Autor Thema: Heiliger Johannes Nepomuk Priester, Märtyrer - 16. Mai  (Gelesen 5105 mal)

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40 Jahre nach dem gewaltsamen Tod des hl. Johannes Nepomuk in der Nacht vom 20. auf den 21. März 1393 ging in Prag das Gerücht, er habe sein Schweigen über die Beichte der Königin mit dem Leben bezahlt. Die Legende - wie sie auch Thomas Ebendorfer in seiner um 1450 abgefassten Kaiserchronik erzählt -sah in Johannes Nepomuk das Gegenbild des tyrannischen Herrschers. Doch der wirkliche Grund für seine Ermordung dürfte anders liegen.

Johannes Welflin von Pomuk, so sein eigentlicher Name, ist wohl um 1345 in dem südwestböhmischen Marktdorf Pomuk geboren worden. Sein Vater war dort möglicherweise Richter. Seine erste Ausbildung hat er wohl in der Schule des gleichnamigen Zisterzienserklosters erhalten. 1369 taucht er erstmals als öffentlicher kaiserlicher Notar bei der Transsumierung einer päpstlichen Bulle auf. Aus dem Inhalt dieses Schriftstücks lässt sich schließen, dass er schon damals wenigstens zur Beamtenschaft des Erzbischofs von Prag gehörte. Um seine Position innerhalb des von Geistlichen adeliger Herkunft dominierten erzbischöflichen Hofes zu verbessern, war neben verlässlicher Arbeit vor allem höhere Bildung notwendig. Johannes Nepomuks Ambitionen waren ehrgeizig und so studierte er während der 70er Jahre des 14. Jahrhunderts an der Prager Universität Jura, wo er 1381 das Rechtsbakkalaureat erwarb. Bereits vorher muss er die höheren Weihen erhalten haben, denn 1380 avancierte er zunächst zum Altaristen im Prager Dom, dann zum Pfarrer von St. Gallus in der Prager Altstadt. Vermutlich seit 1382/83 studierte Johannes in Padua Kirchenrecht und erwarb dort 1387 den Doktortitel.

Zwei Jahre nach seiner Rückkehr nach Prag machte er einen weiteren Schritt auf der kirchlichen Karriereleiter: Er firmierte nun als Generalvikar des Erzbischofs von Prag, Johannes von Jenz(en)stein. Auf diesem exponierten Posten wurde er direkt in den schon länger andauernden Konflikt zwischen dem Erzbischof und dem böhmischen König Wenzel hineingezogen. War es in den 80er Jahren um die Missachtung wirtschaftlicher Rechte des Erzbistums durch den König und seine Günstlinge gegangen, so versuchte der König 1393, die bischöflichen Hoheitsrechte zu beschneiden. Zur Eskalation kam es, als sich der Erzbischof den Plänen König Wenzels zur Errichtung eines neuen böhmischen Bistums widersetzte. Die Grenzen der Prager Diözese deckten sich bis 1344 nahezu vollständig mit den Grenzen Böhmens. Schon der Vorgänger Wenzels, Kaiser Karl IV., strebte die Neugründung von Bistümern an, konnte aber lediglich das kleine Bistum Leitomischl in Ostböhmen begründen. Neu war unter Wenzel jedoch der Gedanke, durch die Aufteilung des Prager Erzbistums die Stellung des Erzbischofs insbesondere auf wirtschaftlichem Gebiet zu schwächen. Zudem intendierte der König, einen von ihm politisch abhängigen Bischofsstuhl zu schaffen, den er mit einem seiner Vertrauten besetzen konnte. Für die Ausstattung des neuen Bistums waren die Güter des Klosters Kladrau vorgesehen, dessen Abt damals im Sterben lag. Erzbischof Jenzenstein durchkreuzte jedoch die königlichen Pläne, indem er nach dem Tod des Abtes den neu gewählten Klostervorsteher sogleich bestätigte, ohne den König darüber zu informieren. Dies wertete Wenzel als bewusste Provokation und ließ den Erzbischof, dessen Generalvikar Johannes Nepomuk und drei weitere erzbischöfliche Beamte verhaften. Der Erzbischof konnte zwar fliehen, doch Johannes Nepomuk bekam die Härte des königlichen Zorns voll zu spüren. Am 20. März 1393 ließ König Wenzel den Generalvikar verhören und foltern. Welche Neuigkeiten Wenzel aus Johannes Nepomuk herauspressen wollte, ist unklar. Die anderen Mithäftlinge überlebten zwar das Verhör, mussten aber schwören, über die Ereignisse zu schweigen. Johannes Nepomuk jedoch war so schwer verletzt, dass ihm nicht mehr zu helfen war. Halbtot wurde er in der Nacht gefesselt von der Karlsbrücke in die Moldau geworfen, in der er schließlich ertrank. Um 1400 wurde er in den Prager Veitsdom überführt.

Im Volk fand Johannes Nepomuk rasch große Verehrung, so dass er in den böhmischen Heiligenhimmel aufgenommen wurde, ohne offiziell heilig gesprochen zu sein. Erst 1721 erfolgte die Seligsprechung, bereits acht Jahre später, 1729, die Kanonisation durch Papst Benedikt XIII. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich der hl. Johannes Nepomuk - gefördert von den Höfen und dem Jesuitenorden - zu einem der volkstümlichsten Heiligen der Barockzeit in Europa.

Brauchtum und Verehrung
Ausgehend von Böhmen verbreitete sich der Kult Johann Nepomuks insbesondere nach seiner Heiligsprechung im ganzen katholischen Europa. An seinem Gedenktag finden in Bamberg, Passau und Heidelberg Prozessionen und Lichterschwimmen statt. In Freising und Inkofen wurden Johannes-Nepomuk-Bruderschaften gegründet; Wallfahrtsorte im Erzbistum München und Freising sind Inkofen und Pfrombach.

Darstellung, Attribute, Patronate
Dargestellt ist Johannes Nepomuk meist als Priester mit Rochett, Stola und Birett, in der Hand ein Kreuz oder eine Palme haltend, zuweilen auch eine Zunge. Sein Kopf ist oft von einem Kranz mit fünf Sternen umgeben, die das lateinische Wort »Tacui« symbolisieren. Er gilt als Patron der Beichtväter, Priester, Flößer, Schiffer, Müller sowie als Landespatron Böhmens, Bayerns und des Hauses Habsburg. Als Brückenheiliger ist er jene Gestalt, die außerhalb des Kirchenraums neben dem Kreuz und Maria am häufigsten zu sehen ist.

Johannes Nepomuk-Lied
Mit Freuden stimmen wir heut
all zusammen und loben,
Sankt Johannes, deinen Namen,
herzlich dich zu ehren,
dieses wir begehren:
Steh uns bei zu jeder Zeit,
o Johannes, unsre Freud!

Wir bitten dich, du wollst
uns lehren schweigen.
Was ändern wehtut,
lass uns nicht aufzeigen.
Schand und Spott abwende,
deine Hilf uns sende:
Steh uns bei zu jeder Zeit...

Durch deine Fürbitt bring von Gott
zuwegen
den Erdgewächsen allen reichen Segen.
Alles Unheil wende, deine Hilf uns sende:
Steh uns bei zu jeder Zeit...

Und endlich wenn es kommet zum
Sterben,
da wollest Gottes Gnade uns erwerben.
Dass wir glücklich fahren
zu den Engelscharen:
Gott zu loben jederzeit
jetzt und in all Ewigkeit!

 

La Salette 1846



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