Der
Satan kann uns bis in die Todesstunde verfolgen.
„Ein
Text zum Nachdenken!“
Die Liebe GOTTES und
Seine heiligen und heiligenden Worte fallen bei so
vielen vom Satan verführten und verdorbenen Menschen
auf wenig fruchtbaren Boden. JESUS und MARIA sprachen in
vielen Worten über den Teufel, seine Heimtücken und
Hinterlisten, seine Verführungskünste und
Herrschaftsbereiche. Besonders die Priester sind
furchtbaren Versuchungen ausgesetzt, sagt uns JESUS
durch Marguerite und die MUTTER GOTTES warnte in
Medugorje die GOTT geweihten Personen vor den Angriffen
des Satans. Sie zeigen uns aber auch den Weg, um diesen
Angriffen, vor allem durch das Gebet und die Hilfe
MARIAS, zu begegnen. Doch kaum jemand will die Existenz
dieses furchtbaren Dämonen in sich oder sein Wirken in
den Priestern wahrhaben. Vor allem die Kirchenvertreter
wähnen sich in einer trügerischen Sicherheit und sind
deshalb ein leichtes Opfer über ihr Ansehen und den
Stolz ihres scheinbaren Wissens über GOTT.
Kommentar zur heutigen Zeit
Was spielt sich in der Theologie und Exegese ab: Ewige
Wahrheiten werden auf den Kopf gestellt oder für
veraltet erklärt. Wunder hat es nicht gegeben, Hölle
und Teufel sind mittelalterliche Schreckgebilde, die man
einem modernen, aufgeklärten Menschen nicht mehr
zumuten kann. Es wäre ja sicher schön, wenn es keine Hölle
und keine Teufel gäbe, aber dann muß man sich doch
fragen, warum Jesus Mensch wurde und sich kreuzigen ließ?
Denn, wenn es keine Hölle gibt, dann kann auch niemand
hineinkommen, und die ganze Sache mit unserer Erlösung
wäre dann wohl recht überflüssig. Wozu brauchten wir
dann Kirche, Papst, Bischöfe und Priester, wozu
Sakramente, wozu Gottesdienste?
Geistliche, die solches verkünden, sollten doch so anständig
sein und ihren Priesterrock - den sie ja ohnehin schon
nicht mehr tragen - an den Nagel hängen, sich eine Frau
nehmen und auf andere Weise ihr Geld verdienen und nicht
auf Kosten der braven Kirchengeld- und
Kirchensteuerzahler ein flottes Leben führen!
Und wie geht man mit dem Wort Gottes um?:
Die HEILIGE SCHRIFT wurde "entmythologisiert",
der reinste Bräutigam der allerseligsten Jungfrau Maria
wird zum "Vater" von Jesus,
(alles ganz natürlich)
die Auferstehung Jesu "hat nicht
stattgefunden"
(alles "nachösterliche Verkündigungserfindungen"
der Apostel) etc.
Dogmen müssen "neu interpretiert" werden. Die
Dogmen von der UNBEFLECKTEN EMPFÄNGNIS MARIENS, der
UNFEHLBARKEIT DES PAPSTES und der AUFNAHME MARIENS MIT
LEIB UND SEELE IN DEN HIMMEL, sind
"umstritten", etc. etc. Der Dogmatiker Prof.
Finkenzeller seinerzeit an der UNI München sprach immer
nur von den drei letzten überflüssigen Dogmen. Das
alles geschieht unter den Augen und Ohren derjenigen,
die dafür bestellt sind, über die Reinheit der Lehre
zu wachen: der Bischöfe!
Von der Kirche erwartet jeder Mensch die absolute
Wahrheit, und das ist JESUS CHRISTUS! denn es geht um
Himmel oder Hölle, und zwar für die ganze Ewigkeit.
Es soll niemand glauben, es sei der richtige Weg, wenn
das Evangelium, die Dogmen und die Gebote der Welt
angepaßt werden. Der Apostel Paulus ermahnt uns:
"Gleicht euch nicht dieser Welt an, vielmehr
wandelt euch durch ein neues Denken, um zu prüfen, was
der Wille Gottes ist, was gut, wohlgefällig und
vollkommen ist.!"
(Röm 12,2)
Nach den neuesten "Erkenntnissen" dreier
deutscher Bischöfe dürfen jetzt auch
wiederverheiratete Geschiedene zur heiligen Kommunion
gehen, vorausgesetzt, sie haben ihr Gewissen ernsthaft
geprüft. Nach welchen Normen und Kriterien haben sie
ihr Gewissen geprüft? Etwa nach den Geboten Gottes? Ob
diese wiederverheirateten Geschiedenen wohl auch ihr
Gewissen prüfen bevor sie zusammen schlafen? Wie wollen
diese Bischöfe, im Gericht Gottes bestehen!
Fast
die gesamte Glaubenswelt scheint eine der größten und
wichtigsten Grundwahrheiten vergessen zu haben: Nur das
heilige und heiligende Wort GOTTES hat Macht über unser
Herz! Viele Worte GOTTES und auch der Apostel haben uns
diese Tatsache ausreichend in der Bibel überliefert.
Doch niemand scheint diese Worte zu kennen, ernst zu
nehmen oder man verdrängt diese aus mangelnder Ehrfurcht
vor GOTT und Seiner Heiligkeit in Seinem Wort, weil man
durch Selbstsucht eher der verführerischen Stimme Satans
in unseren Gedanken folgt. JESUS sagte dieses deutlich
genug im Evangelium nach Johannes:„Der Geist GOTTES
macht lebendig! Alles Menschliche nützt nichts! Die
Worte, welche Ich zu euch gesprochen habe, sind Geist
und Leben!“ (Evangelium von Johannes 6,63)„Wer im
eigenen Namen spricht, sucht seine eigene Ehre! Wer aber
die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist
glaubwürdig, und in ihm ist keine Falschheit!“
(Evangelium von Johannes, 7,16-18) Z/Ewig

Ankündigung Luzifers
nach seinem
Sturz aus dem Himmel
(nach
Maria von Agreda († 1665)
Luzifer sagte: Weil Gott aller Voraussicht nach die
Menschen sehr lieben werde, würde die ärgste Rache und
schwerste Unbill darin bestehen, dass sie
(Anm. die Dämonen)
die Wirkungen der göttlichen Liebe verhinderten, indem
sie die Menschen betörten, verführten und soviel wie
möglich aufreizten, gegen Gott undankbar und rebellisch
zu sein. Dadurch würden sie seine Gnade und Freundschaft
verlieren. Nach dieser Erkenntnis müssen wir arbeiten
und alle Kräfte und Sorgen aufbieten. Wir wollen die
Menschen unsern Einsprechungen und unserm Willen
unterwürfig machen und sie dadurch verderben. Wir wollen
das ganze Menschengeschlecht verfolgen und es um seinen
verheißenen Lohn bringen. Wir wollen unsere ganze
Wachsamkeit aufbieten, dass die Menschen nicht zur
Anschauung Gottes gelangen, weil diese uns
ungerechterweise verweigert wurde. Großen Triumph werde
ich über sie feiern. Alles werde ich verheeren und
meinem Willen unterwerfen. Ich will Irrtümer und Sekten
und meine den Gesetzen Gottes zuwiderlaufenden Gesetze
verbreiten.
Ich selbst werde aus den Menschen Propheten und Anführer
erwecken, in sie meine Irrlehren säen, die sie überall
verbreiten sollen. Darauf will ich aus Rache gegen ihren
Schöpfer sie zu mir in die Qualen der Hölle hinabziehen.
Die Armen will ich bedrängen, die Notleidenden
unterdrücken, die Verlassenen verfolgen. Ich will
Zwietracht säen, Kriegsflammen entzünden, Völker gegen
Völker hetzen, Hochmütige und Freche hervorbringen, die
das Gesetz der Sünde überall ausbreiten. Alle, die mir
folgen, will ich im ewigen Feuer vergraben. Jene, die
sich mir am engsten anschließen, will ich in den Ort der
größten Qualen versenken. Das wird mein Reich sein, das
ist der Lohn, den ich meinen, Knechten gebe.

„Satans Macht in dieser Welt“
Predigt
von
Prof.
Dr. Georg May
vom
07.03.2010
Im Namen des Vaters
und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Geliebte im Herrn!
In dem Bühnenstück
„Des Teufels General“ von Zuckmayer fragt eines
Tages ein junger Hauptmann den General Harras:
„Glauben Sie an Gott?“ Harras überlegt eine Weile.
„Ich weiß es nicht, ich bin ihm nie begegnet. Aber
das lag an mir. Aber den Teufel, den kenne ich.“ Es
scheint leichter zu sein, sich von der Existenz des
Teufels zu überzeugen als von der Wirklichkeit
Gottes. Ich bin tatsächlich überzeugt: Man kann die
Existenz Satans aus der Erfahrung – aus der
Erfahrung! – feststellen.
Der Mensch ist gewiß
geneigt zum Bösen von Jugend auf. In ihm wirken
Triebe, Neigungen, Leidenschaften. Aber es scheint,
dass sich das Böse in einem Menschen derart
festsetzen kann, dass es solche Dimensionen annehmen
kann, dass es so beherrschend werden kann, dass man
in einem solchen Menschen das Böse nicht mehr allein
aus seinen eigenen Kräften erklären kann, sondern
dass man die Existenz einer übermenschlichen Macht,
des Satans, annehmen muss.
Einige Beispiele.
Falschheit und Verstellung sind ja nicht selten.
Aber manchmal nehmen sie solche Ausmaße an, dass man
daran zweifelt, dass es allein menschliche Kraft
ist, die dazu fähig ist. Wer sein wahres Wesen
verbirgt und sich anders darstellt, als er wirklich
ist, wer diese Täuschung jahrzehntelang festhält, so
dass sie ihm gleichsam zur zweiten Natur wird, der,
so meine ich, hat sich dem Satan ausgeliefert. In
der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts lebte in
Frankreich ein Priester, der jahrzehntelang seine
Pfarrei scheinbar musterhaft betreute, die Messe
feierte, Beicht hörte, die Sakramente spendete, das
Evangelium verkündete. Derselbe Priester hat
jahrzehntelang religionsfeindliche Bücher
geschrieben unter anderen Namen, bis er endlich
entdeckt wurde. Das Wort Gottes verkünden, die Messe
lesen, die Sakramente spenden und gleichzeitig das
alles bis aufs Messer bekämpfen, ich meine, das geht
über Menschenkraft.
Feindschaft und
Unversöhnlichkeit, die lange, allzu lange anhalten,
die niemals aufgegeben werden, gehen, so meine ich,
über menschliche Schwäche und Bosheit hinaus. Jeder
Mensch will doch endlich einmal Frieden
haben und auch Frieden machen, es mag
vorgefallen sein, was will. Wer diesen Wunsch sein
ganzes Leben unterdrückt und in der Feindschaft
unerbittlich verharrt, der hat sich, so fürchte ich,
dem bösen Feind ausgeliefert.
Blindheit und
Verblendung gegenüber Gott lassen sich teilweise auf
die erbsündliche Schwäche des Menschen zurückführen.
Aber Gott ist doch erkennbar. Er läßt sich aus den
erschaffenen Dingen erschließen. Der Schluß von
Geschöpf auf den Schöpfer ist einem jeden möglich.
Wer die Wirklichkeit Gottes nicht sieht und nicht
sehen will, dem, meine ich, hat Satan das
Sehvermögen verwirrt. Der Gott dieser Welt, wie ihn
Paulus nennt, hat ihm den Verstand verblendet.
Gotteshaß ist nicht
allein aus der sittlichen Schwäche des Menschen zu
erklären. Gewiß hat Nietzsche recht, wenn er sagt:
„Der Gott, der alles sah, mußte sterben; der Mensch
erträgt nicht, dass ein solcher Zeuge lebt.“ Das
stimmt, aber den Gotteshaß ein ganzes Leben
durchtragen, den wahren, lebendigen Gott, den Herrn
und Schöpfer, den Gott der Liebe und der
Barmherzigkeit, den ewigen Richter hassen, also bis
aufs Messer bekämpfen, das bezeugt eine
Verworfenheit, deren der Mensch, so fürchte ich,
aus eigener Kraft nicht fähig ist. Diese
Ungeheuerlichkeit setzt als Anstifter und Beihelfer
eine übermenschliche Kraft voraus.
Sie kennen alle,
meine lieben Freunde, den Komponisten Richard
Wagner. Von ihm sagte der bayerische
Ministerpräsident Ludwig von der Pfordten: „Wagner
ist in meinen Augen der teuflichste Mensch unter der
Sonne.“ Von der Pfordten war kein Katholik; er war
ein liberaler Protestant. „Wagner ist in meinen
Augen der teuflichste Mensch unter der Sonne.“
Wie kam er zu diesem
Urteil?
Wagner betrog seinen
Freund Hans von Bülow und nahm ihm die Frau weg. Er
veranlaßte seine Frau, die Tochter von Franz Liszt,
vom katholischen Glauben abzufallen. Er belog den
bayerischen König Ludwig II. und beutete ihn
zugleich schamlos aus. Er grollte Bismarck, nicht
weil er den Kulturkampf begonnen, sondern weil er
ihn beendet hatte. In seinem ganzen Leben war er ein
rücksichtsloser Egoist, der den Luxus liebte. Er war
auch radikal ungläubig. Ich wiederhole das Wort des
bayerischen Ministerpräsidenten: „In meinen Augen
ist Wagner der teuflichste Mensch unter der Sonne.“
Was uns die Erfahrung
bezeugt, das wird uns von der Offenbarung bestätigt.
Ganz unzweifelhaft hat Jesus vom Satan gesprochen.
„Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel
fallen.“
Heute, in der Lesung
des Evangeliums, haben wir gehört: „Wenn ich durch
den Geist Gottes die Teufel austreibe, so ist ja das
Reich Gottes zu euch gekommen.“
Der Herr spricht
häufig vom Satan. Der Feind, der Unkraut zwischen
den Samen wirft, das ist der Teufel. Und das
furchtbare Wort: „Der Satan hat danach verlangt,
euch zu sieben, wie man den Weizen siebt.“ O, es
scheint, dass er heute gewaltig am Sieben ist. „Der
Satan hat verlangt, euch zu sieben, wie man den
Weizen siebt.“ Den feindseligen Juden hält Christus
vor: „Ihr habt den Teufel zum Vater.“ Von Judas
Iskariot, dem Verräter, wissen wir aus der Heiligen
Schrift, dass der Satan in ihn fuhr. Er gab ihm den
Entschluß ein, Jesus zu verraten. Und als der Verrat
dann ausgeführt war im Ölgarten, als er mit einem
Kuß den Meister verraten hatte, da sagte der Herr:
„Das ist eure Stunde
und die Macht der Finsternis.“ Der Herr der
Finsternis aber ist der Satan.
In der Geheimen
Offenbarung wird die Entwicklung des satanischen
Reiches beschrieben, der Anfang. Im Himmel entstand
ein Kampf, so berichtet uns der Apokalyptiker. Der
Drache kämpfte mit den guten Engeln, und er hatte
auch eine Gefolgschaft. Aber die bösen Engel siegten
nicht. Ihre Stätte ward nicht mehr gefunden im
Himmel. Sie wurden hinabgeschleudert auf die Erde,
die alte Schlange, die Teufel und Satan genannt
wird. Die Lehre der Kirche faßt dann zusammen, was
uns in der Offenbarung über Satan berichtet wird:
„Der Teufel und die anderen bösen Geister“, so hat
das 4. Laterankonzil festgestellt, „sind von Gott
der Natur nach gut geschaffen worden, als gute
Geister. Aber sie sind durch eigene Schuld böse
geworden. Gott schuf sie nämlich wandelbar, und in
dieser Wandelbarkeit war die Möglichkeit, auch zum
Bösen abzufallen.“
Warum ist er
abgefallen, der böse Engel?
Er liebte sich selbst
mehr als Gott; er wollte ihm nicht untertan sein. Er
überhob sich im Stolz, fiel von dem Wesen aller
Wesen ab und kam zum Sturz. Der Stolz hat Satan aus
dem Himmel gestürzt. Der glänzende Morgenstern ward
zum Abendstern, aber nicht in leuchtendem Aufgang,
sondern in finsterem Niedergang. Und er fiel nicht
allein. In seinen Sturz riß er seine Gefolgschaft
mit. Dieser Sturz ist unwiderruflich. Je höher ein
vernunftbegabtes Wesen steht, um so tiefer ist
sein Fall. Je unglaublicher sein Vergehen, um so
größer das Strafmaß. Seitdem tobt der Kampf zwischen
Satan und Gott im Weltall, auf der Erde.
Wie erklärt sich die
große Wirksamkeit Satans?
Erstens: Aus der
Überlegenheit seiner Natur. Er ist ein Engel, ein
gefallener Engel. Engel sind unkörperliche Geister,
unstoffliche, unsterbliche Geister. Sie sind erhaben
über die Menschen. Sie verfügen über eine
übermenschliche Intelligenz und über einen
übermenschlichen Willen. Alle diese
Eigenschaften sind Satan verblieben, denn Satan
hat seine gottgegebene Macht bewahrt, er ist nur aus
der Gnade herausgefallen. Die Macht und die
Intelligenz setzt Satan ein, um die Menschen auf
seine Seite zu bringen.
Die Wirksamkeit Satans beruht zweitens auf der
Ausdehnung seiner ruinierenden Macht. Christus nennt
ihn den Fürsten dieser Welt. Ein Fürst ist ein
Machthaber. Jesus spricht von der Macht der
Finsternis. Macht ist eine Gewalt. Paulus nennt ihn
den Gott dieser Weltzeit. Macht ist die höchste
Realität. Satan konnte Jesus bei der Versuchung alle
Reiche dieser Welt anbieten, weil er sie in gewisser
Hinsicht besitzt. Er hat sie in Besitz genommen,
weil die irdischen Herrscher sie ihm ausgeliefert
haben. Satan hat den Menschen allerhand zu bieten:
Augenlust, Fleischeslust, Hoffart des Lebens. Satan
erklärt die Gebote Gottes als willkürlich,
willkürliche Fesselung. „Ich verspreche euch die
Freiheit“, so sagt er, „Freiheit von dieser
Fesselung.“ Er stellt sich selbst als den Befreier
dar aus der Bindung, die Gott auferlegt hat.
Wirklich, Satan hat den Menschen etwas zu bieten.
Wie erklärt sich
seine Wirklichkeit und seine Wirksamkeit?
Drittens: aus der
Mißgunst. Dem Satan wird in der Heiligen Schrift der
Neid zugeschrieben. Satan gönnt den Menschen nicht
die Kindschaft Gottes, die heiligmachende Gnade, die
Berufung zur ewigen Seligkeit. Er ist neidisch, dass
Gott den Menschen gute Engel abgestellt hat, die sie
schützen und führen. Satan ist eifersüchtig auf die
Anstalt, die den Menschen die Wahrheit und die Gnade
vermittelt. Diese Anstalt nennen wir katholische
Kirche. Deswegen sein unaufhörliches Wüten gegen
diese Kirche. Er ist mißgünstig auf die Priester,
die, wenn sie richtig handeln, das Wort Gottes auf
die Altäre herabrufen. Der Teufel söhnt sich niemals
mit der menschlichen Natur aus. Er führt einen Kampf
ohne Kriegserklärung und ohne Waffenstillstand.
Der Teufel geht auch
um im Gotteshause. Wo man Gott eine Kirche baut, da
baut der Teufel eine Kapelle daneben. Wenn Sie die
Religionsfeinde unserer Tage beobachten, dann werden
Sie immer und immer feststellen: Sie lassen die
Protestanten in Ruhe, sie lassen die Orthodoxen in
Ruhe, aber ihr Haß trifft einzig und allein die
katholische Kirche. Warum? Der Teufel hält sich an
die Profis, nicht an die Amateure. Deswegen sein
unaufhörlicher Ansturm gegen diese Kirche, gegen den
Papst, gegen die Priester. Er weiß, dass der Satz
richtig ist: „Ich will den Hirten schlagen, dann
wird sich die Herde zerstreuen.“
Dennoch hat die Macht
Satans Grenzen. Dazu ist ja der Sohn Gottes
erschienen, dass er die Bollwerke des Teufels
zerstöre. Das hat er getan. Durch seinen Gehorsam
gegen den Willen des himmlischen Vaters bis zum
Tode, ja, bis zum Tode am Kreuze hat er die
Rebellion überwunden. Er hat, wie Paulus im
Kolosserbrief schreibt, „die Mächte und Gewalten
entwaffnet, an den Pranger gestellt und über sie
triumphiert“. Ja, der Herr selber sagt: „Der Fürst
dieser Welt ist schon gerichtet.“ Christus hat den
Teufel besiegt, er hat ihn an unser Statt und für
uns und in uns besiegt. Aber Satan ist nicht
vernichtet. Gott erhält ihn am Leben, vermutlich
deswegen, damit wir zu kämpfen haben und zu
siegen wissen, wie Jesus gegen ihn gekämpft und
ihn besiegt hat. Und wie besiegen wir ihn? „Das ist
der Sieg, der die Welt überwindet, unser Glaube!“
Der Sieg, der die Welt überwindet, ist unser Glaube.
Warum und wieso? Weil der Glaube uns gewiß macht: Es
lebt ein Gott, eine unendliche, weltüberlegene
Wirklichkeit. Es existiert eine personale Macht von
unendlicher Kraft und Schönheit. Es gibt eine
allmächtige Liebe. Es ist nicht wahr, wir sind nicht
allein im Weltall. Gott ist über uns und bei uns.
Wieso ist der Sieg,
den wir erringen, durch den Glauben bedingt?
Weil der Glaube nicht
trügt. Er stammt aus der Offenbarung Gottes, der
nicht täuscht und nicht getäuscht werden kann.
Dieser Glaube klärt uns auf, woher das Böse kommt:
nicht nur aus dem eigenen Herzen, das zum Bösen
geneigt ist von Jugend auf, sondern auch aus der
Verführung von außen durch den Verführer von Anfang
an, die personale Macht des Bösen. Weil wir von der
Existenz Satans wissen, können wir uns in acht
nehmen vor ihm. Diese Offenbarung ist ein Gewinn für
uns. Uns kann man nicht täuschen. Wir wissen, wer
der Chefredakteur in einem bestimmten Magazin ist.
Wieso ist der Glaube
der Sieg, der die Welt überwindet?
Weil der Glaube uns
lehrt, wie wir wandeln sollen, nämlich nüchtern,
gerecht und fromm, nicht in Schmausereien und
Trinkgelagen, nicht in Ausschweifung und Unzucht,
nicht in Streit und Eifersucht. Wer sich den Glauben
zur Richtschnur nimmt, der weiß, wie er zu wandeln
hat, und der wandelt, wenn er diesen Glauben sich zu
eigen macht, auf den Wegen Gottes. Der Glaube macht
uns auch immun gegen Menschenmeinungen. Der Glaube
mit seinen felsenharten Grundsätzen panzert uns
gegen die Diktatur der Schlagworte. Er schützt uns
auch vor dem Wandel der sittlichen Anschauungen.
Für mich, meine Freunde,
der ich auf ein langes Leben zurückblicken kann, ist es
immer noch unfaßlich: In der Welt wurde gestern die
männliche Unzucht mit Zuchthaus und Gefängnis bestraft,
heute wird das Laster in den Schulen den Kindern als
eine mögliche Form der menschlichen Liebe dargestellt.
Für mich ist das unfaßlich. Ich kann diese Verkehrung
nur durch das Wirken Satans erklären.
Wieso ist der Glaube der
Sieg, der die Welt überwindet?
Weil wir im Glauben mit
Christus verbunden sind. Der Gläubige steht nicht mehr
allein und kämpft nicht mehr allein. Neben ihm steht,
mit ihm und in ihm kämpft Christus, der Überwinder
Satans. Wer sich an Christus hält, ist stärker als der
Feind des Menschengeschlechtes.
Und noch ein letztes Mal
die Frage: Wieso ist der Glaube der Sieg, der die Welt
überwindet?
Weil er uns gewiß macht:
Es gibt nicht nur diese Welt, die wir krampfhaft
festhalten müssen. Nein, es gibt eine andere, eine
bessere Welt, die uns erwartet. Wenn unser irdisches
Zelt abgebrochen wird, empfangen wir einen Bau von Gott,
eine ewige Wohnstatt im Himmel. Deswegen ergeht, meine
lieben Freunde, heute an uns, an uns alle, der Appell,
den Glauben haben und nach dem Glauben leben. Das ist
der Sieg, der die Welt überwindet: Im Glauben den Kampf
aufnehmen mit der eigenen bösen Neigung, aber auch mit
dem Versucher von Anfang an.
„Mensch, in das Paradies
kommt man nicht unbewehrt. Willst du hinein, du
mußt
durch Feuer und durch Schwert!“
Amen.

Schwester
Josefa Menendez Höllenvisionen
Schwester
Josefa Menendez, Laienschwester aus der Gesellschaft der
Ordensfrauen vom Heiligsten Herzen Jesu, 1890-1923, war
eine stille, verborgene, demütige Seele.
Was hatte sie nicht alles zu
erdulden!
Seit ihrem Postulat hageln
die Schläge von unsichtbarer Hand Tag und Nacht auf sie
herab, besonders wenn sie betet und ihren Willen zur
Treue kundgibt. Sie wird gewaltsam aus der Kapelle
gezerrt oder daran gehindert, einzutreten. Dann folgen
einander Erscheinungen des Teufels als widerlicher Hund
oder als Schlange oder - noch schrecklicher - in
menschlicher Gestalt. Bald entführt Satan sie oft und
öfter, trotz der Wachsamkeit der Obern. unter deren
Augen verschwindet sie plötzlich, und man findet sie
erst lange Zeit später, auf einem Speicher zu Boden
geworfen, unter Möbelstücken oder an irgendeinem
einsamen Ort. In Gegenwart der Obern brennt der Teufel
sie; ohne daß er den Anwesenden sichtbar wird, sehen
diese Josefas Kleider in Flammen und tiefe Brandmale an
ihrem Leibe. Gedanken der Verzweiflung und Gotteslästerung,
abscheuliche Versuchungen halten Tage und Nächte lang
an. Gott verbirgt sich unterdessen, und sie weiß nicht
mehr, woran sie ist, so sehr fühlt sie sich der Willkür
des gemeinsten aller Wesen ausgeliefert. Endlich erlaubt
Gott sogar, was in den Heiligenleben äußerst selten
vorkommt (mehrere Heilige hatten Höllenvisioen, nur
wenige sind wirklich hinabgestiegen; noch seltener sind
solche, die, wie Schwester Josefa, zur Sühne häufig
zur Hölle hinabstiegen.
Josefas
Aufzeichnungen über die Hölle
Über
diesen Gegenstand schrieb Josefa verhältnismäßig
wenig. Sie tat es nur aus Gehorsam und auf die Weisung
der allerseligsten Jungfrau vom 25. Oktober 1922: »Alles,
was Jesus dich in der Hölle sehen oder leiden läßt,
ist nicht nur zu deiner eigenen Läuterung bestimmt,
sondern du sollst es auch deinen Obern sagen. Denk nicht
an dich, sondern einzig an die Ehre des Herzens Jesu und
an das Heil vieler Seelen.«
Vor
allem nennt Josefa die größte Höllenqual: nicht mehr
lieben zu können.
»Ein
Verdammter schrie:
Das
ist meine Qual... lieben zu wollen und es nicht mehr zu
können. Es bleibt mir nur noch Haß und
Verzweiflung. Wenn jemand von uns hier ein einziges Mal
einen einzigen Akt der Liebe aussprechen könnte, so wäre
es nicht mehr die Hölle. Aber wir können es nicht.
Unsere Nahrung ist Hassen und Verabscheuen.
(23. März )
Und
ein anderer:
Hier ist die größte Qual, Den nicht lieben können,
Den wir hassen müssen. Der Hunger nach Liebe verzehrt
uns, aber es ist zu spät. .. Auch du wirst denselben
Hunger empfinden: hassen, verabscheuen und wünschen, daß
die Seelen verlorengehen. Das ist unser einziges
Verlangen!
(26. März 1922)
IN
DER HÖLLE
Das
folgende Bekenntnis hat die demütige Schwester nur mit
größter Überwindung im Gehorsam niedergeschrieben:
Wenn ich in all diesen Tagen in die Hölle gezerrt werde
und der Teufel den andern befiehlt, mich zu quälen,
antworten sie: “Das können wir nicht. Sie hat sich
schon kasteit für den” (und sie bezeichnen den Herrn
durch eine Gotteslästerung). Dann befiehlt er, daß man
mir Schwefel zu trinken gebe, und sie antworten wieder:
“Sie hat ja freiwillig Durst gelitten.” “Sucht!
sucht! um irgendein Glied zu
finden,
für das sie Genuß und die eigene Befriedigung gesucht
hatte...”
Ich
habe auch bemerkt, daß, wenn sie mich fesseln,
um mich in die Hölle zu
führen, sie mich niemals dort binden können, wo ich
meine Bußwerkzeuge getragen habe. All dies schreibe ich
im Gehorsam.
(1. April 1922)
Josefa
beschreibt auch die Selbstanklagen
der
Verdammten. »Manche schreien wegen der furchtbaren
Schmerzen an ihren Händen. Ich glaube, daß sie
gestohlen haben; denn sie sagen: “Wo ist das
geblieben, was du weggenommen hast? Ihr verfluchten Hände!
Warum wollte ich haben, was mir nicht gehörte, da ich
es ja doch nicht länger als ein paar Tage behalten
konnte?” Andere beschuldigen ihre Zunge, ihre Augen,
jeder klagt das an, was die Ursache seiner Sünde war:
“Den Genuß, den du dir gegönnt hast, mußt du jetzt
teuer bezahlen, mein Leib! Du hast es so gewollt!”
(2.
April 1922)
Mir
scheint, daß die Seelen
sich vor allem der Sünden gegen die Reinheit, der
Diebstähle und unredlichen Geschäfte anklagen und daß
die meisten deswegen verdammt sind.
(6. April 1922)
Ich
habe viele Weltleute
in diesen Abgrund stürzen sehen, und man kann weder
beschreiben noch verstehen, was für einen Schrei sie
ausstießen und wie furchtbar sie dann heulten: “Auf
ewig verdammt!... Ich habe mich getäuscht. Ich bin
verloren. Ich bin auf immer hier. Es gibt keine Rettung
mehr! Sei auch du verdammt!”
Alle klagten die Ursache
ihres Verderbens an: die einen bestimmte Menschen,
andere einen gewissen Umstand.
(September 1922)
Heute
sah ich viele Seelen in die Hölle stürzen.
Ich
glaube, es waren Weltleute. Der Satan schrie:
“Jetzt
ist die Welt mir verfallen. Ich kenne nun das beste
Mittel, um die Seelen zu packen: man braucht nur ihre
Genußsucht zu reizen. Nein!.. Das “Ich” zuerst...
das will ich vor allem andern! Nur keine Demut! Genießen!...
Das sichert mir den Sieg. Dadurch stürzen sie in Massen
hier hinab!” (4. Okt.)
Ich
hörte, wie der Teufel,
dem eine Seele entronnen war, sich gezwungen sah, seine
Ohnmacht zu bekennen: “Schande! Schande! Warum
entkommen mir so viele Seelen? Sie waren mein (und er zählte
ihre Sünden auf). Ich mühe mich rastlos, und sie
entkommen mir doch, weil jemand für sie leidet und sühnt!”
(15. Januar 1923)
Heute
Nacht war ich nicht in der Hölle,
aber ich wurde an einen Ort gebracht, wo kein Licht war;
nur in der Mitte glühte eine Art rotes Feuer. Ich lag
gefesselt, ohne die geringste Bewegung machen zu können.
Rings um mich her waren sieben oder acht Wesen; ihre
schwarzen Leiber waren nur von dem Widerschein des
Feuers beleuchtet. Sie saßen und redeten.
Einer
sagte:
“Wir müssen sehr vorsichtig sein, damit man uns nicht
erkennt, denn wir könnten leicht entdeckt werden.”
Satan
antwortete:
,Ihr könnt durch die Gleichgültigkeit eindringen...
Ja, ich glaube, wenn ihr euch so verbergt, daß sie euch
nicht erkennen, könnt ihr sie gegen das Gute und das Böse
gleichgültig stimmen. Nach und nach könnt ihr dann
ihren Willen zum Bösen geneigt machen.
Verführt
die anderen zum Ehrgeiz,
damit sie nur noch ihren Vorteil und die Vermehrung
ihres Reichtums suchen, ohne sich darum zu kümmern, ob
es rechtmäßig sei oder nicht.
In
jenen erweckt die Vergnügungssucht
und Fleischeslust. Sie
sollen im Laster verblendet werden!”
(Hier
gebrauchte er gemeine Ausdrücke.)
Und
noch jene anderen... Ihr wißt, wohin ihre Herzen
neigen. Nur zu !Vorwärts!
Entfacht
in ihnen die Liebe, die Leidenschaft!
Macht eure Sache gut, ohne Rast, ohne Gnade und
Barmherzigkeit. Wir müssen die Welt verderben. Und daß
mir diese Seelen nicht entkommen!”
Die
andern antworteten von Zeit zu Zeit: Wir sind deine
Sklaven. Wir wollen rastlos arbeiten. Ja, viele kämpfen
gegen uns. Aber wir wollen Tag und Nacht unaufhörlich
arbeiten. Wir erkennen deine Macht an”, usw... So
redeten sie alle. Und jener, der, wie ich glaube, Satan
selber war, sagte schauerliche Worte. Ich hörte in der
Ferne Geräusche wie von Bechern oder Gläsern, und er
schrie:
Laßt
sie nur schlemmen!..
Dann
haben wir gewonnenes Spiel. Sie sollen ihr Gelage weiter
halten, sie, die so sehr auf ihren Genuß bedacht sind.
So kommt ihr ihnen leicht bei!”
Er
sagte dann noch Dinge, die zu furchtbar sind, als daß
man sie aussprechen oder niederschreiben könnte. Darauf
verschwanden sie, als ob sie vom Qualm verschlungen
wurden.« (3. Februar
1923)
Der
Teufel schrie vor Wut, weil eine Seele ihm entging:
“Jagt ihr Angst ein! Bringt sie zur Verzweiflung! Ha,
wenn sie auf die Barmherzigkeit dieses...
(und er lästerte den Herrn)
vertraut,
dann habe ich sie verloren!
Doch nein! Erfüllt sie mit Furcht! Laßt sie keinen
Augenblick in Ruhe, und vor allem: bringt sie zur
Verzweiflung.”
Da
durchdrang ein Wutschrei die ganze Hölle, und als der
Satan mich aus diesem Abgrund hinauswarf, drohte er mir
immer weiter.
Unter anderem sagte er:
“Ist's
möglich? Ist es wirklich wahr, daß schwache
Geschöpfe mehr können als ich in all meiner Macht? Aber
ich will mich verbergen, um unbeachtet zu bleiben. Der
kleinste Winkel genügt mir, um die Versuchung dorthin zu
bringen: hinter ein Ohr, zwischen die Seiten eines
Buches, unter ein Bett. Manche achten nicht auf mich,
aber ich rede, rede... und am Ende bleiben doch ein paar
Worte hängen. Ja, ich werde mich da verbergen, wo man
mich nicht entdeckt.«
(7.-8. Februar 1923)

Josefa
nach ihrer Rückkehr aus der Hölle:
»Ich
sah mehrere Seelen hinabstürzen, darunter ein fünfzehnjähriges
Mädchen, das seinen Eltern fluchte, weil sie es nicht
in der Furcht Gottes erzogen und nicht gelehrt hatten,
daß es eine Hölle gibt. Das Mädchen sagte, sein
Leben, obgleich es so kurz war, sei voll von Sünden
gewesen; denn es habe seinen Sinnen, seinen
Leidenschaften jegliche Lust gewährt. Es klagte sich vor
allem darüber an, schlechte Bücher gelesen zu haben...«
(22. März 1923)
Ferner
schreibt sie:
» ...Da waren Seelen, die
verfluchten den Ruf Gottes, den sie einmal gehört und
nicht befolgt hätten..., weil sie nicht unbekannt und
abgetötet leben wollten...
(18. März 1922)
Einmal,
als ich in der Hölle war,
sah ich viele Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen,
die verfluchten ihre Gelübde, ihren Orden und alles,
was ihnen das Licht und die Gnade hätte geben können,
die sie verloren haben.
Ich
sah auch geistliche Würdenträger.
Einer warf sich vor, die Güter, die ihm nicht gehörten,
mißbraucht zu haben...
(28. September 1922)
Da
waren Priester, die verfluchten ihre Zunge,
welche die Wandlungsworte gesprochen; ihre Finger, die
den Leib des Herrn berührt, die Lossprechungen, die sie
andern erteilt hatten, ohne daß sie es verstanden,
ihre eigene Seele zu retten; die Gelegenheit zur Sünde,
die sie zum Sturz in die Hölle brachte.
(6. April 1922)
Ein
Priester sagte:
Ich habe mich von Gift genährt; denn ich habe das Geld
verausgabt, das mir nicht gehörte, und er beschuldigte
sich, Meßstipendien verwendet zu haben, ohne die Messen
zu lesen.
Ein
anderer sagte, er habe einer Geheimgesellschaft angehört,
in der er Kirche und Religion verraten und für Geld
furchtbare Gotteslästerungen und Sakrilegien ermöglicht
habe.
Ein
anderer sagte,
er sei verdammt, weil er sündhaften Vorführungen
beigewohnt hätte. Danach hätte er nicht das heilige Meßopfer
darbringen dürfen. Aber er hätte es getan und sieben
Jahre lang so gelebt.«
Josefa
bemerkt,
daß die meisten der verdammten Priester und Ordensleute
sich furchtbarer Sünden gegen die Keuschheit anklagen;
ferner Sünden gegen das Gelübde der Armut, des
unerlaubten Gebrauches der Ordensgüter, ernster
Verfehlungen gegen die Nächstenliebe (Eifersucht,
Rachsucht, Haß usw.), der Nachlässigkeit und Lauheit,
der Bequemlichkeit, der sie nachgegeben und die sie zu
schweren Sünden geführt hätte; der schlechten
Beichten aus Menschenfurcht, Mangel an Mut und
Ehrlichkeit u.s.w.
Im
folgenden
wird der vollständige Wortlaut von Schwester Josefas
Aufzeichnungen über die »Hölle der gottgeweihten
Seelen« vom 4. September 1922 wiedergegeben:
»An
diesem Tage hatte ich über das besondere Gericht der
gottgeweihten Seelen betrachtet. Ich konnte von diesen
Gedanken nicht loskommen, obgleich sie mich so bedrückten.
Plötzlich fühlte ich mich gefesselt und von einer so
schweren Last überwältigt, daß ich mit größerer
Klarheit denn je erkannte, was es um die Heiligkeit
Gottes ist und wie sehr Er die Sünde verabscheut.
In
einem blitzartigen Aufleuchten sah ich mein ganzes Leben
vor mir, angefangen von meiner ersten Beichte bis zum
heutigen Tag. Alles war mir gegenwärtig: meine Sünden,
die Gnadenerweise Gottes, der Tag meines Eintritts ins
Kloster, meine Einkleidung, meine Gelübdeablegung, die
geistlichen Lesungen und Unterweisungen, die Ratschläge,
die guten Anregungen, alle Hilfe, die ich in meinem
Ordensleben empfangen hatte. Man kann nicht beschreiben,
welch furchtbare Verwirrung die Seele in diesem
Augenblick empfindet: ,Jetzt ist alles vorbei. Ich bin
auf immer verloren.”
(Josefa
beschuldigt sich selbst keiner einzigen Sünde, die sie
in die Hölle hätte stürzen können. Der Herr will
nur, daß sie deren schreckliche Folgen an sich erfährt,
als habe sie diese tatsächlich verdient.)
Im
gleichen Augenblick
befand ich mich in der Hölle, ohne jedoch
hinuntergezogen worden zu sein wie sonst immer. Die
Seele stürzt sich von selbst hinab; sie wirft sich
hinab, als wolle sie vor Gottes Angesicht verschwinden,
um Ihn hassen und verfluchen zu können.
Meine
Seele versenkte sich in einen Abgrund
von unermeßlicher Tiefe. Sofort hörte ich andere
Seelen frohlocken, da sie mich in diesen gleichen Peinen
sahen. Es ist ein Martyrium, diese furchtbaren Schreie
zu hören; aber ich glaube, daß nichts mit der Qual der
Seele verglichen werden kann, die nach Verwünschungen dürstet,
und je mehr sie flucht, desto mehr steigert sich dieser
Durst! So etwas hatte ich noch nie erfahren. Bisher
wurde meine Seele bei den furchtbaren Gotteslästerungen
von Schmerz erfüllt, wenngleich sie selbst auch keinen
Akt der Liebe erwecken mochte. Aber heute war es das
Gegenteil.
Ich
sah die Hölle wie immer:
die
langen Gänge, die Höhlungen, das Feuer. Ich hörte
dieselben Seelen schreien, Gott lästern; denn - ich
habe es schon mehrmals geschrieben - obgleich man keine
körperlichen Formen sieht, fühlt man doch die
Schmerzen, als hätte man einen Leib, und man erkennt
die Seelen. Die einen schreien: “Oh, da bist du ja! So
wie wir! Wir waren frei, die Gelübde abzulegen oder
nicht! Aber jetzt!...” und sie verfluchten ihre Gelübde.
Dann
wurde ich
in eine gluterfüllte Höhlung gestoßen und wie
zwischen brennende Bretter zusammengepreßt. Es war, als
drängen rotglühende Eisenspitzen in meinen Körper. Es
kam mir vor, als wollte man mir die Zunge ausreißen,
ohne es zu können; das verursachte mir fast unerträgliche
Schmerzen. Die Augen scheinen aus den Höhlen zu treten,
ich glaube, weil das Feuer sie so sehr brennt. Kein
einziger Fingernagel bleibt von den entsetzlichsten
Schmerzen verschont. Man kann kein Glied rühren, noch
seine Lage verändern, um sich Erleichterung zu
verschaffen, denn der Körper ist wie zusammengepreßt
und gekrümmt. In den Ohren gellen Verzweiflungsschreie,
die keinen Augenblick nachlassen. Ein ekelerregender, übler
Geruch erfüllt alles und benimmt einem den Atem; es
ist, als ob verwesendes Fleisch mit Pech und Schwefel
verbrenne; das heißt, man kann diesen Geruch eigentlich
mit gar nichts in der Welt vergleichen.
Das
alles habe ich empfunden wie früher auch,
und obgleich diese Qualen furchtbar sind, wären sie
nichts ohne die Seelenpein. Aber die Seele leidet auf
unaussprechliche Weise. Wenn ich bisher in die Hölle
hinabgestiegen war, hatte ich unsagbar gelitten, weil
ich glaubte, aus dem Kloster ausgetreten und dafür
verdammt zu sein. Aber diesmal nicht. Ich war in der Hölle
mit einem besonderen Merkmal als Ordensfrau, mit dem
Merkmal einer Seele, die ihren Gott gekannt und geliebt
hat, und ich sah bei anderen Seelen dasselbe Zeichen.
Ich könnte nicht sagen, woran man es erkennt,
vielleicht daran, daß die andern Verdammten und die
Teufel sie besonders lästern... auch viele Priester!
Ich kann nicht erklären, worin dieses Leiden bestand,
das ganz anders war als das, was ich früher empfunden
hatte. Denn wenn schon die Seelenqual eines Weltmenschen
furchtbar ist, so ist sie doch nichts im Vergleich mit
dem Leiden einer gottgeweihten Seele. Unaufhörlich prägen
sie die drei Worte: “Armut,
Keuschheit, Gehorsam”
wie ein nagender Gewissensbiß der Seele ein.
Armut!
Du warst frei, und du hast sie gelobt. Warum hast du
dir dann solches Wohlleben verschafft? Warum bist du so
anhänglich an jene Dinge geblieben, die dir nicht gehörten?
Warum hast du deinem Leib jene Bequemlichkeit gewährt?
Warum hast du dir die Freiheit herausgenommen, über
Dinge zu verfügen, die das Gut der Ordensgemeinde
waren? Wußtest du nicht, daß du keinerlei Besitzrecht
mehr hattest? daß du selbst aus freien Stücken darauf
verzichtet hattest? Warum dieses Murren, wenn dir etwas
fehlte oder wenn du glaubtest, weniger gut behandelt zu
werden als die andern?... Warum?
Keuschheit!
Du
selbst hast das Gelübde der Keuschheit freiwillig
abgelegt und wußtest genau, was es erforderte. Du
selbst hast dich verpflichtet. Du selbst hast es
gewollt.. . Und dann ?Wie hast du es gehalten? Und beständig
antwortet die Seele in unaussprechlicher Pein: “Ja,
ich habe dieses Gelübde gemacht, und ich war frei. Ich
hätte es nicht ablegen brauchen. Aber ich habe es
getan, und ich war frei!”
Die
Qual, die diese Gewissensbisse und die Schmähungen der
übrigen Verdammten verursachen, läßt sich nicht mit
Worten schildern !
Gehorsam!
Du selbst hast dich freiwillig verpflichtet, deiner
Ordensregel und deinen Obern zu gehorchen. Warum also
hast du das abgeurteilt, was man dir auftrug? Warum
warst du den Ordensbräuchen nicht treu? Warum hast du
dich dieser Verpflichtung des gemeinsamen Lebens
entzogen? Erinnere dich an das süße Joch deiner
heiligen Regel. Und du hast es nicht tragen wollen!
“Und jetzt mußt du uns gehorchen”, heulen die
teuflischen Stimmen, ,nicht nur einen Tag, nicht nur ein
Jahr, nicht nur ein Jahrhundert, nein, immer, für die
ganze Ewigkeit! “Du hast es so gewollt. Du warst
frei!”
Die
Seele verliert keinen Augenblick das Bewußtsein,
daß sie einst Gott zu ihrem Bräutigam erwählt hat, daß
sie Ihn über alles geliebt und um Seinetwillen auch den
vielen erlaubten Freuden und allem, was ihr auf Erden
das Liebste war, entsagt und zu Beginn ihres
Ordenslebens die Süßigkeit, Kraft und Reinheit der
Gottesliebe verkostet hat. Jetzt muß sie ihren Herrn
und Gott, Den sie erwählt hatte, um Ihn zu lieben, um
einer ungeordneten Leidenschaft willen in alle Ewigkeit
hassen!
Dieses
Hassen - müssen ist ein Durst,
der
sie verzehrt... Keine Erinnerung, keine Vorstellung kann
ihr die geringste Erleichterung verschaffen. Ihre
Schande bereitet ihr eine der größten Qualen. Es ist,
als schrien alle Verdammten, die sie umringen, ständig
auf sie ein: “Was Wunder, daß wir verloren sind? Wir
hatten nicht die gleichen Hilfsmittel wie du! Aber was
hat dir gefehlt? Du hast im Hause des Königs gelebt...
und am Mahl der Auserwählten teilgenommen.”
Alles,
was ich schreibe, ist nur ein Schatten, verglichen mit
dem, was die Seele leidet. Denn es gibt keine Worte für
solche Qualen.
(4. Sept.)

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