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römisch-katholisch => Liturgie / Heilige Messe => Thema gestartet von: videre am 22. April 2012, 13:52:10

Titel: 3. Sonntag in der Osterzeit
Beitrag von: videre am 22. April 2012, 13:52:10
3. Sonntag in der Osterzeit

Evangelium nach Lukas 24,35-48   ;ksghtr
 
(http://katholisch-informiert.ch/wp-content/uploads/2012/04/Caravaggio-Das-Abendmahl-von-Emaus.jpg)



Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten grosse Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen?
Seht meine Hände und meine Füsse an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füsse. Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und ass es vor ihren Augen.

Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür.


Kommentar zum heutigen Evangelium

Hl. Augustinus (354 – 430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer 238. Predigt

“Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen?”

Diese Stelle des Evangeliums … zeigt uns wirklich, wer Christus ist, und wahrhaftig, wer die Kirche ist…, damit wir verstehen, welche Braut sich dieser göttliche Bräutigam auserwählt hat und wer der Bräutigam dieser heiligen Braut ist… Auf dieser Seite können wir ihren Ehevertrag lesen… Du hast gelernt, dass Christus das Wort ist, das Wort Gottes, verbunden mit einer menschlichen Seele und einem menschlichen Körper… Hier glauben die Jünger, einen Geist zu sehen; sie glauben nicht, dass der Herr einen wirklichen Körper besitzt. Doch da der Herr um die Gefährlichkeit solcher Gedanken wusste, beeilt er sich, sie aus ihrem Herzen zu reissen… “Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füsse an: Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.” Und du, setz dich bei gleich dummen Gedanken kraftvoll mit der Richtschnur des Glaubens, die du empfangen hast, dagegen zur Wehr… Christus ist wahrhaft das Wort, der einzige Sohn des Vaters, ihm gleich, verbunden mit einer wirklich menschlichen Seele und einem wirklichen Leib, frei von jeder Sünde. Dieser Leib ist es, der gestorben ist, dieser Leib ist es, der auferstanden ist, dieser Leib wurde ans Kreuz geschlagen, dieser Leib wurde ins Grab gelegt, dieser Leib thront in den Himmeln. Unser Herr wollte seine Jünger davon überzeugen, dass das, was sie sehen, wirklich Knochen und Fleisch war… Warum wollte er mich von dieser Wahrheit überzeugen? Weil er wusste, wie sehr es zu meinem Wohl gereicht, dies zu glauben, und wie viel ich verlieren würde, wenn ich es nicht glaubte. Glaubt also auch ihr, dass er es ist, der Bräutigam! Hören wir nunmehr, was über die Braut gesagt wird…: “Christus musste leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, in seinem Namen muss man die Umkehr und die Vergeben der Sünden allen Nationen verkünden, angefangen in Jerusalem.” Das ist die Braut… die Kirche ist ausgebreitet über die ganze Erde, sie hat alle Völker in ihren Schoss aufgenommen… Die Apostel sahen Christus und glaubten an die Kirche, die sie nicht sahen. Wir aber, wir sehen die Kirche; glauben wir also an Jesus Christus, den wir nicht sehen. Und indem wir uns an das klammern, was wir sehen, werden wir zu dem gelangen, den wir noch nicht sehen.

Aus: http://katholisch-informiert.ch (http://katholisch-informiert.ch)