Autor Thema: Was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt  (Gelesen 32177 mal)

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Anemone

  • Gast
Re:Was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt
« Antwort #8 am: 27. Mai 2011, 08:49:10 »
IX  MORAL


1. KRITIK:

"Die Kirche hat eine überholte Moral"

ANTWORT:

Die Zehn Gebote sind eine sehr solide Moral; sie schützen die lebenswichtigen Grundwerte

BEDEUTUNG DER ZEHN GEBOTE

1) Der Glaube an Gott

2) Die Ehrfurcht vor Gott

3) Die Verehrung von Gott

4) Die Familie

5) Das Leben

6) Die Liebe und Ehe

7) Das Eigentum

8) Die Wahrheit

9) Die Treue

10) Der soziale Frieden


2. KRITIK

"Die Kirche ist gegen das Zusammenleben"

"Es geht auch ohne Trauschein"

ANTWORT:

Die Kirche weist darauf hin, dass die Liebe ein dauerhaftes Bündnis sein soll, welches den Liebenden und den Kindern Halt und Geborgenheit gibt

Die Erfahrung zeigt, dass die Liebe ohne feste Bindung häufig zu einem ständigen Partnerwechsel führt

BEDEUTUNG DER KATHOLISCHEN EHE

1) Die Ehe ist ein endgültiges Bündnis der Liebe

2) Die Ehe gibt Halt in guten und bösen Tagen

3) Die Ehe ist die Stätte neuen Lebens

4) Die Ehe gibt den Kindern eine feste Geborgenheit

5) Die Eheleute werden durch Gott verbunden

3. KRITIK:"Die Kirche ist gegen die Wiederverheiratung der Geschiedenen"

ANTWORT:Jesus Christus ist gegen die Wiederverheiratung der Geschiedenen (vgl. Mt 19,3-12)

DIE KATHOLISCHE EHE IST UNAUFLÖSLICH

1) Jesus Christus hat die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe verkündet

2) Die Ehe ist nach katholischem Verständnis ein Sakrament, durch das Gott selbst die Ehegatten miteinander verbindet
         "Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen" (Mt 19,6)

3) Ein Sakrament kann nicht rückgängig gemacht werden

Die Ehegatten bleiben also miteinander verheiratet, auch wenn sie getrennt voneinander leben

4. KRITIK:

"Die wiederverheirateten Geschiedenen werden nicht zur Kommunion zugelassen"

ANTWORT:

Wer sich durch die schwere Sünde eines Ehebruchs von Gott trennt, kann nicht die Kommunion empfangen

ÜBERLEGUNGEN

1) Der Empfang der Kommunion setzt die Gemeinschaft mit Gott voraus

2) Durch die Wiederverheiratung kommt es zum Ehebruch, der zur Trennung von Gott führt

3) Dieser Zustand der Trennung von Gott erlaubt nicht den Empfang der Kommunion


5. KRITIK:

"Die Kirche ist gegen die Verhütungsmittel"

ANTWORT:

Die Kirche schützt die Sexualität vor einer folgenreichen Manipulation

GRÜNDE GEGEN VERHÜTUNGSMITTEL

1) Folgen der Verhütungsmittel:

- Frühsexualisierung
- Freies Zusammenleben
- Mehr Seitensprünge

- Zunehmende Promiskuität (Partnerwechsel)
- Zunahme der Geschlechtskrankheiten
- Kinderlose Gesellschaft


2) Verantwortete Elternschaft
Verantwortete Elternschaft und Familienplanung,
innerhalb der Freiräume, die die Schöpfung vorsieht

Keine künstliche Empfängnisverhütung,
sondern natürliche Empfängnisregelung

6. KRITIK:

"Die Kirche ist gegen Kondome als Schutz gegen AIDS"

ANTWORT:

Die Kondome sind kein sicheres Mittel gegen AIDS; gegen AIDS hilft nur ein enthaltsames Leben der Infizierten

ÜBERLEGUNGEN

1) Kondome sind kein sicheres Mittel gegen AIDS
(85-90 Prozent; in 15 von 100 Fällen geht’s daneben)

2) In Washington stieg die AIDS-Rate zwischen 2007-2009 trotz Kondomen um 22 Prozent

3) Den einzigen wirksamen Schutz gegen AIDS bieten Beziehungen in ehelicher Treue

4) Infizierte müssen in völliger Enthaltsamkeit leben


7. KRITIK:

"Die Kirche ist gegen die Homosexualität"

ANTWORT:

Die Kirche betrachtet die Homosexualität als eine Form der Sexualität, die sich gegen den Plan Gottes richtet

Gott hat von der Liebe zwischen Mann und Frau und vom Auftrag zur Fruchtbarkeit gesprochen


ÜBERLEGUNGEN

        1) GEGEN SCHÖPFUNGSORDNUNG

Die Homosexualität ist gegen die Schöpfungsordnung Gottes und die Zielsetzungen der Sexualität (Partnerschaft von Mann und Frau, Zeugung von Nachkommenschaft)

Die Homosexualität stellt Grundpfeiler der Gesellschaft in Frage:

- Identität von Mann und Frau
- Ehe von Mann und Frau
- Zeugung von Kindern
- Gemeinschaft der Familie


Die Kirche weiß um die Neigung zur Homosexualität

Die Kirche betrachtet aber die Umsetzung dieser Neigung als unmoralisch

Die Kirche ist aber gegen eine Diskriminierung der Homosexuellen als Personen

Anemone

  • Gast
Re:Was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt
« Antwort #9 am: 28. Mai 2011, 10:22:25 »
X  LETZTE DINGE


1. KRITIK:

"Es gibt kein Leben nach dem Tod"

ANTWORT:

Es gibt Hinweise auf ein Leben nach dem Tod

HINWEISE AUF EXISTENZ DER SEELE

- Geistige Akte des Menschen
- Konflikte zwischen Geist und Körper
- Sehnsucht nach dem Absoluten


MELDUNGEN VON VERSTORBENEN

- Viele Verstorbene haben sich gemeldet
- Zu allen Zeiten und bei allen Völkern
- Klopfzeichen, Schritte, Türen öffnen sich
- Laute, Erscheinungen von Verstorbenen


2. KRITIK

"Es gibt keine Hölle"

ANTWORT:

Jesus Christus weist mehrmals auf die Hölle hin


ÜBERLEGUNGEN

1) Hölle bedeutet ewige Trennung von Gott

2) Voraussetzungen:

- Bewusste und freiwillige Entscheidung gegen Gott
- Schwere Sünden, die nicht bereut und gebeichtet werden
- Keine Reue und Umkehr bis zum Tod
- Die Grundentscheidung gegen Gott macht den Menschen unfähig, in der Gemeinschaft mit Gott zu leben

- Der Mensch schließt sich durch seine Grundentscheidung gegen Gott selbst aus der Gemeinschaft mit Gott aus

3) Gott will nicht die Verdammung des Menschen

- Gott ist barmherzig und will nicht die Verdammung des Menschen

- Gott anerkennt aber die freie Entscheidung des Menschen

Anemone

  • Gast
Re:Was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt
« Antwort #10 am: 28. Mai 2011, 10:41:55 »
XI  ANDERE RELIGIONEN


1. KRITIK:

"Alle glauben an den gleichen Gott"

ANTWORT:

Ja und Nein

GLEICHE AUSSAGEN ÜBER GOTT

1) Gott ist die Erstursache
2) Gott ist absolut
3) Gott ist ewig und unendlich
4) Gott ist vollkommen
 
 
 
VERSCHIEDENE AUSSAGEN ÜBER GOTT

Die verschiedenen Religionen haben sehr verschiedene Auffassungen von Gott:

1) Gott als Natur (Naturreligion; Pantheismus)
2) Gott als absoluter Urgrund (Östliche Religionen)
3) Gott als reiner Schöpfer (Deismus)
4) Gott als willkürlicher Herrscher (Islam)
5) Gott als Vater (Christentum)
6) Gott als dreifaltiges Wesen (Christentum)


2. KRITIK:

"Das Christentum beansprucht, die wahre Religion zu sein"

ANTWORT:

Wenn Christus der Sohn Gottes ist, dann ist das Christentum die wahre Religion

ÜBERLEGUNGEN

1) Wenn Jesus Christus der Sohn Gottes ist, dann spricht in ihm Gott selbst zu uns

2) Jesus Christus ist nicht ein Weg und eine Wahrheit unter vielen anderen, sondern der Weg, die Wahrheit und das Leben
Die anderen Religionen haben Teilwahrheiten


3. KRITIK:

"Die Missionierung anderer Völker ist ein religiöser Zwang"

ANTWORT:

Jesus Christus hat den Auftrag gegeben, allen Völkern das Evangelium zu verkündigen

ÜBERLEGUNGEN

1) Missionsauftrag Jesu Christi
2) Angebot der Frohbotschaft Jesu Christi
3) Kein Zwang, sondern Überzeugung
4) Kein Fanatismus, sondern Zeugnis
5) Inkulturisation (christlicher Glaube innerhalb der jeweiligen Kultur; kein europäisches Christentum)



XII  ESOTERIK

1. KRITIK:

"Die Esoterik vermittelt dem Menschen Kraft und Gesundheit, sie vermittelt innere Harmonie und Ruhe. Warum ist die Kirche gegen die Esoterik?"

ANTWORT:

Die Esoterik hat ein völlig anderes Gottes- und Menschenbild

Die Esoterik verwendet auch okkulte Kräfte, die mit dem Christentum nicht zu vereinbaren sind

ÜBERLEGUNGEN:

1) Gott: Universale Energie

2) Kosmos und Welt: Ausfluss der göttlichen Energie

3) Mensch: Göttliches Wesen

4) Entfaltung: Aufnahme von göttlicher Energie

5) Methoden: Kosmische Energie, innere Energie

6) Geistführer: Führung durch geistige Wesen

7) Glück und Erfolg: göttliche Energie und Führung

8) Erlösung: göttliche Energie löst alle Probleme

9) Gesellschaft: One World (Einheit aller Menschen)

10) Unsterblichkeit: Seelenwanderung

Anemone

  • Gast
Re:Was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt
« Antwort #11 am: 29. Mai 2011, 15:57:15 »
Das katholische Glaubensbekenntnis 1 
 
Lehre der Kirche >> 


INHALTSVERZEICHNIS


DAS KATHOLISCHE GLAUBENSBEKENNTNIS



Vorwort

I  Der Glaube

II  Die Existenz Gottes

III  Das Wesen Gottes

IV  Die Bedeutung Gottes

V  Die Schöpfung

VI  Das Leben Jesu

VII  Die Menschwerdung Jesu

VIII  Die Herkunft Jesu

IX  Die Botschaft Jesu

X  Die Wunder Jesu

XI  Die Dämonenaustreibungen Jesu           

XII  Die Erlösung durch Jesus

XIII  Das Leiden und Sterben Jesu

XIV  Die Auferstehung Jesu

XV  Die Himmelfahrt Jesu

XVI  Jesus der Christus

XVII  Der Heilige Geist

XVIII  Die Dreifaltigkeit

XIX  Die Katholische Kirche           

XX  Die Gemeinschaft der Heiligen

XXI  Das ewige Leben

Anhang

Das Vorbild Christi

Die Nachfolge Christi           

Das Leid

Der Sinn des Lebens


Anemone

  • Gast
Re:Was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt
« Antwort #12 am: 29. Mai 2011, 16:09:42 »


DAS KATHOLISCHE GLAUBENSBEKENNTNIS

VORWORT


Die Suche nach dem Glauben

Die Menschen unserer Zeit haben im Hinblick auf den Glauben jede Menge kritische Fragen und Zweifel. Meistens beginnt es schon mit der Frage nach Gott: Gibt es überhaupt einen Gott? Wie soll man sich diesen Gott eigentlich vorstellen? Wozu braucht man Gott überhaupt? Dann kommt die Frage nach der Schöpfung: Braucht es eigentlich einen Schöpfer? Könnte man die Welt nicht auch ohne Gott mit Hilfe der Evolution erklären? Und weiter geht es mit der Frage nach Jesus Christus: Hat Jesus überhaupt gelebt? War er wirklich der Sohn einer Jungfrau? Hat er tatsächlich Wunder gewirkt und Dämonen ausgetrieben? Und dann die schwierigste Frage: Ist Jesus wirklich von den Toten auferstanden? Kann man das überhaupt ernstnehmen? Und wie soll man daran glauben, dass es einen Heiligen Geist gibt? Der Heilige Geist ist doch nirgends greifbar! Und schließlich die Dreifaltigkeit: Wie soll denn das gehen, dass ein Gott aus drei Personen besteht?Im katholischen Glaubensbekenntnis ist auch noch die Rede von der Kirche, mit der der moderne Mensch oft seine besonderen Schwierigkeiten hat: Kann diese Kirche wirklich von Christus sein, wenn sie so viele Mängel und Fehler hat? Und wie ist das mit der Unfehlbarkeit des Papstes: Kann ein Mensch wirklich unfehlbar sein? Das Glaubensbekenntnis spricht dann auch von der Vergebung der Sünden: Wozu braucht man eigentlich die Vergebung der Sünden? Wenn man Probleme hat, geht man doch zu einem Psychologen. Und schließlich die Sache mit dem Weiterleben nach dem Tod: Gibt es wirklich ein Leben nach dem Tod? Gibt es wirklich ein Gericht nach dem Tod? Woher wissen wir eigentlich, dass es einen Himmel und eine Hölle gibt? Und wie kann der liebende und barmherzige Gott einen Mensch für ewig verdammen? Ist da nicht die Seelenwanderung die bessere Lösung: Da hat der Mensch wenigstens die Chance, dass die Seele nach einer längeren Wanderung durch mehrere Körper zum Nirwana gelangt und wie ein Tropfen im göttlichen Ozean verschwindet...

Der Glaube ist für unser Leben entscheidend

Fragen über Fragen! Aber es sind eigentlich recht interessante Fragen! Und vor allem sind es Fragen, die uns ganz persönlich berühren. Von der Beantwortung dieser Fragen hängt nämlich die Ausrichtung, das Ziel und der letzte Sinn unseres ganzen Lebens ab. Wenn wir nämlich glauben, dass es Gott gibt, dann vertrauen wir darauf, dass dieser Gott uns Geborgenheit und Halt schenkt. Wenn wir aber nicht an Gott glauben, dann sind wir ein Produkt des Zufalls und fahren einsam auf einem winzigen Raumschiff durch die Abgründe des Weltalls. Etwas Ähnliches gilt auch für den Glauben an Jesus Christus: Wenn wir glauben, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist, der uns die göttliche Wahrheit über das Wesen und die Bestimmung des Menschen sagt, dann haben wir durch ihn eine klare Orientierung für unser Leben. Wenn wir aber in Jesus nur einen jüdischen Wanderprediger sehen, dann wird er uns genauso wenig zu sagen haben wie irgendein anderer Weiser. Das Gleiche gilt auch für den Heiligen Geist: Wer an das Wirken des Heiligen Geistes glaubt, erhält von ihm eine besondere geistliche Führung und Stärkung; wer nicht an ihn glaubt, wird nie erfahren, dass es eine göttliche Erleuchtung und Führung gibt. Der gläubige Mensch hat dann auch noch die Möglichkeit, dass er in der Kirche eine Gemeinschaft von gleichgesinnten Menschen findet, und dass er durch die Kirche die geistlichen Weisungen und Mittel bekommt, die er für ein geistliches Leben braucht. Wenn der Mensch hingegen nichts von der Kirche wissen will, dann lebt er ohne geistliche Gemeinschaft und ohne die Stärkung der göttlichen Heilmittel. Dieser Mensch wird sich eine Zeit lang recht wohl fühlen, weil es für ihn keine "kirchlichen Vorschriften" gibt, aber irgendwann wird er merken, dass er keine geistliche Gemeinschaft und Begleitung hat. Und schließlich führt der Glaube an das ewige Leben, an den Himmel und die Hölle zum Bewusstsein, dass das ganze Leben letztlich eine Bewährung für das ewige Leben bei Gott ist. Wer hingegen nicht an ein ewiges Leben glaubt, der hat oft den Eindruck, dass er alles aus diesem kurzen irdischen Leben herausholen muss... Das Leben des Gläubigen hat also ganz andere Perspektiven und Horizonte als das Leben eines Menschen, der sich nicht um den Glauben kümmert. Das Leben des Gläubigen ist in vieler Hinsicht anstrengender als das Leben eines ungläubigen und gleichgültigen Menschen und verlangt einen ständigen Einsatz. Aber es führt dafür zu einer ganz anderen Tiefe und Entfaltung des Menschen. Während sich der Weltmensch oft mit einem billigen Konsum zufrieden gibt, sucht und findet der gläubige Mensch einen tieferen und bleibenden Sinn in seinem Leben.
Lieber Freund, hab Mut, Dich gründlich mit dem Glauben auseinander zu setzen! Bemühe Dich, die tieferen Wahrheiten des Glaubens zu entdecken. Wenn Du einen festen Glauben hast, dann hast Du ein tragfähiges Fundament für Dein ganzes Leben! Durch Deinen Glauben und durch Deine Liebe zu Gott wirst Du schließlich Dein ewiges Ziel erreichen!
Brixen in Südtirol, A. D. 2010                                                                                 Peter Egger

Anemone

  • Gast
Re:Was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt
« Antwort #13 am: 29. Mai 2011, 16:38:36 »
I DER GLAUBE


Am Beginn des katholischen Glaubensbekenntnisses stehen die Worte: "Ich glaube..." Mit diesen Worten beginnt auch das Abenteuer unseres Glaubens! Da sind wir gleich ganz persönlich angesprochen und herausgefordert. Da gilt es zu letzten Wahrheiten Stellung zu nehmen, die unser ganzes Leben prägen und über unser ewiges Schicksal entscheiden! Diese Worte am Beginn des Glaubensbekenntnisses sind die entscheidenden Weichen, die den Expresszug unseres Lebens in die richtige Richtung lenken; sie sind aber auch die Stufen, die uns zur Hochebene Gottes gelangen lassen. Es lohnt sich daher, über diese Worte tiefer nachzudenken.

1) DER GLAUBE ALS PERSÖNLICHE ENTSCHEIDUNG

"Ich glaube": Das bedeutet zunächst, dass der Glaube ein persönliches Bekenntnis ist und eine persönliche Entscheidung erfordert. Wir müssen uns also selbst für den Glauben entscheiden und können dies nicht anderen überlassen. Wir sind selbst gefordert! Wir müssen uns persönlich mit den Glaubenswahrheiten auseinandersetzen und immer tiefer in sie eindringen, damit wir dann wirklich eine persönliche Entscheidung treffen können.


2) DER GLAUBE ALS FREIE ENTSCHEIDUNG

"Ich glaube": Das besagt dann auch, dass der Glaube eine freie Entscheidung des Einzelnen sein soll. Gott zwingt uns nicht, an ihn zu glauben. Er möchte, dass wir uns freiwillig zu ihm bekennen. Er will also keine Sklaven in seinem Reich, sondern Freiwillige. Er will keine Knechte, sondern Freunde bei sich haben. Freilich ist mit der freien Entscheidung in Glaubensdingen auch die volle Verantwortung verbunden: Der Mensch muss also die Konsequenzen seiner Entscheidung für oder gegen Gott tragen! Er muss wissen, dass sein Ja oder Nein zu Gott über sein ewiges Schicksal entscheidet.

3) DIE VERPFLICHTUNG, GOTT ZU SUCHEN

Obwohl das Bekenntnis zu Gott eine persönliche und freie Entscheidung des Menschen ist, bleibt doch die grundsätzliche Verpflichtung für jeden Einzelnen bestehen, sich mit den Fragen des Glaubens auseinander zu setzen. Die Freiheit der Glaubensentscheidung bedeutet also nicht, dass der Mensch sich dieser Entscheidung entziehen kann. Er ist vielmehr in seinem Gewissen dazu verpflichtet, sich ernsthaft mit dem Glauben auseinander zu setzen. Der Grund dafür ist sehr einfach: Die Frage nach Gott entscheidet nämlich über Sinn und Ziel, Moral und Einsatz, Hoffnung und Halt jedes einzelnen Menschen. Es sind gerade die Fragen nach den letzten Dingen - also ob es ein Leben nach dem Tod, ein Gericht, einen Himmel und eine Hölle gibt -, die über die Ausrichtung und Gestaltung des Lebens entscheiden. Und je nachdem, wie die Antwort auf diese Fragen ausfällt, wird dann auch das Leben des Menschen aussehen. Der Mensch kommt also um diese Fragen nicht herum! Ja, er kann nur dann Mensch werden, wenn er sich diesen Fragen in aller Ehrlichkeit stellt. Von daher ist also die Suche nach Gott und die Auseinandersetzung mit den Glaubensfragen eine Verpflichtung!

4) DER GLAUBE ALS EIN "FÜR-WAHR-HALTEN"

Was ist nun aber mit dem Wort "glauben" eigentlich gemeint? Glauben heißt zunächst, dass wir etwas "für-wahr-halten", das wir letztlich nicht beweisen können. Wir alle wissen, dass wir die Glaubenswahrheiten nicht mit wissenschaftlichen Methoden überprüfen können: Die Existenz Gottes, die Gottheit Jesu Christi, die Person des Heiligen Geistes, die göttliche Einrichtung der Kirche, die Vergebung der Sünden, die Auferstehung der Toten usw. können wir nicht im streng wissenschaftlichen Sinn beweisen. Wir müssen diese Dinge glauben, d. h. für-wahr-halten.

5) DER GLAUBE HAT ABER FUNDAMENTE

Dieses Für-wahr-halten bestimmter Glaubenslehren bedeutet aber nicht, dass wir diese einfach blind glauben müssen. Es gibt vielmehr eine Menge von einleuchtenden Gründen, die für die Wahrheit dieser Lehren sprechen; es gibt überzeugende Argumente, die uns auch mit der Vernunft den Glaubenswahrheiten zustimmen lassen. Viele Hinweise in der Natur und viele Erfahrungen im Gewissen lassen uns an die Existenz Gottes glauben; außergewöhnliche Ereignisse im Leben Jesu Christi lassen uns von der Gottheit Christi überzeugt sein usw. Um zu glauben, müssen wir also nicht einen Sprung in ein dunkles Loch tun.

6) DER GLAUBE IST LETZTLICH EIN GESCHENK

Trotz der vielen Gründe und Hinweise, die für die Berechtigung des Glaubens sprechen, bleibt der Glaube letztlich ein Geschenk Gottes. Der Glaube setzt nämlich ein inneres Licht voraus, ohne das es dem Menschen nicht möglich ist, die göttlichen Wahrheiten zu erkennen. Damit der Mensch das Göttliche begreifen kann, muss ihm Gott selbst die Augen dafür öffnen. Alle Gründe und Argumente für den Glauben reichen allein nicht aus, um den Glauben im Menschen zu entzünden. Die Gründe für den Glauben können nur dann etwas bewirken, wenn der Mensch bereits durch die Gnade Gottes mit einer heiligen Sehnsucht erfüllt wird und sich auf die Suche nach Gott macht. Die verschiedenen Gründe, Argumente und Hinweise können also nur den bereits erwachten Glauben führen und stützen.

7) DER GLAUBE ALS VERTRAUEN

Das Wort "glauben" bedeutet dann auch "vertrauen". An Gott glauben heißt also, dass wir Gott vertrauen, ja, dass wir uns ihm anvertrauen sollen! Dieses Vertrauen auf Gott ist das Entscheidende für unsere Beziehung zu Gott. Von der Größe unseres Gott-Vertrauens hängt es ab, wie sehr Gott wirken kann. So wie das Wasser den Schwimmer nur tragen kann, wenn er sich ihm anvertraut, so kann auch Gott den Menschen nur dann tragen, wenn er sich ihm anvertraut. Bei den Heiligen hat es sich immer wieder gezeigt, wie ein großer Glaube zu einem wunderbaren Wirken Gottes führt. Die Heiligen hatten ein so großes Vertrauen zu Gott, dass Gott durch sie auch Wunder wirken konnte! Solche Wunder könnten auch heute geschehen, wenn wir genügend Glauben hätten.

8) DIE GANZHINGABE AN GOTT

Die höchste Form des Glaubens erreichen wir schließlich, wenn unser Vertrauen in Gott so groß ist, dass wir ihm unser ganzes Leben übergeben. Dieser Glaube wird dann durch kein "Wenn" und "Aber" gegenüber Gott eingeschränkt. Gott kann ganz über uns verfügen! Wir sind völlig auf seinen Willen ausgerichtet und lassen uns vom Geist Gottes führen. Wir sind dann wie eine Möwe, die sich vom Meereswind tragen lässt: Sie bewegt kaum ihre Flügel und überlässt sich ganz der Strömung des Windes. So spannen auch wir die Flügel unserer Seele weit aus und lassen uns vom Geist Gottes tragen.

9) FÜR GOTT IST NICHTS UNMÖGLICH

Gott kann uns soviel schenken wie wir glauben. Die Größe unseres Glaubens entscheidet über die Größe der göttlichen Gnaden. Der Glaube ist wie eine Wasserleitung, die von der Quelle zu einem Garten führt: Wenn diese groß und sauber ist, kann viel Wasser durch sie fließen und der Garten gedeiht; wenn sie aber klein und verschmutzt ist, kommt kein Wasser durch und der Garten verödet. Die entscheidende Frage ist also, wie groß unser Glaube ist: Glauben wir, dass Gott uns heilen und vollenden kann? Glauben wir, dass Gott eine kaputte Ehe retten kann und einen Menschen vom Alkohol wegbringt? Glauben wir, dass Gott einen jungen Menschen aus der Droge herausholen kann? Trauen wir es Gott zu, dass er die moralischen und politischen Missstände überwinden kann? Glauben wir, dass Gott größer ist als jede noch so schwierige Situation? Glauben wir, dass für Gott nichts unmöglich ist? Ein solcher Glaube scheint uns zunächst unerreichbar, ja utopisch zu sein. Aber wir sind heute im privaten und im öffentlichen Leben oft in einer so verrückten und aussichtslosen Lage, dass wir fast gezwungen werden, wieder mit ganzer Kraft zu glauben! Wir erleben heute weltweit, dass die menschliche Weisheit oft am Ende ist und dass wir dringend die Hilfe Gottes brauchen. Wir können heute nur als Gläubige überleben! Wo aber dieser echte Glaube aufbricht, da lässt Gott die unglaublichsten Dinge geschehen: Da bekehren sich Menschen, die total versumpft waren; da versöhnen sich Feinde, die sich jahrzehntelang gehasst und bekämpft haben; da beginnt ein neues Leben in Freiheit und Freude, wo vorher nur Leidenschaft und Sinnlosigkeit geherrscht haben. Durch den Glauben kann Gott die Welt verändern! Deshalb braucht es heute mehr denn je echte Gläubige, durch die Gott wirken kann.


Anemone

  • Gast
Re:Was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt
« Antwort #14 am: 30. Mai 2011, 09:02:20 »
II  DIE EXISTENZ GOTTES
 

Viele von uns spüren, dass der Glaube an Gott in unserer Zeit feste Fundamente braucht. Es gibt heute sehr viele Menschen, die an der Existenz und am Wirken Gottes zweifeln. Der Glaube an Gott ist heute nicht mehr selbstverständlich. Aus diesem Grund ist es bestimmt gut, wenn wir uns einmal fragen, warum wir an Gott glauben.  
Beginnen wir mit der elementaren Frage, ob es Gott überhaupt gibt. Welche Gründe lassen sich für die Existenz Gottes anführen? Wir stellen zunächst ganz nüchtern fest, dass wir Gott nicht mit unseren Sinnen erfassen können; wir können die Existenz Gottes aber auch nicht durch wissenschaftliche Experimente nachweisen. Wie können wir also behaupten, dass es Gott wirklich gibt? 

Um an die Existenz Gottes glauben zu können, müssen wir zunächst nach Wegen suchen, die uns zu Gott führen. Es gibt mehrere, recht unterschiedliche Wege, die uns zur Erkenntnis Gottes gelangen lassen. Die wichtigsten davon wollen wir kurz kennen lernen.

 
1) DER WEG ÜBER DIE NATUR

Viele Menschen haben Gott über die Natur gefunden. Sie haben sich darüber Gedanken gemacht, wie die Natur beschaffen sei. Dabei entdeckten sie eine Fülle von erstaunlichen Dingen: Sie erfuhren vom wunderbaren Aufbau der Atome, von den großartigen Leistungen der Zelle, von den unzähligen Informationen der Gene; sie staunten über die genialen Gesetzmäßigkeiten in der Pflanzen- und Tierwelt; sie entdeckten auch das Wunder des menschlichen Körpers und des menschlichen Geistes; sie betrachteten begeistert den nächtlichen Sternenhimmel! Dabei wurde ihnen immer mehr bewusst, dass diese Fülle von Intelligenz, Genialität und Schönheit, die sich in der Natur offenbart, unmöglich das Ergebnis von glücklichen Zufällen oder von einigen wenigen Entwicklungsfaktoren in der Natur sein konnte. Die Gesetzmäßigkeiten und der gesamte Aufbau der Natur erfordern einen überragenden Geist, der diese Natur entworfen und geplant hat. Dieser überragende Geist aber ist Gott!

So kann also die Natur gerade für den modernen Menschen zu einem Weg zu Gott werden: Die vielen großartigen Erkenntnisse und Entdeckungen der modernen Naturwissenschaft sollten dazu beitragen, dass wir auch den Urheber dieser grandiosen Werke leichter erkennen.


2) DER WEG ÜBER DAS GEWISSEN

Viele Menschen haben Gott auch über das Gewissen gefunden. Sie haben in ihrem Inneren das Wirken einer absoluten moralischen Autorität erfahren Diese moralische Autorität hat sie vor dem Bösen gewarnt und zum Guten angespornt; sie hat sie nach ihren bösen Taten getadelt und nach ihren guten Taten gelobt. Die lebendige Autorität in ihrem Inneren hat sie aber auch bestärkt und getröstet, ermutigt und aufgerichtet. Und je mehr sie dieser Autorität folgten und gehorchten, desto mehr spürten sie, wie sie von dieser wunderbar geführt wurden. Sie erlebten, wie sie die Autorität in ihrem Inneren zum Guten, zum Licht und zum Heil geleitete. Diesen Menschen wurde bewusst, dass hinter dieser Autorität in ihrem Gewissen eine lebendige geistige Instanz stand; sie spürten, dass sie von einem personalen Wesen geführt wurden, das an ihnen interessiert war und sie liebte. Sie erkannten, dass das Gewissen unmög1ich nur mit Hilfe von Instinkt, Genetik, Erziehung, Umwelt, Über-Ich erklärt werden konnte: Alle diese Faktoren spielten gewiss eine bestimmte Rolle, aber sie konnten niemals die lebendige, persönliche "Stimme" in ihrem Gewissen erklären. Sie erlebten, dass diese personale Autorität ihrem eigenen Ich gegenüberstand und dass sie hier einem unendlichen "Du" begegneten. Diese Autorität konnte also unmöglich von ihnen selbst stammen und ließ sich auch nicht von ihren verschiedenen Erfahrungen und Prägungen herleiten. So erfuhren und erkannten diese Menschen, dass sie in ihrem Gewissen dem lebendigen Gott begegneten, der sich ihnen zuwandte und sie anrief. Sie erlebten in ihrem Inneren, wie dieser Gott sie voll Liebe führte, aber sie auch vol Gerechtigkeit tadelte und ermahnte.

3) DER WEG ÜBER DIE PHILOSOPHIE

Nicht wenige Menschen haben Gott auch über die Philosophie gefunden. Sie haben sich Gedanken gemacht über den Anfang der Welt. Sie haben sich die Frage gestellt, woher das Weltall kommt, das vor etwa 20 Milliarden Jahren entstanden ist. Kam das Weltall aus dem Nichts? Aber das war wohl nicht möglich, da aus dem Nichts nichts hervorgehen kann Die Entstehung des Weltalls erforderte offensichtlich einen absoluten Urgrund, der es hervorgebracht hat. Dieser absolute Urgrund musste unabhängig von jeder weiteren Ursache aus sich heraus existieren können Dieser Urgrund musste aber auch vom ganzen Weltall verschieden sein, da er sonst selbst wieder einen Anfang gehabt hätte. Dieser Urgrund musste also das ganze Weltall übersteigen und konnte daher nicht materieller Art sein. Ein solcher absoluter Urgrund, der die Welt überstieg und nicht materieller Art war, konnte nur ein absolutes, geistiges Wesen sein. Ein solches Wesen aber ist Gott.

Diese Menschen beschäftigten sich dann auch mit der Frage, wie die Ordnung und die Zweckmäßigkeit aller Vorgänge in der Natur zu erklären seien. Woher kommt dieser wunderbare Stufenbau in der Natur, der von den Atomen bis zum Menschen reicht? Woher kommen die zweckmäßigen Systeme, die dem ganzen Natur-Haushalt zugrunde liegen? Wie kommt es zu den Lebensgemeinschaften von ganz verschiedenen Pflanzen und Tieren? Wie entstanden die riesigen Sonnen-Systeme und die gewaltigen Spiralnebel im Weltall? Woher kommen die Gesetze, die das Weltall und die Erde zu einer geordneten Einheit werden lassen? Alle diese Gesetze, Ordnungen und Systeme können nicht einfach zufällig im Weltall und in der Natur vorhanden sein. Ihnen liegt ein durchlaufender Gesamt-Plan zugrunde, der schon vor der Entstehung des Weltalls entworfen worden sein muss. Eine solche Planung erfordert aber wiederum ein geistiges Wesen, das planen kann: Gott.


4) DER WEG ÜBER DIE HEILIGE SCHRIFT

Viele Menschen sind auch durch die Heilige Schrift zu Gott gelangt. Sie vertieften sich in das Alte und Neue Testament und erfuhren, wie sich Gott dem Menschen genähert und geoffenbart hat. Sie lasen, wie Gott Abraham berufen und zum Stammesvater eines auserwählten Volkes gemacht hat. Sie vernahmen, wie Gott das israelitische Volk aus der ägyptischen Knechtschaft herausgeführt und im Laufe seiner späteren Geschichte immer wieder gerettet hat. Sie spürten, dass die Geschichte des israelitischen Volkes ohne das ständige Eingreifen einer höheren Macht unmöglich zu begreifen war. Sie erkannten aber auch, dass die Zehn Gebote, die Gott dem Volk Israel auf dem Berg Sinai gegeben hat, bis heute nichts von ihrer Gültigkeit verlören haben. Sie staunten aber auch über das vergeistigte Gottesbild des israelitischen Volkes: Während die Hochkulturen der damaligen Zeit noch an viele Götter glaubten und Tiere und Gestirne anbeteten, glaubte dieses kleine Volk als einziges an einen Gott und verehrte ihn als ein geistiges und personales Wesen. Sie spürten, dass die Weisheit und das Gottesbild des Alten Testaments nur durch eine Offenbarung Gottes zu erklären war. Diese Menschen waren dann aber vor allem von den Lehren Jesu im Neuen Testament ergriffen. Welch ein wunderbares Gottesbild eröffnete sich ihnen in den Gleichnissen Jesu! Wie einmalig war doch das Gleichnis vom verlorenen Sohn, wie ergreifend war auch das Gleichnis vom verlorenen Schaf! Jesus zeigte ihnen, dass Gott ein liebender Vater ist, der sich um jeden einzelnen Menschen kümmert. Und da begannen sie, sich an den Gott Jesu Christi zu wenden und erlebten, wie der Geist und die Kraft dieses Gottes in ihnen zu wirken begannen. Sie lobten und priesen Gott und dankten ihm, dass er sich ihnen geoffenbart hatte.

5) DER WEG ÜBER DIE PERSÖNLICHE ERFAHRUNG

Die meisten Menschen haben Gott durch eine persönliche Erfahrung entdeckt. Sie haben in besonderen Augenblicken ihres Lebens erfahren, dass es Gott gibt und dass dieser Gott lebt und wirkt! Manche haben ihn in einer auswegslosen Situation um Hilfe angerufen und sind wunderbar erhört worden. Andere haben im Zustand einer schweren Schuld die anklagende Stimme ihres Gewissens so massiv erfahren, dass sie wussten, dass es den gerechten und strafenden Gott gibt. Wieder andere sind durch eine schwere Krankheit in einen seelischen Abgrund gefallen, in dem sie plötzlich die tröstliche Nähe Gottes erfahren haben. Schließlich durften viele Menschen auch heiligmäßigen Personen begegnen, die ein solches Licht und eine solche Liebe ausstrahlten, dass diese Menschen das Wirken Gottes in diesen Personen erlebten. Alle diese Erfahrungen haben den persönlichen Glauben von vielen Menschen gefestigt und vertieft.
« Letzte Änderung: 30. Mai 2011, 09:24:49 von Anemone »

Anemone

  • Gast
Re:Was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt
« Antwort #15 am: 31. Mai 2011, 20:44:33 »
III  DAS WESEN GOTTES


Wir haben bisher versucht, verschiedene Hinweise für die Existenz Gottes zu finden. Nun wollen wir uns noch etwas eingehender mit dem Wesen Gottes befassen. Wir haben zwei Möglichkeiten, das Wesen Gottes tiefer zu erfassen. Die eine Möglichkeit ist die sogenannte "natürliche Gotteserkenntnis", die sich der menschlichen Vernunft und Erfahrung bedient. Die zweite Möglichkeit ist die sogenannte "übernatürliche Gotteserkenntnis", die auf die Offenbarung (= Selbstmitteilung) Gottes zurückgeht.

0) DIE NATÜRLICHE GOTTESERKENNTNIS

Die natürliche Gotteserkenntnis versucht das Wesen Gottes mit Hilfe von philosophischen Überlegungen und psychologischen Erfahrungen zu erfassen. Sie geht dabei von konkreten Beobachtungen aus und gelangt schrittweise zur Erkenntnis von ganz bestimmten Zügen und Eigenschaften, die das Wesen Gottes charakterisieren.

1) GOTT ALS ABSOLUTES WESEN

Die Erforschung der Natur und des Kosmos führt zur Erkenntnis, dass die Existenz der vergänglichen Dinge eine erste unvergängliche Ursache voraussetzt, die wir Gott nennen. Wenn nun Gott die erste Ursache aller vergänglichen Dinge ist, dann setzt das voraus, dass er selbst ein absolutes Wesen ist, das unabhängig von einer weiteren Ursache aus sich selbst existiert (absolut: vom lat. absolutus = losgelöst, unabhängig). Gott kann aber nur dann ein absolutes Wesen sein, wenn er selbst das unvergängliche, vollkommene und absolute Sein ist.

2) GOTT ALS TRANSZENDENTES WESEN

Wenn Gott ein absolutes Wesen ist, kann er nicht mit der vergänglichen Natur und dem begrenzten Kosmos identisch sein. Natur und Kosmos haben einen Anfang und sind daher relative Größen. Gott muss daher die Natur und den Kosmos übersteigen, d. h. ein transzendentes Wesen sein (transzendent: vom lat. transcendere = übersteigen). Gott ist daher jenseits von Raum und Zeit, d. h. er ist unendlich und ewig.

3) GOTT ALS GEISTIGES WESEN

Wenn Gott die Natur übersteigt, kann er nicht ein materielles Wesen sein. Gott muss daher ein immaterielles, d. h. ein geistiges Wesen sein. Für dieses geistige Wesen Gottes spricht auch die Tatsache, dass Gott als Urheber der Welt über eine überragende Vernunft und damit über Geist verfügen muss.

4) GOTT ALS PERSONALES WESEN

Die inneren Erfahrungen im Gewissen führen zur Erkenntnis, dass Gott sich dem Menschen auf personale Weise zuwendet und ihn anspricht. Der Mensch vernimmt in seinem Gewissen die "Stimme" Gottes. Er erfährt seinen Anruf und seine Führung, seine Mahnung und seinen Tadel, seine Ermutigung und seinen Trost. Gott zeigt sich im Gewissen als ein geistiges Wesen mit einem personalen Willen, aber auch als ein Wesen voll personaler Liebe, Güte und Gerechtigkeit. Alle diese Züge setzen aber voraus, dass Gott ein personales Subjekt ist, das verschiedenste geistige Akte setzen kann.

Die natürliche Gotteserkenntnis kann aufgrund von verschiedenen Schlussfolgerungen und Erfahrungen gewisse Wesenszüge Gottes ergründen. Da jedoch jede natürliche Erkenntnis des Menschen beschränkt ist, kann sie niemals das ganze Wesen Gottes erfassen und begreifen.



 

La Salette 1846



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