Autor Thema: Arme Seelen  (Gelesen 13369 mal)

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Offline Gnadenstrahl

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Arme Seelen
« am: 06. Januar 2012, 18:30:16 »
Hallo,

ich habe eine Frage zu den Armen Seelen im Fegefeuer.  ;uhhjz

Mir ist nicht klar, ob diese auch für uns noch etwas tun können, d. h. wenn wir diese "anrufen", oder ob wir ihnen mit unseren Gebeten und Aufopferungen nur noch helfen können.

Danke für Eure Hilfe.  ;ghjghg
« Letzte Änderung: 12. Januar 2012, 21:36:33 von Gnadenstrahl »

Hemma

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Re:Arme Seelen
« Antwort #1 am: 06. Januar 2012, 19:16:35 »
Lieber Gnadenstrahl!


Wenn es Gott zulässt, können die Armen Seelen ihren Wohltätern helfen, denn die streitende Kirche (das Pilgervolk auf Erden),
die triumphierende Kirche (Engel und Heilige) und die leidende Kirche (Die Seelen, die auf dem Weg in den Himmel noch der Läuterung im Fegefeuer bedürfen) bilden eine unzertrennliche Gemeinschaft.

Vom hl. Pfarrer von Ars ist die Aussage bekannt: "Wenn man wüßte, welche Macht diese guten Seelen über das Herz Gottes haben und welche Gnaden man durch ihre Fürbitte erlangen kann, sie wären nicht so sehr verlassen. Wenn wir von Gott wahren Reueschmerz über unsere Sünden erlangen wollen, wenden wir uns am besten an die Armen Seelen, die seit vielen Jahren in den Flammen des Fegfeuers ihre Sünden bereuen, die sie begangen haben...Man muß viel für sie beten, damit sie viel für uns beten!"

hier noch einige Hinweise:

http://kath-zdw.ch/maria/simma.html

http://www.scribd.com/doc/53697548/Fegefeuer-Prof-Franz-Spirago#outer_page_8



LG. Hemma
« Letzte Änderung: 06. Januar 2012, 19:28:24 von Hemma »

LoveAndPray85

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Re:Arme Seelen
« Antwort #2 am: 06. Januar 2012, 20:46:10 »
Die armen Seelen können sogar sehr viel für uns tun,
besonders wenn und nachdem sie durch unsere Hilfe
in den Himmel gekommen sind...

Offline Gnadenstrahl

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Re:Arme Seelen
« Antwort #3 am: 07. Januar 2012, 09:00:25 »
Guten Morgen,

recht vielen Dank für Eure Antworten.
Besonderen Dank dir Hemma für die weiterführenden Link´s.

LG und einen gesegneten Tag  ;kreuz+

Offline Admin

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Re:Arme Seelen
« Antwort #4 am: 10. Januar 2012, 19:50:15 »
Auszug: http://kath-zdw.ch/maria/was.wissen.wir.vom.fegfeuer.html

Die hl. Katharina von Bologna (+1463), deren Leib in der Kirche der Klarissinnen zu Bologna in Italien unversehrt ist, hat erklärt. „Oft habe ich das, was ich durch Anrufung der Heiligen im Himmel lange nicht habe erhalten können sogleich erlangt, wenn ich meine Zuflucht zu den leidenden Seelen im Fegfeuer genommen habe.“ Sie sagt auch: „Wenn ich eine Gnade sicher erlangen will, wende ich mich an die Armen Seelen, damit sie meine Bitte unserem himmlischen Vater vortragen. Gewöhnlich fühle ich es, dass ich ihrer Fürsprache die Erhörung verdanke.“

Maria Lindmayr gibt den Grund an, warum das Gebet zu den Armen Seelen so erfolgreich isst; sie sagt: „Wenn man die Armen Seelen um Hilfe bittet, wird man bald erhört. Dies kommt nicht etwa davon, als ob uns die Armen Seelen erhört hätten, sondern weil uns Gott erhört wegen seiner Liebe zu den Armen Seelen; denn Gott liebt diese so sehr.“

Nachfolgender Fall soll als Beweis dienen, welch großen Nutzen die Barmherzigkeit gegen die Armen Seelen bringen kann. Der Jesuit Jakob Montfort hatte im Jahre 1649 bei dem Buchdrucker Wilhelm Frießen in Köln ein Büchlein drucken lassen, das über die Armen Seelen handelte und die Menschen zur Barmherzigkeit gegen sie anregen sollte.

Der Buchdrucker las an den Sonntagen häufig darin. In dem Büchlein war die Behauptung aufgestellt, dass die Anrufung der Armen Seelen und die Barmherzigkeit gegen sie eines der besten Mittel sei, um von Gott die Erhörung des Gebetes zu erlangen. Nach einiger Zeit erkrankte das vierjährige Söhnchen des Buchdruckers so schwer, dass die Ärzte alle Hoffnung aufgaben und den Vater bereits auf den bevorstehenden Tod des Kindes vorbereiteten. Der Buchdrucker begab sich nun in die Kirche und rief dort die Armen Seelen an, für die er viele Gebete verrichtete; auch legte er dort das Gelübde ab, dass er hundert der genannten Büchlein an Geistliche und Klöster unentgeltlich verteilen werde, falls sein Kind wieder gesund wird. Uns siehe! Als der Vater aus der Kirche nach Hause kam, hatte sich das Befinden des Knaben bedeutend gebessert; das Kind, das 14 Tage lang Ekel an allen Speisen hatte, verlangte zu essen und schon am folgenden Tage war es so gesund, als hätte ihm nie etwas gefehlt.

Drei Wochen darauf erkrankte plötzlich auch die Frau des Buchdruckers, und ihr Zustand verschlimmerte sich so sehr, dass gar keine Aussicht auf Besserung mehr vorhanden war. In seiner Bedrängnis nahm der Mann wieder zu den Armen Seelen seine Zuflucht, eilte in die Kirche und legte dort das Gelübde ab, er werde 200 der genannten Büchlein austeilen, wenn seine Frau wieder gesund würde. Auch diesmal half die Anrufung der Armen Seelen wunderbar. Das Befinden der Frau besserte sich zusehends, und schon nach acht Tagen war sie ganz munter. Der Buchdrucker machte hierauf den Verfasser des Buches von diesen zwei auffallenden Gebetserhörungen Mitteilung, wodurch dieser Fall bekannt wurde. (Spirago, Beispiel-Sammlung, Nr. 580)

Der belgische Wundertäter Pater Paul von Moll (+1896) gab einer Dame folgenden Rat: „Will man blühende Geschäfte machen, so braucht man nur einen Teil, wir wollen sagen zwei Prozent der Einnahmen oder des Gewinnes, zur Befreiung der Armen Seelen im Fegfeuer aufopfern. Mit dem Geld lasse man hl. Messen lesen oder verrichte andere gute Werke für die Armen Seelen. Diese können alles für ihre Wohltäter erlangen.“ Diese Dame befolgte den Rat und war dann mit ihren Geschäftserfolgen höchst zufrieden.

Es ist sehr zu loben, wenn fromme Eltern ihre Kinder schon frühzeitig anleiten, der Seelen im Fegfeuer zu gedenken. Der Redemptorist P. Johann Ullwer, der 1914 zu Budweis auf der Kanzel bei Nennung des Namen Jesus starb, hatte eine fromme Mutter, die es verstand, ihre Kinder schon in frühester Jugend zur Selbstüberwindung und gleichzeitig auch zur Liebe zu den Armen Seelen im Fegfeuer anzuleiten.

Wenn die Kinder in den Wald gingen, um Beeren zu pflücken, so wurde ihnen von der Mutter aufgetragen, die erste reife und schönste Beere auf die Erde niederzulegen; denn „sie gehört den Armen Seelen“. Die Kinder sollten diese Opfer der Selbstüberwindung in der frommen Absicht darbringen, dadurch den Armen Seelen zu helfen. Auch die erste reife Kirsche, Zwetschge, Birne, Apfel sollten sie aus demselben Grund nicht essen. Die Mutter lehrte die Kinder, dass die Verstorbenen, die stets auf unsere Hilfe warten, dieses Opfer reichlich belohnen werden; sie werden ihnen behilflich sein, dass sie sich auf dem Weg über Feld und Wald nicht verirren, dass sie nichts vergessen, keine Sache verlegen und die verlorene bald finden, auch dass sie uns, wenn man sie bittet, sanft und leise aus dem Schlafe wecken zu einer Stunde, die man ihnen angibt. Johann Ullwer befolgte gewissenhaft die frommen Lehren seiner Mutter und erhielt von Gott den Beruf zum Priester- und Ordensstand; er war ein Muster der Selbstbeherrschung und brachte es zu hohen Tugenden.
(Seine Lebensgeschichte erschien in der bischöfl. Buchdruckerei in Budweis. Seite 55.)

Die ehrw. Katharina Emmerich sagt: „Es ist nicht auszusprechen, welch großen Trost die Armen Seelen durch unsere Überwindungen und kleinen Opfer erhalten.“ Der hl. Augustin sagt: „Willst du, dass sich Gott deiner erbarme, dann erbarm dich deines Nächsten im Fegfeuer!“ Auch vertritt er die Ansicht, dass derjenige, welcher oft für die Verstorbenen gebetet hat, keines bösen Todes sterben werde. Der hl. Hieronymus behauptet: „Wir sind der ewigen Seligkeit um so viel näher, je mitleidiger und gütiger wir gegen die Armen Seelen sind.“


Offline Gnadenstrahl

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Re:Arme Seelen
« Antwort #5 am: 11. Januar 2012, 10:20:19 »
Danke für deine Hilfe, Admin  ;ghjghg

Offline amos

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Re:Arme Seelen
« Antwort #6 am: 14. Januar 2012, 16:29:40 »
Ich danke Dir auch, lieber Admin. Deine Erläuterungen haben mir sehr viel gegeben! Auch Dir liebe Hemma, meinen herzlichen Dank.

Herzliche Segensgrüße, Amos
« Letzte Änderung: 14. Januar 2012, 16:33:38 von amos »
Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.
1. Joh. 4.16

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Re:Arme Seelen
« Antwort #7 am: 16. Januar 2012, 07:28:00 »
http://kath-zdw.ch/maria/fegefeuer.und.trost.armeseelen.html#Die_Armen_Seelen_koennen_nichts_mehr_verdienen_und_sich_keine_Linderung_verschaffen

Die Armen Seelen können nichts mehr verdienen und sich keine Linderung verschaffen.
Der gelehrte Buttler sagt in seiner vortrefflichen Abhandlung über den Allerseelentag folgendes: "Noch ein Umstand darf nicht übergangen werden, der besonders unser Mitleid mit den im Fegfeuer leidenden Seelen erwecken soll, daß sie sich nämlich keine Verdienste mehr sammeln und nicht die geringste Linderung verschaffen können. Die Kranken und Armen können doch mit ihren Worten um Hilfe bitten, und man wird schon durch den Anblick ihrer Leiden gerührt, menschenfreundlichen Anteil daran zu nehmen. Allein die Seelen im Fegfeuer haben keine anderen Mittel, als die Geduld, die Ergebung und die Hoffnung. Sie mögen noch so sehr seufzen und sich nach dem besseren Zustand sehnen, Gott antwortet ihnen nichts anderes, als daß jene Nacht, wo niemand mehr wirken kann (Joh. 9,4), für sie gekommen sei." "Würde sich dieser Schreckensort  auftun," fügt er hinzu," könnten wir ihre Qualen sehen, welchen Eindruck würde dieser Anblick auf uns machen! Wie viele Tränen würden wir vergießen, von welchem Schauer wurden wir ergriffen werden, wenn wir jene unzählbare Menge Diener Gottes sähen, die unsere Brüder in Christus sind, welche so unaussprechliche Leiden erdulden!"


Die Armen Seelen im Fegfeuer rufen uns ohne Unterlaß um Hilfe an.
Da die Armen Seelen im Fegfeuer sich selbst in ihrer äußersten Not und Pein nicht die geringste Erleichterung verschaffen können, hingegen wohl wissen, daß; uns im Stand der Gnade alle Schätze der Kirche mit allen Verdiensten des Lebens und Leidens Jesu Christi gleichsam zu Gebote stehen, um ihnen fortwährend leicht Trost und Linderung, ja sogar gänzliche Befreiung zu erwirken, so schreien sie

ohne Unterlaß zu uns um Rettung und Hilfe. Da sie aber dieses nicht auf eine uns vernehmbare Weise tun können, so tut es die Kirche für sie sowohl durch ihre vielen rührenden Einrichtungen zu ihrer Erlösung, als auch durch eifrige Darstellung des kläglichen Zustandes derselben vermittelst ihrer Diener. Der Kanzler Gerson läßt sie auf folgende Weise zu uns rufen: "Betet für uns, weil wir uns selbst nicht helfen können! Diesen Beistand dürfen wir von euch erwarten;, versagt ihn uns nicht! Ihr, die ihr uns kanntet auf Erden, die ihr uns liebtet, könntet ihr uns jetzt vergessen! Man sagt gewöhnlich, daß man in den Trübsalen den Freund erkenne. Welche Trübsal ist aber mit der unsrigen zu vergleichen! Habt also Mitleid mit uns." "Einem harten Herzen wird es zuletzt übel gehen.“ (Sir. 3.27.) „Seid also gegen euere eigenen Vorteile nicht gleichgültig.

 
Es ist unsere Pflicht, den Armen Seelen im Fegfeuer zu Hilfe zu kommen.
Der geistreiche und fromme M. Boudon, Großerzdiakon von Evreux, sagt hierüber in seiner Schrift: "Die Verherrlichung  der allerheiligsten  Dreieinigkeit  in den Seelen des Fegfeuers":  "Je ärmer eine Person ist, desto mehr sind wir verpflichtet, ihr zu helfen. Wer kann nun aber ärmer sein, als derjenige, welcher nichts hat, stark verschuldet ist, weder arbeiten, noch erwerben, noch begehren kann und doch in den schrecklichsten Peinen sitzen muß, bis er den letzten Heller zurückbezahlt hat? Das Gesetz, den Bedrängten zu Hilfe zu kommen, ist zwar allgemein und erstreckt sich selbst auf die fremden und unbekannten Personen; allein hier ist noch eine strengere Verbindlichkeit  vorhanden, indem sich in diesen reinigenden Flammen sogar solche befinden, die uns zunächst angehen und an deren Leiden wir vielleicht nicht wenig schuld sind. Es schmachten darin unsere Brüder, Schwestern, Väter, Mütter und andere.

Welch ein Schmerz muß es wohl für diese sein, sich jetzt in diesen Gluten selbst von jenen vergessen und verlassen zu sehen, für deren Glück sie einst keine Mühe gespart hatten und die nun mit dem von ihnen hinterlassenen Vermögen viele törichte Ausgaben machen, für ihre Linderung und Rettung aber keinen Heller davon verwenden! Wahrlich, darüber muß man staunen; ich einmal fasse es nicht. Wenn ein Tier brennen würde, hätte man Erbarmen mit ihm; und gegen einen Vater, eine Mutter, einen Gatten usw. in den schrecklichsten Flammen  des Fegfeuers  kann man gefühllos  sein! Sind wir nicht Menschen ohne Glauben? Wäre einer von diesen Personen auf dieser Welt das geringste Übel widerfahren  oder hätten wir nur einen Funken Feuer auf sie fallen gesehen,  so hätten wir alles aufgeboten, sie davon zu befreien: nun aber sind wir niederträchtig und blind genug, sie in Peinen zu lassen, deren Schärfe kein Mensch zu begreifen vermag."

 

Es ist der Wille Gottes, daß wir den Armen Seelen im Fegfeuer zu Hilfe kommen.
In den himmlischen Offenbarungen der hl. Birgitta, welche von der Kirche viele Gutheißungen erhalten haben, vorzüglich aber vom Konzil in Basel sorgfältig geprüft und gutgeheißen worden sind, liest man im vierten Buch (7. Kap.), daß der Engel, als er ihr einst das Fegfeuer in drei verschiedenen Abteilungen zeigte, zu ihr sprach: "Alle Seelen, welche sich in diesen Orten aufhalten, haben Teil an den Gebeten und guten Werken der heiligen Kirche, welche in der Welt verrichtet werden, vorzüglich an jenen, welche sie selbst wirkten, da sie noch lebten, so wie auch an denselben, welche von ihren Freunden für sie verrichtet werden. Wisse auch, daß, sowie die Sünden vielfältig und verschieden sind, desgleichen auch die Strafen vielfältig und verschieden sind. Sowie daher der Hungrige durch den Bissen, der ihm dargereicht wird, der Durstige durch den Trank, der Traurige durch die Lustbarkeit, der Nackte durch das Kleid und der Kranke durch das Bett, in das er kommt, erfreut wird, so erfreuen sich die Seelen und nehmen Anteil an allem Guten, das für sie in der Welt getan wird. Gesegnet sei derjenige," fügte er hier hinzu, "der in seinem Leben den Seelen mit seinen Gebeten und guten Werken sowie durch die Arbeit seines Leibes zu Hilfe kommt; denn die unfehlbare Gerechtigkeit Gottes will, daß sie entweder durch die Pein des Fegfeuers gereinigt werden oder durch die guten Werke der Gläubigen eine frühere Erlösung erlangen."

Hierauf hörte man ein Rufen vieler Stimmen aus dem Fegfeuer: "O Herr Jesus Christus, gerechter Richter; gieße den Geist deiner Liebe in das Herz der Priester, der Ordensleute und aller derjenigen, welche in der Welt geistlicherweise Gewalt haben, alsdann könnten wir einen größeren Anteil, als bisher, an ihren Gesängen, Gebeten und Opfern haben." Nachher riefen von einer Seite her viele Stimmen: "O Gott, belohne jene, welche uns in unserem Elend Hilfe verschaffen!" Endlich schrie noch eine sehr starke Stimme: "O Herr und Gott: erteile durch deine unbegreifliche Macht allen jenen auf Erden eine hundertfältige  Vergeltung,  die uns  durch  ihre guten  Werke  zum  Licht  deiner  Gottheit  und  zur Anschauung deines Angesichtes erheben."

 

Die guten Werke für die Verstorbenen haben vor Gott einen großen Wert.
Der berühmte Geisteslehrer Ludwig Blosius schreibt hierüber folgendes: "Der gütige und liebreiche Herr liebt die Seelen seiner Auserwählten, die nach dem Tod des Leibes noch gereinigt werden müssen, so sehr und verlangt ihre Erlösung so inbrünstig, daß, wenn wir aus christlicher Liebe für sie eifrig beten und das anbetungswürdige heilige Sakrament des Altares, oder die Verdienste Jesu Christi aufopfern, oder den Psalmengesang oder was immer für ein heilsames Werk verrichten und Gott für sie zum Opfer darbringen, es ihm nicht weniger angenehm ist, als wenn wir unseren Herrn selbst, wenn er in einem Kerker eingeschlossen wäre, mit unseren Tröstungen aufrichten oder durch unsere Hilfe zu befreien suchten; denn er selbst hat gesagt: Wahrlich, sage ich euch, was ihr einem diesem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." (Matth. 25, 40.)

Man liest auch bei dem hl. Dionysius, dem Karthäuser, daß der göttliche Heiland einst zur hl. Gertrud sagte: "So oft sie eine Seele aus dem Fegfeuer erlöse, sei dies dem Herrn so angenehm, als wenn sie ihn selbst aus einem Kerker befreite, und es werde ihr der gebührende Lohn für diese Wohltat gemäß seiner allmächtigen Güte zur erwünschten Zeit nicht ausbleiben." Der hl. Kirchenlehrer Thomas von Aquin lehrt sogar, daß Gott die guten Werke für die Verstorbenen wohlgefälliger seien, als für die Lebendigen, weil jene sie mehr bedürfen und nicht, wie diese, sich selbst Hilfe verschaffen können. Schließlich sagt schon der hl. Erzbischof und Kirchenlehrer Ambrosius in seinem Buch über die Pflichten der Geistlichen: "Alles, was für die Verstorbenen in einer frommen Absicht getan wird, wird in unser eigenes Verdienst umgewandelt, und wir erhalten es wieder hundertfach vermehrt nach dem Tod."

 

Durch die Erlösung der Armen Seelen aus dem Fegfeuer fördern wir die Ehre Gottes auf die wirksamste und vollkommenste Weise.
In den bisherigen Beweggründen haben wir teils unseren eigenen Nutzen, teils den Nutzen der Armen Seelen berücksichtigt,  um uns aufzumuntern,  ihnen beizustehen;  in dem gegenwärtigen  wollen wir hierfür einzig auf die Ehre Gottes sehen. Die letzte Absicht der Heiligen war bei allen ihren Handlungen immer: "Die größere Ehre Gottes." So lehrt uns auch der göttliche Heiland als erste Bitte zum Vater im Himmel zu beten: "Geheiligt werde Dein Name:" im gleichen Sinn betet die Kirche im Gloria der heiligen Messe: "Wir danken Dir wegen deiner großen Herrlichkeit."

Schließlich ist das "Lob Gottes" die Hauptbeschäftigung der Heiligen im Himmel, es soll daher auch "die Verherrlichung Gottes" der Hauptbeweggrund in unseren Werken der Liebe für die Verstorbenen sein, und zwar mit dem vollsten Recht, denn wir fördern dieselbe auf die wirksamste und vollkommenste Weise, indem wir nämlich diese heiligen Seelen durch die Erlösung, welche wir ihnen erwirken, in den Himmel versetzen, wo Gott allein vollkommen erkannt, geliebt und folglich verherrlicht wird. Der fromme Boudon  war von diesem Gedanken  so ergriffen,  daß er ausrief:  "Ich lade alle ein, die für die Verherrlichung  Gottes entflammt sind und nach der reinen Liebe Gottes allein streben, über diese Wahrheit nachzudenken."

Wenn die hl. Theresia und andere Heilige beteuert haben, sie hätten für einen einzigen Grad der Verherrlichung Gottes alle erdenklichen Peinen leiden mögen, was soll man denn nicht tun, was nicht leiden für die Erlösung der Seelen aus den reinigenden Flammen des Fegfeuers, da diese ja das Mittel ist, dieselbe um Millionen Grad fördern zu lassen, und zwar nicht nur für einen Augenblick, sondern für immer, für die ganze Ewigkeit.

So rief auch ein vor Liebe zu Jesus brennender Ordensmann, P. Johann von St. Maria, aus: "Ich bekenne, daß es mein Wunsch wäre, in einer Wildnis oder in einem Kerker die ganze Zeit meines Lebens verbannt zu sein, um nichts anderes tun zu müssen, als Ablässe für die Armen Seelen zu gewinnen  und dadurch  einige Seelen Jesus, unserem  Herrn, zu senden,  wo sie ihn in seinem Himmelreich aus ihrem ganzen Vermögen lieben und loben könnten!"


Und wie leicht könnten sich die Menschen
den Qualen des Fegfeuers entziehen, wo doch
eine Sekunde Fegfeuer schlimmer ist als
die ganze Qual der Welt.

Jesus zur hl. Brigitta von Schweden


Das Fegefeuer  http://kath-zdw.ch/maria/gedanken.html    
Diese Botschaften wurden an Carmela Carabelli vom Barmherzigen Jesus diktiert. Diese Schriften sind wahrhaft reich an Glauben und heiligem Eifer für die Sache Gottes. Gott bedient sich zahlreicher Gelegenheiten, um seinen Willen auszudrücken; besonders bedient Er sich demütiger und einfacher Seelen. Mögen diese Schriften der gequälten und fern von Gott lebenden Menschen viel Gutes tun!...>  Bischof von Termoli Monsignore Santoro 9. Jan. 1972

3.  Januar 1969
Meine vielgeliebte Tochter, du hast zu Mir für die Seele eines dir bekannten Priesters gebetet; dies gibt Mir Gelegenheit, mit dir vom Fegefeuer zu sprechen. Wisse, dass es ein Ort ist, der von der barmherzigen Güte Gottes geschaffen wurde, wo das Leiden herrscht, mehr oder weniger stark, je nach der Strafe, die die Seelen abzubüssen haben. Es ist aber ein Ort grossen Friedens, wo die Liebe Gottes so stark ist, dass das Unvermögen, Ihn zu sehen zur grössten Strafe wird. Die Hoffnung, Gott zu erreichen, mildert jedes Leiden, da diese Hoffnung eine absolute Sicherheit gibt.

Das reinigende Feuer
Die Strafen des Fegefeuers sind verschieden je nach der Art der Sünden, die der Mensch auf Erden beging und für die er sühnen muss. Das reinigende Feuer, das die Seelen verzehrt, hat nicht für alle die gleiche Stärke, und es sucht vor allem jene Teile des Körpers heim, die im Leben sündigten. Du wirst Mir sagen, dass man nach dem Tode nur mit der Seele ins Fegefeuer geht, und dies stimmt; aber die Seele wird alle Strafen erleiden, wie wenn sie noch im Körper wäre. Sie war so innig mit ihm verbunden, dass die Trennung, obwohl Tatsache, fast unmöglich ist. Die Seelen des Fegefeuers wünschen sehnlichst Gott zu erreichen. Da sie aber nicht für sich selbst beten können, rufen sie die Hilfe ihrer Lieben an. Wenn eine Seele des Fegefeuers einige Erleichterung erfahrt in der Qual, die sie verzehrt, dankt sie Gott und drückt ihre Dankbarkeit aus, indem sie für jenen betet, der ihr Erleichterung verschafft hat. Es gibt im Fegefeuer gute Seelen, die in den Augen der Menschen heilig gelebt haben, von denen Ich aber eine grössere Vollkommenheit gewünscht habe, einen höheren Grad der Heiligkeit. Diese Heiligkeit, die sie im Laufe ihres Lebens nicht erreicht haben, werden sie dort unten erreichen. Es gibt Seelen, die verantwortungsvolle Posten bekleideten, und Ich wünschte, dass sie der Gnade ihres Amtes, das Ich ihnen gab, entsprachen und sich immer vorbildlich benahmen. Die menschliche Schwäche, manchmal die Trägheit oder das Fehlen der Bereitschaft oder des Opfergeistes haben diese Seelen im Laufe ihres Lebens nicht ganz vorbildlich geformt. Im Fegefeuer vervollkommnen sich alle und machen sich würdig der Anschauung Gottes.

Sie würden es zurück weisen
Wenn Ich in einem Akte barmherziger Güte befehlen wollte, dass man das Fegefeuer leerte und dass alle Seelen in die Herrlichkeit des Himmels zugelassen würden in dem Zustande, wie sie sich befinden, würden sie selbst dies zurückweisen. Wenn du an ein königliches Bankett einen unsauberen oder schlecht gekleideten Bettler einladen wurdest, würde dieser gewiss in erster Linie sich zu waschen wünschen und sich Mühe geben, ein neues Kleid aufzutreiben, auch wenn er es selbst entlehnen müsste. Wisse, Meine Tochter, dass es im Fegefeuer Priester und Bischöfe gibt, die angesichts ihres Amtes und ihrer Weihe, die sie empfingen, als Heilige betrachtet wurden, die aber im grössten Leiden bleiben müssen, bis ans Ende der Welt, wenn niemand eifrig für sie beten wird. Die Strafe des Fegefeuers wird nach den erhaltenen Gnaden gemessen. Darum bleiben in ihrem Leben weniger begnadete Personen weniger lang im Fegefeuer als andere, die mehr beschenkt waren, aus dem einfachen Grunde, weil die letzteren Gnaden im Überfluss erhielten und die ersteren weniger. Für die armen Seelen des Fegefeuers beten ist ein gutes Werk, eine Pflicht und ein grosser Gewinn, denn ihre Macht zu helfen ist sehr gross. In diesen Seelen wird die Liebe zum Nächsten sehr stark empfunden und, da sie alle Dinge im Lichte Gottes sehen, haben sie den Wunsch, mit ihm mitzuarbeiten für das Heil der Seelen. Darum richten sie ihr Gebet an die triumphierende Kirche, damit alle Engel und alle Heiligen ihren Lieben, die noch auf dieser Welt sind, zu Hilfe kommen, damit sie sich retten.

Auch materiell
Mit Erlaubnis Gottes helfen sie ihren Familienangehörigen und jenen, die für sie beten, auch in materiellen Belangen, sie verteidigen sie gegen die Gefahren und begleiten sie liebevoll, um ihre Probleme zu lösen, auch jene rein menschlichen. Immer und alles ist aber auf das ewige Heil ausgerichtet. Fast alle Personen dieser eurer Welt gehen ins Fegefeuer. Nur jene werden davon verschont, die im letzten Moment ihres Lebens einen Akt der Liebe oder der Reue erwecken, durch den nicht nur die Sünde, sondern auch die Strafe erlassen wird. Auch jene vermeiden das Fegefeuer, die in diesem Leben zu leiden bereit sind. Es sind sehr wenige Seelen, die dem letzten Akt der Gerechtigkeit Gottes ausweichen und direkt ins Paradies gehen. Denn so heilig ihr auch sein möget, die Vollkommenheit, die Gott von jedem verlangt, ist so gross, dass sich niemand würdig findet, vor dem Angesichte Gottes zu erscheinen und in die Reihen der Auserwählten einzutreten, wenn er nicht vorher untergetaucht ist in dem heilsamen und reinigenden Bad des Fegefeuers. Ich versichere dir also, dass, so gross auch die Leiden dieser Welt sein mögen, sie nichts sind im Vergleich zu den Strafen des Fegefeuers; dass aber die Annahme der Leiden in diesem Leben jene im andern vermindern kann. Darum lade Ich dich ein, wenn du dich wirklich liebst, alles was du tust, mit grosser Vollkommenheit und Liebe auszuführen, um im anderen Leben bittere Überraschungen zu vermeiden. Nichts entgeht dem Auge Gottes: Gedanken, Taten, Wünsche und Gefühle sind vor Ihm wie ein offenes Heft, wo Er jeden Augenblick eures Lebens abliest. Sei aufmerksam und überlege, um alles zum Vorteil der andern, die leiden, zu nutzen, und um die Leiden des Fegefeuers zu vermeiden, die, obwohl gemildert durch die Hoffnung und die Liebe, schrecklich sind. Ich kann nicht umhin, dich einzuladen, oft Zuflucht zu nehmen zur Königin des Fegefeuers, um Sie zu bitten, herabzusteigen und die Seelen zu befreien und zu trösten, die leiden, was Sie auch mit grosser Liebe tun wird.

25. Mai 1968
Meine geliebte Tochter, die Lektion, die Ich dir erteilen werde, wird ein Argument behandeln, das alle als von wenig Wichtigkeit beurteilen, das aber in Wirklichkeit eine sehr große Bedeutung hat. Ich werde mit dir über das Fegfeuer sprechen, über jenen Ort, wohin sich die Seelen der Verstorbenen begeben müssen, um gereinigt zu werden, bevor sie in den Himmel einziehen, wohin niemand gelangen kann, der nicht ganz rein ist. Erinnerst du dich des Gleichnisses des Evangeliums von jenem Geladenen, der ohne hochzeitliches Kleid befunden wurde. Nun gut, ins Paradies hat Eintritt nur der, dessen Kleid glänzend rein ist, von dem das weiße Taufkleid, das der Priester dem Neugeborenen bei der Taufe übergibt, nur ein schwaches Abbild ist. Da die Seelen selten in der Taufunschuld sterben, müssen sie diese am Reinigungsorte von neuem erwerben. Ein Akt vollkommener Reue würde an sich genügen, um der Seele jenen Glanz wieder zu geben, durch welchen sie sofort nach dem Tode in die Umarmung Gottes fliegen könnte; aber es ist schwierig, einen so tiefen Schmerz zu empfinden; deshalb müssen gewöhnlich alle durch das Fegfeuer gehen.

« Letzte Änderung: 16. Januar 2012, 07:52:19 von Admin »

 

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