Autor Thema: Pflichtzölibat  (Gelesen 93837 mal)

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Andal

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Pflichtzölibat
« am: 04. Februar 2011, 08:40:59 »
Bischof Marx hat sich (in meinen Augen recht gut) zu den aktuellen Forderungen seitens deutscher Politiker (u.a. Bundestagspräsident Lammert) geäußert, das Pflichtzöllibat zu überdenken:

Erzbischof Reinhard Marx fordert eine differenziertere Zölibats-Debatte. Es dürfe nicht nur um die Frage gehen, wie die katholische Kirche mehr Personal bekomme, sagte Marx am Mittwochabend im Liebfrauendom. Die Diskussion müsse sich vor allem um die Frage drehen, ob ein Leben, das auf Ehe und Familie verzichtet, überhaupt möglich sei, 'oder ob das eine unmenschliche Forderung ist, die den Menschen verkrümmt und verfremdet, ihn unmenschlich und krank macht'. Marx sagte in seiner Predigt zu Mariä Lichtmess, dass die Verpflichtung von Ordensleuten auf Ehelosigkeit, Gehorsam und Armut dem Lebensbeispiel Jesu folge. Für die katholische Kirche gelte es, dieses Zeichen als kostbare Gabe an die ganze Kirche zu sehen, 'und nicht den Priestern und Ordensleuten einzureden, dass sie verrückt sind'

Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/b5338Z/3882315/Marx-will-differenzierte-Debatte-um-Zoelibat.html

lg
Andal

Theo2

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Re:Pflichtzölibat
« Antwort #1 am: 07. Februar 2011, 16:36:35 »
Warum tut man sich eigentlich so schwer? Es gab doch bis zum 12. Jahrhundert in der Kirche schon verheiratete Priester und noch heute toleriert die RKK die verheirateten Priester in der Ostkirche. Wenn eine Regel =Zölibat eingeführt wurde, muss man genau so gut den Zölibat auch wieder abschaffen können. Im NT jedenfalls steht nix davon, dass Priester unverheiratet seinmüssen.
Theo2

Offline kleineMaria

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Re:Pflichtzölibat
« Antwort #2 am: 07. Februar 2011, 17:38:36 »
Es war übrigens einer sehr gute Predigt von Reinhard Kardinal Marx. Er gab damit ein deutliches Signal an die Lehmannfreunde, dass Bayern in der Zölibatsdebatte eindeutig hinter dem Heiligen Vater und dem Lehramt der Kirche steht. Dass wurde auch eindrucksvoll von den anderen bay. Bischöfen bestätigt, die in ihrer Mehrzahl dem bayrischen Primas in ihren Predigten gefolgt sind.


Sehr gut geschrieben, lb. Wendelinus.
 LG adina.
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Andal

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Re:Pflichtzölibat
« Antwort #3 am: 07. Februar 2011, 22:02:27 »
@ theo
Unter anderem halt aus dem Grunde, den Bischof Marx angesprochen hat. Es wird dem Lebensbeispiel Jesu gefolgt.

Es stellt sich aber doch eher die Frage, weshalb die besagten Theologen den Priestermangel am Zöllibat festmachen? Die Protestanten schlagen sich ebenfalls mit dem Priestermangel rum. Und das, obwohl sie die Grundlagen für dieses zöllibatslose "Erfolgsmodell" unlängst geschaffen haben.
Dieser Brief wurde mit oberflächlichen Forderungen versehen, die bei näherer Betrachtung unhaltbar sind.

Man sollte theologische Fragen philosophisch begegnen und nicht mit dem Taschenrechner.
Kardinal Brandmüller hat deshalb auch recht, als er Bundestagspräsident Lammert nach seiner Legitimation fragte, zu solchen Themen öffentlich Stellung zu beziehen.

lg
Andal

Offline kleineMaria

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Pflichtzölibat
« Antwort #4 am: 07. Februar 2011, 22:10:56 »
Hallo @theo.

Ja genau so ist es.
Pfarrer Buschor vom K-TV sagte heute Abend auch in den tagesthemen, diese Theologen und die anderen, sind nicht mehr katholisch, sie sollen zu den anderen christlichen Gemeinschaften gehen,
wenn sie so eine gesinnung haben...

LG
adina
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Anemone

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Re:Pflichtzölibat
« Antwort #5 am: 08. Februar 2011, 16:05:02 »
Warum tut man sich eigentlich so schwer? Es gab doch bis zum 12. Jahrhundert in der Kirche schon verheiratete Priester und noch heute toleriert die RKK die verheirateten Priester in der Ostkirche. Wenn eine Regel =Zölibat eingeführt wurde, muss man genau so gut den Zölibat auch wieder abschaffen können. Im NT jedenfalls steht nix davon, dass Priester unverheiratet seinmüssen.
Theo2


Zölibat braucht Auferstehung
Interessant, wer der katholischen Kirche alles rät, den Pflichtzölibat aufzugeben. Hat das schon jemand dem Dalai Lama geraten? Wie würde es bei uns ankommen, wenn afrikanische Demoskopen uns Europäern rieten, doch endlich mehr Kinder pro Familie zu zeugen? (Dass es immer wieder Europäer gibt, die Afrikanern mit umgekehrten Ratschlägen reinreden wollen, lasse ich mal beiseite.)

Das alles ist wie Bäckerweisheit für Nachtbarbesitzer. Wahrer Respekt vor einer Lebensart verbietet besserwisserische Einmischung.  Wer nicht an die Auferstehung Jesu glaubt und nicht seine Wiederkunft erwartet, dem bestreite ich das Recht, über Sinn und Unsinn von Zölibat zu diskutieren.

Ich bin für die Beibehaltung des Pflichtzölibates. Zumindest solange, bis alle Katholiken an die Auferstehung glauben.
(Hervorhebung von mir Anemone)

Bis jetzt tun es laut Studie (von 2003) nur 41%. Die Zahl dürfte weiter gesunken sein.

Von ihren Amtsträgern den Zölibat zu erwarten, kommt aus der göttlichen Stiftung der Kirche. Die Orthodoxie hat sich diese Praxis zumindest bei den Bischöfen erhalten. Der Zölibat ist die institutionelle Regel, die auf das Fehlen Jesu als des himmlischen Bräutigams zeigt und auf ihn hin verweist.

So, das wäre jetzt ausgesprochen. Wer logisch denkt, versteht das nicht. Wer das glaubenslogisch erfassen will, sei mir willkommen.

Der oft rein pragmatische Streit über den Zölibat muss seine evangelische (d.h. evangeliumsgemäße) Grundlage wiedererlangen. Wir müssen wieder durchdringen: Ist Christus von der Jungfrau Maria geboren worden? Tut Gott seine Wunder heute noch? Wird Christus wiederkommen, zu richten die Lebenden und die Toten? 

Keiner muss das glauben. Wer es glaubt, wird für den Pflichtzölibat eher Verständnis haben. Und wenn es alle glauben in der katholischen Kirche, wird auch Platz sein, Ausnahmen von der Pflicht zuzulassen. 

Ihr

Bruder Paulus (Kapuziner)


Gottes Segen

Anemone

Offline Martial

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Re:Pflichtzölibat
« Antwort #6 am: 08. Februar 2011, 19:52:50 »
Habe hier einen sehr schönen Aspekt gefunden der den Zölibat betrifft.
Hier ist er (mit der Überschrift:)
Zölibat: Es geht um die Erhaltung einer Institution
...wenn es gerade noch hieß, man könne den Zölibat gar nicht abschaffen, so muss gleich ein Gedanke bedacht werden, ohne den etwas fehlen würde. Man kann den Zölibat sehr wohl abschaffen und ich glaube, das wäre ein großer Verlust. Es gibt wieder zwei Möglichkeiten, die Sache zu sehen. Der Zölibat ist eine Lebensform, die auf eine persönliche, natürliche Veranlagung des einzelnen antwortet. Insofern kann man ihn natürlich nicht abschaffen. Der Zölibat ist eine persönliche Berufung, wie auch die Ehe eine solche ist. Die Ehe....
Quelle:http://www.vita-in-deum.de/blogs/johannes/johannes/tag/zolibat.html
LG Martial
Was sind Worte denn mehr als nur Worte? Sie fliegen wie Messer durch die Luft, können aber niemanden verletzen.

Theo2

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Re:Pflichtzölibat
« Antwort #7 am: 11. Februar 2011, 13:37:57 »
Danke für die Antworten
Ob durch die Aufhebung des Zölibates sich mehr Bewerber für das Priesteramt finden lassen halte ich für wenig wahrscheinlich.
Ob die Scheidungsraten dadurch größer würden, lässt sich ebenfalls als nicht zutreffend (bisher jedenfalls) belegen.
Und es ist völlig unwesentlich ob ein Dhalai Lama oder sonstiger Kirchenfürst zölibater lebt oder nicht.

Die Frage nach der Richtigkeit des Zölibates entsteht nur deshalb, weil die Kirche mit, nach meiner Meinung konstruierten Begründungen, weil es keine expleziten Anweisungen aus der Bibel dazu gibt, auf dem Pflichtzölibat besteht, was offensichtlich nicht nur bei den "Außenstehenden" sondern innerhalb der Priesterschaft für Irritationen sorgt.

Der Zölibat ist, auch wenn das einige nicht gerne hören, nun mal eine von den Kirchenvätern festgelegte Regelung.
Und weil das so ist, sollte man doch in der Lage sein, über eine evtl. Änderung einer in früheren Zeiten gefällten Entscheidung nachdenken zu können und nicht kategorisch mit ebenso konstruierten Begründungen schon das Nachdenken darüber als "Glaubensabfall" zu behandeln.

Kaum ein Katholik hält den Pflichtzölibat für eine "natürliche Regelung".
Wenn ein Priester wirklich freiwillig ehelos bleiben will, kann er das ja tun.

Bisher gibt es aber keine wirkliche Freiwilligkeit, sondern es ist ein Zwang - auch wenn mancher sagt er hat ja die eigene Entscheidungsmöglichkiet zu sagen ob er Priester werden will oder nicht.
Solche Aussagen halte ich eher für zynisch.

Vielleicht sollte man in dem Zusammenhang darüber nachdenken, ob es nicht so ein Zynismus ist, der vielen Menschen die Kirche immer weniger glaubwürdig und immer weniger respektabel macht?

Dann bekäme die Aussage auch Sinn:
"Es fehlt nicht an Priestern, sondern an Gläubigen"!

Oder ist das auch schon wieder zynisch gemeint?
ratlos fragend
theo2



 

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