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römisch-katholisch => Gebote / Beichte / Sünden => Thema gestartet von: walter420 am 02. August 2013, 09:38:23

Titel: Seht euch bei der Beichte so, wie Gott euch sieht. Denkt tiefer über euch nach.
Beitrag von: walter420 am 02. August 2013, 09:38:23
Ich möchte anhand meines eigenen Lebens ein Beispiel geben, wie die Menschen oft oberflächlich denken, Gott aber das ganz anders sieht. Da ich mich im Beichtspiegel vertieft habe (den Anstoß dazu hat mir übrigens die Geschichte über Gloria Polo gegeben), bin ich nun drauf gekommen, dass ich eine schwere Sünde begangen habe, über die ich lange nicht einmal nachgedacht habe.

Ich bin nun seit 7 Jahren verheiratet und bleibe natürlich meiner Frau treu. Also Ehebruch wird mir Gott nie vorwerfen können, dachte ich noch naiv, ich liebe doch meine Frau.
Ja, das stimmt, gegen meine eigene Ehefrau wird ER mir auch keinen Ehebruch vorwerfen können, doch den kann man auch begehen, wenn man selbst keine Partnerin hat, aber unbedingt eine will und daher eine fremde Beziehung nicht akzeptiert.
Als meine Mutter starb, hatte ich noch keine Partnerin. Ich fühlte mich schrecklich einsam und diese Einsamkeit musste unbedingt beendet werden. Jedes Mittel wäre mir recht gewesen, das Alleinleben nun raschest zu beenden, doch jede Frau, die ich kennenlernte, war bereits vergeben. Schliesslich dachte ich, wenn die nächste wieder nicht frei ist, spann ich sie einfach aus. Länger allein bleibe ich jetzt nicht. So passierte es auch. Die nächste versuchte ich immer wieder, von ihrem Freund wegzulocken. Sie blieb aber standhaft, ein halbes Jahr später lernte ich dann jene Frau kennen, die wirklich noch auf mich wartete, meine jetzige Ehefrau.

Nun meine Gedanken und das was mir als Antwort darauf einfiel:
Ich habe meine Frau nie betrogen.
Ja, aber du wolltest aus Eigennutz eine fremde Beziehung sprengen.
Aber die Dame war doch noch nicht verheiratet, also kein Ehebruch.
Wenn sie in ihrem Herzen auch nur vorgehabt hat, ihren Freund zu heiraten, war es doch Ehebruch.
Aber sie hat mich ja zurückgewiesen, ich hatte ja nichts mit ihr.
Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, ist bereits ein Ehebrecher.

Wie man es dreht und wendet, ich habe gesündigt. Leute, seht euch immer so, wie Gott euch sieht. Ich habe diese Verfehlung bereits gebeichtet. Oder sogar Sünden, die mir noch aus der Kinder- und Jugendzeit einfielen. Ich sagte, und wenn es 50 Jahre zurückliegt, vor Gott verjährt nichts, was man nicht bereut. Jetzt fühle ich mich befreit.

Gott segne Euch!