Autor Thema: Durch die Eucharistie zur Dreifaltigkeit  (Gelesen 15398 mal)

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Re: Durch die Eucharistie zur Dreifaltigkeit
« Antwort #40 am: 25. November 2019, 14:52:20 »
3. Die unsichtbaren göttlichen Sendungen.

Das ist eine Wahrheit, die die Seele zu endlosem Verlangen befähigen und zur unersättlichen Liebe veranlassen kann.
Die Theologie spricht von unsichtbaren göttlichen Sendungen, einem der tiefsten Geheimnisse der Religion. Es sind neue Ausgießungen Gottes: neues Licht, das das Wort unserer Erkenntnis mitteilt und wachsende Liebeseindrücke, womit der Hl. Geist unseren Willen formt. Sie sind ein Widerschein und gleichsam eine Fortsetzung der ewigen Ausgänge des Sohnes und des Hl. Geistes.
Jedesmal, wenn eine Seele durch ihren Eifer und ihre Großmut einen neuen Fortschritt in der Liebe Gottes macht und eine neue Gnade verdient, sendet der Vater in diese Seele das Wort und den Heiligen Geist, die ihr ein neues Anrecht auf die innige, göttliche Vertrautheit geben. Und da die drei göttlichen Personen unzertrennlich sind, kommt der Vater, ohne gesandt zu sein. Sie überfluten die Seele mit einer neuen Lebensausströhmung; eine neue, persönlichere, stärkere, innigere Berührung findet statt als im vorhergehenden Augenblick.
Dieses anbetungswürdige Geheimnis kann sich in jedem Augenblick neu vollziehen. Jedem Wachsen der Liebe entspricht die unsichtbare Einkehr der drei göttlichen Personen. Und wenn die Seele in jeder Minute einen Akt vollbringt, der die Liebe vermehrt, strömt die allerheiligste Dreifaltigkeit von neuem in sie mit neuen Fluten des Lichtes und der Liebe. Wie weit kann die Seele in diesen geheimnisvollen Aufsteigen gelangen? O christliche Seele, wenn du die Gabe Gottes erkenntest!

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Re: Durch die Eucharistie zur Dreifaltigkeit
« Antwort #41 am: 26. November 2019, 08:36:23 »
a. Unsere Gotteskindschaft durch Jesus Christus.

1. Unsere übernatürliche Bestimmung.


"Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus... Schon vor Grundlegung der Welt hat er uns in ihm auserwählt, auf daß wir heilig und untadelhaft vor ihm seien".
Von Ewigkeit her hat sich also Gott mit uns befaßt.
Der Vater hat uns gedacht; wir sind eine Idee Gottes. In bezug auf einen jeden von uns sprach er einen Gedanken, ein Wort aus, das uns erschafft und ausdrückt, das unser zeitliches und ewiges Leben umschließt und sagt, was wir sein, welchen Platz wir einnehmen, welche Vollkommenheit wir verwirklichen, welche Glorie wir erreichen sollen.
Weil der himmlische Vater seinen höchsten Gedanken in uns übertragen wollte, sprach er diesen Gedanken, dieses Wort aus, als er unseren übernatürlichen Beruf bestimmte. Durch die Verwirklichung des göttlichen Gedankens treten wir in die göttliche Ordnung der ewigen Wirklichkeiten ein.
Unsere eigentliche Aufgabe läuft also darauf hinaus, den Willen des himmlischen Vaters zu erfüllen, jenem Worte gemäß zu leben, das er in bezug auf uns gesprochen hat; alles anzunehmen, was dieses Wort umschließt: Freuden oder Leiden; liebevoll sich allen seinen Forderungen unterwerfen, wie sie sich in unserem täglichen Leben offenbaren.
Aber worin besteht denn dieser geheimnisvolle Gedanke? Was sagt dieses Wort?
Der hl. Paulus antwortet: "Die er als solche vorhererkannte, hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu werden".
Es ist der Wille Gottes, daß wir an dem Mysterium Christi teilnehmen. Das Wort, das er in bezug auf uns ausspricht, drückt den Umfang und die Art und Weise aus, wie wir zur Verherrlichung des himmlischen Vaters Jesus wiederstrahlen sollen: "In Liebe hat er uns nach seinem freien Willensentschlusse durch Jesus Christus zu seinen Kindern vorherbestimmt, damit wir die Herrlichkeit seiner Gnade preisen".
Unsere übernatürliche Bestimmung besteht also darin, uns nach Jesus zu bilden, wie Jesus zu leben, in Jesus umgestaltet zu werden.
Das fleischgewordene Wort ist das einzige und umfassende Ideal, das alle von der Liebe Vorherbestimmten verwirklichen und offenbaren sollen: Weltleute, Priester und Ordenspersonen, Jungfräuliche und Verehelichte. Dieses Vorbild müssen alle nachahmen, wenn sie sich vom Reiche der Gnade, von Jesus Christus nicht ausschließen wollen. Der Grad ihrer Vollkommenheit und übernatürlichen Fruchtbarkeit wird genau dem Grade ihrer Jüngerschaft und ihrer getreuen Ähnlichkeit mit Jesus entsprechen. "Denn kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, durch den wir das Heil erlangen sollen".

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Re: Durch die Eucharistie zur Dreifaltigkeit
« Antwort #42 am: 26. November 2019, 15:59:51 »
In welchem Grade muß ich das Bild Christi in mir wiedergeben? - Ich weiß es nicht. Das ist das undurchdringliche Geheimnis der ewigen Vorherbestimmung. Aber gewiß ist, daß ich es wiedergeben muß. Ohne Unterlaß muß ich auf Jesus schauen, ihn nachahmen, in ihm umgestaltet werden. Wie kann ich einen so erhabenen Beruf erfüllen?
Mit der Gnade und der Mitwirkung des Hl. Geistes; "denn er bleibt bei euch und wird in euch walten". Der Hl. Geist macht sich zum Vollzieher der göttlichen Pläne, zum Urheber der Vergöttlichung des Menschen, deren Plan der Vater nach dem Vorbild des fleischgewordenen Wortes entworfen hat. "Digitus paternae dexterae, du Finger an des Vaters Hand", singt die Kirche. Wie der Maler oder der Bildhauer sich der Hand bedient, um seine Idee zum Ausdruck zu bringen, so bedient sich der himmlische Vater des Hl. Geistes, um seinen Gedanken in uns zu übertragen, sein Wort in uns zu schreiben, sein Bild in uns auszugestalten.
Das erste Werk dieses Schöpfergeistes und Heiligmachers in uns besteht darin, uns zur Ähnlichkeit mit dem Sohne Gottes umzubilden und uns ein Leben führen zu lassen, das unserer göttlichen Kindschaft entspricht. "Alle, die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes. Ihr habt ja nicht den Geist der Knechtschaft empfangen, daß ihr euch von neuem fürchten müßtet, sondern den Geist der Kindschaft, der uns rufen läßt: 'Abba, Vater!' Der Geist selbst bezeugt zusammen mit unserem Geiste, daß wir Kinder Gottes sind".
Als Geist der Wahrheit klärt er in unserer Seele den ewigen Gedanken des Vaters. Er macht ihn uns deutlicher, bestimmter, anziehender, indem er uns Jesus offenbart: "Wenn aber der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in alle Wahrheit einführen... Er wird mich verherrlichen", indem er euch immer mehr meine Gnade und meine Gottheit kennen lehren wird.
Als Vollender und Heiligmacher fährt er fort, in unsere Seele den anbetungswürdigen Gedanken des Vaters, der Jesus ist, dauernd und, wenn wir nur wollen, unwiderruflich einzuprägen. Dieses Geheimnis erschaute David, als er sang: "Ein Zeichen ist über uns das Licht deines Angesichtes, o Gott!" Denn das Angesicht des Herrn, sein Abglanz und seine Herrlichkeit ist das Wort.
Als Geist des Lebens und Urheber des übernatürlichen Lebens gestaltet er sodann den Gedanken des Vaters voll aus. Er treibt uns an, die vollständige Ähnlichkeit mit Christus zu verwirklichen, bis wir "zur Vollreife des Mannesalters Christi" gelangt sind, "bis Christus Gestalt" in uns gewinnt.
Als Geist der Liebe begründet er zwischen der Dreifaltigkeit und uns Beziehungen der Liebe, einen fortdauernden Hang zur Vereinigung. Er macht die hhl. Dreifaltigkeit uns zugeneigt, und uns zieht er zu ihr hin. Er ist der unaufhörliche Ruf, die lebendige Anziehung, der unwiderstehliche Hauch, der uns zu Jesus hinzieht. In dem Maße, als sich die Seele dem durch den Hl. Geist zur Ausführung kommenden Gedanken des Vaters überläßt, in demselben Maße wird die Vereinigung enger und vollkommener bis zu jenem Augenblick, wo die Seele derart in Christus und Christus derart in der Seele ist, daß alle beide in der Einheit vollendet sind gemäß des hohenpriesterlichen Gebetes des Herrn.
Alsdann kann der erlöste und geheiligte Mensch voll Vertrauen vor den himmlischen Vater hintreten und zu ihm sagen: "Schau her, o Gott,... und blicke in das Angesicht deines Gesalbten".

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Re: Durch die Eucharistie zur Dreifaltigkeit
« Antwort #43 am: 27. November 2019, 15:41:50 »
2. Die Kommunion und unsere übernatürliche Bestimmung.

Die Kommunion läßt uns in dieses Geheimnis unserer Vorherbestimmung und unserer Heiligung eindringen. Wenn wir kommunizieren, geht dieses ganze Geheimnis in uns über, um daselbst zu bleiben. Der Vater ist in uns, um uns sein Wort mitzuteilen, der Hl. Geist, um es uns einzuprägen. Und wenn unsere Liebesglut dem gütigen Willen Gottes entspricht, ruft jede Kommunion in der Verborgenheit unserer durch den Glauben erleuchtete Seele eine innigere Vereinigung hervor und vermittelt ihr durch den Hl. Geist einen neuen Ähnlichkeitszug mit Jesus.
Die Kommunion schenkt uns in der Tat nicht allein das Fleisch Jesu, sondern auch seinen Geist, der wie ein feines Blut allmählich in uns eindringt, um in unserer Seele das zu bewirken, was das Blut in unserem Körper bewirkt. Es ist Prinzip, Grundlage des Lebens. Wie er den Menschen in Jesus vom ersten Augenblicke seines sterblichen Lebens geleitet und erfüllt hat, so wird der Heilige Geist auch unser Lenker und leitet in uns unsere innere Umwandlung. In Jesus und in der Kommunion ist derselbe Geist des Lebens, dasselbe Tätigkeitsprinzip. Wenn der Kommunizierende seinen Einsprechungen gegenüber gelehrig ist, wird er bald eine vollkommene Verähnlichung erlangen, denn dieselbe Gnade muß dieselbe Tugenden hervorbringen, derselbe Hl. Geist muß dieselben Akte erwecken. Daher sieht man die Heiligen zu einer solchen Ähnlichkeit mit Jesus gelangen, daß sie wirklich nur eins mit ihm sind, ein Herz und eine Seele. Sie sehen alle Dinge wie Jesus, urteilen wie er, haben dieselben Wünsche, denselben Willen, dieselbe Liebe. "Cor Pauli, cor Christi." "Das Herz des Paulus ist das Herz Christi", sagte der heilige Chrysostomus: Hat es der Apostel nicht selbst erklärt: "Also lebe eigentlich nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir". "Christus ist an Stelle meiner Seele", sagte der heilige Makarius.
Die hl. Gertrud die Große, die der Erlöser mit der Enthüllung seines hhl. Herzens begnadigte, als habe er den in seiner ewigen Weisheit festgesetzten Zeitpunkt des Öffnens dieses Herzens nicht abwarten können, "war e i n  Geist mit Christus geworden; zum Zeichen dieser unaufhörlichen mystischen Verbindung vertauschte er in unbeschreiblicher Weise sein göttliches Liebesherz mit ihrem Herzen".
Die hl. Katharina von Genua konnte von sich sagen: "Ich habe weder Seele noch Herz. Herz und Seele Jesu Christi sind mir Herz und Seele."
In der hl. Katharina von Siena vollzog sich dieses Geheimnis der Umwandlung, indem es die einzigartige Zärtlichkeit des Herrn offenbarte. "Eines Tages," so erzählt der selige Raimund, "als sie mit größerer Glut das Gebet des Propheten wiederholte: 'Schaffe in mir ein reines Herz, o Gott, und den rechten Geist erneuere ein meinem Inneren', bat sie den Herrn, sie ihres Herzens und ihres Willens zu berauben. Sie glaubte, zu sehen, daß der Herr, als er wie gewöhnlich zu ihr kam, ihr Herz wegnahm und davonging, so daß sie ohne Herz blieb. Der Eindruck dieser Vision war so stark und der Eindruck ihrer Sinne bestärkte sie so sehr, daß Katharina sagte, sie hätte kein Herz mehr... Kurz darauf erschien ihr der Herr, indem er in seinen hl. Händen ein menschliches Herz trug, hochrot und leuchtend. Der Herr gab ihr das Herz, das er in seinen Händen trug und sagte: 'Meine süße Tochter, so wie ich neulich dein Herz wegnahm, so übergebe ich dir heute mein Herz.'" - Im Leben der Hl. Margareta Maria findet man einen ähnlichen Bericht. "Am Freitag nach der Oktav von Fronleichnam", erzählte sie, "sagte Jesus nach der Kommunion das Wort: 'Meine Tochter, ich bin gekommen, um meine Seele an die Stelle der deinigen zu setzen, mein Herz und meinen Geist an die Stelle des deinigen, daß du nur mehr aus mir und für mich lebest.' Diese Gnade war von solcher Wirkung, daß seitdem nichts mehr imstande war, nur im geringsten den Frieden meiner Seele zu stören und daß ich keine andere Kraft mehr in meinem Herzen empfand, als Gott zu lieben."
Das ist das Ziel der Kommunion: Die Verschmelzung der Herzen und der Seelen. -
Zwar enthalten obige Berichte außerordentliche Begebenheiten einer wunderbaren Ordnung. Aber diese außerordentlichen Dinge beiseitegesetzt: die Kommunion zielt darauf, in uns eine ähnliche Umwandlung hervorzubringen. Sie zielt darauf, unser eigenes Leben zu verlieren und es durch das Leben Christi zu ersetzen, der selbst diese Absicht erklärt hat mit den Worten: "Wie ich...durch den Vater lebe, so wird auch der, welcher mich ißt, durch mich leben".

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Re: Durch die Eucharistie zur Dreifaltigkeit
« Antwort #44 am: 28. November 2019, 14:22:24 »
b. Die Verherrlichung der hhl. Dreifaltigkeit

1. Das oberste Ziel der Schöpfung.

Wir können in der Erkenntnis unserer übernatürlichen Bestimmung noch weiter gehen und fragen: warum hat Gott gewollt, daß wir seine in Christus angenommenen Kinder werden? Gewiß: zu unserem ebenso unermeßlichen als unverdienten Glück; seine Liebe hat sich nicht begnügen können, uns aus dem Nichts zu ziehen; er hat uns glücklich machen und uns bis zum Gipfel des Glückes erheben wollen durch eine unerhörte Gabe: die Teilnahme an seiner Natur und die Gemeinschaft mit seinem Leben.
Indes das Glück der Geschöpfe kann nicht das letzte Ziel der göttlichen Betätigung sein. Dieses Ziel ist die Kundmachung seiner göttlichen Vollkommenheiten, insbesondere seiner Güte, und die vollkommene Verherrlichung der hhl. Dreifaltigkeit.
Indem er mich beseligt, will Gott sich verherrlichen: er will sich verherrlichen in meinem Glück.
Letztlich hat uns Gott für sich selbst, zu seiner Verherrlichung zu Gotteskindschaft erhoben. Diese soll sich in der Liebe und in dem Lobe des Herrn vollenden: "In ihm wurden wir auch mit dem Erbe bedacht, die wir vorausbestimmt waren nach dem Plane dessen, der alles nach dem Ratschlusse seines Willens wirkt. Wir... sollen zum Lobe seiner Herrlichkeit dienen". Denn weil Gott Gott ist, wirkt er in allen Dingen für sich selbst. Die unerläßliche notwendige Ordnung verlangt, daß alle Wesen, selbst bis zu unserem Glück, sich auf den Herrn beziehen und ihm Ehre erweisen. Den Herrn verherrlichen ist die wesentliche und ursprüngliche Aufgabe des Geschöpfes, sobald es ins Dasein tritt. Dieses Ziel beherrscht alles. Es ist die notwendige, zwingende Gerechtigkeit, nach der wir, dem Worte Jesu gemäß, hungern und dürsten sollen.
Das ist auch die erste Aufgabe, zu deren Erfüllung er hienieden erschien, und die Hauptbeschäftigung seiner heiligen Menschheit während seines sterblichen Lebens und in der Eucharistie. Christus ist gekommen, um uns zu retten, aber noch viel mehr, um seinen Vater anzubeten und zu loben; um uns glücklich zu machen, aber besonders die Huldigung darzubringen, die Gott seit Erschaffung der Welt erwartete. Sein inneres Leben ist unaufhörliche Anbetung gewesen. Wenn er gearbeitet, gepredigt, Wunder gewirkt, gelitten hat und gestorben ist, so geschah es, um seinen Vater zu verherrlichen. Ihm Ehre zu erweisen, brannte er vor Verlangen wie in einem inneren Feuer, das ihn verzehrte und seiner nach Gerechtigkeit und Liebe verlangenden Seele keine Ruhe ließ.
"Ich habe erst eine Taufe zu bestehen, und wie drängt es mich, bis sie vollendet ist". Diese Taufe war die Vergießung seines Blutes, das Gott die Ehre durch die Schöpfung ersetzen sollte.
"Sehnlichst habe ich verlangt, vor meinem Leiden dieses Ostermahl mit euch zu essen". Dieses Ostermahl war das Opfer der Hostie, seiner selbst als Opfer der Verherrlichung.
"Mich dürstet", sagte er in der Todesstunde. Dieser Durst war das unaussprechliche Verlangen seines Herzens, dem Vater Liebe zu erweisen. Ein Durst, den selbst das Opfer von Kalvaria nicht stillen konnte, da er die Eucharistie einsetzte, um die Vergießung seines Blutes zu erneuern, für alle Orte und alle Zeiten zu ermöglichen.
Sein Leben und sein Tod hatten nur ein beherrschendes Ziel: zunächst Gott die vollkommenste Huldigung zu erweisen und sodann: in der Welt Seelen zu erwecken, die in Vereinigung mit seiner Absicht, seiner Liebe und seinem Opfer Lob und Ehre erweisen und die "wahren Anbeter im Geiste und in der Wahrheit" sind; denn solche sucht der Vater" - kurz: anbeten und Anbeter heranbilden.

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Re: Durch die Eucharistie zur Dreifaltigkeit
« Antwort #45 am: 29. November 2019, 12:53:25 »
2. Die alleinige Liturgie.

Christus ist gekommen, um unter uns ein Lobopfer dazubringen, Gottesdienst zu feiern.
Diesen Gottesdienst, die Liturgie, feiert er noch immer. Denn als fleischgewordenes Wort ist Jesus Priester, der "Gesandte und Hohepriester, zu dem wir uns bekennen".
Er wird die Liturgie ewig feiern; denn das Priestertum ist eine Grundhaltung, sein Hauptberuf; er "besitzt ein unvergängliches Priestertum" und der Vater hat zu ihm gesagt: "Du bist Priester ewiglich".
Daher sehen wir ihn auch im Himmel und auf Erden dieselbe Liturgie feiern. In einer der erhabensten Visionen der Geheimen Offenbarung zeigt uns Johannes, wie unser Hoherpriester, von der Schar der Auserwählten umgeben, im Mittelpunkt der wiedererkauften Schöpfung sein Priestertum ausübt mitten vor dem Throne, wo der Herr seinen Sitz hat.
Der siebenstrahlige Geist ruht auf ihm und inspiriert sein Priestertum. Er steht da wie ein Opferpriester. Er ist geschlachtet als das allgemeine Opfer. Er spendet Ehre und Lob demjenigen, der da war, der da ist und der da sein wird. Und siehe da: alle Himmelsbewohner vereinigen sich mit dem Lamme, um denjenigen zu preisen, dem sich das Lamm opfert: "Würdig bist du, Herr, unser Gott, Preis, Ehre und Macht zu empfangen; denn du hast das All geschaffen; durch deinen Willen geschaffen, ist es entstanden". "Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der allmächtige Gott". Sie beten an, werfen sich nieder und legen ihre Kronen hin zum Zeichen, daß ihr Sieg und ihr Ruhm vom Herrn kommt, von ihm allein.
Aber die Auserwählten wenden sich zum Lamme, das auch die Lobpreisung empfängt, die ihm gebührt. Während er sein höchstes Priestertum ausübt, werfen sie sich vor ihm nieder, und in mächtigen Klängen erschallt das neue Lied der Erkauften: "Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, Macht, Reichtum, Weisheit, Kraft, Ehre, Preis und Lob zu empfangen".
Das sind die großen Linien der Liturgie, deren Glanz sich ohne Unterlaß in den Himmel enthüllt, enthüllt unter dem Vorsitze Jesu, des ewigen Hohenpriesters, und unter dem Hauche des Hl. Geistes, durch dem sich das Lamm selbst "als makelloses Opfer Gott darbringt".
Nun, es ist genau dieselbe Liturgie, die sich bei uns auf dem Altare vollzieht: dasselbe Priestertum, derselbe Priester, dasselbe Opfer, dieselbe Hinopferung, dasselbe Ziel. Nur die äußere Form ist verschieden: die triumphierende Kirche feiert das Opfer im Schauen, die streitende Kirche im Glauben. Aber es ist nur eine einzige Liturgie. Eine wunderbare Harmonie steigt stündlich aus der gereinigten und geheiligten Schöpfung hinauf zum Throne des Allmächtigen, um ihn zu loben, zu preisen, zu erheben durch das Lamm, das sich hinopfert; Stimmen ohne Zahl aus der unübersehbaren Schar der Erkauften erheben sich von allen Enden der Erde und des Himmels: aber all diese Stimmen bilden nur eine einzige Harmonie, singen das einzige Lobopfer und feiern die einzige Liturgie.
Damit unaufhörlich zu Gott das Lobopfer aufsteige, deshalb hat Jesus sein Opfer auf Kalvaria dargebracht und deshalb setzt er sein Opfer in der Eucharistie fort.
Das ist auch das letzte Ziel der Kommunion. Die Liturgie, die sowohl vor dem Throne Gottes als auf dem Altare sich als vollkommen dieselbe vollzieht, will Jesus in der Seele des Kommunizierenden wiederholen. Er kommt zu uns, um uns in den großen Vollzug des Lobopfers einzureihen, dessen Haupt der Hoherpriester er ist. Eines Tages sagte er zur hl. Margareta Maria: "Ich komme zu dir als oberster Opferpriester."
Der Getaufte ist ein geheiligter Tempel, eine der Stätten des liturgischen Opfers: "Heilig ist der Tempel Gottes, und das seid ihr". In diesem Tempel schlägt der allmächtige, der dreifaltige Gott seinen Wohnsitz auf: "Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen". Und die Kommunion bringt das Opfer, das geschlachtete Lamm, das sich von neuem opfert und mit seinem Opfer das Opfer der Seele vereinigen will, die kommuniziert. "Die christliche Seele", sagt Origines, "ist ein ständiger Altar, wo sich das Opfer Tag und Nacht fortsetzt." "Durch ihn wollen wir Gott beständig Lobopfer darbringen, ich meine die Frucht von Lippen, die seinen Namen preisen".
Die Kommunion setzt die Seele instand, in ihrem Heiligtum das Opfer der triumphierenden und streitenden Kirche zu feiern: dasselbe Opfer bietet sich in ihr demselben Gott in derselben Lobpreisung dar.
Nichts mangelt, nicht einmal das Gebet und die Harmonie der Harfen aus der berühmten Vision des hl. Johannes. Das Gebet der Seele umgibt das Opfer wie mit einem süßen Wohlgeruche, der den Herrn sprechen läßt: "Wer ist es, die dort aus der Wüste heraufkommt, gleich einer Rauchsäule von Spezereien aus Myrrhen und Weihrauch?"
Der Ton der Harfen ist die Harmonie aller Akte der Liebe, aller Wünsche und Empfindungen, die unter dem Hauche des Hl. Geistes im Herzen entstehen. Eine erhabene Harmonie, das wahre Echo des neuen Liedes des Chores der Auserwählten, wenn alle Kräfte der Seele und des Leibes gleich den Saiten einer Harfe durch Reinheit und Buße übereinstimmen.
"Alsdann", sagte der himmlische Vater zur heiligen Katharina von Siena, "singt die Seele ein köstliches Lied, indem sie sich auf einem Instrumente begleitet, worauf die Klugheit die Saiten so wohl angeordnet hat, daß sie eine heilige Harmonie zum Ruhme und zur Ehre meines Namens ergeben. Diese Harmonie wird durch starke Saiten: die Kräfte der Seele, und durch schwache Saiten: die äußeren Sinne des Körpers, hervorgebracht. Alle Heiligen haben durch diese Harmonie Seelen gewonnen. Der erste, der diese Harmonie vernehmen ließ, war mein vielgeliebtes Wort, als es sich mit der Menschheit bekleidete und, sie mit der Gottheit vereinend, am Kreuze seine unbeschreibliche Harmonie offenbarte, die das Menschengeschlecht ergreift." Im Himmel, auf dem Altare und in der Seele wird also derselbe ewige Gottesdienst gefeiert.
In demselben Maße, als dieser sich in uns vollzieht, schreitet unsere Heiligung fort. Wenn die Seele, getragen von einer großen Liebe und in ihrem Erkennen und Lieben mit dem Opfer des Lammes vereint, dahin gelangt, daß sie sich nicht mehr durch das geringste von ihrem Lobopfer abbringen läßt, vielmehr ohne Unterbrechung den inneren Gottesdienst vollzieht, hat sie die Vollkommenheit auf dieser Erde erreicht; sie lebt im Dunkel des Glaubens wie die Seligen in der Anschauung, und ihr inneres Leben, sagt der sel. Albert der Große, ist das "Vorspiel und der Anfang des Lebens im Himmel".


     Gelobt sei Jesus Christus

Persönliche Anmerkung:
Für mich war und ist es wichtig, dass dieses kostbare Büchlein gelesen wird. Es wäre schade, würde es in der Versenkung verschwinden. Wer weiß, vielleicht findet sich jemand, und gibt diesen "kostbaren Schatz" in Druck!

 

La Salette 1846



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