Autor Thema: GEDICHTE  (Gelesen 19294 mal)

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GEDICHTE
« am: 19. Februar 2012, 11:31:18 »
KARNEVAL

Auch uns, in Ehren sei's gesagt,
Hat einst der Karneval behagt,
Besonders und zu allermeist
In einer Stadt, die München heißt.
Wie reizend fand man dazumal
Ein menschenwarmes Festlokal,
Wie fleißig wurde über Nacht
Das Glas gefüllt und leer gemacht,

Und gingen wir im Schnee nach Haus,
War grad die frühe Messe aus,
Dann können gleich die frömmsten Frau'n
Sich negativ an uns erbau'n.

Die Zeit verging, das Alter kam,
Wir wurden sittsam, wurden zahm.
Nun sehn wir zwar noch ziemlich gern
Die Sach' uns an, doch nur von fern
(Ein Auge zu, Mundwinkel schief ;))
Durchs umgekehrte Perspektiv.

Wilhelm Busch
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Offline Gine

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Re:GEDICHTE
« Antwort #1 am: 26. Februar 2012, 11:26:08 »
 jhlcu jhlcu jhlcu Supi Idee Amos.
Ich habe auch etwas, einen Auszug:

Ich hab Dich sooooo lieb!
Ich könnt Dir ohne Bedenken einen Backstein
aus meinem Ofen schenken...


J.Ringelnatz
« Letzte Änderung: 26. Februar 2012, 11:37:55 von Gine »
Manche Beiträge sind sogar menschenverachtend. Finsteres Mittelalter

Offline amos

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Re:GEDICHTE
« Antwort #2 am: 26. Februar 2012, 11:35:47 »
ENTSAGUNG

Eins ist, was altergraue Zeiten lehren,
Und lehrt die Sonne, die erst heut getagt:
Des Menschen ewges Los, es heißt: entbehren,
Und kein Besitz, als den du dir versagt.

Die Speise, so erquicklich deinem Munde,
Beim frohen Fest genippter Götterwein,
Des Teuren Kuß auf deinem heißen Munde,
Dein wärs? Sieh zu! ob du vielmehr nicht sein.

Denn, der Natur alther notwendge Mächte,
Sie hassen, was sich freie Bahnen zieht,
Als vorenthalten ihrem ewgen Rechte,
Und reißens lauernd in ihr Machtgebiet.

All, was du hälst, davon bist du gehalten,
Und wo du herrschest, bist du auch der Knecht,
Es sieht Genuß sich vom Bedarf gespalten,
Und eine Pflicht knüpft sich an jedes Recht.

Nur was du abweist, kann dir wieder kommen.
Was du verschmähst, naht ewig schmeichelnd sich,
Und in dem Abschied, vom Besitz genommen,
Erhälst du dir das einzig deine: Dich!

Franz Grillparzer
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Antw:GEDICHTE
« Antwort #3 am: 01. April 2012, 11:20:54 »


CRUCIFIXUS

Am Kreuz hing sein gequält Gebeine,
Mit Blut besudelt und geschmäht;
Dann hat die stets jungfäulich reine
Natur das Schreckensbild verweht.

Doch die sich seine Jünger nannten,
Die formten es in Erz und Stein,
Und stellten's in des Tempels Düster
Und in die lichte Flur hinein.

So, jedem reinen Aug ein Schauder,
Ragt es herein in unsre Zeit;
Verewigend den alten Frevel,
Ein Bild der Unversöhnlichkeit.

Theodor Storm





Das Kreuz, ein Bild der Unversöhnlichkeit?
Ja, Theodor Storm (1817-1888) spricht
hier aus, was man in der Routine des Glau-
bensbekenntnisses vergessen kann. Das
Kreuz bleibt auch als Zeichen der Erlösung
das Kreuz: Ein Folterinstrument, erfunden
um einen Menschen langsam zu Tode zu
quälen. In der römischen Antike wurden
die Christen auch wegen ihres Zeichens
abgelehnt. Macht Theodor Storm sich
dieses Urteil zu eigen? Der Dichter war
Kind seiner Zeit und schwankte zeitlebens
zwischen Atheismus und Sehnsucht nach
Glauben. Auf jeden Fall erinnert er daran,
dass Karfreitag nicht Ostern - und der
Tod Jesu am Kreuz keine schnell erledigte
Durchgangsstation auf dem Weg zur Auf-
erstehung ist.



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Antw:GEDICHTE
« Antwort #4 am: 08. April 2012, 12:18:56 »
OSTERN

Vom Erdenstaub zu reinen, blauen Lüften
Dringt weit der Blick in ersten Frühlingstagen,
Und höher steigt der mächt'ge Sonnenwagen,
Die Erde sehnt nach Blättern sich und Düften,

Und heilige Geschichten uns dann sagen
Was sich geahnet in des Herzens Klüften.
Er ist erstanden aus den Todesgrüften,
Und wie vergebens war der Menschen Zagen,

Ja so ersteht die Welt der Himmelsgaben
Mit jedem Jahr neu, die Knospen brechen,
Und nichts ist unsrer Liebe zu erhaben,

Sie giebt uns alles in den Wonnebächen,
Die nach dem Eisgang Flur und Aug' durchgraben,
Das Unsichtbarste will zum Lichte sprechen.

Achim von Arnim
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Antw:GEDICHTE
« Antwort #5 am: 15. April 2012, 10:58:49 »
RESURRECTIO

Flut, die in Nebel steigt. Flut, die versinkt.
O Glück: das große Wasser, das mein Leben überschwemmte, sinkt, ertrinkt.
Schon wollen Hügel vor. Schon bricht gesänftigt aus geklärten Strudeln Fels und Land.
Bald wehen Birkenwimpel über windgesträhltem Sand.
O langes Dunkel. Stumme Fahrten zwischen Wolke, Nacht und Meer.
Nun wird die Erde neu. Nun gibt der Himmel aller Formen zarten Umriß her.
Herzlicht von Sonne, das sich noch auf gelben Wellen bäumt -
Bald kommt die Stunde, wo dein Gold in grünen Frühlingsmulden schäumt -
Schon tanzt im Feuerbogen, den der Morgen übern Himmel schlägt,
Die Taube, die im Mund das Ölblatt der Verheißung trägt.

Ernst Stadler


Ernst Stadler (1883 - 1914) hat diesem Gedicht den Titel "Auferstehung"
(lat. resurrectio) gegeben. Er spricht von einem persönlichen Auferstehungs-
Erlebnis. Der biblische Hintergrund ist eindeutig: nicht die österliche Aufer-
stehung, sondern die Sintflut-Geschichte gibt den Bildrahmen her.
Diesen biblischen Bezug enthüllt Stadler in den letzten beiden Zeilen:
Regenbogen und Taube mit Ölzweig sind am Ende der Noach-Geschichte
die Zeichen der Versöhnung von Gott und Mensch.
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Antw:GEDICHTE
« Antwort #6 am: 29. April 2012, 18:08:50 »


FRÜHLINGS-ANKUNFT

Grüner Schimmer spielet wieder
drüben über Wies' und Feld.
Frohe Hoffnung senkt sich nieder
auf die stumme, trübe Welt.
Ja, nach langen Winterleiden
kehrt der Frühling uns zurück,
will die Welt in Freude kleiden,
will uns bringen neues Glück.

Seht ein Schmetterling als Bote
zieht einher in Frühlingstracht,
meldet uns, dass alles Tote
nun zum Leben auferwacht.
Nur die Veilchen schüchtern wagen
aufzuschau'n zum Sonnenschein;
ist es doch, als ob sie fragen:
"Sollt' es denn schon Frühling sein?"

Seht, wie sich die Lerchen schwingen
in das blaue Himmelszelt!
Wie sie schwirren, wie sie singen
über uns herab ins Feld!
Alles Leid entflieht auf Erden
vor der Frühlings Freud' und Lust -
nun, so soll's auch Frühling werden,
Frühling auch in unsrer Brust!

HOFFMANN VON FALLERSLEBEN
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Antw:GEDICHTE
« Antwort #7 am: 06. Mai 2012, 11:04:33 »


FRÜHLINGSMAHL

Wer hat die weißen Tücher
Gebreitet über das Land?
Die weißen duftenden Tücher
Mit ihrem grünen Rand?

Und hat darüber gezogen
Das hohe blaue Zelt?
Darunter den bunten Teppich
Gelagert über das Feld?

Er ist es selbst gewesen,
Der gut reiche Wirt
Des Himmels und der Erden,
Der nimmer ärmer wird.

Er hat gedeckt die Tische
In seinem weiten Saal,
Und ruft was lebt und webet,
Zum großen Frühlingsmahl.

Wie strömt's aus allen Blüten
Herab von Strauch und Baum!
Und jede Blüt' ein Becher
Voll süßer Düfte Schaum.

Hört ihr des Wirtes Stimm?
"Heran, was kriecht und fliegt,
Was geht und steht auf Erden,
Was unter den Wogen sich wiegt!

Und du mein Himmelspilger,
Hier trinke trunken dich,
Und sinke selig nieder
Auf Knie und denk an mich!"

Wilhelm Müller
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La Salette 1846



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