstand,
in deinem Buch war schon alles verzeichnet.
Ps 77,14-15 Gott, dein Weg ist heilig. / Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott? Du allein bist der Gott, der Wunder tut, / du hast deine Macht den Völkern kundgetan.

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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #6950 am: 24. Juni 2018, 13:12:27 »
Vor­her­sa­gun­gen und Schau­un­gen

Im Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Geis­tes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Der Jah­res­an­fang fällt im Gre­go­ria­ni­schen Kalen­der, genannt nach Gre­gor XIII., auf den 1. Januar. Im Mit­tel­al­ter begann man das bür­ger­li­che Jahr am 25. März, also mit der Emp­fäng­nis Mari­ens. Viele Men­schen stel­len in die­sen Tagen die Frage: "Was wird das Jahr brin­gen? Wie wird es wei­ter­ge­hen in der Poli­tik, in der Wirt­schaft? Was steht mir selbst bevor?“ Es gibt ver­blüf­fende Vor­her­sa­gen poli­ti­scher und wirt­schaft­li­cher Ereig­nisse. Wer die Men­schen sorg­fäl­tig beob­ach­tet, wer die Trieb­kräfte der Öffent­lich­keit kennt, der kann manch­mal erstaun­lich zutref­fend vor­aus­sa­gen, wie die Zukunft sich gestal­ten wird.

Im Jahre 1814 wurde Napo­leon abge­setzt und kam auf die Insel Elba. Dort hatte er einen klei­nen Herr­schafts­be­reich mit eini­gen hun­dert Mann Besat­zung. Der öster­rei­chi­sche Außen­mi­nis­ter bemerkte: „Inner­halb von zwei Jah­ren muss man wie­der mit Krieg rech­nen, dann kommt er wie­der." Es dau­erte nur ein Jahr, dann war er wie­der da, und der Krieg begann von neuem, bis er end­lich in Water­loo seine end­gül­tige Nie­der­lage erlebte. Am 30. Januar 1933 wurde ein Mann namens Adolf Hit­ler zum Reichs­kanz­ler des Deut­schen Rei­ches ernannt. Zwei Tage spä­ter, am 1. Februar, schrieb der Gene­ral Luden­dorff an Hin­den­burg einen Brief. In die­sem Brief, ich zitiere ihn hier wört­lich, heißt es: "Sie haben durch die Ernen­nung Hit­lers zum Reichs­kanz­ler einem der größ­ten Dem­ago­gen aller Zei­ten unser hei­li­ges deut­sches Vater­land aus­ge­lie­fert. Ich pro­phe­zeie Ihnen fei­er­lich, dass die­ser unse­lige Mann unser Reich in den Abgrund sto­ßen, unsere Nation in unfass­li­ches Elend brin­gen wird, und kom­mende Geschlech­ter wer­den Sie ver­flu­chen in Ihrem Grabe, dass sie das getan haben." Sel­ten ist eine Pro­phe­zei­ung genauer in Erfül­lung gegan­gen als diese. In unse­rer Zeit hat sich der ame­ri­ka­ni­sche Finanz­mann Green­span als Pro­phet ver­sucht. Er sagte in den acht­zi­ger Jah­ren des vori­gen Jahr­hun­derts: "Der Euro wird kom­men, aber er wird nicht blei­ben." Gekom­men ist er, der erste Teil der Vor­her­sage hat sich erfüllt. Mit der Erfül­lung des zwei­ten kön­nen wir, müs­sen wir unter Umstän­den rech­nen. Es sind Men­schen­kennt­nis und ratio­nale Über­le­gun­gen, die man­chem Zeit­ge­nos­sen erstaun­li­che Pro­gno­sen der Zukunft gestat­ten. Davon ver­schie­den ist die Gabe des Hell­se­hens. Es ist eine unbe­zwei­fel­bare Tat­sa­che, dass man­che Men­schen die Fähig­keit haben, in Visio­nen räum­lich ent­fernte und zeit­lich bevor­ste­hende Ereig­nisse zu schauen. Man nennt diese Gabe das ‚Zweite Gesicht‘. Es war und ist viel­leicht noch ver­brei­tet in nor­di­schen Län­dern, in Schott­land, in Tei­len Irlands, in Nor­we­gen, in Däne­mark, in der Bre­ta­gne und in den Nie­der­lan­den. Es ist bewie­sen, dass ein Mann, der über die­ses ‚Zweite Gesicht‘ ver­fügte, vor­aus­ge­schaut hat, dass am 28. Juni 1914 der öster­rei­chi­sche Thron­fol­ger Franz Fer­di­nand von einem ser­bi­schen Stu­den­ten ermor­det wer­den würde.

Vom Zwei­ten Gesicht ver­schie­den sind die Ora­kel. Ora­kel sind Stät­ten, an denen Fra­gende von einer Gott­heit, nach fest­ge­leg­tem Ritus und mit Hilfe eines Ver­mitt­lers, Weis­sa­gun­gen über die Zukunft sowie Hilfe bei schwie­ri­gen Ent­schei­dun­gen emp­fan­gen. Die Ora­kel­die­ner    sahen Künf­ti­ges vor­aus und konn­ten Ver­bor­ge­nes ent­de­cken. Man bediente sich dabei ver­schie­de­ner Mit­tel, zum Bei­spiel aus dem Vogel­flug die Zukunft anzu­zei­gen oder aus den Ein­ge­wei­den von Opfer­tie­ren. In Ägyp­ten waren es hei­lige Stiere, die angeb­lich die Zukunft anzu­zei­gen ver­moch­ten. Die Grie­chen unter­hiel­ten ein Ora­kel in Del­phi. Dort sprach ver­meint­lich der Gott Apoll zu den Men­schen. Er sprach durch eine Frau, durch die Pythia. Sie saß auf einem Drei­fuß und wurde von Dämp­fen, die aus einer Fels­spalte kamen, ein­ge­hüllt, und ver­mochte dann die Ant­wort des Apoll auf die Fra­gen der Rat­su­chen­den zu geben. Da wur­den Mahn­sprü­che erteilt, da wur­den Bescheide aus den Sit­ten der Väter gege­ben. Frei­lich auch zwei­deu­tige Aus­sa­gen. Der König Krö­sus fragte, wie sein  bevor­ste­hen­der Feld­zug aus­ge­hen werde. Das Ora­kel gab die Ant­wort: "Wenn Krö­sus den Halys", einen Fluß, "wenn Krö­sus den Halys über­schrei­tet, wird er ein gro­ßes Reich zer­stö­ren." Krö­sus dachte, das wäre das Reich des Kyros, aber es war sein eige­nes. Er hatte ein gro­ßes Reich zer­stört, sein eige­nes. Er wurde abge­setzt. Es gab dann weise Frauen, Sibyl­len genannt. Die Sibyl­len ver­moch­ten in die Zukunft zu schauen und leg­ten ihre Schau­un­gen in gan­zen Büchern nie­der, die sibyl­li­ni­schen Bücher, von denen heute noch in unse­rer Lit­ur­gie die Rede ist, näm­lich im Hym­nus der Toten­messe. Diese sibyl­li­ni­schen Bücher wur­den in Rom auf dem Capi­tol auf­be­wahrt und von Fall zu Fall ein­ge­se­hen.

Im Volke Israel waren es die Pro­phe­ten, die den Köni­gen und dem Volke die Wege wie­sen. Sie erhiel­ten den Ein-Gott-Glau­ben auf­recht. Sie nähr­ten die Hoff­nung auf das Ein­grei­fen Got­tes. Sie lehr­ten das Volk fest­zu­hal­ten an der Erwar­tung des Mes­sias. Sie tra­ten als Heils- und als Unheils­pro­phe­ten auf. Sie lenk­ten den Blick aus der Gegen­wart hin auf die Heils­zu­kunft am Ende der Tage. In ihrer Ver­kün­di­gung hat sich der Fort­schritt der alt­tes­ta­ment­li­chen Offen­ba­rung und des Heils­wir­kens Got­tes nie­der­ge­schla­gen. Sie alle haben schon gehört von den vier gro­ßen Pro­phe­ten und von den zwölf klei­nen. Sie alle waren bedeut­sam für die Heils­ge­schichte des Volkes Israel. Weni­ger bekannt dürfte Ihnen sein, dass es auch Pro­phe­tin­nen gab, Frauen, die mit der Gabe der Pro­phe­tie aus­ge­stat­tet waren. Ich erwähne zwei: Hulda und Debo­rah. Hulda lebte in der Zeit des Königs Josias. Sie besaß die Gabe der Vor­aus­schau. Sie ver­kün­dete Unheil für Jeru­sa­lem und ein fried­li­ches Begräb­nis für den König Josias. Bei­des traf ein. Debo­rah war Rich­te­rin, Pro­phe­tin und Ret­te­rin, eine reli­giöse Füh­rer­ge­stalt, ver­gleich­bar mit Samuel. Sie besiegte die Kanaa­ni­ter. Von ihr stammt das Sie­ges­lied der Debo­rah, das sie als Mut­ter in Israel sang.

Näher an unsere Zeit kommt Hil­de­gard von Bin­gen. Wir haben ja in die­sem ver­gan­ge­nen Jahre das Hil­de­gar­dis­jahr began­gen. Sie war mit der Gabe der Schau aus­ge­stat­tet. Sie hatte Visio­nen. In ihnen legte sie die wich­tigs­ten christ­li­chen Wahr­hei­ten erläu­ternd dar und ver­band sie mit Mah­nun­gen. Sie warnte vor der Sünde. Sie drohte und ver­kün­digte strenge Gerichte Got­tes. Ihre Weis­sa­gun­gen an König Kon­rad III. und Fried­rich Bar­ba­rossa gin­gen in Erfül­lung. Die Zeit­ge­nos­sen erkann­ten in ihr eine Pro­phe­tin. In Frank­reich war es Johanna von Orléans, die von himm­li­schen Stim­men auf­ge­ru­fen wurde-von Erschei­nun­gen des Erz­engels Michael, der hl. Katha­rina und der hl. Mar­ga­re­tha- dem bedräng­ten König Karl VII. von Frank­reich zu Hilfe zu kom­men. Ihr Herz erzit­terte vor die­sem Auf­trag, denn sie war erst 17 Jahre alt, aber der himm­li­sche Ruf, der unab­weis­li­che Glaube an ihre Sen­dung über­wand ihre Scheu und Angst. „So deut­lich wie euch", sagte sie spä­ter ihren Rich­tern, "so deut­lich wie euch habe ich die Hei­li­gen mit mei­nen Augen gese­hen. So fest wie an Gott und an den Erlö­ser glaube ich daran, dass sie mir auf Got­tes Geheiß erschie­nen sind.“ Sie sagte dem König ihre Ver­wun­dung vor Orléans vor­aus. Sie kün­digte an, dass Paris ein­ge­nom­men wer­den würde. Sie sagte vor­her, dass die Eng­län­der aus Frank­reich ver­trie­ben wer­den wür­den. Alles ging in Erfül­lung. Ihre eigene Sen­dung war mit der Ein­nahme von Paris eigent­lich abge­schlos­sen. Ein­nahme von Paris, von Orléans, Krö­nung in Reims, das alles war ein­ge­trof­fen. Aber die Stim­men lie­ßen sich jetzt auch noch ver­neh­men, um ihre Prü­fun­gen anzu­kün­den. Und diese Prü­fun­gen hat sie wahr­lich beste­hen müs­sen, sie wurde auf dem Schei­ter­hau­fen ver­brannt. Sie erklärte in ihrem Pro­zess wie­der­holt, dass sie sich selbst ver­dam­men müsste, wenn sie erklä­ren würde, Gott habe sie nicht gesandt. Sie ist so gestor­ben, wie sie gelebt hat: in Erge­ben­heit gegen Got­tes Wil­len. Und der Schrei­ber des Königs von Eng­land, der ja dabei war, als sie ver­brannt wurde, in Rouen, er brach in die Klage aus: "Wir sind ver­lo­ren, denn wir haben eine Hei­lige getö­tet."

Näher an unsere Zeit noch kommt Kres­zen­tia von Kauf­beu­ren. Sie lebte im 18. Jahr­hun­dert in Kauf­beu­ren, also in Schwa­ben. Sie war eine tiefe Mys­ti­ke­rin und pflegte die Liebe zum lei­den­den Hei­land. Sie besaß bedeu­ten­den Ein­fluß auf ihre Zeit­ge­nos­sen. Her­zöge und Könige, Bischöfe und Päpste gin­gen sie um ihre Weis­sa­gun­gen, um ihren Rat an. Sie erlebte Ver­zü­ckun­gen und Offen­ba­run­gen. Im Klos­ter hatte sie schwere Ver­fol­gung zu lei­den, weil man sie für eine Spin­ne­rin hielt. Aber sie war keine Spin­ne­rin, sie war eine hei­lig­mä­ßige Per­son und hat von Gott in Visio­nen die Zukunft man­cher Men­schen auf­ge­deckt erhal­ten. Im 18. Jahr­hun­dert war es Anna Katha­rina von Emme­rich, der schon in frü­hes­ter Jugend die Gabe mys­ti­scher Schau ver­lie­hen wurde. Ihr Engel war ihr sicht­bar gegen­wär­tig. Die Hei­li­gen Got­tes ver­kehr­ten mit ihr in ver­trau­ter Weise. Der Hei­land selbst zeigte sich ihr und for­derte sie auf, ihm sein Kreuz tra­gen zu hel­fen. Sie war von einer außer­or­dent­li­chen Tugend, ihre Rein­heit ist unbe­strit­ten. Sie nahm die Lei­den ande­rer auf sich, und des­we­gen war sie ihr gan­zes Leben krank. Nach Auf­he­bung des Klos­ters in der Säku­la­ri­sa­tion bezog sie eine kleine Woh­nung in Dül­men. Und jetzt hatte sie die Auf­gabe, öffent­lich Zeug­nis abzu­le­gen von ihren Schau­un­gen. Die Wund­male Christi präg­ten sich ihr ein. Sie lebte ohne Nah­rung, beglau­bigt, sicher beglau­bigt!  Sie lebte ohne Nah­rung. Nur mit Was­ser und dem Saft von Früch­ten unter­hielt sie sich. Die wun­der­bars­ten Gaben beglei­te­ten ihre Zustände. Sie konnte mit Sicher­heit die Über­bleib­sel, also die Reli­quien von Hei­li­gen unter­schei­den. Sie bestimmte ihre Namen und ihre Geschichte, ohne je stu­diert zu haben. In ihren Schau­un­gen wurde sie geis­ti­ger­weise ins Hei­lige Land geführt, und sie voll­zog das Lei­den des Herrn an sich. Sie erhielt die Wei­sung, ihre Gesichte der Öffent­lich­keit mit­zu­tei­len und nicht für sich zu behal­ten. Cle­mens von Bren­tano über­nahm die Auf­zeich­nung. Zwei­mal am Tage ging er zu ihr, um ihre Mit­tei­lun­gen ent­ge­gen­zu­neh­men. Er notierte sie und schrieb sie dann ins Reine. Am nächs­ten Tag brachte er sie zurück und bat um Ver­bes­se­rung. Er ergänzte, er tilgte aus, je nach­dem, wie es Katha­rina bestimmte. Die Auf­zeich­nun­gen wur­den im Jahre 1833 ver­öf­fent­licht.

In unsere Zeit, ich möchte fast sagen in unsere Gegen­wart, fällt die Erschei­nung der Mut­ter­got­tes in Fatima. Es war Mit­tag, als Maria erschien. In einem wei­ßen Kleid, strah­lend hell, schwebte die Jung­frau über einer alten Stein­ei­che. Die drei Hir­ten­kin­der, Lucia, Fran­cisco und Jacinta, die an die­sem 13. Mai 1917 die Schafe hüte­ten, erschra­ken, aber Maria lächelte. Sie soll­ten wie­der­kom­men, sie habe ihnen etwas zu sagen. Und so wur­den die Kin­der zu Emp­fän­gern von Geheim­nis­sen, die sich aus­nahms­los im zwan­zigs­ten Jahr­hun­dert erfüllt haben. "Ihr habt die Hölle gese­hen", sagte die Erschei­nung, "auf die die armen Sün­der zuge­hen. Um sie zu ret­ten, will der Herr die Andacht zu mei­nem Unbe­fleck­ten Her­zen auf der Welt ein­füh­ren. Wenn man das tut, was ich sage, wer­den viele See­len geret­tet und der Friede wird kom­men. Der Krieg", es war der Erste Welt­krieg, "geht sei­nem Ende ent­ge­gen. Wenn man aber nicht auf­hört, den Herrn zu belei­di­gen, wird nicht lange Zeit ver­ge­hen, bis ein neuer, noch schreck­li­che­rer beginnt. Wenn ihr dann eines Nachts ein unbe­kann­tes Licht sehen wer­det, so wis­set, es ist das Zei­chen von Gott, dass die Strafe der Welt für ihre vie­len Ver­bre­chen nahe ist. Krieg, Hun­gers­not, Ver­fol­gung der Kir­che und des Hei­li­gen Vaters. Die Guten wer­den gemar­tert wer­den, der Hei­lige Vater wird viel zu lei­den haben." Sie wis­sen, dass Papst Johan­nes Paul II. an einem 13. Mai von einem gedun­ge­nen Mör­der schwer ver­wun­det wurde. Er sah darin die Erfül­lung des Geheim­nis­ses von Fatima.

Meine lie­ben Freunde! Wir haben die öffent­li­che und amt­li­che Offen­ba­rung Got­tes in den Pro­phe­ten und in Chris­tus Jesus. In Chris­tus Jesus ist die Offen­ba­rung, soweit sie amt­lich ist, zum Abschluß gekom­men. Aber neben der öffent­li­chen, amt­li­chen Offen­ba­rung im Alten und im Neuen Bunde gibt es nicht­amt­li­che, gibt es pri­vate Offen­ba­run­gen. Auch sie sind gewöhn­lich nicht nur für ein­zelne Per­so­nen bestimmt, son­dern für die All­ge­mein­heit. Zwei Hal­tun­gen gegen­über den Pri­va­tof­fen­ba­run­gen sind falsch, näm­lich die unbe­dingte Ableh­nung und die bedin­gungs­lose Über­nahme! Man muss sie prü­fen. Gott ver­mag in eine bestimmte Situa­tion der Kir­che hin­ein­zu­spre­chen, Auf­klä­rung zu geben und Wei­sun­gen zu ertei­len. Pri­va­tof­fen­ba­run­gen sind keine Ein­bil­dung oder Schwär­me­rei. Sie ver­bes­sern und ergän­zen nicht etwa die amt­li­che Offen­ba­rung, sie ist abge­schlos­sen. Aber sie kön­nen Impulse geben, also Antriebe für das situa­ti­ons­ge­rechte Han­deln der Kir­che gemäß dem blei­ben­den Evan­ge­lium. Pri­va­tof­fen­ba­run­gen kön­nen hohe Bedeu­tung haben für das geis­tige Leben und Wir­ken der Kir­che. Oberste Vor­aus­set­zung für die Echt­heit der Pri­va­tof­fen­ba­run­gen ist, dass sie mit den amt­li­chen Offen­ba­run­gen über­ein­stim­men.

Wir kön­nen nicht hin­ein­se­hen in das Jahr 2013. Ich glaube auch nicht, dass wir irgend­wel­che pri­vate, glaub­wür­dige Offen­ba­run­gen haben für diese Zeit. Aber wir brau­chen sie auch nicht. Wir besit­zen die öffent­li­che und amt­li­che Offen­ba­rung. Darin ist alles ent­hal­ten, wes­sen wir bedür­fen, um den kom­men­den Zeit­ab­schnitt zu bewäl­ti­gen. Uns erwar­tet nicht ein unab­wend­ba­res Schick­sal. Wir gehen ent­ge­gen unse­rem Herrn und Gott. Schick­sal war den blin­den Hei­den eine Not­wen­dig­keit. Sogar die Göt­ter unter­stan­den nach dem heid­ni­schen Glau­ben dem Schick­sal. Die Not­wen­dig­keit bekam in Israel ein Auge, sie hieß Vor­se­hung. Die Not­wen­dig­keit erhielt im Chris­ten­tum ein Herz, und das heißt, ewi­ger Wille der hei­li­gen Liebe. Wir Pries­ter beten jede Woche in den Psal­men den wun­der­ba­ren Vers: „Meine Geschi­cke sind in dei­nen Hän­den. Mein Gott bist Du, auf Dich ver­traue ich!“

Amen.

Predigt Professor May

Dr. Georg May, em. Professor für Kirchenrecht
« Letzte Änderung: 25. Juni 2018, 20:51:44 von Tina 13 »
Ps 77,14-15 Gott, dein Weg ist heilig. / Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott? Du allein bist der Gott, der Wunder tut, / du hast deine Macht den Völkern kundgetan.

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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #6951 am: 25. Juni 2018, 06:33:14 »
Die Wun­der Jesu

Im Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Geis­tes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Wun­der ist ein Gesche­hen, das aus der Naturk­au­sa­li­tät nicht her­vor­geht und nicht her­vor­ge­hen kann. Wun­der ist eine Erschei­nung, die nur Gott zum Urhe­ber haben kann. Wir haben am Sonn­tag vor eini­gen Wochen ver­sucht, zu zei­gen, dass von Sei­ten der Natur­wis­sen­schaft keine durch­schla­gen­den Ein­wände gegen die Mög­lich­keit von Wun­dern erho­ben wer­den. Wir haben unsere Über­le­gun­gen abge­schlos­sen mit dem Satz: Der beste Beweis für die Mög­lich­keit der Wun­der ist ihre Tat­säch­lich­keit. Uns geht es heute um die Wun­der Jesu. Die Quel­len des Lebens Jesu berich­ten von sei­nen Wun­dern. Die Tat­säch­lich­keit der Wun­der ist in den Evan­ge­lien tief ver­an­kert, und zwar gerade in sol­chen Rede­stü­cken, die unzwei­fel­haft auf Jesus zurück­ge­führt wer­den müs­sen, die mit Sicher­heit von Jesus stam­men. Johan­nes der Täu­fer war unsi­cher, ob Jesus der ver­hei­ßene Mes­sias ist oder nicht. Er schickte des­we­gen zwei Jün­ger zu Jesus und fragte ihn: „Bist du es, der da kom­men soll, oder sol­len wir auf einen ande­ren war­ten?“ Jesus ant­wor­tete nicht mit ja oder nein; er ver­weist auf seine Taten: „Blinde sehen, Lahme gehen, Aus­sät­zige wer­den rein, Taube hören, Tote ste­hen auf, Armen wird die Heils­bot­schaft ver­kün­det. Und Heil dem, der sich an mir nicht ärgert!“ Die Taten wei­sen ihn als Mes­sias aus. Er erfüllt durch sein Tun, was die Pro­phe­ten von ihm ver­kün­det haben. Diese Rede Jesu wäre natür­lich sinn­los, wenn er die Taten nicht getan hätte, auf die er sich hier beruft. Als Jesus die Unwil­lig­keit vie­ler sei­ner Zeit­ge­nos­sen bemerkte, sich zu ihm zu bekeh­ren und ihn als den Gott­ge­sand­ten anzu­er­ken­nen, da brach er eines Tages in den Ruf aus: „Wehe dir, Cho­ra­zin! Wehe dir, Beth­saida! Wären in den heid­ni­schen Las­ter­städ­ten Tyrus und Sidon die Wun­der gesche­hen, die bei euch gesche­hen sind, sie hät­ten längst in Sack und Asche Buße getan. Es wird ihnen im Gerichte erträg­li­cher erge­hen als euch. Und du, Kar­p­ha­naum? Bist du nicht bis zum Him­mel erho­ben wor­den? Bis zur Hölle wirst du hin­ab­ge­sto­ßen wer­den!“ Diese Worte sind sinn­los, wenn Jesus in Cho­ra­zin und Beth­saida und Kar­p­ha­naum keine Wun­der gewirkt hätte. Das Volk erlebte, dass Jesus die Dämo­nen aus den Beses­se­nen aus­trieb und staunte. Einige aber sag­ten: „Durch Beel­ze­bul, den obers­ten der Teu­fel, treibt er die Teu­fel aus.“ Sie zwei­fel­ten also an sei­ner Macht nicht, aber sie führ­ten sie auf den Satan zurück. Da for­dert sie Jesus zum Nach­den­ken auf: „Ein Reich, das in sich selbst ent­zweit ist, zer­fällt. Wenn nun der Satan den Satan aus­treibt, dann ist ja sein Reich zu Ende. Über­legt doch ein­mal, was ihr da sagt.“ Diese drei Texte, meine lie­ben Freunde, sind des­we­gen so wert­voll für uns, weil nie­mand ver­nünf­ti­ger­weise bezwei­feln kann, dass sie echt, ursprüng­lich sind, von Jesus wirk­lich gespro­chen wur­den. Wer die Geschicht­lich­keit des Wun­der­wir­kens Jesu leug­net, der muss diese Worte als unecht erklä­ren. Aber das ist voll­endete Will­kür. Nach den Evan­ge­lien und Jesu eige­nem Zeug­nis gehö­ren Pre­digt und Wun­der­wirk­sam­keit Jesu untrenn­bar zusam­men. Durch seine Ver­kün­di­gung ruft er die Got­tes­herr­schaft aus, und durch seine Wun­der treibt er die Satans­herr­schaft zurück.

Das Wun­der­wir­ken Jesu wird bezeugt durch den Zulauf, den er hatte. Jesus sagte es ein­mal fast unwil­lig: „Wenn ihr nicht Zei­chen und Wun­der erlebt, dann kommt ihr nicht.“ Die Pre­digt allein genügte ihnen nicht. Durch seine Pre­digt­tä­tig­keit ist der Zulauf nicht zu erklä­ren. Die Mas­sen fan­den sich bei Jesus ein, weil sie die Wun­der sahen, die er tat. Als seine Mut­ter und seine Ange­hö­ri­gen ihn ein­mal spre­chen woll­ten, da konn­ten sie gar nicht zu ihm gelan­gen wegen der Menge des Volkes, die ihn umgab. Der Gelähmte musste durch das Dach her­ab­ge­las­sen wer­den, weil die Masse ihn umdrängte. Als die blut­flüs­sige Frau Jesus berührte, um Hei­lung zu fin­den, da wandte er sich an die Menge und fragte: „Wer hat mich berührt?“ Da sag­ten die Jün­ger fast unwil­lig zu ihm: „Du siehst doch, wie dich das Volk umdrängt. Wie kannst du fra­gen: Wer hat mich berührt?“ Jesus zog sich an den See zurück, und viel Volk folgte ihm. Auch aus Judäa, aus Idu­mäa, aus Tyrus und Sidon waren sie gekom­men, und zwar des­we­gen, weil sie ver­nom­men hat­ten, was er alles tat. Die­ser Andrang erklärt sich nur aus dem Wun­der­wir­ken Jesu.

Auch die Reak­tion der Zeu­gen bezeugt die Wun­der. Die Macht­ta­ten Jesu gescha­hen nicht im Ver­bor­ge­nen, son­dern im hel­len Licht des Tages. Sie gescha­hen vor vie­len Anwe­sen­den. Die Men­schen, wel­che die Nutz­nie­ßer der Wun­der Jesu waren, und die Men­schen, die bei den Machta­ten Jesu als Zeu­gen anwe­send waren, sie wur­den die Pro­pa­gan­dis­ten der Wun­der. Sie waren über­zeugt, nichts All­täg­li­ches, son­dern Uner­hör­tes erlebt zu haben. Als Jesus den Beses­se­nen von Gerasa geheilt hatte, fing er an, im gan­zen Zehn-Städte-Gebiet Jesu Tätig­keit zu prei­sen, und alle staun­ten. Als Jesus die Toch­ter des Syn­ago­gen­vor­ste­hers Jai­rus zum Leben erweckt hatte, da gerie­ten die Zeu­gen außer sich vor Erre­gung. Als er über den See wan­delnd zu den Jün­gern kam, in das Schiff stieg und der Wind sich legte, da gerie­ten alle außer sich. Sie waren gerade nicht der Ansicht, dass Jesus in die Schar der Zau­ber­künst­ler und der Schar­la­tane ein­zu­rei­hen sei, dies es damals gab. Nein, son­dern sie waren über­zeugt: Was hier geschieht, das ist uner­hört. Als er den Gelähm­ten heilte, da sag­ten sie: „So etwas haben wir über­haupt noch nicht gese­hen.“ Und als er den See­sturm beru­higte und dem See­be­ben gebot, da erfasste die Anwe­sen­den große Furcht und sie spra­chen: „Was ist denn das für einer, dass ihm sogar der Wind und die Wel­len gehor­chen?“

Auch die Geg­ner haben die Wun­der Jesu nicht bezwei­felt; sie haben sie nur falsch aus­ge­legt. Sie führ­ten sie nicht auf Gott, son­dern auf den Satan zurück. Das Auf­se­hen, das die Macht­ta­ten Jesu erreg­ten, und die Gefolg­schaft, die er fand, waren sogar der Aus­lö­ser für den Todes­be­schluss. „Wenn wir ihn gewäh­ren las­sen, lau­fen ihm alle nach.“ Das war ihre Argu­men­ta­tion. „Was sol­len wir tun, da die­ser Mensch so viele Zei­chen wirkt? Las­sen wir ihn gewäh­ren, wer­den alle an ihn glau­ben.“ Damit das nicht geschah, sollte er besei­tigt wer­den. Und als Jesus am Kreuze hing, da haben die spot­ten­den Hohen­pries­ter und Schrift­ge­lehr­ten immer noch seine Wun­der­wirk­sam­keit aner­kannt: „Andern hat er gehol­fen…“ Seine Macht­ta­ten waren eben unbe­zwei­fel­bar. Es blieb den ungläu­bi­gen Theo­lo­gen unse­rer Tage vor­be­hal­ten, sie zu bezwei­feln.

Über die Quelle der Wun­der­kraft sagt Petrus in einer Pre­digt, dass Jesus von Gott mit gött­li­cher Kraft aus­ge­rüs­tet war. Jesus bezeugt es selbst: „Wenn ich durch den Geist Got­tes die Dämo­nen aus­treibe, dann ist ja das Reich Got­tes zu euch gekom­men.“ Die Wun­der­kraft Jesu ist gött­li­chen Ursprungs. Er ist kein Zau­ber­künst­ler, er ist kein Magi­ker, er hat nicht in Ägyp­ten irgend­wel­che Schar­la­ta­ne­rien gelernt, nein, Jesus ist Herr der Wun­der kraft sei­ner Wesens­art. Das haben auch gut­wil­lige Zeit­ge­nos­sen aner­kannt. Der Blind­ge­bo­rene, dem Jesus das Augen­licht wie­der­ge­ge­ben hatte, hielt den Juden vor, es sei doch son­der­bar, dass sie nicht wis­sen, woher Jesus ist: „Wir wis­sen doch, dass Gott Sün­der nicht erhört; son­dern wer Gott ehrt und sei­nen Wil­len tut, der wird erhört. Seit Ewig­kei­ten ist es nicht gehört wor­den, dass jemand einem Blin­den das Augen­licht gege­ben hat. Wenn die­ser nicht von Gott wäre, könnte er so etwas nicht wir­ken.“ Die Wun­der und die Zei­chen, die Jesus wirkt, bezeu­gen, dass das Reich Got­tes nahe ist. Die Wun­der sind bezeu­gende Vor­weg­nah­men der escha­to­lo­gi­schen Heils- und Hei­lungs­macht Got­tes, die in Chris­tus Jesus und sei­ner Auf­er­ste­hung von den Toten ange­bro­chen ist. Sie sind Zei­chen, d.h. Hin­weise auf das gött­li­che Heils­wir­ken in Jesus. Sie zei­gen hin auf den Offen­ba­rer Got­tes und erwei­sen ihn als den Gott­ge­sand­ten.

Der Unglaube geht davon aus, dass Jesus ein blo­ßer Mensch gewe­sen ist; und dar­aus ergibt sich alles andere. Als blo­ßer Mensch kann er keine über­mensch­li­chen Macht­ta­ten voll­brin­gen. Wenn ihm sol­che zuge­schrie­ben wer­den, sind das Erfin­dun­gen sei­ner Anhän­ger, Pro­dukte mensch­li­cher Phan­ta­sien. Der Unglaube ist bereit, ein­zu­räu­men, dass Jesus als The­ra­peut, als Psy­cho­the­ra­peut tätig war. Und das haben viele andere neben ihm und außer ihm auch getan. Der evan­ge­li­sche Theo­loge Käse­mann schreibt: „Das his­to­risch Erweis­bare führt nicht über den Bereich auch anderswo bezeug­ter psy­chisch-soma­ti­scher Heils­wir­kun­gen hin­aus.“ Ist das wirk­lich so? Wo ist der Arzt, der einer Krank­heit befiehlt, und sie weicht? Der Aus­sät­zige, der zu Jesus kam, fiel auf die Knie und bat ihn: „Wenn du willst, kannst du mich rein machen.“ Jesus erbarmte sich sei­ner, streckte seine Hand aus und sprach zu ihm: „Ich will, sei rein!“ Sogleich wich der Aus­satz von ihm und er wurde rein. Jesus ver­hält sich wie Gott, der am Anfang vor der Schöp­fung gespro­chen hat: „Es werde…, und es ward…“ Wo ist der Arzt, der einen Kran­ken mit einem blo­ßen Wil­lens­ent­schluss heilt? Die kana­näi­sche Frau bat Jesus, ihre vom Dämon gequälte Toch­ter zu befreien. Jesus sah ihren Glau­ben, und das genügte ihm. Er schickte die Frau nach Hause mit den Wor­ten: „Der Dämon ist aus­ge­fah­ren aus dei­ner Toch­ter.“ Als die Frau heim­kam, fand sie das Kind auf dem Bette lie­gen und geheilt. Wo ist der Arzt, der einen Kran­ken heilt, ohne ihn ange­se­hen zu haben? Jesus nimmt Fern­hei­lun­gen vor. Der könig­li­che Beamte bat Jesus, zu ihm zu kom­men, um sei­nen tod­kran­ken Sohn zu hei­len. Jesus ver­sagt ihm die Erfül­lung sei­ner Bitte, er geht nicht. Aber er sagt dem Vater: „Geh hin, dein Sohn lebt.“ Auf dem Heim­weg kom­men ihm seine Die­ner schon ent­ge­gen und mel­den ihm, dass sich das Lei­den sei­nes Soh­nes gebes­sert habe. Er fragt sie nach der Stunde, wann es mit ihm bes­ser gewor­den sei. „Ges­tern um die sie­bente Stunde ver­ließ ihn das Fie­ber.“ Da erkannte er, dass es die­selbe Stunde war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: „Dein Sohn lebt.“ Und er glaubte mit sei­nem gan­zen Hause. Allein durch einen blo­ßen Wil­lens­akt aus der Ferne hatte Jesus die­sen Kran­ken geheilt.

Das Wun­der­wir­ken Jesu unter­schei­det sich auch von all den Zau­ber­künst­lern und Magi­ern, wel­che die Geschichte uns – mehr oder weni­ger glaub­wür­dig – vor­stellt. Die angeb­li­chen Wun­der­tä­ter der ande­ren Reli­gio­nen suchen die Öffent­lich­keit. Sie wol­len bekannt sein, sie wol­len berühmt wer­den, sie wol­len zu Ein­fluss und zu Ein­nah­men kom­men. Nichts der­glei­chen bei Jesus. Er war in sei­nem Wun­der­wir­ken zurück­hal­tend. Ja, er suchte zu ver­hin­dern, dass Wun­der­hys­te­rie mit Glau­ben ver­wech­selt wurde. Dem geheil­ten Aus­sät­zi­gen sagte er: „Gib acht, dass du es nie­mand sagst.“ Als er den Taub­stum­men heilte, gebot er den Zeu­gen, es nie­mand zu sagen. Als er das Töch­ter­chen des Jai­rus geheilt hatte, da gebot er den Eltern, nie­mand zu sagen, was gesche­hen war. Er wollte, dass die Gläu­bi­gen auf sein Wort hören und sich nicht nur an sei­nen Taten begeis­tern. Sie kamen zu ihm von allen Sei­ten, der Andrang war groß. Ein heil­kun­di­ger Arzt hätte sich über so viele Pati­en­ten gefreut, er hätte eine Pra­xis auf­ge­macht, er hätte Assis­ten­ten ein­ge­stellt. Nicht so Jesus.

Die ungläu­bi­gen Theo­lo­gen erklä­ren die Wun­der­be­richte als unhis­to­risch. Jesus möge ver­ein­zelt Kranke und Beses­sene geheilt haben, aber das seien keine eigent­li­chen Wun­der gewe­sen. Die meis­ten Berichte führ­ten auf volks­tüm­li­che Wun­der­ge­schich­ten und Wun­der­mo­tive zurück. Man habe sich an die reli­gi­ons­ge­schicht­li­chen Par­al­le­len gehal­ten, und Jesus Taten zuge­schrie­ben, wie sie die Umwelt über­lie­fert hat. Der Unglaube – und ich habe seine Bücher gele­sen und lese sie jetzt noch jeden Tag –, der Unglaube, meine lie­ben Freunde, macht einen Unter­schied zwi­schen dem Jesus der Geschichte und dem Chris­tus des Glau­bens: Der Jesus der Geschichte hat gelebt, aber der Chris­tus des Glau­bens ist eine Dich­tung. Der Unglaube unter­schei­det zwi­schen einer angeb­li­chen Reli­gion Christi, die er also selbst gehabt hat, und der angeb­li­chen spi­ri­tu­el­len Chris­tus­re­li­gion sei­ner Anhän­ger. Die christ­li­che Gemeinde habe aus dem Ver­kün­di­ger den Ver­kün­dig­ten gemacht. Die Gemeinde habe auch ihrem Glau­ben an Jesus in erfun­de­nen Wun­der­ge­schich­ten Aus­druck gege­ben, und dadurch sei es zur Chris­tus­re­li­gion gekom­men. In den Evan­ge­lien lesen wir es umge­kehrt. Die Leute wur­den Zeu­gen der tat­säch­li­chen Gescheh­nisse und kamen dar­auf­hin zum Glau­ben an Jesus Chris­tus. Nicht, sie wur­den gläu­big und haben ihm Wun­der zuge­schrie­ben, son­dern die Wun­der haben sie zum Glau­ben geführt. Es ist genau umge­kehrt wie der Unglaube, der törichte Unglaube, uns weis­ma­chen will. Nach Johan­nes bekann­ten sich viele zu sei­nem Namen, weil sie seine Wun­der­ta­ten sahen. Nach dem Unglau­ben wur­den die Wun­der­ge­schich­ten erzählt, um die hei­lende Nähe Got­tes in dem Men­schen Jesus deut­lich zu machen – um die hei­lende Nähe Got­tes in dem Men­schen Jesus deut­lich zu machen. Ich frage, wie man einem nor­ma­len Men­schen eine der­ar­tige Argu­men­ta­tion zumu­ten kann. Wenn die berich­te­ten Wun­der nicht gesche­hen sind, dann hängt ja die hei­lende Nähe Got­tes in Jesus in der Luft. Dann ist das ja eine unbe­glau­bigte Behaup­tung. Mit erfun­de­nen Geschich­ten kann man doch kein Ver­trauen in Jesus wecken. Ohne die Tat­säch­lich­keit der Wun­der ist Jesus ein Mär­chen­prinz. Die Evan­ge­lis­ten wis­sen sehr wohl zu unter­schei­den, ob sie ein Ereig­nis berich­ten oder ob sie von einem Gleich­nisse erzäh­len. Jesus feh­len alle Züge eines Wun­der­man­nes oder Zau­ber­künst­lers. Er unter­sucht die Kran­ken nicht, die zu ihm kom­men; er ver­setzt sich nicht in Ekstase, bevor er sich der Kran­ken annimmt; er gebraucht keine geheim­nis­vol­len Worte, um die Lei­den zu besei­ti­gen; er ver­wen­det keine Tricks, um Erstaun­li­ches zu bewir­ken; es kos­tet ihn keine Anstren­gung, um zu hei­len. Mit einem ein­zi­gen Wil­lens­akt, mit einem ein­zi­gen Befehls­wort ver­treibt er die Krank­hei­ten. Das soll ihm ein­mal jemand nach­ma­chen. Es wer­den auch von ande­ren Grö­ßen der Reli­gi­ons­ge­schichte Wun­der berich­tet, aber meis­tens sind das ganz phan­tas­ti­sche Erzäh­lun­gen, ihnen fehlt jede Beglau­bi­gung. Woge­gen die Wun­der Jesu beglau­bigt sind. Petrus spricht am Pfingst­tag davon, dass Jesus durch Macht­ta­ten, Wun­der und Zei­chen – drei Worte: Macht­ta­ten, Wun­der und Zei­chen – davon Zeug­nis gege­ben hat, dass Gott mit ihm war. Das hätte er nicht sagen kön­nen, wenn es nicht gestimmt hätte, denn er hatte Men­schen vor sich, die Jesu Auf­tre­ten erlebt hat­ten. Die hät­ten ja Ein­spruch erhe­ben kön­nen, wenn das, was er sagte, nicht zutraf. Die auf­se­hen­er­re­gen­den Macht­ta­ten Jesu sind beglau­bigt, sind von Men­schen gese­hen und von Men­schen bezeugt wor­den. Jede andere Reli­gion, meine lie­ben Freunde, würde nicht ver­lie­ren, wenn man die angeb­li­chen Wun­der­ta­ten aus ihr streicht. Beim Chris­ten­tum ist das unmög­lich. Das Chris­ten­tum steht und fällt mit den Wun­dern! Aus der christ­li­chen Bot­schaft ist nichts ande­res her­aus­zu­le­sen als die Geschichte eines gro­ßen Wun­ders. Sie sagt uns, dass der, der jen­seits von Raum und Zeit lebt, in unsere Welt gekom­men ist, dass der Nichter­schaf­fene, der Ewige sich gezeigt hat, dass er unser mensch­li­ches Wesen ange­nom­men hat, dass er her­ab­ge­stie­gen ist in seine eigene Schöp­fung und dass er wie­der auf­ge­stie­gen ist und die Schöp­fung empor­ge­ho­ben hat. Die­ses große Wun­der ist der ganze Inhalt unse­res Glau­bens. Wenn man das weg­lässt, bleibt nichts spe­zi­fisch Christ­li­ches mehr übrig. Meine lie­ben Freunde, wir brau­chen nicht ängst­lich und besorgt zu sein, dass unser Glau­ben auf Schrau­ben stehe. Wir sind nicht wun­der­süch­tig, aber wir sind auch nicht wund­er­flüch­tig. Wir ken­nen die Argu­mente der Wun­der­leug­ner, und wir ver­mö­gen einem jeden von ihnen bes­sere ent­ge­gen­zu­set­zen. Wir wis­sen, wer der ist, der die Wun­der ver­rich­tet hat: Es ist unser Herr und Gott, der vom Him­mel her­ab­ge­stie­gen ist und über die Erde gewan­delt ist. Wir dür­fen voll Zuver­sicht zu dem ste­hen, was wir am Ende jeder hei­li­gen Messe mit dem Anfang des Johan­nes­evan­ge­li­ums beten: „Wir haben seine Herr­lich­keit gese­hen, seine Herr­lich­keit vom Vater, voll der Gnade und Wahr­heit.“   

Amen.

Professor May
« Letzte Änderung: 25. Juni 2018, 06:47:17 von Tina 13 »
Ps 77,14-15 Gott, dein Weg ist heilig. / Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott? Du allein bist der Gott, der Wunder tut, / du hast deine Macht den Völkern kundgetan.

 

La Salette 1846



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