Autor Thema: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."  (Gelesen 3383705 mal)

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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9464 am: 11. August 2024, 06:23:18 »
Hl. Cyrill von Jerusalem (313-350)
Bischof von Jerusalem und Kirchenlehrer
IV. Mystagogische Katechese (4ème Catéchèse mystagogique, 1.3.9 in : Lectures chrétiennes pour notre temps, fiche E7; trad. Orval ; © 1971 Abbaye d'Orval; ins Dt. übers. © evangelizo)

Mit voller Gewissheit nehmen wir am Leib und Blut Christi teil

Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach es, reichte es seinen Jüngern und sagte: „Das ist mein Leib für euch“. Ebenso nahm er den Kelch und sagte: „Nehmt und trinkt, das ist mein Blut“ (vgl. 1 Kor 11,23-25). Wenn er also selbst mit Blick auf das Brot ausdrücklich erklärt: „Das ist mein Leib“, wer wird dann noch zu zweifeln wagen? Und wenn er mit solchem Nachdruck versichert: „Das ist mein Blut“, wer wird dann noch zaudern und sagen, es sei nicht sein Blut? […]
Mit voller Glaubensgewissheit wollen wir also am Leib und am Blut Christi teilnehmen. Denn unter der Gestalt des Brotes wird dir der Leib gereicht, und unter der Gestalt des Weines wird dir das Blut gereicht, damit du, durch die Teilhabe am Leib und Blut Christi, ein Leib und ein Blut mit Christus werdest. Auf diese Weise „erhalten wir Anteil an der göttlichen Natur“ (2 Petr 1,4). […]
Einst hat David im Psalm gesprochen: „Das Brot stärkt das Herz des Menschen, so dass Freudenöl sein Angesicht erstrahlen lässt“ (vgl. Ps 104/103,15). Stärke also dein Herz, indem du dieses geistliche Brot zu dir nimmst, und lass das Angesicht deiner Seele vor Freude erstrahlen. Und mögest du einst mit enthülltem Antlitz und reinem Gewissen den Glanz der Herrlichkeit des Herrn widerspiegeln (vgl. 2 Kor. 3, 18).
Ps 77,14-15 Gott, dein Weg ist heilig. / Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott? Du allein bist der Gott, der Wunder tut, / du hast deine Macht den Völkern kundgetan.

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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9465 am: 17. August 2024, 16:29:10 »
Hl. Pater Pio von Pietrelcina (1887-1968)
Kapuziner
Kapitel XI, n° 397 (Paroles de Padre Pio, trad. F. Leroy ; Éd. Salvator, 2019 ; p. 243-244; ins Dt. über. © Evangelizo)

Jesus schenkt sich den einfachen Seelen


Jesus gefällt es, sich den einfachen Seelen zu schenken; bemühen wir uns, diese schöne Tugend zu erlangen und messen wir ihr großen Wert bei.
Jesus hat gesagt: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen“ (Mt 18,3). Doch ehe er uns dies mit Worten lehrte, hat er es selbst in Taten praktiziert. Er machte sich zu einem Kind und gab uns ein Beispiel dieser Einfachheit, die er später mit Worten lehrte.
Erforschen wir unser Herz, und halten wir alle Klugheit dieser Welt fern. Bemühen wir uns um einen Geist, der stets lauter im Denken, gradlinig in seinen Ansichten, heilig in seinen Absichten ist. Bewahren wir allezeit einen Willen, der nichts anderes sucht als Gott und seine Ehre.
Wenn wir uns bemühen, in dieser schönen Tugend voranzuschreiten, wird der, der sie uns gelehrt hat, uns mit immer neuem Licht und immer größeren Gnaden des Himmels bereichern.
Ps 77,14-15 Gott, dein Weg ist heilig. / Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott? Du allein bist der Gott, der Wunder tut, / du hast deine Macht den Völkern kundgetan.

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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9466 am: 22. August 2024, 18:52:17 »
Predigt von Prof. May

Die Söhne der Welt und die Söhne des Lich­tes

Im Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Geis­tes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Jemand hat gesagt, die Para­bel vom unge­rech­ten Ver­wal­ter ent­halte eine so zwei­deu­tige Moral, dass man sie bes­ser aus Lukas strei­che, sie passe nicht in die Texte des Herrn. Statt­des­sen ist sie ein Kabi­nett­stück der Rede­kunst Christi. Von schärfs­ter Zuspit­zung auf ihre Pointe und gera­dezu auf den Tag, den wir durch­le­ben, zuge­schnit­ten. In Paläs­tina gibt es irgendwo einen Groß­grund­be­sit­zer; der hat so viele Güter, dass er sie nicht sel­ber ver­wal­ten kann. Er mag auch nicht stän­dig in der Lan­ge­weile die­ser Dör­fer woh­nen. Der Rund­funk und der Fern­se­her genü­gen ihm nicht, auch nicht das Tele­fon und das Inter­net. Die Auto­ge­schwin­dig­keit bedürfe wesent­lich der Ver­bes­se­rung, ehe er die Ein­öde des Jor­dan­lan­des ertra­gen könne. Ein paar Monate Jeru­sa­lem, dann Antio­chien und Alex­an­drien; die übrige Zeit in Rom. Die Schiffe fah­ren schnell, und es gibt dort für die blei­er­nen Wochen­tage ein gan­zes Varieté von Amü­se­ments und von erns­ter Abwechs­lung der Wis­sen­schaft. Wie er in Haifa von ita­li­scher Fahrt lan­det, Cypern gegen­über, erfährt er, dass der ver­meint­lich gute Ver­wal­ter ein gro­ßer Gau­ner ist und mit sei­nem Ver­mö­gen spe­ku­liert hat. Es wird die­ses Jahr kaum rich­tige Pacht ein­kom­men. Man berich­tet ihm zuver­läs­sig, dass in den letz­ten Jah­ren kaum ein Päch­ter seine Grund­stü­cke in Ord­nung und Frucht­bar­keit gehal­ten hat. Die Nach­rich­ten sind so zuver­läs­sig, dass kein lan­ger Pro­zess not­wen­dig ist. Der Ver­wal­ter wird abge­setzt. Es wird ihm auf­ge­tra­gen, in acht Tagen Kar­to­thek und Archiv soweit in Ord­nung zu brin­gen, dass man einen neuen Ver­wal­ter ein­füh­ren kann. Glück­li­cher­weise hat der Herr Baron schon jeman­den für die­sen Pos­ten in Aus­sicht. Es wird sich dann zei­gen, was mit dem betrü­ge­ri­schen Ver­wal­ter zu gesche­hen hat.

Der jagt mit sei­nen Gäu­len durch die Step­pen Gali­läas, quer durch Sama­ria, in die Reichs­haupt­stadt. Er ist längst auch schon ein rei­cher Mann gewor­den, hat eine eigene Villa im Gru­ne­wald Jeru­sa­lems gebaut, eigene Garage, eigene Reit­pferde und eigene Jagd. Die Fahrt geht rake­ten­haft schnell. Das Selbst­ge­spräch zeigt den Mann, der in Kürze sei­nen Platz ver­las­sen muss, mit Über­le­gun­gen für die Zukunft beschäf­tigt. Etwa durch Bit­ten bei sei­nem Herrn noch etwas errei­chen zu wol­len, daran denkt er nicht. Aber irgendwo im Lande reißt er in die Zügel. Er hält inne, springt mit bei­den Füßen auf die Chaus­see und steht wie ver­stei­nert. Das dau­ert ein paar Minu­ten. Dann schreit er auf, springt in den Wagen: Heu­reka, ich hab’s gefun­den! Die damp­fen­den Pferde jagen über den letz­ten Kamm bis vor sein Haus. Was hat er gefun­den? Er ist ent­schlos­sen, mit abso­lu­ter Skru­pel­lo­sig­keit auf Kos­ten sei­nes bis­he­ri­gen Herrn sich selbst zu hel­fen. Der Plan steht fest. Er wird nicht bet­teln gehen. Er wird sich nicht an die Wohl­fahrts­stelle des Bezirks­am­tes wen­den. Er wird nie­man­den zur Last fal­len. Er wird aber auch keine nied­rige Arbeit tun. Land­ar­beit ist schwer. Der Fünf­zig­jäh­rige schaffte sie nicht mehr. Die Schmach wird er sich spa­ren, im Kreise sei­ner Freunde als deklas­siert zu erschei­nen. Natür­lich gibt es arme Teu­fel, die eine Villa hat­ten und jetzt Autos waschen. Er weiß einen bes­se­ren Weg. Noch diese Nacht spielt der Boten­dienst und Tele­gra­phen­draht. Mor­gen ab zehn Uhr wer­den die Päch­ter bestellt. Auf jeden der drei Tage sechs. Auf den vier­ten Tag sie­ben. Dann sind die fünf­und­zwan­zig geschafft. Er lässt sie ein­zeln zu sich rufen; denn sol­che Geschäfte, wie er sie vor­hat, schließt man nur unter vier Augen ab. Er wird mit ihnen allein ver­han­deln und jedem die Pacht her­ab­set­zen. Sie zah­len in Natu­ra­lien. Der erste 100 Bath Öl, das sind 4000 Liter. Der Kon­trakt wird gefälscht, und an die Stelle von 100 wer­den 50 gesetzt. Der zweite schul­det 100 Kor Wei­zen. Das sind 40 000 Liter. Der Kon­trakt wird gefälscht und 100 in 80 umge­schrie­ben. So geht es bis zum fünf­und­zwan­zigs­ten. Die Ände­rung des Schuld­scheins ist so zu den­ken, dass der alte durch den neuen ersetzt wird, den dann der Guts­be­sit­zer in die Hand bekommt. Dass der Schuld­ner auf den Vor­schlag des Ver­wal­ters ein­ge­gan­gen ist, wird nicht eigens gesagt, aber als selbst­ver­ständ­lich vor­aus­ge­setzt.

Gute Freunde in Jeru­sa­lem ver­ra­ten das. Der Baron in Haifa weiß am drit­ten Tage schon Bescheid, nicht die Ein­zel­hei­ten, aber den erschre­cken­den Quer­schnitt. Nun hät­ten wir erwar­tet, dass der Baron mit den Fäus­ten auf den per­si­schen Tisch schlägt; dass er den schnells­ten Wagen ankur­beln und auf dem kür­zes­ten Weg nach Jeru­sa­lem fah­ren wird; dass er die Kri­mi­nal­po­li­zei alar­miert und noch zur glei­chen Stunde die­sen Gau­ner ver­haf­ten lässt; weni­ger, weil noch etwas zu ret­ten, son­dern weil die bei­spiel­lose Unver­schämt­heit uner­träg­lich ist. Was dage­gen tut er? „Da lobte der Herr den unge­rech­ten Ver­wal­ter, dass er klug gehan­delt habe.“ Er lobt ihn. So ist die Para­bel auf­ge­baut: Chris­tus will mit ihr etwas ganz Unge­wöhn­li­ches demons­trie­ren. Der Baron lobt den Gau­ner. Er bewun­dert die Kunst, mit der er für sich selbst gesorgt hat. Wegen sei­ner Klug­heit, mit der er für seine Zukunft Vor­sorge traf, solange er dazu noch Zeit hatte, wird er vom Herrn gelobt. In sei­ner Klug­heit und in nichts ande­rem liegt die Vor­bild­lich­keit sei­ner Hand­lungs­weise. Lukas, der Evan­ge­list, der diese Erzäh­lung aus dem Munde sei­nes Meis­ters gehört hat, setzt nach­denk­lich an den Rand die Bemer­kung: Bei­des sind Welt­men­schen. Und von ihnen gilt: „Die Söhne die­ser Welt sind unter ihres­glei­chen klü­ger als die Söhne des Lich­tes.“ Die „Söhne die­ser Welt“ sind die Men­schen, die in ihren Lebens­grund­sät­zen und in ihrem Han­deln vom Geist die­ser got­tent­frem­de­ten, dem Ein­fluss Satans unter­ste­hen­den Welt beherrscht wer­den und nur irdi­sche Ziele ken­nen. Sie erwei­sen sich dabei den „Söh­nen des Lich­tes“ an Klug­heit und Weit­blick in der Ver­fol­gung ihrer Inter­es­sen und in der Wahl der zur Errei­chung ihrer Ziele geeig­ne­ten Mit­tel über­le­gen. Wieso? Sie sehen beide auf den Erfolg und auf die Kunst, reich zu wer­den. Darin sind sie den reli­giö­sen Men­schen weit über­le­gen. Sie sind voll­endete Tech­ni­ker. So lobt der eine den ande­ren. Er hat im Grunde für sol­ches Pro­gramm und für sol­che Methode tie­fes Ver­ständ­nis.

Chris­tus braucht nicht zu sagen, dass diese Moral unchrist­lich ist. Das ist selbst­ver­ständ­lich. Aber ler­nen sol­len wir alle aus der Raf­fi­niert­heit der Welt, wie sie ziel­stre­big ist, wie sie zufasst, wie sie die Augen offen hält. Dass wir uns doch um unser ewi­ges Heil und um die Woh­nun­gen des Him­mels so küm­mern woll­ten, wie die­ser Betrü­ger wirk­sam seine eigene Zukunft sich gesi­chert hat. Er braucht nicht zu gra­ben. Er braucht nicht zu bet­teln. Er kann ein paar Jahre von Hof zu Hof rei­sen. Sie wer­den ihn mit Freu­den gast­lich bewir­ten.

Chris­tus lobt die Klug­heit und er emp­fiehlt sie. Die Klug­heit ist eine über­na­tür­li­che Tugend. Die Klug­heit ist das Wis­sen um das, was man erstre­ben soll und was man flie­hen muss (Aug.). Was rät, was emp­fiehlt, was gebie­tet die christ­li­che Klug­heit?

1. Der Mensch muss sich jeden Tag daran erin­nern, wozu er geschaf­fen ist. Dazu ist er auf der Welt, dass er sei­nen Schöp­fer erkenne und ihn ehre in Furcht und Hoch­ach­tung und Befol­gung sei­ner Gebote. Pau­lus sagt das­selbe mit ande­ren Wor­ten: „Kei­ner von uns lebt sich selbst und kei­ner stirbt sich selbst. Leben wir, so leben wir dem Herrn. Ster­ben wir, so ster­ben wir dem Herrn. Wir mögen also leben oder ster­ben: wir sind des Herrn“ (Röm 14,7). Wir sind gebo­ren und emp­fäng­lich für ein höchs­tes und letz­tes Gut, das jen­seits liegt, über die­sem Leben so kurz und voll Fähr­lich­lich­kei­ten, im Him­mel. Nur in ihm fin­det der Mensch sein voll­kom­me­nes und all­sei­ti­ges Glück. Des­we­gen ist die ange­le­genste Sorge eines jeden, die­ses Ziel zu errei­chen. So ist es klug, jeden Tag zu beten: „Zeige mir, Herr, dei­nen Weg, dass ich ihn wandle in Treue zu dir“ (Ps 85,11). Es ist ebenso klug, alles zu tun oder zu ver­mei­den, was uns die­sem Ziel näher­bringt. Trage Gott in dein Leben, dann trägt dich dein Leben zu Gott.

2. Der wahre Christ muss den Wunsch haben, täg­lich bes­ser, Gott wohl­ge­fäl­li­ger zu wer­den. Wer sich heute nicht bes­sert, wird mor­gen ärger. Wie wird man bes­ser? Indem man sich selbst über­win­det. In dem Maße wirst du im Guten vor­an­kom­men, als du dir selbst Gewalt antust (NC). Wenn du dir nicht Gewalt antust, wirst du die Sünde nicht besie­gen (NC). Der wahre Fort­schritt des Men­schen besteht in der Selbst­ver­leug­nung (NC). Sich selbst ver­leug­nen heißt: das unter­las­sen, was man gern täte (aber Gott miss­fällt), und das tun, was man gern ver­miede (weil es anstren­gend ist).

3. Der ärgste Feind unse­res Hei­les ist die Eigen­liebe. Sie ist die Wur­zel alles Übels. Das erste Ver­der­ben des Men­schen war die Eigen­liebe. Die Eigen­liebe ist so selbst­süch­tig, dass sie sich selbst in allem sucht. So ver­dirbt sie alle Hand­lun­gen des Men­schen. Es ist die Art der Eigen­liebe, allem aus­zu­wei­chen, was müh­sam und unan­ge­nehm ist; sie ist der gebo­rene Par­tei­gän­ger des Eigen­sin­nes und des Müßig­gan­ges.

4. Die Klug­heit warnt vor dem Welt­geist. Der Welt­geist ist gekenn­zeich­net durch das Ver­lan­gen nach Besitz, Macht und Lust; er übt seine Herr­schaft aus durch die Begehr­lich­keit des Flei­sches und der Augen. Darum muss er über­wun­den wer­den. Wel­chen Nut­zen oder Vor­teil soll es brin­gen, seine Gedan­ken unab­läs­sig auf Dinge zu rich­ten, die wir ver­las­sen müs­sen, selbst wenn sie uns nicht ver­las­sen soll­ten? Unser Herr fragt: „Was nützt es dem Men­schen, wenn er die ganze Welt gewinnt, an sei­ner Seele aber Scha­den lei­det?“ (Mt 16,26).

5. Die Klug­heit emp­fiehlt den rech­ten Gebrauch von Geld und Eigen­tum. Wir sol­len kluge Ver­wal­ter unse­res Besit­zes sein. Man muss den unge­rech­ten Mam­mon so benüt­zen, dass man durch ihn Freunde im Him­mel gewinnt. Der irdi­sche Besitz ist das Mit­tel, sich die Auf­nahme in das ewige Leben zu erwer­ben. Echte christ­li­che Klug­heit ist es, den für das Heil gefähr­li­chen Besitz zu Lie­bes­wer­ken zu ver­wen­den.

6. Die Klug­heit befiehlt, in ruhi­ger Arbeit das eigene Brot zu ver­die­nen. Der Apos­tel Pau­lus hat sei­nen Gemein­den wie­der­holt die Pflicht zur Berufs­ar­beit ein­ge­schärft. Nach Salo­niki schreibt er: „Wer nicht arbei­ten will, soll auch nicht essen“ (2 Thess 3,10). Gott hat den Brun­nen geschaf­fen, aber nicht den Eimer. Jetzt ist die Zeit der Arbeit. Einst kommt die Zeit des Loh­nes. Wer träge ist bei der Arbeit, ist unver­schämt, wenn er Lohn ver­langt. Gebet und Arbeit sol­len ein­an­der in die Augen schauen, wie die bei­den Engel auf der Bun­des­lade.

Der Heide Seneca sagt: Die Klug­heit reicht hin, um ein glück­li­ches Leben zu füh­ren. Also: Was du betreibst, betreibe es klug und bedenke das Ende. Das Leben ist kurz, aber von unend­li­chem Wert. Denn es birgt den Keim der Ewig­keit in sich. „Was nützt das für die Ewig­keit?“, ist die wich­tigste Frage bei allen mensch­li­chen Hand­lun­gen.

Amen.
Ps 77,14-15 Gott, dein Weg ist heilig. / Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott? Du allein bist der Gott, der Wunder tut, / du hast deine Macht den Völkern kundgetan.

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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9467 am: 25. August 2024, 23:03:54 »
Benedikt XVI.
Papst von 2005-2013
Predigt während der Eucharistiefeier am 21.08.2005 (XX. Weltjugendtag) (© Libreria Editrice Vaticana)

« Du hast Worte ewigen Lebens »

Kehren wir noch einmal zum Letzten Abendmahl zurück. Das Neue, das da geschah, lag in der neuen Tiefe des alten Segensgebetes Israels, das nun zum Wort der Verwandlung wird und uns die Teilhabe an der „Stunde“ Christi (vgl. Joh 13,1) schenkt. Nicht das Paschamahl zu wiederholen, hat Jesus uns aufgetragen; es ist ja auch ein Jahresfest, das man nicht beliebig wiederholen kann. Er hat uns aufgetragen, in „seine Stunde“ einzutreten.
In sie treten wir ein durch das Wort der heiligen Macht der Verwandlung, die durch das Preisgebet geschieht, das uns in die Kontinuität mit Israel und der ganzen Heilsgeschichte Gottes stellt und uns zugleich das Neue schenkt, auf das dieses Gebet von innen her wartete. Dieses Gebet – die Kirche nennt es Hochgebet – konstituiert Eucharistie. Es ist Wort der Macht, das die Gaben der Erde auf ganz neue Weise in die Selbstgabe Gottes verwandelt und uns in diesen Prozess der Verwandlung hineinzieht. Deswegen nennen wir dieses Geschehen Eucharistie, was die Übersetzung des hebräischen Wortes „beracha“ ist – Dank, Preisung, Segen und so vom Herrn her Verwandlung: Gegenwart seiner „Stunde“.
Die „Stunde“ Jesu ist die Stunde, in der die Liebe siegt. Das heißt: Gott hat gesiegt, denn er ist die Liebe. Die „Stunde“ Jesu will unsere Stunde werden und wird es, wenn wir uns durch die Feier der heiligen Eucharistie in den Prozess der Verwandlungen hineinziehen lassen, um die es dem Herrn geht. Eucharistie muss Mitte unseres Lebens werden.
Ps 77,14-15 Gott, dein Weg ist heilig. / Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott? Du allein bist der Gott, der Wunder tut, / du hast deine Macht den Völkern kundgetan.

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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9468 am: 01. September 2024, 16:27:33 »
Hl. Claude de la Colombière (1641-1682)
Jesuit
Heiliger Claude de la Colombière (1641-1682), Jesuit
 Aus dem geistlichen Tagebuch (Journal spirituel, in: Écrits spirituels, coll. Christus n° 9, éd. DDB, 1982, p. 139-140 ; ins Dt. übers. © evangelizo)

Wie sorgfältig reinigen wir unsere Seele?


Warum ist Maria so rein? Weil sie den Sohn Gottes in ihrem Leib beherbergen sollte. Wäre sie nicht reiner gewesen als die Engel, dann hätte das WORT nicht so, wie es sich ziemt, in ihr Wohnung nehmen können. Er wäre nicht mit Freude gekommen; er hätte die kostbaren Gaben nicht mitbringen können, mit denen er sie vom Augenblick seiner Empfängnis an erfüllte. Im heiligsten Altarsakrament empfangen wir denselben Jesus Christus, den Maria neun Monate in ihrem Schoß getragen hat. Wie steht es um unsere Reinheit?
 
Wie sorgfältig bereiten wir unsere Seele vor? Wie schmutzig es da ist! Wir verfehlen uns am Vorabend, am Tag, im Vorgang [des Kommunizierens] selbst. Und trotzdem kommt er: Was für eine Güte! Wir gehen zu ihm: Was für eine Kühnheit! Aber kann dieser gütige Gott auch mit Freude kommen? Stellen wir uns vor, wie seine Gefühle sein mögen. Wird er nicht abgestoßen sein beim Anblick einer solchen Verdorbenheit? Und wir gehen kühn und unverschämt zu ihm: ohne Scheu, ohne Reue, ohne Buße.
 
Ich will mich bemühen, mein Herz so zu bereiten, dass du, o mein Gott, Gefallen daran findest, dass du deine Wonne daran hast, damit ich mich doch so unermesslichen Gnaden nicht widersetzte, die ich empfangen könnte, wenn ich darauf achtete, mich zu reinigen, wenn mir bewusst wäre, was ich sonst verliere. Aber, mein Gott, wie wenig rechtfertigt meine Unwissenheit meine Nachlässigkeit! […] Wenn ich mich um Reinheit bemühe, wird es mir besser gelingen, aus deinen Besuchen Nutzen zu ziehen und dich zu veranlassen, mit Freude zu mir zu kommen. Komm zu mir, mein Gott, und mit deiner Gnade wirst du mein Herz reiner und klarer finden.
Ps 77,14-15 Gott, dein Weg ist heilig. / Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott? Du allein bist der Gott, der Wunder tut, / du hast deine Macht den Völkern kundgetan.

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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9469 am: 28. September 2024, 15:51:47 »
Joseph Kardinal Ratzinger (Benedikt der XVI.
Papst von 2005-2013)
Fastenpredigten 1981, Nr. 3 (aus „Im Anfang schuf Gott“, Johannes Verlag, S. 58-59)

„Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden.“

Als die römischen Soldaten Jesus gegeißelt, mit Dornen gekrönt und mit einem Spottmantel umkleidet hatten, führten sie ihn zu Pilatus zurück. Dieser hartgesottene Militär war offenbar erschüttert von diesem zerstörten, zerschlagenen Menschen. Er stellte ihn mitleidheischend vor die Menge hin mit den Worten: „Idou ho anthropos!“ „Ecce homo!“ – wir übersetzen gewöhnlich: „Seht, welch ein Mensch!“ (vgl. Joh 19,5). Aber genauer heißt es vom Griechischen her: „Seht, das ist der Mensch!“ In der Meinung des Pilatus war dies das Wort eines Zynikers, der sagen wollte: Wir rühmen uns des Menschseins, aber nun, schaut her, hier ist er, dieser Wurm – das ist der Mensch! Wie verächtlich, wie klein ist er. Aber der Evangelist Johannes hat in dem Wort des Zynikers dennoch ein prophetisches Wort erkannt und es so der Christenheit überliefert.
 
Ja, Pilatus hat recht, will er sagen: Seht, das ist der Mensch! An ihm, Jesus Christus, können wir ablesen, was der Mensch, das Projekt Gottes, ist und unseren Umgang damit. An dem geschundenen Jesus können wir sehen, wie grausam, wie klein, wie niedrig der Mensch sein kann. An ihm können wir die Geschichte des menschlichen Hasses und der Sünde ablesen. Aber an ihm und seiner für uns leidenden Liebe können wir mehr noch Gottes Antwort ablesen: Ja, dies ist der Mensch, der bis in den Staub hinein von Gott Geliebte, der von Gott so Geliebte, dass er ihm bis in die letzte Not des Todes nachgeht. Auch in der letzten Erniedrigung bleibt er der von Gott Gerufene, Bruder Jesu Christi, und so zur Teilhabe an Gottes ewiger Liebe gerufen.
 
Die Frage „Was ist der Mensch?“ findet ihre Antwort in der Nachfolge Jesu Christi. In ihren Schritten, können wir Tag um Tag in der Geduld des Liebens und Leidens mit ihm erlernen, was der Mensch ist, und Menschen werden. So wollen wir […] auf ihn hinschauen, den Pilatus, den die Kirche vor uns hinstellt. ER ist der Mensch. Bitten wir ihn, dass er uns lehren möge, wahrhaftig Menschen zu werden und zu sein.
Ps 77,14-15 Gott, dein Weg ist heilig. / Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott? Du allein bist der Gott, der Wunder tut, / du hast deine Macht den Völkern kundgetan.

 

La Salette 1846



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