Autor Thema: Eine moralische Frage zum Verständnis der Bibel  (Gelesen 2873 mal)

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Blume24

  • Gast
Eine moralische Frage zum Verständnis der Bibel
« am: 21. März 2016, 09:49:06 »
Guten Morgen!

Da es in einem solchen Forum immer wieder zu Missverständnissen kommen kann, möchte ich hier vorwegnehmen, dass ich die Worte Jesu und der Bibel nicht, undzwar in keinster Weise, anzweifle. Ich möchte sie verstehen und nachvollziehen lernen können und so denken, wie Jesus es möchte. Ich habe den Abschnitt unten zwar so geschrieben, als würde ich zweifeln, weil ich noch nicht genau verstehe, wie Jesus seine Worte gemeint hat. Aber das ist nicht böse gemeint sondern dient der Verdeutlichung, wo meine Probleme liegen.

Jesus sagt: "Das sollt ihr wissen: Jeder, der sein Haus, seine Geschwister, seine Eltern, seine Kinder oder seinen Besitz zurücklässt, um mir zu folgen und die rettende Botschaft von Gott weiterzusagen, der wird schon hier alles hundertfach zurückerhalten: Häuser, Geschwister, Eltern, Kinder und Besitz. All dies wird ihm - wenn auch mitten unter Verfolgungen - hier auf dieser Erde gehören und außerdem in der zukünftigen Welt das ewige Leben." Markus 10, 29

Damit habe ich ein wenig Verständnis-Probleme, zugegebener Weise. Viele unserer Heiligen, ein Beispiel ist Franz von Assisi, taten genau dieses: ihre Familie verlassen um Gott zu dienen.

Aber ich muss zugeben, ich habe ein Problem, das so im Herzen nachvollziehen zu können. Denn auch ich könnte mir nichts Erfüllenderes vorstellen, als ein Leben ganz für Gott und Jesus zu führen, im Gebet zu leben und anderen Menschen zu helfen, vor allem reliogiös-geistig (auch wenn ich noch lange nicht dazu in der Lage wäre, weil ich noch viel lernen muss). Alles an weltlichem Besitz zurückzulassen, um frei zu sein für Gott! Wie wunderbar! Aber wenn ich mir vorstelle, meine (noch sehr kleinen) Kinder in einer solchen Welt wie der diesen zurückzulassen, in der sie garantiert niemals lernen würden, den wahren Glauben zu leben und Gott so zu lieben, dass sie ihm aus Liebe allein gehorchen wollen, um ihn niemals zu beleidigen.... also ich würde mein ganzes Leben lang ein schlechtes Gewissen haben und mich schuldig fühlen, meine Kinder in die Hölle gebracht zu haben, weil ich nicht da war, um ihnen den richtigen, wahren Glauben beigebracht zu haben. Und auch, ihnen ein Leben in der mütterlichen Fürsorge genommen zu haben - wenn ich Mutter geworden bin, muss ich da doch meine Aufgabe so gewissenhaft und liebevoll, wie es geht, erfüllen? Oder?
Und auch der Aspekt einer Ehe: was Gott gebunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Was ist denn damit? Wenn man für den Glauben Ehemann oder -Frau zurücklässt, ist das wirklich in Gottes Sinn? Zum Beispiel von Franz von Assisi noch einmal: in diesen früheren Zeiten waren die Männer ja dafür zuständig, ihre Familien zu versorgen - ich weiß nicht, wie es dieser Familie ging, die waren ja reich, aber mit Sicherheit gab es da einige, die ins Elend gestürzt wurden, weil das Familienoberhaupt fehlte - und selbst wenn es einem persönlich überhaupt nicht um materielle Dinge geht, kann man es verantworten, den Rest der Famiie dem Hunger auszusetzen, der da vielleicht anders denkt?

Wenn Jesus sagt: man werde seine Familie und Kinder dann schon auf der Erde zurückbekommen: da sind ja dann nicht die eigenen leiblichen Kinder gemeint, sondern das ist bildlich gesprochen - oder? Oder ist das tatsächlich wörtlich zu verstehen: wer bereit ist, seine Familie zurückzulassen, um Gott zu dienen, der erhält seinen Lohn schon auf der Erde, indem seine Familie dann auch in Zeiten der Verfolgung bei ihm bleiben darf? ????

Helft mir bitte, denn ich möchte diese überaus bedeutende Unklarheit beseitigt wissen, ansonsten fehlt mir ein essentieller Baustein unseres Glaubens!

Danke!

Blume24

Offline DerFranke

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Antw:Eine moralische Frage zum Verständnis der Bibel
« Antwort #1 am: 21. März 2016, 10:18:45 »
Deine Frage ist zugegebenermaßen schwierig.  Ich will sie dir beantworten und deine momentane Situation dabei berücksichtigen.

1.  Du kannst deine SItuation in keinster Weise heraus mit der von Franz von Assisi  vergleichen.
     Du bist die Mutter einer Familie , er nicht. 

2.  Du hast also auch Verpflichtungen gegenüber deinen Kindern & Ehemann , dort ist deine
     Berufung , dort sollst du also dienen.  Man könnte deine Situation eher mit dir des heiligen
     Bruder Klaus vergleichen , der dann als Einsiedler lebte , aber ERST nachdem er die
     ausdrückliche Erlaubnis seiner  Frau bekommen hat.

3.  Alles was du anstrebst eine Form der Entweltlichung , kannst du auch im Familienleben haben
     durch Verzicht. Ich glaube da bist du richtig und kannst dort alles was schief läuft sehen.

4.   Jesus meinte damit natürlich , das diejenigen welche die Möglichkeit dazu haben , ohne jetzt
      anderen zu Schaden wie es in deinem Fall der Fall wäre, dies tun können und großen Lohn
      bekommen.  Dort ist die Motivation aber eher einem bequemen Leben entfliehen um Christi
      Willen  z.b Haus ,  Besitz , Freunde usw.  ,  bei dir wäre es eher ein weglaufen vor deiner
      Verantwortung , auch wenn du es nicht so beabsichtigst.

5.   Du kannst Christus auch als Mutter nachfolgen , denn die Berufung als Mutter ist von Gott
      ja so  vorgesehen auch wenn das heute in der antichristlichen Welt immer verneint wird.
      Alleine das du deine Kinder nicht in ein Kinder-KZ schickst  ( heute Kindergarten genannt )
      ist ja bereits ein Opfer in der heutigen Zeit zu der viele Frauen nicht mehr bereit sind.
      Dasgleiche gilt mit Altenheimen nur eben andersherum.  Damit sind jetzt keine Notsituationen
      gemeint sondern Fälle die man auch selbst regeln kann.

6.   Auch heute soll der Mann noch die Familie ernähren und die Frau sich um Haus&Heim kümmern,
      das dies heute schwieriger ist hat nichts mit dem Auftrag zu tun.



Du könntest dich z.B mal über Barbara Weigand informieren , der eucharistische Liebesbund.
Da würdest du täglich in die heilige Messe gehen , ohne deine Familie groß zu beinträchtigen.
Je nach Alter sind die Kinder in der Schule oder kommen einfach mit.  Das Bibelwort ist also
mit dem Sinn ENtweltlichung schon wörtlich zu verstehen , aber nicht mit dem Sinn Familie ,
damit sind Leute gemeint die Gott einen dann schickt die einen genauso lieben und helfen wie eine Familie.  Der heilige Petrus hat soweit ich weiß seine Familie ja auch verlassen und ist unter neue Leute gekommen trotz verfolung hatte er immer auch treue Gefährten.

« Letzte Änderung: 21. März 2016, 10:23:39 von DerFranke »

Blume24

  • Gast
Antw:Eine moralische Frage zum Verständnis der Bibel
« Antwort #2 am: 21. März 2016, 12:56:14 »
Danke, danke, danke!!!!!!!
Jetzt weiß ich bescheid und das ist wirklich eine Erleichterung!!!
Vielen herzlichen Dank!

 

La Salette 1846



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