Autor Thema: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."  (Gelesen 3232810 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Tina 13

  • '
  • *****
  • Beiträge: 9808
  • Country: de
  • Geschlecht: Weiblich
  • Marienkind an der Hand der himmlischen Mama
  • Religionszugehörigkeit: Römisch-katholische Kirche
Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9448 am: 20. April 2024, 22:04:42 »
Hl. Hildegard von Bingen (1098-1179)
Benediktiner-Äbtissin und Kirchenlehrerin
Liber divinorum operum, Teil I, 4. Vision, Kap. 22, 25 (hrsg. v. Abtei St. Hildegard, Eibingen, Beuroner Kunstverlag, 2. Auflage 2013, S. 116–119; leicht angepasst)

„Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts“ (Joh 6, 63)

Die Seele im menschlichen Leib soll vom Anfang ihres Wirkens bis zu dessen Ende die sieben gleichbleibenden Gaben des Heiligen Geistes mit Eifer verehren. Zu Beginn ihres Tuns soll sie sich an die Weisheit wenden, und am Ende soll sie die Furcht des Herrn haben. In die Mitte soll sie die Stärke stellen, indem sie sich in den himmlischen Dingen mit Verstand und Rat wappnet und in den irdischen mit Wissenschaft und Frömmigkeit umgibt, die sie zu ihrer Hilfe in gleicher Ehrfurcht umfassen muss. Daher muss sie nämlich dafür sorgen, dass sie sich zuerst weise ausbreitet, zuletzt sich aber furchtsam in Ehrfurcht zurückhält und dazwischen sich mit Tapferkeit, verbunden mit der Zierde der Einsicht und des Rates, schmückt und sich auch mit Wissenschaft und Frömmigkeit verbindet.

Die Bewegung der vernunftbegabten Seele und das Werk des Leibes (opus corporis) mit seinen fünf Sinnen, was den ganzen Menschen ausmacht, haben das gleiche Maß, da die Seele den Leib nicht mehr bewegt als jener wirken kann, und der Leib nicht mehr ausführt, als durch die Seele veranlasst wird. Auch die einzelnen Sinne des Menschen trennen sich nicht voneinander, sondern halten in hoher Kraft zusammen und erleuchten den ganzen Menschen, sowohl in seinem oberen als auch unteren Bereich zu allem Guten.

In ähnlicher Weise entsendet das Wissen der Seele die Tränenfeuchtigkeit, wenn die Sünden in ihr erkalten und andauernde Rechtschaffenheit mit den übrigen guten Werken ihr die Wärme der himmlischen Sehnsucht eingibt. So kommen auch der Stärke, die jedem Gläubigen den Tau der Heiligkeit einträufelt, die übrigen Tugenden zur Hilfe. Und wenn so die Seele vom Tau und der Wärme des Heiligen Geistes durchtränkt wird, unterwirft sie sich das Fleisch und zwingt es, zusammen mit ihr Gott zu dienen. […] So geben auch alle inneren Organe des Menschen der Seele Kräfte für ihre Aufgaben; während sie, um die Gerechtigkeit zu vollenden, die Sünden verachtet, steigt sie mit der Vernunft wieder empor.
Ps 77,14-15 Gott, dein Weg ist heilig. / Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott? Du allein bist der Gott, der Wunder tut, / du hast deine Macht den Völkern kundgetan.

Offline Tina 13

  • '
  • *****
  • Beiträge: 9808
  • Country: de
  • Geschlecht: Weiblich
  • Marienkind an der Hand der himmlischen Mama
  • Religionszugehörigkeit: Römisch-katholische Kirche
Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9449 am: 21. April 2024, 18:50:28 »
Hl. Leo der Große (?-um 461)
Papst und Kirchenlehrer
7. Predigt über die Passion; PL 54, 355-357 (in Lectures chrétiennes pour notre temps, fiche F12; trad. Orval; © 1972 Abbaye d'Orval; ins Dt. übers. © evangelizo)

Dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten“ (Joh 10, 16)

Durch den Heiligen Geist wurde er von einer jungfräulichen Mutter geboren, und durch denselben Geist macht er seine allreine Kirche fruchtbar, damit durch die Geburt in der Taufe eine unzählbare Schar Kinder von Gott gezeugt werde. Von ihnen heißt es, dass sie „nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind“ (Joh 1,13). In ihm wird die Nachkommenschaft Abrahams gesegnet, durch die Annahme der ganzen Welt an Kindes statt, und in ihm wird der Patriarch zum Vater der Völker, wenn die Kinder der Verheißung aus dem Glauben und nicht aus dem Fleisch geboren werden.
Ohne irgendein Volk auszuschließen formt er aus allen Nationen unter dem Himmel eine einzige Herde heiliger Schafe. Jeden Tag erfüllt er, was er versprochen hat: „Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten“ (Joh 10,16).
Auch wenn es vor allem Petrus war, zu dem er sagte: „Weide meine Schafe“ (Joh 21,17), ist es dennoch der eine Herr, der alle Hirten betreut. Und die, die zum Felsen Christus kommen, nährt er auf so fetten und gut bewässerten Weiden, dass unzählige Schafe, gestärkt durch die Fülle seiner Liebe, nicht zögern, für den Namen ihres Hirten zu sterben, so wie der Gute Hirte sein Leben für seine Schafe geben wollte.
Ps 77,14-15 Gott, dein Weg ist heilig. / Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott? Du allein bist der Gott, der Wunder tut, / du hast deine Macht den Völkern kundgetan.

Offline Tina 13

  • '
  • *****
  • Beiträge: 9808
  • Country: de
  • Geschlecht: Weiblich
  • Marienkind an der Hand der himmlischen Mama
  • Religionszugehörigkeit: Römisch-katholische Kirche
Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9450 am: 21. April 2024, 21:44:09 »
Der Fin­ger Got­tes

3.03.2024

Predigt von Professor May

Im Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Geis­tes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Jesus hat einen Stum­men geheilt. In unge­nauer Aus­drucks­weise wird die Stumm­heit des Beses­se­nen auf den Dämon selbst über­tra­gen. Einige der Augen­zeu­gen füh­ren in ihrer feind­li­chen Ein­stel­lung gegen Jesus die Wun­der­tat, die sie nicht leug­nen kön­nen, auf einen Bund mit Beel­ze­bul, dem Obers­ten der Teu­fel, zurück. Beel­ze­bul ist dem­nach nur ein ande­rer Name für Satan. Jesus ver­tei­digt sich gegen die­sen uner­hör­ten Vor­wurf. Er lie­fert einen dop­pel­ten Ver­nunft­be­weis. 1. Jede Herr­schaft zer­fällt durch Unei­nig­keit. Ein Staats­we­sen geht durch Bür­ger­krieg zugrunde, ein Haus­we­sen wird durch einen Zwist zer­rüt­tet. Fol­ge­rich­tig muss das auch bei Satan, wel­cher der Zusam­men­fas­ser aller dämo­ni­schen Kräfte ist, der Fall sein. „Wie kann der Satan den Satan aus­trei­ben?“ Die Anklage ist absurd. Satan kann nicht durch Jesus die ande­ren Dämo­nen aus­trei­ben, ohne dadurch seine eigene Herr­schaft über die Men­schen zu zer­stö­ren, gleich­sam Selbst­mord zu bege­hen. Das ist so selbst­ver­ständ­lich, dass die Beur­tei­lung der Dämo­nen­aus­trei­bun­gen Jesu durch die Schrift­ge­lehr­ten nur aus völ­li­ger geis­ti­ger Ver­blen­dung zu erklä­ren ist. 2. Wer Jesu Kampf gegen Satans Reich mit offe­nem Auge, nicht mit Hass, betrach­tet, muss dar­aus den Schluss zie­hen: Da Satan unmög­lich selbst sein eige­nes Reich zer­stö­ren kann, so muss Jesus der Stär­kere sein, der in das Haus, in den Macht­be­reich Satans ein­ge­drun­gen ist, ihn über­wäl­tigt und ihm seine Habe geraubt hat (Is 49,24). Die Dämo­nen­aus­trei­bun­gen Jesu sind der offen­kun­dige Beweis, dass Satans Macht gebro­chen und die Got­tes­herr­schaft ange­bro­chen ist.

Jesus erhebt den Anspruch, bei sei­nen Dämo­nen­aus­trei­bun­gen mit gött­li­cher Voll­macht zu han­deln. Er treibt „durch den Fin­ger Got­tes“, das Sinn­bild der gött­li­chen Macht (Ex 8,15; Ps 8,4), die Dämo­nen aus. Das bedeu­tet den Anbruch einer Stunde von größ­ter heils­ge­schicht­li­chen Bedeu­tung: Die Got­tes­herr­schaft ist da. Die­ses macht­volle Wort ist für Jesu Selbst­be­wusst­sein auf­schluss­reich. Er ist nicht bloß der Stär­kere, der Satan über­win­det, son­dern in sei­nem sieg­rei­chen Kampf gegen Satan und die ihm unter­ste­hen­den Dämo­nen reicht (in gewis­sem Sinne) schon das zukünf­tige Got­tes­reich, der künf­tige Äon, in den gegen­wär­ti­gen hin­ein.

Den Geg­nern sagt Jesus, dass sie als Zeu­gen sei­nes Kamp­fes gegen Satan nicht neu­tral blei­ben kön­nen. „Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich. Und wer nicht mit mir sam­melt, der zer­streut.“ Er sam­melt kraft gött­li­cher Voll­macht die Herde Got­tes um sich. Darum bedeu­tet Unent­schie­den­heit schon Zer­streu­ung der Herde, Geg­ner­schaft gegen Gott. Wer hat je wie die­ser Naza­re­ner gespro­chen, aus der Höhe gött­li­chen Selbst­be­wusst­seins; aus einer Höhe, die kei­nen Wider­spruch kennt und jedes Men­schen­maß über­steigt; hört seine Worte! „Wer nicht mit mir ist, den betrachte ich als mei­nen Feind. Ich lasse mich nicht lau igno­rie­ren. Ich bin der Eck­stein, an dem sich die Her­zen schei­den. Jede Halb­heit ist hier Ver­rat. Wer nicht mit mir sam­melt, ist wie einer, der mich befeh­det.“ Jesus beherrscht nicht nur die drei geschöpf­li­chen Berei­che: das Reich der stum­men Natur, des Stur­mes, der Wel­len, der Land­schaft; das Reich des leben­di­gen Men­schen in den Kri­sen kör­per­li­cher Krank­heit, see­li­schen Zwei­fels und auf­lö­sen­den Todes; das Reich der Toten, die er aus ihren Gefil­den in die atmende Wirk­lich­keit zurück­ruft. Seine über­mensch­li­che Gewalt greift in das Reich der Geis­ter. Die Stu­fen­lei­ter zwi­schen dem end­li­chen Men­schen und dem unend­li­chen Gott fül­len die end­li­chen rei­nen Geis­ter. Ihre See­len sind nicht auf Kör­per zuge­schnit­ten und von Kör­pern sti­li­siert. Sie fin­den ihr Gleich­ge­wicht in sich sel­ber und sind kei­nes sin­nen­haf­ten Werk­zeu­ges bedürf­tig. Der Naza­re­ner ist Herr auch die­ses Rei­ches. Dabei gibt er zu, dass auch gott­ver­bun­de­nen Men­schen in gewis­sem Umfang Ein­gang in das Reich der Geis­ter gege­ben ist. Ihm aber ist über die­ses Reich unbe­grenzte Macht gege­ben. Er ist der Über­starke, der das bewaff­nete Haus des Star­ken zer­trüm­mert, seine Tro­phäen nimmt und die Beute ver­teilt. Die nör­geln­den Juden, die sol­che Macht als sei­nen Bund mit den Dämo­nen aus­ge­ben, schüt­telt er mit spöt­ti­schem Lächeln ab. „Wenn eure Schü­ler es im Geiste Got­tes tun, wie könnt ihr mich des dämo­ni­schen Geis­tes bezich­ti­gen? Wenn ich durch den Fin­ger Got­tes die Teu­fel aus­treibe, so ist ja wahr­haf­tig das Reich Got­tes zu euch her­ab­ge­stie­gen.“

Man erzählt in den Tälern des Sees Genesa­reth, es stehe schlimm um Men­schen, in die der Dämon zurück­kehrt. Man sagt, wenn er aus­ge­trie­ben ist, wan­dert er durch Wüste und Steppe, durch was­ser­lo­ses Land. Nir­gends Hei­mat, vol­ler Sehn­sucht nach dem Gehäuse, in dem er einst sou­ve­rän geherrscht hat. „Ich will in mein Haus zurück­keh­ren.“ Die­ses Haus ist zum Emp­fang bereit, mit Besen gerei­nigt, mit Gir­lan­den geschmückt, über der Tür das Trans­pa­rent: „Herz­lich will­kom­men!“ So geht es im Leben. Der Dämon wird aus­ge­trie­ben. Er kehrt zurück. Man öff­net ihm die Tür. Er haust schlim­mer denn je. Er bleibt nicht allein. Er nimmt noch sie­ben andere Geis­ter mit sich, die ärger sind als er. Sie gehen hin­ein und hau­sen daselbst. Und die letz­ten Dinge die­ses Men­schen wer­den ärger sein als die ers­ten. Über­setzt in die Gegen­wart besagt dies: Das Volk soll wis­sen, dass es keine Ret­tung gibt, wenn es immer wie­der in die Arme des ein­mal von Chris­tus Aus­ge­trie­be­nen zurück­fällt. Immer tie­fer wird die Ver­stri­ckung. Immer dich­ter die Blind­heit der schwan­ken­den Gali­läer, die im ers­ten Jubel den Mes­sias aus­ru­fen und im jähen Tem­pe­ra­ment­sturz ihn wie­der von sich wei­sen. So ist die Rede des Herrn ein letz­tes gewis­sen­haf­tes Mahn­wort an seine Zeit­ge­nos­sen, der Wühl­ar­beit der Pha­ri­säer zu trot­zen.

Die syn­op­ti­schen Evan­ge­lien spre­chen von „unrei­nen Geis­tern“, „bösen Geis­tern“ oder „Dämo­nen“, die von bestimm­ten Men­schen Besitz ergrif­fen haben und durch Jesus und seine Jün­ger aus die­sen aus­ge­trie­ben wer­den. Mit die­ser dämo­ni­schen Beses­sen­heit sind regel­mä­ßig schwere kör­per­li­che und psy­chi­sche Schä­di­gun­gen der betref­fen­den Men­schen ver­bun­den, wie Stumm­heit, Taub­heit, Blind­heit, schwere Läh­mun­gen, Epi­lep­sie, Tob­sucht. Dabei wer­den diese Krank­hei­ten nur als Folge der dämo­ni­schen Beses­sen­heit beschrie­ben und es wird zwi­schen Beses­sen­heit selbst und Krank­heit deut­lich unter­schie­den. Auch wer­den nicht alle Krank­hei­ten auf dämo­ni­schen Ein­fluss zurück­ge­führt. Nie wer­den fer­ner die Beses­se­nen als sitt­lich schlechte Men­schen geschil­dert. Sie sind viel­mehr die wehr- und hilf­lo­sen Opfer sata­ni­scher Mächte. Es wird nie gesagt oder auch nur ange­deu­tet, dass die dämo­ni­sche Beses­sen­heit Strafe für frü­here Sün­den ist. Es ist auch nie die Rede, dass sie Dämo­nen ihre Opfer zu sitt­lich schlech­ten Taten ver­füh­ren und ins ewige Ver­der­ben stür­zen wol­len. Sie haben ledig­lich die Absicht, die Men­schen zu quä­len. Darum ist Jesu Kampf gegen sie nicht ein Kampf gegen die Sünde. Weil die Dämo­nen die Gehil­fen Satans sind, darum sind sie die Feinde Got­tes und der Men­schen, und das Unheil, das sie anrich­ten, wider­spricht Got­tes Will­len. Die Dämo­nen­aus­trei­bun­gen Jesu gehö­ren zu sei­nem Kampf gegen die Satans­herr­schaft. Das Auf­fal­lende an den in den syn­op­ti­schen Evan­ge­lien erzähl­ten Fäl­len von dämo­ni­scher Beses­sen­heit ist ihre große Häu­fig­keit. Doch sie ist alles andere als ver­wun­der­lich. Denn in Jesus von Naza­reth ist der stärkste Feind des Dämo­nen­rei­ches erschie­nen. Daher bie­tet sein Herr, der Satan, alles auf, um sich dem ent­ge­gen­zu­stel­len. Er mobi­li­siert sein Reich der Dämo­nen und führt es gegen Jesus ins Feld. In Jesu Behand­lung der Dämo­nen feh­len die sonst übli­chen magi­schen For­meln und Prak­ti­ken voll­stän­dig. Die Aus­trei­bung der Dämo­nen erfolgt ein­zig und allein durch den „Fin­ger“ oder „Geist“ Got­tes (Lk 11,20), durch Jesu blo­ßes Macht­wort, das von bestimm­ten For­meln unab­hän­gig ist und unbe­dingte Wir­kung hat.

Kirch­li­che Lehre ist: Alles außer dem einen Gott ist radi­kal geschöpf­lich. Es gibt kein abso­lu­tes Urbö­ses, son­dern nur ein end­li­ches Böses. Die kir­chen­amt­li­che Lehre beschränkt sich auf wenige Punkte: die Lehre von der Exis­tenz end­lich geschaf­fe­ner, durch eigene Schuld böser und ver­wor­fe­ner Mächte per­so­na­ler Art, also auf die Lehre eines Bösen in der Welt, das weder abso­lut ist noch mit dem mensch­lich Bösen iden­tisch ist. Die Exis­tenz außer­mensch­li­cher böser „Mächte und Gewal­ten“ per­so­na­ler Art (Dämo­nen) in ihrer Wirk­sam­keit in der Welt ist eine Glau­bens­wahr­heit (D 428 806 894 907 909). Dem­ent­spre­chend ist die grund­sätz­li­che Mög­lich­keit dia­bo­li­scher Beses­sen­heit min­des­tens theo­lo­gisch sichere Lehre. Beses­sen­heit ist ein außer­ge­wöhn­li­cher, von Gott zuge­las­se­ner Ein­fluss des Teu­fels über den mensch­li­chen Leib, sei es als mehr von außen kom­mende Bela­ge­rung und Schä­di­gung der phy­si­schen und nie­de­ren psy­chi­schen Kräfte (Umses­sen­heit), sei es als innere Besitz­er­grei­fung des Men­schen, die ihn in sei­ner Eigen­tä­tig­keit weit­ge­hend lähmt, aber in sei­nem Per­son­sein selbst nicht zer­stört. Die Beses­sen­heit wird bekämpft durch den Exor­zis­mus. Exor­zis­mus (Beschwö­rung) ist ein im Namen Got­tes (Jesu) an den Teu­fel gerich­te­ter Befehl, Men­schen oder Gegen­stände zu ver­las­sen bzw. sich eines schä­di­gen­den Ein­flus­ses auf sie zu ent­hal­ten. Die dem Exor­zis­mus wesent­li­che Anru­fung der Kraft Got­tes zeigt, dass er keine Magie ist. Theo­lo­gisch ist der Exor­zis­mus ein Moment des end­zeit­li­chen Gesche­hens der Auf­rich­tung des Rei­ches Got­tes und zugleich Ana­mnese des escha­to­lo­gi­schen Sie­ges Christi über die Mächte des Bösen. Im Exor­zis­ten wirkt Chris­tus, der gött­li­che Arzt.

Die Kir­che lei­tet die Voll­macht zum Exor­zis­mus ab vom Auf­trag Christi und dem Bei­spiel der Apos­tel (Mk 1,25 = Lk 4,35; Mk 16,17). Er ist so alt wie die Kir­che. Der Exor­zis­mus war ursprüng­lich eine cha­ris­ma­ti­sche Gabe, die jedem Chris­ten zukom­men sollte. Gegen das 3. Jahr­hun­dert wurde er amt­li­che, einem beson­de­ren Ordo (Weihe) anver­traute Hand­lung und Befug­nis. Im alten Ritus der Pries­ter­weihe war der Exor­zi­stat die zweite kirch­li­che Wei­he­stufe. Die Ordi­na­tion geschah dadurch, dass der Bischof dem Ordi­nan­den ein Buch über­reichte, das den Exor­zis­mus ent­hielt. 1972 wurde der Exor­zi­stat (als eigene Wei­he­stufe) ersatz­los gestri­chen. Die Vor­nahme von Exor­zis­men wurde jedoch nicht auf­ge­ge­ben. Der Exor­zis­mus wird voll­zo­gen durch sinn­bild­li­che Hand­lun­gen (Aus­hau­chen, Aus­spu­cken nach Wes­ten, Wegsto­ßen, Hand­aus­stre­cken, Hand­auf­le­gung, Kreuz­zei­chen). Zum Exor­zis­mus gehört sodann eine Wort­ge­stalt: Anru­fung des Namens Got­tes (oder Christi), direkte Anrede an den Teu­fel, dem im Namen Got­tes gedroht wird, Aus­fahr­be­fehl.

Noch jetzt ist der drei­fa­che Exor­zis­mus im Ritus der Kin­der­taufe üblich, ein Über­rest des Exor­zis­mus, der vor­ge­nom­men wurde bei der Auf­nahme ins Katechu­me­nat und bei der Taufe. Das Rituale Roma­num ent­hält auch einen Exor­zis­mus für die Taufe Erwach­se­ner. Der große Exor­zis­mus an wirk­lich Beses­se­nen darf nur nach sorg­fäl­ti­ger Prü­fung, ob Beses­sen­heit und nicht etwa ein anor­ma­ler Zustand vor­liegt und nur mit Erlaub­nis des Bischofs vor­ge­nom­men wer­den. Außer­halb der Taufe wird im römi­schen Ritus der sog. kleine Exor­zis­mus für cir­cum­sessi und für Sachen ange­wandt, so bei der Weih­was­ser­weihe und bei der Salz­weihe, bei der Weihe der hl. Öle am Grün­don­ners­tag, die Anru­fung des hl. Michael in den Mut­ter­got­tes­ge­be­ten nach der hl. Messe. „Hei­li­ger Erz­engel Michael, ver­tei­dige uns im Kampfe. Gegen die Bos­heit und die Nach­stel­lun­gen des Teu­fels sei du unser Schutz. Gott gebiete ihm, so bit­ten wir fle­hent­lich. Du aber, Fürst der himm­li­schen Heer­scha­ren, stoße den Satan und die ande­ren bösen Geis­ter, die in der Welt umher­strei­fen, um die See­len zu ver­der­ben, durch die Kraft Got­tes in die Hölle.“

Satan war nie ver­le­gen, wie er Men­schen in seine Netze trei­ben kann. Er kennt die böse Begier­lich­keit, d.h. den aus der Erb­sünde stam­men­den, auch im Gerecht­fer­tig­ten blei­ben­den selbst­süch­ti­gen Drang nach den ver­gäng­li­chen Gütern, und er weiß sie zu rei­zen, anzu­sta­cheln und anzu­hei­zen. Durch die sinn­li­che Vor­stel­lung erregt Satan die Ver­su­chung zur Augen­lust, Flei­sches­lust und Hof­fart des Lebens. Im Zeit­al­ter der sexu­el­len Frei­zü­gig­keit sind Pro­dukte der Pop­kul­tur neben eso­te­ri­schen Heil­s­an­ge­bo­ten ein wich­ti­ges Ein­falls­tor für Dämo­nen. Die Kir­che ist weder blind noch taub gegen­über der Akti­vi­tät Satans. Sie hat weder die Beses­sen­heit ver­ges­sen noch ihre Bekämp­fung auf­ge­ge­ben. In Rom wer­den Kurse für Exor­zis­ten ange­bo­ten. In Polen ist die Zahl der Exor­zis­ten von vier auf 120 ange­stie­gen. In Stet­tin wurde ein Zen­trum für Exor­zis­mus ein­ge­rich­tet. In Tschen­sto­chau tref­fen sich alle zwei Jahre Exor­zis­ten aus aller Welt. Die pol­ni­schen Bischöfe wis­sen, warum sie Exor­zis­ten auf­stel­len. Etwa 3 Mil­lio­nen ihrer Lands­leute neh­men die okkulte Hilfe von Medien und Wahr­sa­gern in Anspruch. Der Apos­tel Petrus mahnt die Chris­ten sei­ner Zeit: Euer Wider­sa­cher, der Teu­fel, geht umher wie ein brül­len­der Löwe, und sucht, wen er ver­schlinge (1 Petr 5,8). Diese Mah­nung ist heute so aktu­ell wie ges­tern.

Amen.
Ps 77,14-15 Gott, dein Weg ist heilig. / Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott? Du allein bist der Gott, der Wunder tut, / du hast deine Macht den Völkern kundgetan.

 

La Salette 1846



Suche in den Seiten Zeugen der Wahrheit

Wenn Sie nur ein Wort suchen, sollte es nicht links in der Menüauswahl stehen, weil es Ihnen die ganze Palette anzeigt.
Die Menüs sind auf jeder Seite vorhanden..

top

Du hörst die Stimme deines Gewissens: Es lobt, tadelt oder quält dich. Diese Stimme kannst du nicht los werden. Sie weist dich hin auf Gott, den unsichtbaren Gesetzgeber. Daher lässt das Gewissen uns nicht im Zweifel darüber, daß wir für unser Tun verantwortlich sind und daß wir einmal gerichtet werden. Jeder hat eine Seele, für die zu sorgen seine einzige Aufgabe in dieser Welt ist. Diese Welt ist nur eine Schranke, die uns vom Himmel oder der Hölle trennt. »Wir haben hier keine bleibende Stätte, sondern suchen die zukünftige.« (Hebr 13, 14)

Suche in den kath. Webseiten von:
Zeugen der Wahrheit
www.Jungfrau-der-Eucharistie.de www.maria-die-makellose.de
www.barbara-weigand.de
www.adoremus.de www.pater-pio.de
www.gebete.ch
www.gottliebtuns.com www.assisi.ch
www.adorare.ch www.das-haus-lazarus.ch www.wallfahrten.ch

"Die Zeit verrinnt, oh Mensch sei weise. Du tust NUR einmal diese Reise."
Eure Tage und Stunden auf dieser Erde sind gemessen an der Ewigkeit ein Wimpernschlag.

Dieses Forum ist mit folgenden Webseiten verlinkt
Zeugen der Wahrheit - www.assisi.ch - www.adorare.ch - Jungfrau.d.Eucharistie
www.wallfahrten.ch - www.gebete.ch - www.segenskreis.at - barbara-weigand.de
www.gottliebtuns.com- www.das-haus-lazarus.ch - www.pater-pio.de

www3.k-tv.org
www.k-tv.org
www.k-tv.at

K-TV der katholische Fernsehsender

Wahrheit bedeutet Kampf -
Irrtum ist kostenlos
.
Fürchtet nicht den Pfad der Wahrheit,
fürchtet den Mangel an Menschen die diesen gehn!


Nur registrierte Benutzer können Themen und Beiträge im Forum schreiben.

Wenn Sie sich anmelden
Neuanmeldungen müssen erst vom Admin bestätigt werden
Nach dem Anmelden wird Ihnen das Passwort per Email gesendet.
Dann können sie sich unter Member Login oben einloggen.
Nach dem Einloggen können Sie Ihre persönlichen Angaben unter Profil ändern oder weitere hinzufügen.
Ebenso können Sie unter Profil Ihre Signatur eingeben (dann erscheint unter jedem Ihrer Beiträge z.B. ein Spruch)
Unter Profil/Profil können Sie ein Bild hochladen, das dann links im Beitrag unter Ihrem Nicknamen erscheint.


Vorteile beim anmelden
Sie können Ihren Beitrag nachträglich verändern oder löschen.
Sie haben die Möglichkeit unter einer Rubrik ein neues Thema zu verfassen.
Zu diesem Beitrag (Neues Thema) besitzen Sie die Rechte, Ihren Beitrag zu ändern oder das Thema zu löschen.
Löschen Ihrer Themen können nur Mitglieder.
Die Registrierung ist kostenlos
Ungelesene Beiträge seit Ihrem letzten Besuch.
Ungelesene Antworten zu Ihren Beiträgen.
Sie können das Design verändern. (Versch. Vorlagen)
Wir geben Ihre E-Mail-Adresse nicht weiter
Wir verschicken keinen Spam
Ihre E-Mail-Adresse wird je nach Einstellung im Profil anderen Mitgliedern nicht angezeigt.
Wir sammeln keine persönlichen Daten wie Anschrift oder Telefonnummer

Sinn und Zweck dieses Forums
Dieses Forum dazu gedacht, Fragen und Antworten über die katholische Kirche jedem zugänglich zu machen. Jeder der Fragen hat, kann diese in diesem Forum eintragen. Besonders Priester sind in diesem Forum dazu eingeladen, auf verschiedene Fragen über den Glauben sich an den Beiträgen zu beteiligen. "Hier haben die Besucher dieser Seite die Möglichkeit mit anderen Besuchern über den Glauben zu diskutieren." Der Betreiber übernimmt jedoch in diesem Forum keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen.

Unseriöse Themen und Beiträge werden gelöscht. Wenn Sie solche finden, melden Sie dies bitte dem Administrator per Mitteilung oder schreiben Sie unter:
Mail
info@kath-zdw.ch

Machen Sie das Forum Zeugen der Wahrheit unter Ihren Freunden bekannt: kath-zdw.ch/forum oder forum.kath-zdw.ch

Auf die Veröffentlichung und den Wahrheitsgehalt der Forumsbeiträge habe ich als Admin keinerlei Einfluss. Da ich nebst Forum/Webseite/E-Mail noch der Erwerbstätigkeit nachgehen muss, ist es mir nicht möglich alle Inhalte zu prüfen. Ein jeder Leser sollte wissen, dass jeder Beitrag, die Meinung des Eintragenden widerspiegelt. Im Forum sind die einzelnen Beiträge dementsprechend zu bewerten.
Distanzierungsklausel: Der Webmaster dieses Forums erklärt ausdrücklich, dass er keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der Seiten hat, die über die Links des Forums zu erreichen sind. Deshalb distanziert er sich ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten und macht sich diese Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf dieser Forumspräsenz angezeigten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die Links führen. Feb. 2006

Linkempfehlung - Webseiten für Kinder: www.freunde-von-net.net www.life-teen.de

top

Seiten-Aufrufe in ZDW

Stats