Autor Thema: Bekehrungsgeschichte(n)  (Gelesen 11052 mal)

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Andal

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Bekehrungsgeschichte(n)
« am: 27. Januar 2012, 10:17:38 »
Berlin 1926
Die Stadt: alt, selbstbewusst, preußisch, die Zeit: liberal, wild, unsicher, voll neuer Ideen,
die goldenen Zwanziger.

In dieser Atmosphäre wird am 26. Nobember Gerhard Bauer geboren – als einziges Kind einer alten Potzdamer Soldatenfamilie mitten im roten Berliner Stadtteil Wedding. Der Vater, ein hoher Beamter, war nicht nur preußisch-korrekt, er hatte sich schon früh der NSDAP angeschlossen.


"Mein Vater war Nazi. Mein Vater war Träger vom goldenen Parteiabzeichen, und es war alles sehr auf Drill ausgerichtet. Ich habe nur auf den Moment gewartet, wo meine Mutter die Rosinen im Kuchen in Reih' und Glied ausrichten musste. Mir hat er immer vorgeworfen 'Aus dir wird nie ein Soldat, aus dir wird nie ein Mann'."


Gerhard wächst als Einzelgänger auf. Mit den Kindern der zumeist sozialdemokratisch oder kommunistisch orientierten Nachbarn, darf er nicht spielen: in der Schule mag man ihn ebenso wenig. Erst als er sich mit 17 freiwillig zur Wehrmacht meldet, erlebt er erstmals so etwas wie Kameradschaft.

1945 - mit 19 Jahren also - gerät er in amerikanische Kriegsgefangenschaft, wird bald entlassen und kehrt nach Hause zurück. Der Vater hat den Krieg nicht überlebt. Er wurde 1945 beim Einmarsch der Russen erschossen. Gerhards Elternhaus gehört mittlerweile der französischen Besatzung, doch hat seine Mutter eine kleine Wohnung darin behalten dürfen. Eine fremde Familie wohnt nun im Haus – ehemalige Widerstandskämpfer; Gerhard verliebt sich in die 18jährige Tochter, die beiden verloben sich, ein Kind wird geboren.

Um finanziell unabhängig zu sein, arbeitet Gerhard für die Franzosen, die ihm zudem vage versprechen, dass er sein Elternhaus zurückbekäme, wenn er nur „gute Arbeit“ leiste. Seine Aufgabe: Fluchthilfe. Fachkräfte aus dem Erzbergbau in der Ostzone sollten in den Westen geschleust werden. Doch er wird verraten und verhaftet. Das Urteil: Lebenslänglich Arbeitslager.

Er kommt in das Lager Bautzen im Südosten der DDR. Die Bedingungen sind unmenschlich: Jeder Schlafsaal ist mit 400 Mann überbelegt, täglich sterben 10 Häftlinge oder mehr. Es gibt keine Schreiberlaubnis und keine sinnvolle Arbeit zu tun.


Die meisten Insassen resignieren und geben sich auf. Man lässt sich tätowieren – ein eindrückliches Symbol dafür, was es heißt gezeichnet zu sein, unwiderruflich, für`s ganze Leben.



Nach einem Jahr die erste Schreiberlaubnis: Die Mutter erfährt, wo ihr Sohn sich befindet – und überlebt diese Nachricht nicht. Gerhard erhält die Nachricht vom Tod seiner Mutter erst nach ihrem Begräbnis.

Die Verlobte hatte versprochen zu warten, und sie hält Kontakt - 8 Jahre lang. Da wird Gerhard unerwartet begnadigt und nach Westdeutschland abgeschoben. Als er nach Westberlin zu seiner Braut fährt, erwartet ihn ein weiterer Schock.

"8 1/2 Jahre lang hat sie mich besucht, unter ihrem Mädchennamen geschrieben, Pakete geschickt und dann komm' ich 'raus und finde gar nicht mehr das Mädchen, sondern finde ein verheiratete Frau, die mit meinem besten Freund verheiratet ist. Ihre Entschuldigung war, sie wollte es mir in der Zeit nicht noch schwerer machen."




Trotz aller bisheriger Enttäuschungen beschließt Gerhard sein Leben nun für andere zu leben: Er wird Krankenpfleger. Nach seiner Ausbildung arbeitet er in einer Einrichtung für Behinderte in Hannover. Hingebungsvoll kümmert er sich um spastisch gelähmte und Contergan-geschädigte Kinder.

"Dann habe ich bewusst die Arbeit genommen bei körperbehinderten Kindern, und es war herrlich, es war wunderbar. Die guckten nicht auf Tätovierungen, die guckten darauf, dass da jemand ist, der hat uns lieb. Sie brauchten mich ja als Hand, als alles. Es war ein schöne Zeit."


Die Reaktionen auf seine Arbeit sind sehr gemischt. 1964 stirbt Gerhards Chef – dessen Nachfolger wirft ihn rau – seine Tätowierungen stören das Betriebsklima. Gerhard beschließt: „Jetzt erst recht!“: Entweder man akzeptiert ihn wie er ist – oder gar nicht.

In Hamburg lässt er sich am ganzen Körper tätowieren. Dadurch wird er interessant: In Hamburgs Szenenkneipen kennt man ihn bald genauso gut wie im Fernsehen und bei den Hell`s Angels – der berüchtigten Rockertruppe. Gerade bei den Rockern findet Gerhard, was er bisher vergeblich gesucht hat: Er wird angenommen, wie er ist. Um dazuzugehören, verschreibt er sich dem Satan, wie das Rockergesetz es will. Von nun an tut er Dinge, an die er später nur noch mit Grauen denkt, er wird zum Sinnbild für Gewalt.

"Ich habe Gewalt ausgeübt ... was ich heute nicht mehr begreifen kann. Ich kann heute nicht mehr begreifen, dass wenn jemand am Boden gelegen hat, ich noch mit Kampfstiefeln draufgetreten habe. Selbst, wenn der an den Folgen gestorben ist, war ich damals stolz darauf. Heute möchte man alles rückgängig machen."



Das Fernsehen hatte schnell einen Narren gefressen an diesem tätowierten Rocker mit dem Nasenring und dem Irokesenhaarschnitt: Durch die NDR-Talkshow „III nach 9“ wird ROCKY, wie er sich nun nennt, schnell berühmt, eine Plattenfirma produziert eine Single mit ihm. Und eines Tages ruft Udo Lindenberg dort an: Er will „diesen tätowierten“ Herrn unbedingt für seine Show haben.

Mit Udo verbindet ihn bald eine echte Freundschaft; Ein Lied entsteht über ihn. Gerhard genießt es, als Anheizer bei Udos Shows mitzuwirken, doch es geht ihm nicht anders als vielen anderen Bühnenstars: Nach dem Applaus der Massen Einsamkeit und Depressionen.


"Wenn da mit einem Mal 8.000 Leute "Rocky" rufen, Wunderkerzen und Feuerzeuge anmachen, dann ist das ein tolles Gefühl. Es ist wunderschön solange man noch im Theater ist, wo man umlagert ist von Autogrammjägern ... Und dann kommt 'ne Zeit wo du dich ausgesprochen beschissen fühlst, so allein, so verlassen, oft allein in den Hotelzimmern, wo alles gleich ist ... ob ich in München, Hamburg oder Frankfurt bin ..."


Musikausschnitt Udo Lindenberg: "Andrea Doria"

"Wie ich dann näher mit Udo zusammenkam merkte ich, er ist ja nicht der im Leben, der er auf der Bühne ist, denn es ist eine gemachte Show, wo er 'rumspringt und wirklich den Kasper für's Publikum macht. Und wenn man ihn alleine hat, dann merkt man, das ist ein Mensch, der sennsibel ist, der voller Gefühl ist, der suchend ist, auch mit dem Alleinsein sehr schwer fertig wird. Wenn er sich ,,, sehen lässt, dann sieht man ja gar nicht den Menschen, man sieht immer Udo LIndenberg. Wie es in ihm aussieht, dass er Schmerz trägt, dass er Sorgen hat, dass sieht keiner."


Von 1976 bis 1984 ist Rocky mit Udo Lindenberg unterwegs. Gegen seine Depressionen und das Lampenfieber hilft bald nur noch Koks – von Musikerkollegen empfohlen. Auch mit Heroin macht er bald Bekanntschaft. Bei der Fernsehaufzeichnung der Show „Götterhämmerung“ bricht Gerhard Bauer zusammen. Die Produktion muß abgebrochen werden. Im Krankenhaus stellt sich heraus: Gerhard hat Krebs. Die Ärzte geben ihm kaum noch Überlebenschancen.

Während des Krankenhausaufenthaltes muß ROCKY ernüchtert feststellen, dass fast alle seiner Freunde aus erfolgreicheren Tagen auf Distanz zu ihm gehen. Rocky wird zwar aus dem Krankenhaus entlassen, ist aber weiterhin vom Krebs gezeichnet.


Im Sommer 1985 begegnet er am Altonaer Bahnhof einer christlichen Pantomimegruppe. Gerhard will das Weite suchen – mit solchen Leuten will er nichts zu tun haben. Da wird er von einem jungen Mann aufgehalten und in ein Gespräch verwickelt. In diesem Gespräch macht Gerhard eine ungeahnte Erfahrung: Es geht nicht um ROCKY, den Exoten, sein Aussehen, seine Tätowierungen, seine Bühnenshows mit Udo Lindenberg, seine Platten- und Fernsehaufnahmen – der junge Unbekannte meint ihn als Person, mit all seinen Wunden und Verletzungen. Im Laufe des Gespräches lädt Hans, so heißt der junge Mann, ROCKY ins Café des Hamburger Jesus-Centers ein. Rocky kommt tatsächlich dort hin – schon 2 Tage später.

Sechs Stunden spricht ROCKY dort mit Hans, schüttet sein Herz aus wie noch niemandem zuvor. Er findet den Mut, sich seinen Verletzungen zu stellen – denen, die er erlitten hat genauso wie denen, die er anderen zugefügt hat – und erlebt, dass es auch für ihn einen neuen Anfang gibt. Er spürt, was es heißt sein Leben loszulassen und Gott anzuvertrauen.


"Ich spürte ganz mächtig auf einem Mal eine ganz andere Kraft. 'n Mensch hätte mich nicht dazu gebracht, meinen Schmuck und mein Leder abzulegen. Das wäre nicht gegangen."

In der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Hamburg-Ottensen, die er durch seinen neuen Freund kennen lernt, wird er so vorbehaltlos angenommen, dass er sich dort spontan zu Hause fühlt. Die Gemeinde ist ihm Stütze und Begleitung auf seinem neuen Weg – und auch sie verändert sich durch Rocky, der durch sein Aussehen und Auftreten den bürgerlichen Rahmen sprengt. Nun hat er die Annahme und Geborgenheit gefunden, nach der er ein Leben lang gesucht hat: Wonach er sich gesehnt hat, sagt er selber in einem Lied, dass Jahre zuvor entstand.


Musikausschnitt von Rockys Lied: "Schluss mit dem Stuss"


Am 1. September 1985 wird Gerhard Bauer in seiner Gemeinde getauft. Gerhard Bauer macht aus seinem neuen Leben keinen Hehl. Seine Veränderung spricht sich schnell herum. „Der hat sich bekehrt“ heißt es in der Szene.

Doch viel Zeit ist ihm nicht mehr vergönnt: Im Sommer 1986 muß er wieder ins Krankenhaus seine Leber ist völlig zerfressen, die andere arbeitet nur noch zu 20%. Doch gerade vom Krankenbett, vom Sterbebett aus wird er vielen zum Seelsorger.

Am 04.01.1987 stirbt Gerhard Bauer alias ROCKY. Doch seine Wirkung geht über seinen Tod hinaus. Mir selbst ist bei der Vorbereitung dieser Sendung ein Satz von ihm besonders haften geblieben, mit dem ich diesen Lebenslauf gern beschließen möchte. Auf die Frage, warum ER, der doch so viel Schlimmes erleben musste, noch an einen liebenden Gott glauben könne, antwortete er:

"Er ist schon lieb zu mir gewesen, denn man kennt ja das (Bibel-)Wort 'Klopft an so wird euch aufgetan'. Ich habe nicht angeklopft. Ich bin aber den HERRN nicht suchen gegangen, absolut nicht. Aber der HERR hat mich damals schon geliebt und hat mich jetzt aus dem ganzen Sumpf herausgezogen. Er ist mich nachgelaufen an den verschiedensten Orten, wenn ich heute überlege."

Quelle: http://www.aref.de/highlights/rocky-lebenslauf.htm


Wenn Ihr ähnliche Geschichten finden solltet, dann bitte hier reinstellen.  :)

Viele Grüße
Andal

Offline Gine

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Re:Bekehrungsgeschichte(n)
« Antwort #1 am: 27. Januar 2012, 10:52:05 »

Also , offen gestanden schockiert mich die Persönlichkeit etwas.
Ich meine wir alle haben gesündigt und verfallen vielleicht noch der einen oder anderen Sünde.
Es wiederstrebt mir jedoch diese "spezielle Seele" als geläutert anzusehen, denn wer in der Lage war auf Menschen die am Boden lagen einzutreten bis der Tod eintritt, habe ich ganz ganz grosse Probleme diesem Menschen zu verzeihen.
Es sei mir bitte nachzusehen, ich bin noch nicht so weit dass ich so einer dunklen Seele einfach so mein Mitleid ausdrücken könnte...

Zitat
Im Sommer 1986 muß er wieder ins Krankenhaus seine Leber ist völlig zerfressen, die andere arbeitet nur noch zu 20%.

Ähmm, wieviele Lebern hatte er denn ?
Also ich habe nur eine  ;D

Also dieser Lebenslauf schockiert mich einfach.
 :-\
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Andal

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Re:Bekehrungsgeschichte(n)
« Antwort #2 am: 27. Januar 2012, 13:16:24 »
Liebe Gine,
das mit den zwei Lebern scheint mir doch ein Versehen des Artikelschreibers zu sein.  jhlcu

Persönlich finde ich die Vorstellung aber tröstend, dass selbst Verbrecher sich bekehren können. Manche kriminelle Attribute erlangen viele durch das Mileu, in dem sie aufwachsen.
Ihre Straftaten sollten natürlich bestraft werden. Ein abschließendes Urteil über solche Menschen möchte ich aber nicht fällen.


lg
Andal

Offline Gine

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Re:Bekehrungsgeschichte(n)
« Antwort #3 am: 27. Januar 2012, 14:39:03 »
 ;xdysaa Huhu Andal,

Zitat
Manche kriminelle Attribute erlangen viele durch das Mileu, in dem sie aufwachsen.

Tja, Einflüsse können sicher Wege ebenen jedoch zweifel ich an der Theorie dass der Mensch an sich ein Opfer der Umstände ist.
Ein Stück weit muss in einem Menschen schon etwas Grausamkeit vorhanden sein damit sie durch Umstände nach Aussen dringt.
Ich kenne viele Menschen die in schlechten Verhältnissen aufgewachsen sind , dennoch ihr Streben nach dem "Besseren" bei ihnen vorrangig war.
Ich denke dass manche wirklich "schlechten Menschen" kurz vor Lebensende ihren "Frieden mit Gott" mmachen wollen in der Hoffnung auf einen "besseren Platz im Himmel". (Lass es mich mal so platt ausdrücken.) Aber sie schneiden sich, denn der Herr sieht ihre wahre Gesinnung, da bin ich mir sicher.

Ja das mit den Lebern fand ich klasse  ;D ;D ;D ;D

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Andal

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Re:Bekehrungsgeschichte(n)
« Antwort #4 am: 10. Februar 2012, 08:14:59 »
Musiker Alice Cooper:
"Das Wunder war, dass Gott meine Sucht einfach wegnahm"


Alice Cooper war jahrelang Alkoholiker und zerstörte sich damit beinahe selbst. Er schaffte es, sich vom Alkohol zu lösen und fand zum Christentum zurück.

Meine Träume sind so abenteuerlich, sie sollten am Ende einen Abspann haben. Ich habe immer ein Schwert und schwinge an Seilen herum. Ich glaube, ich habe Piratengene. Ich fühle mich wie Errol Flynn, ich bin unbesiegbar. Wenn ich träume, ist alles erlaubt. Ich weiß, wenn ich aufwache, werde ich nicht tot sein.

Über Albträume habe ich mehrere Alben geschrieben. Und auf der Bühne tue ich Dinge, die manche für Albträume halten: Ich werde enthauptet, tanze mit einer Leiche und so weiter. Aber gerade deshalb habe ich vor kaum etwas Angst, außer vielleicht davor, mal meinen Text zu vergessen – das ist der universelle Albtraum aller, die auf der Bühne stehen.

Es gab auch mal eine dunkle Zeit in meinem Leben, an die ich mich allerdings kaum noch erinnere. Bei zwei oder drei meiner Alben weiß ich nicht mehr, wie sie entstanden sind. Totaler Blackout. Wer hat die Songs geschrieben? Vielleicht mein Unterbewusstsein.

Niemand denkt sich aus: Ich werde ein Rockstar sein, ein großes Haus haben, eine schöne Frau und drei Ferrari – und ich werde Alkoholiker sein. Niemand will Alkoholiker sein.

Auch ich nicht. Ich wusste leider nicht, dass ich eine genetische Disposition dafür habe, dass ich eine Suchtpersönlichkeit bin. Als ich anfing zu trinken, gefiel es mir. Also hörte ich einfach nicht auf. Ich war ein funktionierender Alkoholiker. Das hat es vermutlich schlimmer gemacht. Ich habe es immer auf die Bühne geschafft. Ich trank nur so viel, dass ich meinen Pegel hielt. Natürlich stürzte ich von Zeit zu Zeit mal ab wie jeder andere auch. Aber niemals während der Arbeit. Von außen besehen, ging es mir gut. Aber in mir gab es eine Revolution. Mein Körper konnte so viel Alkohol nicht mehr verarbeiten, ich erbrach Blut. Als meine Frau das sah, brachte sie mich ins Krankenhaus.

Ich bedaure diese Erfahrung trotz allem nicht. Allein deshalb nicht, weil sie mich zurück zum Christentum geführt hat. Ich war der verlorene Sohn. Ich bin in der Kirche aufgewachsen. Mein Vater und mein Großvater waren Pfarrer. Dann ging ich weg, so weit ich nur konnte. Und zerstörte mich beinahe selbst. Als ich aus der Klinik entlassen wurde, ging ich nicht zu den Anonymen Alkoholikern oder in irgendeine Art von Therapie. Das Wunder war, dass Gott meine Sucht einfach wegnahm. Ich hatte nie wieder das Verlangen nach einem Drink. Ich konnte sofort Leuten gegenübersitzen, die tranken, und verspürte nicht das geringste Bedürfnis. Selbst die Ärzte wunderten sich. Ein absolutes Wunder. Ich glaube an Wunder.

Der Glaube kam einfach zurück zu mir, und ich habe bis heute keine Erklärung dafür. Die Leute sagten: Deine Selbstkontrolle ist großartig. Aber ich kenne mich selbst gut genug. Ich habe in Wirklichkeit überhaupt keine Selbstkontrolle. Ich bin jetzt nur abhängig von der richtigen Person. Und nicht mehr von mir selbst.

Alice Cooper
64, geboren als Vincent Damon Furnier in Detroit, gilt als der Urvater des Hardrock und Heavy Metal, seit er in den sechziger Jahren seine Horrorshows auf die Bühne brachte. Seine Alkoholsucht überwand er Mitte der achtziger Jahre. Heute ist Cooper passionierter Golfspieler. Zuletzt erschien sein Album Welcome 2 My Nightmare


Quelle:
http://www.zeit.de/2012/07/Traum-Alice-Cooper




Offline Gine

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Re:Bekehrungsgeschichte(n)
« Antwort #5 am: 10. Februar 2012, 11:53:32 »
Danke für die weitere Lebensgeschichte eines Bekehrten.
Was mich nur immer wieder an diesen Lebensgeschichten etwas stört, quasi so einen "Beigeschmack" hat, da wird ein Leben lang gesoffen, gehu***** und gekifft, Pillen eingeworfen randaliert und weiss der Himmel was noch alles und schwupps..... relativ bis kurz vor dem Lebensende, also nachdem man sein fast gesammtes Leben so "verlebt" hat, dann findet man auf einmal zum Herrn. Ich frage mich dann immer " wieso nicht früher? wieso nicht mit 30 oder 40 Jahren, wieso fast immer erst gegen Ende des Lebens?" Sind wir Menschen wirklichso veranlagt dass Gott uns so lange egal ist bis wir kurz vorm Sterben stehen? Dann quasi als eine Art "letzte Verzweiflungstat" bei Gott Hilfe suchen? Hmmm... Fragen über Fragen....
Ach, es ist so schwer zu verstehen..
 ;fcc
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Andal

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Re:Bekehrungsgeschichte(n)
« Antwort #6 am: 10. Februar 2012, 13:34:22 »
Liebe Gine,
denk an das Gleichnis vom verlorenen Sohn:

..........................................................
Lukas, 15:

25Aber der ältere Sohn war auf dem Feld. Und als er nahe zum Hause kam, hörte er Singen und Tanzen
26und rief zu sich einen der Knechte und fragte, was das wäre.
27Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiederhat.
28Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater heraus und bat ihn.
29Er antwortete aber und sprach zu seinem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten, und du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre.
30Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit Huren verprasst hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet.
31Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein.
32Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.

..........................................................

lg Andal

Offline Heideröschen

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Re:Bekehrungsgeschichte(n)
« Antwort #7 am: 10. Februar 2012, 16:34:09 »
Danke für die weitere Lebensgeschichte eines Bekehrten.
Was mich nur immer wieder an diesen Lebensgeschichten etwas stört, quasi so einen "Beigeschmack" hat, da wird ein Leben lang gesoffen, gehu***** und gekifft, Pillen eingeworfen randaliert und weiss der Himmel was noch alles und schwupps..... relativ bis kurz vor dem Lebensende, also nachdem man sein fast gesammtes Leben so "verlebt" hat, dann findet man auf einmal zum Herrn. Ich frage mich dann immer " wieso nicht früher? wieso nicht mit 30 oder 40 Jahren, wieso fast immer erst gegen Ende des Lebens?" Sind wir Menschen wirklichso veranlagt dass Gott uns so lange egal ist bis wir kurz vorm Sterben stehen? Dann quasi als eine Art "letzte Verzweiflungstat" bei Gott Hilfe suchen? Hmmm... Fragen über Fragen....
Ach, es ist so schwer zu verstehen..
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Liebe Gine

Vielleicht hat jemand für diese Personen lange gebetet? Ja warum die Bekehrung erst gegen Ende des Lebens? Jeder Mensch hat von Gott den freien Willen bekommen. Der ist unantastbar. Wenn dieser Mensch sich nicht bekehren will, dann will er nicht. Aber eben, als dann so alles nur noch Elend war, konnte die Gnade wirken und dieser Mensch hat seine Chance zur Umkehr endlich wahrgenommen.
Vielleicht ist es fast einfacher, dass sich so ein elender Mensch bekehrt, als einer, der einfach sein Leben so genossen hat, wie er es gestaltet hat, niemanden vorsätzlich geschadet hat, aber auch nie einen Gedanken an Gott und das ewige Leben verschwendet hat. Wer betet für diese Menschen, dass sie nicht so sterben, wie sie gelebt haben? Es war ja kein schlechter Mensch.
Ich hoffe aber sehr, dass diese Menschen doch im innerstens ihres Herzen einen Gedanken an Gott haben und bereuen, das sie die Zeit nicht besser genutzt haben.

 

La Salette 1846



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