17
Ich brauche mich nicht um euch zu sorgen, wenn ihr eure persönliche Liebe zu Christus vertieft. Dann wird alles gut. Die Leute können euch übergehen, ohne dass es euch weh tut oder verletzt.
Wenn ihr das erste Mal nach draußen geht, werfen sie vielleicht Steine nach euch. Gut, dann dreht euch um, und lasst sie auch auf die andere Seite werfen. Wichtig ist, dass ihr durchhaltet auf eurem Weg, dass ihr an Christus festhaltet.
Seid gewiss, er wird euch nicht verlassen.
18
Jesus wird Großes mit euch tun, wenn ihr ihn wirken lasst und ihn nicht dabei stört.
Wir stören Gottes Pläne, wenn wir etwas durchsetzen wollen, das uns nicht ansteht.
Seid streng mit euch selbst und auch, wenn man euch etwas geben will. Die Leute kommen mit wunderbaren Ideen und großartigen Vorhaben; aber alles, was euch von dem abbringt, was ihr Gott versprochen habt, müsst ihr ablehnen.
19
Seid in kleinen Dingen treu, denn darin liegt unsere Stärke.
Für unseren großen Gott ist nichts zu klein. Weil wir so klein sind, beugt er sich zu uns herab, sorgt sich auch um unsere Kleinigkeiten und gibt uns die Gelegenheit, ihm unsere Liebe zu beweisen.
Wenn Gott etwas tut, wird auch das Kleine groß. Denn er ist unendlich. Ja, meine lieben Kinder, seid treu in den kleinen Taten der Liebe und in der gewissenhaften Erfüllung der kleinen Dinge der Regel, das wird euch der Heiligkeit näher bringen und euch Christus ähnlicher machen.
20
Ich bete für alle Familien. Sie mögen wachsen in der Heiligkeit durch die Liebe füreinander.
Bringt Jesus, wohin ihr auch geht. Die anderen sollen nur Jesus in euch sehen.
Betet für eure Kinder, betet, dass eure Töchter und Söhne den Mut haben, ja zu Gott zu sagen und ihr Leben ganz ihm zu weihen.
Viele Familien wären glücklich, wenn ihre Kinder ihr Leben Gott schenkten. Betet für sie, dass sie diesen Herzenswunsch erfüllen können.
21
Durch das Gelübde der Keuschheit schenken wir unser Herz dem Herrn, dem gekreuzigten Christus. Der einzige Platz in unserem Herzen gehört IHM.
Gott ist wie ein eifersüchtiger Liebhaber.
Im Evangelium heißt es, dass wir nicht zwei Herren dienen können, denn wir werden dem einen dienen und den anderen hassen (vgl. Mt 6, 24).
Die Gelübde sind Mittel, welche die Seele zu Gott führen. Das Gelübde der Keuschheit dient dazu, das Herz Gott zu schenken. Das Herz ist das Höchste und Edelste, aber es ist auch eine Quelle der Gefahr.
Durch unser Gelübde weihen wir unser Herz Gott und verzichten auf die Freuden des Familienlebens und darauf, Mutter zu werden. Wir verzichten auf diese Gabe Gottes um einer größeren Gabe willen: Jungfrau Christi zu sein, Mutter von Seelen.
22
Unser Herr hat eine besondere Liebe für jungfräuliche Menschen.
Seine Mutter, der heilige Josef und der heilige Johannes, der Lieblingsjünger, sie alle haben die Keuschheit gelebt.
Warum will ich ehelos leben? Weil ich die Braut Jesu Christi bin, des Sohnes des lebendigen Gottes.
Weil ich die Arbeit, die ich zu tun habe, als Mitarbeiterin Christi tun möchte.
Meine Keuschheit muss so rein sein, dass sie auch den Unreinsten zum Herzen Jesu führen kann.
23
Wir müssen überzeugt sein, dass nichts eine menschliche Seele so auszeichnet wie die Tugend der Keuschheit und dass nichts sie mehr entstellt als das entsprechende Laster.
Doch man darf sich nicht täuschen. Die Würde der Keuschheit besteht nicht im frei sein von Versuchungen, sondern im Sieg über sie.
24
Einige Anregungen, die uns helfen können, die Keuschheit besser zu leben:
- Nicht von sich selbst überzeugt sein, sondern sein ganzes Vertrauen auf Gott und auf Jesus setzen, der die Quelle jeder Heiligkeit ist;
- Sich immer der Gegenwart Gottes bewusst sein und in einer Haltung des Gebetes leben;
- oft die heilige Eucharistie empfangen; sie stärkt die Auserwählten;
- Abtötung des Fleisches;
- Treu, bescheiden und taktvoll sein; keine exklusiven Freundschaften pflegen. Echte Freundschaft ist ein Geschenk Gottes, sie ist herzlich und doch zurückhaltend; sie kapselt nicht ab, sondern lässt die Freiheit in der Wahl der Freunde;
- Die Arbeit lieben, auch in der heißen Jahreszeit;
- Offen sein gegenüber dem Vorgesetzten und dem Beichtvater;
- Sich klug verhalten, besonders im Umgang mit dem anderen Geschlecht; durch Unvorsichtigkeit haben viele Ordensleute ihre Berufung verloren;
- die Muttergottes, die unbefleckte Jungfrau, lieben; sie wird über uns wachen; wenn wir versagen, erinnern wir uns, dass sie die Zuflucht der Sünder ist.
25
Wenn wir uns daran erinnern, dass wir am Morgen bei der Kommunion den Leib Christi in unseren Händen gehalten haben, werden wir uns leichter all dessen enthalten, was ihre Reinheit beflecken könnte.
Wir werden großen Respekt vor unserer eigenen Person und den anderen haben.
Wir werden alle mit der gebührenden Höflichkeit behandeln, aber frei von Sentimentalität und unkontrollierbaren Gefühlen.
Anm: Auf die Frage mehrerer Bischöfe nach dem aktuellsten Übel der katholischen Kirche, antwortete Mutter Teresa Jahre später: "Die moderne Form der Kommunionspendung, die Handkommunion."26
Wir müssen so von Liebe, Freundlichkeit und Heldenhaftigkeit erfüllt sein, dass wir das Herz Gottes anrühren und viele Menschen zu Christus führen.
Unsere Hände müssen rein sein, wenn wir in der Gestalt der Armen den Leib Christi berühren, wie der Priester, der ihn am Altar in der Gestalt des Brotes berührt. Mit welcher Liebe und Frömmigkeit, mit welchem Glauben hebt er die heilige Hostie empor. In der gleichen Haltung müssen wir den kranken Körper eines Armen aufrichten.
Setzten wir diese Liebe, diesen Glauben, diese Frömmigkeit in die Tat um: Jesus nimmt es an, als hätten wir es ihm getan.
27
Wenn wir Gott mit ganzer Seele lieben, wenn wir Jesus Christus über alles lieben und die Muttergottes verehren, dann werden wir nicht so leicht in unguter Weise von den Geschöpfen angezogen. Aber wir brauchen eine brennende, großzügige Liebe zu Jesus, die alles durchdringt und Herz und Sinn erfüllt. Dann schenken wir den Gefühlen keine Aufmerksamkeit mehr.
Wenn uns aber eine solche Zuneigung gefangen nimmt, dann wird Jesus, der keine fremden Götter in unserem Herzen dulden kann, uns streng tadeln. Er selbst schützt mit eifersüchtiger Sorge die Herzen derer, die sich ihm schenken.
28
Heute müssen wir mehr denn je um Licht bitten, damit wir den Willen Gottes erkennen können, um die Liebe, damit wir ihn annehmen können, und um den Weg, wie wir ihn tun können.
29
Gehorsam ist, wer den Willen Gottes erfüllt.
Jesus ist gekommen, den Willen seines Vaters zu tun, und er tat ihn bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. „Mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1, 38), antwortete Maria für dich und für mich, als wir uns entschieden haben, Missionarin der Nächstenliebe zu werden.
Der sicherste Weg zu wahrer Heiligkeit und zur Erfüllung unserer Sendung, Frieden, Liebe und Freude zu bringen, ist der Gehorsam.
30
Bemühen wir uns, auch in den kleinsten Dingen treu zu sein, nicht um ihrer selbst willen – das wäre töricht – sondern wegen des Willens Gottes.
Der heilige Augustinus sagt: „Kleine Dinge sind in der Tat klein, aber Treue im Kleinen ist etwas großes.“
Ist unser Herr in einer kleinen Hostie nicht genauso gegenwärtig wie in einer großen?
Die kleinste Regel enthält ebenso den Willen Gottes wie die großen Dinge des Lebens.
Fortsetzung im alten Forum:
http://www.razyboard.com/system/morethread-gedanken-von-mutter-teresa-fuer-jeden-tag-kath-1098214-5960970-10.htmlLG. Hemma