Autor Thema: Beten lernen!  (Gelesen 17250 mal)

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KleinesLicht

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Re:Beten lernen!
« Antwort #8 am: 12. Oktober 2011, 00:30:41 »
Was ist das, eine innere Verbindung mit Gott?

Man muss sofort betonen, dass sie nicht dasselbe wie ein Gebet oder eine Eucharistiefeier (Gottesdienst) ist. Es genügt nicht automatisch und oberflächig die Psalmen zu beten, die Eucharistie zu feiern, die Heilige Kommunion zu empfangen, Gottes Wort zu lesen oder zu hören, um mit Gott vereinigt zu werden. Es ist wichtig eine tiefe innere Verbindung zu entwickeln.

Die äußere Anwesenheit alleine genügt nicht, um eine innige Verbindung zu Gott herzustellen. Wir müssen auch unser Herz bereiten und für Gott öffnen. Damit schaffen wir einen fruchtbaren Boden, auf dem sich der gute Samen entfalten und sprießen kann. Ohne diesen Boden wird uns Gott fern bleiben. Das spüren außergewöhnliche Seelen und sie setzten deswegen alles daran, ihr religiöses Leben so tief wie möglich zu gestalten und von diesem Weg nicht abzuirren. Diese Seelen wollen Gott so ähnlich wie möglich werden und sie wissen, dass dies ohne innere Verbindung zu Gott kaum möglich ist. ...

Schear-Jaschub

  • Gast
Re:Beten lernen!
« Antwort #9 am: 12. Oktober 2011, 12:15:07 »
Es ist wichtig eine tiefe innere Verbindung zu entwickeln.

Liebes Kleines Licht! Du (bzw. Pater Ljubicic) sprichst mir aus der Seele: diese innere Verbindung ist eine Gnade Gottes, und wir können sie nicht selbst "alleine" entwickeln, sondern nur den Boden bereiten. Ob der Herr ein Samenkorn darein setzen wird, ist seine Sache.

Dass der Herr uns tröstet und uns seine Liebe tatsächlich spürbar im Gebet zeigt, ist für viele ein Glaubensbeweis in sich. Diese Liebeserweise und Tröstungen können derart schön sein, dass wir gar nicht mehr verstehen, was uns die Welt mit all ihren Leckerbissen früher bedeutet hat.

Aber dann gibt es in dieser inneren Verbindung auch jene Zeiten, in denen man meint, gegen eine Wand zu sprechen, oder in denen man es einfach nicht fertigt bringt, seine Seele von seinem materiellen Leib (also der Erdbezogenheit) loszulösen und zu Gott zu erheben. Man spricht Gebete und fühlt, dass sie leer sind, Hülsen, obwohl man gesammelt ist. Man wir ganz klein, und fürchtet etwas falsch gemacht zu haben, denn da ist keine Liebe mehr im Gebet. Diese Trockenheiten sind aber notwendig und sind uns geschenkt, um uns zu überwinden, uns abzutöten und die Tröstungen des Herrn nicht für selbstverständlich oder Zweck des Betens zu nehmen.
« Letzte Änderung: 12. Oktober 2011, 13:37:17 von Schear-Jaschub »

KleinesLicht

  • Gast
Re:Beten lernen!
« Antwort #10 am: 17. Oktober 2011, 22:22:03 »
Worin besteht unsere innige Verbindung zu Gott?

Eine Hilfe bei der Beantwortung dieser Frage kann die Betrachtung der Freundschaft unter Menschen sein. Die menschliche Freundschaft ist die Frucht des Bemühens zweier Personen, die gerne eine engere Beziehung zueinander haben möchten, so dass jede von ihnen das Leben der anderen Person lebt.

Eines Tages haben sie sich durch einen glücklichen Zufall getroffen, ein Gespräch angefangen, und es ist zu einem Austausch der Gedanken gekommen. Und auf einmal über eine Sympathie, haben sie sich verstanden, haben eine Gleichgesinnung in der Art ihres Denkens, ihres Fühlens empfunden.

Das war der Anfang einer Freundschaft, die es noch zu vertiefen und zu vergrößern gilt und, auf die Probe gestellt, zu festigen. Dies wird häufige Treffen, Gespräche untereinander verlangen und den Austausch des Besten, was jede von ihnen besitzt. Wenn sie voneinander getrennt leben müssen, wird es trotzdem eine rege Kommunikation geben. ...

KleinesLicht

  • Gast
Re:Beten lernen!
« Antwort #11 am: 09. November 2011, 01:35:50 »
Wenn sie sich besser kennen gelernt haben, werden sich ihre Seelen untereinander immer mehr angenähert haben. Sie haben schnell gemerkt, dass diese Nähe nicht vollkommen sein kann, wenn zwischen ihnen keine Einigkeit im Willen und Wollen zustande kommt.

Das wären das Ausgangsbild und die Natur einer Freundschaft unter Menschen. Sicherlich können wir im Familienleben den ganzen Reichtum, den das Wort „innige Verbindung“ beinhaltet, ausfindig machen. Solch eine ähnliche Intimität möchte Gott mit uns schaffen, weil er weiß, dass sie die einzige Möglichkeit ist, ihn mit all seinem Reichtum an Liebe kennen zu lernen. Er sucht Seelen, die seine Wünsche verstehen. Er lädt sie ein und vergisst nichts, dass sein Wunsch Realität wird. Das ist eigentlich das Geheimnis der kontemplativen (beschaulichen, betrachtenden) Seelen. An ihnen wird das Wort des Propheten Jeremias wahr: „Sucht ihr mich, so findet ihr mich. Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, lasse ich mich von euch finden“ (Jer 29,13). Auf eine solche Intimität sind wir eingeladen; alle Christen, ohne Unterschied, die wir getauft sind.

Gerade auf der Taufe basiert unsere innige Verbindung zu Gott. Wie viele Christen gibt es und auch geweihte Personen, denen Gott ein völlig Fremder ist, auch wenn sie von ihm das Leben erhalten haben, und der eucharistische Jesus ein vergessener Einsamer, auch wenn er ihnen der (Lebens-) Mittelpunkt sein müsste? Wie viele gibt es, die nie irgendeinen Ausdruck der Liebe, Dankbarkeit und Verehrung gegenüber dem himmlischen Vater und seinem Sohn zeigen.

KleinesLicht

  • Gast
Re:Beten lernen!
« Antwort #12 am: 10. November 2011, 23:12:44 »
Hieraus können wir einige Schlüsse ziehen:

Ohne die Erfüllung des göttlichen Willens gibt es keine wirklich innige Verbindung mit Gott. Das sollte uns klar sein. Aber wir können noch etwas, was nicht so klar ist, hinzufügen – nämlich, dass ohne eine innige Verbindung zu Gott das vollkommene Erfüllen seines Willens nur schwer zu verwirklichen ist. Manchmal scheint uns der Wille Gottes nur schwer verständlich zu sein. Vielleicht durchkreuzt er manchmal sogar unsere Wünsche und Träume.

Vielleicht haben uns schwere Schicksalsschläge ereilt, wie z. B. eine schlimme Krankheit oder ein plötzlicher Todesfall. Wir fragen uns dann: Ist das der Wille Gottes? Unser Verstand kann diese Dinge oftmals nicht fassen. Aber unser Glaube sagt uns: Alles, was geschieht, ist ein Ausdruck der väterlichen Fürsorge Gottes und seiner großen Liebe zu uns. Diese Liebe hilft und nützt uns in einem solchen Augenblick am meisten.

Diese Worte zu hören ist nicht leicht, weil wir die Gedanken Gottes nicht verstehen. Wenn wir denken würden wie er, würden auch wir ganz anders reagieren. Kann denn ein Vater seinem Kind Nahrung geben, die nicht gut für das Kind ist? Wenn er so etwas tun würde, hätte er die Bezeichnung Vater nicht verdient. Man muss eingestehen, dass es durchaus ein ganzes Leben andauern kann, um zu diesen Gedanken zu gelangen. Und ohne eine besondere Gnade ist es nicht möglich. Manchmal steht uns ein schwerer geistlicher Kampf bevor und wir erleben Kalvarientage. ...

KleinesLicht

  • Gast
Re:Beten lernen!
« Antwort #13 am: 05. Dezember 2011, 20:28:03 »
Daher sollten wir jeden Tag um die große Gnade bitten, den Willen Gottes erkennen und erfüllen zu dürfen. Wir sollen darum bete, dass wir sie als Ausdruck der Liebe Gottes verstehen, die weiß, was für uns am besten ist. Doch es genügt nicht, dass der Wille Gottes zur Quelle unseres Lebens wird. Es ist wichtig, den Willen Gottes freiwillig anzunehmen und mit unserem ganzen Wesen zu verwirklichen. Im ernsthaften Bemühen besteht unsere Heiligkeit. Den Grad der Heiligkeit eines Menschen kann man daran erkennen, wie er seine Pflichten erfüllt und wie er sich in bestimmten Situationen und Schwierigkeiten verhält. Das ist ein wichtiges und sicheres Kriterium des Beurteilens.

Verschiedene Personen reagieren, vor dieselben Schwierigkeiten gestellt, nach dem Grad ihrer Verbindung zu Gott. Eine Person wird vollkommen erschöpft sein, eine andere wird versuchen sich den Schwierigkeiten zu widersetzen und hieraus geistlichen Nutzen zu ziehen, für eine dritte Person werden die Schwierigkeiten ein Sprungbrett sein, um sich zu den Knien des Vaters emporzuschwingen und um ihm aufrichtig zu sagen, dass man ihn liebt.

LoveAndPray85

  • Gast
Re:Beten lernen!
« Antwort #14 am: 16. Dezember 2011, 08:46:37 »
Indem wir beten lernen,
lernen wir leben;
und deshalb sollen wir auf dem
Weg mit der Kirche und mit dem
Herrn immer besser beten,
um besser zu leben.


Benedikt XVI.

Offline Hildegard V. B.

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Antw:Beten lernen!
« Antwort #15 am: 30. Juli 2012, 21:25:24 »
Johannes vom Kreuz war mit Theresa von Avila bekannt und schreibt in seinem Buch: Die Dunkle Nacht

immer wieder von der Vernunft und Trockenheit und beten ohne Beteiligung der sinne oder Sammeln von Devotionalien und Büchern.

Er hat Theresa von Avlia ihr selbstgemachtes Kreuz abgenommen, damit sie nicht von äußeren Dingen abgelenkt wurde. Ein sehr

aufschlußreiches Buch, um seinen Glauben zu vertiefen und um von gott geholt zu werden.

 

La Salette 1846



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