13. Sonntag im Jahreskreis
Wunder geschehen auch heute noch; nur müssen wir sie nicht dort suchen, wo Lärm gemacht wird. Nicht dort, wo es zwar etwas zu bestaunen, aber nichts zu glauben gibt. Gott tut nichts umsonst; wozu ein Wunder, wenn es nichts zu sagen hat? Wunder heute: zum Beispiel Menschen, die Christus mit glühendem Herzen lieben, trotz der Gleichgültigkeit ringsum; Menschen, die sich für andere opfern, ohne davon zu reden; Menschen, die Leid und Schmerz als Gabe Gottes annehmen.
Eröffnungsvers
Ps 47 (46), 2
Ihr Völker alle, klatscht in die Hände,
jauchzt Gott zu mit lautem Jubel.
Ehre sei Gott
Tagesgebet
Gott, unser Vater
du hast uns in der Taufe
zu Kindern des Lichtes gemacht.
Lass nicht zu,
dass die Finsternis des Irrtums
über uns Macht gewinnt,
sondern hilf uns,
im Licht deiner Wahrheit zu bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur 1. Lesung Die Gerechtigkeit, von der in der Rede ist, besteht darin, dass der Mensch mit aufrichtigem Herzen Gott sucht; da er an die Gerechtigkeit Gottes und an seine Güte glaubt, auch in Leiden, Krankheit und Tod. Gott hat den Menschen zum Glück und zur Unsterblichkeit geschaffen. Der Tod kam „durch den Neid des Teufels“ in die Welt. Damit gibt der Verfasser uns zu verstehen, wie er die Gestalt der Schlange in der Erzählung vom Sündenfall deutet (Gen 3). Beim Menschen selbst liegt es, für welchen Weg er sich entscheiden will.
ERSTE Lesung
Weish 1, 13-15; 2, 23-24
Durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt
Lesung aus dem Buch der Weisheit
13Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang der Lebenden.
14Zum Dasein hat er alles geschaffen, und heilbringend sind die Geschöpfe der Welt. Kein Gift des Verderbens ist in ihnen, das Reich des Todes hat keine Macht auf der Erde;
15denn die Gerechtigkeit ist unsterblich.
23Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.
24Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt, und ihn erfahren alle, die ihm angehören.
Antwortpsalm
Ps 30 (29), 2 u. 4.5-6b.6cd u. 12a u. 13b(R: vgl. 2ab)
R Herr du zogst mich empor aus der Tiefe;
(GL 527, 6)
ich, will dich rühmen in Ewigkeit. - R
2 Ich will dich rühmen, Herr,
II. Ton
denn du hast mich aus der Tiefe gezogen,
und lässt meine Feinde nicht über mich triumphieren.
4 Herr, du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes,
aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen. - (R)
5 Singt und spielt dem Herrn, ihr seine Frommen,
preist seinen heiligen Namen!
6ab Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick,
doch seine Güte ein Leben lang. - (R)
6cd Wenn man am Abend auch weint,
am Morgen herrscht wieder Jubel.
12a Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt,
13b Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit. - R
Zur 2. Lesung Im zweiten Teil des zweiten Korintherbriefs nimmt die Sammlung zugunsten der armen Gemeinde von Jerusalem einen breiten Raum ein. Es geht hier um Geld; aber Paulus spricht nicht von Geld, sondern vom „Liebeswerk“, das zwischen Armen und Reichen einen Ausgleich schaffen soll. Die Christengemeinde soll Sammlungen dieser Art nicht als eine lästige Störung empfinden, sondern als die Gelegenheit, in den wunderbaren Kreislauf von Geben und Nehmen einzutreten, der in Gott selbst seinen Ursprung hat. Wer gibt, schafft brüderliche Gemeinschaft, und er wird Gott selber ähnlich, dessen Wesen schenkende Liebe ist.
ZWEITE Lesung
2 Kor 8, 7.9.13-15
Euer Überfluss soll ihrem Mangel abhelfen
Lesung aus dem zweiten Brief an die Korinther
Brüder!
7Wie ihr aber an allem reich seid, an Glauben, Rede und Erkenntnis, an jedem Eifer und an der Liebe, die wir in euch begründet haben, so sollt ihr euch auch an diesem Liebeswerk mit reichlichen Spenden beteiligen.
9Denn ihr wisst, was Jesus Christus, unser Herr, in seiner Liebe getan hat: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen.
13Denn es geht nicht darum, dass ihr in Not geratet, indem ihr anderen helft; es geht um einen Ausgleich.
14Im Augenblick soll euer Überfluss ihrem Mangel abhelfen, damit auch ihr Überfluss einmal eurem Mangel abhilft. So soll ein Ausgleich entstehen,
15wie es in der Schrift heißt: Wer viel gesammelt hatte, hatte nicht zu viel, und wer wenig, hatte nicht zu wenig.
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. 2 Tim 1, 10
Halleluja. Halleluja.
Unser Retter Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen
und uns das Licht des Lebens gebracht durch das Evangelium.
Halleluja.
Zum Evangelium Im Evangelium (Mk 5,21-43) sind zwei Wundererzählungen ineinander geschoben: eine Krankenheilung und die Auferweckung eines toten Mädchens. Jesus hat Macht über die Krankheit und über den Tod. Ein Mensch, der Macht hat über den Tod, das ist fast noch erschreckender als der Tod selbst. Der Evangelist berichtet, die Leute seien entsetzt gewesen. Ob sie zum Glauben kamen, darüber wird nichts gesagt. Den Vater des toten Mädchens hat Jesus zum Glauben an das Unmögliche ermutigt.
Evangelium
Mk 5, 21-43
Mädchen, ich sage dir, steh auf!
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
21fuhr Jesus im Boot wieder ans andere Ufer hinüber, und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war,
22kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen
23und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt.
24Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn.
25Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt.
26Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden.
27Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand.
28Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt.
29Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war.
30Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt?
31Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt?
32Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte.
33Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.
34Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein.
35Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten (zu Jaïrus): Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger?
36Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur!
37Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.
38Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten,
39trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur.
40Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag.
41Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!
42Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen.
43Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.
Oder:
Kurzfassung
Mk 5, 21-24.35b-43
Mädchen, ich sage dir, steh auf!
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
21fuhr Jesus im Boot wieder ans andere Ufer hinüber, und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war,
22kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen
23und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt.
24Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn.
35bUnterwegs kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten zu Jairus: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger?
36Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur!
37Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.
38Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten,
39trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur.
40Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag.
41Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!
42Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen.
43Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.
Glaubensbekenntnis
Fürbitten: Im Jahreskreis
Zur Eucharistiefeier Bei der Eucharistiefeier gibt es nicht Arme und Reiche. Alle sind wir arm vor Gott; das Beste, was wir mitbringen können, ist unser armes Herz. Und alle sind wir reich beschenkt aus dem Reichtum Christi, der sich für uns arm gemacht hat.
Gabengebet
Herr, unser Gott,
in den Geheimnissen, die wir feiern,
wirkst du unser Heil.
Gib, dass wir den Dienst an diesem Altar
würdig vollziehen,
von dem wir deine Gaben empfangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen für die Sonntage im Jahreskreis
Kommunionvers
Ps 103 (102), 1
Lobe den Herrn, meine Seele!
Alles in mir lobe seinen heiligen Namen.
Oder:
Joh 17, 20-21
Vater, ich bitte für sie, dass sie in uns eins seien,
damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast - so spricht der Herr.
Schlussgebet
Gütiger Gott
die heilige Opfergabe,
die wir dargebracht und empfangen haben,
schenke uns neues Leben.
Lass uns Frucht bringen in Beharrlichkeit
und dir auf immer verbunden bleiben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Für den Tag und die Woche
Der Glaube ist nicht meine eigene Tat, sondern Gottes Geschenk, Gnade. Ich kann mich dafür nur offen halten, bereitmachen. Aber auch dieses Bereitmachen geht nicht von mir allein aus. Weil es eine Bewegung meiner Seele zur Wirklichkeit aller Wirklichkeiten besagt, muss ich von diesem Wirklichen schon irgendwie, bevor ich mich bewusst nach ihm ausstrecke, ergriffen worden sein. Weil Gott wesenhaft die schöpferische Ursache alles Seins ist, kann unsere Bewegung zu ihm nur von ihm ausgehen. Bereits meine ersten Glaubensregungen sind eine Antwort auf den göttlichen Liebesruf. (Karl Adam)