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Die brutale Seite der ev. Kirche

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velvet:
Die brutale Seite der ev. Kirche
13. November 2012
Unter dem Dach der ev. Kirche in Deutschland ist fast alles erlaubt – nur nicht ein klares Bekenntnis zum Wort Gottes und den daraus sich ergebenden Konsequenzen. So durfte 1999 in der Auferstehungskirche von Köln-Ostheim kurz vor der Walpurgisnacht eine Tanzperformance zum Thema Hexen aufgeführt werden – getanzte Hexenverbrennung zu gregorianischem Gesang. Im Mai 2001 veranstaltete die Saarbrücker Ev. Kirchengemeinde St. Johann eine „Erotikpredigten“-Reihe. Dazu wurden Pornofilme in der Kirche gezeigt, u. a. der in Frankreich verbotene französische Film La Bête, in dem es auch um „Geschlechtsverkehr“ mit Tieren (Sodomie) geht.

Ebenfalls in 2001 lud der Deutsche Ev. Kirchentag in Frankfurt Besucher dazu ein, einmal ein Bordell zu besuchen – natürlich rein informativ. 2003 bot die ev. Kirche in Flensburg Trennungsgottesdienste an, in denen auch ein Segensritual für Geschiedene vorkam. Diese Reihe der für einen gläubigen Christen unfasslichen Ereignisse innerhalb der ev. Kirche ließe sich beliebig fortsetzen. Ihren letzten Höhepunkt erlebte diese Reihe, als in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis im Oktober 2012 rund 1.500 Freimaurer aus 50 Ländern während eines dreitägigen Kongresses in der lutherischen Kirche ihre antichristlichen Rituale abhalten konnten. Freimaurer-Versammlung in einer ev. Kirche – bis dahin in Europa ein Novum.

Kinofilme, Disko, Modenschauen, Kunst-Happenings, Freimaurer-Versammlungen – fast alles erlaubt die ev. Kirche und verteidigt solche Veranstaltungen in ihrem Terrain gegen Angriffe von besorgten Kirchenmitgliedern. Doch wehe, es pocht jemand aus den eigenen Reihen lautstark auf Bibel und Bekenntnis und führt diese ins Feld, um unchristliche Entwicklungen innerhalb der Kirche aufzuzeigen. Dann zeigen sich Kirchenleitungen schnell von ihrer diktatorischen Seite.

Als die sächsische Pfarrfrau Uta Brause wegen des Kirchenleitungs-Beschlusses zu Homo-Paaren aus der Kirche austrat, wurde die 51-Jährige sofort von ihrem Arbeitgeber, der kirchlichen Diakonie, rausgeschmissen. Ihrem Ehemann, Pfarrer Gerald Brause, wurde vom Landesbischof Jochen Bohl schriftlich mitgeteilt, dass er seiner Ehefrau, mit der er 28 Jahre verheiratet ist, nicht mehr das Abendmahl ausspenden dürfe.

Genauso brutal ging die Ev.-Lutherische Landeskirche Sachsens gegen ihren Jugendevangelisten Lutz Scheufler vor. Er und einige andere sprachen nach dem Homo-Beschluss der Kirchenleitung in Sachsen die geistliche Autorität ab und forderten eine Notsynode. Scheufler wurde sofort suspendiert, dann gefeuert. Brutalst möglich ging die ev. Kirche gegen den fünffachen Vater vor und überging dabei alle kirchenrechtlichen Bestimmungen, wie jetzt ein Gutachten von Prof. Dr. Reinhard Slenczka belegt. Slenczka ist Professor für Systematische Theologie im Ruhestand und war Mitglied der Synode der Ev. Kirche in Deutschland (EKD).

In seinem Gutachten legt er dar, dass Scheufler, der für seinen kirchlichen Dienst auf „Schrift und Bekenntnis“ verpflichtet wurde, völlig richtig gehandelt habe. Im Kündigungsschreiben an Scheufler sei allein der disziplinarische Aspekt ins Feld geführt worden, dass Scheufler die Kirchenleitung nicht mehr anerkenne. Doch das sei nicht der Fall. Der sächsische Jugendevangelist erkenne die sächsische Kirche als Kirchenverwaltung durchaus an, bestreite aber ihre geistliche Leitungsfunktion. Und genau dazu habe er nach den Kirchenvorschriften das Recht. Die geistlich-theologischen Sachfragen, die nach dem „inneren“ Kirchenrecht hätten diskutiert werden müssen, wurden von der Kirchenleitung einfach ausgeschlossen. Die sächsische Kirche fordere einen Kadaver-Gehorsam und übergehe eine Betrachtung der verpflichtenden Bindung an Schrift und Bekenntnis. Slenczka erinnert in seinem Gutachten daran, dass sich die ev. Kirche im Hitler-Regime genauso verhalten habe wie heute. Wer damals gegen den berühmt-berüchtigten Arier-Paragraphen, nach dem auch das Kirchenpersonal „gesäubert“ werden sollte, innerhalb der Kirche protestierte, wurde sofort suspendiert oder gleich ins KZ Sachsenhausen geschickt. Schon wieder, so lässt Slenczka in seinem Gutachten durchblicken, müssen sich die Kirchenleitungen den Vorwurf gefallen lassen, dass sie wie damals Zwangsmaßnahmen anwenden, um gesellschaftspolitische Ziele – dieses Mal in Bezug auf die Homo-Frage – durchzusetzen.

Quelle: TOPIC-Informationsdienst 11/2012 (erscheint monatlich);
zu beziehen bei: Ulrich Skambraks (Hrsg.) Postfach 101544, 57206 Kreuztal, Tel. 02732/791859

JesusTheBest:
Schlimm, zu was die evangelische Kirche verkommen ist. Wenn sie schon ihren Protest zur Schau stellen wollen, dann sollen sie sich wenigstens für die Themen einsetzen, die die ganze Christheit was angehen, und nicht Halloween in die Gotteshäuser holen oder Privatvergnügen in den Fokus der Öffentlichkeit stellen. Wer Pornos unbedingt schauen muss, der soll das fernab der Öffentlichkeit tun. Ich bin zwar männlich, war aber noch nie in einem Bordell und werde es ganz sicher nicht tun, denn Jesus warnt uns ganz eindringlich: Wer sich mit einer Frau verbindet, tut das mit Leib und Seele. Sex mit einer fremden Frau tötet doch den Wunsch nach persönlicher Nähe. Ebenso das Ehescheiden: Jesus sagt klar, dass Ehescheidung mit Hartherzigkeit zu tun hat. Wer liebt, kommt auch über kleine Tiefen in der Beziehung zurecht. Und wenn jemand eine Ehe aus anderen Motiven als der Liebe eingeht, für den wird die Ehe doch irgendwie zu einem Vertrag. Und einen Vertrag kann man einfach auflösen, wenn es einem nicht mehr passt.
Zu den Freimaurern kann ich nichts schreiben, das ist mir alles zu suspekt. Ich sage nur eines: Meine emotionale Angst hat mich davor bewahrt, in irgendeine Burschenschaft oder ähnliches einzusteigen. Das ist doch alles irgendwie von Abhängigkeit beherrscht, Zwänge, Rituale,
Unterwürfigkeit - das braucht man doch wirklich nicht. Was Kinofilme (bzw. DVD-Filme) anbetrifft, bin ich positiver Meinung: In der Jugendarbeit kann man durch Komödien oder andere geeignete Filme durchaus Jugendliche in die christliche Gemeinschaft locken. Dann ist der Schritt, an kirchlichen Veranstaltungen teilzunehmen, nicht mehr so groß. Und Kunst gibt es auch mit christlichen Motiven, seh ich jetzt nicht so kritisch. Meinetwegen auch mit gesellschaftskritischen (also hinterfragenden) Bildern. Regt ja zum Nachdenken an und kann ja in der Darstellung mit christlichen Inhalten in Verbindung gebracht werden.
In der Homo-Frage haben ja alle großen Kirchen irgendwie Probleme, eine klare Position zu vertreten. Wie geht man um mit Homo-Priestern bzw. Homo-Pfarrern, vor allem in Zeiten des Notstands? Ist echt schwierig.

Ein sehr interessanter Artikel, der mal aufzeigt, dass Einzelfälle eben nicht unter den Tisch gekehrt werden sollten, weil sie sonst systematisch werden und die ganze Atmosphäre beherrschen. Stetig kritisch hinterfragen!

Andreas777:
Bei diesem Thema kann ich voll zustimmen. Die evangelischen sind sowieso nur eine "Glaubensgemeinschaft" wie unser Papst richtigerweise ja damals sagte. Kirche dürfen sich nur die Katholischen nennen. Die evangelische Glaubensgemeinschaft ist wie eine Hure die sich an den Zeitgeist verkauft hat.

M.T:

Mich beeindrucken  Menschen die nicht den Gelüsten nachjagen. Die selbst Beherrschung haben und Herzlich und Gütig durchs Leben wandeln.

Deine Worte gefallen mir Jesus TheBest

M.T

JesusTheBest:
Danke, M. T. Ich überlege mir meine Worte immer ganz genau, doch so, dass sie mit meiner Haltung übereinstimmen. Ich kann mich mal irren, wie soeben im anderen Thread geschehen, aber ich verharre nicht im Irrtum, wenn er mir bewusst wird. So bin ich bisher ganz gut durchs Leben gekommen.
Menschen sind viel eher bereit, einem zu vergeben, wenn man seinen Irrtum einsieht. Denn wer aus den Reihen der Nicht-Gottheiten macht schon nie Fehler? Man mag mit Ehrlichkeit scheitern, aber am Ende bleibt doch ein gutes Gefühl.

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