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Christsein - Mystik - Gaben, Charismen, Früchte. => Christsein im Alltag => Thema gestartet von: amos am 05. Dezember 2015, 18:45:06

Titel: VON WOCHE ZU WOCHE
Beitrag von: amos am 05. Dezember 2015, 18:45:06
Kontemplativ leben

Ganz bei mir sein,
bei diesem Tag,
dieser Stunde,
diesem Augenblick,
bei dem, wo ich gerade bin,
was ich gerade denke,
was ich gerade tue.

Zeitlosigkeit erfahren,
eine Ahnung von Ewigkeit
hineinlassen
in meine Gegenwart.

In die Tiefe gehen,
auf den Grund sehen,
ohne Worte, ohne Bilder
Gott begegnen.

Gisela Baltes
Titel: Antw:VON WOCHE ZU WOCHE
Beitrag von: amos am 02. Januar 2016, 17:58:56
 
Alles auf Anfang?

Alles auf Anfang -
was für eine Chance, was für ein Glück!
Liebevoller werde ich sein,
geduldiger, gelassener,
weniger Druck will ich machen,
den andern, und mir;
frühzeitig planen,
effizient handeln,
Ängste vermeiden,
das Richtige tun!

Alles auf Anfang - doch
werd ich es schaffen?
Und wenn es misslingt,
der Druck wieder wächst,
die Vorsätze scheitern,
scheitere dann ich?

Nicht alles auf Anfang,
doch Zeit, anzufangen:
gehalten, begleitet, geleitet von ihm!
In ihm sei's begonnen...
...sei Anfang und Ende,
sei alles gelegt!

Dorothee Sandherr-Klemp
Titel: Antw:VON WOCHE ZU WOCHE
Beitrag von: amos am 09. Januar 2016, 18:45:55
 LEUCHTSPUR

Sterne
Vergoldet
oder gelb angemalt;
die Zacken, der Kometenschweif,
mit der Stichsäge ausgeschnitten,
gar nicht so einfach. Das muss man können.

Sterne
Sie sind in unserer Straße aufgetaucht,
an einem trüben Januartag,
gehalten an Stäben
von Kindern mit Kronen auf dem Kopf,
gekleidet in prächtige Gewänder;
eines sogar mit Turban
und dunklem Gesicht.

Sterne
Die Sternkinder haben gesungen,
wir kommen geführt von Gottes Hand,
es hat schön geklungen,
so sicher.
Sie haben in der Dämmerung geleuchtet,
die Sterne.

Dorothee Sandherr-Klemp
Titel: Antw:VON WOCHE ZU WOCHE
Beitrag von: amos am 31. Januar 2016, 18:20:10
LEBEN LERNEN

Heimkehr und Wiederaufbau waren mühsam.
Das Volk ist ermattet.
Und dann das: Esras Bibelmarathon!
Esra liest vom frühen Morgen bis zum Mittag
vor dem Jerusalemer Wassertor
allen, die es hören wollen,
das Gesetz vor: die Lebensweisungen des Herrn.

Unerwartetes  geschieht.
Junge und Alte, Frauen und Männer,
auch Kinder, sofern sie schon etwas verstehen,
strömen zusammen, bleiben zusammen,
als gäbe es etwas umsonst. Es gibt etwas umsonst, gratis!

Mit deiner Weisung leben lernen,
geben lernen, teilen lernen.
Auf die Lesung folgt ein Festmahl,
auf dem schon einmal geübt werden kann:
Die Übervorteilten,
die wieder und wieder Missachteten,
auch sie sind dabei. Auch sie kommen heute
zu ihrem Recht.

Dorothee Sanderr-Klemp
Titel: Antw:VON WOCHE ZU WOCHE
Beitrag von: amos am 29. Februar 2016, 11:59:21

Warum?

Warum das Gemetzel im Tempel?
Warum der Tod der Frommen?
Warum Krankheit?
Warum die 18 Toten in Schiloach,
allesamt vom Turm erschlagen?

Warum trifft es sie? Warum nicht mich?
Warum mich - und nicht dich?
Warum gewinnen die Falschen?
Warum geht es nicht vorwärts
mit dem Guten in der Welt?
Warum

Jesus
erklärt nicht das Leid,
schürt nicht den Hass,
verweist vielmehr die Fragenden
auf sich selbst:
Hört den Aufruf zur Umkehr,
der jetzt ergangen ist.
Macht euch auf den Weg.
Gott kommt
allen entgegen.

Dorothee Sandherr-Klemp
Titel: Antw:VON WOCHE ZU WOCHE
Beitrag von: amos am 15. März 2016, 16:27:26
Wer von euch ohne Sünde ist...


Weil dieser Satz gefallen ist,
wird kein Stein fallen:
WER VON EUCH OHNE SÜNDE IST,
DER WERFE DEN ERSTEN STEIN.

Enger zieht sich der Kreis
der Fänger um Jesus zusammen -
ER öffnet ihn mit einem einzigen Satz:
WER VON EUCH OHNE SÜNDE IST,
DER WERFE DEN ERSTEN STEIN:

Vor diesem Satz
fühlte sich jeder im Recht
und keiner brauchte Recht zu sprechen.
Jetzt aber sieht jeder Einzelne
die verängstigte Frau, die sein Stein
trifft.

Allen wird das Richteramt zugemutet:
Alle nehmen die Lehre an -
die Ältesten zuerst.
Auch die Frau kann neu anfangen:
Jesus hat sie
befreit.

Dorothee Sandherr-Klemp
Titel: Re: VON WOCHE ZU WOCHE
Beitrag von: amos am 28. Juni 2020, 11:46:50

FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE


Sich in die Nachfolge Jesu zu begeben bedeutet, sein Kreuz auf sich zu nehmen -
wir alle haben unser Kreuz... -, um ihn auf seinem Weg zu begleiten, einem
unbequemen Weg, der nicht der Weg des Erfolges, des flüchtigen Ruhmes ist,
sondern jener, der zur wahren Freiheit führt, zu der Freiheit, der uns vom Ego-
ismus und der Sünde befreit. Es geht darum, jener weltlichen Denkart eine ein-
deutige Absage zu erteilen, die das "Ich" und die eigenen Interessen in den Mittel-
punkt des Daseins stellt: das ist nicht das, was Jesus von uns willl! Jesus dagegen
lädt uns ein, das eigene Leben für ihn, für das Evangelium zu verlieren, um es
erneuert, verwirklicht und wahrhaft zu empfangen.
(Papst Franziskus)
Titel: Re: VON WOCHE ZU WOCHE
Beitrag von: amos am 28. Juni 2020, 15:54:09

"DER MENSCH GEWINNT die höhere Daseinsebene nur, indem er
sich durch eine Krise der gesamten Existenz aus dem Bereich des bis da-
hin Erlebten  und Verwirklichten hinausdrängen läßt, indem er sich ent-
scheidet und "seine Seele" wagt. Das wahrhaft gelebte menschliche Dasein
gliedert sich also nach existentiellen Ebenen und nach Wagnissen, die vor
jeder Ebene liegen".
Schott - Meßbuch