Schott
1884 erschien unter dem Titel: Das Meßbuch der heiligen Kirche (Missale Romanum) lateinisch und deutsch, mit liturgischen Erklärungen für Laien, bearbeitet von P. Anselm Schott.
P. Anselm war Benediktiner von Beuron, in das er 1873 eingetreten war. Seit dieser Zeit erscheint der "Schott" in zahlreichen Ausgaben und Auflagen im Verlag Herder in Freiburg i. Breisgau.
Die aktuelle Ausgabe erschien nach 1980 mit drei Bänden Sonntags-Schott und zwei Bände Wochentags-Schott.
Hier die aktuelle Ausgabe des → SCHOTT
http://erzabtei-beuron.de/liturgie/index.php im Internet.
Freitag
20
April 2012
Zum Stundengebet:
Die Psalmenordnung des Monastischen Stundenbuches (MonStB) ist so angelegt, dass die Psalmen in einer einzigen Woche, aber auch in einem Zweiwochenzyklus gebetet werden können. Da jeder Psalm des Wochenpsalteriums zwei Antiphonen zur Auswahl besitzt, kann auch ein Vierwochenschema verwendet werden. Die Psalmen können sowohl in der herkömmlichen Ordnung (Einwochenschema) als auch nach dem Zwei- und Vierwochenschema gebetet werden. Die römische Ziffer über der Woche gibt die entsprechende Woche an.
Vierwochenschema:
I = 1. Woche: 1. Psalmenreihe mit Antiphon 1
II = 2. Woche: 2. Psalmenreihe mit Antiphon 1
III = 3. Woche: 1. Psalmenreihe mit Antiphon 2
IV = 4. Woche: 2. Psalmenreihe mit Antiphon 2
Zweiwochenschema:
I und III = 1. Woche
II und IV = 2. Woche
Beide Schemata beginnen am 1. Adventssonntag, am 1. Sonntag im Jahreskreis, am 1. Fastensonntag und am Ostersonntag jeweils mit der 1. Woche, nach Pfingsten mit der dem Jahreskreis entsprechenden Woche.
2. Sonntag der Osterzeit
WEIßER SONNTAG
Die Gemeinde lebt vom Glauben an Christus, den Auferstandenen. Dieser Glaube ist Staunen und Freude, er ist Dank und Treue. Wer sich von der Gemeinde absondert, hat es schwer mit dem Glauben. Der Glaube lebt nicht vom Grübeln, sondern vom Hören, vom gemeinsamen Gotteslob und Gottesdienst, auch von den gemeinsamen Aufgaben.
Eröffnungsvers
1 Petr 2, 2
Wie neugeborene Kinder
verlangt nach der unverfälschten Milch des Wortes,
damit ihr durch sie heranwachst und das Heil erlangt.
Halleluja.
Oder:
Esr 2, 36-37
Freut euch und dankt Gott, der euch zu sich gerufen hat.
Ihr seid Kinder Gottes und Erben seiner Herrlichkeit. Halleluja.
Ehre sei Gott
Tagesgebet
Barmherziger Gott,
durch die jährliche Osterfeier
erneuerst du den Glauben deines Volkes.
Lass uns immer tiefer erkennen,
wie heilig das Bad der Taufe ist,
das uns gereinigt hat,
wie mächtig dein Geist,
aus dem wir wieder geboren sind,
und wie kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur 1. Lesung Die heutige Lesung bildet den Anfang eines größeren Abschnitts der Apostelgeschichte (2,42 - 5,42). Hier wird das Leben der Urgemeinde von Jerusalem geschildert. Gleich zu Beginn wird gesagt, was die Gemeinde zusammenhielt: die Lehre der Apostel, die Gemeinschaft, das Brotbrechen und die Gebete. Durch die freudige und hochherzige Gemeinschaft aller übte die kleine Gruppe eine starke Anziehungskraft aus. Auch heute kommt es mehr auf die Kraft des Glaubens und der Liebe als auf gekonnte Werbung an.
ERSTE Lesung
Apg 2, 42-47
Alle, die gläubig wurden, bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam
Lesung aus der Apostelgeschichte
42Die Gläubigen hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten.
43Alle wurden von Furcht ergriffen; denn durch die Apostel geschahen viele Wunder und Zeichen.
44Und alle, die gläubig geworden waren, bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam.
45Sie verkauften Hab und Gut und gaben davon allen, jedem so viel, wie er nötig hatte.
46Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens.
47Sie lobten Gott und waren beim ganzen Volk beliebt. Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten.
Antwortpsalm
Ps 118 (117), 2 u. 4.14-15. 22-23.24-28 (R: 1)
R Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
(GL 235, 1)
denn seine Huld währt ewig. - R
Oder:
R Halleluja. - R
2 So soll Israel sagen:
VI. Ton
Denn seine Huld währt ewig.
4 So sollen alle sagen, die den Herrn fürchten und ehren:
Denn seine Huld währt ewig. - (R)
14 Meine Stärke und mein Lied ist der Herr;
er ist für mich zum Retter geworden.
15 Frohlocken und Jubel erschallt in den Zelten der Gerechten:
„Die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!“ - (R)
22 Der Stein, den die Bauleute verwarfen,
er ist zum Eckstein geworden.
23 Das hat der Herr vollbracht,
vor unseren Augen geschah dieses Wunder. - (R)
24 Dies ist der Tag, den der Herr gemacht
wir wollen jubeln und uns an ihm freuen.
28 Du bist mein Gott, dir will ich danken;
mein Gott, dich will ich rühmen. - R
Zur 2. Lesung Der erste Petrusbrief ist ein Trost- und Mahnwort an Heidenchristen in Kleinasien, die von Verfolgung bedroht sind. Der Brief beginnt mit einem Lobpreis Gottes in hymnisch-liturgischer Sprache. Wir haben von Gott so große Gaben empfangen, dass wir auch für die Zukunft Hoffnung haben können. In der Taufe hat uns Gott als seine Kinder angenommen (1,3). Das neue Leben ist uns noch nicht als vollendete und offenbare Wirklichkeit gegeben, sondern als große „lebendige Hoffnung“, die ihren Grund in der Auferstehung Jesu hat.
ZWEITE Lesung
1 Petr 1, 3-9
Durch die Auferstehung Jesu Christi haben wir eine lebendige Hoffnung
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus
3Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben
4und das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen, das im Himmel für euch aufbewahrt ist.
5Gottes Macht behütet euch durch den Glauben, damit ihr das Heil erlangt, das am Ende der Zeit offenbart werden soll.
6Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen leiden müsst.
7Dadurch soll sich euer Glaube bewähren, und es wird sich zeigen, dass er wertvoller ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist. So wird eurem Glauben Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil bei der Offenbarung Jesu Christi.
8Ihn habt ihr nicht gesehen, und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht ihn auch jetzt nicht; aber ihr glaubt an ihn und jubelt in unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude,
9da ihr das Ziel des Glaubens erreichen werdet: euer Heil.
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Joh 20, 29
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Weil du mich gesehen hast, Thomas, glaubst du.
Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Nachricht „Jesus lebt!“ stieß bei Außenstehenden, aber auch bei den Jüngern selbst auf Zweifel. Thomas hatte seine Fragen. Und Jesus hat ihn ernst genommen, er hat den Zweifler im Kreis der Jünger gesucht und gefunden. Er hat ihm geholfen, aber das Wagnis des Glaubens hat er dem Jünger nicht abgenommen.
Evangelium
Joh 20, 19-31
Acht Tage darauf kam Jesus und trat in ihre Mitte
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
19Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
20Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.
21Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
22Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
23Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
24Thomas, genannt Didymus - Zwilling -, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
25Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.
26Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!
27Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
28Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!
29Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
30Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan.
31Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.
Glaubensbekenntnis
Fürbitten: Osterzeit
Zur Eucharistiefeier Die Worte Jesu und seine „Zeichen“ sind gegenwärtig in der Kirche und in den Sakramenten. Auch zu uns sagt der Herr: Friede sei mit euch! Er selbst ist unser Friede.
GABENGEBET
Gott,
du hast deinem Volk
durch das Bekenntnis des Glaubens
und den Empfang der Taufe neues Leben geschenkt.
Nimm die Gaben (der Neugetauften und aller)
deiner Gläubigen gnädig an
und lass uns in dir Seligkeit und ewiges Leben finden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfation
Das wahre Osterlamm
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall zu danken, diese Nacht (diesen Tag, diese Tage) aber aufs höchste zu feiern, da unser Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung das Leben neu geschaffen. Darum jubelt in dieser Nacht (heute) der ganze Erdkreis in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig .....
In den Hochgebeten I – III eigene Einschübe
Kommunionvers
Joh 20, 29
Selig, die nicht sehen und doch glauben. Halleluja.
Schlussgebet
Allmächtiger Gott,
im heiligen Sakrament haben wir
den Leib und das Blut deines Sohnes empfangen.
Lass diese österliche Gabe in uns weiterwirken
und fruchtbar sein.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE
Das Zeichen seiner Gegenwart
Kein Mensch lebt allein, kein Mensch glaubt allein. Gott spricht sein Wort zu uns, und indem er es spricht, ruft er uns zusammen, schafft er seine Gemeinde, sein Volk, seine Kirche. Nach dem Weggang Jesu ist die Kirche das Zeichen seiner Gegenwart in der Welt, das Sakrament, in dem das Geheimnis Gottes sichtbar und wirksam ist. „Der Herr sagte zu Thomas: Leg deine Finger in die Male der Nägel. Ich kenne deine Sehnsucht, auch wenn du schweigst. Noch bevor du sprichst, weiß ich, was du denkst. Ich hörte dich sprechen, obwohl du mich nicht sahst; ich war nahe bei dir, bei deinen Zweifeln. Ich ließ dich warten, um deine Ungeduld zu sehen: ich ließ deine Ungeduld größer werden, um sie größer zu stillen.“ (Basilius von Seleukia, Homilie an die Neugetauften)