Unsere Hoffnung: Die Jugend? - Ein positiver Blick
[/size]
Papst Benedikt XVI. weist am Ende seines Vorwortes zum Jugendkatechismus YOUCAT auf folgendes hin: "Als Israel am tiefsten Punkt seiner Geschichte war, rief Gott nicht die Großen und Angesehenen, sondern einen Jugendlichen namens Jeremias zu Hilfe. Jeremias fühlte sich überfordert: 'Ach, mein Gott und Herr, ich kann doch nicht reden, ich bin ja noch so jung' (Jer 1,6). Doch Gott ließ sich nicht beirren: 'Sag nicht: Ich bin noch so jung. Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden' (Jer 1,7)." Davor schon schrieb er zuversichtlich: "Manche Leute sagen mir: Junge Menschen von heute interessiert das nicht. Ich bestreite das und bin sicher, recht zu behalten. Junge Menschen von heute sind nicht so oberflächlich, wie man ihnen unterstellt. Sie wollen wissen, worum es im Leben wirklich geht."
Erzbischof Lefebvre schreibt in „Unser Grund zur Hoffnung“:
„Noch ein Grund zur Hoffnung: Der Heilige Geist, der in vielen jungen Menschen am Wirken ist, wie bei einem neuen Pfingsten. Wie kann es sein, daß sich diese jungen Leute, ebenso ansehnlich, ebenso begeisterungsfähig, ebenso leidenschaftlich wie diejenigen, in deren Mitte sie leben, sich nicht haben anstecken lassen von der Auflehnung, vom Geist der Unbotmäßigkeit, oder vom Haschen nach Genüssen, wieso konnten sie dem Einfluß einer geistig und oft sittlich verkommenen Umgebung entfliehen? Hier ist ein Wunder, das sich unseren Augen immer offensichtlicher darbietet. […]
Die Weltpresse befaßt sich nicht mit diesen Jugendlichen und ihren Tätigkeiten. Sie zieht die „Hippies“, die „Capelloni“ oder andere Arten von Geistesgestörten vor. […]
Eine neue Jugend ersteht, vor einer anderen Jugend, die zerfällt, ihr Gleichgewicht verloren hat, nach Aufstand hungert, nach Zerstörung, nach Widerspruch. Alle unsere Bemühungen müssen sich dieser gesunden und wahrhaft christlichen Jugend zuwenden, um sie zu unterstützen.
Von ihr kommen immer mehr die richtigen Berufungen zum Priestertum und zum Ordensstand und gewiß werden aus ihr auch neue Gründungen hervorgehen, die lebensfähig sind, weil sie aus den wahren, überlieferten Quellen der Heiligkeit schöpfen. Aus ihr werden die wahrhaft christlichen Familien hervorgehen, gesunde, kinderreiche Familien, aus ihr werden weitblickende und mutige Staatsbürger kommen, die fähig sind, ihre Glaubensüberzeugungen auf allen Gebieten des privaten und staatlichen Lebens zur Geltung zu bringen.
Ab jetzt ist die Zeit der Kompromisse vorbei, die Zeit des Aneinandervorbeiredens, die Zeit für die dem Teufel hingehaltene Hand; es gibt nur noch Gläubige und Ungläubige, die Anbeter Gottes in der Wahrheit und die Gottlosen; es gibt die Menschen, die an ein persönliches, gesellschaftliches, wirtschaftliches und politisches Sittengesetz glauben, das von Gott gewollt ist und die sich bemühen, sich ihm zu unterwerfen, und es gibt die, die ein sittliches Verhalten erfinden, das ihre selbstsüchtigen Triebe befriedigt.
Wir müssen uns entscheiden; nun hat eine Jugend, die zahlreicher ist als gemeinhin angenommen […] ihre Wahl getroffen wie die Kreuzfahrer früherer Jahrhunderte, oder wie die Söhne des hl. Franziskus; sie vertraut auf das Kreuz Jesu Christi, durch das sie siegen wird.“
In seiner Predigt vom 8. September 1975 in Mariazell erklärt Erzbischof Lefebvre: „Ich mache nichts anderes, als an den Wahrheiten festzuhalten, an denen die Kirche immer festgehalten hat. Darum fühlen sich die jungen Menschen vom Altar, vom heiligen Messopfer angezogen. Was für eine außerordentliche Gnade ist es für einen jungen Menschen, als Diener unseres Herrn zum Altar zu treten, um als ein zweiter Christus das gleiche Opfer darzubringen, das unser Herr selbst dargebracht hat. Es gibt auf Erden nichts schöneres, nichts größeres. Es lohnt sich wahrhaft, das kleine Opfer zu bringen, seine Familie zu verlassen, die Welt zu verlassen, wenn man dafür zum Altar treten darf. Wenn aber dafür das Verständnis verlorengegangen ist, ist auch kein Grund mehr für Priesterberufungen gegeben. Deshalb stehen heute die Priesterseminare leer.“
Am 22. Oktober 1974 hielt Erzbischof Lefebvre in Wien einen Vortrag, in dem er unter anderem sagte: „Wenn man den Geist der Buße, des Opfers, des Gebetes und des Glaubens bewahrt, werden sich [die] jungen Menschen von diesem Geist angezogen fühlen. Sie werden bereit sein, sich mit unserem Herrn Jesus Christus auf dem Altar aufzuopfern und ausgezeichnete Priester zu werden.“
Und in der bereits erwähnten Predigt in Mariazell, meinte er: „Es gibt Berufungen. Die jungen Menschen verlangen danach, sich für eine gute Sache einzusetzen; sie sind heute ebenso hochherzig wie zu anderen Zeiten. Stellen wir ihnen wirkliche Ziele vor Augen, greifbare, erstrebenswerte Ziele, wie es die Kirche immer getan hat! Dann werden auch die Berufungen wieder zum Erblühen kommen.“