Autor Thema: Vom Aufopfern  (Gelesen 29635 mal)

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Offline Winfried

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Re:Vom Aufopfern
« Antwort #16 am: 13. Juli 2011, 09:13:37 »
Lieber Andreas777,

das ist zugegeben ein schwieriges Thema. Ich will da gar nicht spekulieren, welche Leiden verdient oder unverdient sein können. Ich wollte damit nur sagen, dass es Situationen gibt, in denen der Mensch gar nicht in der Lage ist, seine Leiden aufzuopfern, da ihn die Schmerzen zu sehr quälen und er den Kopf gar nicht frei hat. Wenn er sich dann aber auf dem Weg der Besserung befindet, kann er dies ohne weiteres tun und ich bin mir sicher, dass dies von Gott auch so angenommen wird.
In hoc signo vinces.

Offline Andreas777

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Re:Vom Aufopfern
« Antwort #17 am: 13. Juli 2011, 13:25:28 »
Danke @Winfried für die Antwort. Und was ist mit meiner anderen Frage ? Also wenn die Leiden eine Strafe Gottes sind kann man sie also auch nicht aufopfern oder ? Und woher will man wissen um was es sich handelt ? Wirklich ein schwieriges Thema.
Wenn man wissen würde dieses oder jenes Leiden ist eine Strafe dann könnte man sich sagen.."aha das war die Strafe für die Sünde xy und das sollte ich nun ändern. Und wenn man wissen würde das ein Leiden keine Strafe Gottes wäre dann könnte man sagen...ja diese Leiden kann ich nun aufopfern. Aber das richtig einordnen ist eben die Schwierigkeit dabei finde ich.
Perdiger 1
9, Was geschehen ist, wird wieder geschehen, was man getan hat, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne.

Offline Winfried

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Re:Vom Aufopfern
« Antwort #18 am: 13. Juli 2011, 16:03:42 »
Lieber Andreas777,

ich weiß nicht, ob Gott schon während unseres Lebens begangene Sünden bestraft. Dies wäre ein theologisches Problem. Es gibt zwar den Spruch "Kleine Sünden straft Gott sofort ...", aber das ist eben die Frage. Es ist auch die Frage, was in erster Linie mit Leiden gemeint ist. Körperliches oder seelisches Leiden? Es gibt böse Menschen, die scheinbar überhaupt nicht leiden und gute Menschen, die nur leiden (s. Hiob/AT). Sicher ist, dass es die (ewige) Strafe der Verdammnis gibt, die man sich zuzieht, wenn man unbußfertig stirbt. Aber auch hier heißt es, dass der Mensch sich diese "Strafe" selber zuzieht, wenn er Gott eben, aus welchen Gründen auch immer, bis zum Schluss ablehnt.

Im normalen Leben wird der Täter ja auch bestraft, indem er zu einer Gefängnisstrafe oder Ähnlichem verurteilt wird. Dies dient dann der Wiedergutmachung - soweit das möglich ist - bzw. der Gerechtigkeit. Wenn die Menschen schon nach Gerechtigkeit streben - auch die Ungläubigen - dann Gott erst recht, da er ja die Gerechtigkeit selber ist.


Was das Aufopfern betrifft, so bin ich der Meinung, dass man alles aufopfern kann. Es kommt eben darauf an, wie man es tut. Da sind uns die Heiligen große Vorbilder.



 ;tffhfdsds
In hoc signo vinces.

KleinesLicht

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Re:Vom Aufopfern
« Antwort #19 am: 13. Juli 2011, 21:15:28 »
Zum Thema "Leiden" hat Papst JP II ein Apostolisches Schreiben verfasst. Hierin steht u.a., dass man vorsichtig mit der Schlussfolgerung umgehen sollte, dass Gott einen Menschen wegen konkreter Sünden bestraft. Es ist eher wie Wendelinus sehr schön erklärt hat, dass Gott die Leiden zur Prüfung und Bekehrung zulässt und die Menschen somit am Heilsgeschehen teilhaben lässt.


http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/apost_letters/documents/hf_jp-ii_apl_11021984_salvifici-doloris_ge.html


LoveAndPray85

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Re:Vom Aufopfern
« Antwort #20 am: 13. Juli 2011, 21:36:06 »
Ich habe mir heute über eine Sache Gedanken gemacht, die hier mal
erwähnt wurde, die ich aber nicht mehr finde.
Undzwar: "Kann man nicht aufopfern, wenn man um Heilung bittet?"

Ich denke: Kann man natürlich. Man kann eine schwere Krankheit haben
und die ganze Zeit um Heilung beten. Das Entscheidende ist, es aber
trotzdem anzunehmen, wenn es dem Herrn anders gefällt bzw. solange
es ihm anders gefällt.
Gerade heute habe ich bzgl. Heilungen noch gehört, dass er uns manchmal
auch in der Geduld prüfen kann.

Ergänzung: "Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir
vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst."
« Letzte Änderung: 14. Juli 2011, 05:10:57 von LoveAndPray85 »

Sairo

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Re:Vom Aufopfern
« Antwort #21 am: 14. Juli 2011, 12:07:06 »
Zum Thema "Leiden" hat Papst JP II ein Apostolisches Schreiben verfasst. Hierin steht u.a., dass man vorsichtig mit der Schlussfolgerung umgehen sollte, dass Gott einen Menschen wegen konkreter Sünden bestraft.

Liebes KleinesLicht

Vielen Dank für das Apostolische Schreiben von JP II! War sehr interessant zu lesen. Ich denke, dieser Satz gilt es ganz besonders zu beachten im Zusammenhang wann eine Sünde eine Strafe nachsichziehen kann:

"Wenn es auch wahr ist, daß Leiden einen Sinn als Strafe hat, wann immer es an Schuld gebunden ist, so ist es doch nicht wahr, daß jedes Leiden Folge von Schuld sei und den Charakter von Strafe habe."

Hier wird ganz klar unterschieden, dass Leid eine Folge einer Schuld oder anderst formuliert - Sünde - haben kann, nur nicht jedes Leid ist Folge einer Schuld oder Sünde. Viele Menschen haben Mühe, unseren Liebenden und Barmherzigen Gott als einen Gott zu sehen, der "Züchtigen" und "Strafen" kann. Deshalb muss ich Dir widersprechen liebes KleinesLicht, die Sünde zieht eine Strafe nach sich, doch diese Strafe oder Züchtigung dient unserem Heil. Diese Gerechtigkeit spiegelt auch die unendliche Barmherzigkeit unseres Gottes wider! Die sogenannten Sündenstrafen können durch gewonnene Ablässe und Busswerke sehr stark abgemildert werden. Inwiefern uns die "Strafe" hier auf Erden oder im Purgatorium trifft, dass liegt einerseits an unserem Lebenswandel und selbstverständlich im göttlichen Ratschluss! Wir müssen bemüht sein, unsere Neigungen und Leidenschaften abzutöten und uns in den Tugenden zu üben (Askese). Der Weg ist die Heiligkeit! Die Sünde gilt es zu meiden, die heiligmachende Gnade zu vermehren durch Empfang der Sarkamente und in der Askese.

Liebe Grüsse und Gottes Segen
Sairo

KleinesLicht

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Re:Vom Aufopfern
« Antwort #22 am: 14. Juli 2011, 20:08:16 »
Lieber Sairo,

ich gebe Dir da völlig Recht; so verstehen wir es. Aber wenn dort steht, "... daß Leiden einen Sinn als Strafe hat, wann immer es an Schuld gebunden ist, ..." so lese ich das "nur" als Annahme (es macht Sinn!?). Mit Gewissheit können wir m. E. nicht sagen, dass Gott konkret Sünden bestraft; das entnehme ich auch aus folgendem Absatz:

"Auch wenn man nur mit großer Vorsicht das Leiden des Menschen als Folge konkreter Sünden bezeichnen darf (das zeigt uns gerade das Beispiel des gerechten Ijob), so kann es doch nicht von der Ursünde getrennt werden, von der Sünde, die im Johannesevangelium »Sünde der Welt«(29) genannt wird, vom sündhaften Hintergrund also der persönlichen Handlungen und der sozialen Vorgänge in der Geschichte des Menschen. Auch wenn es nicht gestattet ist, hier das strenge Kriterium einer direkten Abhängigkeit anzuwenden (wie das die drei Freunde des Ijob taten), so kann man doch nicht auf das Kriterium verzichten, daß den menschlichen Leiden eine mannigfaltige Verwicklung in die Sünde zugrunde liegt."

Ich finde, dass die Frage ob Gott konkret Sünden bestraft nicht eindeutig mit "Ja" beantwortet ist. Das aber angenommen werden muss, dass unser Leid in Bezug zur Sünde steht. Sicher bin ich mir nicht; vielleicht interpretiere ich es auch falsch.


Auch Dir liebe Grüße und Gottes Segen
KleinesLicht
« Letzte Änderung: 14. Juli 2011, 20:10:09 von KleinesLicht »

Sairo

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Re:Vom Aufopfern
« Antwort #23 am: 14. Juli 2011, 21:31:06 »
Liebes KleinesLicht

Die Frage die es zu stellen gibt, welche Materie behandelt hier unser seliger Papst Johannes Paul II? Ich unterscheide da zwischen: Die "Sünden der Welt" wo er den direkten Bezug zur Erbsünde herstellt und die persönliche Sünde eines Menschen! In der Tat eine sehr schwere Materie, die nicht einfach so schnell beantwortet werden kann.

Liebes KleinesLicht, ist es nicht so, dass uns die Vorstellung nicht behagt, dass Gott auch "Züchtigen" kann? Aus der Sicht eines möglichen züchtigenden Gott kann der Satz so verstanden werden: "dass Leiden einen Sinn als Strafe hat, wann immer es an Schuld gebunden ist" Hier sollte "Sündenschuld / Sündenstrafe" und "Gerechtigkeit Gottes" gegenübergestellt werden.  ;)  Die Thematik Ablässe ist Dir ja bekannt. Da wird auch von Sündenschuld und Sündenstrafe gesprochen. Ich bitte Dich, dass zu berücksichtigen. :-)

Liebe Grüsse und Gottes Segen
Sairo

PS: Danke Dir für die spannende Diskussion !

 

La Salette 1846



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