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  • Hl. Odo: 18. November 2012

Autor Thema: Hl. Odo  (Gelesen 2677 mal)

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velvet

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Hl. Odo
« am: 18. November 2012, 13:38:52 »
Hl. Odo vom Cluny


 Odo war der zweite Abt von Cluny. Er wurde um 880 geboren, im Grenzgebiet zwischen Maine und Touraine, in Frankreich. Sein Vater weihte ihn dem heiligen Bischof Martin von Tours, unter dessen wohlwollendem Schutz und in dessen Gedenken Odo dann das ganze Leben verbrachte, das er schließlich in der Nähe seines Grabes beendete. Vor seiner Entscheidung für die Ordensweihe erfuhr er einen besonderen Augenblick der Gnade, von dem er selbst einem anderen Mönch - seinem späteren Biographen Johannes von Salerno - berichtete. Noch als Jugendlichem, mit etwa 16 Jahren, kam Odo während einer Weihnachtsvigil plötzlich dieses Gebet an die Jungfrau Maria auf die Lippen: »Meine Herrin, Mutter der Barmherzigkeit, die du in dieser Nacht den Retter zur Welt gebracht hast, bete für mich. Deine herrliche und wunderbare Geburt, o gütigste Jungfrau Maria, möge meine Zuflucht sein« (Vita sancti Odonis, I,9: PL 133,747). Mit dem Titel »Mutter der Barmherzigkeit «, mit dem der junge Odo damals die allerseligste Jungfrau anrief, wird er sich auch später immer wieder an Maria wenden, und er nennt sie auch »einzige Hoffnung der Welt, … durch die uns das Tor zum Paradies geöffnet wurde« (In veneratione S. Mariae Magdalenae: PL 133,721). In jener Zeit stieß er auf die Regel des hl. Benedikt und begann, einiges davon zu befolgen. So trug er »schon bevor er Mönch wurde, das Joch der Mönche, das nicht drückt« (ebd., I,14: PL 133,50). In einer seiner Predigten rühmt Odo später den hl. Benedikt als »Licht, das in der Dunkelheit dieses Lebens leuchtet« (De sancto Benedicto abbate: PL 133,725) und bezeichnet ihn als »Meister geistlicher Unterweisung« (ebd.: PL 133,727). Voll Zuneigung hebt er hervor, daß die christliche Frömmigkeit seiner »mit aufrichtiger Liebe gedenkt«, im Bewußtsein, daß Gott ihn »unter die großen und auserwählten Väter der heiligen Kirche« erhoben hat (ebd.: PL 133,722).

Vom benediktinischen Ideal angezogen verließ Odo Tours und trat als Mönch in die Benediktinerabtei von Baume ein, um dann in die Abtei von Cluny überzuwechseln, deren Abt er im Jahre 927 wurde. Von diesem Zentrum des geistlichen Lebens aus konnte er großen Einfluß auf die Klöster des Kontinents ausüben. Seine Leitung und seine Reform kamen auch in Italien verschiedenen Klöstern zugute, unter anderem dem von Sankt Paul vor den Mauern. Odo besuchte Rom mehr als einmal und kam auch nach Subiaco, Montecassino und Salerno. In Rom erkrankte er im Sommer des Jahres 942. Da er das Ende herannahen fühlte, wollte er mit aller Kraft zu seinem hl. Martin nach Tours zurückkehren, wo er am Oktavtag des Heiligen, am 18. November 942, starb. Der Biograph, der Odos »Tugend der Geduld« hervorhebt, listet gleichzeitig viele andere seiner Tugenden auf, wie die Abkehr von der Welt, den Seeleneifer, den Einsatz für den Frieden der Kirchen. Große Bestrebungen Abt Odos waren die Eintracht unter den Königen und Fürsten, die Beachtung der Gebote, die Fürsorge für die Armen, die Erziehung der Jugend und die Achtung der alten Menschen (vgl. Vita sancti Odonis, I,17: PL 133,49). Er liebte die kleine Zelle, in der er sich aufhielt, »aller Augen entzogen, eifrig bemüht, nur Gott allein zu gefallen« (ebd., I,14: PL 133,49). Er versäumte jedoch nicht, auch den Dienst des Wortes und des Vorbilds wahrzunehmen, als »überfließende Quelle«, wobei er »diese Welt als unendlich elend beklagte« (ebd., I,17: PL 133,51). In einem einzigen Mönch, so sein Biograph, kamen die verschiedenen Tugenden zusammen, die in den anderen Klöstern nur vereinzelt vorhanden waren: »In seiner Güte schöpfte Jesus aus den verschiedenen Gärten der Mönche und schuf an einem kleinen Ort ein Paradies, um aus seiner Quelle die Herzen der Gläubigen zu tränken« (ebd., I,14: PL 133,49).

In einer Predigt zu Ehren von Maria von Magdala offenbart uns der Abt von Cluny, wie er das monastische Leben verstand: »Maria, die zu Füßen des Herrn saß und aufmerksam sein Wort hörte, ist das Symbol für den süßen Wohlgeschmack des kontemplativen Lebens - je mehr man davon kostet, desto mehr führte er die Seele dazu, sich von den sichtbaren Dingen und von der Unruhe weltlicher Sorgen zu lösen« (In ven. S. Mariae Magd.: PL 133,717). Diese Auffassung bestätigt und entfaltet Odo in seinen anderen Schriften, in denen die Liebe zur Innerlichkeit durchscheint sowie eine Auffassung von der Welt als schwache und vergängliche Wirklichkeit, von der man sich entfernen muß; eine stets vorhandene Neigung, sich von den Dingen zu lösen, die als Quellen der Unruhe wahrgenommen werden; eine scharfes Bewußtsein für die Gegenwart des Bösen bei den verschiedenen Menschen und eine tiefe eschatologische Sehnsucht. Diese Weltanschauung mag der unseren zwar ziemlich fernstehen, aber Odos Auffassung, die die Vergänglichkeit der Welt sieht, hebt den Wert der Innerlichkeit hervor, die für den anderen, für die Nächstenliebe offen ist. Gerade so verwandelt sie das Leben und öffnet die Welt für Gottes Licht.

Besondere Erwähnung verdient die »Verehrung « des Leibes und des Blutes Christi, die Odo angesichts einer weitverbreiteten Nachlässigkeit, die er aufrichtig bedauerte, stets mit Überzeugung förderte. Er war nämlich fest überzeugt von der wirklichen Gegenwart von Leib und Blut des Herrn in den eucharistischen Gestalten, kraft der Wesensverwandlung von Brot und Wein. Er schrieb: »Gott, der Schöpfer aller Dinge, nahm das Brot und sagte, daß es sein Leib ist, den er für die Welt hingibt, und er teilte den Wein aus und nannte ihn sein Blut«; nun »ist es Naturgesetz, daß auf Befehl des Schöpfers die Verwandlung geschieht«, und daher »verwandelt die Natur sofort ihre gewöhnliche Beschaffenheit: Das Brot wird unverzüglich zu Fleisch und der Wein zu Blut«; auf Befehl des Herrn »verwandelt sich das Wesen« (Odonis Abb. Cluniac. Occupatio, Hrg. A. Swoboda, Leipzig 1900, S. 121). Leider, so schreibt unser Abt, wird dieses »hochheilige Geheimnis des Leibes des Herrn, in dem das ganze Heil der Welt besteht« (Collationes, XXVIII: PL 133,572), nachlässig gefeiert. »Die Priester«, so mahnt er, »die unwürdig an den Altar treten, beflecken das Brot, also den Leib Christi« (ebd., PL 133,572-573). Nur wer geistlich mit Christus vereint ist, kann würdig an seinem eucharistischen Leib teilhaben: Im gegenteiligen Fall gereicht das Essen seines Leibes und das Trinken seines Blutes nicht zum Nutzen, sondern zum Gericht (vgl. ebd., XXX, PL 133,575). All das lädt uns ein, mit neuer Kraft und Tiefe an die Wahrheit der Gegenwart des Herrn zu glauben. Die Gegenwart des Schöpfers unter uns, der sich unseren Händen übergibt und uns verwandelt wie er Brot und Wein verwandelt, verwandelt so die Welt.

Der hl. Odo war sowohl für die Mönche als auch für die Gläubigen seiner Zeit ein wahrer geistlicher Führer. Als Abhilfe gegen die »weit verbreitete Lasterhaftigkeit« in der Gesellschaft schlug er mit Nachdruck eine radikale Änderung des Lebens vor, auf der Grundlage der Demut, der Strenge, der Loslösung von den vergänglichen Dingen und des Strebens nach den ewigen (vgl. Collationes, XXX, PL 133,613). Obwohl er die Situation seiner Zeit realistisch beurteilt, gibt Odo nicht dem Pessimismus nach, sondern erklärt: »Wir sagen dies nicht, um jene, die sich bekehren wollen, in Verzweiflung zu stürzen. Die göttliche Barmherzigkeit ist stets bereit; sie wartet auf die Stunde unserer Bekehrung« (ebd.: PL 133,563). Und er ruft aus: »O unergründliche Tiefe der göttlichen Barmherzigkeit! Gott verfolgt die Schuld und schützt dennoch die Sünder« (ebd.: PL 133,592). Von dieser Überzeugung getragen verweilte der Abt von Cluny gern bei der Betrachtung der Barmherzigkeit Christi, des Retters, den er sehr eindrücklich als den »die Menschen Liebenden « bezeichnete: »amator hominum Christus« (ebd., LIII: PL 133,637). Er sagt, daß Jesus die Geißelung, die uns zugestanden hätte, auf sich genommen hat, um so das Geschöpf zu retten, das sein Werk ist und das er liebt (vgl. ebd.: PL 133,638).

Hier erscheint ein Charakterzug des heiligen Abtes, der auf den ersten Blick fast unter seinem strengen Reformgeist verborgen bleibt: die tiefe Güte seines Herzens. Er war zwar streng, vor allem aber war er gut, ein Mann von großer Güte, einer Güte, die aus der Berührung mit der göttlichen Güte kommt. Odo, so sagen seine Zeitgenossen, strahlte um sich herum die Freude aus, die ihn erfüllte. Sein Biograph bezeugt, niemals aus dem Mund eines Menschen »so sanftmütige Worte« vernommen zu haben (ebd., I,17: PL 133,31). Er pflegte - so der Biograph - die Kinder, denen er auf der Straße begegnete, zum Singen aufzufordern, um ihnen dann ein kleines Geschenk zu machen. Und er fügt hinzu: »Seine Worte waren voller Jubel…, seine Heiterkeit brachte tiefe Freude in unser Herz« (ebd., II,5: PL 133,63). Auf diese Weise nährte der energische und gleichzeitig liebenswerte mittelalterliche Abt, dem die Reform am Herzen lag, durch einprägsames Handeln sowohl bei den Mönchen als auch bei den gläubigen Laien seiner Zeit den Vorsatz, eifrig auf dem Weg der christlichen Vollkommenheit voranzuschreiten.

Wir wollen hoffen, daß seine Güte, die Freude, die aus dem Glauben kommt, vereint mit der Strenge und dem Widerstand gegen die Lasterhaftigkeit der Welt, auch unser Herz berühren, damit auch wir die Quelle der Freude finden können, die aus Gottes Güte entspringt.

 

La Salette 1846



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