Autor Thema: youcat, neuer Jugendkatechismus  (Gelesen 25254 mal)

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Offline Marcel

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youcat, neuer Jugendkatechismus
« am: 05. Februar 2011, 15:38:27 »
Wie ich gerade bei Radio Vatikan lese, erscheint in ca. zwei
Monaten ein neuer Jugendkatechismus, der wohl inhaltlich
auf dem Weltkatechismus von 1992 basiert.

Das Vorwort von Papst Benedikt XVI. zum "youcat" wurde
bereits veröffentlicht:

Vorwort

Ich bin gespannt auf den neuen Katechismus und werde
ihn mir, obwohl schon über 45 ;-), dann kaufen.

Marcel

PS: Katechismen online:

a) Weltkatechismus (KKK):
KKK

b) Kompendium (Kurzfassung von a):
Kompendium

c) "Kleiner Katechismus" von P. Martin Ramm:
Kleiner Katechismus
« Letzte Änderung: 05. Februar 2011, 15:43:19 von Marcel »
In te, Domine, speravi:
non confundar in aeternum.

Veritas1988

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Re:youcat, neuer Jugendkatechismus
« Antwort #1 am: 06. Februar 2011, 22:13:18 »
Finde ich sehr gut! Gerade junge Christen wissen kaum noch etwas über den katholischen Glauben bzw. über die Gebote der Kirche bescheid, und die meisten Priester trauen sich auch kaum noch, davon den Leuten etwas "zuzumuten". Schön dass mandiesen Misstand erkennt und in Angriff nimmt!
« Letzte Änderung: 08. Februar 2011, 03:12:19 von Veritas1988 »

Offline Marcel

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Re:youcat, neuer Jugendkatechismus
« Antwort #2 am: 30. März 2011, 23:22:26 »
Ich bin gespannt auf den neuen Katechismus und werde
ihn mir, obwohl schon über 45 ;-), dann kaufen.

Der YOUCAT ist inzwischen auf Deutsch erschienen, und ich habe heute
ein Exemplar erhalten.

Er macht meines Erachtens einen guten Eindruck, sowohl vom Inhalt als
auch von der Aufmachung her.

Die erste der 527 Fragen ist natürlich die nach dem Sinn unseres Lebens
auf Erden:

»Wozu sind wir auf der Erde? – Wir sind auf der Erde, um Gott zu erkennen
und zu lieben, nach seinem Willen das Gute zu tun und eines Tages in den
Himmel zu kommen.«

Was mir allerdings auffiel, ist, daß in bezug auf das Fegefeuer nicht auch
vom Ablaß die Rede ist, nur von Fasten, Beten, Gutes tun und der heiligen
Messe: »vor allem aber durch die Feier der Heiligen Eucharistie können wir
für die Verstorbenen Gnade erbitten« (Frage 160). Leider werden die Sün-
denstrafen – und wie wir sie durch Ablässe verringern können – nicht er-
wähnt. Das Wort »Ablaß« taucht auch nicht im Stichwortverzeichnis auf.

Allerdings auch nicht das Wort »Embolismus« (Nachsatz zum Vaterunser,
Weiterführung der letzten Vaterunser-Bitte) [1], jedoch habe ich mit Freude
bemerkt, daß dieser Begriff auf Seite 287 definiert wird.

[1] Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden
in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit Deinem Erbarmen und bewahre
uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen
unseres Erlösers Jesus Christus erwarten.


Die Grundgebete (Vaterunser, Ave Maria) und Kyrie, Gloria, Sanctus, Agnus
Dei sind auf deutsch und lateinisch abgedruckt.

Interessant fand ich die Erläuterung zur Frage 219: »Eigentlich ist ›Sonntags-
pflicht‹ für einen echten Christen ein ebenso unpassendes Wort wie ›Kuss-
pflicht‹ für einen richtig Verliebten.« :-)

Der »YOUCAT deutsch« kostet 12,99 EUR und kann im Buchhandel bezogen
werden (ISBN-13: 978-3-629-02194-6).

Marcel
In te, Domine, speravi:
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Offline Marcel

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Re:youcat, neuer Jugendkatechismus
« Antwort #3 am: 31. März 2011, 00:50:48 »
Die Grundgebete (Vaterunser, Ave Maria) und Kyrie, Gloria, Sanctus, Agnus
Dei sind auf deutsch und lateinisch abgedruckt.

Das Kyrie natürlich auf griechisch. ;-)
(S. 127)

Marcel
In te, Domine, speravi:
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Hemma

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Re:youcat, neuer Jugendkatechismus
« Antwort #4 am: 03. April 2011, 17:05:33 »




Das Vorwort von Papst Bendedikt zum neuen Jugendkatechismus:


Die "kostbare Perle", für die man alles geben muss
Vorwort von Papst Benedikt XVI. zu YOUCAT
– Katechismus für die Jugend

Liebe junge Freunde!

Heute empfehle ich Euch ein ungewöhnliches Buch zur Lektüre. Ungewöhnlich ist es von seinem Inhalt und auch von der Weise seiner Entstehung her. Von dieser seiner Entstehung möchte ich ein wenig erzählen, weil dann zugleich deutlich wird, worin das Besondere dieses Buches liegt.

Es ist sozusagen aus einem anderen Werk heraus entstanden, dessen Werden in die achtziger Jahre zurückreicht.
Es war eine für die Kirche wie für die Weltgesellschaft schwierige Zeit, in der neue Orientierungen nötig wurden, um den Weg in die Zukunft zu finden.
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) und in der veränderten kulturellen Situation wussten viele Leute nicht mehr recht, was nun die Christen eigentlich glauben, was die Kirche lehrt und ob sie überhaupt etwas lehren kann und wie sich das Ganze in die von Grund auf veränderte Kultur einfügt.
Hat sich nicht das Christentum als solches überholt? Kann man vernünftiger Weise heute noch gläubig sein? Das waren die Fragen, die sich auch gute Christen stellten.
Papst Johannes Paul II. hat damals einen kühnen Entschluss gefasst.
Er entschied, dass Bischöfe aus aller Welt zusammen ein Buch schreiben sollten, in dem sie auf diese Fragen Antwort geben würden. Er vertraute mir die Aufgabe an, die Arbeit der Bischöfe zu koordinieren und dafür Sorge zu tragen, dass aus den Beiträgen der Bischöfe ein Buch würde – ein richtiges Buch, nicht eine Zusammenstellung von vielerlei Texten.
Dieses Buch sollte den altmodischen Titel Katechismus der Katholischen Kirche tragen, aber durchaus etwas Aufregendes und Neues sein.
Es sollte zeigen, was die katholische Kirche heute glaubt und wie man vernünftigerweise glauben kann.

Ich war erschrocken über diesen Auftrag. Ich muss gestehen, ich zweifelte, ob so etwas gelingen können. Denn wie sollte das zugehen, dass Autoren, die über die ganze Welt verstreut sind, gemeinsam ein lesbares Buch zustande bringen?
Wie sollten Menschen, die nicht nur geographisch, sondern auch intellektuell und spirituell auf verschiedenen Kontinenten leben, zusammen einen Text schaffen, der eine innere Einheit bilden sollte und auch über alle Kontinente hin verstehbar ist?
Dazu kam, dass ja auch diese Bischöfe nicht einfach als individuelle Autoren schreiben sollten, sondern im Kontakt mit ihren Mitbrüdern, mit ihren Ortskirchen.
Ich muss gestehen, dass es mir auch heute noch als ein Wunder erscheint, dass dieser Plan schließlich gelungen ist.

Wir trafen uns etwa drei- oder viermal im Jahr eine Woche lang und diskutierten leidenschaftlich über die einzelnen Stücke, die in der Zwischenzeit gewachsen waren.

 Zunächst freilich war der Aufbau des Buches festzulegen. Er musste einfach sein, damit die einzelnen Autorengruppen, die wir festlegten, einen klaren Auftrag erhalten konnten und ihre Aussagen nicht in ein kompliziertes System einzwängen mussten.
Es ist der gleiche Aufbau, den ihr in diesem jetzigen Buch findet. Er ist einfach aus der katechetischen Erfahrung der Jahrhunderte genommen.: Was wir glauben – Wie wir die christlichen Mysterien feiern – Wie wir in Christus das Leben haben – Wie wir beten sollen.

Ich will jetzt nicht erzählen, wie wir uns dann langsam durch die Fülle von Fragen durchgekämpft haben, bis schließlich wirklich ein Buch daraus wurde.
. Man kann natürlich manches oder auch vieles an einem solchen Werk kritisieren.: Alles, was Menschen machen, ist unzulänglich und kann verbessert werden.
Trotzdem ist es ein großes Buch: ein Zeugnis der Einheit in der Verschiedenheit.
Aus vielen Stimmen konnte sich ein gemeinsamer Chor bilden, weil wir die gemeinsame Partitur des Glaubens hatten, der von den Aposteln her die Kirche durch die Jahrhunderte getragen hat.

Warum erzähle ich das alles? Wir hatten schon damals bei der Komposition des Buches feststellen müssen, dass nicht nur die Kontinente und die Kulturen ihrer Völker verschieden sind, sondern dass auch innerhalb der einzelnen Gesellschaften noch einmal verschiedene „Kontinente“ existieren:
Der Arbeiter denkt anders als der Bauer, ein Physiker anders als ein Philologe, ein Unternehmer anders als ein Journalist, ein junger Mensch anders als ein alter.
So mussten wir uns in Sprache und Denken etwas oberhalb all dieser Unterschiede ansiedeln, sozusagen den Raum der Gemeinsamkeit zwischen den verschiedenen Denkwelten suchen.
Dabei wurden wir uns immer mehr bewusst, dass der Text „Übersetzungen“ braucht in die verschiedenen Lebenswelten hinein, um dort die Menschen in ihrem eigenen Denken und Fragen anzurühren.
In den Weltjugendtagen seither – Rom, Toronto, Köln, Sydney – sind sich die jungen Menschen aus aller Welt begegnet, die glauben wollen, die nach Gott suchen, die Christus lieben und Weggemeinschaft wollen.

In diesem Kontext ist der Gedanke entstanden: Sollten wir nicht versuchen, den Katechismus der Katholischen Kirche in die Sprache der Jugend zu übersetzen?
Seine großen Aussagen in die Welt der jungen Menschen von heute hineinzuholen? Natürlich gibt es auch in der Jugend der Welt von heute wieder viele Unterschiede. So ist nun unter der bewährten Stabführung des Erzbischofs von Wien, Christoph Schönborn, ein YOUCAT für die jungen Menschen entstanden. Ich hoffe, dass viele junge Menschen sich von dem Buch faszinieren lassen.

Manche Leute sagen mir: Junge Menschen von heute interessiert das nicht. Ich bestreite das und bin sicher, recht zu behalten. Junge Menschen von heute sind nicht so oberflächlich, wie man ihnen unterstellt. Sie wollen wissen, worum es im Leben wirklich geht. Ein Kriminalroman ist spannend, weil er uns in das Schicksal anderer Menschen hineinzieht, das auch das unsrige sein könnte.

Dieses Buch ist spannend, weil es von unserem eigenen Schicksal redet und darum einen jeden von uns zutiefst angeht.

So lade ich Euch ein: Studiert den Katechismus! Das ist mein Herzenswunsch.

Dieser Katechismus redet Euch nicht nach dem Mund. Er macht es Euch nicht leicht. Er fordert nämlich ein neues Leben von Euch.
Er legt Euch die Botschaft des Evangeliums vor wie die „kostbare Perle“ (Mt 13, 45), für die man alles geben muss. So bitte ich Euch: Studiert den Katechismus mit Leidenschaft und Ausdauer! Opfert Lebenszeit dafür! Studiert ihn in der Stille Eurer Zimmer, lest ihn zu zweit, wenn ihr befreundet seid, bildet Lerngruppen und Netzwerke, tauscht Euch im Internet aus. Bleibt auf jeder Weise über Euren Glauben im Gespräch!
Ihr müsst wissen, was Ihr glaubt. Ihr müsst Euren Glauben so präzise kennen wie ein IT-Spezialist das Betriebssystem eines Computers. Ihr müsst ihn verstehen wie ein guter Musiker sein Stück. Ja, Ihr müsst im Glauben noch viel tiefer verwurzelt sein als die Generation Eurer Eltern,  um den Herausforderungen und Versuchungen dieser Zeit mit Kraft und Entschiedenheit entgegentreten zu können.
Ihr braucht göttliche Hilfe, wenn Euer glaube nicht austrocknen soll wie ein Tautropfen in der Sonne, wenn Ihr den Verlockungen des Konsumismus nicht erliegen wollte, wenn Eure Liebe nicht in Pornographie ertrinken soll, wenn Ihr die Schachen nicht veraten und die Opfer nicht im Stich lassen wollt.
Wenn Ihr Euch nun voll Eifer dem Studium des Katechsimus zuwendet, möchte ich Euch ein Letztes mit auf den Weg geben: Ihr wisst alle, wie tief die Gemeinschaft der Glaubenden in letzter Zeit verwundet wurde durch Attacken des Bösen, durch das Eindringen der Sünde selbst in das Innere, ja das Herz der Kirche.
Nehmt es nicht zum Vorwand, Gottes Angesicht zu fliehen! Ihr selbst seid der Leib Christi, die Kirche! Bringt das unverbrauchte Feuer Eurer Liebe in diese Kirche ein, sooft Menschen ihr Antlitz entstellt haben! „Lasst nicht nach in eurem Eifer, lasst euch vom Geist entflammen und dient dem Herrn (Röm 12, 11).

Als Israel am tiefsten Punkt seiner Geschichte war, rief Gott nicht die Großen und Angesehenen, sondern einen Jugendlichen namens Jeremias zu Hilfe.
Jeremias fühlte sich überfordert: „Ach, mein Gott und Herr, ich kann doch  nicht reden, ich bin ja noch so jung“ (Jer 1, 6). Doch Gott ließ sich nicht beirren: „Sag nicht: „ich bin noch so jung. Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden“ (Jer 1, 7).
Ich segne Euch und bete jeden Tag für Euch alle.


« Letzte Änderung: 03. April 2011, 17:41:58 von Hemma »

Veritas1988

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Re:youcat, neuer Jugendkatechismus
« Antwort #5 am: 03. April 2011, 18:06:59 »
Habe mir auch den youcat erworben, habe erst ein paar Seiten gelesen aber er macht einen sehr guten Eindruck. Er ist auch sehr ansprechend und modern gestaltet ohne dass er dabei kitschig wirkt.

Offline kleineMaria

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Re:youcat, neuer Jugendkatechismus
« Antwort #6 am: 04. April 2011, 11:56:21 »
Papst Benedikt sein Herzenswunsch!

Studiert den Katechismus. Das ist mein Herzenswunsch! … Studiert den Katechismus mit Leidenschaft und Ausdauer! Opfert Lebenszeit dafür! Studiert ihn in der Stille Eurer Zimmer! Lest ihn zu zweit, wenn Ihr befreundet seid! Bildet Lerngruppen und Netzwerke, tauscht Euch im Internet aus. Ihr müsst wissen, was Ihr glaubt!“ Papst Benedikt wendete sich in einem eigenen Vorwort an die Jugendlichen der Welt.

Unter dem Patronat des Wiener Kardinals Christoph Schönborn und in Zusammenarbeit mit Jugendlichen entstand aus dem großen Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) ein jugendgemäßes und modernes Lern- und Lebensbuch des Glaubens: der YOUCAT. Der von Jugendlichen mitgestaltete Jugendkatechismus erscheint parallel in 13 Sprachen der Welt und soll ein prägendes Element des Weltjugendtages in Madrid werden.

Unter der Leitung des Wiener Kardinals Christoph Schönborn erarbeitete eine Gruppe deutschsprachiger Theologen und Pädagogen. In zwei großen Sommercamps waren auch zirka 50 Jugendliche an der Entstehung des Buches beteiligt. Es ist als Initiative von unten entstanden, sagte Schönborn dem „Osservatore“. Es sind die Jugendlichen selbst gewesen, die den Vorschlag gemacht hätten, einen Katechismus für ihre Altersgruppe und Vorstellungswelt zu verfassen. Papst Benedikt XVI. habe das Vorhaben von Anfang an mit großer Sympathie begleitet.

„Youcat“ soll im April der Weltöffentlichkeit in Rom vorgestellt werden. Am Freitagvormittag in Anschluss an die Frühjahrsvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz wird Kardinal Schönborn das Werk präsentieren. Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann wird das Werk am 28. März dem deutschen Publikum vorstellen. Am 13. April wird „Youcat“ laut der Erzdiözese Wien bei der Generalaudienz an Papst Benedikt XVI. überreicht.



« Letzte Änderung: 04. April 2011, 12:05:24 von kleineMaria »
Der Herr segne dich
und behüte dich.
der Herr lasse sein Angesicht
über dir leuchten
und sei dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht
dir zu und schenke dir Heil.

4. Mose 6,24

Offline kleineMaria

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Re:youcat, neuer Jugendkatechismus
« Antwort #7 am: 04. April 2011, 12:57:37 »
Vorwort zum Jugendkatechismus Youcat von Papst Benedikt XVI..

Wortlaut
Liebe junge Freunde!
Heute empfehle ich Euch ein ungewöhnliches Buch zur Lektüre. Ungewöhnlich ist es von seinem Inhalt und auch von der Weise seiner Entstehung her. Von dieser seiner Entstehung möchte ich ein wenig erzählen, weil dann zugleich deutlich wird, worin das Besondere dieses Buches liegt.


Es ist sozusagen aus einem anderen Werk heraus entstanden, dessen Werden in die achtziger Jahre zurückreicht. Es war eine für die Kirche wie für die Weltgesellschaft schwierige Zeit, in der neue Orientierungen nötig wurden, um den Weg in die Zukunft zu finden. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) und in der veränderten kulturellen Situation wußten viele Leute nicht mehr recht, was nun die Christen eigentlich glauben, was die Kirche lehrt und ob sie überhaupt etwas lehren kann und wie sich das Ganze in die von Grund auf veränderte Kultur einfügt. Hat sich nicht das Christentum als solches überholt? Kann man vernünftigerweise heute noch gläubig sein? Das waren die Fragen, die sich auch gute Christen stellten.

Papst Johannes Paul II. hat damals einen kühnen Entschluß gefaßt. Er entschied, dass Bischöfe aus aller Welt zusammen ein Buch schreiben sollten, in dem sie auf diese Fragen Antwort geben würden. Er vertraute mir die Aufgabe an, die Arbeit der Bischöfe zu koordinieren und dafür Sorge zu tragen, dass aus den Beiträgen der Bischöfe ein Buch würde - ein richtiges Buch, nicht eine Zusammenstellung von vielerlei Texten. Dieses Buch sollte den altmodischen Titel Katechismus der Katholischen Kirche tragen, aber durchaus etwas Aufregendes und Neues sein. Es sollte zeigen, was die Katholische Kirche heute glaubt und wie man vernünftigerweise glauben kann.

Ich war erschrocken über diesen Auftrag. Ich muß gestehen, ich zweifelte, ob so etwas gelingen könne. Denn wie sollte das zugehen, dass Autoren, die über die ganze Welt verstreut sind, gemeinsam ein lesbares Buch zustande bringen? Wie sollten Menschen, die nicht nur geographisch, sondern auch intellektuell und spirituell auf verschiedenen Kontinenten leben, zusammen einen Text schaffen, der eine innere Einheit bilden sollte und auch über alle Kontinente hin verstehbar ist? Dazu kam, dass ja auch diese Bischöfe nicht einfach als individuelle Autoren schreiben sollten, sondern im Kontakt mit ihren Mitbrüdern, mit ihren Ortskirchen. Ich muß gestehen, dass es mir auch heute noch als ein Wunder erscheint, dass dieser Plan schließlich gelungen ist.

Wir trafen uns etwa drei- oder viermal im Jahr eine Woche lang und diskutierten leidenschaftlich über die einzelnen Stücke, die in der Zwischenzeit gewachsen waren. Zunächst freilich war der Aufbau des Buches festzulegen. Er mußte einfach sein, damit die einzelnen Autorengruppen, die wir festlegten, einen klaren Auftrag erhalten konnten und ihre Aussagen nicht in ein kompliziertes System einzwängen mußten. Es ist der gleiche Aufbau, den Ihr in diesem jetzigen Buch findet. Er ist einfach aus der katechetischen Erfahrung der Jahrhunderte genonunen: Was wir glauben - Wie wir die chrIstlichen Mysterien feiern - Wie wir in Christus das Leben haben - Wie wir beten sollen. Ich will jetzt nicht erzählen, wie wir uns dann langsam durch die Fülle von Fragen durchgekämpft haben, bis schließlich wirklich ein Buch daraus wurde. Man kann natürlich manches oder auch vieles an einem solchen Werk kritisieren: Alles, was Menschen machen, ist unzulänglich und kann verbessert werden. Trotzdem ist es ein großes Buch: ein Zeugnis der Einheit in der Verschiedenheit. Aus vielen Stimmen konnte sich ein gemeinsamer Chor bilden, weil wir die gemeinsame Partitur des Glaubens hatten, der von den Aposteln her die Kirche durch die Jahrhunderte getragen hat.

Warum erzähle ich das alles? Wir hatten schon damals bei der Komposition des Buches feststellen müssen, dass nicht nur die Kontinente und die Kulturen ihrer Völker verschieden sind, sondern dass auch innerhalb der einzelnen Gesellschaften noch einmal verschiedene »Kontinente« existieren: Der Arbeiter denkt anders als der Bauer, ein Physiker anders als ein Philologe, ein Unternehmer anders als ein Journalist, ein junger Mensch anders als ein alter. So mußten wir uns in Sprache und Denken etwas oberhalb all dieser Unterschiede ansiedeln, sozusagen den Raum der Gemeinsamkeit zwischen den verschiedenen Denkwelten suchen. Dabei wurden wir uns immer mehr bewußt, dass der Text »Übersetzungen« braucht in die verschiedenen Lebenswelten hinein, um dort die Menschen in ihrem eigenen Denken und Fragen anzurühren.

In den Weltjugendtagen seither - Rom, Toronto, Köln, Sydney - sind sich die jungen Menschen aus aller Welt begegnet, die glauben wollen, die nach Gott suchen, die Christus lieben und Weggemeinschaft wollen. In diesem Kontext ist der Gedanke entstanden: Sollten wir nicht versuchen, den Katechismus der Katholischen Kirche in die Sprache der Jugend zu übersetzen? Seine großen Aussagen in die Welt der jungen Menschen von heute hineinzuholen? Natürlich gibt es auch in der Jugend der Welt von heute wieder viele Unterschiede. So ist nun unter der bewährten Stabführung des Erzbischofs von Wien, Christoph Schönborn, ein YOUCAT für die jungen Menschen entstanden. Ich hoffe, dass viele junge Menschen sich von dem Buch faszinieren lassen.

Manche Leute sagen mir: Junge Menschen von heute interessiert das nicht. Ich bestreite das und bin sicher, recht zu behalten. Junge Menschen von heute sind nicht so oberflächlich, wie man ihnen unterstellt. Sie wollen wissen, worum es im Leben wirklich geht. Ein Kriminalroman ist spannend, weil er uns in das Schicksal anderer Menschen hineinzieht, das auch das unsrige sein könnte. Dieses Buch ist spannend, weil es von unserem eigenen Schicksal redet und darum einen jeden von uns zutiefst angeht.

So lade ich Euch ein: Studiert den Katechismus! Das ist mein Herzenswunsch. Dieser Katechismus redet Euch nicht nach dem Mund. Er macht es Euch nicht leicht. Er fordert nämlich ein neues Leben von Euch. Er legt Euch die Botschaft des Evangeliums vor wie die »kostbare Perle« (Mt 13,45), für die man alles geben muß. So bitte ich Euch: Studiert den Katechismus mit Leidenschaft und Ausdauer! Opfert Lebenszeit dafür! Studiert ihn in der Stille Eurer Zimmer, lest ihn zu zweit, wenn Ihr befreundet seid, bildet Lerngruppen und Netzwerke, tauscht Euch im Internet aus. Bleibt auf jede Weise über Euren Glauben im Gespräch!

Ihr müßt wissen, was Ihr glaubt Ihr müßt Euren Glauben so präzise kennen wie ein IT·Spe- . zialist das Betriebssystem eines Computers. Ihr müßt ihn verstehen wie ein guter Musiker sein Stück. Ja, Ihr müßt im Glauben noch viel tiefer verwurzelt sein als die Generation Eurer Eltern, um den Herausforderungen und Versuchungen dieser Zeit mit Kraft und Entschiedenheit entgegentreten zu können. Ihr braucht göttliche Hilfe, wenn Euer Glaube nicht austrocknen soll wie ein Tautropfen in der Sonne, wenn Ihr den Verlockungen des Konsumismus nicht erliegen wollt, wenn Eure Liebe nicht in Pornographie ertrinken soll, wenn Ihr die Schwachen nicht verraten und die Opfer nicht im Stich lassen wollt.

Wenn Ihr Euch nun voll Eifer dem Studium des Katechismus zuwendet, möchte ich Euch ein Letztes mit auf den Weg geben: Ihr wißt alle, wie tief die Gemeinschaft der Glaubenden in letzter Zeit verwundet wurde durch Attacken des Bösen, durch das Eindringen der Sünde selbst in das Innere, ja das Herz der Kirche. Nehmt es nicht zum Vorwand, Gottes Angesicht zu fliehen! Ihr selbst seid der Leib Christi, die Kirche! Bringt das unverbrauchte Feuer Eurer Liebe in diese Kirche ein, sooft Menschen ihr Antlitz auch entstellt haben! »laßt nicht nach in eurem Eifer, laßt euch vom Geist entflammen und dient dem Herrn!« (Röm 12,11).

Als Israel am tiefsten Punkt seiner Geschichte war, rief Gott nicht die Großen und Angesehenen, sondern einen Jugendlichen namens Jeremias zu Hilfe. Jeremias fühlte sich überfordert: »Ach, mein Gott und Herr, ich kann doch nicht reden, ich bin ja noch so jung« (Jer 1,6). Doch Gott ließ sich nicht beirren: »Sag nicht: Ich bin noch so jung. Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden« (Jer 1,7).

Ich segne Euch und bete jeden Tag für Euch alle.
Benedictus PP XVI.


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« Letzte Änderung: 04. April 2011, 12:59:18 von kleineMaria »
Der Herr segne dich
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4. Mose 6,24

 

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