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Gebet => Gebete => Thema gestartet von: Hildegard51 am 08. Januar 2013, 07:46:13

Titel: Weihe der Todesstunde an das Unbefleckte Herz Mariens
Beitrag von: Hildegard51 am 08. Januar 2013, 07:46:13

Weihe der Todesstunde an das Unbefleckte Herz Mariens

Erhabene Königin des Weltalls, Mutter Gottes und meine Mutter! Du bist
die weiße Lilie der Heiligsten Dreifaltigkeit: der Allmacht des
Vaters, der Weisheit des Sohnes, der Liebe des Heiligen Geistes
ähnlich, wie kein anderes Geschöpf. Ich glaube, was die heilige
katholische Kirche lehrt, dass Du die Mittlerin aller Gnaden bist,
dass ich einen guten Tod von Dir erhoffen darf, und dass keiner
verloren geht, der in jenem Augenblick von Dir beschützt wird. Darum
komme ich mit grenzenloser Hoffnung zu Dir, meine Sterbestunde Deinem
unbefleckten Herzen anzuvertrauen. Ich bitte Dich durch Jesu Herz und
Wunden: übernimm die ganze Sorge für jenen Augenblick, der über meine
Ewigkeit entscheidet!
Ich übergebe Dir jetzt schon meinen Leib und meine Seele, meine
äußeren und inneren Güter und auch meine Schulden und meine Pflichten,
damit Du darüber verfügest, wie Dein Mutterherz es Dir eingibt.
Ich entsage mir selbst in jeder Hinsicht und überlasse mich restlos
Deinem Wirken. Ich will dann und dort und so sterben, wie Du es für
mich auswählst. Ich vereinige mich mit Dir und Deinem Tod aus meinem
ganzen Herzen. Hole mich tief in Dein Sterben hinein und bekleide
meine Seele dann mit allen Tugenden, die Du in jenen Augenblicken
geübt hast. Lass mich die unendliche Majestät des Vaters so klar
schauen, dass ich versunken in tiefste Anbetung, in reinem Gehorsam
gegen seinen allheiligen Willen sterbe. Lass den Kreuzestod Jesu, des
Erlösers, so erschütternd vor meinem Geiste erstehen, dass ich, ganz
zermalmt von Reueschmerz über meine Sünden und von Verlangen nach
Sühne für meine und der Welt Sünden, alle Schmerzen des Todes und den
Tod selber freudig erdulde und mein Leben in Jesus für die Rettung der
Sünder zum Opfer bringe. Lass aus Deinem unbefleckten Herzen von der
Liebe des Heiligen Geistes eine solche Fülle in mich überströmen, dass
mehr die Liebessehnsucht nach Gott als das Siechtum des Leibes die
Bande zerreiße, die meine Sele noch im Leibe zurückhalten.
Wenn es Dein heiliger Wille ist, so schenke mir die Gnade der heiligen
Sterbesakramente, ich bitte Dich demütig und inständig darum. Bereite
aber meine Seele darauf vor, auf dass die letzte Lossprechung im
kostbaren Blute sie von aller Sünde vollkommen rein wasche; dass die
letzte heilige Kommunion mich in so hohem Grade mit Jesus vereinige,
dass alle Gnaden, die ich im Leben durch meine oder fremde Schuld
verlor, vollkommen ersetzt werden; dass die letzte heilige Ölung so
alle Überbleibsel der Sünden tilge, dass ich ohne Verzug, ohne
Fegfeuer, sofort in die Herrlichkeit Gottes und in die Deine eingehen
kann. Um für solches Gnadenwirken empfangsbereit zu werden, will ich
mich abmühen, auf jede heilige Beicht und jede heilige Kommunion mich
so ernst vorzubereiten, als wäre sie die letzte meines Lebens.
Nach Deinem Vorbild vereinige ich meinen Tod mit dem Tode Jesu und
möchte, dass er so zum Kanal aller Gnaden werde, die Jesus sterbend
verdiente für die ganze Welt. Damit alle dafür empfänglich werden,
rechne, liebste Mutter, diese meine Vorbereitung allen an, die jetzt
im Sterben liegen und noch zum Sterben kommen bis ans Ende der Zeiten.
Durch Dein unbeflecktes Herz opfere ich dem himmlischen Vater den Tod
Jesu auf und den Deinen und meinen in Ihm und mit Ihm und durch Ihn
nach allen seinen Meinungen und im Namen aller Geschöpfe.
So sei denn Dein unbeflecktes Herz, o Maria, das Heiligtum, in dem ich
sterbe; der Altar, auf dem ich eins mit Jesus dem Vater mein Leben zum
Opfer bringe; der feste Turm, der mich wider alle Angriffe der Welt
und der Hölle sicherstellt. Dein Herz sei mir Sarg und Grab, wo ich
der Auferstehung entgegenharre; sei mir die Pforte des Himmels, ja
mein Himmel, wo ich die Herrlichkeit Gottes schaue und genieße die
ganze Ewigkeit.
Jeder Herzschlag und jeder Atemzug, jedes Ave Maria und jede
Aufopferung Jesu sei von nun an ein Amen zu dem, was ich jetzt getan,
bis mein Herz stille steht und meine Seele vom Leibe  befreit jubelnd
emporsteigen darf und unendlich erschüttert von der Herrlichkeit
Gottes der Menscheit Christi und der Deinen, ausdröhnt in ein einziges
ewiges Amen: Amen zu dem, was der Dreieinige Gott für Dich getan und
tut; Amen zu dem, was Du, weiße Lilie der Heiligsten Dreifaltigkeit,
für Gott getan und tust, für Gott den Vater und den Sohn und den
Heiligen Geist, dem durch Dich in Jesus alle Ehre sei von Ewigkeit zu
Ewigkeit. Amen.
Imprimatur: Friburgi Helv., 1. IX. 1964, Th. Perroud, vic. gen.
Kanisius-Verlag, Freiburt/Schweiz, Konstanz/Baden - München 23 -
Frankfurt a.M.