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Allgemeines => Neues & Wissenswertes => Thema gestartet von: amos am 30. Juni 2013, 11:16:05
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WAS WURDE EIGENTLICH AUS DER BUNDESLADE?
Mit der "Bundeslade" ist heute eine Truhe mit den Maßen 1,25xo,75x1,25 Metern gemeint, die am Sinai angefertigt wurde, dann von David nach Jerusalem gebracht wurde und unter König Salomo im Tempel aufgestellt worden ist. Was sie genau ist und was sie beinhaltet, ist aber keinesfalls historisch gesichert. Um sie ranken sich viele Mythen.
In den vermutlich ältesten Traditionen des Alten Testaments wie im Buch Josua taucht die Lade zuerst als eine Art Kriegsgerät auf, durch die sich Gottes Gegenwart im Heer Israels zeigt. In anderen Traditionen war sie als Aufbewahrungsort für die Bundesurkunde gedacht oder aber für die Steintafeln, auf denen die Zehn Gebote festgehalten wurden. Den Traditionen gemeinsam ist die Ansicht, dass Gottes Gegenwart auf (nicht in!) dieser Truhe lag.
Daher wurde ihr Deckel mit den Keruben-Engel mit der Zeit immer wichtiger als ihr Inhalt.
Die Lade blieb wohl bis zum Ende der Königszeit Israels (ca. 586 v. Chr.) im Jerusalemer Tempel.
Während die damalige Zerstörung des Tempels bis heute in der jüdischen Tradition ein wichtiges Ereignis geblieben ist, ist das Verschwinden der Bundeslade ohne großes Echo geblieben, wird in der Bibel nicht einmal erwähnt. Vermutlich wurde sie mit dem Tempel zerstört. So ranken sich um das spurlose Verschwinden der Lade viele Legenden.
Schon in der Bibel, in 2 Makkabäer 2,5, wird berichtet, Jeremia habe die Bundeslade auf der Flucht aus Jerusalem mit sich genommen und in einer Höhle am Berg Nebo versteckt.
Dort soll sie unerkannt bleiben "bis Gott seinem Volk wieder gnädig ist".
In der äthiopischen Kirche wird die Legende überliefert, die Lade sei vom gemeinsamen Sohn König Salomos und der Königin von Saba gestohlen und nach Äthiopien gebracht worden. Dort werde sie bis heute in der Kirche der heiligen Maria von Zion in Aksum aufbewahrt, darf aber nicht öffentlich gezeigt werden.
Eine eher populärwissenschaftliche Story besagt:
Die Tempelritter haben sie während der Kreuzzüge in einem Tunnel unter dem Tempelberg gefunden und an einen sicheren Ort gebracht. Das gab Schatzjägern Anlass zu weitreichenden Spekulationen.
Quelle: Autor: Christoph Buysch, neue KIRCHENZEITUNG - Nr. 26