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Verehrung - Heilige - Biographien => Heilige und Biographien => Thema gestartet von: velvet am 20. April 2012, 09:35:08

Titel: 21.04. Konrad von Parzham (1818-1894)
Beitrag von: velvet am 20. April 2012, 09:35:08
(http://www.praedica.de/Heilige-Feste/Bilder/Konrad.jpg)

Johann Ev. Birndorfer, wie er mit weltlichem Namen hieß, wurde als einfacher Bauernsohn in Parzham bei Altötting geboren und war von klein auf ein ausgesprochen frommer Mensch. Schon früh wollte er in ein Kloster eintreten, doch er wurde immer wieder abgelehnt. Erst als Dreißigjähriger fand er im Kapuzinerkloster Altötting Aufnahme. Dort erhielt er den Ordensnamen Konrad und bekam bald als Aufgabe den Dienst an der Klosterpforte.
41 Jahre lang wirkte Bruder Konrad an diesem Platz segensreich und half allen, die mit vielerlei Anliegen und Bitten zu ihm kamen, unzähligen Wallfahrern, aber auch Kindern aus den armen Altöttinger Familien. Er zeichnete sich aus durch ein inniges Gebetsleben, seine eucharistische Frömmigkeit, die Verehrung der Gottesmutter und seine Güte und Menschenfreundlichkeit gegenüber allen, die ihm an der Klosterpforte um Hilfe baten.
An seiner Pforte hatte er zwei Fenster, das eine öffnete ihm den Blick zum Altar und Tabernakel der Klosterkirche, das andere war das Fenster, an dem die Menschen zu ihm kamen. Anbetung und Liebesdienst, das waren die beiden Pole seines Lebens. Er schenkte die Liebe, die er von Gott empfing, an die Menschen weiter.
Er wollte allezeit in der Gegenwart Gottes stehen und sein Bemühen war es, die Nächstenliebe in sich und anderen zu bewahren und nie ein Wort zu reden, das wider die Liebe wäre. Dies gelang ihm, weil der Mittelpunkt seines Lebens das Gebet war. Er fand dafür Zeit, trotz seines 18-Stunden-Tages an der Pforte. Stundenlang und nächtelang, jede freie Minuten nutzend, betete er.
Er schreibt über sich selbst:

    Meine Lebensweise besteht nun meistens darin: lieben und leiden, im Staunen und Anbeten und Bewundern der namenlosen Liebe zu uns armen Geschöpfen. In dieser Liebe meines Gottes komme ich an kein Ende. Da hindert nichts, da bin ich immer mit meinem lieben Gott auf das innigste vereint. ...
    Ich rede ganz vertraulich mit Gott, wie ein Kind mit seinem Vater. ... Habe ich gefehlt, dann bitte ich recht demütig, er möge mir wieder verzeihen. Ich will ihn dann umso inniger lieben. Und das Mittel, das ich gebrauche, mich in der Demut und Sanftmut zu üben, ist kein anderes als das Kreuz. Dieses ist mein Buch. Nur ein Blick auf das Kreuz lehrt mich in jeder Gelegenheit, wie ich mich zu verhalten habe.

"Er hat sich, wie es der Herr im Gleichnis empfiehlt, wirklich auf den letzten Platz gesetzt, als demütiger Pfortenbruder. Er konnte von seiner Zelle aus immer auf den Tabernakel hinschauen, immer bei ihm sein. Von diesem Blick her hat er die nicht zu zerstörende Güte gelernt, mit der er den Menschen begegnete, die fast ohne Unterbrechung an seiner Pforte anläuteten. Ihnen allen hat er ohne große Worte durch seine Güte und Menschlichkeit eine Botschaft geschenkt, die mehr wert war als bloße Worte." (Papst Benedikt XVI.)