Autor Thema: Thomas von Aquin - Lehre des Heils  (Gelesen 16768 mal)

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Re: Thomas von Aquin - Lehre des Heils
« Antwort #16 am: 11. Dezember 2019, 07:28:20 »
DIE KIRCHE UND DIE GEMEINSCHAFT DER HEILIGEN

Wie im natürlichen Leibe die Betätigung eines Einzelgliedes dem ganzen Leibe zugutekommt, so ist es auch im geistigen Leibe der Kirche. Weil alle Gläubigen einen Leib bilden, wird das Gut des einen auch dem anderen mitgeteilt. "Als einzelne sind wir Glieder untereinander" (Röm 12,5). Deshalb lehren die Apostel auch unter anderem, daß es in der Kirche eine Gemeinschaft der Güter gibt, die man als Gemeinschaft der Heiligen bezeichnet.

Von den Gliedern der Kirche ist Christus das adeligste, weil er das Haupt ist. "Ihn hat er als Haupt über die ganze Kirche gesetzt, die sein Leib ist" (Eph 1,22 f.). Und wie die Kraft des Hauptes allen Gliedern zuteil wird, so wird auch das Gut Christi allen Christen mitgeteilt. Diese Teilnahme wird verwirklicht durch die Sakramente der Kirche, in denen die Kraft des Leidens Christi wirksam ist, und zwar bewirkt sie die Mitteilung der Gnade zur Vergebung der Sünden.
(Erläuterung des Apost. Glaubensbekenntnis: Die Gemeinschaft der Heiligen.)

Die Kirche ist aufgebaut durch die Sakramente, die aus der Seite des am Kreuze hängenden Christus geflossen sind.

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Re: Thomas von Aquin - Lehre des Heils
« Antwort #17 am: 11. Dezember 2019, 07:40:23 »
DIE SAKRAMENTE SIND HEILIGE ZEICHEN

Da das Sakrament eine heiligende Sache bezeichnet, muß es auch die Wirkung bezeichnen, die schon in der heiligenden Ursache als solcher mitverstanden wird. Im eigendlichen Sinne besagt "Sakrament" etwas, was angeordnet ist, um unsere Heiligung zu bezeichnen, bei der man folgende drei Dinge ins Auge fassen kann: Die Ursache unserer Heiligung selbst, nämlich das Leiden Christi; ferner: das Wesen unserer Heiligung, das in der Gnade und den Tugenden besteht; und schließlich das letzte Ziel unserer Heiligung, das ewige Leben. Alle diese Dinge werden durch die Sakramente bezeichnet. Darum ist das Sakrament sowohl ein Erinnerungszeichen des voraufgegangenen Leidens Christi, als auch ein hinweisendes Zeichen der durch Christi Leiden in uns bewirkten Gnade, wie auch ein vorausdeutendes Zeichen, ein Vorzeichen der künftigen Herrlichkeit.

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Re: Thomas von Aquin - Lehre des Heils
« Antwort #18 am: 11. Dezember 2019, 09:24:57 »
DIE HEILSBEDEUTUNG DER SAKRAMENTE

Der Tod Christi ist sozusagen die Allgemeinursache des menschlichen Heiles, wie schon oben gesagt wurde. Weil aber die Allgemeinursache jeder Einzelwirkung zugewandt werden muß, deshalb mußten den Menschen bestimmte Hilfsmittel dargeboten werden, durch die ihnen die Wohltat des Todes Christi auf eine bestimmte Weise verbunden wurde. Diese Hilfsmittel tragen den Namen "Sakramente der Kirche". Es war aber notwendig, daß sie unter gewissen sichtbaren Zeichen gereicht wurden, und zwar aus folgenden Gründen:
Erstens: Wie für die übrigen Weltdinge, so sorgt Gott auch für den Menschen in einer Weise, die seiner Natur entspricht. Die Menschennatur ist nun derart eingerichtet, daß sie durch Sinnfälliges hingeführt wird zur Erfassung des Geistigen und Übersinnlichen. Und darum mußten die geistlichen Hilfsmittel den Menschen unter sinnfälligen Zeichen geschenkt werden.

Zweitens: Die Instrumente müssen zur Erstursache in einem bestimmten Verhältnis stehen. Die erste und allgemeine Ursache des menschlichen Heiles ist nun das menschgewordene WORT, wie im Vorhergehenden klar wurde. Darum war es angemessen, daß die Hilfsmittel, in denen die Kraft der Allgemeinursache zum Menschen hingelangt, jener Ursache derart ähnlich sind, daß in ihnen die göttliche Kraft unter sichtbaren Zeichen unsichtbar wirksam ist.

Drittens: Der Mensch war in Sünde gefallen durch ungeordnete Hinwendung zu sinnfälligen Dingen. Er sollte aber nicht meinen, das Sichtbare sei von Natur aus böse und in diesem Sinne habe er durch seine Hinwendung zum Sichtbaren gesündigt. Deshalb geziemte es sich, daß dem Menschen die Heilsmittel eben durch sichtbare Dinge dargeboten wurden. So sollte folgendes klar werden: Die sichtbaren Weltdinge als solche sind als Gottes Geschöpfe von Natur aus gut. Sie werden aber den Menschen schädlich, wenn sie sich diesen Dingen ungeordnet hingeben; heilsam werden sie jedoch, wenn die Menschen sie in rechter Ordnung benützen.

Daraus wird schon die falsche Meinung einiger Irrlehrer widerlegt, die alles derartige Sinnfällige von den Sakramenten der Kirche entfernen wollen. Es ist nicht zu verwundern, daß dieselben Leute der Ansicht sind, alle sichtbaren Dinge seien von Natur aus böse und von einem bösen Urheber hervorgebracht...

Es liegt auch nichts Unangemessenes darin, daß geistliches Heil durch sichtbare und körperliche Dinge gespendet wird. Denn diese sichtbaren Dinge sind gleichsam Werkzeuge des menschgewordenen Gottes, der gelitten hat. Ein Werkzeug wirkt aber nicht aus der Kraft des Erstwirkenden, von dem es zu seiner Wirksamkeit angewandt wird. Und somit wirken auch dieser Art sichtbare Dinge das geistliche Heil nicht aus ihrer natürlichen Eigenart, sondern kraft der Einsetzung Christi selbst, aus der sie ihre werkzeugliche Kraft erhalten.

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Re: Thomas von Aquin - Lehre des Heils
« Antwort #19 am: 11. Dezember 2019, 11:10:46 »
DAS LEIDEN CHRISTI IST DIE QUELLE ALLER KRAFT DER SAKRAMENTE

Wie gesagt, ist das Sakrament bei der Gnadenverursachung wie ein Werkzeug tätig. Nun gibt es zwei Arten von Werkzeugen: Das getrennte, wie zum Beispiel ein Stab, und das naturverbundene, wie zum Beispiel eine Hand. Das getrennte Werkzeug erhält seine Bewegung durch das naturverbundene, wie zum Beispiel der Stab durch die Hand. Die Erstursache der Gnade ist nun Gott selbst. Zu ihm verhält sich Christi Menschheit wie ein naturverbundenes, das Sakrament jedoch wie ein getrenntes Werkzeug. Und darum ist es notwendig so, daß die heilswirksame Kraft von der Gottheit Christi her durch seine Menschheit in die Sakramente hinabströmt.

Offenbar ist nun die sakramentliche Gnade auf zwei Aufgaben ausgerichtet: sie soll die Schäden der vergangenen Sünden beheben, die zwar als Handlung vorübergingen, aber als Schuld geblieben waren. Ferner soll sie die Seele ausstatten für die Feier des göttlichen Kultes im Sinne der christlichen Religion. Aus dem früher Gesagten ist aber bereits klar, daß Christus uns vorzüglich durch sein Leiden von unseren Sünden befreit hat, nicht nur im Sinne des hinreichenden Verdienstes, sondern auch im Sinne der Genugtuung. Ebenso hat er durch sein Leiden auch den heiligen Dienst der christlichen Religion eröffnet, indem er "sich selbst als Weihegabe und Opfer Gott dargebracht hat" (Eph 5,2). Daher ist klar, daß die Sakramente der Kirche ihre Kraft namentlich aus dem Leiden Christi haben, dessen Kraft durch den Sakramentenempfang mit uns verbunden wird. Davon war es ein Sinnbild, daß aus der Seite des am Kreuze hängenden Christus Wasser und Blut herausflossen. Das erste deutet auf die Taufe, das zweite auf die Eucharistie hin, welche die wichtigsten Sakramente sind.

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Re: Thomas von Aquin - Lehre des Heils
« Antwort #20 am: 11. Dezember 2019, 13:40:20 »
HYMNE DES HEILIGEN THOMAS VON AQUIN

LAUDA SION SALVATOREM

IHM, der uns das Heil bereitet,
Der uns vor als Hirte schreitet,
Sion, sing ein Feierlied!
Sing´, soviel es Dir gegeben,
Magst IHN noch so hoch erheben,
Nimmer IHM genug geschieht.

Heute hochbeglückt verehret,
Was zum Heil uns ward bescheret:
Urlebendig Lebensbrot,
Das zur Abendfeierstunde
In der Jünger Tafelrunde,
Einst - fürwahr - DER MEISTER bot.

Singt und klingt, zum Lob verbündet!
Jubelt, jauchzet auf und kündet
Eure Herzensfreude weit!
Hat DER HERR doch wunderweise
Diesen Tag im Jahreskreise
Durch Sein heiliges Mahl geweiht.

Auf des neuen Königs Tische
Steht in österlicher Frische
Auch das neue Osterlamm:
Leibhaft - nicht nur Bild und Zeichen.
Überlebtes muß nun weichen
Nacht vor neuen Tags Geflamm.

Was DER HERR einst selbst vollbrachte,
Tuen wir, wie ER vermachte:
Feiern Seinen Opfertod.
Hehrer Vollmacht unterwiesen,
Unser Heil uns zu erkiesen,
Weihen wir nun Wein und Brot.

CHRISTUS selbst ist´s, der hier handelt,
In Sein Fleisch das Brot verwandelt
Und zu Seinem Blut den Wein.
Augen täuschen sich und Zungen,
Doch von Treu zum HERRN durchdrungen,
Glauben wir - trotz Augenschein.

In Gestalten gar erlesen,
Die entleert vom eignen Wesen,
Birgt sich - der die Wesen schafft.
ER durchdringt uns beiderweise,
Einverleibt als Trank und Speise,
Ganz mit ungeschiedener Kraft.

Nehmt und esset! CHRISTUS weilet
Ungebrochen - unzerteilet -
Unzerstückelt - unversehrt.
Kommen tausend, kommt nur einer:
Mehr noch minder isset keiner.
CHRIST, DER HERR, bleibt unverzehrt.

Reine wie Unreine nahen,
Alle sie ihr Los empfahen,
Die zum Leben, die zum Tod.
Heil den Reinen - Heiles-Erben!
Doch, wer unrein ist, wird sterben
An demselben Wunderbrot.

Wenn zerbrechen die Gestalten,
Schreck euch nicht der bloße Schein.
Jeder Teil wird nun enthalten,
Was das Ganze hüllte ein.
Wird zerbrochen auch das Zeichen,
Was es kündet ohnegleichen,
Nimmer wird durch Abbruch weichen:
Tiefgeheim-verborgnes Sein.

Seht: Dies Brot, der Engel Labe,
Erdenpilgern wird´s zur Speis.
Gottes Söhne, heilige Gabe,
Gebt sie nicht den Hunden preis!
In des Isaak Opfermute,
In des Osterlammes Blute,
In des Manna Wundergute
Leuchtet´s vor geheimerweis.

GUTER HIRT, zu uns Dich kehre,
Dich als wahrhaft Brot beschere,
Heg´uns, daß uns nichts versehrt.
Laß Dein Auge ob uns blauen,
HEILAND, laß das Heil uns schauen
In dem Reich, das ewig währt.

Was Du fügst, wird wohlgedeihen.
Uns vor ewigem Tod zu feiern,
Uns Dein Tisch hienieden nährt.
Wie Du hier Dich uns gewährst,
Ruf zu Deiner Tafelrunde
Uns in Deiner Heilgen Bunde,
HERR, in Deinem Licht verklärt!
              Amen!

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Re: Thomas von Aquin - Lehre des Heils
« Antwort #21 am: 12. Dezember 2019, 13:23:47 »
DER ORGANISCHE AUFBAU DER SIEBEN SAKRAMENTE

Wir sagten aber, daß die Hilfsmittel für das Heil des Geistes den Menschen unter sinnfälligen Zeichen übergeben sind. Deshalb war es auch angemessen, daß die für das geistliche Leben sorgenden Hilfsmittel sich voneinander so unterscheiden, daß sie in einem Ähnlichkeitsverhältnis zum leiblichen Leben stehen.

Das geistliche Leben weist nämlich eine gewisse Übereinstimmung mit dem leiblichen auf, wie ja auch sonst das Leibliche eine Ähnlichkeit mit dem Geistlichen hat. Im leiblichen Leben wird nun der Mensch auf doppelte Weise vervollkommnet: einerseits in bezug auf die eigene Person und andererseits im Hinblick auf das Ganze der menschlichen Gemeinschaft, in der er lebt. Der Mensch ist ja von Natur aus ein Gemeinschaftswesen. In bezug auf sich selbst wird der Mensch im leiblichen Leben auf zweifache Weise vervollkommnet: einmal an sich, indem er eine bestimmte Lebensvollkommenheit erwirbt, und dann nebenbei dadurch, daß er die Lebenshemmungen forträumt, zum Beispiel Krankheiten und derartiges mehr. Das leibliche Wesen an sich wird jedoch in dreifacher Weise vollkommen gemacht:

Erstens durch die Zeugung, durch die der Mensch zu sein und zu leben beginnt. Und an ihrer Stelle steht im geistlichen Leben die Taufe, die eine geistliche Wiedergeburt ist. Darum heißt es im Titusbrief: "Durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung im Heiligen Geiste brachte er uns das Heil" (Tit 3,5).

Zweitens durch das Wachstum, durch das der Mensch zur vollendeten Größe und Stärke geführt wird. An seiner Stelle steht im geistlichen Leben die Firmung, durch die der Heilige Geist zum Starksein gespendet wird. Deshalb sagt der Herr zu den bereits getauften Jüngern: "Bleibet in der Stadt, bis ihr mit der Kraft von oben ausgerüstet seid" (Lk 24,49).

Drittens durch die Ernährung, durch die das Leben und die Kraft im Menschen erhalten werden. An ihrer Stelle steht im geistlichen Leben die Eucharistie. Deshalb sagt der Herr: "Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esset und sein Blut nicht trinket, habt ihr das Leben nicht in euch" (Joh 6,53).

Und das würde dem Menschen genügen, wenn er leiblich und geistlich ein leidensunfähiges Leben hätte. Weil er aber zuweilen erkrankt sowohl im leiblichen wie auch durch die Sünde im geistlichen Leben, so hat der Mensch eine Heilbehandlung nötig. Diese hat zwei Arten: eine, durch welche die Gesundheit wiederhergestellt wird, und an ihrer Stelle haben wir im geistlichen Leben die Buße. So sagt der Psalmist: "Heile meine Seele, denn ich habe gesündigt vor Dir" (Ps 40,5). Sodann eine andere Heilbehandlung, welche die frühere Kraft wiederherstellt durch richtige Ernährung und Einübung. An ihrer Stelle haben wir im geistlichen Leben die Letzte Ölung, welche die Reste der Sünden forträumt und den Menschen bereit macht für die endliche Herrlichkeit. Davon schreibt Jakobus: "Und wenn er in Sünden ist, so werden sie ihm vergeben" (Jak 5,15).

In seiner Beziehung zur Gemeinschaft wird der Mensch in zweifacher Weise vervollkommnet. Erstens durch den Empfang der Vollmacht, eine Vielheit (von Menschen) zu führen und öffentliche Handlungen zu vollziehen. Dem entspricht im geistlichen Leben das Sakrament der Weihe. Deshalb sagt der Hebräerbrief (7,27), "daß die Priester nicht nur für sich, sondern auch für das Volk Opfer darbringen". Zweitens hinsichtlich der natürlichen Fortpflanzung. Und das geschieht durch die Ehe sowohl im leiblichen wie auch im geistlichen Leben. Denn sie ist nicht nur ein Sakrament, sondern auch ein Dienst der Natur.

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Re: Thomas von Aquin - Lehre des Heils
« Antwort #22 am: 13. Dezember 2019, 07:43:29 »
DREI SAKRAMENTE PRÄGEN DER SEELE EIN UNAUSLÖSCHLICHES MAL EIN

Die Sakramente des Neuen Bundes sind auf zwei Dinge ausgerichtet: auf die Heilung der Sünde und auf den göttlichen Kult. Es ist nun allen Sakramenten gemeinsam, daß sie ein Heilmittel gegen die Sünde darreichen, indem sie Gnade spenden. Aber nicht alle Sakramente sind unmittelbar auf den göttlichen Kult ausgerichtet. Man denke nur an die Buße: Durch dieses Sakrament wird der Mensch zwar von der Sünde befreit, aber es wird ihm nichts Neues gegeben, das zum göttlichen Kult gehört; er wird vielmehr in seinen früheren Stand wieder eingesetzt.

Nun kann aber ein Sakrament auf dreifache Weise zum göttlichen Kult gehören: erstens wegen der Kulthandlung selbst, zweitens wegen des Handelnden und drittens wegen des Empfängers. Wegen der Kulthandlung selbst gehört zum göttlichen Kult die Eucharistie, in welcher der göttliche Kult in erster Linie besteht, weil sie das Opfer der Kirche ist. Durch dieses Sakrament wird dem Menschen kein Mal eingeprägt, weil er durch dieses Sakrament nicht auf etwas Höherstehendes hingeordnet wird, das in Sakramenten bewirkt oder empfangen werden müßte. Denn die Eucharistie ist ja "Zielpunkt und Vollendung aller Sakramente", wie Dionysius sagt (im dritten Kapitel der Kirchlichen Hierarchie). Sie enthält jedoch Christus selbst, in dem zwar kein Mal ist, wohl aber die ganze Fülle des Priestertums.

Auf die, welche die sakramentlichen Handlungen vollziehen, ist das Sakrament der Priesterweihe hingeordnet, denn durch dieses Sakrament werden sie damit beauftragt, anderen die Sakramente zu spenden. Den Empfängern steht jedoch das Sakrament der Taufe zu, durch das der Mensch die Vollmacht empfängt, die übrigen Sakramente der Kirche zu empfangen. Deshalb heißt die Taufe "die Tür zu den Sakramenten". Auf dasselbe ist in einer bestimmten Weise auch die Firmung hingeordnet, wie weiter unten dargelegt werden soll. Darum wird durch diese drei Sakramente ein Mal eingeprägt: durch die Taufe, die Firmung und die Weihe.

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Re: Thomas von Aquin - Lehre des Heils
« Antwort #23 am: 13. Dezember 2019, 14:44:31 »
DIESE SAKRAMENTLICHEN MALE BEGRÜNDEN DIE ANTEILNAHME AM ALLGEMEINEN UND BESONDEREN PRIESTERTUM JESU CHRISTI

Die Sakramente des Neuen Bundes prägen ein Mal ein, sofern durch sie die Menschen mit dem göttlichen Kult im Sinne der christlichen Heilshandlungen beauftragt werden. Nachdem daher Dionysius gesagt hat: "Gott verleiht dem, der zur Taufe hinzutritt, durch ein besonderes Zeichen die Teilnahme an sich selbst", fährt er fort: "indem er ihn zu einem vergöttlichten Menschen und zu einem Vermittler göttlicher Dinge macht" (Kirchl. Hierarchie, 2. Kapitel). Der göttliche Kult besteht nun darin, daß man Göttliches empfängt oder an andere weiterspendet. Zu beiden ist aber ein besonderes Vermögen erforderlich: Um an andere etwas weiterzuspenden, ist ein tätiges Vermögen erfordert; um etwas zu empfangen, ein leidendes. Daher begreift das sakramentliche Mal ein geistliches Vermögen in sich, das auf die Feier des göttlichen Kultes hingeordnet ist.

Man muß dabei aber beachten, daß dieses geistliche Vermögen ein werkzeugliches ist, wie oben auch schon von der in den Sakramenten wohnenden Kraft gesagt wurde. Denn ein sakramentliches Mal zu tragen, steht den Dienern Gottes zu, der Diener aber steht (zu seinem Herrn) im Verhältnis eines Werkzeuges.

Das sakramentale Mal ist eine Teilnahme am Priestertum Christi in seinen Gläubigen, so daß, wie Christus die Vollgewalt des geistlichen Priestertums besitzt, seine Gläubigen ihm darin gleichgestaltet werden, daß sie teilhaben an einer geistlichen Gewalt hinsichtlich der Sakramente und dessen, was zum göttlichen Kulte gehört. Aus diesem Grunde kommt es Christus auch nicht zu, ein solches Mal zu tragen. Vielmehr verhält sich die Vollmacht seines Priestertums zum sakramentlichen Mal wie die Fülle und die Vollendung zu einer Teilhabe daran. Christi Priestertum ist aber ein ewiges, wie der Psalmist sagt: ""Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung des Melchisedech" (Ps 109,4). Und das ist der Grund, weshalb alle durch sein Priestertum erfolgende Heiligung eine dauernde ist, solange die geweihte Sache bleibt. Das sieht man auch an den leblosen Dingen, denn die Weihe einer Kirche oder eines Altars bleibt immerdar, solange sie nicht zerstört werden. Da nun die Seele in ihrem geistigen Teil, in dem der Glaube wohnt, Trägerin des sakramentlichen Males ist, ...so bleibt, wie der Verstand immerdauernd und unvergänglich ist, offensichtlich auch das sakramentliche Mal unaustilgbar in der Seele.

Obwohl nun nach diesem Leben der äußere Kult nicht mehr bleibt, so verbleibt doch das Ziel dieses Kultes. Deshalb bleibt auch das sakramentliche Mal nach diesem Leben, und zwar in den Guten zu ihrer Verherrlichung, in den Bösen aber zu ihrer Beschämung. So bleibt ja auch das Soldatenmal nach erkämpften Siege in den Soldaten: den Siegern zur Ehre, den Besiegten zum Leid.



DAS SAKRAMENT DER TAUFE ALS TEILNAHME AM HERRENLEIDEN

Durch die Taufe wird der Mensch dem Leiden und dem Tode Christi einverleibt, nach dem Worte Pauli: "Wenn wir mit Christus gestorben sind, so glauben wir, auch an seinem Leben teilzunehmen" (Röm 6,8). Daraus ersieht man, daß jeder Getaufte so an dem Heilmittel des Leidens Christi Anteil erhält, als hätte er selbst gelitten und als wäre er selbst gestorben.


 

La Salette 1846



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