Fest Maria. Mutter der Barmherzigkeit In der Schrift "Offenbarung der göttlichen Liebe" (Aufzeichnungen der 1964 heiligmässig verstorbenen Frau Maria Graf Appenzell/Schweiz, bekannt als Mutter Graf, Aufl. 1976, S. 122, erschienen mit kirchlicher Druckerlaubnis vom 31.3.70 - Miriam-Verlag Jestetten) nennt sich die Gottesmutter "Mutter der göttlichen Gerechtigkeit", ein Titel, der uns für die "Mutter der Barmherzigkeit" fremdartig anmutet. Doch wie Gottes unendliche Liebe immer mit seiner Gerechtigkeit im Einklang steht, so ist es auch bei seiner Mutter. Am Fest Mariä Namen 1953 gab Jesus Mutter Graf die einfache Erklärung: "Meine Mutter kommt als Mutter der göttlichen Gerechtigkeit, jene zu retten, die guten Willens sind..." Wenig später ergänzt sie selbst: "Aber wenn man meine Bitten nicht erfüllt, kommt nach mir der Sohn in Gerechtigkeit, die sündige Welt zu strafen. Ein furchtbares Donnern wird die Stunde seines Zornes ankünden. Darauf werden die unvernünftigen Geschöpfe, die Tiere, sicheren Schutz aufsuchen."
Mutter Graf sah alles mit offenen Augen; sie schreibt: "Ein gewaltiger Donner grollte...- Rehe, Hasen und Vögel eilten dahin. Dann kam wie eine riesige schwarze Wolke tiefschwarze Nacht über die Welt. Und ich hörte weiter: "Eine furchtbare Finsternis wird die Erde einhüllen zum Schutz derer, die gerettet werden. Dem Satan ist Macht gegeben über all jene Menschen, die dem Plan ihrer Königin entgegentreten und ihm gedient haben. Dabei sind jene, die das Rosenkranzgebet verachtet und deshalb auf der Seite ihrer Feinde stehen. Satan und sein Anhang...werden den Menschen die Seele aus dem lebendigen Leib reissen. Ein entsetzlicher Gestank wird sich verbreiten, der von den Teufeln ausgeht...Auf die Fürbitte der Gerechten werden viele Seelen gerettet werden; jene nämlich, die ohne ihre Schuld ausserhalb der Kirche stehen. Satan wird mit seiner Beute zur Hölle fahren. Nach dem Sieg mit den Auserwählten wird ein Hirt und eine Herde werden... Dann wird Friede sein."
Verheissung der Königin des Friedens
Wie wird dieser Friede aussehen? Die schreckliche Heimsuchung Gottes "wird die Menschen wieder verständig, reuevoll und demütig machen," sagte die Gottesmutter am 15. Dezember 1959 in Kérizinen und fuhr dann fort: "Eine neue Welt wird erstehen, in der Jesus verherrlicht wird. Wenn die Kirche erneuert ist, wird man ihr besser gehorchen und sie mehr achten. Es wird eine neue Generation von Heiligen auf Erden geben, demütige Diener Gottes, seeleneifrige und ganz übernatürlich gesinnte Apostel, wahre Diener Gottes. Wie engelgleiche Boten werden sie der Welt das Wort des Evangeliums verkünden, mit einem neuen Feuer, dem Feuer des Heiligen Geistes. So werden sie die Welt der Unendlichen Liebe und dem Licht Jesu zuführen, dem guten Hirten, dessen sehnlicher Wunsch es ist, nur noch einen Schafstall und einen Hirten nach seinem Herzen zu haben..." Es wird "jene Zeit kommen, die die schönste sein wird, die es je auf Erden gegeben hat: die Zeit, wo Gott als König der Liebe herrschen wird."
Was wird aus Deutschland und den deutschsprachigen Ländern?
Schwester Luzia, die Seherin von Fatima, Karmelitin von Coimbra, schrieb am 19. März 1940 an Prof. Dr. Ludwig Fischer von Bamberg, dem ersten grossen Apostel für die Verbreitung der Botschaft von Fatima in Deutschland: "In meinem armen Gebet vergesse ich Deutschland nicht. Es wird noch zur Herde des Herrn zurückkehren. Dieser Augenblick nähert sich sehr, sehr langsam, doch einmal wird er kommen. Und die heiligsten Herzen Jesu und Mariens werden dort in vollem Glanz herrschen." Diese Aussage gilt ebenso für die Schweiz wie für Österreich.
Wenn uns auch diese glaubwürdige Zukunftsvision zurecht mit tröstender Zuversicht erfüllt, so zwingt uns doch das drohende Unheil für Millionen von Seelen, aus christlicher Verantwortung mehr für ihre Rettung zu beten und zu opfern. "So viele Seelen kommen in die Hölle, weil niemand für sie opfert und betet," sagte die Gottesmutter am 19. August 1917 in Fatima; und bei Mutter Graf flehte sie 1953: "Betet, betet, dass die Menschen in einem Augenblick Gott erkennen und sich bekehren!" Denn viele Ereignisse werden so plötzlich hereinbrechen, dass nicht mehr viel Zeit bleibt zur Besinnung. Lang genug schon hat Gott zugewartet. Darüber hinaus sollte der Durchblick auf den ganzen Ernst der Lage unseren Willen nachdrücklich festigen, unser eigenes religiöses Leben verstärkt zu pflegen und mit vermehrtem apostolischem Eifer alle Gelegenheiten zu nützen, gute, religiöse Schriften zu verbreiten, damit der Glaube neu geweckt wird und die Seelen in vertrauensvoller Liebe zu den heiligsten Herzen Jesu und Mariens finden. Auf diese Weise helfen wir wirksam mit zur wahren Erneuerung der Kirche und ziehen viel Segen herab auf unser Vaterland und die ganze Welt.
Immer wieder dürfen und sollen wir uns auch daran erinnern, dass uns die Gottesmutter bereits 1917 in Fatima den Sieg verheissen hat, indem sie erklärt: "Am Ende wird mein unbeflecktes Herz triumphieren...!" Und ihr grosser Vorkämpfer, der heilige Maximilian Kolbe prophezeite dazu: "Eines Tages werdet ihr die Statue der Immaculata auf der höchsten Zinne des Kremls sehen!" Dann werden endlich die Ketten der verfolgten Kirche zerbrochen sein, die Tausenden und Abertausenden Kirchen und Kapellen wieder aufgebaut werden und ein neuer strahlender Frühling freien, religiösen Lebens für alle Völker anbrechen.
Aber erwarten wir, wie bereits verschiedentlich angekündigt, keinen leichten Sieg. Gott lässt ihn uns absichtlich schwer erringen, damit unsere Krone einst um so herrlicher ist. Deshalb weist uns die Gottesmutter, als "Überwinderin aller Irrlehren" und als die apokalyptische "Frau mit der Sonne umkleidet", in ihrer Botschaft von Marienfried schon 1946 darauf hin: "Vergesst in den blutigsten Tagen nicht, dass gerade dieses Kreuz eine Gnade ist und dankt dem Vater immer wieder dafür...Betet und opfert für die Sünder! Stellt euch restlos zu meiner Verfügung! An euch liegt es, die Tage der Dunkelheit abzukürzen. Euer Beten und Opfern wird das Bild des Tieres zertrümmern. Dann kann ich mich aller Welt offenbaren zur Ehre des Allmächtigen... Den Frieden der Herzen will ich euch vermitteln...Nur auf diesem Frieden wird sich der Friede der Völker aufbauen...(und nur so wird) Christus als Friedenskönig über alle Völker herrschen."
Umwälzende Ereignisse in naher Zukunft sollten uns also nicht verwirren und ängstigen, sondern uns "wachend" finden. Überdies - Gott und unsere himmlische Mutter werden nichts von uns fordern, ohne uns die Kraft zu geben, dass wir es tun können. Stützen wir uns daher auf die gute Weisung des heiligen Albert d. Gr.: "Überlassen wir uns mit vollem und gänzlichem Vertrauen der barmherzigen Vorsehung Gottes!" Und alles wird uns zum Segen und Heil werden!