Autor Thema: Getrennt / Freundin - Glaubensleben wie?  (Gelesen 9869 mal)

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Offline Arn de Gothia

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Getrennt / Freundin - Glaubensleben wie?
« am: 29. Juli 2014, 14:53:40 »
Hallo zusammen

Ich bin neu hier im Forum, zuerst mal hallo an alle miteinander. Bevor ich meine Frage stelle, möchte ich hier kurz meine Situation schildern:

Ich bin 26, männlich, seit Geburt römisch-katholisch und lebe in der Schweiz. Im Jahr 2010 hatte ich sehr jung geheiratet. Nun hat meine Frau mich Ende 2012 betrogen und wurde schwanger von ihrer Affäre. Daraufhin war die Ehe für mich untragbar (und auch sie wollte nicht mehr). Wir haben uns also Anfang 2013 getrennt und sind daran, uns vor dem Staat scheiden zu lassen. Im Sommer 2013 lernte ich per Zufall eine Frau kennen, welche nun meine Freundin ist. Ich lebe mit ihr zusammen und liebe sie. Mir ist jedoch durchaus bewusst, dass dies vor Gott eine Sünde (Ehebruch) darstellt, zumindest wenn wir Geschlechtsverkehr haben (was logischerweise der Fall ist). Ich bin nicht hier, um dieses Gebot der Kirche anzuzweifeln.
Vor einigen Monaten hatte ich einen Termin bei Herrn Monsignore Joseph Bonnemain, Bischofsvikar für die Beziehungen zu den staatskirchenrechtlichen Organisationen und den Kantonen des Bistums Chur bezüglich Vorinformationen zu Ungültigkeitserklärung der meiner Ehe. Grundsätzlich war er nach unserem Gespräch der Meinung, dass man in unserem Fall eine Ungültigkeitserklärung der Ehe anstreben könnte. Dazu müsste man jedoch auch meine Frau anhören und allenfalls andere Zeugen. Da meine "Noch-"Ehefrau jedoch nichts von der katholischen Kirche hält und sich nicht bereit erklärt, mit ihm oder einem anderen Priester zu sprechen, wird aus der Ungültigkeitserklärung wohl nichts... Naja, wie dem auch sei, nun zu meiner Frage:

Solange ich ja mit meiner Freundin zusammenlebe und auch Geschlechtsverkehr mit ihr habe, lebe ich im Ehebruch und somit in Sünde. Ich gehe trotzdem weiterhin sonntags zur Kirche, jedoch selbstverständlich ohne die Kommunion zu empfangen. Beichten kann ich ja leider auch nicht mehr. Da ich ja meine Situation mit der Freundin nicht ändere, werde ich diese Sünde auch nicht beichten können. Und ich kann ja nicht beichten gehen und nur einen Teil meiner Sünden beichten und den Rest nicht, das ist nicht möglich.

Nun lauten ja gemäss Katechismus die Kirchengebote unter anderem: - mindestens einmal im Jahr das Busssakrament ablegen; - mindestens einmal im Jahr die heilige Kommunion empfangen... Da ich das beides ja gar nicht tun kann, versündige ich mich ja immer mehr und mehr, da ich auch die Gebote nicht halte... Natürlich könnte ich einfach sagen, ich mache Schluss mit meiner Freundin und lebe für den Rest meines Lebens alleine. Aber ist es die Lösung, der Liebe zu einer Person abzuschwören, damit man mit Gott im Einklang ist? Gott will ja, dass wir lieben?? Natürlich will er auch, dass wir unser Versprechen bezüglich lebenslanger Ehe halten... Ich bin einfach völlig in meinem Glaubensleben verstört seit der Trennung von meiner Frau, ich fühle mich desorientiert und weiss nicht, was ich tun soll und wie ich mich glaubenstechnisch verhalten soll...

Was würdet ihr tun? Was schlagt ihr mir vor? Wie sieht die katholische Lehre meine ganze Situation?

Vielen Dank für eure Antworten und eure Unterstützung.


"Arn de Gothia"

Offline Logos

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Antw:Getrennt / Freundin - Glaubensleben wie?
« Antwort #1 am: 04. August 2014, 01:04:36 »
Die Antwort auf Deine letzte Frage hast Du Dir doch schon weiter oben im Text selbst erteilt. Das ist nun mal Tatsache und ich kann Dein Dilemma wohl nachvollziehen. So wüßte ich jetzt keinen anderen Rat, als es nochmal bei Deiner Ehefrau zu versuchen, ob sie doch nicht zum entsprechenden Gespräch einwilligt. Oder es über ihre Verwandten, gemeinsame Freunde/Bekannte aus der Zeit Eures Zusammenlebens versuchen, dass diese sie zu solch einer Unterredung bewegen. Ich weiß nicht, wie oft und auf welchem Wege Du es bisher getan hast, aber vielleicht setzt Du  mal einen offenen, ehrlichen Brief auf (ohne jegliche Vorwürfe oder Anklagen), in dem Du ihr nochmal darlegst, wie lebens-wichtig die Sache für Dich ist und sie von Herzen darum bittest, sich auf das Gespräch einzulassen. Vielleicht auch klipp und klar sagen, dass dein Lebensglück von ihrer Entscheidung abhängt?

Mehr als so etwas in der Art fällt mir, ehrlich gesagt, nicht ein. Was Deine gegenwärtige Situation angeht, aber eigentlich auch das Thema im großen und ganzen - Du hast mit Anfang 20 geheiratet und ich nehme an aus Liebe(?). Du ahnst vielleicht, worauf ich hinaus will - Du bist jetzt 26 (und wenn Du 46 wärest würde es auch keine Rolle spielen) und wieder ist es Liebe, ja, was sonst. Bitte glaube nicht, dass ich Dich irgendwie verurteilen will - manche Menschen werden u.U. nicht alt genug, um soviel "Mist" zu bauen wie ich. Nur was ist, wenn früher oder später wieder mal etwas schief läuft in der Beziehung?

Ich werde mich hüten, Dir diesbezüglich irgendwelchen Rat zu erteilen, denn das steht mir einfach nicht zu. Aber Du bist gläubiger Katholik und kennst die Gebote. GOTT will, dass wir IHN an erster Stelle lieben.  Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Joh 14,15

Gebote einhalten ist Pflicht, keine Frage. Aber das ist doch nur ein Aspekt. Es geht um weit mehr als nur um Gehorsam, es handelt sich um nichts anderes als um eine Liebesbeziehung. Woran man das erkennt: wenn die Liebe zu IHM (die schon mal das eine oder andere freiwillige Opfer mit einschließt) über der Furcht vor ewigen Strafe dominiert. Mehr sage ich jetzt nicht, kann ich auch nicht... Nur so viel, dass ich Dir den Beistand des heiligen Geistes wünsche.

Offline vianney

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Antw:Getrennt / Freundin - Glaubensleben wie?
« Antwort #2 am: 04. August 2014, 16:28:58 »
 kz12)
Gott sieht in dein Herz: er sieht deine Schwächen aber auch deinen guten Willen. Dass Menschen wie du nicht zur Kommunion und Beichte zugelassen werden, wo es deine erste Freundin war die dich betrogen hat und somit Ehebruch beging, bist du zuerst mal unschuldig an der ersten Trennung!

Dass du dann eine neue Liebesbeziehung eingegangen bist und die Liebe auch ausführst, macht dich ja zum Sünder. Was ich dazu in unserer Katholischen Kirche nicht verstehe und nachvollziehen kann, ist dass du nicht zu den Sakramenten zugelassen wirst! Ist das wirklich ein Gebot Gottes oder ein Kirchengebot?  Der barmherzige Jesus sagt und lädt alle Sünder ein, zu ihm zu kommen, und wenn ihre Sünden rot wie Scharlach wären, er würde sie vergeben im Feuer seiner Barmherzigkeit. Also müsstest du beichten können und danach kommunizieren, denn Jesus hat dich nicht exkommuniziert! Bete den Rosenkranz zur Barmherzigkeit Gottes um die 3te Stunde und rufe die Gnaden Gottes auf dich herab, und bereue von Herzen deine Sünden, so werden sie dir vergeben. So steht es auch im Katechismus.

In Caritas Dei

Dominique
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Offline Arn de Gothia

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Danke
« Antwort #3 am: 04. August 2014, 16:44:30 »
Hallo Logos und hallo Dominique

Vielen Dank für eure Antworten :-)

@ Logos: Ich werde versuchen, das Gespräch mit meiner Frau zu suchen, sobald wir die Scheidung auf ziviler Ebene durch haben. Denn momentan versucht sie nur bei jeder erdenklichen Möglichkeit, finanzielle Vorteile für sich zu erschleichen. Und wenn ich wieder mit einer Anfrage bezüglich Eheauflösung käme, bin ich mir ziemlich sicher, dass dies für sie wieder ein Grund zur "Erpressung" wäre (so in dem Sinn: "ich spreche mit dem Priester, wenn du einen Vertrag unterschreibst, dass du mir Geld zahlst"). Aber sobald die Scheidung definitiv auf ziviler Ebene durch ist, werde ich das Thema bestimmt wieder ansprechen, da es mich doch sehr beschäftigt.

@ Dominique

Danke für deine netten Worte :-) Das Problem am Beichtverbot ist gemäss Bischofsvikar das, dass ich ja die Sünde des Ehebruches (welchen ich mit meiner Freundin begehe) nicht wirklich bereue und auch nicht ändern möchte. Und wenn ich beichte, müsste ich alle Sünden beichten und nicht einzelne davon ausnehmen. Deshalb darf ich nicht beichten. Ich könnte ja grundsätzlich auch in ein Kloster beichten gehen, wo mich niemand kennt und einfach die anderen Sünden beichten, ausser jene des Ehebruches. Aber dann würde ich nur das Beichtsakrament entehren und mich noch schlimmer versündigen... Es ist ein wenig ein Teufelskreis. Ich denke auch wie du, dass Jesus uns das vergeben würde, denn er ist unermesslich barmherzig. Jesus betonte ja jedoch auch die Unauflöslichkeit der Ehe. Und vom Prinzip her, hätte ich meiner Frau den Ehebruch verzeihen müssen und mit ihr zusammenbleiben. Aber leider ist das in der Praxis nicht immer so einfach, denn sie wollte z.B. die Beziehung gar nicht mehr weiterführen, ich hatte am Anfang sogar noch mit dem Gedanken gespielt. Als dann jedoch die Sache mit dem Kind rauskam, war es auch für mich zu Ende. Denn ein Kind eines anderen Mannes, welches in Untreue zu mir gezeugt worden ist, mind. 18 Jahre lang zu ernähren, dazu würde meine Kraft wohl kaum ausreichen.

Ich werde deinen Hinweis mit dem Rosenkranz zur Barmherzigkeit Gottes befolgen und weiterhin auf Gott vertrauen. Zumindest werde ich versuchen, ansonsten nicht zu sündigen und darauf vertrauen, dass Gott mich auf den rechten Weg leitet.

Vielen Dank und Gottes Segen

Michael

Offline Logos

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Antw:Getrennt / Freundin - Glaubensleben wie?
« Antwort #4 am: 06. August 2014, 23:06:24 »
Die Beichte setzt neben der Reue natürlich auch den Vorsatz voraus, die gebeichteten Sünden nicht mehr zu begehen. Ansonsten würde es sich um einen Missbrauch des hl. Sakramantes handeln!
Und ja, es ist eine sehr verfahrene Situation und niemand von uns würde wohl mit Arn de Gothia tauschen wollen. Er hat mein volles Mitgefühl, aber so ist nun mal die katholische Lehre und wir dürfen uns nicht über sie hinwegsetzen. Natürlich schaut GOTT auf das Herz und schließlich kennt ER uns besser als wir uns selbst und niemand kann es wissen, wie ER in diesem Fall urteilt. Aber da wir ja gerade das nicht wissen... Und da ist ja schließlich das Gewissen - wenn dieses die Sünde als  solche klar erkennt und man setzt diese weiter fort... Also ich erlaube mir sicherlich kein Urteil - generell  und noch weniger in diesem doch recht speziellen Fall. Ich möchte einfach nur warnen vor einer eventuellen Leichtfertigkeit, mehr nicht...

Offline Armer Sünder

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Antw:Getrennt / Freundin - Glaubensleben wie?
« Antwort #5 am: 09. August 2014, 01:41:42 »
Lieber "Arn de Gothia" ...ich kann Dir absolut nachfühlen, wie es Dir geht!

Meine Frau sagte mir nach 12 Jahren Ehe eines Abends, dass sie seit einem halben Jahr ein Verhältnis mit einem anderen Mann (evangelisch u. geschieden) hat. Für mich brach eine Welt zusammen, wie sollte es nun mit unseren beiden Kindern (2 u. 5 Jahre) und mit mir weiter gehen? Unter Tränen habe ich sie angefleht, sich das Ganze nochmals zu überlegen u. uns alle nicht  zu verlassen. An einem verlängerten Wochenende sind wir ohne Kinder (die konnten wir Gott sei Dank bei unseren Großeltern lassen) zu einer ehrlichen Aussprache in einen Kurzurlaub gefahren. Danach sagte sie, es ist wieder alles okay, sie liebt mich immer noch und möchte unsere Ehe fortsetzen. Doch kaum zuhause angekommen telefonierte sie mit ihrem neuen Freund u. fuhr die selbe Nacht noch zu ihm. Ich hatte einfach keine Chance mehr, sie für mich zurückzugewinnen. Es war alles so dunkel um mich, hoffnungslos und traurig geworden. Ich konnte nichts mehr essen u. war irgendwie total daneben. Zum Glück fingen mich Freunde auf, die versuchten, mit mir das Ganze irgendwie zu verarbeiten oder nur durch ihre Anwesenheit, Nähe, Zuwendung und Umarmungen das Ganze etwas zu lindern. Dieser menschliche u. körperliche Kontakt, der mir erst einmal half, wieder seelisch halbwegs auf die Beine zu kommen, war für mich elementar wichtig.
So ging das Ganze ungefähr ein halbes Jahr. Manchmal schöpfte ich Hoffnung es könnte wieder was werden aber als sie immer öfters mal abends zum übernachten zu ihrem Freund fuhr, war diese Hoffnung am nächsten Morgen meistens ausgelöscht.
Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, wie ich mich in diesen Stunden fühlte, während sie bei ihrem Freund übernachtete und ich daheim mit den beiden Kindern alleine war. Niemand außer Gott weiß, was ich damals gelitten habe.
Ich möchte hier auch keine schmutzige Wäsche waschen, absolut nicht. Zu einer Krise oder Trennung gehören immer zwei.
Es gab zwar schon mal  Meinungsverschiedenheiten,  wir haben uns aber niemals gestritten oder angeschriehen. Die Kinder hielten wir aus dem Ganzen raus so gut es eben ging aber glaubt nur nicht, dass die keine Antennen haben, wenn es in der Ehe nicht mehr stimmt.
Nach diesem besagen halben Jahr ist dann meine Frau zu ihrem neuen Freund eingezogen. Ich hatte ihr zum Abschied noch einen hübschen Blumenstrauß ins Auto gelegt u. einen Brief, dass sie sich das Ganze nochmal überlegen solle u. gerne zurückkommen darf....tja, und dann ist sie doch losgefahren.
Am selben Tag rief mich ihre beste Freundin an und sagte, dass sie bitterlich geweint hat und wahrscheinlich wieder zu mir zurückkommen wollte. Doch daraus wurde leider nichts mehr.
Wie gesagt, wir haben die Kinder so gut es ging aus allem rausgehalten. Wir haben nie einen Rosenkrieg geführt, sind so gut es eben ging, ganz normal miteinander umgegangen. Niemals wäre es uns eingefallen, die Kinder irgendwie als "Waffen" einzusetzen um den anderen auszuspionieren oder ähnliches, das war uns absolut wichtig um diesen kleinen unschuldigen Seelen nicht noch mehr Schaden zuzufügen.
Dann brauchte ich endlich auch mal eine Auszeit. Ich fuhr mit den Kindern nach Belgien in einen wunderschönen Freizeitpark...und wie es der Zufall will, traf ich dort am Anreisetag am Sandkasten eine junge Frau, die gedankenversunken mit ihrem Kind spielte. Sie beobachte mich, wie ich mit meinen Kindern umging und merkte natürlich gleich, dass diese Konstellation "ein Mann und zwei Kinder" nicht normal ist. Also erzählte ich ihr meine Geschichte u. sie mir ihre. Sie war noch ledig u. hatte von ihrem Freund ein Kind, mit dem sie zwar zusammen lebte aber Heirat nie ein Thema für ihn war, eher nur eine Zweckgemeinschaft, da sie mit 17 wegen der Trennung ihrer Eltern von Zuhause abgehauen und bei ihrem Freund als Pferde-Pflegemädchen und Haushälterin untergekommen war, parallel dazu studierte sie Medizin.
Nach dieser Woche fuhr ich mit meinen beiden Kindern wieder nach Hause und musste diese nun in der Wohnung beim Freund von meiner Frau zum ersten Mal "abliefern". Sie zeigte mir die neu eingerichteten Kinderzimmer...........ich kam mir irgendwie total überflüssig vor.........mir standen die Tränen in den Augen, ich brachte kein Wort mehr heraus, ich wusste zwar, die Kinder sind jetzt bei ihrer Mutter, doch gleichzeitig versuchte ich mir vorzustellen, was nun in diesen Kinderseelen vorgehen musste, wenn sich nun Mutter und Vater an der Türschwelle verabschieden.
Wie gesagt, das Ganze was ich in dieser Zeit durchgemacht habe, kennt nur Gott u. das was meine Frau durchgemacht hat, auch. Ich möchte sie absolut nicht schlechtreden, sie hat in dieser Situation was die Kinder betrifft, absolut zu mir gehalten u. mich unterstützt, dafür danke ich ihr heute noch. Wir ließen uns 2 Jahre nachdem wir so getrennt gelebt hatten, zivilrechtlich scheiden.  Die Scheidung war in 5 min erledigt. Die Richterin war total baff, weil es in so einem Prozess eigentlich erst einmal richtig zur Sache geht.....bei uns aber nicht, wir hatten nicht vor, uns über etwas zu streiten. Das Sorgerecht war geklärt u. sonst hatten wir nicht vor, irgendwie gegeneinander zu klagen. Im Gegenteil, als wir das Ganze hinter uns hatten, fragte mich nun meine "Ex-Frau" ob wir  nicht zusammen in einem Café noch was trinken wollen. Gesagt, getan! Wir unterhielten uns noch ein wenig, vor allem natürlich über die Kinder, wie wir das in Zukunft händeln usw. Sie heiratete in der Zwischenzeit ihren Freund.

Tja, was danach kam lässt sich nun im Zeitraffertempo erklären. Nach etlichen Briefen, stundenlangen Telefonaten usw. stand meine Urlaubs-Bekanntschafts-Medizinstudentin mit Kind u. Kegel vor meiner Haustüre u. wollte gerne bei mir einziehen. Gesagt, getan! Sie absolvierte an der hiesigen Uni ihr Studium als Ärztin und nicht nur das. Eines Tages kam sie heim und offenbarte mir, dass sie schwanger sei. Wir nahmen uns in die Arme und weinten erst mal vor laute Freude. Eine Abtreibung wäre uns niemals in den Sinn gekommen!!! So war nun halt unsere Patchwork-Family komplett!! In ihrem Wesen ist sie wirklich ein Engel, obwohl sie Atheistin ist.
Es ist mir noch genau in Erinnerung als wäre es erst vor einem Augenblick geschehen.....als wir es nun "unseren" 3 Kindern erzählten, war da so eine spontane und freudige Reaktion, die absolut beispiellos ist.
Nach der Geburt unserer Tochter heiratete ich also meine 2. Frau. (aber nicht aus dem Grund, dass das Kind endlich einen ehelichen Vater hat, sondern aus Liebe).
Inzwischen ist unsere "Kleine" süße 17 Jahre alt u. macht nächstes Jahr ihr Abi. Bis jetzt möchte sie immer noch kein Taschengeld, war noch nie in einer Disco, kocht lieber stattdessen am Wochenende für uns oder backt einen Kuchen. Sie zieht sich gerne zurück u. liest lieber gute Bücher, kümmert sich gerne um die Tiere (wir haben eine kleinen Bauernhof) , Fernseher ist eher nebensächlich. Sie ist eine ganz Sanfte, noch nie gab es eine Disput oder einen verbalen Streit, manchmal denke ich darüber nach, ob sie vielleicht unbewusst uns diese Elternliebe zurückgeben möchte, was wir ihr als Neugeborenes oder später im Kindesalter geschenkt haben??? Alle unsere Kinder verstehen sich wirklich herzlich gut, bis auf unsere "Kleine" sind die übrigen 3 in der Zwischenzeit schon "ausgeflogen" und führen ihr eigenes Leben. Doch alle sind bei uns wirklich gerne zu Besuch daheim. Es ist eine liebliche Atmosphäre, die mich glücklich macht und ich daraus den Schluss ziehe, dass wir diesen Kinderseelen keine Schaden zugefügt haben und wir trotz unserer Trennung das Beste daraus gemacht haben. Im Nachhinein muss ich euch gestehen, dass ich (so wie meine jetzige Frau liebevoll meint), einen nicht normalen Babyreflex habe. Sehe ich irgendwo eine Mutter mit einem Neugeborenen, so frage ich sie, ob ich das Kleine nicht auch mal in meinen Arm nehmen darf. Ich finde Kinder einfach etwas Göttliches, ich kann nichts dafür, es ist halt eben so. Und wenn eines meiner Kinder irgendwann mal zu mir kommt und sagt: Papa, jetzt wirst Du bald Opa...........so bin ich womöglich der erste Mann hier in unserem netten "Kuhdorf", der liebevoll im Tragetuch die Enkelin oder den Enkel fest an seinen Bauch gebunden beobachtet werden kann. (obwohl ich dies bei unseren Kindern schon immer liebevoll gemacht habe..........es gibt nichts schöneres als Kinder zu behüten...........)

Im Nachhinein ist dies natürlich schon alles "lange" her, lieber "Arn de Gothia", schon über 21 Jahre, doch ich wollte einfach mal Deinen Beitrag zum Anlass nehmen, hier meine  Lebensgeschichte niederzuschreiben, vielleicht hilft sie Dir ein bisschen weiter.
Viele Ehen gehen heute auseinander, indem von einem Verhältnis in das andere gewechselt wird, ohne dem Partner die Chance zu geben, das Ganze nochmals in Ruhe zu überdenken und die Möglichkeit, die Türe für eine Rückkehr offen zu halten. Ich habe nach wie vor Kontakt zu meiner ersten Frau, wir treffen uns meistens am Geburtstag unserer Kinder oder erledigen füreinander irgendwelche Aufgaben, die der andere aufgrund seiner Ausbildung einfach besser kann. Wir begegnen uns uns freundschaftlich und respektvoll.

Natürlich habe ich mir durch mein Handeln als "Geschiedener Wiederverheirateter" die Teilnahme an den Sakramenten verwirkt, was sehr schmerzt, das kannst Du mir glauben. Wenn ich beim Gottesdienst nun in der Bank sitzenbleibe und zusehen muss, wie der Priester die Kommunion an die Gläubigen verteilt, so kostet mich dies unheimlich Kraft, nicht in Tränen auszubrechen. In Gedanken kann ich einfach nur stammeln, bitte, lieber Jesus, komm trotzdem auch zu mir, lass mich wenigstens den Saum Deines Gewandes berühren, auch wenn ich Dich nun nicht mehr leiblich empfangen darf......es ist einfach zum heulen. Früher bin ich oft zur Kommunion, weil es andere halt auch getan haben, ohne vorher zu beichten. Man wollte schließlich nicht auffallen. Nun hat dies einen absolut anderen Stellenwert und weiß nun, wie weh es tut, wenn man dies aus besagten Gründen nicht mehr darf.
Was mir natürlich auch schwer zu schaffen macht, ist der Umstand, dass ich nicht mehr zur Beichte gehen darf. Nun muss ich mein "Sündenpäckchen", das von Tag zu Tag schwerer wird, bis an mein Lebensende tragen....wird es mir eines Tages nicht zu schwer, so dass ich unter dieser Last verzweifelt zusammenbreche????
Ein Mörder kann seine Tat im Beichtstuhl  gestehen......jemand der ein Kind geschändet hat auch...........ihnen wird vergeben und die Absolution erteilt..............nur jemand, dessen Ehe zerbrochen ist und in einer weiteren (Zivil)-Ehegemeinschaft lebt, leider nicht.........
ich möchte hier nicht anklagen, wirklich nicht, ich stelle das katholische Kirchenrecht nicht in Frage, dazu habe ich nicht die Befugnis.
Ich möchte mich nur in Liebe der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen, wenn ich einst vor dem Richterstuhl des Allerhöchsten stehe und Rechenschaft über mein irdisches Leben geben muss.

Bitte betet für "Arn de Gothia", aus menschlicher Sicht lässt sich da wohl nichts mehr machen, doch für Gott ist nichts unmöglich.


-Verzeihung und Barmherzigkeit-



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Jesus - Verzeihung und Barmherzigkeit

Offline Logos

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Antw:Getrennt / Freundin - Glaubensleben wie?
« Antwort #6 am: 26. September 2014, 02:52:35 »
Lieber Armer Sünder,

ich habe hin und her gezögert, ob ich mich dazu überhaupt melden soll. Aber es lässt mir einfach keine Ruhe. Ich meine, es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich es Dir nachfühlen kann, da ich nicht in solch einer Situation bin. Was mir dennoch zu schaffen macht, ist, dass Du schreibst, Du hättest früher die Hl. Kommunion empfangen, ohne vorher zu beichten. Ist das so zu verstehen, dass Du es getan hast, obwohl Du Dir einer schweren Sünde bewusst warst? Du musst natürlich nicht darauf antworten, aber ich hoffe doch sehr, dass wenn es so sein sollte, Du es dann auch gebeichtest hast.

Dann erwähnst Du auch Mörder oder Kinderschänder... Deine Verbitterung ist menschlich gesehen verständlich. Nur geht es nicht darum, wie schwer die Sünde war, sondern um echte Reue und Umkehr. Also um das Jetzt und Hier.

"Du aber, Menschensohn, sag zu den Söhnen deines Volkes: Den Gerechten wird seine Gerechtigkeit nicht retten, sobald er Böses tut. Und der Schuldige wird durch seine Schuld nicht zu Fall kommen, sobald er sein schuldhaftes Leben aufgibt."

Ich möchte an dieser Stelle Pater Buzzi, einen Missionar in Bangladesh, zitieren (und dies ohne den Stab über Dich brechen zu wollen, denn es ist Sache zwischen Dir und GOTT):

"Diese wiederverheirateten Geschiedenen, die am Ende den Sinn des christlichen Leidens, des Opfers, der Geduld, des Bereuens ein wenig vernachlässigt und vergessen haben, dass Jesus gekreuzigt wurde und dass das Kreuz, wenn es sich zeigt, für den Christen das Mittel ist, sich dem Erlöser zu nähern, zeigen sich ein wenig anmaßend, wenn sie an die Barmherzigkeit Gottes appellieren, nachdem sie sich keiner vorher kaum erinnert haben.
Aus subjektiver Sicht, glaube ich, daß es für sie viel essentieller ist, sich auf das Verlangen nach der Kommunion zu beschränken, als sie selbst zu erhalten.
Die Tatsache. diese Abstinenz freiwillig zu akzeptieren, wird ihrer Seele und der Heiligkeit der christlichen Gemeinschaft viel Gutes tun." 




Offline vianney

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Antw:Getrennt / Freundin - Glaubensleben wie?
« Antwort #7 am: 26. September 2014, 11:11:58 »
Lieber armer Sünder
Lieber Arn de Gothia

Mir tut eure Situation zu tiefst Leid und erfüllt mich mit Mitgefühl bin ich doch ein armer grosser Sünder und habe die Barmherzigkeit Gottes durch meine himmelschreienden Sünden nicht verdient! Es betrübt mich jedoch dass es für euch in der MUTTER KIRCHE keine Lösung für euer Problem geben soll. Ich würde verrückt könnte ich nicht immer wieder Beichten und den Leib Christi empfangen!
Was geschieht denn mit den Priestern die sich im Laienstand zurück haben versetzen lassen? Auch sie wurden von Christus geschieden obschon das Zeichen das der Heilige Geist auf sie herabsendet bei der Ordination, nie von ihnen weichen wird und ihre Hände auf immer geweiht bleiben! Dürfen sie denn nach dem Austritt zur Beichte und Kommunion wenn sie sich für eine Ehe entschieden haben? Und dürfen sie kirchlich heiraten nach ihrem Austritt?
Denn wenn dies erlaubt wäre so würde mit zwei verschiedenen Masse gemessen und dies wäre ungerecht!
In Matthäus 5 spricht Jesus wohl sehr  eindeutig über die Ehescheidung und den Ehebruch. Dabei sagt er" Es ist besser du kommst ohne ein Auge ins Himmelreich, als sehend in die Hölle" Leider ist Jesus , die Ehescheidung und alles Folgende, wie du bestimmt schon selbst gelesen hast, sehr klar und kategorisch.  Bete wie schon gesagt UM 3 UHR,( die Barmherzigkeitsstunde), zu Jesus  um die Gnade der Erleuchtung deines Geistes um zu wissen wie du dich jetzt am besten verhalten solltest, wenn du ins Himmelreich eingehen möchtest.Diese Antwort ist vielleicht sehr hart aber das Wort Gottes kann nicht umgangen werden....

iCD


Dominique
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