Liebe Zeugen der Wahrheit,
Ich werde mal meine Erfahrungen schildern.
Einmal vorweg: Ich sehe die charismatische Erneuerung als etwas Gutes.
Die charismatischen Messen sind die einzigen, die ich erlebt habe, bei denen
ausschließlich kniende Mundkommunion gespendet wird. Ferner zeichnen sie sich durch viel Gesang und Lobpreis, eine lange und vor allem inhaltsvolle Predigt, und Konzentration auf das Messopfer und das Allerheiligste aus. Vor und nach der Messe ist Anbetung mit Lobpreis und Rosenkranz, und nebenbei Beichtgelegenheit. Alles in allem dauert das Ganze etwa vier Stunden, die gefüllt mit "Gottesdienst" im wahrsten Sinne des Wortes sind. Wo sonst findet man das schon?
Die "Lehre", die verkündet wird, deckt sich 1:1 mit der Lehre des Papstes und des Katechismus. Selbst das ist heutzutage leider selten. Es hat also nichts auf sich mit dem Vorurteil, die Charismatiker wären ökumänisch-protestantisiert, im Gegenteil, sie sind grundkatholisch.
Nun komme ich zum Segen mit Handauflegung, bei dem der Priester - und nur der Priester legt die Hände auf- den Heiligen Geist für diesen Menschen erbittet. Grundlage für dieses Handeln ist das Handeln der Apostel in der Apostelgeschichte.
19, 6
Paulus legte ihnen die Hände auf und der Heilige Geist kam auf sie herab;18, 7
Dann legten sie ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist.6, 6
Sie ließen sie vor die Apostel hintreten und diese beteten und legten ihnen die Hände auf. Das Ziel dieses Segens ist es, den Heiligen Geist zu empfangen um die Sünden auszumerzen, seine Früchte zu empfangen und so zur Heiligkeit zu streben.
Beim Segen kniet man vor dem Allerheiligsten, und der Priester tritt heran, und legt einem die Hände auf. Dabei sieht man nicht den Priester an, sondern das Allerheiligste, oder man schließt die Augen (Argument gegen Hypnose). Wenn jetzt ein Mensch umfällt und im Geist ruhen darf, dann fängt ihn ein Helfer auf und legt ihn auf den Boden, wo er ca. eine halbe Minute bewusstlos liegen bleibt, um dann, bei klarem Verstand und keineswegs irgendwie verwirrt oder geistig abwesend aufzustehen. Das Ganze läuft geordnet und so unspektakulär wie möglich ab, und hat nichts mit dem freikirchlichen "Torontosegen" zu tun, wo die Menschen manchmal kichernd oder wie Tiere blökend am Bodern herumwuzeln. Diese Unordnung ist sicher nicht vom Heiligen Geist.
Bei diesem Segen dürfen ca. 3/4 aller Menschen im Geist ruhen (=in Ohnmacht fallen). Wenn jemand (so wie ich bis jetzt immer) nicht umfällt, ist das nicht deswegen, weil man weniger vom Heiligen Geist empfangen hat, sondern weil einen Gott nicht dazu zwingt, die Kontrolle des des menschlichen Geistes für ein paar Sekunden vollständig dem Heiligen Geist zu überlassen, der dann die Gedanken ordnet und in die richtigen Bahnen bringt. "Geistige Heilung" nennt sich das. Es gibt auch Fälle von körperlicher Heilung, zum Beispiel chronischer Rückenschmerzen.
Eine möglicher zusätzlicher Grund für das Umfallen ist, dass Gott den Menschen beweist, dass er da ist. So wie in der Apostelgeschichte 2, 2:
Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.Nicht umzufallen heißt aber nicht, dass man gar nichts fühlt. Die Beine werden weich, man beginnt das Gleichgewicht zu verlieren und es kribbelt im Kopf, ein durch und durch angenehmes Gefühl. Aber die Gedanken bleiben zu jeder Zeit klar.
Was bringt dieser Segen? Ich habe es oben schon geschrieben, das Ziel dieses Segens ist es, die Früchte des Heiligen Geistes zu empfangen. Und das stimmt auch. Ich merke es immer wieder, nach der "Geisttaufe" bin ich die nächsten zwei, drei Tage oder manchmal auch länger viel freundlicher, geduldiger, gelassener und motiviert im Alltag und im Gebetsleben. Und es fällt mir überhaupt nicht schwer, selbst vormals schweren Versuchungen zu widerstehen. Das ist für mich der eindeutigste Beweis, dass der Heilige Geist wirklich wirkt.
Dass dieser Segen dämonisch wäre, das kann ich mir ganz und gar nicht vorstellen. Wie sollte das auch möglich sein? Der Priester erbittet den Heiligen Geist für den Menschen, und dann lässt Gott zu, dass ein Dämon handelt? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Außerdem ist diese Theorie gegen die Aussage Jesu in der Bibel.
Und zwar, Jesus wird beschuldigt mit Dämonen zu wirken, so wie Charismatiker beschuldigt werden mit Dämonen zu wirken... seht ihr die Parallele? Und was antwortet er darauf?
Lukas 11, 11 Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, 12 oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? 13 Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten. Warum sage ich dann, dass ich nicht glaube, dass der freikirchliche Torontosegen von Gott kommt? Diese Menschen bitten ja nicht um den Heiligen Geist, sondern sie versuchen den Teufel aus den Menschen zu exorzieren, dass sich dann ein Teufel zeigt ist nicht so abwegig.
Ich habe einmal von einem "normalen", nicht charismatisch praktizierenden Priester gehört, dass er schon einige Male erlebt hat, dass bei seinem Segen mit Handauflegung Menschen umgefallen sind. Das schließt die Möglichkeit einer gezielten Hypnose aus.
Dann gibt es noch die Möglichkeit der autosuggestiven Wirkung. Dass man sich durch die Vorstellung, der Heilige Geist käme aus einen herab, diese Gefühle nur einbildet. Sicher wird das zum Teil eine Rolle spielen, aber ich bin davon überzeugt, dass das nicht alles ist. Wieso beschreiben verschiedene Menschen die selben Gefühle? Seht euch die beiden Videos von Alan Ames an:
http://de.gloria.tv/?media=101252 http://de.gloria.tv/?media=58501 Aufgrund von Autosuggestion würden nicht alle Menschen das selbe verspüren, und außerdem ist das Gefühl viel zu mächtig.
Ein weiteres Phänomen dieses Segens ist, dass der Priester manchmal unter Eingebung des Heiligen Geistes Menschen bestimmte Sätze sagt, die für diese Menschen dann Sinn oder Antwort ergeben (Zungengebet). Das habe ich zwar nicht selbst erlebt, aber ich habe von anderen gehört, dass der Priester zu ihnen von Sachen gesprochen hat die er unmöglich wissen konnte. Oder dass er bestimmten Menschen sagt, dass sie Beichte nötig haben.
Macht euch aufgrund meiner Aussagen selber ein Bild,
Grüße und Gottes Segen, CSPB
PS: Hier ist ein sehr gutes Video über die Geschichte der charismatischen Erneuerung in der katholischen Kirche, mit den Aussagen von Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. über die charismatische Erneuerung, die alle durchaus positiv ausfallen.
http://de.gloria.tv/?media=30861