GLAUBEN
Ich glaube an Gott, den Vater und höre sein Wort.
Er ist der Herr, ihm gehört der Kosmos,
er lenkt die Geschichte.
Freude an aller Schöpfung,
Ehrfurcht vor dem Leben
und Mut zum Handeln kommt von ihm.
Ich glaube an Jesus Christus
und gehöre zu ihm.
Er hat unser Leben gelebt.
Mit ihm begann eine neue Welt
die ohne Krieg und Hunger,
ohne Krankheit und Tod sein wird.
Bei ihm endet alle Schuld.
Er wurde gekreuzigt,
Gott aber hat ihn vom Tod erweckt
und darin unsere Freiheit begründet.
Ich glaube an den Heiligen Geist
und werde von ihm geführt.
Er gibt Erkenntnis der Wahrheit
und schärft das Gewissen.
Er schafft eine Kirche
für alle Menschen
bis zur Vollendung der Welt
in Gerechtigkeit.
CREDO
Ich glaube an Gott, den Vater:
die Allmacht der Liebe.
Er ist der Schöpfer des Himmels und der Erde;
dieses ganzen Universums,
mit all seinen Geheimnissen;
dieser Erde, auf der wir leben,
und der Sterne, zu denen wir reisen.
Er kennt uns von Ewigkeit, nie vergißt er,
daß wir aus dem Staub der Erde gemacht sind,
und einmal als Staub zu ihr zurückkehren werden.
Ich glaube an Jesus Christus,
den einziggeliebten Sohn Gottes.
Er hat, aus Liebe zu uns allen,
unsere Geschichte,
unser Dasein mit uns teilen wollen.
Ich glaube, daß Gott auf menschliche Weise
auch Gott für uns sein wollte.
Er hat als Mensch unter uns gewohnt,
ein Licht in der Finsternis.
Aber die Finsternis hat ihn nicht begriffen.
Wir haben ihn ans Kreuz geschlagen.
Und er ist gestorben und begraben worden.
Aber er hat auf Gottes letztes Wort vertraut
und ist auferstanden, ein für allemal,
er sagte, er werde uns einen Platz bereiten
im Haus seines Vaters, in dem er jetzt wohnt.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
der Herr ist und Leben schenkt.
Und Propheten unter uns
ist er Sprache, Kraft und Feuer.
Ich glaube, daß wir gemeinsam unterwegs sind,
um Gottes heiliges Volk zu werden,
denn ich bekenne die Befreiung vom Bösen,
den Auftrag zur Gerechtigkeit
und den Mut zur Liebe.
Ich glaube an das ewige Leben,
an die Liebe, die stärker ist als der Tod,
an einen neuen Himmel und eine neue Erde.
Und ich glaube, daß ich hoffen darf
auf ein Leben mit Gott und miteinander
bis in alle Ewigkeit:
Herrlichkeit für Gott und Friede für die Menschen.
LOBPREISUNG
Wir preisen dich, Gott unser Vater
für den Reichtum deiner Schöpfung ,
für die Einzigartigkeit jeder Person '
für die Schöpferkraft, die unsere K~lturen
erhält und erneuert
für deine Treue zu deinem Volk.
Wir preisen dich, Jesus unser Herr dafür
daß du dich ständig in unsere ' ,
Angelegenheiten einmischst
daß du dich mit den Armen identifizierst
daß du dich für alle Menschen am Kreuz'
geopfert hast,
daß du allen Völkern den wahren Menschen
offenbart hast.
Wir preisen dich, Gott Heiliger Geist dafür
daß du Leben einhauchst "
daß du die Qual der Schöpfung übersetzt
daß du uns beharrlich immer zu Christus' hinziehst
daß du U,nruhe. unter die Menschen bringst, ,
daß du die Erfullung der Geschichte
geduldig vorbereitest.
Wir preisen d,ich, gesegnete Dreifaltigkeit, dafür,
daß du u!1s nicht ~ach unseren Sünden vergiltst,
daß du nicht aufhorst, alles Lebende zu lieben
daß du nicht aufhörst, zur Buße zu rufen, ,
daß das Leben auf der Erde nicht aufhört. Amen.
WO WIR ZU ENDE SIND
Du, Herr, bist mein Heil -
wie könnte ich fallen?
Du, Herr, bist meine Hoffnung -
wie könnte ich enttäuscht werden?
Du, Herr, bist meine Stärke -
wie könnte ich Angst haben?
Zwar kenne ich meine Grenze,
und ich weiß um meine Schwächen.
Ich kenne auch der anderen Grenzen,
und ich weiß auch um der anderen Schwächen.
Ich habe es erfahren:
All die Mängel und 'das Ungenügen;
das faszinierende Leuchten in der Ferne
und den matten Schein in der Nähe.
Alles ist kaum halb so schön,
wie wir es wünschen,
kaum halb so beglückend,
wie wir es erträumen.
Auch wenn alles enttäuscht,
wenn selbst die Liebsten mich fallen ließen,
du, Herr, nähmest mich auf,
du, Herr, wärest da.
Denn immer rangst du an, wo wir zu Ende sind.
Immer stehst du da,
wo wir unsere Grenze erreichen.
So sind wir geborgen in dir,
wenn wir alles Ungenügen und alle Mängel,
alle Schwächen und alle Grenzen
zu dir hin überschreiten,
DU VERWANDELST MICH
Herr, ich danke dir,
daß ich für dich keine Nummer bin
kein Abziehbild, kein Poster für 13 50 DM
sondern dein Geschöpf, dein Original '
erstmalig, einmalig, letztmalig. '
Herr, du verstehst mich,
wenn ich dir sage:
ich kann das alles nicht fassen
wenn ich auf mein Leben sch~ue.
Da muß ich immer eine Rolle spielen
da muß ich immer einen Wert darstelien.
Da muß ich immer mein Versagen verdecken.
Da muß ich immer meine Vergangenheit überspielen
Da habe ich so viele Gesichter.
Herr, in der Kirche beten sie jeden Sonntag:
"Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir."
Ich bitte dich jetzt:
Uberstrahle mein Gesicht, mein Leben.
Dann kann ich endlich aufhören
mich ändern zu wollen. '
Du verwandelst mich.
Dafür danke ich dir.
Gott,
du bist die Fülle,
all unsere Quellen entspringen in dir,
auch die Liebe.
Du bist die Fülle
und wir die Leere.
Wir haben viele leere Krüge,
oft geht uns der Wein aus,
der Wein der Menschenfreundlichkeit,
der Wein des Erbarmens,
der Wein des Wohlwollens.
Oft geht uns der Wein aus,
und wir müssen mit Wasser,
mit Essig leben,
und dann wird das Leben zur Hölle
und wir sind getrennt.
Und so bitten wir dich:
Gott,
hilf uns, daß wir alles tun,
die leeren Krüge voll zu schöpfen,
zu schöpfen, zu schöpfen,
voll zu schöpfen,
nicht halb,
sondern bis zum Rand ...
Gott,
wenn wir alles
getan haben,
was wir tun konnten,
dann laß du das Wunder geschehen,
laß du dann sich wandeln
Trauer in Freude,
Verzweiflung in Hoffnung,
Totes in Lebendiges ...
Gott,
laß unser Leben reifen
mit den Jahren,
wie Wein reift,
laß den Wein unseres Lebens
immer besser,
immer kostbarer werden ...
NEUER LEBENSSTIL
MlITEINANDER TEILEN
Herr, es gab Jahre,
da hatten wir nichts mehr:
kein Haus, kein Brot.
Kein Recht, keine Freiheit.
Damals suchten und beteten wir
um jene Lebenswerte, ohne die der Mensch
kein volles Leben führen kann:
um Freiheit und Recht,
um Glauben und Liebe um Hoffnung
Es ist unsere Schuld .
daß wir sie vergessen haben
daß wir das Leben mit Nippsachen
mit Kleinkram vollstopfen
bis unter den Himmel.
Gott, Schöpfer und Spender des Lebens
erneut wurden wir gewarnt:
Das Uberleben der Menschheit steht auf dem Spiel.
Wir bekennen vor dir:
unser Lebensstil und unsere Gesellschaftsordnung
schaffen Zwietracht und entfremden uns von deiner
Schöpfung, so daß wir die Kreatur, der du Leben gege-
ben hast, wie totes Matenal ausbeuten. Von dir getrennt
ist unser Leben leer. Wir sehnen uns nach einer neuen
Frömmigkeit, die unser Planen Denken und Handeln
durchdringt. Hilf uns, die Erde für künftige Generatio-
nen zu bewahren, und so miteinander zu teilen daß alle
frei werden.
Kyrie eleison, Herr erbarme dich.
Gott der Liebe, du teilst unser Leiden in Jesus Christus
vergibst uns unsere Sünden und sprengst die Fesseln
der Unterdrückung. Erwecke und erhalte in uns die Ge-
meinschaft mit unseren Brüdern und Schwestern in al-
ler Welt. Schenke uns den Mut, miteinander das Leiden
zu tragen, wenn es uns trifft. Entzünde in uns neu die
Osterfreude, und laß uns inmitten der Anfechtung den-
noch singen:
Halleluja, Lob sei dir, Herr.
Gott der Hoffnung, dein Geist schenkt deinem Volke
Licht und Kraft. Deinen Namen unter allen Völkern zu
bezeugen, Mächten und Gewalten zum Trotz für deine
Gerechtigkeit zu kämpfen, mit Glauben und Humor in
deinem Dienste auszuharren: dazu gib uns Macht; ohne
dich sind wir machtlos. Gemeinsam rufen wir:
Halleluja, komm Herr Jesus.
Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist laß uns mit einer
Stimme und einmütigem Herzen die Hoheit deines hei-
ligen Namens verherrlichen und preisen. Amen.
Herr, hilf uns umzukehren.
Laß uns Menschen begegnen,
die aus dem Wesentlichen heraus leben
aus dem Wesentlichen, aus Dir. '
"Gott allein genügt"
hat eine Heilige gesagt.
Lehre mich, dies zu leben
daheim und draußen '
damit die Ordnungen und Werte
wieder sichtbar werden
die Fenster zum Absoluten
zu dir, aufgehen.
Daß mein Leben zum Kunstwerk wird
das deine Hand zeigt.
Denn du allein bist genug.
FÜR ALLE LEBENSALTER
Laßt uns beten
für alle Menschen aller Lebensalter
für alle, die jung oder alt '
zueinander gehören
oder mitsammen durchs Leben gehen
Laßt uns beten .
um Sorge und Achtung füreinander
daß wir nicht voneinander getrennt werden
daß wir eines Sinnes versuchen '
glücklich zu sein. '
Laßt uns beten
für alle Kinder
für sie, die in unserer Mitte
klein und wehrlos sind:
Um eine glückliche Jugend
daß ihnen nichts Böses zustoße
daß sie gerade wachsen '
und nicht verbildet werden.
Laßt uns beten,
daß wir ihnen kein Ärgernis geben.
SIe nicht lehren zu hassen
sondern hineinführen in die Wahrheit
und daß wir den Mut finden mögen,
emzutreten für alles Verwundbare
Unsichere und Unausgereifte. '
Laßt uns beten
für die Jungen,
die das Leben noch vor sich haben
daß sie offen und empfänglich
ihrer Zukunft entgegengehen
daß sie mit Unsicherheiten zu leben wagen
und den Enttauschungen gewachsen seien
daß sie sich selbst hinzunehmen lernen
und nicht mutlos werden.