Autor Thema: Verweltlichung der Kirche  (Gelesen 13071 mal)

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Offline Mariae

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Verweltlichung der Kirche
« am: 10. April 2012, 21:41:45 »
Was meinte unser Hl.Vater mit der Verweltlichung der Kirche ?
Statt das Evangelium in dem Geiste zu lesen, in dem es geschrieben wurde, beschränken sich die Jesusfans auf ihr selbst erfundenes Motto: „Jesus liebt dich“ und erklären sich die Welt so, als ob es keine Wiederkunft des Herrn gäbe, nach der die Spreu vom Weizen getrennt wird.

Offline Marcel

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Antw:Verweltlichung der Kirche
« Antwort #1 am: 10. April 2012, 22:47:29 »
Was meinte unser Hl.Vater mit der Verweltlichung der Kirche ?

Beziehst Du Dich auf die Rede des Papstes im Freiburger Konzerthaus vom
25. September 2011?

http://www.papst-in-deutschland.de/fileadmin/redaktion/microsites/Papstbesuch/Tagebuch/Reden_Papst/DT_25092011_SH_16_Konzerthaus_FB.pdf

Dort ist auf Seite 2 unten von »ent-weltlichen« die Rede.

Und auf Seite 4 heißt es:

     In der geschichtlichen Ausformung der Kirche zeigt sich jedoch auch eine
gegenläufige Tendenz, daß die Kirche zufrieden wird mit sich selbst, sich in
dieser Welt einrichtet, selbstgenügsam ist und sich den Maßstäben der Welt
angleicht. Sie gibt nicht selten Organisation und Institutionalisierung größeres
Gewicht als ihrer Berufung zu der Offenheit auf Gott hin, zur Öffnung der Welt
auf den Anderen hin.

Um ihrem eigentlichen Auftrag zu genügen, muß die Kirche immer wieder die
Anstrengung unternehmen, sich von dieser ihrer Verweltlichung zu lösen und
wieder offen auf Gott hin zu werden. Sie folgt damit den Worten Jesu: „Sie sind
nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin“ (Joh 17,16), und gerade
so gibt er sich der Welt. Die Geschichte kommt der Kirche in gewisser Weise
durch die verschiedenen Epochen der Säkularisierung zur Hilfe, die zu ihrer
Läuterung und inneren Reform wesentlich beigetragen haben.

(Fettschrift von mir)

Marcel
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Offline Mariae

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Antw:Verweltlichung der Kirche
« Antwort #2 am: 11. April 2012, 10:19:44 »
Sind damit nur die Kirchhäupter gemeint , oder bezieht es sich auch auf die Christen selbst . Kann man dies auch in Zusammenhang damit bringen, dass der Papst auch von Neuevangelisierung sprach ?
Statt das Evangelium in dem Geiste zu lesen, in dem es geschrieben wurde, beschränken sich die Jesusfans auf ihr selbst erfundenes Motto: „Jesus liebt dich“ und erklären sich die Welt so, als ob es keine Wiederkunft des Herrn gäbe, nach der die Spreu vom Weizen getrennt wird.

Offline Mariae

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Antw:Verweltlichung der Kirche
« Antwort #3 am: 12. April 2012, 19:43:52 »
Kann man die als Verweltlichung bezeichnen?

Statt das Evangelium in dem Geiste zu lesen, in dem es geschrieben wurde, beschränken sich die Jesusfans auf ihr selbst erfundenes Motto: „Jesus liebt dich“ und erklären sich die Welt so, als ob es keine Wiederkunft des Herrn gäbe, nach der die Spreu vom Weizen getrennt wird.

Offline Marcel

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Antw:Verweltlichung der Kirche
« Antwort #4 am: 13. April 2012, 00:40:28 »
Sind damit nur die Kirchhäupter gemeint , oder bezieht es sich auch auf die Christen selbst . Kann man dies auch in Zusammenhang damit bringen, dass der Papst auch von Neuevangelisierung sprach ?

Im von mir genannten Link zur Rede des Heiligen Vaters im Konzerthaus
zu Freiburg im Breisgau kommt das, glaube ich, zur Sprache: alle sind ge-
meint, nicht nur die Leiter, sondern die gesamte Kirche. Und der Missions-
auftrag wird dort auch behandelt.

Zitate:

     Die geschichtlichen Beispiele zeigen: Das missionarische Zeugnis der
entweltlichten Kirche tritt klarer zutage. Die von materiellen und politischen
Lasten und Privilegien befreite Kirche kann sich besser und auf wahrhaft
christliche Weise der ganzen Welt zuwenden, wirklich weltoffen sein. Sie
kann ihre Berufung zum Dienst der Anbetung Gottes und zum Dienst des
Nächsten wieder unbefangener leben. Die missionarische Pflicht, die über
der christlichen Anbetung liegt und die ihre Struktur bestimmen sollte, wird
deutlicher sichtbar.
     
Offensein für die Anliegen der Welt heißt demnach für die entweltlichte Kirche,
die Herrschaft der Liebe Gottes nach dem Evangelium durch Wort und Tat hier
und heute zu bezeugen, und dieser Auftrag weist zudem über die gegenwärtige
Welt hinaus; denn das gegenwärtige Leben schließt die Verbundenheit mit dem
Ewigen Leben ein. Leben wir als einzelne und als Gemeinschaft der Kirche die
Einfachheit einer großen Liebe, die auf der Welt das Einfachste und das
Schwerste zugleich ist, weil es nicht mehr und nicht weniger verlangt, als sich
selbst zu verschenken.

Marcel
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Offline Marcel

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Antw:Verweltlichung der Kirche
« Antwort #5 am: 13. April 2012, 00:44:39 »
Kann man die als Verweltlichung bezeichnen?

Meiner Ansicht nach: ja. Begründung: Hier scheint sich der Mensch selbst zu
feiern, und nicht mehr Gott, sein Geheimnis und die Anbetung stehen im Mittel-
punkt der gottesdienstlichen Handlung. (Ich nehme an, es handelt sich um einen
Tanz in der hl. Messe.)

Marcel
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Offline ChrS

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Antw:Verweltlichung der Kirche
« Antwort #6 am: 13. April 2012, 07:47:27 »

Ob dieser Tanz innerhalb einer hl. Messe stattfindet, sieht man nicht. Aber er findet auf jeden Fall in einer Kirche statt.

Zitat
Hier scheint sich der Mensch selbst zu feiern

Das ist auch ein Problem des neuen Messritus im Allgemeinen:

http://gloria.tv/?media=278433


"Ich sehe nicht, inwiefern die lehrmäßige Festigkeit im Widerspruch stünde zur geschmeidigen, erfinderischen, ja sogar kühnen Liebe [...], wie die doktrinale Unbeugsamkeit im Gegensatz stehen sollte zu herzlichem Mitleid" (Bischof Alfonso de Galarreta FSSPX, Ecône, 29.6.2011).

Offline Laus Deo

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Antw:Verweltlichung der Kirche
« Antwort #7 am: 13. April 2012, 18:25:47 »
Hallo??? Seit ihr schon mal an einer neuen Messe gewesen? Wenn ein Gläubiger ehrfurcht hat dann feiert er die Mess mit ehrfurcht egal ob alter oder neuer Ritus. Ehrfurcht kommt vom Herzen!!! Ich gehe regelmässig auch ins Kloster Einsiedeln und dort wird die Messe auch in neuem Ritus gefeiert und zwar ehrfürchtig. Oder willst du etwa sagen, dass in Petersdom die Messen nicht ehrfürchtig gefeiert werden.

Nicht was in den Mensch kommt mach ihn unrein sonder was aus seinem Herzen kommt!
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
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Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
Matthäus 16,8

 

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