Im Vorgängerforum wurde ich gefragt, wie ich Protestanten in die Kirche "führe". Da das eine sehr wichtige Frage ist, möchte ich sie hier gerne beantworten. Doch vorweg möchte ich sagen, dass dies das Anliegen jedes Katholiken sein sollte, Menschen zu den Sakramenten zu "führen", die uns Gott in Christus geschenkt hat.
Will man Protrestanten in die Kirche führen, muss man sie lieben, muss man Gott lieben und die Kirche lieben. Ohne das geht es nicht! Leider ist es so, dass sehr viele Katholiken nur an sich selber und ihr eigenes Glaubensleben denken. Doch Gott hat uns aufgerufen, sein Evangelium zu verkünden und weiterzugeben und die Menschen in seine Kirche, die neue Bundesfamilie, zu führen. Wie viele kommen diesem Auftrag nach? Auf jeden Fall nicht viele!
Wenn man zu Gott sagt: Vater, ich will für Dich arbeiten, für Dich Seelen gewinnen und sie zu Deinen Sakramenten führen! - dann wird er dieses Gebet erhören. Er wird uns dann Menschen schicken, derer wir uns annehmen sollen, um sie zu ihm zu führen. Wollen wir das auf eigene Faust tun und willkürlich auf die Menschen zugehen, dann wird das schief gehen. Gott sendet die Menschen zu uns! Denn er kennt unsere Fähigkeiten am Besten! Deshalb schickt er uns die Menschen, die wir mit unseren Fähigkeiten zu Gott bzw. in seine Kirche führen können. Er wird uns niemals Menschen schicken, die wir mit unseren Fähigkeiten nicht zu ihm und in die Kirche führen können. Wenn er dann doch Menschen zu uns schickt, die wir mit unseren Fähigkeiten nicht zu ihm und in seine Kirche führen können, dann vielleicht nur, um bei ihnen eine gewisse Vorarbeitet zu leisten, auf der dann vielleicht ein anderer weiterbauen kann, wozu wir nicht fähig sind! Das ist jedenfalls meine Erfahrung bisher gewesen!
Von der Zeit 2001 - 2009 habe ich in einer WG mit einem Atheisten gewohnt, der sich im Oktober 2007 bekehrt hat. Von 2001 - 2007, also etwa 6 Jahre habe ich an ihn gearbeitet bis dann 2007 die Saat endlich aufgegangen war. Er erkrankte an einer schweren Lungenentzündung und kam ins Krankenhaus. Als ich ihn dort besucht hatte, verlangte er plötzlich nach einer kleinen Marienfigur, die er sonst nie leiden konnte. Ich war so glücklich darüber! Am folgenden Tag habe ich sie ihm ins Krankenhaus gebracht! Daraufhin hat er über Maria zu Jesus Christus gefunden und übver Jesus Christus zu Gott. Um das folgende besser zu verstehen, sei erwähnt, dass er noch an einer anderen sehr schweren Krankheit litt, die bei ihm starke Krämpfe auslöste. Eines Tages, etwa drei Monate nach der Lungenentzündung, betete er erstmals zu Gott! Er bekannte ihm alle seine Sünden und bat ihn um Befreiung von den Krämpfen, und sofort waren sie weg, kamen jedoch nach etwa einem Jahr kurz vor seinem Tod zurück. Leider war es mir nicht möglich, ihn zum katholischen Glauben und damit zu den Sakramenten zu führen, weil seine atheistischen Eltern die Zügel in der Hand hatten und es nicht zuließen.
Nach seinem Tod hatte ich mit einem Protestanten Kontakt, der die Katholische Kirche, den Papst und überhaupt die Kirchenobrigkeit hasste, weil er in ihnen Verbrecher sah! Ich wusste aus all den Jahren zuvor, dass er eigentlich unmöglich in die Kirche zu bekommen war. Was habe ich alles versucht, Filme über Pater Pio und Marienerscheinungen habe ich ihm gezeigt uvm. Doch nichts habe ich damit erreicht! Dann zu Ostern 2009 erzählte er mir, dass der Papst gesagt habe, die Katholische Kirche sei die einzig wahre und legitime, und er dachte sich dabei verächtlich: "Was erzählt der denn da?!" Als er mir das erzählt hat sagte ich ganz spontan zu ihm: "Ja! Er hat recht! Das steht in der Bibel drin!" Dann wollte er es von mir wissen und ich zeigte ihm die ersten biblischen Textstellen dazu, die ihn im Innersten erschüttert haben, und er sagte zu Gott sinngemäß: Vater, ich will nicht, was ich will, sondern was Du willst! Wenn diese Kirche nicht Deine ist, dann zeige es mir, denn ich will nicht in eine Kirche, die nicht in Deinem Sinne ist! Dein Wille geschehe, nicht meiner! - Daraufhin setzte ich ihm weitere Bibelstellen vor, die ihm immer mehr und mehr offenbarten, dass die Katholische Kirche tatsächlich die ist, die Christus gegründet hat. Und dann wurde er katholisch und ist nun ein wunderbarer tiefgläubiger Katholik! Lange Zeit hatte ich befürchtet, dass er wieder in den Protestantismus abdriftet, weil es sich viel zu sehr mit protestantischen Sendungen beschäftigt haht, doch auch damit hatte Gott etwas erreichen wollen, was er auch erreicht hat: Er wollte ihm das Ausmaß der Irrlehren des Protestantismus zeigen!
In dieser ganzen Zeit, von 2007 - Mai 2010 hatte ich auch Kontakt mit einer Protestantin, die einmal in einer Freikirche war. Sie ist eine Person, die nicht lieben kann, u.a. wegen schlimmen Erlebnissen in ihrer Kindheit und Jugend und schließlich auch, weil man ihr in der Frekirche, in der sie war, einen Kopfglauben vermittelt hat, aber keinen Herzensglauben. Ich versuchte ihr den katholischen Glauben von der Bibel her zu erklären, doch sagte sie immer darauf: "Uns wurde das aber anders gelehrt!" Irgendwann fragte ich sie, ob sie nicht mit in die Heilige Messe kommen wolle. Sie war sich unsicher, weil man ihr beigebracht hat, dass in der Hl. Messe Maria angebetet werden und Götzendienst praktiziert würde. Ich erklärte ihr genau, was da wirklich geschieht, und sie willigte dann auch ein. Als sie das erste Mal in der Kirche war, war sie sehr begeistert, weil es doch anders war, als man es ihr vermittelt hat, denn Jesus Christus ist das A und O der Heiligen Messe! Nur eins störte sie dabei: Die einmal beiläufige Erwähnung Mariens, die sie leider hasst! Als dann Gott sah, dass meine Grenzen bei ihr erreicht waren, fügte er so, dass sie durch mich jenen Freund kennenlernte, den Gott durch mich zuvor schon in die Kirche geführt hat, weil er für die weitere Arbeit an ihr, die entsprechenden Fähigkeiten besitzt, die wiederum ich nicht besitze! Deshalb mische ich mich auch nicht ein, außer beiläufig hier und da mit Ratschlägen und Tips aus meinen Fähigkeiten, die seine Fähigkeiten ergänzen. Ähnliches betrifft auch ihre Schwester, die dieser Freund durch sie kennenlernte. Die Beiden sind nun so weit gekommen, dass sie gerne katholisch werden würden, um an den Sakramenten der Beichte und hl. Eucharistie teilzunehmen, aber da gäbe es ein Hindernis: die Marienverehrung, denn ihnen wurde in jener Freikirche beigebracht, dass die Toten im materialistisch-atheistischen Sinne tot wären, und deshalb beteten wir Katholiken eigentlich zu Dämonen.
Im Januar 2010 schickte mir Gott einen Bekannten, den ich schon mehrere Jahre nicht mehr gesehen habe, und der in dieser Zeit Satanist und schließlich ein Nazi war. Danach trat er wieder in die evangelische Kirche ein. Er suchte dann ab Januar 2010 ständig Kontakt mit mir, so dass wir uns oft bei mir getroffen haben. Durch mich lernte er dann den Katholischen Glauben kennen. Und nun besucht er sehr gerne die Heilige Messe und will katholisch werden und freut sich schon riesig darauf!
Wie man hier sehen kann, macht Gott die eigentliche Arbeit. Wir sind lediglich Werkzeuge, die Gott verwenden will für das Heil der Seelen. Jedes Werkzeug nach eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten. Und das macht auch eine riesen Freude!