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römisch-katholisch => Gebote / Beichte / Sünden => Thema gestartet von: Regine am 24. Oktober 2011, 14:58:01

Titel: Du sollst nicht lügen
Beitrag von: Regine am 24. Oktober 2011, 14:58:01
Ich stehe vor einem Problem, für das ich selber keine rechte Antwort finde. Ich habe einen Leserbrief in einer Bistumszeitung geschrieben, in dem ich den Papst und seine Lehre in Schutz genommen habe vor Kritik einer Redakteurin, die ihn eigentlich nur falsch verstanden hat. Am Tage der Veröffentlichung bin ich von einem Leser, einem unverkennbarer Kirchenkritiker, per Telefon angerufen worden, der mich mit immer wortgewaltigerer Kirchenkritik (endlose Buchzitate) überfahren hat, mir keine Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben und dann den Hörer aufgelegt hat.

Ich würde nun gerne weiterhin Leserbriefe schreiben, v.a. weil in unserer Bistumszeitung die kritisierenden Briefe stark in der Mehrheit sind, aber ich will nicht mehr unter meinem richtigen Namen und Wohnort schreiben, um ein Ereignis wie oben nicht noch einmal erleben zu müssen. Ich habe zwei Leserbriefe unter erfundenen Adressen abgeschickt, nun plagt mich aber das Gewissen, ob das nicht eine Sünde ist. Der Papst hat vor wenigen Wochen in Freiburg die "totale Redlichkeit" angemahnt. Ein ernstes Wort!

Wie ist nun mein Vorgehen zu beurteilen: Sünde, oder verantwortbar, weil es ausschließlich zu meinem Personenschutz geschieht? Meine Briefe sind nach wie vor Papsttreu, bibeltreu, der Lehre der Kirche treu, ich greife niemanden an, wahre Respekt und Anstand..., und würde die Briefe auch unter richtigem Namen abschicken und würde sie so vertreten. Aber sinnlos Zielscheibe werden, will ich wirklich nicht mehr, mir fehlt erkrankungsbedingt auch die Kraft dafür. Dann schreibe ich lieber nicht mehr.
Zur Beichte kann ich derzeit wegen Erkrankung nicht gehen, sonst würde ich das Problem dort ansprechen.

Wie seht ihr das?
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: Schear-Jaschub am 24. Oktober 2011, 18:56:21
Liebe Lysa!

Ich würde mir also keine Gedanken machen, du erreichst eh nicht die Menschen denen es helfen würde, sondern genau die Leute die von der Wahrheit abgestoßen und provoziert werden, und die dann natürlich gereizt bis militant auf deine Einwände reagiert.

So einfach wie wendelinus würde ich das nicht sehen. Ich finde es großartig, was Du getan hast und kann nur hoffen, dass viele Menschen gerade in eher christus-fernen Medien den Glauben vertreten. Sollte man jemanden provozieren, sollte man Stein des Eckstoßes für die Leser werden, dann ist das doch gut! Christus hat dasselbe getan!

Zu deinem Problem:
Aus deiner Schilderung schließe ich, dass der Leserbrief nur abgedruckt wird, wenn Name und Adresse beigefügt werden. (ansonsten wärs ja kein Problem... vielleicht aber lässt die Redaktion stattdessen eine email-Adresse zu? Emails werden ja auch häufig in Zeitungen als Leserbrief abgedruckt?... wäre das einfachste)

Zu den bereits getätigten Leserbriefen unter falscher Adresse:
Ich nehme nicht an, dass dir bewusst war, dass du Jesus mit deiner Namensverschleierung beleidigen könntest. Du hast es also weder gewusst noch wolltest du Jesus beleidigen. Du wolltest vielmehr Jesus verteidigen, weil du ihn liebst. Ich denke nicht, dass hier eine Sünde vorliegt, aber einen Priester kannst du deswegen natürlich fragen (wie wendelinus ja empfiehlt).

Nun, selbstverständlich wäre von nun an die mutigste und verdienstreichste Art und Weise, Name und Adresse anzugeben.... was aber niemand von dir verlangen wird! Derartige Anrufe, Telefonterror etc können schließlich an psychisches Martyrium grenzen.

Ansonsten sehe ich noch jene Möglichkeit, dass du deinen Leserbrief mit Adresse und Name versiehst, aber mit der Bitte um Nicht-Veröffentlichung der Adresse (aufgrund der vorgefallenen Dinge, die du der Redaktion schildern wirst).

Friede sei mit Dir!
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: sceptic am 24. Oktober 2011, 19:46:13
Ihr macht da ein Problem, wo keines ist.

Viele literarisch Schaffende verwenden Pseudonyme, was ja nichts anderes als ein "falscher Name" ist.
Außerdem soll ja die Sache, der Inhalt des Leserbriefes, sprechen, ohne dass es auf den Autorennamen verstärkt ankäme. Daumen hoch, keine Sünde, weitermachen...
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: Schear-Jaschub am 24. Oktober 2011, 19:59:15
Ihr macht da ein Problem, wo keines ist.

Viele literarisch Schaffende verwenden Pseudonyme, was ja nichts anderes als ein "falscher Name" ist.
Außerdem soll ja die Sache, der Inhalt des Leserbriefes, sprechen, ohne dass es auf den Autorennamen verstärkt ankäme. Daumen hoch, keine Sünde, weitermachen...

Ich bin ja sehr geneigt, deiner Meinung zu folgen, und wollte fast zumindest ähnliches schreiben.
Problem ist: Gibt sie einen falschen Namen an, erschleicht sie sich die Veröffentlichungsmöglichkeit, was der Wahrhaftigkeit widerspricht. Das gilt selbstverständlich nur in dem Fall, indem der "wahre Name" gefordert ist. Vielfach rechnen Redaktionen ja gar nicht mit dem echten Namen, sondern mit Pseudonymen. Ist das der Fall, wäre es natürlich gänzlich unproblematisch :)
Selbiges würde ich annehmen, wenn Pseudonym und Adresse derart gewählt werden, dass die Pseudonymsqualität offensichtlich ist.
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: Regine am 25. Oktober 2011, 16:49:15
Danke für eure guten Rückmeldungen. Eure Gedanken spiegeln die innere Zerreißprobe wieder, die ich durchgemacht hatte.
Fürs erste habe ich mich entschieden, keine Leserbriefe mehr unter falscher Adresse zu schreiben und zur Beichte zu gehen, damit ich meinen Seelenfrieden wieder finde. Danke, Dir, Wendelin, für Deine gute Rückmeldung diesbezüglich.

Ob ich noch weiterhin Leserbriefe schreibe, weiß ich im Moment nicht. Ich warte mal die Reaktion auf meine Leserbriefe ab, sofern sie abgedruckt werden. Mit Verrissen kann ich erfahrungsgemäß schlecht umgehen, sodaß ich das Schreiben wahrscheinlich aufhören würde. Wichtig wäre es aber zweifellos, in den Bistumszeitungen gute Briefe abzudrucken. Wenn wir nicht Sauerteig sind, wer dann? Aber oft werden sie einfach nur missbraucht für neue Machtkämpfe und Wortschlachten – da fragt man dann sich schon, ob das Ganze überhaupt Sinn macht. Vielen fehlt das hörende Herz, sie sind verstockt

Ich hatte mir den Entscheidungsprozess nicht leicht gemacht. In mir war anfänglich eine Not, die ich niemandem wünsche, aber nach einigen Stunden des Nachdenkens war ich immer mehr zur Gewissheit gelangt, daß es verantwortbar ist, die Briefe wegzuschicken. Die Gründe dafür waren: Entscheidend ist in einem Leserbrief der Inhalt, die Kernaussage, und nicht der Name, der drunter steht. Zweitens ist es heute vielfach üblich unter Pseudonymen zu schreiben, in manchen Bereichen sogar überlebensnotwendig (Islamkritik, Konvertiten aus dem Islam). Auch in den Internetforen werden überall als Benutzernamen Pseudonyme verwendet. Drittens geschieht die Sache ausschließlich zu meinem eigenen notwendigen Schutz, also aus einem guten Grund.
Ich hatte bei dieser Entscheidung jene im Blickfeld, denen meine Leserbriefe vielleicht ein Stück weiter verhelfen zu größerer Wahrheit, bei denen es Klick macht. Deshalb habe ich diese Last auf mich genommen in der Hoffnung, jemanden näher zu Gott zu bringen.

Am nächsten Morgen kamen dann aber die Gewissensbisse, die Blickrichtung verschob sich auf meine Seele, und dann kamen auch Schmerz und Tränen, und ich wünschte, ich hätte es nicht getan. Danach kippte ich immer zwischen diesen beiden Blickrichtungen hin und her und habe hier geschrieben.

Ich hätte die Möglichkeit, es einfach einmal mit einem anonymen Leserbrief zu versuchen, unter Angabe des Grundes, warum er anonym ist. Oder ich bitte die Redaktion, nur drunter zu schreiben „Name der Redaktion bekannt“, wie es gelegentlich der Fall ist. Dann sündige ich nicht, und Persönlichkeitsschutz ist auch gewährt. Natürlich ist es egal, was für ein Name unter einem Leserbrief steht, entspricht er aber nicht der Wahrheit - so sage ich mir heute - gerät vielleicht auch ein Schatten über einen noch so leuchtenden Brief!

Wenn man sich die Worte des Papstes von „totaler Redlichkeit“ zu Herzen nimmt, dann kommt man einfach an dem Wörtchen „total“ nicht mehr vorbei. Dann stehen alle Halbherzigkeiten auf dem Prüfstand. Deshalb mache ich mir auch ernsthaft Gedanken über die Benutzernamen in den Internet-Foren, die wohl selten „total redlich“ sind, und zu denen man direkt noch eingeladen wird.
Deshalb die Frage, ob ich meinen Benutzernamen noch einmal ändern kann? (Ein kurzer Beitrag von mir dazu von gestern Abend ging verloren.) Da geht es um nichts anderes. Das Forum heißt sogar noch „Zeugen der Wahrheit“! Ich glaube, wir müssen auch in den Foren radikal umdenken. Jesus ist die Wahrheit, der Widersacher der Vater der Lüge. So einfach verhält sich die Sache, wenn man sie zuspitzt. Wir müssen entscheiden, wem wir dienen wollen!

Liebe Grüße und Gottes Segen für Euch alle.
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: Fanny am 25. Oktober 2011, 17:47:15
Danke Lysa, ;)
das Du unseren guten heiligen Vater verteidigt hast, der den wahren Geist Gottes hat und
wo immer Kritik gegen ihn geht muss man ihn verteidigen, weil das was er bringt im wahren Geist Gottes ist.
Jesus hat bei der Maguerit von Ceveremont gesagt, der Modernismus ist der Teufel und
das erkennen viele nicht in der Kirche.
Der Teufel ist versteckt in der Freimaurerei und in den Modernismus und hat einen Fuß in der Kirche, auch ist zu beobachten das immer mehr Laien am Allerheiligsten rummachen, was allein Aufgabe des Priesters ist. Jesus will auch nur durch knieende Mundkommunion aus den Händen eines Priesters empfangen werden, da gibt es genug Botschaften von Jesu und der Gottesmutter darüber.
Es wird auch nur noch die Liebe gepredigt, aber nicht mehr über die 10 heiligen Gebote und
7 Hauptsünden und die Leute gehen nicht mehr beichten und stecken voller Sünden, das ist auch unsichtbar Wirken des Teufels, er versteckt sich und die Priester reden nicht mehr darüber aber er existiert als Geistwesen, er wirkt in den Gedanken der Menschen kann als Gehörnter auftreten oder als Mensch. In der Esoterik wirkt der Teufel überall und im Satanismus...da gibt es immer mehr Opfer ...
Jesus sagt das Standbild des Teufels ist der Fernseher und die Gottesmutter warnt vor dem Internet wo er auch drinnen wirkt.
Jesus hat gesagt "nach mir kommt einer, aber er hat keine Macht über mich" das ist der Teufel in der Welt, in den Medien, überall, er verstrickt in weltliches und führt von Gott weg, auch der Materialismus, Macht, Gier, Egoismus, Geiz,Ehrgeiz, und die Frauen werden in die Berufswelt verführt zum Geldverdienen, weil sie nach Besitz und Wohlstand streben.
Die Kinder werden vernachlässigt und die Ehen verkommen und man trennt sich viel leichter, weil jeder egoistischer geworden ist... das ist alles der Teufel der unsichtbar wirkt.
Die Gottesmutter hat im im März 2011 gesagt der Teufel verführt jeden, im September 2011 hat sie gesagt das der Teufel jetzt sehr mächtig ist und man sieht überall wo er wirkt....
Die Menschen kennen die Bibel nicht mehr, die Lebensweisheiten die Gott seinen Menschenkindern durch das Wort Jesu den Fleischgewordenen Gott mitgeteilt wurde und kennen auch keine 10 Gebote und keine 7 Hauptsünden mehr....
In der Kirche Gottes darf es keine Zeitgeist geben, das ist der Widersacher und ihm darf man keinen Einlass geben.
Unser Heiliger Vater weiß, das die einzige Wahheit im konservativen traditionellen ist. Heute gibt es auch Falschlehrer das sind die Modernisten.
Jesus hat zu Debora von Manduria und Julia Kim gesagt das er die Traditionelle Messe,
also die alte Messe haben will.
Ich habe auch schon unseren guten heiligen Vater verteidigt, wer ihm treu nachfolgt,
geht den schmalen Weg.

LG Gottes Schutz und Segen

Fanny
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: Anemone am 26. Oktober 2011, 00:34:21

Wenn man sich die Worte des Papstes von „totaler Redlichkeit“ zu Herzen nimmt, dann kommt man einfach an dem Wörtchen „total“ nicht mehr vorbei. Dann stehen alle Halbherzigkeiten auf dem Prüfstand. Deshalb mache ich mir auch ernsthaft Gedanken über die Benutzernamen in den Internet-Foren, die wohl selten „total redlich“ sind, und zu denen man auch noch hofrecht eingeladen wird.
Deshalb die Frage, ob ich meinen Benutzernamen noch einmal ändern kann? (Ein kurzer Beitrag von mir dazu von gestern Abend ging verloren.) Da geht es um nichts anderes. Das Forum heißt sogar noch „Zeugen der Wahrheit“! Ich glaube, wir müssen auch in den Foren radikal umdenken. Jesus ist die Wahrheit, der Widersacher der Vater der Lüge. So einfach verhält sich die Sache, wenn man sie zuspitzt. Wir müssen entscheiden, wem wir dienen wollen!

Liebe Grüße und Gottes Segen für Euch alle.



Liebe Lysa!

Herzlich Willkommen im Forum ZEUGEN DER WAHRHEIT.


Liebe Lysa,

auf Netzwelt sind Nicknames erlaubt. Wir können gegenüber anonymen Öffentlichkeit nicht endlos Vertrauen und überall unsere Namen nennen. Das Mißtrauen gilt also der breiten Öffentlichkeit und nicht gegenüber dem Gesprächspartner! In den Foren hat man auch die Möglichkeit, sich anonym über Probleme auszutauschen, sowie alles sich von der Seele zu reden (ähnlich wie bei der Telefonseelsorge).

Wir verstehen uns hier trotzdem als ZEUGEN DER WAHRHEIT.


Ich habe Anemone genommen weil mir die zarten (Blumen) Anemonen sehr gut gefallen.

(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/91/Anemone_hupehensis_var._japonica_2.jpg/220px-Anemone_hupehensis_var._japonica_2.jpg)

Anemone
Im Christlichen Bereich ist sie Symbol für Erwartung und Hoffnung, Enttäuschung und Vergänglichkeit, Passion Christi, Blut der Heiligen. Die Anemone wird auch Buschwindröschen genannt.

24 Denn
    alles Sterbliche ist wie Gras,/ und alle seine Schönheit ist wie die Blume im Gras.
    Das Gras verdorrt, und die Blume verwelkt;/ 25 doch das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.

    Dieses Wort ist das Evangelium, das euch verkündet worden ist. 24/25, Petrus1.

                

Wie die Frauen
Zions wohl dereinst beim matten Grauen
Jenes Trauertags beisammen standen,
Worte nicht mehr, nur noch Tränen fanden;

So noch heute,
Stehen als in ferne Zeit verstreute
Bleiche Zionstöchter, Anemonen,
In des Nordens winterlichen Zonen.

Vom Gewimmel
Dichter Flocken ist er trüb der Himmel;
Traurig stehen sie, die Köpfchen hängend,
Und in Gruppen sich zusammendrängend.

Also einsam,
Zehn und zwölfe hier so leidgemeinsam,
Da und dort verstreut auf grauer Oede,
Weiße Tüchlein aufgebunden Jede.

Also trauernd,
Innerlich vor Frost zusammenschauernd,
Stehn alljährlich sie als Klagebildnis
In des winterlichen Waldes Wildnis.



Gottes Segen

Anemone
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: Regine am 26. Oktober 2011, 19:31:38
Liebe Anemone,

ich weiß, daß im Netz die Nicknamen üblich sind. Bei wikipedia ist aber auch zu lesen, daß es  diesbezüglich teils regen Streit gibt und auch ausdrücklich der Realname empfohlen wird. Das Umdenken hat also begonnen. Sind die Kinder der Welt schon weiter als die Kinder des Lichts?
Die Gründe berechtigten Misstrauens gegenüber der Öffentlichkeit liegen auf der Hand, aber dann hätte ich mit diesem Argument auch die „Berechtigung“, weiterhin Leserbriefe unter falschen Namen zu veröffentlichen. Aber da gibt es das Gebot, du sollst nicht lügen, was auch meint, man soll sich nicht verstellen, nichts verschleiern, nicht unwahrhaftig sein.

Wenn ich lese, daß der Papst in Freiburg zu uns sagte, daß wir uns „nicht den Maßstäben der Welt angleichen“ sollen, und wir uns „von der menschlichen Umgebung tief unterscheiden“ müssen, dann hätten wir hier so ein Beispiel, bei dem wir den Unterschied machen könnten.
Wenn ich bei der Registrierung hier gelesen hätte, daß man mit Rücksicht auf das achte Gebot bitte seinen richtigen Vornamen verwenden soll und nur bei seelsorgerlichen Problemen einen Decknamen in Erwägung ziehen soll, dann hätte ich mir gedacht: Respekt! Hier wird das Evangelium wirklich gelebt!

Wenn ich bedenke, wie viele tausende male mein richtiger Vorname im deutschsprachigen Raum wohl vergeben ist, wie soll mich da jemand erkennen? Missbrauch und Attacken können auch über Forumsbeiträge geschehen, da schützt auch kein Deckname.

Ich will diesen Gedanken nicht weiter breit treten. Jeder Nutzer, der hier diesen Thread liest, kann sich selber entscheiden, unter welchem Namen er weiter schreibt. Auch ist es Sache der Administratur und Moderatur, zu überlegen und zu entscheiden, ob vielleicht diesbezüglich etwas zum Besseren gewendet wird, vielleicht bei Eröffnen eines neuen Forums.

Ich komme an der „totalen“ Redlichkeit jedenfalls nicht mehr vorbei. Ich erkenne in den Worten des Papstes die Stimme Gottes, und will auf sie hören. Für mich ist es ein Kreuzungspunkt im Tal der Entscheidungen.
Gestern Abend habe ich wie zur Bestätigung in einem Buch gelesen: „Die Liebe zu Jesus ist wesentlich eine Liebe der Bevorzugung. Es ist nicht möglich, zwei Herren zu dienen, denn der Herr, der sich für uns ans Kreuz schlagen ließ, weist ein geteiltes Herz zurück: „Wer mir nachfolgen will, muss sich selbst verleugnen (Mt 16,24)“ Für mich liegt die Betonung auf dem Wörtchen „muß“. (Jean-Francois Villepelée „Die Torheit des Kreuzes. Die heilige Gemma Galgani“, S. 71, Band 2, Parvis-Verlag).
Von der stigmatisierten Gemma wird berichtet, daß es ihr völlig unmöglich war, sich zu verstellen. Ich wünschte, ich wäre so weit!

Liebe Grüße und Gottes Segen
Lysa
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: LoveAndPray85 am 26. Oktober 2011, 21:26:14
Liebe Lysa,

wenn ich mich im Internet "LoveAndPray" oder "Botschafter" oder "Wendelinus" nenne
oder wie auch immer die Mitglieder hier heißen, dann ist das keine Verstellung
und mit Sicherheit keine Sünde.

Sonst wäre es ja auch Sünde, dass man im Orden einen anderen Namen annimmt,
indem man einen Heiligen zum Namenspatron wählt, wie das hier im Forum auch viele machen...
Die meisten wählen sich Nicknames, um damit etwas auszusagen und nicht um
sich irgendwie zu verstellen. Und natürlich zum Schutz, wie Anemone das bereits
erläutert hat.

In privaten Nachrichten schreibe ich mit manchen hier auch mit meinem richtigen
Vornamen.

LG,
LoveAndPray
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: Anemone am 26. Oktober 2011, 23:22:02
Liebe Anemone,

ich weiß, daß im Netz die Nicknamen üblich sind. Bei wikipedia ist aber auch zu lesen, daß es  diesbezüglich teils regen Streit gibt und auch ausdrücklich der Realname empfohlen wird. Das Umdenken hat also begonnen.
Die Gründe berechtigten Misstrauens gegenüber der Öffentlichkeit liegen auf der Hand, aber dann hätte ich mit diesem Argument auch die „Berechtigung“, weiterhin Leserbriefe unter falschen Namen veröffentlichen. Aber da gibt es das Gebot, du sollst nicht lügen, was auch meint, man soll sich nicht verstellen, nichts verschleiern, nicht unwahrhaftig sein.

„Wer mir nachfolgen will, muss sich selbst verleugnen (Mt 16,24)“ Für mich liegt die Betonung auf dem Wörtchen „muß“. Liebe Grüße und Gottes Segen
Lysa


Liebe Lysa,

wenn Du es als falsch erkannt hast, dann tue es nicht mehr.


Liebe Lysa,

Bitte lese im Evangelium das Vorherige Wort unseres Herrn.

Die erste Ankündigung von Leiden und Auferstehung: 16,21-23

Es folgt:

Von Nachfolge und Selbstverleugnung: 16,24-28

Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern:

24 Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
25 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
26 Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis
kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?
27 Der Menschesohn wird mit seinen Engeln in der Hochheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen.
28 Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen.


Gottes Segen

Anemone
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: Andreas777 am 27. Oktober 2011, 00:50:52
Hallo Lysa,

schreib einfach weiter unter einem Pseudonamen und mach dir doch keine Gedanken um nix. Ich hatte sogar lachen müssen um was du dir überhaupt Gedanken machst, aber gut ich bin ja auch von einer anderesen Sorte  ;D
Und wenn du auch nur einen von diesen Vollpfosten in der Bistumszeitung erreichst dann hast mehr gewonnen als wenn nix mehr schreibst. Du kannst ja den richtigen Vornamen angeben wie ich hier. Andreas gibts halt viele Millionen. Den Nachnamen müssen die ja nicht wissen.

Ich war auch in Freiburg und habe den Papst gehört. Aber wer hat schon die „totale“ Redlichkeit ?
Meiner Meinung nach ist der Weg das Ziel. Außerdem hat uns Christus den Geist des Mutes und nicht den Geist der Feigheit gegeben, womit ich aber jetzt nicht sagen will du wärst feige. Steht halt eben auch in der hl.Schrift. Dein Lohn im Himmel wird größer sein wenn du unter einem Pseuydonym die Wahrheit schreibst als wenn du nix mehr schreiben würdest. Meine Meinung.

Gottes Segen
Andreas
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: LoveAndPray85 am 27. Oktober 2011, 06:16:46
Ich war auch in Freiburg und habe den Papst gehört. Aber wer hat schon die „totale“ Redlichkeit ?
Meiner Meinung nach ist der Weg das Ziel. Außerdem hat uns Christus den Geist des Mutes und nicht den Geist der Feigheit gegeben, womit ich aber jetzt nicht sagen will du wärst feige. Steht halt eben auch in der hl.Schrift. Dein Lohn im Himmel wird größer sein wenn du unter einem Pseuydonym die Wahrheit schreibst als wenn du nix mehr schreiben würdest. Meine Meinung.

- Hervorhebung von mir -

Ich weiß jetzt nicht, wie Du den hervogehobenen Satz meinst, aber so kann man diesen Satz auf keinen Fall stehen lassen,
auch wenn er heutzutage sprichwörtlich oder ernst gemeint in vieler Munde ist.
Ich habe dagegen bereits zweimal mit guter Begründung von unterschiedlichen Priestern gehört,
dass nach christlichem Glauben gerade (natürlich!) nicht der Weg das Ziel ist, weil das immer impliziert,
dass das Leben ein reiner Selbstzweck sei...
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: Schear-Jaschub am 27. Oktober 2011, 07:38:44
Lieber Andi! Das, was Lysa schreibt, sei lächerlich? Nun... glaube nur fest daran, vielleicht wird es dann wahrer  ;)

Und der Weg sei das Ziel?
Da bin ich ganz der Meinung von LoveandPray! An diesem Weg-ist-Ziel-Stumpfsinn hängen sich viele esoterischen Sekten samt Buddhismus (Lao Tse, Konfuzius, Buddha) auf...
Aber statt eigene Worte sprechen zu lassen, hier ein Gedicht von Christian Morgenstern (1871-1914):

Wer vom Ziel nicht weiß,
kann den Weg nicht haben,
wird im selben Kreis
all sein Leben traben;
kommt am Ende hin,
wo er hergerückt,
hat der Menge Sinn
nur noch mehr zerstückt.

Wer vom Ziel nichts kennt,
kann's doch heut erfahren;
wenn es ihn nur brennt
nach dem Göttlich-Wahren;
wenn in Eitelkeit
er nicht ganz versunken
und vom Wein der Zeit
nicht bis oben trunken.

Denn zu fragen ist
nach den stillen Dingen,
und zu wagen ist,
will man Licht erringen;
wer nicht suchen kann,
wie nur je ein Freier,
bleibt im Trugesbann
siebenfacher Schleier.
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: Andreas777 am 27. Oktober 2011, 12:00:33
Liebe Loveandpray+ Schear-Jaschub

Ja stimmt, der Satz mit dem der Weg ist das Ziel war unpassend in dem Zusammenhang.
Ich wollte nur damit halt sagen, das sie sich nicht unterkriegen lassen soll wegen den Modernisten in der Zeitung dort und weiter schreiben unter einem Pseudonym.

Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: Regine am 27. Oktober 2011, 16:12:21
Hallo Andreas,

Deine Unkompliziertheit und Frische tun gut. Ich kann gut nachvollziehen, daß du lachen mußtest. Ich weiß, daß ich im Vergleich zu anderen übergewissenhaft bin, aber das läßt sich nicht ablegen. Es ist sogar eine Art "Markenzeichen" von mir. Ich muß immer das Beste aus allem herausholen. Mir war, als ob vor mir jemand stünde, der mir den Weg versperrt und sagt: Entscheide Dich! Wie könnte ich mich gegen Jesus entscheiden? Da war ich einfach in der Pflicht!

Totale Redlichkeit hat wohl niemand, aber es geht darum, sich ihr anzunähern. Weil jeder an einem anderen Punkt steht, sieht für jeden der nächste Schritt hin zur totalen Redlichkeit anders aus. Unbequem ist es immer, wenn man über Fehler stolpert, aber in Wirklichkeit sind sie heilsam, wenn man sie sich dienen läßt.


@alle:
Ich möchte euch allen noch kurz von gestern Abend berichten. Ich bekam einen Telefonanruf von einem Priester i.R. aus einem nahegelegenen Ort, der mir zu meinem Leserbrief gratuliert hat! Ich kann euch gar nicht sagen, was das für eine Erlösung für mich war! Die erste positive Rückmeldung! Das war eine zigfache Entschädigung für den üblen Telefonanruf. Wenn das so ist, daß man dabei auch mit Gleichgesinnten in Kontakt kommt und neue Freunde auf gleicher Wellenlänge gewinnt, dann schreibe ich gerne wieder und nehme mal Ungutes in Kauf. Wir haben lange telefoniert und Adressen ausgetauscht. Ich kann gar niemandem sagen, wie dankbar ich dem Himmel für diesen neuen Kontakt bin.

Wenn irgend jemand von euch in dieser Sache für mich gebetet hat: Ein herzliches Vergelt's Gott!

Danke Jesus! Halleluja!

Lysa
Titel: Re:Du sollst nicht lügen
Beitrag von: Andreas777 am 27. Oktober 2011, 18:51:22
Hallo Lysa,

das finde ich echt gut das mir das mit dem "darüber lachen" nicht übel genommen hast. Da wär so manche(r) schon wieder beleidigt gewesen. Ich bin da halt das genaue Gegenteil aber aktzeptiere trotzdem das du dir eben über sowas Gedanken machst. Deshalb kann man deinem Satz nur voll zustimmen wo du schreibst, das jeder eben an einem anderen Punkt steht und für den dann der nächste Schritt eben ganz anders aussehen kann.
Nun hat sich ja sogar aus was zunächst schlechtem doch noch sogar was positives ergeben und dir hat ein Prister i.R angerufen mit dem dich nun austauschen kannst. Ich hatte aber nicht zu den Betern gehört, aber wie ich die anderen einschätze haben die das gemacht.