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römisch-katholisch => Die Bibel => Thema gestartet von: Admin am 23. März 2015, 07:14:59

Titel: Wie sollen wir die Bibel lesen?
Beitrag von: Admin am 23. März 2015, 07:14:59
Wie sollen wir die Bibel lesen?    ;hqfj

 Petrus schreibt an die Schwestern und Brüder: „Bedenkt dabei vor allem dies: Keine Weissagung der Schrift darf eigenmächtig ausgelegt werden; denn niemals wurde eine Weissagung ausgesprochen, weil ein Mensch es wollte, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben Menschen im Auftrag Gottes geredet (2Petr 1,20f.)". Es war und ist im Grunde der Heilige Geist, durch den und in dem alle Worte der Hl. Schrift Gottes Worte sind. Und genauso sollen wir die Bibel lesen: im Heiligen Geist!
 Wollen wir „im Heiligen Geist" lesen, hat das natürlich auch Folgen auf unsere persönliche Befindlichkeit. In welcher Stimmung und Atmosphäre lesen wir die Bibel? Sind unsere Gedanken dabei und sind sie offen für die Einhauchungen des Heiligen Geistes? Auch Passagen, die wir oft und immer wieder hören, wollen in uns etwas bewirken und dieses mal vielleicht etwas anderes als bisher. Lesen wir die Bibel also als „vom Heiligen Geist Verwandelte".
 Das hat nichts zu tun mit mehr oder weniger Intelligenz, sondern mit der Liebe. Die Heilige Schrift sollen wir mit einem liebenden Herzen lesen; mit einem Herz, das sich ganz und gar von der Empfindung durchdringen lässt: Gott spricht zu mir! So soll in uns endlich ein Herz wohnen, das es nach dem Wort Gottes verlangt wie den Propheten Jeremia:
 Du hast mich betört, o Herr, und ich ließ mich betören; du hast mich gepackt und überwältigt... sagte ich aber: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen sprechen!, so war es mir, als brenne in meinem Herzen ein Feuer, eingeschlossen in meinem Innern. Ich quälte mich, es auszuhalten, und konnte nicht! (Jer 20,7.9)

 Das eindringlichste Beispiel, wie wir mit der Bibel umgehen sollen, steht in ihr selber. Der Herr spricht zum Propheten Ezechiel: Menschensohn, iss, was du vor dir hast. Iss diese Rolle! Dann geh, und rede zum Haus Israel! (Ez 3,1)
 Das Wort Gottes will verinnerlicht, gründlich durchdacht werden. Wir können und sollen es sogar „essen". Erst wenn wir es „verdaut" haben, wird es uns zum ungeheuren Kraftquell, zur Nahrung. Erst wenn es in uns auch den Weg vom Kopf ins Herz und in den Magen gefunden hat wird es uns und in uns auch etwas „bewegen". Dann werden wir als Jüngerinnen und Jünger Jesu die Welt bewegen und Glauben bringen. Der Mensch lebt nämlich nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt (Mt 4,4 – Dtn 8,3)