Jeden Augenblick zum Gebet machenAlan Ames hat ein Buch mit Kernthemen seiner Vorträge aus den vergangenen Jahren veröffentlicht. Kath.net veröffentlicht jeden Mittwoch im September einen Auszug.
Linz
www.kath.netDie folgende Passage stammt aus dem neuesten Buch von Alan Ames: „Leben aus dem Heiligen Geist“. Darin finden sich die Kernthemen seiner Vorträge aus den vergangenen Jahren. Das Buch enthält darüber hinaus einige Interviews mit Alan Ames sowie eine Stellungnahme seines Seelenführers. Der Dienst von Alan Ames auf dem Gebiet der Neuevangelisation erfolgt unter der Aufsicht seines Erzbischofs, B. J. Hickey von Perth, Westaustralien, der auch der Veröffentlichung dieses Buches zugestimmt hat. In diesem autobiographisch geprägten Buch wird deutlich, dass die Gotteserfahrungen, die Alan Ames machen durfte, ihn und seine Familie verwandelt haben. Er lernte, Gott und der Kirche gehorsam zu sein, erneuerte die Liebe in seiner Ehe und begann, den Glauben und das Gebet auf mystische Weise zu erleben.
Jeden Augenblick zum Gebet machen
Unsere heilige Mutter Maria sagte mir, ich solle versuchen, jeden Tag zu einem Gebet zu machen, denn ich erlebte so viel Freude im Gebet und wollte diese Freude in jedem Augenblick spüren. Sie sagte, dies sei möglich, wenn ich aus jeder Sekunde des Tages ein Gebet der Liebe zu Gott mache.
Außerdem ermutigte sie mich, in jeder Sekunde wie Jesus zu leben: „Wenn du ein erfülltes und glückliches Leben suchst, wenn du das Böse hinter dir lassen und dich dem Guten zuwenden möchtest, dann ahme meinen Sohn Jesus nach! Er kam in die Welt, um den Menschen zu zeigen, wie sie leben sollen. Er zeigte der Menschheit deutlich, wie man in den Himmel gelangen kann.“
Sie erklärte mir: „Du musst versuchen, jede Sekunde jedes Tages so wie Jesus zu leben. Verwandle jeden deiner Gedanken, jedes Wort in ein Gebet der Liebe zum Vater, so wie Jesus es tat.“ Ich dachte: „Das ist wirklich schwierig! Ich glaube nicht, dass ich das schaffe.“ Die Mutter Gottes sagte: „Alleine schaffst du das nicht, aber wenn du den Heiligen Geist um Seine Hilfe bittest, wird Er dir dabei helfen.
Dein erstes Gebet am Tag sei eines zum Heiligen Geist, mit der Bitte, dein Augenmerk bei all deinem Tun auf den Himmel gerichtet zu halten und aus jedem deiner Schritte einen Schritt der Nachfolge Jesu werden zu lassen.“ Ich fing an, das zu tun, und es wurde viel leichter, obwohl es immer noch schwierig ist, denn der Weg der Nachfolge Christi ist nicht einfach. Nur durch die Gnade Gottes halte ich durch.Als ich versuchte, stets in Liebe zu leben, schien sich erst nichts zu bewegen. Es fiel mir wirklich schwer. Das lag daran, dass ich vergessen hatte, den Heiligen Geist um Seine Hilfe zu bitten. Da sagte unsere heilige Mutter: „Du versuchst, es aus dir selbst heraus zu schaffen. Gott hat nie verlangt, dass du etwas alleine tust. Von Anfang an hat Er den Menschen in eine Partnerschaft der Liebe mit Ihm berufen, in der Er dir bei all deinem Tun helfen will. Er ist für dich da. Denke also daran, den Heiligen Geist um Hilfe zu bitten.“ Das tat ich, und dann änderte sich alles. Jetzt scheint es mir, dass ich jeden Augenblick des Tages Gott schenken kann. Jeder meiner Gedanken, jedes Wort, jede Handlung, jeder Atemzug und jeder Herzschlag wird so zu einem Gebet der Liebe zu Gott. Und das alles, weil ich Gott gebeten habe, mir zu helfen.
In jedem Tag kann ich die Liebe Gottes für uns erkennen. In der Schöpfung, in der Luft, die uns umgibt, spüre ich die Berührung der Liebe Gottes. Wenn der Lufthauch mich streift, spüre ich den Kuss Gottes auf meiner Wange. Sehe ich andere lächeln, erkenne ich, wie Jesus mich anlächelt. In den Tieren erkenne ich das Wunder der Liebe Gottes. Jetzt sehe und erlebe ich jeden Tag rund um mich herum Gottes Liebe, und das ist wundervoll!
Manchmal atme ich ein und danke Gott für das Geschenk, das Er mir mit jedem Atemzug gibt. Beim Ausatmen bitte ich Gott, durch jeden Atemzug Seine göttliche Gnade in die Welt auszugießen und sie zu berühren. Ich danke Gott dafür, dass ich dieselbe Luft atme, die Jesus, Gott, geatmet hat. Sooft ich meinen Herzschlag spüre, spüre ich die Berührung Gottes in mir und erkenne, dass jeder Herzschlag ein Geschenk Gottes, ein Geschenk Seiner Liebe ist, das ich Ihm durch Seine Gnade in Liebe zurückschenken kann.
Jeden Tag sehe ich Jesus in den Menschen. Wenn ich die Sonne, den Himmel und die Tiere sehe, erkenne ich Gottes Gnade in ihnen und kann nicht aufhören, Gott für diese wundervollen Gaben zu danken. Den ganzen Tag über – ganz gleich, was geschieht oder wie sehr ich abgelenkt werde – spüre ich im Innern diese brennende Liebe zu Gott und wie mein Herz aus Liebe nach Ihm ruft.
Als ich begann, so zu beten, wurde jeder Tag zu einem Gebet, obwohl ich manchmal noch zu kämpfen habe. Manchmal vergesse ich, alles auf diese Weise aufzuopfern. Wenn die Kreuze sehr schwer sind, falle ich manchmal, aber der Heilige Geist ist immer da, Er ermutigt mich, hilft mir und sagt: „Gib einfach dein Bestes, mehr erwarte Ich nicht.“ Er hilft jedem, der mit aufrichtigem Herzen darum bittet.
Wenn die Kreuze so schwer sind, meine ich oft, nicht weitermachen zu können. Wenn ich falle und meine, nicht mehr hochzukommen; wenn das Kreuz so sehr drückt und ich sage: „Herr, ich kann nicht mehr“, erfüllt mich der Heilige Geist mit Seiner Gnade und Seiner Kraft. Dann weiß ich, dass mit Ihm alles Gute möglich ist und dass mich nichts davon abhalten kann, Gott in jedem Augenblick zu lieben, denn Gott gibt mir die Kraft dazu, wenn ich Ihn darum bitte. Wunderbarerweise wird Er diese Gnade jedem Menschen schenken, denn Er liebt uns alle gleich und will von uns allen gleich geliebt werden, d.h. ständig und in jedem Augenblick.
Wenn ich morgens die Augen öffne, bete ich zuerst zum Heiligen Geist. Ich bitte Ihn, mir dabei zu helfen, jede Sekunde des Tages Gott aufzuopfern als ein Gebet der Liebe. Er hilft mir so sehr und, ja, manchmal falle ich trotzdem, ich mache immer noch so viele Fehler. Manchmal denke ich, dass ich doch ein Vollidiot bin, weil ich jeden Tag sündige und es einfach nicht schaffe. Ich habe schlechte Gedanken, sage etwas Dummes – und ich bin mir sicher, dass die meisten von euch guten Leuten bereits heilig wären, wenn in eurem Leben dasselbe geschehen wäre wie in meinem.
Doch sooft ich falle, bitte ich den Heiligen Geist, mir zu helfen, und das tut Er. Er nimmt mein Augenmerk weg von mir selbst und der Welt und richtet es wieder auf Gott. Dadurch wird jetzt jedes Straucheln und Fallen zu einem besonderen Gebet der Liebe, durch das ich Gott in Liebe meine Schwächen aufopfern kann.