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Verehrung - Heilige - Biographien => Marienverehrung => Thema gestartet von: Misericordia am 07. Februar 2016, 00:07:11

Titel: Die Mystische Stadt Gottes
Beitrag von: Misericordia am 07. Februar 2016, 00:07:11
(https://stephanus-media.gloria.tv/bu/f8nabivfihsbtu4no8gpu40rmnaedp01xzw.png?upstream=bonifacius-media.gloria.tv%2fe&sum=y2gpEUdrg1n5AmJ2vuE-pQ&due=1454846400)

Die Kleine Königin sprach zu Gott „Höchster Herr, unbegreiflicher Gott, wie erweisest du dem unnützesten und ärmlichsten Geschöpfe so grosse Huld? Warum lässt sich deine Grösse mit solch liebenswürdiger Güte zu deiner Dienerin herab, die doch unfähig ist, dafür den gebührenden Dank abzustatten? Der Allerhöchste sieht auf die Magd nieder? Der Allmächtige bereichert die Arme? Der Heilige der Heiligen neigt sich zum Staube? Ich, o Herr, bin klein unter den Geschöpfen; ich verdiene am wenigsten deine Huld. Was soll ich tun in deiner göttlichen Gegenwart? Womit soll ich abzahlen, was ich dir schulde? Was habe ich, o Herr, das nicht dir gehörte? Du gibst nur ja das Sein, das Leben, die Bewegung. Aber ich will mich darüber erfreuen, mein höchstgeliebtes Gut, dass du alles Gute besitzest, das Geschöpf dagegen nicht hat ausser dir und dass es zu deinem Wesen und deiner Glorie gehört, den Niedrigsten zu erhöhen, dem Unnützen huldreich zu sein, dem Nichts das Sein zu schenken, damit auf diese Weise deine Grösse besser erkannt und verherrlicht werde.“

Der Herr antwortete ihr: „Meine Taube, meine Teure, du hast Gnade gefunden in meinen Augen. Du bist meine süsse Freundin, auserwählt für meine Wonne. Ich will dir offenbaren, was ich am meisten von dir wünsche und begehre.“

Diese Worte des Herrn verwundeten das höchst zarte, doch starke Herz der kleinen Königin mit neuem Liebesschmerze. Der Allerhöchste sah dies mit Wohlgefallen und fuhr fort: „Ich bin der Gott der Erbarmungen, und meine Liebe zu den Menschen ist unermesslich gross. Unter so vielen, die mich durch ihre Sünden beleidigt haben, zähle ich einige Gerechte und Freunde, die mir von Herzen gedient haben und noch dienen. Ich habe beschlossen, ihnen zu helfen und ihnen meinen Eingeborenen zu senden, damit ihnen meine Glorie und mir ihr ewiges Lob nicht mehr mangle.“

Das Heiligste Kind Maria gab zur Antwort: „Höchster Herr, allmächtiger König, dein sind die Geschöpfe, dein ist die Macht. Du allein bist der Heilige, der höchste Lenker aller Geschöpfe. Lass dich, o Herr, durch deine Güte bewegen, die Ankunft deines Eingeboren für die Erlösung der Kinder Adams zu beschleunigen. Dass doch der von meinen Voreltern ersehnte Tag erscheine und die Menschen dein ewiges Heil schauten! O Gott meines Herzens, du bist doch ein mitleidsvoller Vater nach welchem deine gefangenen und bedrückten Kinder so sehnsüchtig verlangen? Kann mein Leben etwas zu demselben beitragen, gerne gebe ich es für sie hin.“