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römisch-katholisch => Fragen und Themen zum katholischen Glauben => Thema gestartet von: videre am 06. April 2012, 08:54:58

Titel: Karfreitag
Beitrag von: videre am 06. April 2012, 08:54:58
Karfreitag
     
Die Deutung des Todes Jesu


An den Karfreitag erinnert in fast jeder Kirche das Kreuz. Der Freitag hat auch während des Jahres den Charakter des Gedächtnisses an den Tod Jesu. Durch die Herz Jesu-Verehrung wurde diese Tradition noch einmal neu geprägt. Diese Selbstverständlichkeit des Kreuzes gab es im ersten christlichen Jahrtausend nicht. Viele Jahrhunderte lang hatten es die Christen nicht gewagt, Jesus als den Gekreuzigten darzustellen. Wer durch das Kreuz hingerichtet wurde, galt im römischen Reich als ein verachtenswerter Verbrecher. Der Film "Die Passion Christi" hat die Grausamkeit dieses Todes neu vor Augen geführt. Jesus ist zu dem schmerzlichsten und schmählichsten Tod verurteilt worden, den die damalige Zeit kannte. Für seine Anhänger brach alles zusammen. Gott mußte den Messias, der seine Sendung durch Wunder und überzeugende Worte erwiesen hatte, verlassen haben, wenn er von Heiden auf diese Weise umgebracht werden konnte. Von seinen Anhängern war nicht zu erwarten, daß sie aus diesem Sterben Hoffnung schöpfen würden. Gott mußte handeln, wenn dieser Tod nicht das Ende sein sollte.
Jesus hatte durch die Umwidmung des Paschamahles selbst seinen Tod als Sühnopfer gedeutet. Nach dem Mahl geht Jesus mit den Jüngern in einen Garten und ringt im Gebet um den Willen Gottes. Darauf folgt die Gefangennahme. Jesus wird von der jüdischen Obrigkeit verhört und von dieser an den Oberbefehlshaber der römischen Besatzungsmacht überwiesen. Die Verurteilung erfolgt in einem Hin und Her zwischen Pilatus und der jüdischen Obrigkeit, die wiederum die Menge zu steuern vermag. Pilatus bietet eine Amnestie an, die aber einem anderen Verhafteten, Barabbas, zugute kommt. Bevor Jesus zur Kreuzigung geführt wird, wird er gegeißelt und als Pseudokönig verhöhnt. Dann wird er zur Hinrichtungsstätte geführt und gekreuzigt. Selbst hier verspotten ihn noch seine Gegner. Er stirbt und wird beigesetzt.
Es gibt mehrere Motive, warum die jüdische Obrigkeit Jesus beseitigen will, ja glaubt, beseitigen zu müssen. Johannes berichtet von einer Beratung im Hohen Rat. Dabei spielen politischen Überlegungen eine entscheidende Rolle. Jesus könne Auslöser für eine Aufruhrbewegung sein, die von den Römern niedergeschlagen und mit härteren Unterdrückungsmaßnahmen beantwortet würde (Joh 11,45-53). Der Hohepriester Kaiphas spricht den berühmten Satz: "Es ist besser, daß einer für das Volk stirbt, als daß das ganze Volk zugrunde geht." Die Ablehnung des Boten Gottes durch die Juden wird von den Evangelisten als ein Motiv für den Tod Jesu dargestellt. Im Verhör vor dem Hohen Rat wird Jesus der Gotteslästerung überführt, weil er sich als Messias und Sohn Gottes bezeichnet. Vor Pilatus argumentieren die Hohen Priester, daß Jesus die Königswürde beanspruche und damit die Oberhoheit des Kaisers in Frage stellt. Im Bericht vom Prozeß vor der römischen Instanz wird die jüdische Obrigkeit als treibende Kraft dargestellt, während Pilatus schwankt, ob er ein Urteil im Sinne der Ankläger fällen soll.
Wie haben die Christen eine Antwort auf die Frage gefunden, warum Gott den Tod seines Messias hinnehmen konnte? Im Alten Testament finden sie eine Antwort und entdecken die Konturen eines göttlichen Heilsplans. Das Gebet Jesu im Garten drückt aus, daß Jesus sein Leiden als Willen Gottes akzeptiert.
Vater, alles ist dir möglich. Laß diesen Kelch an mir vorübergehen. Doch nicht, was ich will, sondern was du willst geschehe. (Mk 14,36)
Zu den Emmausjüngern sagt der Begleiter, den die beiden dann als Jesus, den Auferstandenen erkennen: Ihr Unverständigen, wie schwer fällt es euch, an all das zu glauben, was die Propheten geweissagt haben. Mußte der Messias nicht dies alles leiden und so in seine Herrlichkeit eingehen. (Lk 24,25-26) Neben dem Buch der Weisheit (2,12-22) finden sich im zweiten Teil des Jesajabuches Lieder von einem Gottesknecht. In dieser Gestalt sehen die ersten Christen das Leiden Jesu gedeutet. Das vierte Lied vom Gottesknecht wird im Karfreitagsgottesdienst gelesen. Einige Verse zeigen bereits, welche Deutungskraft das Lied für die ersten Christen, die ja Juden waren, haben mußte:
Viele haben sich über ihn entsetzt, denn er sah entstellt aus,
nicht wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht mehr die eines Menschen.
Jetzt aber setzt er viele Völker in Staunen, Könige müssen vor ihm verstummen.
Denn wovon ihnen kein Mensch je erzählt hat, das sehen sie nun; was sie niemals hörten, das erfahren sie jetzt …..
Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden,
ein Mann voller Schmerzen, mit der Krankheit vertraut.
Wie ein Mensch, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er bei uns verfemt und verachtet.
Aber er hat unsere Krankheiten getragen und unsere Schmerzen auf sich genommen.
Wir meinten, er sei vom Unheil getroffen, von Gott gebeugt und geschlagen.
Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden mißhandelt.
Weil die Strafe auf ihm lag, sind wir gerettet, durch seine Wunden sind wir geheilt.
Wir hatten uns alle verirrt wie die Schafe, jeder ging für sich seinen Weg.
Doch der Herr warf all unsere Sünden auf ihn.
Er wurde geplagt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf.
Wie ein Lamm, das man wegführt, um es zu schlachten,
und wie ein Schaf, das verstummt, wenn man es schert, so tat auch er seinen Mund nicht auf.
Durch Haft und Gericht kam er ums Leben, doch wen kümmerte sein Geschick?
Er wurde aus dem Land der Lebenden verstoßen und wegen der Verbrechen seines Volkes getötet.
Bei den Gottlosen gab man ihm sein Grab, bei den Verbrechern seine Ruhestätte,
obwohl er kein Unrecht getan hat, und aus seinem Mund kein unwahres Wort kam.
Doch der Herr fand Gefallen an seinem mißhandelten Knecht,
er rettete den, der sein Leben als Sühneopfer hingab…
Nachdem er so vieles ertrug, erblickt er wieder das Licht und wird erfüllt von Erkenntnis …..
denn er gab sein Leben hin und wurde zu den Verbrechern gerechnet.
Er trug die Sünden von vielen und trat für die Schuldigen ein.
(Jesaia 52,13-53, 12) Vgl. auch die anderen Gottesknechtlieder (Jesaia 42,1-9; 49,1-9; 50,4-9).
In seinem Leidensweg erweist sich Jesus nicht nur als der Gerechte. Die Evangelien sehen im Geschick Jesu Gottes Handeln. So wie Jesus seinen Weg gegangen ist, so handelt Gott. Markus führt den Hörer zu dieser Einsicht. Jesus wird nicht durch Machttaten, durch den Erweis von Überlegenheit als Sohn Gottes erkannt, sondern in seinem Tod: Als der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand, ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er:
"Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn." (Mk 15,39)

Entwicklung des Karfreitags
Der Gedächtnistag des Leidens und Sterbens Jesu war ein Tag der Trauer und, um das Mitleiden auszudrücken, ein Tag des Fastens. Dieses Fasten ist schon im 2. Jahrhundert bezeugt. Von daher kommt auch der Brauch, an jedem Freitag zu fasten und damit des Leidens Jesu zu gedenken. Anfangs wurde dieser Tag wohl ohne einen Gottesdienst begangen.
Liturgie
In Jerusalem entstand die Verehrung des Kreuzes, das 320 von der Kaiserin Helena wiedergefunden worden war. Im Westen entwickelte sich ein Gottesdienst mit Lesungen und Gebeten; die Verehrung des Kreuzes wurde schon früh an Orten gepflegt, die eine Reliquie des Kreuzes erhalten hatten. Bis heute wird am Karfreitag keine Messe zelebriert. Erst seit dem 7. Jahrhundert wurde eine Kommunionfeier an den Gebetsgottesdienst angeschlossen. Die Hostien werden bereits in der Gründonnerstags-messe konsekriert. Der Zeitpunkt des Karfreitagsgottesdienstes liegt seit dem Mittelalter am Nachmittag. Die Todesstunde Jesu ist nach den Berichten der Evangelien 15 Uhr. Der Karfreitagsgottesdienst hat in der katholischen Kirche eine eigenständige, sehr alte Liturgie, die ihn von anderen Gottesdiensten unterscheidet. Drei Teile bilden die Feier.
1. Wortgottesdienst
Im Mittelpunkt steht die Passion nach Johannes, der zwei Lesungen vorausgehen. Dieser Wortgottesdienst wird mit den "Großen Fürbitten" abgeschlossen, die ein hohes Alter haben.
2. Kreuzverehrung
Das seit dem 5. Fastensonntag vielerorts durch ein Tuch verhüllte Kreuz wird enthüllt. Dabei wird leitmotivisch der Vers gesungen: "Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt". Priester, Meßdiener und auch die Gläubigen nähern sich mit drei Kniebeugen dem Kreuz und küssen oder verehren es auf andere Weise.
3. Kommunionfeier
Es werden dann die bereits am Gründonnerstag konsekrierten Hostien vom Tabernakel zum Altar gebracht. Darauf folgt dann nur die Kommunionausteilung.
Nach dem Gottesdienst wird der Altar wieder abgeräumt.
Die Darstellung des Leidens Christi in Schauspielen geht auf das Mittelalter zurück. Heute wird die Passion gesungen, oft die von J.S. Bach vertonten. Einiges Brauchtum leitet sich vom Trauercharakter des Tages ab. Der Tag darf nicht durch Tanzen entweiht werden. Der Schmied darf weder Hammer noch Nägel gebrauchen, weil sie Leidenswerkzeuge Christi waren. Man soll am Karfreitag weder ein Tier töten, noch ein Tier schlagen.
Bücher zum Kirchenjahr
© www.kath.de (http://www.kath.de)

Aus:
http://www.kath.de/Kirchenjahr/karfreitag.php (http://www.kath.de/Kirchenjahr/karfreitag.php)

videre
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Johannes, der Bär am 08. April 2012, 19:11:03
Zitat:
"Priester, Meßdiener und auch die Gläubigen nähern sich mit drei Kniebeugen dem Kreuz und küssen oder verehren es auf andere Weise."

Warum wird vor dem Kreuz gekniet? Warum küsst/verehrt man das Kreuz?
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Marcel am 08. April 2012, 20:16:17
Warum wird vor dem Kreuz gekniet? Warum küsst/verehrt man das Kreuz?

Weil es das Zeichen und Mittel unseres Heiles ist: Jesus hat sich für uns – für unsere
Erlösung – am Kreuz hingegeben. Er hat die tiefste Schmach ertragen und sich gedemütigt,
um die Ursünde Satans, den Stolz (»Ich werde nicht dienen!«, lateinisch: »non serviam«),
zunichte zu machen.

Marcel
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Johannes, der Bär am 10. April 2012, 11:53:25
Ich glaube, ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Mir ging es nicht um die Bedeutung des Kreuzes im Leben Jesu und für die Gläubigen, sondern um folgendes (fett markiert):
Warum wird vor dem Kreuz gekniet? Warum küsst/verehrt man das Kreuz?
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Marcel am 10. April 2012, 22:19:14
Ich glaube, ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Mir ging es nicht um die Bedeutung des Kreuzes im Leben Jesu und für die Gläubigen, sondern um folgendes (fett markiert):
Warum wird vor dem Kreuz gekniet? Warum küsst/verehrt man das Kreuz?

Ich weiß nicht, ob ich Dich diesmal richtig verstanden habe: Aber es ist nun mal so, daß
es ohne Kreuz keine Erlösung vom ewigen Tode für uns Menschen gegeben hätte.

Darum verehren wir das Kreuz. Genauer gesagt, das Kruzifix mit dem Bildnis des gekreu-
zigten Herrn. Dabei wird am Karfreitag vor dem Kruzifix gekniet und es werden die Füße
des Gekreuzigten geküßt – als Ehrerbietung und in Dankbarkeit für die Erlösungstat Christi.

Ist es jetzt klarer?

Marcel
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: videre am 10. April 2012, 22:42:00
Zitat
Johannes, der Bär

Ich glaube, ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Mir ging es nicht um die Bedeutung des Kreuzes im Leben Jesu und für die Gläubigen, sondern um folgendes (fett markiert):
Warum wird vor dem Kreuz gekniet? Warum küsst/verehrt man das Kreuz?


Ein Vorbild:


Ein wichtiges Ereignis, in der das Knien im Neuen Testament erwähnt wird, ist die Prostratio Jesu am Ölberg vor seinem Leiden:

(Mt 14,33)
33 Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.


(Mk 14,32 – 36))
32 Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch und wartet hier, während ich bete.
33 Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst,
34 und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht!

35 Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe.

36 Er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst (soll geschehen).


Christentum

Biblische Grundlegung


Es können in der Bibel drei eng mit dem Wort „knien“ verwandte Haltungen unterschieden werden. Die Prostratio – das Sich-zu-Boden-Strecken vor der überwältigenden Macht Gottes -, das im Neuen Testament vorkommende Zu-Füßen-Fallen und das Knien.
Im Einzelnen sind freilich sprachlich die drei Haltungen nicht immer deutlich voneinander trennbar. Das Wort Knien (proskynein) kommt in der Bibel allein im Neuen Testament 59mal vor, davon 24mal in der Offenbarung des Johannes.
Der griechische Begriff bedeutet eigentlich Küssen, wurde jedoch bereits zur Zeit des Neuen Testaments in der Bedeutung durch Niederwerfen Ehre erweisen verwendet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Niederknien (http://de.wikipedia.org/wiki/Niederknien)
und
http://de.wikipedia.org/wiki/Osternacht (http://de.wikipedia.org/wiki/Osternacht)

Das Kreuz ist nicht “nur” ein Symbol des Leidens, sondern auch der Erlösung.
 Unser Herr wurde für die Vergebung unserer Sünden gekreuzigt und ist wieder Auferstanden, “hat den Tod durch den Tod überwunden und denen in den Gräbern das Leben gebracht”.

Einige interessante Anmerkungen finden Sie u.a. In dem Buch “Christus in euch: Hoffnung auf Herrlichkeit” - Orthodoxes Glaubensbuch, ISBN 3-525-56832-0, NE: Heitz Sergius, Vandenhoeck Ruprecht in Göttingen


LG
videre
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Johannes, der Bär am 11. April 2012, 19:26:41
Danke videre, du bist sehr bewandert.

Allerdings, Marcel, und ich möchte dir jetzt nicht widersprechen, fehlt bei dir noch das Verständnis, dass es sich bei dem Kreuz/Kruzifix um eine gegenständlich-bildhafte Darstellung handelt. Es zu verehren macht wenig Sinn, denn es dient als Erinnerung und verkörpert das Geschehene. Und es ist TOT, Jesus aber ist LEBENDIG. Begreife diese Unterscheidung. Jesus ist am Kreuz gestorben, weil es so vorherbestimmt war, mehrmals hat er im Vorfeld davon gesprochen.
Die Jünger Jesu brauchten nach Jesu Tod keine Gegenstände, um sich an die Worte Jesu erinnern zu können, denn sie hatten den Heiligen Geist, welcher "euch an all das erinnern [wird], was ich euch gesagt habe, und euch meine Worte erklären."
Du glaubst an Jesu Taten, Marcel, davon bin ich überzeugt, jetzt glaube auch Jesu Worte, wenn er sagt: "Gott ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden." (Lukas 20,38)
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: videre am 11. April 2012, 21:56:14
Hallo Johannes, der Bär

Haben sich die Menschen, die Christen von den Urkristen entfernt?

Die frühen Christen kannten noch keine Verehrung des Kreuzes. Sie hielten sich an das Verbot der Bilderverehrung in den Zehn Geboten.
Es ist zu lesen >In:

2.Mose 20,4-6 ;ksghtr

4 Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.
5 Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;
6 bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.

Jes 44,6-20 ;ksghtr

5 Der eine sagt: Ich gehöre dem Herrn. Ein anderer benennt sich mit dem Namen Jakobs. Einer schreibt auf seine Hand: für den Herrn. Ein anderer wird ehrenvoll mit dem Namen Israel benannt.
6 So spricht der Herr, Israels König, sein Erlöser, der Herr der Heere: Ich bin der Erste, ich bin der Letzte, außer mir gibt es keinen Gott.
7 Wer ist mir gleich? Er soll sich melden, er tue es mir kund und beweise es mir. Wer hat von Anfang an die Zukunft verkündet? Sie sollen uns sagen, was alles noch kommt.
8 Erschreckt nicht und fürchtet euch nicht! Habe ich es euch nicht schon längst zu Gehör gebracht und verkündet? Ihr seid meine Zeugen: Gibt es einen Gott außer mir? Es gibt keinen Fels außer mir, ich kenne keinen.
9 Ein Nichts sind alle, die ein Götterbild formen; ihre geliebten Götzen nützen nichts. Wer sich zu seinen Göttern bekennt, sieht nichts, ihm fehlt es an Einsicht; darum wird er beschämt.
10 Wer sich einen Gott macht und sich ein Götterbild gießt, hat keinen Nutzen davon.
11 Seht her, alle, die sich ihm anschließen, werden beschämt, die Schmiede sind nichts als Menschen. Sie sollen sich alle versammeln und vor mich treten; dann werden sie alle von Schrecken gepackt und beschämt.
12 Der Schmied facht die Kohlenglut an, er formt (das Götterbild) mit seinem Hammer und bearbeitet es mit kräftigem Arm. Dabei wird er hungrig und hat keine Kraft mehr. Trinkt er kein Wasser, so wird er ermatten.
13 Der Schnitzer misst das Holz mit der Messschnur, er entwirft das Bild mit dem Stift und schnitzt es mit seinem Messer; er umreißt es mit seinem Zirkel und formt die Gestalt eines Mannes, das prächtige Bild eines Menschen; in einem Haus soll es wohnen.
14 Man fällt eine Zeder, wählt eine Eiche oder sonst einen mächtigen Baum, den man stärker werden ließ als die übrigen Bäume im Wald. Oder man pflanzt einen Lorbeerbaum, den der Regen groß werden lässt.
15 Das Holz nehmen die Menschen zum Heizen; man macht ein Feuer und wärmt sich daran. Auch schürt man das Feuer und bäckt damit Brot. Oder man schnitzt daraus einen Gott und wirft sich nieder vor ihm; man macht ein Götterbild und fällt vor ihm auf die Knie.
16 Den einen Teil des Holzes wirft man ins Feuer und röstet Fleisch in der Glut und sättigt sich an dem Braten. Oder man wärmt sich am Feuer und sagt: Oh, wie ist mir warm! Ich spüre die Glut.
17 Aus dem Rest des Holzes aber macht man sich einen Gott, ein Götterbild, vor das man sich hinkniet, zu dem man betet und sagt: Rette mich, du bist doch mein Gott!
18 Unwissend sind sie und ohne Verstand; denn ihre Augen sind verklebt, sie sehen nichts mehr und ihr Herz wird nicht klug.
19 Sie überlegen nichts, sie haben keine Erkenntnis und Einsicht, sodass sie sich sagen würden: Den einen Teil habe ich ins Feuer geworfen, habe Brot in der Glut gebacken und Fleisch gebraten und es gegessen. Aus dem Rest des Holzes aber habe ich mir einen abscheulichen Götzen gemacht und nun knie ich nieder vor einem Holzklotz.
20 Wer Asche hütet, den hat sein Herz verführt und betrogen. Er wird sein Leben nicht retten und wird nicht sagen: Ich halte ja nur ein Trugbild in meiner rechten Hand.

Die früheren Christen hatten das Kreuz als bloßen Gegenstand. Ihnen war nicht das Kreuz wichtig, sondern der gekreuzigte und auferstandene Herr, der nun im Himmel als unser Hoher Priester für uns eintritt.
Zu lesen in:

Hebr. 2,1-8; 4,14-16 ;ksghtr

Gottes Zeugnis für den Sohn
1 Darum müssen wir umso aufmerksamer auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht vom Weg abkommen.
2 Denn wenn schon das durch Engel verkündete Wort rechtskräftig war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam die gerechte Vergeltung fand,
3 wie sollen dann wir entrinnen, wenn wir uns um ein so erhabenes Heil nicht kümmern, das zuerst durch den Herrn verkündet und uns von den Ohrenzeugen bestätigt wurde?
4 Auch Gott selbst hat dies bezeugt durch Zeichen und Wunder, durch machtvolle Taten aller Art und Gaben des Heiligen Geistes, nach seinem Willen.
Die Erniedrigung und Erhöhung des Sohnes
5 Denn nicht Engeln hat er die zukünftige Welt unterworfen, von der wir reden,
6 vielmehr (dem Sohn, darum) heißt es an einer Stelle ausdrücklich: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, oder der Menschensohn, dass du dich seiner annimmst?
7 Du hast ihn nur für kurze Zeit unter die Engel erniedrigt. Du hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt,
8 alles hast du ihm zu Füßen gelegt. Denn als er ihm alles zu Füßen legte, hat er nichts von der Unterwerfung ausgenommen. Jetzt sehen wir noch nicht alles ihm zu Füßen gelegt;
9 aber den, der nur für kurze Zeit unter die Engel erniedrigt war, Jesus, ihn sehen wir um seines Todesleidens willen mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; es war nämlich Gottes gnädiger Wille, dass er für alle den Tod erlitt.
10 Denn es war angemessen, dass Gott, für den und durch den das All ist und der viele Söhne zur Herrlichkeit führen wollte, den Urheber ihres Heils durch Leiden vollendete.
11 Denn er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle von Einem ab; darum scheut er sich nicht, sie Brüder zu nennen
12 und zu sagen: Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, inmitten der Gemeinde dich preisen;
13 und ferner: Ich will auf ihn mein Vertrauen setzen; und: Seht, ich und die Kinder, die Gott mir geschenkt hat.
14 Da nun die Kinder Menschen von Fleisch und Blut sind, hat auch er in gleicher Weise Fleisch und Blut angenommen, um durch seinen Tod den zu entmachten, der die Gewalt über den Tod hat, nämlich den Teufel,
15 und um die zu befreien, die durch die Furcht vor dem Tod ihr Leben lang der Knechtschaft verfallen waren.
16 Denn er nimmt sich keineswegs der Engel an, sondern der Nachkommen Abrahams nimmt er sich an.
17 Darum musste er in allem seinen Brüdern gleich sein, um ein barmherziger und treuer Hoherpriester vor Gott zu sein und die Sünden des Volkes zu sühnen.
18 Denn da er selbst in Versuchung geführt wurde und gelitten hat, kann er denen helfen, die in Versuchung geführt werden.

Weiterhin war das Kreuz für sie auch ein Symbol – nämlich für die Erlösung durch Christus.
Zu lesen in:

Galater 5,11-25 ;ksghtr

11 Man behauptet sogar, dass ich selbst noch die Beschneidung verkündige. Warum, meine Brüder, werde ich dann verfolgt? Damit wäre ja das Ärgernis des Kreuzes beseitigt.
12 Diese Leute, die Unruhe bei euch stiften, sollen sich doch gleich entmannen lassen.
13 Ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder. Nur nehmt die Freiheit nicht zum Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander in Liebe!
14 Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!
15 Wenn ihr einander beißt und verschlingt, dann gebt Acht, dass ihr euch nicht gegenseitig umbringt.
16 Darum sage ich: Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen.
17 Denn das Begehren des Fleisches richtet sich gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber, sodass ihr nicht imstande seid, das zu tun, was ihr wollt.
18 Wenn ihr euch aber vom Geist führen lasst, dann steht ihr nicht unter dem Gesetz.
19 Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar: Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben,
20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen,
21 Neid und Missgunst, Trink- und Essgelage und Ähnliches mehr. Ich wiederhole, was ich euch schon früher gesagt habe: Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben.
22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,
23 Sanftmut und Selbstbeherrschung; dem allem widerspricht das Gesetz nicht.
24 Alle, die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.
25 Wenn wir aus dem Geist leben, dann wollen wir dem Geist auch folgen.


Irgend wann gab es mit dem Kreuz ein Problem,  weil  im dritten Jahrhundert eine Verehrung
von Bildern und Kreuzen anfing.

Einige Priester, Bischöfe und Päpste befürworteten sie, andere wandten sich scharf
 dagegen oder ließen Bilderverehrer sogar verfolgen.
Im Konzil von Nicäa ca. 787nach Christus und beim Konzil in Konstantinopel ca. 842 nach Christus
begann die Bild Verehrung mit Schmuckwerk, Kerzen, Weihrauch,  Küssen und niederfallen vor dem
Kreuzen. Teils war es umstritten in der kat.Kirche, teils erlaubt, das dauerte bis ins 11.Jahrhundert.
Heute hat es sich eingebürgert und wird von wenigen Menschen beachtet, betrachtet und hinterfragt.
Im Kath. Katharismus  hab ich das zweite Gebot nicht gefunden, dagegen ist das
zehnte aufgeteilt in zwei Gebote, so sind es auch wieder zehn.

Geist ist Geist und Materie ist Materie,

videre
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Marcel am 12. April 2012, 01:00:16
Allerdings, Marcel, und ich möchte dir jetzt nicht widersprechen, fehlt bei dir noch das Verständnis, dass es sich bei dem Kreuz/Kruzifix um eine gegenständlich-bildhafte Darstellung handelt.

Das ziehe ich nicht in Zweifel.

Zitat
Es zu verehren macht wenig Sinn, denn es dient als Erinnerung und verkörpert das Geschehene.

Aber es ist wichtig, sehr wichtig sogar, für einen Christen/Katholiken. Ohne Kreuz keine
Erlösung, schrieb ich ja schon. Außerdem gilt das Jesus-Wort:

Mt 16,24: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf
sich und folge mir nach.


Zitat
Und es ist TOT, Jesus aber ist LEBENDIG. Begreife diese Unterscheidung. Jesus ist am Kreuz gestorben, weil es so vorherbestimmt war, mehrmals hat er im Vorfeld davon gesprochen.

Das Bildnis ist nicht lebendig, das stimmt. Aber warum auch? Wir können darin
das Geheimnis unserer Erlösung betrachten: unsere Auferstehung am Jüngsten
Tag, so wie Jesus auch schon auferstanden ist – und zwar nach seinem Leiden
und Tod. Kreuz und Auferstehung gehören untrennbar zusammen. Ohne Kreuz
kein Heil, oder wie wir beten: »Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist
Hoffnung« (Gotteslob, Nr. 205,1).

Was das Verbot der Bilderverehrung angeht, gilt, soweit ich weiß: Es ist erlaubt,
daß Bilder Jesu und der Heiligen verehrt werden, seit Gott in Jesus Mensch ge-
worden ist. (Dafuer habe ich aber jetzt leider keine Quelle.)

Zitat
Die Jünger Jesu brauchten nach Jesu Tod keine Gegenstände, um sich an die Worte Jesu erinnern zu können, denn sie hatten den Heiligen Geist, welcher "euch an all das erinnern [wird], was ich euch gesagt habe, und euch meine Worte erklären."

Den Heiligen Geist haben wir heute natürlich auch. Und ich denke, daß er die Kirche
im Laufe der Zeit dahin geführt hat, das Kreuz als Zeichen des Heiles zu verehren.

Zitat
Du glaubst an Jesu Taten, Marcel, davon bin ich überzeugt, jetzt glaube auch Jesu Worte, wenn er sagt: "Gott ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden." (Lukas 20,38)

Natürlich. Er will das (ewige) Leben des Menschen, des Sünders. Aber das geht
nur über Kreuz und Leiden. (Weil, wie ich schon schrieb, nur so der Satan besiegt
werden kann.)

Marcel
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Johannes, der Bär am 12. April 2012, 20:05:17
Lieber Marcel,

ich danke dir für deine Antwort. Bibelzitate verwende ich sehr gerne. Nicht jeder kennt sie und ihre Zusammenhänge. Derzeit lese ich die Psalmen (seit 2 Tagen) und stelle Zitat- und andere Bezüge zum Neuen Testament her. Obwohl ich das Alte Testament schon dreimal durchgelesen hatte, fallen mir erst jetzt viele Zusammenhänge auf. Bisher (und ich betone "bisher") habe ich dort noch keine Hinweise auf die Bedeutung des Kreuzestodes finden können. Aber ich habe ja erst gerade mit dem gezielten Lesen des AT angefangen.

Du erwähntest das Zitat aus Mt 16,24: "Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach."
Hier ist, wie du weißt, die Bedeutung des Kreuzes wichtig (und nicht, dass man ein Holzkreuz durch die Gegend schleppt). Das und das "sich selbst verleugnen" im Sinne von u. a. "sich selbst nicht in den Mittelpunkt stellen" (Egoismus) hast du sicherlich begriffen.
Allerdings, Marcel, bleiben noch zwei Dinge im Zitat unangesprochen. Erstens heißt es, "wer mein Jünger sein will". Jesus fordert nicht von den Menschen, dass sie seine Jünger sind. Er fordert die dir bekannten wichtigsten Gebote der Nächstenliebe und Gottesliebe.
Zweitens heißt es "und folge mir nach". Jeder, der Jesu Jünger sein will, muss durchmachen, was er durchgemacht hat. Mit ALLEN Konsequenzen.

Zur Auferstehung sage ich soviel:
Joh 3,5-8: "Ich sage dir die Wahrheit!", entgegnete Jesus. "Nur wer durch Wasser und durch Gottes Geist neu geboren wird, kann in Gottes neue Welt kommen! Ein Mensch kann immer nur menschliches Leben zur Welt bringen. Wer aber durch Gottes Geist geboren wird, bekommt neues Leben. Wundere dich deshalb nicht, wenn ich dir gesagt habe: Ihr müsst neu geboren werden. Es ist damit wie beim Wind: Er weht, wie er will. Du hörst ihn, aber du kannst nicht erklären, woher er kommt und wohin er geht. So ist es auch mit der Geburt aus Gottes Geist."
Weil ich gerade drüber bin, zitiere ich mal Ps 17,15: "Mich aber sprichst du frei von Schuld. Mit eigenen Augen werde ich dich schauen dürfen. Satt sehen will ich mich an dir, wenn ich erwache." Es ist von König David.

"Was das Verbot der Bilderverehrung angeht, gilt, soweit ich weiß: Es ist erlaubt, dass Bilder Jesu und der Heiligen verehrt werden, seit Gott in Jesus Mensch geworden ist."
Das habe ich nicht einmal gefordert, denn in diesem Punkt bin ich mir auch nicht sicher. Ich halte es so: Wenn jemandem zur Glaubensausübung es hilfreich ist, eine Darstellung zu Hilfe zu nehmen, warum nicht. Nur, und darauf war vermutlich das Bilderverbot des AT hin gerichtet, soll die Darstellung selber keine Gottheit sein. Oder anders ausgedrückt: Eine Darstellung soll nicht irreführen. Ob jetzt das Kreuz, an dem Jesus starb, oben nur einen Querbalken hatte oder wie bei den meisten Kruzifixen ein "Kreuz" war, verfälscht nicht den Glauben. Gott allerdings als jemanden darzustellen, der von uns Menschen ein Opfer per Gesetz fordert, wäre eine Verfälschung, denn genau das HASST Gott.
Hierbei verweise ich auf Jesaja 1,13:
Der Herr fragt: "Was soll ich mit euren vielen Opfern anfangen? Ich habe genug von euren Schafböcken und dem Fett eurer Mastkälber; das Blut eurer Opfertiere ist mir zuwider, sei es von Stieren, Ziegenböcken oder Lämmern. Ihr kommt zum Tempel und denkt: 'Hier ist Gott gegenwärtig.' Doch in Wirklichkeit zertrampelt ihr nur meinen Vorhof. Wer hat euch das befohlen? Hört endlich mit diesen nutzlosen Opfern auf! Ich kann euren Weihrauch nicht mehr riechen. Ihr feiert bei Neumond und am Sabbat, ihr kommt zu den Festen zusammen, aber ich verabscheue sie, weil ihr an euren Sünden festhaltet. Darum hasse ich alle diese Festversammlungen! Sie sind mir eine Last, ja, sie sind unerträglich für mich! Streckt nur eure Hände zum Himmel, wenn ihr betet! Ich halte mir die Augen zu. Betet, soviel ihr wollt! Ich werde nicht zuhören, denn an euren Händen klebt Blut. Wascht euch, reinigt euch von aller Bosheit! Lasst eure Gräueltaten, hört auf mit dem Unrecht! Lernt wieder, Gutes zu tun! Sorgt für Recht und Gerechtigkeit, tretet den Gewalttätern entgegen, und schafft den Waisen und Witwen Recht!"
Psalm 50,14: "Dank ist das Opfer, das ich von dir erwarte; erfülle die Versprechen, die du mir, dem Höchsten, gegeben hast!"

"Den Heiligen Geist haben wir heute natürlich auch. Und ich denke, daß er die Kirche im Laufe der Zeit dahin geführt hat, das Kreuz als Zeichen des Heiles zu verehren."
Durchaus möglich.

Gestern schrieb ich das mit den "Lebenden", heute habe ich in den Psalmen die Formulierungen "Gott Abrahams" (Ps 47,10) und "Gott Jakobs" (u. a. Ps 20,2) gelesen, wie sie Jesus in Mt 22,32/Mk 12,26/Lk 20,37 verwendet. Ich bin gespannt, auf welche Zusammenhänge (Psalmen<==>NT) ich beim Weiterlesen noch stoße.
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Marcel am 14. April 2012, 00:44:34
Derzeit lese ich die Psalmen (seit 2 Tagen) und stelle Zitat- und andere Bezüge zum Neuen Testament her. Obwohl ich das Alte Testament schon dreimal durchgelesen hatte, fallen mir erst jetzt viele Zusammenhänge auf. Bisher (und ich betone "bisher") habe ich dort noch keine Hinweise auf die Bedeutung des Kreuzestodes finden können.

Soweit ich weiß (ich bin aber kein Experte), wird das Zeichen des Kreuzes im AT
nicht direkt erwähnt. Allerdings gibt es die vier Lieder vom Gottesknecht im Buch
Jesaja, die vom Leiden des Messias für die gefallene Menschheit handeln. Hier
ein Link dazu: ▶ http://www.kath-info.de/gottesknecht.html (http://www.kath-info.de/gottesknecht.html)

Zitat
[…] Nur, und darauf war vermutlich das Bilderverbot des AT hin gerichtet, soll die Darstellung selber keine Gottheit sein. Oder anders ausgedrückt: Eine Darstellung soll nicht irreführen.

Das sehe ich auch so.

Zitat
Ob jetzt das Kreuz, an dem Jesus starb, oben nur einen Querbalken hatte oder wie bei den meisten Kruzifixen ein "Kreuz" war, verfälscht nicht den Glauben. Gott allerdings als jemanden darzustellen, der von uns Menschen ein Opfer per Gesetz fordert, wäre eine Verfälschung, denn genau das HASST Gott.
Hierbei verweise ich auf Jesaja 1,13:
Der Herr fragt: "Was soll ich mit euren vielen Opfern anfangen? Ich habe genug von euren Schafböcken und dem Fett eurer Mastkälber; das Blut eurer Opfertiere ist mir zuwider, sei es von Stieren, Ziegenböcken oder Lämmern. Ihr kommt zum Tempel und denkt: 'Hier ist Gott gegenwärtig.' Doch in Wirklichkeit zertrampelt ihr nur meinen Vorhof. Wer hat euch das befohlen? Hört endlich mit diesen nutzlosen Opfern auf! Ich kann euren Weihrauch nicht mehr riechen. Ihr feiert bei Neumond und am Sabbat, ihr kommt zu den Festen zusammen, aber ich verabscheue sie, weil ihr an euren Sünden festhaltet. Darum hasse ich alle diese Festversammlungen! Sie sind mir eine Last, ja, sie sind unerträglich für mich! Streckt nur eure Hände zum Himmel, wenn ihr betet! Ich halte mir die Augen zu. Betet, soviel ihr wollt! Ich werde nicht zuhören, denn an euren Händen klebt Blut. Wascht euch, reinigt euch von aller Bosheit! Lasst eure Gräueltaten, hört auf mit dem Unrecht! Lernt wieder, Gutes zu tun! Sorgt für Recht und Gerechtigkeit, tretet den Gewalttätern entgegen, und schafft den Waisen und Witwen Recht!"
Psalm 50,14: "Dank ist das Opfer, das ich von dir erwarte; erfülle die Versprechen, die du mir, dem Höchsten, gegeben hast!"

Oder eine andere Stelle aus dem AT, die mir gerade dazu einfällt – Hosea 6,6:
»Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis statt Brandopfer.«

Gott sind also die Opfer zuwider, wenn wir an unseren Sünden, unserer Boshaftig-
keit und unserer Lieblosigkeit festhalten. Das vollkommene Opfer wurde ihm jedoch
durch seinen Sohn Jesus Christus am Kreuz dargebracht (und es wird in jeder hl.
Messe in unblutiger Weise vergegenwärtigt), der damit »die Opfer der Vorzeit voll-
endet hat« (aus der 5. Präfation für die Osterzeit*).

* ▶ Link (http://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz.php?file=..%2Fschott%2Fosterzeit%2Fwoche4%2F..%2F..%2Fgemeinsame_texte%2FPraefationen%2FOsterzeit.htm)

Marcel
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: videre am 14. April 2012, 09:25:13
Liebe Leserinnen / Leser

Eine Prophezeiung welche die Menschen vergessen oder bis heute nicht verstanden haben:

   -damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe-

Aus Jesaja 61    ;ksghtr


1 Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung,

2 damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe, einen Tag der Vergeltung unseres Gottes, damit ich alle Trauernden tröste,

3 die Trauernden Zions erfreue, ihnen Schmuck bringe anstelle von Schmutz, Freudenöl statt Trauergewand, Jubel statt der Verzweiflung. Man wird sie «Die Eichen der Gerechtigkeit» nennen, «Die Pflanzung, durch die der Herr seine Herrlichkeit zeigt».

4 Dann bauen sie die uralten Trümmerstätten wieder auf und richten die Ruinen ihrer Vorfahren wieder her. Die verödeten Städte erbauen sie neu, die Ruinen vergangener Generationen.

5 Fremde stehen bereit und führen eure Herden auf die Weide, Ausländer sind eure Bauern und Winzer.

6 Ihr alle aber werdet «Priester des Herrn» genannt, man sagt zu euch «Diener unseres Gottes». Was die Völker besitzen, werdet ihr genießen, mit ihrem Reichtum könnt ihr euch brüsten.

7 Doppelte Schande mussten sie ertragen, sie wurden angespuckt und verhöhnt; darum erhalten sie doppelten Besitz in ihrem Land, ewige Freude wird ihnen zuteil.

8 Denn ich, der Herr, liebe das Recht, ich hasse Verbrechen und Raub. Ich bin treu und gebe ihnen den Lohn, ich schließe mit ihnen einen ewigen Bund.

9 Ihre Nachkommen werden bei allen Nationen bekannt sein und ihre Kinder in allen Völkern. Jeder, der sie sieht, wird erkennen: Das sind die Nachkommen, die der Herr gesegnet hat.

10 Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.

11 Denn wie die Erde die Saat wachsen lässt und der Garten die Pflanzen hervorbringt, so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor und Ruhm vor allen Völkern.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift

Liebe Grüße

videre
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Johannes, der Bär am 14. April 2012, 13:38:16
"Das vollkommene Opfer wurde ihm jedoch durch seinen Sohn Jesus Christus am Kreuz dargebracht (und es wird in jeder hl. Messe in unblutiger Weise vergegenwärtigt), der damit »die Opfer der Vorzeit vollendet hat«."
Oder wie Jesus sagt: "Nicht auf eure Opfer oder Gaben kommt es mir an, sondern darauf, dass ihr barmherzig seid!"

Ich habe heute in den Psalmen etwas gelesen, was zu videres Beitrag vom 11. April 2012, 21:56:14 thematisch passt:
Ps 97,7 und Ps 101,3:
"Alle, die Götterbilder verehren und mit ihren Götzen prahlen, werden im Erdboden versinken vor Scham. Denn ihre Götter müssen sich dem Herrn unterwerfen."
"Auf unnütze und schädliche Vorhaben lasse ich mich niemals ein. Ich hasse es, wenn sich Menschen bewusst über Gottes Gebote hinwegsetzen. Mir selbst soll das niemand nachsagen!"

Für dich, videre, habe ich noch eine kleine Empfehlung: Wenn es sinnvoll ist, konzentriere dich bei deinen Bibelzitaten bitte auf das Wesentliche. So sind deine Argumente leichter nachzuvollziehen. Den vollen Text im umfangreichen Zusammenhang kann man ziemlich schnell z. B. auf bibleserver.com nachschlagen (das mache ich, wenn ich im Internet nach Bibelstellen suche, denn es werden nach Suchbegriffen oder Bücher/Kapitel/Versangaben die entsprechenden Bibelstellen angezeigt. Ich verwende i. d. R. "Hoffnung für Alle", es gibt aber auch andere, auch in zahlreichen Fremdsprachen). Danke.

videre, was möchtest du mit der Phrase "Geist ist Geist, Materie ist Materie" aussagen?
Ich weiß auch nicht, ob der "kath. Katharismus" (siehe 11. April 2012, 21:56:14 unten) ein Verschreiber war, aber nach ersten Recherchen über Google sieht das nach einem Antonym aus. Laut wikipedia wurden die Anhänger des Katharismus durch die Inquisition als Häretiker verfolgt und vernichtet: "Für die römisch-katholische Kirche stellten die Katharer eine gefährliche und völlig neue Bedrohung dar. Erstmals war in Europa der Versuch, eine Gegenkirche zu etablieren, unternommen worden und regional auch gelungen. In den Augen der Päpste galt die katharische Bewegung als Häresie. Der Begriff Ketzer leitet sich von Katharer ab."

"Eine Prophezeihung, welche die Menschen vergessen oder bis heute nicht verstanden haben..."
Woher willst du das wissen?
Frag einen Armen, dem die Frohe Botschaft gebracht worden ist. Du kannst dir sicher sein, ER HAT diese Prophezeiung verstanden, auch ohne Jesaja gelesen zu haben.
Vielleicht siehst du ihn auch nicht, weil er nicht mehr hilfsbedürftig ist?
Ps 72,12-14: "Denn er rettet den Wehrlosen, der um Hilfe fleht; den Schwachen, dem jeder andere seine Unterstützung versagt. Am Schicksal der Hilflosen nimmt er Anteil und bewahrt sie vor dem sicheren Tod. Er befreit sie von Gewaltherrschaft, ihrer Unterdrückung macht er ein Ende, denn in seinen Augen ist ihr Leben wertvoll."
Psalm 75,11: Er spricht: "Ich werde die Macht der Gottlosen brechen; doch alle, die mir die Treue halten, bringe ich zu Ansehen und Macht."
Wer weiß, vielleicht ist es dein Bürgermeister, der einst die Erfüllung dieser Prophezeiung an sich selbst erlebte. Oder der Schulrektor. Oder ...
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: videre am 14. April 2012, 16:27:50

 Johannes, der Bär


Zitat
"Das vollkommene Opfer wurde ihm jedoch durch seinen Sohn Jesus Christus am Kreuz dargebracht (und es wird in jeder hl. Messe in unblutiger Weise vergegenwärtigt), der damit »die Opfer der Vorzeit vollendet hat«."
Oder wie Jesus sagt: "Nicht auf eure Opfer oder Gaben kommt es mir an, sondern darauf, dass ihr barmherzig seid!"

Der Wortlaut: „durch seinen Sohn Jesus“ kann so verstanden werden,
dass Jesus als eine eigenständige Person gehandelt hat.
Wird Jesus in jeder heiligen Messe in unblutiger weise nur vergegenwärtigt oder geopfert?
Im Katholischen Glauben kommt es auch auf die Opfer an, so viel ich weiß.

Zitat
Ich habe heute in den Psalmen etwas gelesen, was zu videres Beitrag vom 11. April 2012, 21:56:14 thematisch passt:
Ps 97,7 und Ps 101,3:
"Alle, die Götterbilder verehren und mit ihren Götzen prahlen, werden im Erdboden versinken vor Scham. Denn ihre Götter müssen sich dem Herrn unterwerfen."
"Auf unnütze und schädliche Vorhaben lasse ich mich niemals ein. Ich hasse es, wenn sich Menschen bewusst über Gottes Gebote hinwegsetzen. Mir selbst soll das niemand nachsagen!"

Diese Aussage in den Psalmen ist mahnend,  bei der Heiligen Verehrung  geht es
eigentliche nicht um Götter, so kann es anders gesehen werden.

Zitat
Für dich, videre, habe ich noch eine kleine Empfehlung: Wenn es sinnvoll ist, konzentriere dich bei deinen Bibelzitaten bitte auf das Wesentliche.

Wenn ein Leser nicht im Bibelserver nachschauen kann, ist der gesamte Text bessr.


Zitat
videre, was möchtest du mit der Phrase "Geist ist Geist, Materie ist Materie" aussagen?
Ich weiß auch nicht, ob der "kath. Katharismus" (siehe 11. April 2012, 21:56:14 unten) ein Verschreiber war, aber nach ersten Recherchen über Google sieht das nach einem Antonym aus. Laut wikipedia wurden die Anhänger des Katharismus durch die Inquisition als Häretiker verfolgt und vernichtet: "Für die römisch-katholische Kirche stellten die Katharer eine gefährliche und völlig neue Bedrohung dar. Erstmals war in Europa der Versuch, eine Gegenkirche zu etablieren, unternommen worden und regional auch gelungen. In den Augen der Päpste galt die katharische Bewegung als Häresie. Der Begriff Ketzer leitet sich von Katharer ab".

Geist oder besser geistiges ist nicht sichtbar und Materie oder besser materielles ist  sichtbar.

Der kath. „Katharismus“ ist ein kapitaler  Verschreiber   ;fcc        von mir, es geht um das zweite
Gebot das nicht mehr zu finden ist. (Katholischer Katechismus. Die 10 Gebote Gottes)
2. Gebot (Verse 4-6)
Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich liebhaben und meine Gebote halten.


(Interessant was Johannes, der Bär gefunden hat durch mein verschreiben.)


Zitat
"Eine Prophezeiung, welche die Menschen vergessen oder bis heute nicht verstanden haben..."
Woher willst du das wissen?
Frag einen Armen, dem die Frohe Botschaft gebracht worden ist. Du kannst dir sicher sein, ER HAT diese Prophezeiung verstanden, auch ohne Jesaja gelesen zu haben.
Vielleicht siehst du ihn auch nicht, weil er nicht mehr hilfsbedürftig ist?
Ps 72,12-14: "Denn er rettet den Wehrlosen, der um Hilfe fleht; den Schwachen, dem jeder andere seine Unterstützung versagt. Am Schicksal der Hilflosen nimmt er Anteil und bewahrt sie vor dem sicheren Tod. Er befreit sie von Gewaltherrschaft, ihrer Unterdrückung macht er ein Ende, denn in seinen Augen ist ihr Leben wertvoll."
Psalm 75,11: Er spricht: "Ich werde die Macht der Gottlosen brechen; doch alle, die mir die Treue halten, bringe ich zu Ansehen und Macht."
Wer weiß, vielleicht ist es dein Bürgermeister, der einst die Erfüllung dieser Prophezeiung an sich selbst erlebte. Oder der Schulrektor. Oder ...

Wissen ob die Menschen die Prophezeiung von Jesaja61 verstanden haben weiß ich nicht,
übersehen ist  sie jedenfalls geworden.  Privat Offenbarungen werden mehr beachtet und diskutiert. 
Ja wer sind die „Armen“ die ich fragen soll, die Armen die ich kenne sind zum Teil sehr reich an
Liebe, Güte und Barmherzigkeit.  Auch sogenannte Reiche kenne ich, welche sich mit Reichtum brüsten, und doch arm sind.
In  den Psalmen ist zu lesen dass Gewalt und Macht gebrochen werden, nach dem Vers-
„Die Mächtigen stürzt er vom Thron“.
>Ob ein Bürgermeister oder Schulrektor eine Prophezeiung erlebte weiß ich nicht.

Liebe Grüße
videre


Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Johannes, der Bär am 14. April 2012, 19:57:10
Ich hatte mir überlegt, ob ich ein anderes Wort für "Oder" nehme, aber mir viel kein besseres ein. Das "Oder" sollte in diesem Fall nicht differenzieren, sondern ergänzen. Also kein Widerspruch zu dem, was du schriebst.
Einfach aus dem Grund, weil ich mit orthodoxen und katholischen Abläufen und Abwandlungen (mal allgemein ausgedrückt) nicht so viel zu tun habe. Nicht nur, weil ich evangelisch getauft wurde (als Baby), sondern auch in Abläufen und kirchlichen Bräuchen evangelisch (Konfession) geprägt bin.
Allerdings wird man an den (recht neuen) von mir geschriebenen Beiträgen keine Überzeugungs-Starre finden, denn ich nehme als Quelle keine außerbiblischen Schriften her, denn sie gibt genug her. Auch bin ich kein Überzeugungs-Vertreter der evangelischen Kirche. Ich möchte daher auch nicht, weil mich sowas aufregt, aus irgendwelchen Schriften zitieren, um dann zu sagen, dass man die Inhalte der Bibel eben so zu verstehen habe. Nö, mach ich nicht. Wenn ich aus der Bibel zitiere, dann sage ich dazu, wie ICH es verstehe, dann kann man MICH dahinter erkennen. Verständlich?

Welcher Mensch heilig sein soll, ist mir wurscht. Wenn er (der Mensch) getan hat, was Gott wollte, war das seine Aufgabe. Oder (wieder ergänzend) was Jesus sagt (Lukas 17,10): "Das gilt auch für euch. Wenn ihr in meinem Dienst alles getan habt, was ich euch aufgetragen habe, dann sollt ihr sagen: 'Wir sind einfache Knechte und haben nur unseren Auftrag ausgeführt!'" Verständlich?

Der Heilige Geist ist nur für die nicht sichtbar, die ihn nicht sehen wollen. Denn (Matthäus 18,20) "wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen." (Diesmal habe ich ausnahmsweise Luther zitiert, weil ich die Formulierung schöner finde.) Die Dreieinigkeit kennt ihr ja. Verständlich?

Was bibleserver.com betrifft: Woher nimmst du dann die Zitate? Du kopierst sie doch bestimmt auch rein, oder? Ich mach es so, da kann ich mich wenigstens nicht verschreiben und habe mehr Zeit für wichtigere Dinge als Abzuschreiben. Verständlich?

Mir ging es darum, dass in vielen deiner Beiträge die Zitate über fünf oder mehr Verse gehen, obwohl zwei ausgereicht hätten. Das macht die Beiträge dann immer so lang. Wenn der Text kurz ist und die kausalen Bibelzitate hervorgehoben werden, ist das Nachvollziehen einfacher. Und verständlich.

"Die Armen" sind heutzutage schwer zu erkennen, das gebe ich zu. Es geht tatsächlich darum, zu erkennen, wer arm ist und ihr/ihm dann helfen.
Doch Gott hilft auch den Armen, den Schwachen, den Unterdrückten und macht sie groß. Groß genug, damit ihr Leben wertvoll ist (Ps 72,12-14).
Denn er ist selbst groß.
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: videre am 15. April 2012, 16:09:04
Zitat
Johannes, der Bär
Ich hatte mir überlegt, ob ich ein anderes Wort für "Oder" nehme, aber mir viel kein besseres ein. Das "Oder" sollte in diesem Fall nicht differenzieren, sondern ergänzen. Also kein Widerspruch zu dem, was du schriebst.
Einfach aus dem Grund, weil ich mit orthodoxen und katholischen Abläufen und Abwandlungen (mal allgemein ausgedrückt) nicht so viel zu tun habe.

Nicht nur, weil ich evangelisch getauft wurde (als Baby), sondern auch in Abläufen und kirchlichen Bräuchen evangelisch (Konfession) geprägt bin.


Aus dem Judentum heraus entwickelte sich der Christliche Glaube welche auf den Lehren und Predigten von Jesus Christus beruht.
Nach seinem Tod verbreiteten seine Jünger (seine ersten Anhänger) seine Lehre in vielen Ländern.
Ursprung der von Christus gestifteten Kirche:
http://www.kathpedia.com/index.php?title=Kirchengeschichte (http://www.kathpedia.com/index.php?title=Kirchengeschichte)

Im 16.Jahrhundert findet eine ab Spaltung statt, dies geschah, als der Mönch Martin Luther versuchte,
die Kirche zu reformieren und eine neue Glaubensrichtung begründete.
Die Bibel war bist zu der Spaltung nicht ins deutsche übersetzt, die Übersetzung verdanken
die Menschen  dem Mönch Martin Luther.
http://www.bibel-aktuell.org/ (http://www.bibel-aktuell.org/)

Ab diesem Zeitpunkt wurde es auch für Laien das Alte und das Neue Testament zu lesen.

Zusätzliche entstanden sogenannte Katechismen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Katechismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Katechismus)
KATECHISMUS
DER
KATHOLISCHEN KIRCHE
http://www.vatican.va/archive/compendium_ccc/documents/archive_2005_compendium-ccc_ge.html (http://www.vatican.va/archive/compendium_ccc/documents/archive_2005_compendium-ccc_ge.html)

Durch  diese Spaltung begann eine Un- Einheit  welche bist heute besteht.
Mit dieser Feststellung will ich sagen dass die Kommunikation mit Mitmenschen, besonders
aus verschiedenen Konfessionen  Katholisch / Evangelisch komplizierter geworden ist.

Dazu kommt dass  es in der einen hl. Katholischen  und Apostolischen Kirche noch die
Orthodoxe, Anglikanische und sonstige Gruppierungen wie die
Tradi- Priesterbruderschaft St.Pius X gibt.

In der sogenannten Endzeit oder Zeit der Offenbarung wird es immer wertvolle
und wichtiger  dass Menschen aller Glaubensrichtungen miteinander kommunizieren.
Eine einigen, die sogenannte Ökumene wird leider immer wieder  verhindert oder ist der
Reife Prozess noch nicht weit genug fortgeschritten?
Ist es sinnvoll neben einander, statt miteinander zu leben?

 "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun" (Lukas 23,34) ;ksghtr

Diese Worte zeigen auch das vollständige Opfer, das Jesus am Kreuz gebracht hat. Er ist für wirklich jeden Menschen gestorben, ob Freund oder Feind. Vergebung ist selbst für diejenigen möglich, die Jesus ans Kreuz gebracht haben. Und der Glaube und das Vertrauen in Gottes Sohn sind der Schlüssel dieses Geschenk auch anzunehmen.

Liebe Grüße

videre
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Marcel am 16. April 2012, 13:07:29
Zitat
"Das vollkommene Opfer wurde ihm jedoch durch seinen Sohn Jesus Christus am Kreuz dargebracht (und es wird in jeder hl. Messe in unblutiger Weise vergegenwärtigt), der damit »die Opfer der Vorzeit vollendet hat«."
Oder wie Jesus sagt: "Nicht auf eure Opfer oder Gaben kommt es mir an, sondern darauf, dass ihr barmherzig seid!"

Der Wortlaut: „durch seinen Sohn Jesus“ kann so verstanden werden,
dass Jesus als eine eigenständige Person gehandelt hat.

Jesus Christus ist sowohl der Opferpriester als auch die Opfergabe
(das Opferlamm). Siehe hierzu die 5. Präfation für die Osterzeit: ▶ Link (http://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz.php?file=..%2Fschott%2Fosterzeit%2Fwoche4%2F..%2F..%2Fgemeinsame_texte%2FPraefationen%2FOsterzeit.htm).

Zitat
Wird Jesus in jeder heiligen Messe in unblutiger weise nur vergegenwärtigt oder geopfert?
Im Katholischen Glauben kommt es auch auf die Opfer an, so viel ich weiß.

In der heiligen Messe wird das (einmalige und endgültige) Kreuzesopfer Christi
in unblutiger Weise vergegenwärtigt, Jesus wird also geopfert. Er ist natürlich auch
selbst gegenwärtig in den eucharistischen Gestalten.

▶ http://kath-zdw.ch/forum/index.php?topic=1003.msg7307 (http://kath-zdw.ch/forum/index.php?topic=1003.msg7307)

Marcel
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: videre am 16. April 2012, 13:46:18
Zitat
Marcel
In der heiligen Messe wird das (einmalige und endgültige) Kreuzesopfer Christi
in unblutiger Weise vergegenwärtigt, Jesus wird also geopfert.


PRÄFATION FÜR DIE OSTERZEIT IV

Die Erneuerung der ganzen Schöpfung durch das Ostergeheimnis
da unser Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Das Alte ist vergangen,
die gefallene Welt erlöst, das Leben in Christus erneuert.


PRÄFATION FÜR DIE OSTERZEIT V

Christus als Priester und Opferlamm da unser Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Als er seinen Leib am Kreuz dahingab,
 hat er die Opfer der Vorzeit vollendet. Er hat sich dir dargebracht zu unserem Heil, er selbst ist der Priester,
 der Altar und das Opferlamm.


In der Präfation vier und fünf ist nichts geschrieben dass Jesus Christus immer wieder
NEU am Altar geopfert werden soll.

Kann es sein das das Kreuzesopfer Christi am Karfreitag  einmalig und endgültig war?
Bei Glaubensgesprächen mit nicht Katholischen Mitmenschen ist das Oster Geheimnis
immer schwer zu definieren und zu erklären.

Wo steht in der Bibel dass das (einmalige)  Opfer von Jesus Christus immer wieder  in unblutiger Weise vergegenwärtigt
oder wiederholt werden soll?

Liebe Grüße

videre
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Marcel am 16. April 2012, 23:58:29
In der Präfation vier und fünf ist nichts geschrieben dass Jesus Christus immer wieder
NEU am Altar geopfert werden soll.

Das wollte ich auch nie ausdrücken. Deshalb schrieb ja auch von »einmalig und
endgültig«. Es gibt nur ein Opfer Jesu Christi.

Aus dem Katechismus-Kompendium:

280. In welchem Sinn ist die Eucharistie Gedächtnis des Opfers Christi?
1356-1367

Die Eucharistie ist Gedächtnis in dem Sinn, dass sie das Opfer, das Christus
dem Vater am Kreuz ein für allemal für die Menschheit dargebracht hat, gegen-
wärtig und lebendig macht. Der Opfercharakter der Eucharistie tritt schon in
den Einsetzungsworten zutage: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben
wird… Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergos-
sen wird“ (Lk 22, 19–20). Das Opfer des Kreuzes und das Opfer der Euchari-
stie sind ein einziges Opfer. Die Opfergabe und der Opfernde sind dieselben,
nur die Weise des Opferns ist verschieden: blutig am Kreuz, unblutig in der
Eucharistie.


Zitat
Kann es sein das das Kreuzesopfer Christi am Karfreitag  einmalig und endgültig war?

Ja. So verstehe ich die katholische Lehre dazu in den Texten des Katechismus:

Nr. 1362, 1366, 1367: ▶ http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P47.HTM#9O (http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P47.HTM#9O)
Nr. 1382: ▶ http://www.vatican.va/archive/DEU0035/__P48.HTM (http://www.vatican.va/archive/DEU0035/__P48.HTM)

Zitat
Bei Glaubensgesprächen mit nicht Katholischen Mitmenschen ist das Oster Geheimnis
immer schwer zu definieren und zu erklären.

Das sehe ich auch so.

Aus dem ▶ Katechismus-Kompendium (http://www.vatican.va/archive/compendium_ccc/documents/archive_2005_compendium-ccc_ge.html):

112. Welche Bedeutung hat das Pascha-Mysterium Jesu?
571-573

Das Pascha-Mysterium Jesu, das sein Leiden und Sterben, seine Auf-
erstehung und seine Verherrlichung umfasst, ist das Herz des christlichen
Glaubens. Denn im Erlösungstod seines Sohnes Jesus Christus ging der
Heilsplan Gottes ein für allemal in Erfüllung.


Zitat
Wo steht in der Bibel dass das (einmalige)  Opfer von Jesus Christus immer wieder  in unblutiger Weise vergegenwärtigt
oder wiederholt werden soll?

Es wird nicht wiederholt (da es ja einmalig ist), sondern nur gegenwärtig
gesetzt. Wir nehmen also in jeder heiligen Messe am Kreuzesopfer Christi
von Golgotha teil.

Die biblische Grundlage dafür ist m. E. das "Tut dies zu meinem Gedächt-
nis!" von Jesus im Abendmahlssaal bei der Einsetzung des Allerheiligsten
Altarssakramentes, der heiligen Eucharistie.

Lukas 22,19: Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot
und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hin-
gegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis!


1 Korinther 11,23–26: Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch
dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgelie-
fert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist
mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach
dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem
Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr
von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des
Herrn,
bis er kommt.


Hebräer 7,26–27: Ein solcher Hoherpriester war für uns in der Tat notwendig:
einer, der heilig ist, unschuldig, makellos, abgesondert von den Sündern und
erhöht über die Himmel; einer, der es nicht Tag für Tag nötig hat, wie die Hohen-
priester zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des
Volkes; denn das hat er ein für allemal getan, als er sich selbst dargebracht
hat.


(Fettschrift von mir)

Marcel
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: videre am 18. April 2012, 19:27:26


Lieber Marcel, Leserinnen / Leser,

in 1 Korinther 11,23–26 steht geschreiben:
Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgelie-
fert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist
mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach
dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem
Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!



Bekommen wir bei der Kommunion  „nur“  das Brot, also nur einen Teil
von dem was uns Jesus auftrug?



Bei der Orthodoxen Kirche wird vom
Empfang der Heiligen Gaben gesprochen:



 (http://u.jimdo.com/www27/o/s7cd045d14f4f0f73/img/i0cf89436cef226f5/1305919105/std/image.jpg)
 
 
Das Mysterion des heiligen Leibes und Blutes unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus (Sakrament der Kommunion oder Eucharistie): 
 
Die Kommunion ist das Sakrament, in dem der Gläubige Leib und Blut Christi unter der Gestalt von Brot und Wein empfängt. Die Kommunion erfolgt zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben. Das Sakrament der Kommunion erneuert im Menschen das Leben der Gnade in Christus. Wenn wir kommunizieren, d. h. Seinen Leib und Sein Blut empfangen, werden wir selbst als Glieder Seiner Kirche ein Teil Seines Leibes. Die Kommunion wird gewöhnlich in der Kirche bei der Eucharistiefeier, das heißt während der Göttlichen Liturgie, gespendet.
Der Empfang der Heiligen Gaben ist zur Erlangung des ewigen Lebens unbedingt erforderlich. Der Herr spricht im heiligen Evangelium: “Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag“.
 
(http://[url=http://u.jimdo.com/www27/o/s7cd045d14f4f0f73/img/i3405ed8705c48e83/1305919246/std/image.jpg]http://u.jimdo.com/www27/o/s7cd045d14f4f0f73/img/i3405ed8705c48e83/1305919246/std/image.jpg[/url])

 
Einige Hinweise zum Empfang der heiligen Gaben:
 
Die Gläubigen, die in der Göttlichen Liturgie kommunizieren wollen, müssen in einem angemessenen Zeitraum vorher gebeichtet und vom Priester die Absolution bekommen haben. Welcher Zeitraum als angemessen gelten kann, wird von der Tradition der Ortskirche und vom geistlichen Vater (Beichtvater) festgelegt. Auf den Empfang der Kommunion sollte man sich mehrere Tage durch Fasten, verstärktes Gebet, milde Gaben, gute Taten, Enthaltsamkeit von sündigen Werken und sogar Gedanken und dem Verzicht auf verschiedene Arten von Unterhaltung und Vergnügungen vorbereiten.

Am Abend vor der Kommunion sollte man am Abendgottesdienst in der Kirche teilnehmen, da der kirchliche Tag bereits mit dem Vorabend beginnt. Nach dem Gottesdienst sollte man in innerer Gebetshaltung verbleiben. Zu Hause kann man ein wenig essen, aber nur bis 12 Uhr Mitternacht. Nach Mitternacht darf man weder essen noch trinken, noch rauchen (Rauchen ist eine sündige Angewohnheit und wird von der Orthodoxen Kirche verurteilt).

Nach russischem Brauch liest man am Abend die Kanon-Hymnen zum Erlöser, zur Gottesmutter und zum Schutzengel, die im Gebetbuch enthalten sind. Der Morgen beginnt mit den Morgengebeten und der Regel zur Kommunion, obwohl man diese Gebete auch am Vortag lesen kann. Auf den Empfang der Kommunion sollte man sich auch körperlich vorbereiten: sich waschen, schön kleiden usw. Der Kommunikant sollte auf keinen Fall zu spät zum Gottesdienst kommen. Es ist sogar besser, vor Beginn des Gottesdienstes zukommen, Kerzen aufzustellen und sich auf einen passenden Platz zustellen. Zum Empfang der Kommunion versammeln sich alle Kommunikanten beim Ambon (das ist der Platz vor den königlichen Türen der Ikonostase), wohin der Priester den Kelch zur Spendung der heiligen Kommunion aus dem Altar hinausträgt. Man macht einen Kniefall (Proskynesis), legt die Hände kreuzförmig über die Brust, die rechte über die linke, und tritt der Reihe nach zu den Heiligen Gaben heran. Dabei nennt man deutlich seinen christlichen Vornamen und öffnet den Mund für den Empfang der Heiligen Gaben. Nach dem Empfang der Heiligen Gaben küsst man den Fuß des Kelches und geht ohne Verneigung und Kreuzzeichen zum Tisch, wo für die Kommunikanten mit Wein vermischtes warmes Wasser und Prosphoren vorbereitet sind. Nachdem man diesen Wein und eine Prosphore zu sich genommen hat, soll man still für sich den Herrn verherrlichen:

 “Ehre sei Dir, o Gott, Ehre sei Dir, o Gott, Ehre sei Dir, o Gott!” Nach dem Empfang der Kommunion bleiben wir in der Kirche und hören die Dankgebete zum Empfang der Heiligen Gaben.
 
Zusammengefaßt von Thomas Zmija-Horjanyj nach Andreij Lorgus, Michail Dudko, Orthodoxes Glaubensbuch. Eine Einführung in das Glaubens- und Gebetsleben der Russischen Orthodoxen Kirche, Verlag Der Christliche Osten Würzburg 2002.

http://www.orthodoxe-kirche-albstadt.de/unser-glaube/die-kommunion-eucharistie/ (http://www.orthodoxe-kirche-albstadt.de/unser-glaube/die-kommunion-eucharistie/)

Weiter Info:
http://www.orthodoxie-oberfranken.de/sakrament_der_eucharistie_in_der.htm (http://www.orthodoxie-oberfranken.de/sakrament_der_eucharistie_in_der.htm)


Liebe Grüße

videre
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Marcel am 19. April 2012, 02:32:08
in 1 Korinther 11,23–26 steht geschreiben:
Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgelie-
fert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist
mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach
dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem
Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!

Bekommen wir bei der Kommunion  „nur“  das Brot, also nur einen Teil
von dem was uns Jesus auftrug?

Du sprichst die Kelchkommunion an:
▶ http://de.wikipedia.org/wiki/Kelchkommunion (http://de.wikipedia.org/wiki/Kelchkommunion)

Laut katholischer Lehre jedoch ist Christus auch in der eucharistischen Gestalt
des Brotes vollständig enthalten, es reicht also vollkommen aus, nur unter der
Gestalt des Brotes zu kommunizieren. Der Priester kommuniziert ja dann auch
unter der Gestalt des Weines, und damit ist meines Erachtens Jesu Auftrag
zur Gänze erfüllt.

Hier die betreffenden Nummern aus dem Katechismus (1377 und 1390; siehe auch
die Fragen 282 und 284 im ▶ Katechismus-Kompendium (http://www.vatican.va/archive/compendium_ccc/documents/archive_2005_compendium-ccc_ge.html)):

▶ 1377 (http://www.vatican.va/archive/DEU0035/__P47.HTM) Die eucharistische Gegenwart Christi beginnt im Zeitpunkt der Konsekration
und dauert so lange, wie die eucharistischen Gestalten bestehen. In jeder der Gestal-
ten und in jedem ihrer Teile ist der ganze Christus enthalten, so daß das Brechen
des Brotes Christus nicht teilt [Vgl. K. v. Trient: DS 1641 [Vgl. K. v. Trient: DS 1641.].


(K. v. Trient = ▶ Konzil von Trient (http://de.wikipedia.org/wiki/Konzil_von_Trient), 1545–1563;
DS = Denzinger-Schönmetzer, heute DH = ▶ Denzinger-Hünermann (http://de.wikipedia.org/wiki/Enchiridion_Symbolorum))

▶ 1390 (http://www.vatican.va/archive/DEU0035/__P48.HTM) Christus ist unter jeder der beiden Gestalten sakramental gegenwärtig. Deshalb
kann auch dann die ganze Gnadenfrucht der Eucharistie empfangen werden, wenn nur
unter der Gestalt des Brotes kommuniziert wird. Zu Recht ist aus pastoralen Gründen
im lateinischen Ritus diese Art zu kommunizieren am gebräuchlichsten. Doch „ihre vol-
le Zeichenhaftigkeit gewinnt die Kommunion, wenn sie unter beiden Gestalten gereicht
wird. In dieser Form wird das Zeichen des eucharistischen Mahles auf vollkommenere
Art zum Ausdruck gebracht" (IGMR 240). In den ostkirchlichen Riten ist dies die übliche
Art zu kommunizieren.


(IGMR = Institutio Generalis Missalis Romani = Allgemeine Einführung in das Römische
Meßbuch = AEM, ▶ Link (http://www.liturgie.de/aem.html))

Aus der IGMR/AEM:

240. Ihre volle Zeichenhaftigkeit gewinnt die Kommunion, wenn sie unter beiden Ge-
stalten gereicht wird. In dieser Form wird das Zeichen des eucharistischen Mahle auf
vollkommenere Art zum Ausdruck gebracht. Es wird auch deutlich, dass der neue und
ewige Bund im Blut des Herrn geschlossen wurde. Außerdem wird der Zusammenhang
zwischen dem eucharistischen und dem endzeitlichen Mahl im Reich des Vaters besser
erkennbar.

241. Die Seelsorger sollen die Gläubigen, die an einer solchen Feier teilnehmen, in ge-
eigneter Weise an die Aussagen des Konzils von Trient über die Kommunion erinnern.
Vor allem sollen sie darauf hinweisen, dass nach katholischer Lehre Christus ganz und
ungeteilt, das wahre Sakrament unter jeder der beiden Gestalten empfangen wird. Was
die Frucht der Kommunion betrifft, wird denen, die unter einer Gestalt kommunizieren,
keine zum Heil notwendige Gnade vorenthalten.


Marcel
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: videre am 19. April 2012, 12:03:15
Marcel wenn Du schreibst:

Zitat
Laut katholischer Lehre jedoch ist Christus auch in der eucharistischen Gestalt
des Brotes vollständig enthalten, es reicht also vollkommen aus, nur unter der
Gestalt des Brotes zu kommunizieren. Der Priester kommuniziert ja dann auch
unter der Gestalt des Weines, und damit ist meines Erachtens Jesu Auftrag
zur Gänze erfüllt.


Das ist nicht ganz im Sinne und Auftrag von Jesus Christus, genau betrachtet
wurde es nach menschlichem Ermessen gestaltet und in die Praxis umgesetzt.

Beim Lesen von  Hebräer 7.27  und  1.Petrus 3.18  ist in Bezug auf das Opfer,
zu erkennen dass es nicht Tag für Tag dargebracht werden soll.
Das Einmalige Sühne und Erlösungs-Opfer von Jesus Christus ist nicht annähernd
zu widerholen.
„Er hat mit seinem Tod ein für allemal die Sünden der Menschen gesühnt  „

Hebräer 7.27
Die Vollkommenheit des neuen Hohenpriesters
27 Im Gegensatz zu den levitischen Hohenpriestern muss er nicht Tag für Tag Opfer darbringen und muss auch nicht mit einem Opfer für eigene Sünden beginnen, ehe er für die Sünden des Volkes opfern kann. Nein, Jesus hat nur ein einziges Mal ein Opfer dargebracht, nämlich sich selbst, und dieses Opfer gilt für immer.


1.Petrus 3.18
Christus, der Grund unserer Hoffnung
18 Christus selbst hat ja ebenfalls gelitten, als er, der Gerechte, für die Schuldigen starb. Er hat mit seinem Tod ein für allemal die Sünden der Menschen gesühnt  und hat damit auch euch den Zugang zu Gott eröffnet. Ja, er wurde getötet, aber das betraf nur sein irdisches Leben, denn er wurde wieder lebendig gemacht zu einem Leben im Geist.

Bedenklich ist auch die Kommunion durch die  „ungeweihte“  Hand eines  / der Menschen.

Liebe Grüße

viedere
Titel: Antw:Karfreitag
Beitrag von: Marcel am 20. April 2012, 01:38:10
Das ist nicht ganz im Sinne und Auftrag von Jesus Christus, genau betrachtet
wurde es nach menschlichem Ermessen gestaltet und in die Praxis umgesetzt.

Beim Lesen von  Hebräer 7.27  und  1.Petrus 3.18  ist in Bezug auf das Opfer,
zu erkennen dass es nicht Tag für Tag dargebracht werden soll.
Das Einmalige Sühne und Erlösungs-Opfer von Jesus Christus ist nicht annähernd
zu widerholen.
„Er hat mit seinem Tod ein für allemal die Sünden der Menschen gesühnt  „

Es gibt nur ein Opfer Christi, es wird also von daher schon einmal nicht, wie die
Opfer des Alten Bundes, Tag für Tag dargebracht. In der heiligen Messe wird dieses
Opfer auf unblutige Weise gegenwärtig gesetzt. Es ist dasselbe, nämlich nur dieses
eine Opfer Christi.

Jesus sagte: »Tut dies zu meinem Gedächtnis.« Also sollen wir die heilige Messe
durchaus immer wiederholen. Da sehe ich keinen Widerspruch, da damit ja das
(einmalige und endgültige) Opfer selbst nicht wiederholt, sondern nur immer wieder
und zu allen Zeiten gegenwärtig wird.

Zitat
Bedenklich ist auch die Kommunion durch die  „ungeweihte“  Hand eines  / der Menschen.

Dafür hat die Kirche ja einst die Mundkommunion eingeführt.

Marcel