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 Das Martyrium der Apostel und ihre letzte Ruhestätte

Die zwölf Apostel

   
   




  
Die zwölf Apostel / Jünger Jesu / 12 Apostel Christi
Die Apostel, Licht vom Lichte Christi
Apostel sind Gesandte Jesu

Das Martyrium der Apostel und ihre letzte Ruhestätte

Obwohl die Bibel nur den gewaltsamen Tod des Jakobus d. Ä. berichtet (Apg 12,2), hat die Überlieferung (=Tradition) der Nachwelt viele Anhaltspunkte hinterlassen. Todesart und Martyrium sind durch Lebensbildung teilweise überhöht. Ihre Leiber wurden zum Teil mehrmals in andere Gräber überführt.

Hl. Petrus   kopfüber gekreuzigt
Grab im Petersdom

Hl. Paulus   enthauptet
Grab St. Paul vor den Mauern in Rom

   
   

Hl. Andreas   gekreuzigt (Andreaskreuz)
Byzanz/Amalfi/Patras

Hl. Johannes überlebte Martyrium i. siedendem Öl
Grab in Ephesus

   
   

Hl. Jakobus d. Ä.   enthauptet
Grab in Santiago de Compostella (zuerst Jerusalem)

Hl. Bartolomäus   lebendig gehäutet/enthauptet
Grab in Rom

   
   
Hl. Thomas   mit Lanzen durchbohrt
Grab in Ortona
Hl. Philippus   gegeisselt/gekreuzigt/gesteinigt
Grab in Rom
   
   
Hl. Jakobus d. J.   gesteinigt/erschlagen
Grab in Rom
Hl. Matthäus   verbrannt/gesteinigt
Grab in Salerno und Rom
   
   

Hl. Simon d.Z.             gekreuzigt/zersägt
Hl. Judas Thaddäus    mit Beil enthauptet
Beide Apostel Grab im Petersdom

Hl. Matthias   gesteinigt/erschlagen
Grab in Trier

   

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Die zwölf Apostel

Jünger Jesu / 12 Apostel Christi

 

Petrus
Jakobus d. Ä.
Johannes
Andreas
Philippus

 

Bartholomäus
Jakobus d. J.
Judas Thaddäus
Simon der Zelote
Thomas
Matthäus
Matthias

 

 Petrus

 

Petrus

Steckbrief

Petrus
aramäisch kephas   griech. petros   lat.petrus   = der Fels
Erster Name: Simon des Jonas Fischer aus Bethsaida
(Galiläa),
später nach Kapharnaum übersiedelt. Verheiratet mit Porphyria,
kinderlos

Berufung

Petrus wurde von Jesus als Dritter in die Apostelschar berufen und erhielt gleich einen neuen Namen: "Simon, Sohn des Jonas, du sollst Petrus heissen" (Jh 1, 40f). Petrus begleitete den Herrn oft auf dessen Lehrwanderungen, daneben noch den Fischerberuf ausübend (ca. 1 J.). Dann kam das Ereignis (am See Genezareth, vor Kapharnaum): "Folget mir nach und ich werde euch zu Menschenfischern machen" (Mk 1,16). Petrus verlässt alles und lebt fortan nur für den Herrn.

 Charakter

"...auch Petrus ist gut; etwas rauh, denn er ist schon älter, aber aufrichtig und überzeugt." (Valtorta Bd. II S. 251).

Petrus war ein Sanguiniker: rasch zu beeindrucken, rasch wechselnd in der Stimmung der Seele; rasch in Wort und Tat, oft im Nachhinein überlegend. Daher das Sprunghafte in seinem Reden und Handeln. Jesus liebte seine Schlichtheit und ungeheuchelte Aufrichtigkeit.

Bibelstellen

Petrus ist in der Bibel der meistgenannte Apostel. Nach der Auferstehung übertrug ihm Jesus am See Genesareth nach dreimaliger Beteuerung der Liebe feierlich das Oberhirtenamt und sagte ihm sein Martyrium voraus (Jh 21,15f). Dieses Amt übte er sofort nach der Himmelfahrt des Herrn aus: Er leitete die Apostel-Ersatzwahl (Matthias) und hielt als Sprecher des Apostelkollegiums die 1. Predigt nach der Herabkunft des HI. Geistes, sprach nach der Heilung des lahmgeborenen Bettlers im Tempel zum Volk (Apg 3,1f), führte vor dem Hohen Rat das Wort und widersetzte sich dem Predigtverbot (Apg 4,1f + 5,29f), vollzog als Oberhaupt der jungen Kirche das Strafgericht an Ananias u. Saphira (Apg 5, 1f), visitierte nach der Spendung des Firmsakramentes die Christgemeinden in Judäa, Samaria and Galiläa (Apg 9, 32), heilte in Lydda den Äneas (Apg 9,33f) und erweckte in Joppe Tabhita zum Leben (Apg 9,36). 37 n. Chr. suchte ihn Paulus erstmals auf.

Missionstätigkeit

Nach der Himmelfahrt Jesu blieb Petrus bis 42 n. Chr. in Palästina. Der Hinrichtung des Jakobus durch Herodes Agrippa I. folgte die Einkerkerung von Petrus, der aber wunderbar durch einen Engel befreut wurde (Apg 12,17). Rom - Jerusalem (Apostelkonzil unter seinem Vorsitz!) - Antiochien (Syrien) verschiedene Provinzen (heute Türkei) - Rom waren seine weiteren Stationen. Von Rom aus schrieb er zwei Briefe (=1.+2.Petrusbrief) an die kleinasiatischen Christengemeinden, die zerstreut unter Heiden wohnten. In der Apostelgeschichte sind uns acht Reden des Erstapostels erhalten.

Martyrium

Jesus hat dem jungen Petrus vorhergesagt, dass er eines gewaltsamen Todes sterben werde (Jh 21,18f). 67 n.Chr. brach unter Nero eine neue Christenverfolgung aus. Petrus wollte aus Rom fliehen. Weil er sich unwürdig fand, wie sein Herr zu sterben, ist er auf eigenen Wunsch mit dem Kopf nach unten gekreuzigt worden. Simon ist gestorben, Petrus lebt weiter: als Papst in seinen Nachfolgern, den Bischöfen von Rom.

Patron

Fischer, Fischhändler, Netzmacher, Felsen, Schiffer, Maurer, Töpfer, Ziegelbrenner, Steinhauer, Glaser, Schlüssel, Schlosser, Schmiede, Eisenhändler, Uhrmacher, Metallarbeiter, Brückenbauer, Bleigiesser, Jungfrauen, Metzger, Papierhändler, Schreiner, Tuchweber, Walker

Darstellung

Schlüssel
Buch (=Wort Gottes) Kreuzstab
Petruskreuz

Reliquien

Rom: Petersdom in der Confessio
Rom: Lateranbasilika
(Haupt)

Fest

29. Juni (mit Paulus)
22. Febr. (Kathedra Petri)
18. Jan.
1. Aug.

Übersicht Apostel

 Jakobus d. Ä.

Jakobus d. Ältere

Steckbrief

Jakobus d. Ältere
hebräisch = der Überlistende
Bruder des Johannes
(Mt 4,21; 10,3 u.a.) Sohn des Zebedäus und der Salome Fischer aus Bethsaida (Galiläa)
Jakobus u. Johannes erhielten von Jesus den Beinamen Donnersöhne
(Mk 3,1).

Berufung

 

Als Jesus nach der Berufung des Petrus und Andreas "weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes gleichfalls im Boote... Sogleich berief er sie. Sie liessen ihren Vater Zebedäus mit den Taglöhnern im Boote und folgten ihm nach" (Mk 1,19).

Charakter

Jakobus war eher der Choleriker. Die heftige, etwas überhebliche Art trug ihm und seinem Bruder Johannes den Übernamen Boanerges ein (=Donnersöhne). Man beachte Lk 9,51 oder Mt 20,21.

Bibelstellen

Mit Petrus und Johannes durfte er Zeuge des reichen Fischfangs (Lk 5,10), der Auferweckung der Tochter des Jairus (Mk 5,37; Lk 8,51), der Verklärung Jesu auf dem Tabor (Mt 17, 1; Mk 9,2; Lk 9,28) und seiner Todesangst am Ölberg (Mt 26, 37; Mk 14,33) sein. Noch von der falschen jüdischen Messiasauffassung befangen, liess er mit Johannes durch seine Mutter den Heiland um eine Vorzugsstellung in seinem Reiche bitten; Jesus lehnte dies ab, sagte ihm aber sein Leiden voraus (Mt 20,20f; Mk 10,35). Als Jesus den Untergang Jerusalems voraussagte, fragte auch er den Herrn nach den Vorzeichen dieses Ereignisses (Mk 13,3f).
Nach der Auferstehung des Herrn kehrte Jakobus zunächst in seine Heimat zurück und war dort Zeuge der Erscheinung Jesu am See Genesareth
(Jh 21,2).

Missionstätigkeit

"Nach der Himmelfahrt Jesu predigte Jakobus in Judäa und Samaria die Gottheit des Herrn und führte viele zum Glauben" (róm. Brevier).

Martyrium

Als erster der Apostel erlitt er unter Herodes Agrippa I. 42 n. Chr. den Martertod in Jerusalem (Apg 12,2). (1. Märtyrer der Apostel) Nach Klemens v. Alexandrien soll sich ein Häscher bekehrt haben und sein Mitmärtyrer geworden sein. Die erst seit dem 7. Jh. nachweisbare Legende von seinem Wirken in Spanien ist unhaltbar. Hingegen "pilgerten" seine Reliquien nach Spanien (Santiago de Compostela), deren Echtheit Papst Leo XIII. anerkannte (1884).

Patron

Spanien, Orden, Pilger, Apotheker, Arbeiter, Drogisten, Hutmacher, Kettenschmiede, Krieger, Lastträger, Ritter, Strumpfwirker, Wachszieher

Darstellung

Schwert, Buch,

Pilger (mit Muschel, Stab u. Wasserflasche)

Reliquien

zuerst in Jerusalem begraben, Seit 816 in Spanien: in Santiago di Compostela

Fest

25. Juli

Übersicht Apostel

Johannes

Johannes

Steckbrief

Johannes
hebräisch = Jahwe (GOTT) gibt Gnade Sohn des Zebedäus und der Salome. Jüngerer Bruder Jakobus d. Ä. Fischer aus Bethsaida (Galiläa).
Nach Jesu Tod nahm dessen Lieblingsjünger Maria in sein Haus in Jerusalem auf. Mit ihr zog er später nach Ephesus.(?)

Berufung

Als Jünger Johannes des Täufers begleitete er (mit Andreas) Jesus zeitweilig (Jh 1,37f), bis er -ca. 20jahrig- zur ständigen Nachfolge des Herrn berufen wurde (Mt 4,21). Zum Apostel erwählt (Lk 6,14), war er mit Petrus und Jakobus bevorzugter Zeuge der Verherrlichung und Erniedrigung Jesu (Mt 17,1 + 26,37) und ruhte beim letzten Abendmahl an der Brust des Herrn (Jh 13,23).

Charakter

"...Johannes... er ist ein Engel. Ich (Maria) bin beruhigt, wenn ich weiss, dass er bei Dir (Jesus) ist."
"...Johannes, der vollkommen Liebende... Du warst unter den Zwölfen immer die Liebe, die reine und übernatürlichen Liebe..." (Valtorta Bd. XII S. 264).

Bibelstellen

Nach Petrus ist Johannes der meistgenannte Apostel in der HI. Schrift. Ihm war der Heiland mit besonderer Liebe zugetan; er nennt sich selbst den Jünger, den Jesus liebte (Jh 13,23 + 19,26 +20,2 + 21,7). Johannes hat in seinem Evangelium drei Hochtage seiner Freundschaft mit Jesus festgehalten:

q Gründonnerstag: Jesus hatte zur Bereitung des Österlichen Abendmahles Petrus u. Johannes ausgewählt: "Gehet hin und bereitet das Osterlamm, damit wir essen" (Lk 22,8f). Darum durfte er beim Letzten Abendmahl den Platz an der Brust des Herrn einnehmen u. als erster kommunizieren (Jh 13,23).

q Karfreitag: Johannes stand als einziger Apostel unter dem Kreuz. Er lebte das Leiden Jesu mit als sein Lieblingsjünger. Er war Augenzeuge des "Herzens Jesu" als Hauptsymbol der Liebe (Seitenwunde).

q Ostermorgen: Johannes glaubte als erster der Apostel an die Auferstehung, nachdem er einziger unterm Kreuz und erster bei der Kommunion gewesen war: Der erste im Erkennen, weil er der erste in der Liebe war.

Missionstätigkeit

Nach der Herabkunft des HI. Geistes predigte er zunächst mit Petrus in Jerusalem, wirkte mit ihm im Namen Jesu das Wunder der Heilung eines Lahmen an der Tempelpforte (Apg 3,1f), wurde mit ihm wegen der Predigt des Auferstandenen gefangengenommen, vor den Hohen Rat geführt und widersetzte sich dem Predigtverbot (Apg 4,1f). Paulus, der Johannes zu den "Säulenaposteln" zählt, traf ihn 50 n.Chr. anlässlich des Apostelkonzils in Jerusalem (Gal 2,9). Von Johannes stammt das tiefsinnige 4. Evangelium, worin er zeigt, dass Christus das ewige Wort des Vaters, das Licht und Leben der Welt, der Sohn Gottes ist.

Martyrium

Unter Kaiser Domitian (81-96) wurde er ohne Schaden zu leiden in siedendes Öl getaucht und alsdann auf die Insel Pathmos verbannt, wo ihm die Visionen zuteil wurden, die zur Niederschrift der Geheimen Offenbarung führten. Unter Kaiser Nerva (96-98) kehrte er nach Ephesus zurück, wo er seine Briefe abfasste und als einziger eines natürlichen Todes starb (Er starb im Jahre 101).

Patron

Beamte, Bildhauer, Buchbinder, Buchdrucker, Buchbinder, Buchhändler, Glaser, Graveure, Kerzenzieher, Korbmacher, Lithographen, Maler, Metzger, Notare, Papiererzeuger, Sattler, Schreiber, Schriftsteller, Spielzeugmacher, Weingärtner

Darstellung

mit Adler/ Buch, goldenem Becher,
mit Maria unter dem Kreuz; als Lieblingsjünger beim Abendmahl.

Reliquien

Die hi. Väter Ambrosius, Hieronymus u.a. berichten, dass der Leib des HI. Johannes in den Himmel aufgenommen wurde, wie der Leib der jungfräulichen Mutter Maria.- Grab in Ephesus.

Fest

27. Dezember
6. Mai
(Martyrium)

Übersicht Apostel

Andreas

Andreas

Steckbrief

Andreas
griechisch = der Mannhafte
Bruder des Simon Petrus
(Mt 4,18 ). Sohn des Jonas.
Fischer aus Bethsaida
(Galiläa).
Er war Jünger Johannes d. T.
(Jh 1,40). Andreas besass mit Petrus ein Haus in Kapharnaum (Mk 1,29).

Berufung

Andreas war der erste mit Namen genannte Jünger Jesus, deshalb der Erstberufene, nachdem er vorher ein Jünger Johannes d. T. gewesen war (Jh 1, 35f). Er führte Ihm seinen älteren Bruder Petrus zu (Jh 1,42) und wird mit diesem etwa ein Jahr später zum Menschenfischer berufen (Mt 4,18f; Mk 1,16f).

Charakter

"...Auch Andreas ist aufrichtig und überzeugt. Sie lieben Dich (Jesus), so gut sie können. Aber sie werden dich immer mehr lieben..." (Valtorta Bd. II S. 251). "...Andreas war schweigsam und schüchtern, ganz das Gegenteil von Petrus." (Valtorta Bd. XII S. 264).

Bibelstellen

Nach seiner Berufungserzählung wird es still um ihn. Er hat auch keinen Brief wie andere Apostel geschrieben. Nur dreimal noch tritt er etwas hervor:

q Bei der wunderbaren Brotvermehrung hat Andreas gehorsam erkundet, welcher Vorrat an Lebensmitteln unter dem Volk vorhanden war: "Hier ist ein Knabe, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat, aber was ist das für so viele?" (Jh 6,9). Dann trat er wieder bescheiden zurück.

q In Jerusalem traten Heiden, denen gegenüber sich Jesus immer sehr zurückhaltend zeigte, an Philippus heran: "Wir möchten Jesus sehen." (Jh 12,21). Philippus zögerte und wandte sich an Andreas, der dem Heiland das Anliegen vortrug. Ob er die Bitte erfüllte, wissen wir nicht. Doch Jesus sprach damals: "Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht."

q Auf dem Ölberg fragte Andreas (gemeinsam mit Petrus, Jakobus, Johannes) nach dem Weltende (Mk 13,1f).

Missionstätigkeit

Nach Origenes und Hieronymus soll er das Evangelium zunächst in den unteren Donauländern, in Epirus und Thrakien verkündet haben (daher Patron Russlands). Als Predigtgebiet erscheinen nach alten, übereinstimmenden Berichten Bithynien, Pontus und Skythien, also Landschaften südlich und östlich des Schwarzen Meeres. Nach jüngeren Berichten und späteren Lebensbeschreibungen predigte er in Lydda, Kurdistan, Armenien, Georgien und östlichen Gebieten.

Martyrium

Nach glaubwürdigen Nachrichten wurde Andreas in Paträ (Patras) während der Regierungszeit Neros durch den Prokonsul Ägeas zum Tod am schrägen Kreuz (= Andreaskreuz) verurteilt. Wechselvolle Geschichte der Andreas-Reliquien. (30.11.60)

Patron

Russland, Schottland, Achaia, Amalfi;
Fischer, Fischhändler, Seiler, Metzger, Bergwerksleute, Ritter vom goldenen Vliess

Darstellung

Andreaskreuz,
Buch (=Wort Gottes)
2 Fische

Reliquien

Amalfi (süd. v. Neapel): seit 1208
Das Haupt kam 1462 nach Rom, dann 1964 nach Patras zurück

Fest

28. Jan., 8. Mai + 27. Juni
30. Nov.
(Martyrium)

Linkempfehlung:
Das "Manna"-Wunder am Grab des heiligen Apostels Andreas

 

Übersicht Apostel

Philippus

Philippus (links)

Steckbrief

Philippus
griechisch = Pferdefreund
Fischer aus Bethsaida
(Galiläa).
War Jünger von Johannes d.Taufers.

Verheiratet mit einer Maria.
Seine 2
(4?) prophetisch begabten Töchter blieben Jungfrauen.

Berufung

Jesus befand sich in Begleitung seiner vier ersten Apostel unterwegs nach Galiläa. Scheinbar zufällig traf er Philippus: "Folge mir nach!" (Jh 1,43). Und Philippus folgt auf der Stelle. Jesus durchschaute ihn und sah, dass er zu jenen hochherzigen Seelen gehört, die nur wenig Gnade bedürfen und sofort zustimmen. Philippus und Bartholomäus blieben zeitlebens besondere Freunde. Sie werden auch in den Apostelverzeichnissen und im Kanon der Messe im gleichen Atemzug genannt.

Charakter

Bei M. Valtorta gelten beide, Philippus und Bartholomäus als "Traditionalisten" (Bd. XII S. 264).
Philippus wird bei Johannes mit den reellen Charakterzügen eines naivbedächtigen Vertrauten Jesu erwähnt.

Bibelstellen

Die Synoptiker erwähnen Philippus ausser in den Apostellisten nicht weiter. Johannes hingegen dreimal:

q "Da nun Jesus die Augen erhob und eine grosse Menge zu sich kommen sah, spricht er zu Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen zum Essen für diese?... Philippus antwortete ihm: Brot für 200 Dinare reicht nicht hin..." (Jh 6,5f).

q Philippus wird von Griechen um eine Begegnung mit Jesus gebeten. (Jh 12, 21 f).

q Beim Letzten Abendmahl spricht Jesus vom tiefen Geheimnis des Dreifaltigen GOTTES. Da platzt Philippus mitten in die Worte des Meisters mit der naiven Bitte hinein:"Herr, zeige uns den Voter, und es genügt uns." (Jh 14,8).

Missionstätigkeit

Nach dem römischen Brevier wirkte Philippus zuerst in Skythien, im Norden des Schwarzen Meeres (heute Süd-Ukraine), dann in Phrygien (der heutigen Türkei). Sichere Nachrichten fehlen, da er oft mit dem gleichnamigen Diakon Philippus verwechselt wurde (einer der 7 Diakone, die in Jerusalem von den Aposteln durch Handauflegen geweiht wurden).  (Apg 6, 3f).

Martyrium

In der phrygischen Hauptstadt Hierapolis soll Philippus im hohen Alter von 87 Jahren den Martertod am Kreuz erlitten haben. Demnach waren die drei aus Bethsaida stammenden Apostel (Petrus, Andreas, Philippus) wie Jesus am Kreuz gestorben.

Die Reliquien des Philippus -wie jene von Jakobus d. J. (deshalb ihr gemeinsames Fest am 11. Mai) - ruhen in der Kirche der "Zwölf Apostel" in Rom.

Patron

Hutmacher, Krämer, Walker

Darstellung

Kreuz, Kreuzstab,
Buch (=Wort Gottes)

Reliquien

Rom: Kirche S. Apostoli

Fest

3. Mai  (1. Mai)

Übersicht Apostel

Bartholomäus

Bartholomäus

Steckbrief

Bartholomäus
aramäisch/hebräisch = Sohn des Thalmai = der furchenzieher
Sohn des Thalmai u. der Anna
(Galiläa). Fischer am Galiläischen Meer (Joh 21,3)
Nathanael ist Eigenname, Bartholomäus Vatername des Apostels.
Ältester Apostel.

Berufung

Wie aus Dankbarkeit für die grosse Berufung zum Apostel handelt Philippus unmittelbar apostolisch: er berichtet seinem Freund Nathanael (=Bartholomäus) von Christus: "Wir haben den gefunden, von dem Moses im Gesetz und die Propheten geschrieben haben: Jesus, den Sohn Josephs aus Nazareth" (Jh 1,45).

Charakter

"Jesus sah den Nathanael herankommen und sagte zu ihm: Seht da, ein wahrer Israelit, in dem kein Falsch ist..." (Jh 1,47).
Bartholomaus hat ein gerades und offenes Wesen und ist zurückhaltend und bedächtig, nach erlangter Überzeugung aber voller Begeisterung.

Bibelstellen

Nathanael sieht sich durchschaut und ruft, beeindruckt von Jesu allwissender Herzenskenntnis: "Rabbi (=Meister), du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels." (Jh 1,49). Viel später wird Petrus bei Cäsarea Philippi das gleiche Glaubensbekenntnis ablegen. Der Heiland bestärkt diesen tiefen Glauben des Bartholomäus: "Du wirst noch Grösseres als dieses sehen...ihr werdet von nun an den Himmel offen und die Engel Gottes über dem Menschensohn auf­ und niedersteigen sehen." (Jh 1,50-51).

Mit dem Namen Nathanael wird er nur noch in Jh 21,2 unter den Jüngern genannt, denen der Auferstandene am See Tiberias erschien. Sonst wird der Apostel weder in den Evangelien noch in der Apostelgeschichte erwähnt.

Missionstätigkeit

Sein späteres Lebensschicksal ist wenig bekannt. Nach Eusebius predigte er das Evangelium im östlichen Indien. Ein Jahrhundert später fand Pantänus hier das von Bartholomäus verbreitete Matthäus-Evangelium. Von Indien aus soll er sich nach Phrygien begeben haben, wo er nochmals mit Philippus zusammengetroffen sei (wieder unterm Feigenbaum). Auch für Armenien ist seine apostolische Missionstätigkeit bezeugt.

Martyrium

In Gross-Armenien erregte der Apostel den Unmut des heidnischen Königs Astyages (weil dessen Bruder mitsamt Gemahlin und viel Volk Christen geworden waren). Bartholomäus wurde in Albanopolis die Haut vom Leibe geschnitten und der Kopf abgeschlagen. Sein Leib kam auf die Insel Lipari, darauf nach Benevent und auf Veranlassung Otto III. nach einer dem Heiligen geweihten Kirche auf der Tiberinsel in Rom. (Im Jahre 71 in Albanopolis Armenien)

Patron

Bergleute, Buchbinder, Gerber, Handschuhmacher, Hirten, Landleute, Lederarbeiter, Metzger, Schneider, Schuhmacher, Sünder, Weingärtner

Darstellung

abgezogene Haut, Messer, Buch
Kopf im Arm

Reliquien

Benevent
Rom: S. Bartolomeo
Frankfurt
(Kirche St Bartholomäus): Hirnschale

Fest

24. August

Übersicht Apostel

Jakobus d. J.

Jakobus d. J. (rechts)

Steckbrief

Jakobus d. J.
hebräisch = der Überlistende
Sohn d. Alphäus= Kleophas (Mk 3,18 u.a.)
Mutter: Maria Kleophas (Jh 19,25) Bruder Jesu (=Vetter) = Herrenbruder (Gal 1,19; Mk 6,3+3,31 +Jh 7,3f+Parallelen); Paulus nennt ihn "Sdulenapostel" (Gal 2,9)
Bauer (Galiläa); Bischof v. Jerusalem

Berufung

 

"In jenen Tagen ging er hinaus auf einen Berg, um zu beten. Er brachte die ganze Nacht im Gebete mit Gott zu. Nach Tagesanbruch rief er seine Jünger zu sich und wählte zwölf von ihnen aus, die er auch Apostel nannte... Jakobus, den Sohn des Alphäus... (Lk 12f).

Charakter

"Der andere Jakobus, der "Bruder" Jesu, war der Gerechte und Heldenhafte"
(M. Valtorta Bd. XII  S. 264).

Bibelstellen

Auf dem Apostelkonzil (50) entschied Jakobus die wichtige Frage, ob "Heiden"-Christen auf das jüdische Gesetz verpflichtet seien (Beschneidung...): "Brüder, hört mich an! Nach meinem Dafürhalten soll man den Heiden keine Lasten auferlegen, wohl aber von ihnen verlangen, dass sie sich vom Blut der Götzenopfer enthalten" (Apg 15,19). Schon vorher (49) schrieb er einen Brief an die judenchristlichen Gemeinden (Jakobusbrief), der auch das einzige biblische Zeugnis für die Krankensalbung enthält (Jak 5,14).

Missionstätigkeit

Wahrscheinlich durch eine Christuserscheinung (1 Kor 15,7) von seinem "Unglauben" bekehrt (Jh 7,3f), rückt er nach dem Tode Jakobus d. Ä. (Apg 12,2) und der Flucht Petri (Apg 12,17) zum anerkannten Haupt der judenchristlichen Lehr- u. Missionszentrale in Jerusalem auf.

Martyrium

Wie Jakobus d. Ä. (42) wurde auch der Jüngere von den Juden durch Anstiftung des Hohenpriesters Ananos d. J. zu Tode gemartert, gesteinigt und von den Zinnen des Tempels gestürzt (Ostern 62).

Patron

Hutmacher, Krämer, Walker

Darstellung

Keule, Tuchwalkerstange,
Buch
(=Wort Gottes)

Reliquien

Rom: Kirche S. Apostoli
Ancona im Dom: Haupt
Camargue, Forli, Toulouse, Langres...

Fest

3. Mai  (1. Mai)

Übersicht Apostel

Judas Thaddäus

Judas Thaddäus

Steckbrief

Judas Thaddäus
aramäisch
Thaddäus = der Beherzte Sohn des Alphäus (Kleophas) und Marias (Verwandte der Mutter Jesu). Bruder von Jakobus d. J. (Lk 6,16), wie dieser auch Bruder (=Vetter) Jesu genannt.- Bauer aus Nazareth (Galiläer)

Berufung

 

"Er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht, die unreinen Geister auszutreiben, sowie jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind folgende: ....Thaddäus..." (Mt 10,1f)

Charakter

"Judas des Alphäus, Bruder des Jakobus (d.J.), war der immer Vornehme und Getreue." (M. Valtorta Bd. XII S. 264).
Auch er gehörte wahrscheinlich zu den Zeloten und träumte vom irdischen Messsiasreich.

Bibelstellen

Im Evangelium wird von ihm nur ein Satz aufbewahrt (Jh 14,22). Beim Abschiedsmahl sagte Jesus, dass er sich wohl den Aposteln, aber nicht der Welt offenbaren wolle. Da fragte Judas des Alphäus: "Herr, was ist geschehen, dass du dich uns offenbaren willst, nicht aber der Welt?" Er wollte sagen: Wenn du ein Weltreich aufrichten willst, musst du dich doch der ganzen Welt zeigen. Judas Thaddäus war bereit, mit seiner Kühnheit an der Aufrichtung eines solchen Reiches mitzuwirken. Er schrieb den kurzen, mit himmlischer Weisheit angefüllten Judasbrief.

Missionstätigkeit

Zuerst predigte er, wie man aus seinem Brief schliessen kann, in Palästina, später wohl in den angrenzenden Ländern Arabien, Syrien und Mesopotamien, zusammen mit seinem Verwandten (Bruder?) Simon.

Martyrium

Mit Simon soll Judas Thaddäus gemartert, enthauptet und in Babylon beigesetzt worden sein. (Im Jahre 79 in Suanir Persien)

Patron

In schweren Anliegen und aussichtslosen Lagen

Darstellung

Beil, Buch, Keule, Hellebarde, Steine

Reliquien

Rom: Petersdom: im Josefsaltar
Kloster Hersfeld bei Fulda

Fest

28. Oktober

Übersicht Apostel

 

Simon der Zelote

Simon der Zelote

Steckbrief

Simon der Zelote
griechisch Zelote = der Eiferer
Simon der Kananäer (bei Mt + Mk);
ev. auch ein Bruder
(=Vetter) des Herrn
(Mt 13,55; Mk 6,3).

Berufung

 

"... rief die zu sich, die er selbst wollte... Er bestellte folgende zwölf:
...Simon, den Kananäer..."
(Mk 3,13f).

Charakter

"Simon der Zelote war der Kluge" (M. Valtorta Bd. XII S. 264).
Kühnheit und Verwegenheit war eine Eigenart der galiläischen Gebirgler. Simon gehörte zu den Zeloten, den "Eiferern", welche das Joch der römischen Besatzung mit einem Partisanenkrieg abzuschütteln trachteten.

Bibelstellen

Der gute Simon ist der unbekannteste aller zwölf Apostel. In der HI. Schrift ist nur sein Name vermerkt (Apostellisten).

Missionstätigkeit

Über sein apostolisches Wirken ist nichts bekannt (es ist wahrscheinlich, dass er nach dem Tode des Apostels Jakobus 62 n.Chr. als Bischof v. Jerusalem sein Nachfolger wurde).

Martyrium

Nach der Überlieferung ist sein Leib zersägt worden. (Im Jahre 107 in Jerusalem)

Patron

Färber, Gerber, Holzschläger (Säge!), Lederarbeiter, Maurer, Weber.

Darstellung

Säge, Kreuz,
im Buch blätternd

Reliquien

Rom: Petersdom: im Josefsaltar
Köln u. Kloster Hersfeld b. Fulda

Fest

28. Oktober

Übersicht Apostel

 

Thomas

Thomas

Steckbrief

Thomas
aramäisch
= hebräisch th'om
mit dem Beinamen griech. Didymus=
ZwiIiing
(hat verheiratete Zwillingsschwester). Fischer aus Rama (Judäa); Goldschmied

Berufung

 

"...stiegen sie in das Obergemach hinauf, wo sich gewöhnlich aufhielten: ...und Thomas..." (Apg 1,13).

Charakter

Im Evangelium erscheint Thomas als ausgesprochener Melancholiker. 'Thomas, der Friedfertige"  (M. Valtorta Bd. XII S. 264).

Bibelstellen

"Lasst auch uns gehen, um mit ihm zu sterben" (Jh 11,16) zeigt seinen Opferwillen für Jesus. Bei dessen Abschiedsrede unterbricht er ihn: "Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst; wie sollen wir den Weg kennen?" (Jh 14,5). Als erster bekennt der ungläubige Th. (Jh 20, 24f): "Mein Herr und mein Gott!" (Jh 20,29).

Missionstätigkeit

Nach der Zerstreuung der Apostel brachte Thomas das Evangelium den Parthern und zog bis nach S-Indien (=Thomas Christen), nach neuern Forschungen bis China.

Martyrium

Thomas soll in Kalamina (Mailapur/Indien) durch Schwert/Lanze getötet worden sein.

Patron

Ostindien, Portugal; Architekten, Maurer, Bauarbeiter, Feldmesser, Steinhauer, Zimmerleute

Darstellung

Lanze, Buch, Winkelmass; Wundmale Jesu berührend,

Reliquien

Ortona (Italien)
Rom: S. Croce in Gerusal.: sein Finger

Fest

3. Juli
(21. Dezember)

Übersicht Apostel

Matthäus

Matthäus

Steckbrief

Matthäus
aramäisch
= Geschenk GOTTES Zweiter Name: Levi         (Mk/Lk).
Sohn des Alphäus
(kaum des Vaters Jak.d.J.) Zöllner aus Kapharnaum (Galiläa)

Berufung

 

"Folge mir nach!" war Jesu Aufforderung an den Zöllner Matthäus (Mt 9,9)

Charakter

"Matthäus war der Demütige, der eingedenk seiner Vergangenheit bemüht war, unbemerkt zu bleiben" (M. Voltorta Bd. XII S. 264). "Für Levi habe ich keine Angst. Er wurde errettet, well er sich erlösen lassen wollte..." (Bd. II S. 252)

Bibelstellen

Matthäus, der Gebildetste unter den Aposteln, schenkte uns nach seinem Wandel im Mt-Evangelium die ergreifende Darstellung des Lebens Jesu, eine zeitlose Predigt an die Menschen alter Zeiten.

Missionstätigkeit

Nach anfänglichem Wirken in Palästina zog er nach Äthiopien, Parthien u. Persien.

Martyrium

Sein Martyrium soll durch Steinigung / Verbrennung erfolgt sein. (Äthiopien im Jahre 69)

Patron

Finanz-, Steuer- und Zollbeamte, Wechsler, Buchhalter

Darstellung

Engel, Buch, Schwert, Lanze

Reliquien

Salerno (Italien) seit 930, und
Rom: S.M. Maggiore: Papstaltar

Fest

21. September

Übersicht Apostel

Matthias

Matthias

Steckbrief

Matthias
aramäisch
= Geschenk GOTTES
Als Nachfolger von Judas Ischariot einer der 72 Jünger Jesu
(Apg 1,21).

Vorher Jünger Johannes d.T.

Berufung

 

Durch GOTT selbst (Apg 1,23f) in die Zwölf berufen: "Nicht ihr habt mich, sondern ich habe euch gewählt" (Jh 15,16).

Charakter

Matthias war demütig, schlicht und voll stiller Weisheit (sein Leben als Apostel mag er als Sühne für den Verrat Judas aufgefasst haben, für den er nachrückte).

Bibelstellen

In der HI. Schrift wird uns kein Wort von ihm überliefert. Er war als Spätberufener ein Ersatzmann, der nach der Wahl wieder in die Verborgenheit zurücksinkt, ein HI. Josef der Apostel.

Missionstätigkeit

Matthias soll zuerst in Judäa (Jerusalem), dann bei den Heiden missioniert haben (Menologien, Nicephorus, Äthiopien).

Martyrium

Als Martertod werden genannt Kreuzigung, Enthauptung, Steinigung. (Im Jahre 64 in Äthiopien)

Patron

Bistum Trier; Bauhandwerker, Metzger, Schmiede, Schneider, Tischler, Zimmerleute, Zuckerbäcker.

Darstellung

Steine, Beil, Buch, Hellebarde, Schwert

Reliquien

Trier (Deutschland): Dom und Kirche Matthias

 

Fest

24. Februar (Trier)
14. Mai
(allg.)

Übersicht Apostel


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Die Apostel, Licht vom Lichte Christi

Die Überlieferung der Apostel - unser Glaubensfundament

Von niemand anderem als von denen, durch die das Evangelium an uns gelangt ist, haben wir Gottes Heilsplan gelernt. Was sie zuerst gepredigt und dann nach dem Willen Gottes uns schriftlich überliefert haben, das sollte das Fundament und die Grundsäule unseres Glaubens werden. Frevelhaft ist die Behauptung, sie hätten gepredigt, bevor sie selbst die vollkommene Kenntnis besessen hätten, wie jene zu sagen sich erkühnen, die sich rühmen, die Apostel verbessern zu können. Denn diese zogen nicht eher aus bis an die Grenzen der Erde, um allen die frohe Botschaft zu bringen und den himmlischen Frieden den Menschen zu verkünden, als unser Herr von den Toten auferstanden war und sie alle die Kraft des Heiligen Geistes empfangen hatten, der über sie kam. Dadurch empfingen sie die Fülle von allem und die vollkommene Erkenntnis, und so besass auch jeder einzelne von ihnen das Evangelium Gottes. Matthäus verfasste seine Evangeliumsschrift bei den Hebräern in hebräischer Sprache, als Petrus und Paulus zu Rom das Evangelium verkündeten und die Kirche gründeten. Nach deren Tod zeichnete Markus, der Schüler und Dolmetscher des Petrus, dessen Predigt für uns auf. Ähnlich hat Lukas, der Begleiter des Paulus, das von diesem verkündete Evangelium in einem Buch niedergelegt. Zuletzt gab Johannes, der Schüler des Herrn, der an seiner Brust ruhte, während seines Aufenthaltes zu Ephesus in Asien das Evangelium heraus. Sie alle lehren uns einen Gott als Schöpfer des Himmels und der Erde, wie ihn Gesetz und Propheten verkünden, und einen Christus als den Sohn Gottes. Wenn also jemand ihnen nicht glaubt, dann verachtet er die Mitgenossen des Herrn, verachtet auch Christus den Herrn selbst, verachtet auch seinen Vater und ist durch sich selbst gerichtet, weil er seinem Heil hartnäckig widerstrebt.

 Irenäus v. Lyon: Gegen die Häresien

 

Gnosis der Lehre der Apostel         Irenäus v. Lyon: Gegen die Häresien 4,33.7-8
...Die wahre Gnosis
(=Erleuchtung) ist die Lehre der Apostel und das alte Lehrgebäude der Kirche für die ganze Welt. Den Leib Christi erkennt man an der Nachfolge der Bischöfe, denen die Apostel die gesamte Kirche übergeben haben. Hier sind die Schriften in treuer Überlieferung bewahrt: nichts ist hinzugetan, nichts ist fortgenommen. Hier werden sie unverfälscht verlesen und gesetzmässig, sorgfältig, gefahrlos und gottesfürchtig erklärt. Hier ist vor allem das Geschenk der Liebe, das kostbarer ist als die Erkenntnis, ruhmvoller als die Prophetengabe, vortrefflicher als alle übrigen Charismen.
 

Die Einheit der Kirche
(Mt 16,18f) Auf einen baut er die Kirche, und obwohl er allen Aposteln nach seiner Auferstehung gleiche Gewalt erteilt und sagt: »Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Empfanget den Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden nachlasset, denen sind sie nachgelassen, und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten« (Jh 20,21-23), so hat er dennoch, um die Einheit deutlich hervorzuheben, durch sein Machtwort es so gefügt, dass der Ursprung dieser Einheit sich von einem herleitet. Gewiss waren auch die übrigen Apostel das, was Petrus gewesen ist, mit dem gleichen Anteil an Ehre und an Macht ausgestattet; aber der Anfang geht von der Einheit aus, damit die Kirche Christi als eine erwiesen werde. Auf diese eine Kirche weist auch im Hohenlied der HI. Geist hin aus der Person des Herrn heraus und sagt: »Eine ist meine Taube, meine Vollkommene, sie ist die einzige ihrer Mutter, die Auserwählte ihrer Gebärerin.« (Hohelied  6,8) Wer an dieser Einheit der Kirche nicht festhält, meint der am Glauben festzuhalten? Wer der Kirche widerstrebt und sich widersetzt, ist der noch überzeugt, innerhalb der Kirche zu stehen? Lehrt doch auch der selige Apostel Paulus das gleiche, indem er auf das hl. Geheimnis der Einheit hinweist mit den Worten: »Ein Leib und ein Geist, eine Hoffnung euerer Berufung, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott.« (Eph 4,4-6) Diese Einheit müssen wir unerschütterlich festhalten und verteidigen, vor allem wir Bischöfe, die wir in der Kirche den Vorsitz haben, damit wir auch das Bischofsamt selbst als ein einziges und ungeteiltes erweisen. Niemand täusche die Gemeinde der Brüder durch eine Lüge, niemand fälsche die Wahrheit des treuen Glaubens durch treulose Entstellung. Das Bischofsamt ist nur eines, an dem jeder einzelne nur unter Wahrung des Ganzen seinen Anteil hat. Auch die Kirche ist nur eine, die sich zur Vielheit nur durch ihr üppiges Wachstum immer weiter ausbreitet, so wie die Sonne viele Strahlen hat, aber nur ein Licht, und wie der Baum zwar viele Zweige...
Cyprian: über die Einheit der kath. Kirche 4-5

Der apostolische Ursprung der Kirche
Willst du den Forschertrieb im Geschäft deines Heils in erspriesslicher Weise betätigen, so halte eine Rundreise durch die apostolischen Kirchen, in denen sogar noch die Lehrstühle der Apostel auf ihrer Stelle stehen, in denen noch ihre Briefe aus den Originalen vorgelesen werden, die uns ihre Stimme vernehmen lassen und das Antlitz eines jeden in unsere Gegenwart versetzen. Ist dir Achaja das Nächste, so hast du Korinth. Wohnst du nicht weit von Mazedonien, so hast du Philippi. Wenn du nach Asien gelangen kannst, so hast du Ephesus. Ist aber Italien in deiner Nachbarschaft, so hast du Rom, von wo auch für uns die Lehrautorität bereitsteht. Wie glücklich ist doch diese Kirche, in welche die Apostel die Fülle der Lehre mit ihrem Blut überströmen liessen, wo Petrus in der Weise des Leidens dem Herrn gleich gemacht,  

Jesus sendet die Apostel zur Verkündigung des Evangeliums aus und gründet die Kirche (Z. Strozzi, 15. Jh.)

wo Paulus mit der Todesart Johannes' des Täufers gekrönt, wo der Apostel Johannes, nachdem er, in siedendes Öl getaucht, keinen Schaden gelitten hatte, auf eine Insel verbannt wurde. Nehmen wir Einsicht davon, was sie gelernt, was sie gelehrt, was sie zugleich auch mit den afrikanischen Kirchen bezeugt hat. Sie kennt nur den einen Gott und Herrn, den Schöpfer des Weltalls und Christus Jesus, den aus der Jungfrau Maria geborenen Sohn Gottes, welcher der Schöpfer ist und die Auferstehung des Fleisches. Das Gesetz und die Propheten setzt sie mit den Evangelien und den Briefen der Apostel in Verbindung; daraus schöpft sie ihren Glauben, sie besiegelt ihn mit Wasser (der Taufe), bekleidet ihn mit dem Heiligen Geist, nährt ihn durch die Eucharistie, ermahnt zum Martyrium und verweigert jedem die Aufnahme, der sich in Widerspruch mit dieser Lehre befindet.
Tertullian: Prozesseinrede gegen die Häretiker 36-38

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Apostel sind Gesandte Jesu
Der Evangelist Lukas versichert, dass der Herr selbst den Zwölfen den Titel Apostel (griech. apostolos=Gesandter) gegeben hat
(Lk 6,13). Im Spätjudentum ist der Gesandte ein festes Prinzip und dem Sendenden gleichgestellt. Und weil Jesus diese wenigen Männer im Hinblick auf die Fortdauer Seiner Heilsbotschaft wichtiger ist als die Scharen, die Ihn umdrängen, "ruft.' Er sie dreimal:
Kaum ist er nach 30jähriger Verborgenheit und den 40 Tagen Fasten in der Wüste an die Öffentlichkeit getreten, weist der selbstlose Täufer am Jordan seine Jünger auf Christus hin: "Seht das Lamm GOTTES," Und sechs seiner Besten lösen sich von ihm und folgen dem neuen Meister.
Einen zweiten Ruf zur dauernden Nachfolge schenkt der Herr ca. ein Jahr später den ersten vier dort angesprochenen Jüngern: "Sie verliessen sofort ihr Boot und ihren Vater und folgten ihm nach." (Mt 4,22)
Der dritte Ruf, die Wahl der Zwölf aus der Jüngerschar, erfolgt wenige Woche danach als Auftakt zur Predigt auf dem Berg, nachdem Jesus die ganze Nacht zuvor im Gebet mit GOTT verbracht hat.

"Die Ernte ist gross, aber der Arbeiter sind wenige. Bittet darum den Herrn der Ernte, dass Er Arbeiter in Seine Ernte sende (Lk 10.24). Die Apostel sollen dem Herrn bei der Ernte helfen und Sein Werk über Seinen Tod hinaus in die Zukunft tragen. Welches Privileg und welch weltgeschichtliche Bedeutung, Werkzeug der Pläne und Befehle des göttlichen Meisters zum Heile der Welt sein dürfen! Staunend rief Jesus selbst über Seine Jünger: "Selig die Augen, die sehen, was ihr seht! Denn Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und sahen es nicht-, wollten hören, was ihr hört, und hörten es nicht"
Weder Gelehrte noch Regenten noch Hohepriester hat Jesus auserwählt, Seine Geführten und Gehilfen zu sein. Die Apostel waren einfache, fromme Juden. Der Herr gesteht einmal selbst, dass die Offenbarung
"den Kleinen zuteil geworden, den Weisen und Klugen aber verborgen worden sei" (Mt 11,26), und Er preist dafür den Vater. Denn gerade die geistige Schlichtheit Seiner Apostel war der beste Schutz für die Wahrheit, die Er ihnen anvertraute; sie verfälschten diese nicht mit stolzen eigenen Gedanken. Die Apostelgeschichte (geschrieben von Lukas) in der Bibel lässt eine Darstellung der Taten und Schicksale der Apostel erwarten. Aber nur jene des Petrus (im 1. Teil) und des Paulus sind enthalten (im 2. Teil, und einige Notizen über die Apostel Johannes, die beiden Jakobus, Matthias und den Verräter). Es geht mehr um die Ausbreitung der jungen Kirche als um die Künder der Frohen Botschaft. Das Licht und das Leben Christi, das sie als Erste in die Welt hinausgetragen haben, ist auch uns zugeströmt. Die Apostel haben das Licht ihren Schülern weitergegeben, und diese wieder durch alle Jahrhunderte bis hinunter zu uns... bis zum Ende der Tage.
 

Die Zwölf...
Jesus wählt die Zwölfzahl im Hinblick auf das alttestamentliche Volk GOTTES Israel. Dieses ist aufgebaut auf die zwölf Söhne Jakobs, die als Stammväter, Patriarchen des Hauses Israel gelten: Juda, Ruben, Gad, Aser; Nephtali, Manasse, Simeon, Levi; Issachar, Zabulon, Josef, Benjamin. Nach der deutlichen Absicht Jesu sollen Seine Zwölf das neue, zwölfstämmige Gottesvolk darstellen. Diese Zwölf sollen sich zuerst und ausschliesslich an die 12 Stämme Israels wenden, nicht an die Heidenvölker. Wie können Israeliten diese tiefe Symbolik übersehen, GOTT löst die durch Seine Propheten gegebenen Verheissungen ein. Die Symbolik verliert ihre Bedeutung, als Israel sich gegen Christus entscheidet. Dafür klopfen die Heiden an die Türe der Kirche, und die Vorsehung weckt Paulus, den "überzähligen" Apostel, der sozusagen zum Heidenapostel des "13. Stammes" wird.

Siehe Hl. Paulus der Völkerapostel

... und ihr "Privileg" im Reich GOTTES
Die Heilige Schrift umschreibt die Vorrangstellung der Zwölf, die Jesus aus biederen Fischern und Bauern vorwiegend Galiläas ausgewählt hat: "Wahrlich, Ich sage euch: Die ihr Mir nachgefolgt seid, werdet bei der Welterneuerung, wenn der Menschensohn auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzt, ebenfalls auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten" (Mt 19,28).
 

Die Grundsteine sind das Fundament
Johannes schaut in der Geheimen Offenbarung das vollendete Reich GOTTES, das Himmlische Jerusalem: "Die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine, auf denen die Namen der zwölf Apostel des Lammes, geschrieben standen" (Offb 21,14). Die Zwölf sind also nicht nur ein Gefolge Jesu, wie jeder angesehene Rabbi ein solches hatte, sondern die Fundamente des Gottesreiches, die Fürsten und Richter der Welt (Eph 2,20). "Sie sind die zwölf Väter, die uns Christus bezeugen, die zwölf Sterne, die um das Haupt der Kirche strahlen. Sie sind die zwölf Ströme, die vom Paradies her und zum Paradies hinrauschen" (O. Hophan).
Das Apostelamt in der Kirche ist also nicht das Ergebnis einer späteren Entwicklung, sondern

von Christus grundgelegt!
ER hat die Apostel berufen!

 

 

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