Autor Thema: Veronica Antal, eine rumän. Märtyrerin der Reinheit  (Gelesen 8654 mal)

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Hemma

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Veronica Antal, eine Märtyrerin der Reinheit

* 7. Dezember 1935 in Nisiporeti, Rumänien, + am 24. August 1959 bei Hlucesi, Rumänien





Veronica war das älteste von fünf Kindern. Geboren wurde sie in Nisiporeti (Gemeinde Boteti, Landkreis Neam);
Die Eltern, Georg und Eva Antal, waren arbeitsame Feldarbeiter.

Getauft wurde sie am Tag nach ihrer Geburt, am Fest der Unbefleckten Empfängnis, 8. Dezember 1935, in der Pfarrkirche von Hlucesi. Sie erhielt den Vornamen Veronica in Erinnerung an eine Schwester des Vaters, die früh gestorben war.

Da ihre Eltern den ganzen Tag bei der Feldarbeit tätig waren, wurde Veronica von ihrer Großmutter, Serafina betreut, einer tiefgläubigen Frau, die ihre kleine Enkelin zu einer tiefen Liebe zu Christus und zur Kirche hinführte. Mit drei, vier Jahren begann sie zu beten und mit der Großmutter und den Eltern die Sonntagsmesse zu besuchen.

Die Mutter beschrieb sie als fröhliches und zielstrebiges Kind und berichtete, dass es als Vorschulkind schon nähen und spinnen lernte.

Veronica besuchte von Herbst 1943 an die Volksschule in Nisiporeti.
Eine Mitschülerin beschrieb sie: Veronica hatte schöne Haare von kastanienbrauner Farbe, und ein paar Sommersprossen. In der Schule war sie eifrig; in der Fastenzeit spielten wir Mädchen miteinander. Sie war fröhlich und zu allen freundlich. Donnerstags kam ein Priester von Hlucesi und unterrichtete uns. Wenn ein feierlicher Anlass in der Schule war, trug Veronica oft ein Gedicht vor, weil sie eine schöne Stimme hatte.“

Im Sommer 1943 empfing Veronica nach entsprechender Vorbereitung mit großer Andacht die erste heilige Kommunion, und ein Jahr später die heilige Firmung. Nach dem Bericht der Mutter ging sie während der Schulzeit und auch danach regelmäßig zur heiligen Beichte, wenn der Pfarrer zu uns kam, manchmal auch in Hlucesi. Seit sie lesen konnte, vertiefte sie sich gern in religiöse Zeitschriften und Bücher.

Nachdem Veronica die vier Klassen der Grundschule absolviert hatte, wurde sie mehr in die Haushaltstätigkeit einbezogen und half später ihren Eltern bei der Feldarbeit.

Im Alter von 16 Jahren schloss sie sich dem Kirchenchor in Nisiporeti, einer Filialkirche von Hlucesi, an und trat in die Marianische Vereinigung ein, die der hl. Maximilian Kolbe mit anderen Franziskanern gegründet hatte, darunter einem aus dem Geburtsort stammenden Frater Josif Petru Mari.

Sie dachte ernsthaft über ihre Zukunft nach, entzog sich weltlichen Ablenkungen, denn sie fühlte einen starken Ruf zum Ordensleben. Ihr Wunsch, in das Kloster der Franziskanerinnen in Hlucesi einzutreten, war unerfüllbar, weil das kommunistische Regime Rumäniens alle Klöster unterdrückte.
So trat sie auf den Rat ihres Seelenführers hin dem Dritten Franziskanischen Orden bei, legte privat das Gelübde der Keuschheit ab und versuchte im Verborgenen zu Hause ein Gott geweihtes Leben zu führen.
Sie baute sich auch eine kleine Zelle neben dem Elternhaus, wohin sie sich zurückziehen konnte.

Täglich besuchte sie die Messe, versäumte nie den Empfang der hl. Kommunion und pflegte eifrig die eucharistische Anbetung, die donnerstags in der Kirche ihres Heimatdorfes stattfand.
Dabei war bis zur Pfarrkirche in Hlucesi ein Weg von 8 Kilometern zurückzulegen; sie stand um 4 Uhr morgens auf und ging mit einer Gruppe Gleichgesinnter, die sie um sich gesammelt hatte, zum Pfarrort.

Veronica liebte die allerseligste Jungfrau Maria sehr und legte den Rosenkranz nicht aus der Hand, außer bei der Arbeit. Sie sang auch im Kirchenchor.

Veronica verrichtete in ihrem kurzen Leben keine außergewöhnlichen Taten. Doch sie folgte in besonderer Weise der christlichen Berufung. Mit einer edlen Seele ausgestattet, liebte sie insbesondere Kinder und leidende Menschen.
Die Kinder lehrte sie Gebete und hielt ihnen kleine Katechesen, um sie auf die Erstkommunion vorzubereiten. Sie betete besonders für die Priester, die um des Glaubens willen im Gefängnis waren.
Nach den Worten der Mutter hatte sie Blumen sehr gerne, vor allem Tulpen, Narzissen und Pfingstrosen, und schmückte auch gern Altar und Marienbild in der Kirche.

Gerne besuchte sie Kranke. Eine Freundin berichtete: „Ich hatte Gelegenheit mitzuerleben, wie sie einen Kranken aufforderte, den Willen Gottes anzunehmen; wenn er sein Leiden mit Geduld ertrage, habe er große Verdienste bei Gott.“
Veronica war herzensgut, hilfsbereit, fleißig, bescheiden, schamhaft und freundlich.
So ist es nicht verwunderlich, wenn sie einmal auf einem Zettel aufschrieb: "Ich bin in Jesus und Jesus ist in mir."
Es ist eines der wenigen Worte, die von ihr schriftlich überliefert sind, und sie drücken ihre vollkommene Hingabe an Christus aus.

Ihre Hingabe an Jesus besiegelte Veronica mit ihrem Blut.
Am 24. August 1959 wurde in der Pfarrkirche vielen jungen Menschen die Firmung gespendet. Veronica half nach der Feier aufräumen und aß bei Bekannten in Hlucesi. Am Abend machten sich Freunde auf den Heimweg. Veronica blieb noch zurück, wollte sie aber einholen. Auf halbem Weg wurde sie dann von einem jungen Mann namens Pavol Mocanu angegriffen. Als sie seinem unsittlichen Wunsch Widerstand entgegensetzte, zerrte er sie in ein Maisfeld und fügte ihr voll Wut 42 Messerstiche zu und tötete sie so.
Nach langer Suche wurde der Leichnam zwei Tage später inmitten dieses Feldes gefunden.
Sie lag mit dem Gesicht nach unten, blutig verwundet, tot inmitten eines Feldes. In ihrer Rechten hielt sie den Rosenkranz, den sie regelmäßig auf dem langen Weg gebetet hatte. Zwei Ärzte führten eine Autopsie durch, und einer der Mediziner sah sich zu dem Ausruf veranlasst: „Selig die Mutter, die dich gebar! Eine Jungfrau warst du und bist gestorben als Jungfrau.“
So bestätigte er, dass die Absicht der Vergewaltigung nicht ausgeführt worden war.
(Nach einem Artikel blieb der Mörder offenbar zunächst in Freiheit, angeblich von der Geheimpolizei geschützt, und wurde erst 1973 verurteilt.)

Das 23jährige Mädchen wurde sogleich von den Einwohnern von Nisiporeti und Hlucesi als Märtyrerin der Reinheit betrachtet.
Ihre Schwester Rosina berichtete, Veronica habe ihr, als sie mit ihr aus der Kirche von Iugani gekommen war, erzählt, dass sie gerade über die hl. Maria Goretti gelesen habe und dass sie diese sehr liebe. Doch niemand habe damals geahnt, dass Gott gerade Veronica erwählt habe, ihr Blut zu vergießen, weil sie aus Liebe zu Gott die Sünde zurückwies.
Und Maria, eine Freundin Veronicas aus dem Nachbarort Barticeti sagte: „In der Predigt lobte der Pfarrer Veronica, sie habe ihre Ehre mit ihrem Leben verteidigt und sei ein Vorbild für die Jugend.“

Menschen aus den Orten der Umgebung gedachten über mehr als 45 Jahre hin jedes Jahr am 24. August ihres Todes, pilgerten zum Ort des Mordes und feierten dort die hl. Messe.

Obwohl die Erinnerung an sie in der katholischen Bevölkerung des Moldaugebietes (rumänische Region Moldau, heute zur Unterscheidung vom Staat Moldawien auch als Westmoldau bezeichnet) lebendig blieb, war es erst in den 1990er Jahren möglich, die notwendigen Schritte zu tun, um den Seligsprechungsprozess einzuleiten.

Von 1980 an hatte sich der Pfarrer von Barticeti (in der Nähe von Nisiporeti) bemüht, das leben dieser Reinheitsmärtyrerin mehr bekannt zu machen und Zeugnisse über sie zu sammeln. Auch zahlreiche erlangte Gnaden und wunderbare Heilungen schrieben die Gläubigen ihrer Fürsprache zu.
Der Orden der Franziskanerminoriten führt den Prozess, der mit Zustimmung der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen am 25. November 2003 durch den Bischof von Iai, Petru Gherghel, eröffnet und 2006 nach Rom übergeben wurde.
Der Bischof betonte, das Lebensopfer der Dienerin Gottes Veronica Antal dürfe nicht verborgen bleiben in der gegenwärtigen Gesellschaft der Region Moldau, die alle Werte relativiere, um jungen Menschen die Gnade der Reinheit aufzuzeigen.


Ein Gebet mit Imprimatur des Bischofs von Iai, übersetzt aus dem englischen Text des Vizepostulators:

Gott, allmächtiger Vater, wir preisen Dich und danken Dir für Deine Dienerin Veronica Antal. Mit Stärke verteidigte sie ihre Jungfräulichkeit sogar um den Preis ihres Blutes und wurde so ein Vorbild für uns, wie wir als authentische Christen leben sollen. Mit großer Freude opferte sie ihr Leben, das sie durch ihr Gelübde der Jungfräulichkeit in den Dienst Jesu geweiht hatte, und strebte durch ihr beständiges Gebet danach, ihre Lampe am Brennen zu erhalten, um dem göttlichen Bräutigam entgegenzugehen.
Ewiger Vater, wir bitten Dich, Deine Dienerin Veronica mit der Krone der Heiligkeit zu schmücken, damit sie ein wahres Vorbild dafür werde, was es heißt, ein überzeugter Christ zu sein, und damit sie junge Männer und Frauen auf ihrem Weg zur Vollkommenheit und zum wahren Glück bestärke. Durch Christus unseren Herrn. Amen.


aus FMG-Information Nr. 102
"Das Portrait"

www.santibeati.it/dettaglio/92437
www.ofmconv.ro/activitati/canonizari/veronica-antal/




« Letzte Änderung: 25. Mai 2011, 09:47:08 von Hemma »

Anna-Maria

  • Gast
Re:Veronica Antal, eine rumän. Märtyrerin der Reinheit
« Antwort #1 am: 03. Juni 2011, 21:45:34 »
Liebe Hemma,

ich möchte dir so danken, dass du des Öfteren so wunderbare Persönlichkeiten hier vorstellst. Weißt, ich kenne so viele ja noch nicht und diese Posts sind eine wunderbare Auferbauung in unserem schönen katholischen Glauben, den wir haben dürfen.

Für mich wäre sie auch eine reine Frau, wenn dieser Kerl sie trotz ihres Widerstandes überwunden hätte (aufgrund körperlicher Überlegenheitwäre es leider möglich - bestimmt hat Maria sie geschützt!).  Veronicas Herz gehörte allein Jesus, was immer mit ihrem Körper geschäh oder hätte geschehen können.

Für uns in der modernen Welt, wo die Glaubenswahrheiten und Gebote vor allem auch der Keuschheit immer weniger ernst genommen werden ein guter Impuls, den du, liebe Hemma mit der Vorstellung dieser Märtyrerin gegeben hast. :-) 

Viele dankbare Grüße
Anna-Maria
« Letzte Änderung: 03. Juni 2011, 22:07:25 von Anna-Maria »

 

La Salette 1846



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