Autor Thema: Pius XII. und die NS-Zeit  (Gelesen 10176 mal)

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CSc

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Pius XII. und die NS-Zeit
« am: 17. März 2011, 16:09:11 »
Liebe Leser,

ein neues Buch über Papst Pius XII erschienen. ist im November 2010. Dieses Buch versucht einen differenzierten Eindruck vom Handeln jenes heiligmäßigen Papstes zu geben, der häufig als Hitlers Papst diffamiert wurde. Mehr und mehr werden jedoch gerade in den letzten Jahrzehnten die Stimmen, die ein Bild von Pius XII. vermitteln, das zeigt, wie ganz anders der Papst in Wirklichkeit war, wie sehr er sich gegen den NS einsetzte und wie vielen Juden er helfen konnte. Ein französischer Offizier, überzeugter Sozialist und Kirchenfeind, der Nuntius Eugenio Pacelli (späterer Papst Pius XII.) erleben durfte, wie er sich um die Kriegsgefangenen in Deutschland, während des Ersten Weltkrieges kümmerte, notierte in einem Brief an einen katholischen Kameraden beeindruckt über Pacelli: "Das ist nicht nur ein großer Mann, das ist, glaube ich, was ihr einen Heiligen nennt. Ich persönlich würde sagen: ein Mann voll menschlichen Empfindens, ein ungemein kluger, feiner, gütiger Mann, vor dem sich Sozialisten meines Schlages tief verneigen können und sollen."

Das ist das neue Buch:
 


Die Autorin ist sehr kompetent. Alexandra von Teuffenbach studierte Philosophie, Theologie, Kirchengeschichte und Archivistik an der Päpstlichen Universität Gregoriana und an der Schule für Paläografie und Diplomatik und Archivkunde im Vatikan. Nach der Promotion in dogmatischer Theologie forschte sie in verschiedenen europäischen Archiven und veröffentlichte Artikel und Bücher zu Themen der Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts. Heute lehrt sie dogmatische Theologie und Kirchengeschichte an der päpstlichen Hochschule Regina Apostolorum und bereitet ihre Promotion in Kirchengeschichte vor.


Ich darf auch auf die Beiträge dazu im alten Forum verweisen:

http://www.razyboard.com/system/morethread-pius-xii-und-die-kath-kirche-in-der-ns-zeit-kurze-verteidigung-kath-1097612-5890403-0.html


CSc

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Re:Pius XII. und die NS-Zeit
« Antwort #1 am: 04. April 2011, 15:51:00 »
Neue Dokumente: Pius XII. half internierten Juden in Süditalien


Rom (KNA) In Italien belegen neue Dokumente eine unmittelbare Unterstützung von Papst Pius XII. (1939-1958) für jüdische Häftlinge während der Kriegsjahre. Die Tageszeitung „Avvenire“ (Donnerstag) dokumentiert Briefe aus dem Nachlass des süditalienischen Bischofs Giuseppe Maria Palatucci (1892-1961), wonach Pius XII. dem damaligen Oberhirten der Diözese Campagna mehrere Geldbeträge für „aus rassischen Gründen Verfolgte“ anwies.

Palatucci beziffert in einem späteren Bericht von 1953 die vatikanische Hilfe auf „100.000 Lire, damals eine beträchtliche Summe“.
Als die Alliierten nach ihrer Landung in Salerno das seit 1943 von den Deutschen übernommene Lager in Campagna befreien wollten, fanden sie es leer vor. Die Bevölkerung von Campagna hatte den Insassen zur Flucht verholfen und sie in den Wäldern versteckt.

Der Nachlass, der 50 Jahre nach dem Tod des Bischofs freigegeben wurde, enthält auch Hinweise auf dessen Neffen Giuseppe Palatucci. Dieser rettete als Polizeipräsident in der Adriastadt Fiume (heute Rjieka in Kroatien) zwischen 1937 und 1944 rund 7.000 Juden das Leben, wobei er kirchliche Kanäle benutzte.

Nach seiner Enttarnung wurde er ins KZ Dachau gebracht, wo er kurz vor dessen Befreiung 1945 starb. Für Giuseppe Palatucci, der posthum von Israel als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt wurde, ist ein Seligsprechungsverfahren in Gang.

Kommentar: Unter allen Päpsten der jüngsten Vergangenheit wird niemand mehr verleumdet, als Pius XII. Immer wieder ist das Scheinargument zu hören: Der Papst habe geschwiegen.

Erstens hat die Kirche nicht geschwiegen sondern als einzige Institution schon vor Pius XII. 1937 den Rassenwahn des Nationalsozialismus verurteilt. Am 21. März 1937 erschien die Enzyklika Pius XI. "Mit brennender Sorge", welche in aller Klarheit die neue Irrlehre bekämpft.

Die Enzyklika war so brisant, dass sie in Deutschland nur unter Geheimhaltung verteilt werden konnte. Druckereien wurden nachts abgedunkelt betrieben, Kopien des Textes zum Teil im Tabernakel versteckt.

Die Nazis reagierten prompt: In der Karwoche kam es zu Hausdurchsuchungen und Verhaftungen. Eine Reihe von Klöstern und Bekenntnisschulen sowie mehrere theologische Fakultäten und Hochschulen mussten schließen.

Eine weitere Antwort der NS-Propaganda waren die Sittlichkeitsverfahren gegen Priester und Ordensleute. Dabei wurden Einzelfälle von Kindesmissbrauch zu "symptomatischen Erscheinungen" aufgebauscht. Der Bevölkerung sollte das Bild eines perversen Klerikers vermittelt werden. (Nichts neues unter der Sonne...)

Der Angriff der Kirche gegen die Nazis auf dem Höhepunkt der Macht Hitlers war so beeindruckend, dass auch Nichtkatholiken voll des Lobes sind. So sagt Albert Einstein 1940 in der Zeitschrift »Time«:

"Nur die Kirche hat es gewagt, sich Hitlers Unterdrückungskampagne gegen die Wahrheit zu widersetzen. Früher hat mich die Kirche nie besonders interessiert, jetzt aber empfinde ich ihr gegenüber große Zuneigung und Bewunderung, denn nur die Kirche hatte konstant den Mut und die Kraft, sich auf die Seite der intellektuellen Wahrheit und der moralischen Freiheit zu stellen".

Warum hat Pius XII. sich den Aussagen seines Vorgängers nicht angeschlossen und die Kritik an den Nazis wiederholt?

Die Antwort ist einfach: Pius XII. hatte etwas getan, was in der Kirchengeschichte einzigartig ist: In sämtlichen Klöstern in und um Rom wurde die Klausur aufgehoben. Als "Klausur" wird im Kirchenrecht jener Bereich innerhalb eines Klosters bezeichnet, dessen Betreten unter Strafe der Exkommunikation für Nicht-Ordensmitgliedern verboten ist.

Die Klöster waren zum Bersten voll mit Flüchtlingen vor den Nazis, allen voran Juden. Ein einziges Wort hätte genügt, um sie alle dem Tod zu überliefern. Das war keine Vermutung, sondern eine Tatsache, die aus dem Protest der belgischen Bischöfe bekannt war: Deren öffentliche Kritik hatte die sofortige Leerung der Klöster zur Folge. Edith Stein war eine der vielen, die darauf hin ihr Leben lassen mussten.

Diese Rettungstat Pius XII. wurde von allen Zeitgenossen anerkannt:

„Jede Form von propagandistischer Stellungnahme der Kirche gegen die Hitler-Regierung wäre nicht nur ein selbst verschuldeter Selbstmord gewesen, sondern hätte die Ermordung einer weitaus größeren Zahl von Juden und Priestern nur beschleunigt.“

Robert Kempner, jüdischer Richter und stellvertretender Ankläger in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen, 1964

„Das Judentum hat Pius XII. gegenüber eine große Dankesschuld. Bände könnten über seine vielfältige Hilfe geschrieben werden. Kein Held der Geschichte hat ein tapfereres und stärker bekämpftes Heer angeführt als Pius XII. im Namen der christlichen Nächstenliebe. Das außergewöhnliche Werk der Kirche für die Juden Roms ist nur ein Beispiel der ungeheuren Hilfe, die von Pius XII. und den Katholiken in aller Welt mit einem Geist unvergleichlicher Menschlichkeit und christlicher Liebe geleistet wurde.“

Israel Zolli, Oberrabbiner in Rom während des Zweiten Weltkriegs, 1945

„Unser Ziel ist es, möglichst umfassend über sein [Pius' XII.] Pontifikat zu informieren. Auf diese Weise wollen wir uns auf der jüdischen Seite der Verantwortung gegenüber einem Mann stellen, der mehr Angehörige unseres Volke gerettet hat als alle Spitzenpolitiker seiner Zeit zusammengenommen und der nach wie vor dämonisiert wird.“

Der Jude Gary Krupp, Gründer der Stiftung Pave the Way, 2009

"Es ist leichter, eine Lüge zu glauben, die man hundertmal gehört hat, als eine Wahrheit, die man noch nie gehört hat." (R.S. Lynd)


Quelle:

http://www.piusbruderschaft.de/componen … suditalien

CSc

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Re:Pius XII. und die NS-Zeit
« Antwort #2 am: 05. April 2011, 16:19:48 »

Der Beitrag dient lediglich der Verteidigung eines der größten Päpste der Geschichte, des heiligmäßigen Pius XII., dem zu Unrecht vorgeworfen wird, er hätte nichts gegen den Holocaust unternommen. Ich wollte ursprünglich auch aus der eigentlichen Quelle zitieren.
Das ging allerdings nicht, weil der Text, den ich ins Forum gestellt habe, von der FSSPX verlängert wurde. Der "Kommentar" stammt von der FSSPX. Auf kath.net findet sich der "Kommentar" nicht. Und dieser "Kommentar" der FSSPX ist so gut, dass man nicht auf ihn verzichten kann. Folglich habe ich den verlängerten Text von der Webseite der FSSPX zitiert. 
Zu dem muss ich noch hinzufügen, dass ich nicht auf das Zitieren von der FSSPX-Webseite verzichtet hätte, weil ich eine Abneigung gegen die FSSPX habe und weil ich mich ausdrücklich von ihr distanzieren will, sondern allein aus dem Grund, weil meine Beiträge jene nicht unnötig aufregen und provozieren sollen, die die FSSPX überhaupt nicht mögen.
Hier möchte ich noch etwas Allgemeines hinzufügen. Ich möchte sagen, wenn ich diesen Text auf einer jüdischen, protestantischen, atheistischen oder irgendeiner anderen Internetseite gefunden hätte, hätte ich ihn auch zitiert, obwohl ich weder Jude, Protestant oder Atheist bin. Es geht nicht darum, von dem der Text stammt, sondern um den Inhalt. Eine solche Sicht der Dinge hilft gegen Engstirnigkeit. So kann man auch mit jenen zusammenarbeiten, mit deren Ansichten man nicht uneingeschränkt übereinstimmt und das ist unerlässlich, wenn es uns um das geht, worum es uns eigentlich gehen sollte, nämlich um die Inhalte.

KleinesLicht

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Re:Pius XII. und die NS-Zeit
« Antwort #3 am: 05. April 2011, 22:33:33 »
Danke, lieber Wendelinus, für Deinen verständnisvollen Beitrag!


Lieber Christian,

ich lese Deine Berichte wirklich gerne und ich teile Wendelinus Meinung wenn er schreibt: "Bitte so weitermachen". Aber Du solltest als Quelle nicht mehr die FSSPX-Seite heranziehen. So lassen sich evtl. Missverständnisse, Dich weiterhin als Anhänger der Piusbruderschaft zu sehen, vermeiden; Botschafters Einwand ist nicht unberechtigt. 

Deine Gesinnung hat sich gewandelt und es wäre nur wünschenswert, Du würdest Dich auch von der FSSPX-Seite distanzieren. Die gleichen Informationen lassen sich tatsächlich auch auf anderen Internetseiten finden.

Denk einmal darüber nach und werte es als einen gut gemeinten Rat; Missverständnisse dieser Art ließen sich dadurch tatsächlich vermeiden.

Gottes Segen und liebe Grüße
KleinesLicht

Offline ChrS

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Re:Pius XII. und die NS-Zeit
« Antwort #4 am: 27. Februar 2012, 09:50:33 »

Das schreckliche Martyrium des hl. Maximilian Kolbe

http://gloria.tv/?media=261306
"Ich sehe nicht, inwiefern die lehrmäßige Festigkeit im Widerspruch stünde zur geschmeidigen, erfinderischen, ja sogar kühnen Liebe [...], wie die doktrinale Unbeugsamkeit im Gegensatz stehen sollte zu herzlichem Mitleid" (Bischof Alfonso de Galarreta FSSPX, Ecône, 29.6.2011).

velvet

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Re:Pius XII. und die NS-Zeit
« Antwort #5 am: 29. Februar 2012, 12:37:57 »
Pius XII.: der Papst, der Hitler trotzte
Ein spannender, zweiteiliger Fernsehfilm in der ARD ermöglicht einen Einblick in die historische Wahrheit über den Papst, der mit seinem Handeln Tausenden von Juden das Leben rettete. Von Armin Schwibach - Beide Filmteile in der ARD-Videothek abrufbar

Rom (kath.net/as) Zu Allerheiligen wurde in Italien und Deutschland der zweiteilige Fernsehfilm „Pius XII.“ (Regie: Christian Duguay) ausgestrahlt, dessen Titel in der italienischen Version „Sotto i cieli di Roma“ („Unter dem Himmel von Rom“) lautet. Die internationale Koproduktion stellt die grundlegende Rolle Papst Pius’ XII. für die Rettung Roms und vieler verfolgter Juden in den Jahren 1943 bis 1944 dar. Der Film hat es sich zum Ziel gesetzt, nach der seit fast 50 Jahren andauernden geschichtsverfälschenden „schwarzen Legende“ vom „schweigenden Papst“ im Licht der neuesten historischen Forschungen Momente der dramatischsten Ereignisse in Rom während der verbrecherischen Naziherrschaft in der Stadt zu rekonstruieren. Er lässt die Bemühungen des Heiligen Stuhles erkennen, den Juden Roms Unterschlupf in den Kirchen und Klöstern der Ewigen Stadt zu gewähren.

Wohl selten ist es einer historischen Gestalt widerfahren, dass sie, veranlasst durch ein Theaterstück, Opfer eines totalen Rufmordes geworden ist, wie dies mit Pius XII. durch Rolf Hochhuths Theaterstück „Der Stellvertreter“ geschehen ist. Hochhuth schaffte es mit seinem „christlichen Trauerspiel“, das im Jahr 1963 uraufgeführt wurde (fast fünf Jahre nach dem Tod des Pontifex und über 20 Jahre nach den tragischen Ereignissen des II. Weltkrieges und der Schoah), dass das für Rom und die Welt so wichtige Wirken des Papstes vergessen und Pius XII. selbst mit verleumderischen Schmutz beworfen wurde. Dass Hochhuths Werk zu einer Propaganda gehörte, die es dem sowjetischen Regime mit seinen Geheimdiensten ermöglichen sollte, den Papst und damit die moralische Autorität der Kirche anzugreifen und zu zerstören, gehört zu einem anderen Kapitel dieser Geschichte: „Der Stellvertreter“ war in den 60er Jahren Pflichtprogramm vieler Kolchosen und anderer sowjetischen Einrichtungen, dies mit dem Ziel, die katholische Kirche und das Christentum durch die Darstellung eines schwachen, dem nationalsozialistischen Regime ergebenen Pius XII. in ihren Grundfesten anzugreifen und zu zerstören.
Was jedoch bei einem Blick auf die wahre Geschichte überrascht, ist, dass eine propagandistische Fiktion an die Stelle einer objektiven sowie gut dokumentierten Geschichtsschreibung treten konnte und auf eine Weise zum Bestandteil des allgemeinen Bewusstseins wurde, dass heute noch viele nur eines „wissen“: Pius XII. war der Papst Hitlers, Pius XII. hat geschwiegen, Pius XII. hat nichts zur Rettung des jüdischen Volkes vor dem nationalsozialistischen Rassenwahn getan. Jedem Zeitzeugen oder in der zur Verfügung stehenden sowie sehr umfangreichen Dokumentation bewanderten Menschen kann die üble Angewohnheit nur erstaunen, Thesen in bereits vorhandenen Veröffentlichungen (in diesem Fall: literarischer Art!) ohne jegliche Verifikation der Fakten immer wieder neu wiederzukäuen. Ein derartig unwissenschaftliches und intellektuell unredliches Verfahren produziert nichts anderes als eine Reihe von Hypothesen, denen jede dokumentarische Basis fehlt. Die öffentliche Meinung wird so zum Opfer einer Desinformation, so dass sie sich in einer nur als töricht zu bezeichnenden Weise mit einer veröffentlichten Meinung identifiziert.

Geschichte, nicht Geschichten

„Sei stolz, dass du Jude bist!“ rief Pius XII. einem Jungen zu, dem er 1941 während einer Audienz begegnete. Von diesem Geschehen berichtete die Zeitung „Palestine Post“ bereits 1945. Und nicht nur: der jüdische Religionswissenschaftler Pinchas Lapide schrieb kurz vor seinem Tod 1997: „Die katholische Kirche ermöglichte unter dem Pontifikat von Pius XII. die Rettung von mindestens 700.000, wahrscheinlich aber sogar von 860.000 Juden vor dem sicheren Tod unter den Händen des Nationalsozialismus. Diese Zahlen übersteigen bei weitem die der von allen anderen Kirchen, religiösen Einrichtungen und Hilfsorganisationen zusammengenommen.“

Direkt griff Pius XII. zur Rettung der römischen Juden während der deutschen Besatzung vom September 1943 bis Juni 1944 ein. Nach der Befreiung Roms durch amerikanische Truppen erklärten jüdische Überlebende: „Wenn wir gerettet worden sind, wenn noch immer Juden in Rom leben, dann kommt mit uns und dankt dem Papst im Vatikan. Denn im Vatikan selbst, in Kirchen, Klöstern und Privathäusern wurden Juden auf seinen persönlichen Befehl versteckt“.

„Der Heilige Stuhl bietet seine mächtige Hilfe überall an, wo es ihm möglich ist, das Los meiner verfolgten Religionsgenossen zu lindern“, so Chaim Weizmann über Pius XII. im Jahr 1943. „Die wiederholten Interventionen des Heiligen Vaters zugunsten der Jüdischen Gemeinschaft in Europa haben bei Juden überall auf der Welt die tiefsten Gefühle der Wertschätzung und Dankbarkeit hervorgerufen“: Dies erklärte Rabbi Maurice Perlzweig 1944 in einem Schreiben an Erzbischof Amleto Giovanni Cicognani, Apostolischer Delegat in Washington.

„In den schwierigsten Zeiten, welche die Juden Rumäniens zu überstehen hatten, war der großzügige Beistand des Heiligen Stuhls entscheidend und heilsam. Es ist nicht einfach für uns, die richtigen Worte zu finden, um die Wärme und Tröstung auszudrücken, die wir aufgrund der Besorgnis des Pontifex Maximus erfuhren, der große Summen an Geld bot, um das Leid der deportierten Juden zu erleichtern... Die rumänischen Juden werden diese Tatsachen von historischer Tragweite nie vergessen“, so Dr. Alexandru Șafran, rumänischer Oberrabbiner von 1939 bis 1948, in einem Schreiben an Erzbischof Andrea Cassulo, Apostolischer Delegat in Rumänien, 1944.

„Das Volk von Israel wird nie vergessen, was Seine Heiligkeit für unsere unglücklichen Brüder und Schwestern in dieser höchst tragischen Stunde unserer Geschichte tut. Das ist ein lebendiges Zeugnis der göttlichen Vorsehung in dieser Welt“, so der Oberrabbiner Isaak Herzog, 1944.

„Ich sagte ihm (dem Papst), dass es im Namen der jüdischen Öffentlichkeit meine erste Pflicht sei, ihm und durch ihn der katholischen Kirche für alles zu danken, was sie in den verschiedenen Ländern getan hat, um die Juden zu retten“, erklärte Mosche Scharett, der spätere zweite Ministerpräsident Israels, über eine Audienz bei Papst Pius XII. nach dem Ende des Kriegs

„Sechs Millionen meiner Religionsgenossen wurden von den Nazis ermordet, doch es hätte noch viel mehr Opfer gegeben ohne die wirksamen Interventionen Pius XII.“, verdeutlichte Dr. Raffael Cantoni, Präsident der Union Jüdischer Gemeinden in Italien im Jahr 1955. Deshalb erklärten die Juden Italiens im selben Jahr den 17. April zum „Tag der Dankbarkeit“ für die Hilfe des Papstes.

Bekannt und bewegend ist auch die Wortmeldung der damaligen israelischen Außenministerin und späteren Ministerpräsidentin Golda Meir anlässlich des Todes Pius’ XII. im Jahr 1958: „Als unser Volk im Jahrzehnt des Naziterrors ein fürchterliches Martyrium erlitt, hat sich die Stimme des Papstes erhoben, um die Henker zu verurteilen und um Mitgefühl für die Opfer zum Ausdruck zu bringen. Unsere Epoche ist durch diese Stimme bereichert worden, die sich im Namen der großen sittlichen Werte über dem Tumult und den täglichen Konflikten erhob“.

Und Elio Toaff, Oberrabbiner in Rom von 1951 bis 2001, den eine freundschaftliche Beziehung mit Papst Johannes Paul II. verband und der auch Benedikt XVI. während dessen Besuchs in der Synagoge am 17. Januar 2010 trotz seines hohen Alters und seines gebrechlichen Gesundheitszustandes persönlich grüßen wollte, scheute sich nicht zu erklären: „Wir hatten die Gelegenheit, die große, mitfühlende Güte und Großherzigkeit Papst Pius’ XII. zu erleben, während der unglücklichen Jahre der Verfolgung und des Terrors, als es schien, dass es für uns kein Entkommen mehr gab“.

Das Lamm und die Bestie

Es besteht kein Zweifel: Pius XII. handelte, und die Dankbarkeit des römischen Volkes und der Juden stellen hierfür ein eindrucksvolle Zeugnis dar. Er handelte innerhalb einer großen, fürchterlichen Schlacht, die der Widersacher, sich der Hand Hitlers bedienend, gegen die Welt und gegen Gott entfacht hatte. Pius XII. und die Kirche Roms standen im Mittelpunkt der Gewalt des Bösen und widerstanden ihr. Es gehört zu den Verdiensten des Films, dass er die metaphysische Dimension des Kampfes des Bösen gegen das Gute als die Größe herausstellt, durch die es möglich wird, die Geschehnisse, vermittelt durch die dramatischen menschlichen Angelegenheiten, in ihrem wahren Ausmaß zu erkennen.

Pius XII. war ein Papst, den die unendliche Liebe Gottes in seinem Wirken trug. Unmittelbar nach der Befreiung Roms sagte er am 23. Juli 1944 gegenüber den Mitgliedern des „Circolo San Pietro“ in seinem Dankeswort für deren Arbeit: „Ihr helft Uns dabei, dass sich in größerem Umfang Unser Wunsch erfüllt, die vielen Tränen zu trocknen und so viel Leid zu lindern“. Der Papst verwies dann auf die für jeden Christen zentrale Bedeutung der Ermahnung des Apostels Paulus an die Kolosser (3,14–14): „Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht. In eurem Herzen herrsche der Frieden Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes“.

Der Widersacher scheint es dem ehrwürdigen Diener Gottes Pius XII. nicht vergeben zu haben, dass er sich ihm als Stellvertreter des Sohnes Gottes auf Erden entschlossen entgegenstemmte. Er wartete auf seinen Tod und die Bereitschaft einer anderen verbrecherischen Macht, um einen der größten Päpste des 20. Jahrhunderts zu verleumden und die Menschen mit einem vermeintlichen Wissen zu betrügen. Aber wie es seit 1949 in der Nationalhymne des Vatikans lautet: „Non praevalebunt horrendae portae infernae, sed vis amoris veritatisque aeternae“. Denn zum Glück hat Christus seinem Stellvertreter verheißen: „Tu es Petrus, et super hanc petram aedificabo Ecclesiam meam; et portae inferi non praevalebunt adversum eam (Mt 16,18). Nur wer sich an diesen Fels hält, kann sich vor dem Untergang retten.



Den Film habe ich gesehen und er bringt den inneren Zwiespalt des Papstes sehr gut zum Ausdruck, wurde von der ARD gemacht.

Gottes Segen für Euch
                                                     ;kreuz+
velvet

Offline ChrS

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Antw:Pius XII. und die NS-Zeit
« Antwort #6 am: 07. September 2012, 15:01:52 »
Katholiken wählten Hitler nicht!
http://www.gloria.tv/?media=329455
"Ich sehe nicht, inwiefern die lehrmäßige Festigkeit im Widerspruch stünde zur geschmeidigen, erfinderischen, ja sogar kühnen Liebe [...], wie die doktrinale Unbeugsamkeit im Gegensatz stehen sollte zu herzlichem Mitleid" (Bischof Alfonso de Galarreta FSSPX, Ecône, 29.6.2011).

 

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