Autor Thema: Das Gnadenbild von Absam  (Gelesen 9149 mal)

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Hemma

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Das Gnadenbild von Absam
« am: 11. Mai 2011, 23:54:29 »



Das Gnadenbild Unserer Lieben Frau von Absam in Tirol






Als am 17. Jänner 1797 die achtzehnjährige Rosina Bucher in der Stube im Parterre ihres väterlichen Hauses am Tische, der neben dem Fenster stand, nähte und die Sonne zwischen 3 und 4 Uhr an das Fenster schien, sah sie plötzlich dieses Bild, das sie vorher nie gesehen hatte, und rief voll Verwunderung aus: "Mutter, Mutter, was sehe ich am Fenster! Ein Mutter-Gottes-Bild!"

Alle Anwesenden sahen dasselbe auch und wunderten sich sehr, befürchteten aber zugleich, es möchte diese Erscheinung ein Unglück bedeuten, welches dem Vater und dem Sohne, die im Salzberge arbeiteten, widerfahren sei. Diese jedoch kamen nach wenigen Tagen gesund zurück und bewunderten mit Freuden das in ihrem Hause erschienene Mutter-Gottes-Bild.

"Dieses besteht nur im Haupte, welches ein zweifacher Schleier einhüllt. Um dasselbe ist ein Heiligenschein sichtbar. Das Haupt neigt sich mehr nach der rechten Seite. Das Bild gleicht einem Kupferstich, weist also keine Farben auf. Beim Anfühlen erfährt man nicht, ob das Dunkle, das heißt die Schattierung, rauher sei als das helle Glas. Viele sagten, in diesem Bilde sei entworfen Mater amabilis (die liebenswürdige Mutter), andere Mater dolorosa (die schmerzhafte Mutter) und wieder andere: Unsere Liebe Frau von Landshut, und so gab es verschiedene Meinungen."
So der amtliche Bericht, der von den Tränen, die man jetzt im rechten Auge deutlich sieht, nichts erwähnt.

Die älteste Urkunde über das Gnadenbild, welche nach damaligem Sprachgebrauch geschrieben wurde, berichtet:

Das Bild zeigte sich im ersten Stubenfenster, das nur von innen geöffnet werden kann, und zwar nicht im ganzen Fenster, sondern im vierten Teil der oberen Hälfte des einen Flügels, welche aus viereckigen Scheiben besteht. Dieser vierte Teil ist zirka 7 Zoll lang und nicht ganz 5 Zoll breit. Zugleich wird von allen bezeugt, daß dieses Fenster vor zwölf Jahren gemacht wurde, während welcher Zeit niemand bemerkt hat, daß jemand darauf etwas gezeichnet hätte, auch noch, daß weder früher noch später irgendeine Zeichnung beobachtet worden wäre. Dieses Bild ist immer sichtbar geblieben, bei Tag und bei Nacht, gleichviel ob das Zimmer kalt oder geheizt, leer oder mit Menschen angefüllt war.
Noch auffallender ist, daß das Glas, auf dem das Bild sich zeigte, nachdem es zu beiden Seiten mit einem nassen Schwamm oder Tüchlein abgewaschen worden war, ganz rein und klar, wie eben gekauftes Glas aussah. Kurz darauf jedoch zeigte sich in der Mitte desselben ein trübes Fleckchen (wie ein Wölkchen am hellen Himmel), welches sich rasch ausbreitete, so daß allen das vorige Bild wieder vollkommen vor Augen stand. Dieses Verschwinden beim Abwaschen des Glases und Wiedererscheinen des Bildes beim Trocknen des Glases wiederholte sich, als nach der Hausfamilie und auf deren Antrieb verschiedene geistliche Herren dasselbe abwuschen, um zu sehen, wie es sich mit diesem Bilde verhalte.

Von allen umliegenden Orten kamen nun so viele Leute jeden Geschlechtes, Alters und Standes, besonders am 23. und 24. Jänner, zumeist aber am 25. Jänner, daß der betreffende Fensterflügel auf öffentlichem Platze dem frommneugierigen Volke gezeigt werden mußte. Alsdann wurde es eingepackt und mit drei Siegeln verschlossen an den Herrn Dechant in Innsbruck gesendet. Es wurde nun sogleich eine Kommission eingesetzt und die geistlichen und weltlichen Herren gingen sehr kritisch zu Werke, damit ja kein Mißbrauch mit dem Bild getrieben werde, welches durch viele Kanzleien wandern mußte.
Am 24. März 1797 gab der Dechant von Innsbruck der Ehegattin des Johann Bucher auf dringliches Bitten das Glasbild wieder zurück. Sobald dieses in Absam bekannt geworden war, erschienen sogleich die Leute des Dorfes und forderten, daß das Bild zur öffentlichen Verehrung in die Pfarrkirche übertragen werde. Ohne lange zu fragen, trugen die Leute das Gnadenbild unter dem Geläute aller Glocken prozessionsweise in die Pfarrkirche mit den Worten: "Wo der Sohn ist, da muß auch die Mutter sein!"


Absam gewann als Wallfahrtsort immer mehr an Bedeutung, nicht zuletzt durch die Besuche des österreichischen Kaiserhauses.

Im Juni des Jahres 1848 pilgerte die kaiserliche Familie, Kaiser Ferdinand mit Kaiserin Maria Anna, Erzherzog Franz Karl mit Erzherzogin Sophie und den drei Söhnen, den Erzherzogen Franz Josef, Ferdinand Max und Karl Ludwig zu Fuß von Innsbruck nach Absam., wo sie von Pfarrer Ferdinand Lechleitner an der Kirchentür empfangen wurden.
Mehrmals pilgerten 1848 Mitglieder des Kaiserhauses, die vor der Revolution in Wien nach Innsbruck geflohen waren, zur Gnadenstätte. Als im August der Präsident des österreichischen Reichsrates nach Innsbruck reiste, um den Kaiser zur Rückkehr zu bewegen, besuchte Ferdinand I. mit seiner Frau Absam. Auch andere Familienmitglieder folgten die Tage darauf diesem Beispiel. In den folgenden Jahren wallfahrteten weitere Mitglieder des österreichischen Kaiserhauses nach Absam, um dort ihre Gebete zu verrichten.
Als Kaiser Franz Josef im Sommer 1881 von Vorarlberg zurückkehrte, sagte er in Hall zu Pfarrer Rautenkranz: "Auch ich war schon mehrmals in Absam.“

Vor allem jedoch war und ist Absam eine Gnadenstätte für das Volk. Dies bezeugen auch die zahlreichen Votivtafeln, mit denen sich der Fromme für die Erhörung seiner Anliegen bedankt. Schon im Erscheinungsjahr 1797 wurden 14 Votivbilder geopfert. Es sind dies meist Darstellungen mit dem Gnadenbild auf einer Wolke und dem Votanten auf der Landschaft kniend. Die Votivtafeln sind in der Votivtafelkapelle im Mesnerhaus, gegenüber der Sakristei, aufbewahrt. Der Eingang zu dieser Kapelle ist ein spätgotisches Kielbogenportal, das von der ehemals gotischen Pfarrkirche stammt.
Die über 400 Votivtafeln in dieser Kapelle und das "Anliegen- Buch" in der Kirche erzählen anschaulich von der vielfältigen Not und den vielfachen Erhörungen leidgeprüfter Menschen.
 
Ebenso verrichteten Schützenkompanien dort ihre Andachten. Noch heute findet alljährlich eine feierliche Prozession der Schützen nach Absam statt.


Die bekanntgewordenen Gebetserhörungen, die Anziehungskraft jedes Wallfahrtsortes, zogen immer mehr Menschen nach Absam. Da im 19. Jahrhundert Mirakelbücher nicht mehr üblich waren, wurden die Berichte über wunderbare Gebetserhörungen und Krankenheilungen in Wallfahrtsbüchern zusammengefaßt; so auch in der Festschrift zum 100jährigen Jubiläum der Erscheinungen des Marienbildes 1897, verfasst von Philibert Seeböck. Aus diesem Anlass dauerten die Feierlichkeiten vom 29. Juni bis 4. Juli 1897. Zu den Andachten kamen der Fürstbischof Simon Aichner aus Brixen, der Weihbischof Dr. Katschthaler aus Salzburg und Priester aus ganz Österreich. Einige neugeweihte Priester feierten ihre Primiz in der Wallfahrtskirche.
Nach dem ersten Weltkrieg fanden sich 1919 abermals, wie bei der 100-Jahr-Feier, an die 10.000 Pilger in Absam ein, erneuerten den Bundesschluss mit dem Herzen Jesu und beteten um die Landeseinheit Tirols.
Während des Zweiten Weltkrieges pilgerten trotz staatlicher Verbote weiterhin Gläubige zum Marienbild. Wie Mesner Anton Haider und seine Gattin versicherten, wurde das Bild während des Dritten Reiches nie für Untersuchungszwecke entfernt. Die Absamer hielten ziemlich ungestört während dieser Zeit ihre Prozessionen durch die Felder ab. Darin sehen viele heute noch ein weiteres Wunder, das sie auf das Gnadenbild Mariens zurückführen.
Anlässlich der 150-Jahr-Feier im Juni 1947 gedachten die Gläubigen der Gefangenen, und während einer Buß- und Bittprozession beteten sie um deren Freilassung. Eine Woche später fand die Gelöbniswallfahrt der Katholischen Jugend statt, bei der an die 20.000 Jugendliche teilnahmen.
Auch in den letzten Jahren pilgerten unzählige Gläubige nach Absam, unabhängig davon, ob die Erscheinung als Wunder anerkannt wurde oder nicht. Neben den vielen "Einzelwallfahrern" pilgerten ganze Pfarrgemeinden oder andere Gruppen nach Absam, um ihre Gebete vor dem Gnadenaltar zu verrichten.
 
Wie in anderen Wallfahrtsorten ist die Kirche in Absam ebenfalls eine beliebte Heiratskirche. Nicht nur aus Nordtirol, sondern aus ganz Österreich, Südtirol und Bayern geben sich Paare dort das Jawort. In den Jahren 1797 bis 1953 fanden in Absam 22.909 Trauungen statt. Alfons Mayr aus Absam wusste zu berichten, dass es während des Ersten Weltkrieges Tage gab, an denen 10 Paare auf einmal getraut wurden. Blickt man in das Anliegenbuch, das seit 1986 vor dem Gnadenaltar aufliegt, so sieht man, dass immer wieder Ehepaare anlässlich ihres Hochzeittages nach Absam fahren und für ihre glücklichen Jahre danken.
Die "Hauptfeiertage" im Zusammenhang mit der Wallfahrt sind der 17. Jänner und der 30. Juni, Namensfest des zweiten Kirchenpatrons, des Hl. Johannes, an dem während einer feierlichen Prozession der Übertragung des Bildes in die Pfarrkirche gedacht

Wappen von Absam

 

La Salette 1846



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